The beloved 'Loveless' von LeS ('Loveless' is 'Endless') ================================================================================ Kapitel 4: FRIENDLESS --------------------- Ritsuka rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum, während seine Lehrerin ihm zu erklären versuchte, wie die Grammatik der englischen Sprache funktionierte. Doch seine Gedanken waren weit weg, von dem Ort, an dem er gerade war. Gedanklich war er noch immer im gestrigen Abend, und der darauf folgenden Nacht gefangen. Er war sich bewusst, dass es vielleicht besser wäre, sich auch über die Sache mit Kouya und Yamato Gedanken zu machen, aber er konnte immer nur an Soubi denken, und das Geständnis, das er ihm gemacht hatte. Soubi hatte ruhiger reagiert, als er erwartet hatte. Eigentlich hatte Ritsuka gedacht, dass Soubi ihn stürmisch umarmen, und küssen würde, doch das war nicht der Fall gewesen. Er hatte weiterhin ruhig dagesessen, ihn angelächelt, und... hatte nichts weiter getan. Er hatte keine stürmischen Annäherungsversuche gemacht, keine merkwürdigen Dinge gesagt, und Ritsuka durch nichts in Verlegenheit gebracht, außer vielleicht, durch sein Schweigen. Er war sich nicht einmal sicher gewesen, ob Soubi sich überhaupt gefreut hatte, versuchte sich inzwischen aber damit zu beruhigen, dass er vielleicht einfach nur zu viel erwartet hatte, und Soubi falsch eingeschätzt. "Und blutrot ward es, blutrot, blutrot, war alles im Schnee.", wurde Ritsuka wieder in die Realität, und ins Klassenzimmer, zurückgeholt. Er sah sich verwundert um, was mit Kichern seitens seiner Mitschüler kommentiert wurde. "So, Aoyagi-kun, was will uns der Autor damit sagen?" Die Lehrerin klopfte, schon sichtlich genervt, auf Ritsukas Tisch, und ließ ihm damit keine Möglichkeit einen klaren Gedanken zu fassen. Resigniert schüttelte er den Kopf, fragte sich wie man sich bei dem Lärm konzentrieren sollte, und schwieg. Yuiko wurde dafür drangenommen. Ritsuka war erstaunt, wie leichtfertig alle damit umgingen, dass Yayoi und Yuiko nun keine Ohren mehr hatten. Den meisten war es wohl aufgefallen, aber sie sagten nichts, und starrten sie auch nicht an. Was wohl daher kam, dass nun alle ihre Ohren verloren hatten. Alle, außer Ritsuka. Er war nun der einzige in der Klasse, der noch nicht erwachsen war, der noch seine Ohren hatte. Ritsuka war damit derjenige, der angestarrt wurde, und als etwas skurril galt. Der Gedanke, dass er aber vielleicht gar nicht mehr allzu skurril wäre, ließ ihn erröten. Immerhin, nun war ausgesprochen, was so lange im Dunkeln gelegen hatte, vielleicht würde Soubi ja jetzt auf den Gedanken kommen, dass er sich nicht mehr zurückhalten müsste. Ritsuka hatte nie ein wirkliches Bedürfnis danach gehabt, sich gegen Soubi zu wehren. Eigentlich hatte er sich wohl nur deswegen gewehrt, weil er dachte, dass alles auf einer Lüge basieren würde. Auf seiner Lüge, die er jetzt aber abgeschüttelt hatte. Er hatte Soubi die Wahrheit gesagt, und dennoch war er unsicher. Vielleicht hatte Soubi ihn die ganze Zeit über nur bedrängt, damit er ihm sagen würde, was er empfände, dass es sonst eigentlich keinen Grund gab, für die Annäherungen. Ritsuka versuche diesen Gedanken abzuschütteln, aber Soubis gestriges Verhalten hatte ihn nun einmal stutzig gemacht, er konnte nicht anders, als so zu denken. Er hoffte