Lyrik von meinem kranken Hirn von Otterlock (Kleine Gedichte eben..) ================================================================================ Kapitel 2: Kurzgeschichte:Gefangen...werde ich doch noch befreit? Kai's Sicht ------------------------------------------------------------------------------- Gefangen...werde ich doch noch befreit? Jetzt sitze ich wieder hier. Alleine. Warum? Pah! Sie wollen es doch so...oder nicht? Ich bin mir nicht mehr sicher. Wollen sie mich nicht dabei haben...Oder will ICH es nicht. Ach was. Die sind mir viel zu kindisch. Mit so was muss ich mich nicht abgeben. Jetzt mal im Ernst. Seh ich so aus, als bräuchte ich solche Leute um mich? Als bräuchte ich Freunde? Was soll ich mit Freunden? Es endet doch sowieso irgendwann. Man wird im Stich gelassen, verraten...oder sie gehen einfach. So war es doch immer. Und so wird es bleiben. Aber mit mir kann man es ja machen. Ich bin Kai Hiwatari. Ich bin der, der immer irgendwo alleine steht. Alleine. Ja. Ich stehe immer alleine da. Und doch muss ich mich immer wieder dabei erwischen, wie ich mir wünsche, wenigstens einen Menschen zu haben, auf den ich mich verlassen kann. Der mich nicht im Stich lässt. Egal in welchen Zeiten. Doch wie soll das gehen, wenn ich niemanden an mich heran lasse und mich niemand wirklich als Freund haben will? Braucht nicht jeder einen Menschen, an den er sich lehnen kann? Bei dem er sich sicher fühlen und sich immer in seine Arme fallen lassen kann? Argh! Ich tue es schon wieder. Was denk ich darüber nach? Wenn ich nicht darüber nachdenke, will ich es auch nicht haben. Oh doch Hiwatari. Du willst sehr wohl einen Menschen bei dir haben. Ich will einfach nicht mehr alleine sein. Und doch bin ich es. Das muss ein Ende haben. Endlich ein ende haben! Und genau deswegen sitze ich hier. Alleine. Auf meinem Zimmer. Alleine mit einem Messer. Beenden wir jetzt endlich dieses grausige Spiel. Ein schöner, tiefer Schnitt und alles ist vorbei. Herr, wenn es noch Hoffnung für mich gibt, dann nehme mich bitte jetzt zu dir. Auch, wenn ich das nicht verdient habe. So lasse mich bitte nicht in der Hölle schmoren. Ich möchte nicht mehr alleine sein. Ich möchte zu meinen Eltern. Wie lange sehne ich mich schon nach ihnen? Hier habe ich nichts mehr verloren. Nichts. Es hat geklopft. Was wollen sie jetzt von mir. Können sie mich nicht jetzt auch in Ruhe lassen? "Kai?" Das ist Ray. Wohl der einzigste hier, der freundlich ist zu mir. Aber er ist immer höflich. Also. Was denk ich drüber nach? "Hau ab! Ich will meine Ruhe!" Stille. Na also. Ich interessiere eben keinen. Ich lasse mich langsam aufs Bett gleiten. Setze an. Ja. Endlich Erlösung. Aber warum zum Henker zittert meine Hand. So bringt das nichts. Ich schließe meine Augen. Atme noch einmal tief durch. Plötzlich spüre ich eine leicht kühle Hand auf meiner. "Wenn du das wirklich tun willst, solltest du dir hundertprozentig sicher sein Kai." Das ist doch deine Stimme Ray. Ich öffne die Augen und blicke direkt in deine. Sie sehen traurig doch auch leicht erböst aus. Du festigst deinen Griff um meine Hand und drückst meine Hand, und somit auch das Messer, in Richtung Haut. Langsam füllen sich deine Augen mit Tränen. Du weinst. Wegen mir? Nein. Das kann nicht sein. "Sag mir, dass du das nicht willst Kai. Sag mir, dass das nur ein Spaß ist. Das du mich nicht verlassen willst." Nicht mehr als ein Flüstern kommt aus deiner Kehle. Dich verlassen?...Ich verstehe nicht. Was willst du mir damit sagen? "Ray..." "Bitte Kai..." Um so länger ich in deine leicht geröteten Augen sehe, um so schwacher fühle ich mich. Ja. Ich fühle mich plötzlich wieder so schwach, aber vor einen anderen? Das hatte ich noch nie. Doch. Damals am Baikal See. Doch das war nicht so offensichtlich. Ich fühle mich schwach und irgendwie...schlecht? Weil ich dadurch verletzt habe? Kraftlos lasse ich meine Arme sinken. Was dich dazu veranlasst mir das Messer aus der Hand zu nehmen und zur Seite zu legen. Vorsichtig näherst du dich mit deiner Hand meinem Gesicht. Streicht mir sanft über die Wange. Ich schließe die Augen. Es fühlt sich schön an. Aber auch etwas komisch. Feucht. Weine ich etwa? Ja. Ohne es zu merken. Noch einmal streichst du mir über meine