inständig, dass sich diese Zweifel am Abend in Luft auflösen würden, denn er vermisste schon jetzt Soubis Berührungen. ~ "Kouya...? Aufwachen, du Schlafmütze!" Yamato ging seufzend ins Schlafzimmer der beiden. Sie hatte gerade geduscht und kam nur mit einem Handtuch bekleidet in den Raum. Sie erhoffte sich aufgrund dessen eine Reaktion von Kouya- diese blieb aber aus. Sie hätte es sich ja schon denken können. Kouya saß, wie auch schon die Tage zuvor, nur apathisch im Bett und starrte auf ihre nackten Beine. Sie schien nicht zu bemerken, wie Yamato sich neben sie setzte und schreckte erst auf, als diese einen Arm um ihre schmalen Schultern legte. "Oh, Yamato... ich hab dich gar nicht bemerkt." Sie versuchte Yamato anzulächeln, aber es gelang ihr nicht ganz. Kouya wandte den Kopf schnellstens wieder ab, starrte an die monoton weiß gefärbte Tapete der Wand. Sie wusste ja, dass Yamato sich Sorgen machte, aber diese hätte sich nur noch mehr gemacht, wenn sie ihr erzählen würde, warum sie in letzter Zeit so bedrückt war. Sie hatte beschlossen, dass es besser war Yamato nichts zu erzählen. "Kouya... warum willst du nicht mehr mit mir reden? ... und warum willst du nicht mehr, dass ich dich berühre?" Sie seufzte leise. In eben diesem Moment hatte Kouya Yamatos Arm von ihren Schultern gestoßen. Sie ging dabei nicht ruppig vor, aber bei Yamato kam es dennoch als reine Abneigung gegen die Berührung an... weil sie von ihr ausging? War das der Grund, lag es nur an ihr und ließ sich Kouya sonst von jedem berühren? Eigentlich wusste sie genau, dass das ein irrsinniger Gedanke war. Sie und Kouya, ja... sie gehörten einfach zusammen. Das wusste auch Kouya, die nun eine leise Entschuldigung murmelte und dann aufstand um selbst ins Bad zu gehen. Yamato lief ihr zögerlich hinterher, wurde jedoch ausgesperrt. Grummelnd ging sie wieder zurück in ihr Zimmer und zog sich an. Da sich ihre Partnerin anscheinend aber nicht mehr für sie interessierte, zog sie nur etwas Schlichtes an. Die hellblaue Jeans und das weiße Bigshirt waren weit hinten in der Kommode, da sie sonst, wegen Kouya, immer etwas aufreizender gekleidet war, doch nach einiger Zeit fand Yamato sie. Als Kouya aus der Dusche kam, stand das Frühstück schon auf dem Tisch und Yamato saß trübsinnig an ihrem angestammten Platz. Sie sah nicht auf, als Kouya sich auch setzte. "Yamato, es tut mir Leid... ich bin nur momentan einfach nicht in der Stimmung, für..." Ihr Gegenüber seufzte entnervt und schüttelte nur verständnislos den Kopf. Dachte Kouya wirklich Yamato wolle nur Sex? Schon allein der Gedanke daran ließ die junge Frau erschaudern. Eigentlich musste es Kouya doch besser wissen! Vorsichtig legte sie ihre Hand auf die Kouyas. Erstaunlicherweise zog diese ihre eigene nicht weg, sondern ließ sich darüber streicheln. Allerdings war ihr Blick, der definitiv dieser Berührung galt, nur gleichgültig, bis bitter. Yamato überlegte einen Moment ihre eigene Hand wegzuziehen, beließ es dann aber dabei wie es war. Sie wollte Kouya endlich einmal wieder berühren, auch wenn es nur so eine kleine Geste war, die wollte sie nicht einfach aufgeben, nur weil Kouya sie so... unerfreut registrierte. Vorsichtig öffnete sie ihre Lippen und wollte etwas zu der, noch triefend nassen, Kouya sagen, doch bevor sie dazu kam, hatte die Andere schon angefangen zu reden. "Tut mir Leid, wenn ich ihn letzter Zeit etwas... na ja, unwillig bin..." "Das hört sich so an, als...", doch ihr wurde mitten im Satz das Sprachrecht von Kouya entzogen, die abwehrend ihre Hand hochhielt. Sie ahnte, dass sie sonst gegen den Redeschwall Yamatos nicht mehr ankommen würde und ihr auch nicht sagen würde können, was ihr auf dem Herzen lag. Nach einer Weile in der Schweigen dominierte, nickte Yamato widerwillig. Sollte Kouya reden, sie würde ihr zuhören. Nur hoffte sie sehr, endlich zu erfahren, was denn nun mit ihr los war. ~ Ritsuka kam sichtlich genervt vom Unterricht nach Hause und legte sich erst mal aufs' Bett. Bis Soubi heimkommen würde, konnte es noch eine ganze Weile dauern und Lust darauf zu lernen hatte er auch nicht. Sich selbst fragend, was er den Tag über tun sollte, schlief er langsam ein. Wieder mal träumte er von dieser einen Person, die ihm, nach Soubi, am allerwichtigsten war. Seimei Aoyagi. Sein älterer Bruder, von dem bis jetzt keiner wusste, ob er noch lebte, oder tot war. Der Verdacht hatte sich in den letzten paar Jahren aber verstärkt, dass er sehr wohl noch lebte. Beziehungsweise... doch, er war tot. So wie Ritsuka ihn kannte, lebte er nicht mehr. Hatte er wahrscheinlich nie gelebt. Die Frage, die er sich in den letzten fünf Jahren am meisten gestellt hatte, kreiste immer nur um Seimei. >>Wen hat er belogen? Mich, oder Soubi...? Oder sich selbst?<< Ersteres war am Wahrscheinlichsten, Soubi hatte er so oder so angelogen... aber bei letzterem stutze Ritsuka immer wieder. Darauf wusste er keine Antwort. Was war Seimei wirklich für ein Mensch? Er hoffte, irgendwann in seinen Träume eine Antwort zu finden. Bisher hatte er damit aber noch keinen Erfolg gehabt. ~ Soubi sah reichlich nervös zur Wanduhr, prüfte immer wieder nach, wann er denn endlich gehen dürfte. Doch die Zeit verging nicht schneller, dadurch, dass er die Uhren mit seinen kalten Blicken malträtierte. Kio, der neben ihm saß, bemerkte das Verhalten Soubis natürlich. Er schüttelte nur resigniert den Kopf und wandte sich wieder nach vorne. Soubi dachte mit Sicherheit wieder an Ritsuka, wie immer. Kio kannte es inzwischen nicht anders und hatte sich damit abgefunden. Nun, vielleicht nicht gänzlich, aber doch so, dass ihn die Eifersucht nicht pausenlos quälte. Inzwischen war Ritsuka auch alt genug für eine Beziehung, damit, dass Soubi einen Lolita-Komplex hatte, konnte er ihn also nicht mehr ärgern. Über die Jahre hinweg war er sowieso ruhiger geworden. Sich ständig wegen dem, sehr steifen wohl gemerkt, Liebesgeplänkel zwischen den Beiden aufzuregen war ihm auch zu anstrengend geworden. Er sprach sich Mut zu, auch er würde sicher irgendwann jemanden finden, der zu ihm passte. Vielleicht würde das noch eine Weile dauern, oder schon sehr bald sein. Es war ihm egal. Umso länger er die Beziehung zwischen Soubi und Ritsuka beobachten konnte, desto mehr verstand er selbst. Er selbst war immer sehr auf... Körperlichkeiten ausgelegt gewesen. Das hatte sich geändert, über diese Jahre. Er hatte einige, kurze Beziehungen gehabt, doch immer wenn er sah, wie Soubi mit Ritsuka umging, und umgekehrt, spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Brust, dass ihm bewusst machte, dass es falsch war, was er tat. Er schlief mit irgendwelchen Männern, oft kannte er nicht mal