Wange. Ich öffne wieder die Augen. Sehe dich kurz an. Doch dann kann ich nicht mehr. Ich lasse mich vorne rüber fallen. Direkt in deine Arme. Wider meiner Erwartungen schließt du mich in deine Arme. Hältst mich fest. War es das Gefühl? Das was ich so lange suchte? Beruhigend streichelst du mir über den Rücken. "Ist ja gut Kai. Ganz ruhig. Ich bin da. Ich halte dich. Es ist alles gut." Du sprichst so ruhig. Ich kann nicht anders, als mich völlig zu entspannen. Warum tust du das? Ist das Freundschaft? Oder etwa...doch mehr? Langsam löse ich mich wieder von dir. Will dir in die Augen sehen. Doch jetzt sehe ich in deinen Augen keine Trauer mehr. Eher Erleichterung. Freude? Du lächelst. Ein sehr ehrliches Lächeln. Streichst über meinen Arm. "Du darfst das nicht tun, hörst du? Ich...ich will dich nicht verlieren. Kai...bitte verlass mich nicht." Bitte was? Mein Herz macht einen Hüpfer. Immer noch weine ich vor mich hin. Warum, das weiß ich nicht. Leicht schüttel ich den Kopf. "Wenn es dein Wunsch ist...so bleibe ich." Ich spreche sehr leise. Sehe dir tief in die Augen. Langsam komme ich deinem Gesicht näher. Ganz automatisch schließe ich die Augen. Vorsichtig berühre ich deine weichen Lippen. Was tue ich hier? Küsse dich einfach. Einen Jungen. Sofort rutsche ich ein Stück von dir. Sehe in eine andere Richtung. Was denkst du jetzt von mir? Aber...ich konnte nicht anders. So etwas habe ich noch nie gefühlt. "Kai?" Was willst du jetzt? Mir sagen, was du von mir hältst? Tu es ruhig. Sag mir, das du mich jetzt verachtest. Aber ich sehe dich an. Sofort spüre ich deine Lippen auf meinen. Erschrocken reiße ich die Augen auf. Du hast deine Augen geschlossen. Legst mir sanft ein Hand in den Nacken. Kraulst mich dort. Also willst auch du es so. Ich streiche dir durch dein schönes Haar. Genieße diesen Kuss völlig. Gebe mich dir völlig hin. Aus Luftmangel müssen wir uns wieder von einander lösen. Ich sehe dich glücklich an. Seit langen bin ich wieder wirklich glücklich. Befreit. Ja. Du hast mich befreit. Befreit aus der Dunkelheit. Der Einsamkeit. "Ich liebe dich Kai." "Und ich liebe dich Ray." Immer noch sitzen wir vor dem Bett. Du ziehst mich auf deinen Schoß. Nimmst mich in den Arm. Ich kuschle mich an dich. Du krauelst mir immer noch liebevoll den Nacken. Das gefällt mir. Ich lasse meinen Blick schweifen. Er bleibt an dem Messer hängen. Ich lächle. Also willst du mich doch noch hier auf Erden halten. Aber warum schickst du mir diesen Engel erst jetzt? Aber ist ja auch egal. Hauptsache, er ist da. Bei mir. Jetzt bin ich froh, dass ich es nicht getan habe. Ich schließe die Augen. "Ray? Danke." "Wofür bedankst du dich?" "Dafür, dass du mich nicht allein gelassen hast. Mich nicht abweist....Einfach bei mir bist." Ich spüre dein lächeln. Du drückst mich enger and ich. Danke Ray. Danke für alles. Wir leben jetzt glücklich zusammen. Schon seit 2 Jahren. Die anderen haben das ganze gut aufgenommen. Ich bin so glücklich. Lächle sehr oft in der Öffentlichkeit und lache auch zwischendurch mal. Wenn ich mit dir alleine bin, lächle ich eigentlich durchgängig. Bin es eben noch nicht gewöhnt, Freude vor anderen zu zeigen. Doch bringst du es mir Tag für Tag mehr bei. Gefühle zu haben und zu zeigen. Heute stehe ich wieder an dem Grab meiner Eltern. Habe euch neue Blumen gebracht. Auch, wenn es schneit und sie morgen schon wieder erfroren sind. Muss doch etwas weinen. Plötzlich legen sich zwei Arme von hinten um mich. Ich kenne diesen Geruch. Ich lehne mich zurück. Du bist mir mal wieder gefolgt. Um mich zu trösten. Seht ihr das? Ich bin nicht mehr alleine. Habe endlich einen Menschen getroffen, der mich liebt. So wie ich bin. Mich unterstützt. Mich tröstet. In guten, wie in schlechten Zeiten. Wie gern hätte ich ihn euch vorgestellt. Du hauchst mir einen Kuss auf die Wange. Bringst mich zum Lächeln. "Lass uns nach Hause gehen. Es ist sehr kalt." Ich nicke. Du lässt von mir ab. Dafür lege ich dir jetzt meinen Arm um die Taile. Du tust es mir gleich. Zusammen machen wir uns wie immer auf den Heimweg. Nie wieder alleine. Das denke ich immer wieder. Muss bei diesem Gedanken immer wieder lächeln. Ich bin befreit worden. Frei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)