ihre Namen, und erhoffte sich Liebe. Soubi und Ritsuka berührten sich nur selten, wenn, dann nur mit Widerwillen seitens Ritsuka. Doch dennoch, man spürte, wie viel sie einander bedeuteten. Die erste Zeit, in der er sich begonnen hatte zu ändern, betrachtete er die beiden noch wütend, war neidisch. Doch Menschen ändern sich, wenn Zeit vergeht. Auch Kio wurde davon nicht verschont. Schließendlich war er nun soweit, die beiden schmunzelnd zu mustern, wenn sie sich näher kamen... und doch im letzten Moment machte der Eine, oder der Andere, einen Rückzieher. Immer nur aus einem Grund: Dem Anderen nicht wehzutun. Er hoffte und wünschte sich nichts mehr, als auch einmal eine solche Beziehung führen zu können. Vielleicht nicht ganz, auf näheren Körperkontakt könnte er sicher nicht so leicht verzichten. Bei diesem Gedankengang schlich sich ein hämisches Lächeln auf seine Lippen. Ob Soubi und Ritsuka, nun wo sie zusammenlebten, endlich aus sich herausgehen würden... und miteinander schlafen? Er kicherte leise, als er sich vorstellte, wie Ritsuka sich wohl bei beim ersten Mal verhalten würde. Soubi ertappte ihn dabei, wie er losprustete, und warf ihm einen scharfen, vorwurfsvollen Blick zu. "Arbeite lieber, anstatt dich zu amüsieren." ~ Ein Wald schien sich zu öffnen, wie ein Tor, dass aufgeschwungen wurde, und zeigte freudig seine hellgrünen, strahlenden Blätterdächer. Alles hier leuchtete, so schien es, in den hellsten, sanftesten Pastellfarben, die es geben konnte. Ein leichtes Gefühl der Melancholie hätte einen überkommen können, wirkte es doch fast so, wie die Umgebung, in der Babys ihre ersten Jahre verbrachten. Einem großen, weiten und außerordentlich zuckrigen Zimmer, dass sich hier nun zu einer ganzen Welt ausgebreitet haben zu schien. Ritsuka seufzte, wusste er doch nur zu gut, dass sich das alles binnen weniger Sekunden auflösen, und zu einem Alptraum in schwarz und blutrot verkommen würde. Er lehnte sich, leicht gelangweilt, gegen den erdnussbraunen Baum und wartete ab, wann es endlich soweit sein würde. Die Minuten gingen vorüber ohne, dass sich etwas änderte, was Ritsuka nun doch leicht stutzen ließ. Er stieß sich von dem Baumstamm ab und lief ein Stück weiter in den Wald hinein. Im Wissen, dass er das lieber nicht tun sollte, doch er konnte nicht anders. Er fühlte sich, als ob er von irgendjemandem zu einem bestimmten Punkt hingeschoben werden würde. Das war ihm, in diesem Traum, noch nie passiert, was leichte Panik in ihm aufstiegen ließ. Was sollte er tun, wenn es eine Falle war? Oder konnte ein Traum keine Falle sein? Doch, mit Sicherheit. Eine psychische Falle konnte es in jedem Fall sein. Unsicher lief Ritsuka weiter, angetrieben von irgendetwas, was er weder sehen, noch hören konnte... aber sehr wohl spüren. ~ Als er seine Arbeit endlich beendet hatte, sprang Soubi sofort auf und hetzte zum Ausgang. Er wusste, dass er sich am gestrigen Abend merkwürdig verhalten hatte, und wollte das wieder gut machen. Überhaupt, seit gestern verhielt er sich nicht mehr so, wie er es von sich selbst kannte. Aber gut, immerhin hatte er nun endlich das bekommen, was er schon so lange wollte. Diese drei Worte wollte er immer von Ritsuka hören, doch jetzt, wo es soweit war, spürte er nicht die Freude, die er erwartet hatte. Wahrscheinlich hatte er einfach zuviel erwartet. Er hatte sich während der Arbeit aber auch Gedanken gemacht, wie er dieses leicht bittere Gefühl verschwinden lassen könnte. Soubis Erkenntnis war, dass es, wie so oft, an Seimei liegen musste. Er hatte ihn noch immer nicht ganz vergessen. Umso näher er Ritsuka gekommen war, desto mehr hatte er an ihn gedacht, und jetzt, wo Ritsuka ihm endlich das gestanden hatte, worauf er schon so lange gewartet hatte, wurden die Erinnerungen an Seimei schlimmer als je zuvor. Er wollte mit Sicherheit nicht an ihn denken, erst Recht nicht in diesem Zusammenhang, aber er war sich selbst bewusst darüber, dass ein Herz seinen Besitzer nie belog. Ritsuka hatte es ihm beigebracht... und er musste sich eingestehen, dass er noch immer an Seimei hing. Doch er würde ihn vergessen, er wollte ihn vergessen. Ritsuka konnte ihm sicher dabei helfen... denn niemand anderen wollte Soubi, der Seimei ersetzen könnte. ~ Ritsuka wälzte sich unruhig in dem Bett hin und her, und versuchte aus seinem Traum zu fliehen, der nun zum üblichen, blutroten Alptraum geworden war. Er stand in einer Kirche, zunächst hatte auch sie hell gestrahlt, die über und über mit Blut besudelt worden war. Er keuchte noch immer schwer, konnte nicht fassen, was er eben gesehen hatte und sprach sich selber immer wieder zu, dass er träumte, bald aufwachen würde. Aber der Anblick war einfach zu verstörend, als dass er hätte ruhig bleiben können. Seimei war aufgetaucht, zunächst freundlich, dann kalt lächelnd, und hatte sich auf den Altar gelegt. Was dann geschehen war, war eigentlich zu grausam, um es zu beschreiben. Es schienen Eispflöcke aus dem edel verzierten Altar zu schießen, die Seimeis Körper nicht nur durchbohrten, sondern auch zerfetzten und sein Blut in der ganzen Kirche verteilten. Das Blut Seimeis vermischte sich mit dem schmelzendem Eis und verkam zu einer dünnflüssigen, roten und klebrigen Masse, die auch nicht davor Halt machte, Ritsuka zu bedecken. Der Todesschrei Seimeis hallte in dem Gotteshaus wieder. "Du bist mein Mörder, Ritsuka!" ~ Als Soubi zu Hause ankam, schmunzelte er zunächst über den schlafenden Ritsuka, als er jedoch bemerkt, wie unruhig dieser schlief, versuchte er ihn zu wecken. Schon bald hing ein weinender Ritsuka in seinen Armen, verschwitzt und zitternd. Immer wieder schüttelte er den Kopf und krallte sich an Soubis Hemd. Was er eben gesehen hatte, wollte er nie wieder sehen. Dennoch, vor seinem inneren Auge spielte sich immer wieder ab, wie sein geliebter Bruder zerfetzt wurde. "Soubi... Soubi... er... er..." Der Angesprochene schüttelte nur lächelnd den Kopf, legte Ritsuka einen Finger auf die trockenen, zitternden Lippen und zeigte ihm damit, dass er jetzt nicht sprechen musste, nicht sollte. Vorsichtig wiegte er ihn in seinen Armen und strich ihm über den Rücken, küsste die nach unten hängenden Katzenohren. "Beruhige dich, Ritsuka. Es war nur ein Traum..." Er hob sein Kinn an und küsste ihn sanft auf die bebenden Lippen. Schon nach kurzer Zeit schien Ritsuka sich zu beruhigen, ja... er schloss sogar die Augen. Soubi drückte ihn daraufhin sanft nach unten, löste den Kuss kurz und sah ihm fragend in die Augen. Dieser Blick wurde lächelnd erwidert, mit einem Nicken noch verstärkt. Ritsuka hob die Arme, und legte sie um Soubis Hals, zog ihn weiter zu sich herunter. Er hätte ihm jetzt zu gerne gesagt, dass er ihn halten sollte, festhalten und nie mehr loslassen. Doch etwas in ihm rebellierte gegen diese Worte. War es seine Unsicherheit, oder wollte er es einfach nur von Soubi hören, damit er nicht das Gefühl haben musste, dass es bei diesem wie ein Befehl ankam? ~ Yamatos Augen weiteten sich bei Kouyas Worten immer mehr, auch ihr Mund stand inzwischen sperrangelweit offen. Was sie eben gehört hatte, versetzte sie in Staunen, aber auch Schrecken. Wenn Kouya nicht log, dann würde ihre Zukunft und auch die vieler anderer weitaus dunkler aussehen, als zunächst gedacht. Sie wusste allerdings nicht, inwieweit sie Kouya Glauben schenken konnte. Es war einfach zu irrational was diese ihr eben gesagt hatte. Das, was sie gesagt hatte, konnte nicht sein... würden sie dann wieder auseinander gerissen werden? Kouya schien die Gedanken der Anderen erraten zu können und schob den Bademantel über ihre Schultern, saß nun mit bloßer Brust vor einer entsetzten Yamato. Sie hatte nicht gelogen. Alles was sie gesagt hatte, war nur die Wahrheit gewesen, nicht mehr... und nicht weniger. Das Zeichen Zeros war wieder knapp über ihrem Schlüsselbein erschienen, wie eine alte Narbe zog es sich über die weiche, blasse Haut. Kouya stand auf, ging um den Tisch herum zu Yamato und umarmte sie fest. Diese saß noch immer geschockt auf ihrem Platz, fasste nur zögerlich und zitternd nach Kouya und drückte diese dann auch fester an sich. "I-Ich bekomme so keine Luft mehr, Yamato..." "WARUM!?! Warum ist es wieder da... wir brauchen es nicht!!! Warum... warum nicht... nicht bei mir...? Warum nicht auch bei mir!?!" Yamato hing verzweifelt in Kouyas Armen, konnte die Tränen der Verzweiflung nicht mehr zurückhalten. Ihre gesamte Gedankenwelt war mit einem Mal eingestürzt, haltlos schwirrte alles in ihrem Kopf herum und keine Linderung schien greifbar. Sollte sie besorgt sein, dass das Zeichen wieder da war... oder sollte sie sich Sorgen machen, dass es bei ihr nicht erschienen war? Unsicher tastete sie Kouyas Brust ab, stumm liefen ihr die Tränen über die nun heißen Wangen. Kouya beugte sich zu ihr hinab und küsste sie zärtlich auf die Lippen, nuschelte sanft Liebesbeschwörungen gegen sie. Immer wieder beteuerte, wie sehr sie die Andere doch lieben würde... egal was war. Doch, was brachte Yamato das? Sie wollte so sein, wie die, die sie liebte. So nahe sein, wie es nur ging. Ihr beistehen. All das ging so nicht... sie wünschte sich nur, dass das Zeichen auch wieder auf ihrer Brust erscheinen möge. Vorsichtig trug Kouya die, vom Weinen vollkommen erschöpfte, Yamato wieder ins Schlafzimmer und legte sie auf dem Bett ab. Wieder beugte sie sich über sie, küsste sie und strich ihr durchs Haar. Nichts mehr wollte sie, als diesen Menschen bei sich haben. Nichts mehr, als ihre Liebe mit ihr teilen. Doch sie wusste, würde sie noch viel länger bleiben, wäre Yamato in Gefahr, in großer Gefahr. Noch bevor sie einen klareren Gedanken fassen konnte, hatte sie beschlossen, dass sie gehen würde. Wohin auch immer... hier konnte sie nicht bleiben. Noch ein allerletztes Mal hauchte sie der schlafenden Yamato einen Kuss auf, und verabschiedete sich dann von ihr. "Ich liebe dich. Ich bin bei dir. Immer, ich werde dich nie verlassen. Ich werde dich nie hintergehen. 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