Lena von RitterThanyael (Intrigen, Mord und Eifersucht..) ================================================================================ Kapitel 2: Kap 2 ---------------- Verehrte Leser und Leserinnen! Auch diesmal freue ich mich, Sie wieder herzlich hier begrüßen zu dürfen! Da meinereiner Ihr Interesse sehr zu schätzen weiß, werde ich mich diesmal kurz fassen und wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Studieren diesen zweiten Kapitels. Hochachtungsvoll: Ihr Thanyael Was im letzten Kapitel geschah: Herr von Warnstetten eröffnet seiner Tochter Lena eine ungeheuerliche Nachricht: Warnstetten steht kurz vor dem Ruin. Durch die Ausgabesucht und Gier des Vaters hat Warnstetten sehr hohe Schulden - alles ist bereits verpfändet. Noch nicht einmal das Geld für die lebenswichtige Operation ihrer Mutter ist mehr vorhanden. Aber auch das Leben des Bruders steht vor dem Ruin, wenn er sich nicht länger beim Regiment halten kann. Lena hat nur eine Möglichkeit - sich den Plänen ihres Vaters fügen: Sie soll den reichen Franz von Borkenhagen heiraten, um damit die Schulden und die deswegige Verpfändung Warnstettens zu verhindern. Doch Lena's Herz gehört bereits jemand anderem. Lena scheint in einer aussichtslosen Situation: Wird sie Franz von Borkenhagen heiraten und damit ihre Familie und Warnstetten retten oder riskiert sie das Leben ihrer Mutter und das ihres Bruders für ihr eigenes Glück? Was wird Lena tun? ************* Sie ließ sich kraftlos in einen Stuhl fallen. Was sie vernommen, hatte ihre Kraft gebrochen. Durfte sie an sich denken, wenn alles um sie her in Trümmer ging? Ihr Vater ein Ehrloser, ihr Name gebrandmarkt, des Bruders Leben zerstört und das der geliebten Mutter doppelt gefährdet! Und in ihre Hand war es gegeben, dies alles zu verhüten. Aber um welchen Preis? Konnte sie diesen Preis bezahlen? Konnte sie, nur um der Mutter und des Bruders Leben ihr Herz und ihre darin erwachten Gefühle einfach ignorieren? Konnte sie ein Leben lang an der Seite eines Mannes weilen, den sie nicht liebte? Oder würde ihr jetzt schon schmerzendes Herz in tausend Teile zerbrechen, bis nichts mehr von ihm übrig war? "Nun, wie hast du dich entschieden?" fragte Herr von Warnstetten mit einem drohenden Unterton in der Stimme. Lena sah auf. Aber sie sah ihrem Vater, diesem Tyrannen, nicht direkt in sein selbstherrliches Angesicht, sonder blickte an ihm vorbei. "Du wirst verstehen, Vater, dass solch eine Entscheidung zu treffen nicht einfach ist..." sagte sie zögernd, beängstigt durch die mögliche Reaktion eines Wutausbruches von Seiten des Vaters. "Ach, ist das so?" fragte Herr von Warnstetten leicht höhnisch. "Nun denn, wenn du Zeit zum überlegen brauchst... ich gewähre dir diese Zeit. Bis Sonnenaufgang hast du die Möglichkeit, deine Entscheidung zu fällen." "Du...du gewährst mir die Zeit?" fragte Lena. Dabei sah sie ihren Vater ungläubig an. "Ja. Aber bedenke: bis Sonnenaufgang! Sobald der erste Sonnenstrahl die Kuppe des Berges streicht, musst du dich entschieden haben! Ich erwarte dann deine Antwort!" warnte Herr von Warnstetten seine Tochter. "Ich danke dir, Vater." Beseelt von dem Aufschub der vor ihr liegenden Entscheidung erhob sich Lena und eilte aus dem Zimmer. Herr von Warnstetten sah seiner Tochter nach: Als die Tür des Arbeitszimmers ins Schloss fiel, verzog sich sein Mund zu einem leicht argwöhnischen, irgendwie siegessicherem Lächeln, geradeso wie wenn einen der Blitz des Geistes überkommt und man einen Plan schmiedet, wie man seinen Gegner am leichtesten besiegen kann. "Du wirst dich entscheiden müssen, meine liebes Töchterchen." dachte er lächelnd. Da trat eine männliche Gestalt hinter dem Vorhang hervor. Es war Franz von Borkenhagen. Er hatte die ganze Unterredung zwischen Herrn von Warnstetten und seiner Tochter mitgehört. "Nun, Herr von Warnstetten? Wird sich ihre Tochter denn auch für die Heirat mit mir entschieden?" fragte von Borkenhagen argwöhnisch. "Mein lieber Franz! Vertrauen Sie mir nicht?" gab von Warnstetten zurück. "Es geht mir nicht nur ums reine Vertrauen. Welche Garantie habe ich, dass Lena mich wirklich heiraten wird?" "Keine Sorge, mein Lieber. Meine Tochter wird Sie heiraten, seien Sie sich dessen sicher. Allein schon ihrer Mutter wegen. Lena ist zart besaitet und sie würde nie ihrer eigenen Mutter den Todesstoss versetzen." "Was aber, wenn Lena sich doch anders entscheidet? Wenn sie sich gegen die Heirat wehrt?" Franz von Borkenhagens Zweifel ließen sich nicht so leicht zerstreuen. "Dann werde ich meiner Tochter erklären müssen, dass, wenn sie Sie nicht heiratet, Warnstetten an Sie geht. Lena ist in diesem Haus aufgewachsen, alle ihre Erinnerungen sind mit diesem Haus verbunden. Das würde sie nicht hergeben." Mit einem Lächeln, das kälter war als Eis, sah Herr von Warnstetten seinen Gesprächspartner an. "Ich verstehe. Da Lena weder das Leben ihrer Mutter noch das ihres Bruders zerstören noch Warnstetten mit all ihren Erinnerungen verlieren wollen würde, ist sie..." "..ist sie gezwungen, Sie, mein lieber Franz, zu heiraten." beendete von Warnstetten den Satz. "Allerdings dürfen Sie den zweiten Teil unserer Abmachung nicht vergessen, mein lieber Franz!" warnte von Warnstetten ihn. "Ich erinnere mich. Der andere Teil unserer Abmachung besagt..." "Er besagt, dass, sobald meine Tochter mit Ihnen vermählt würde, Sie Warnstetten mit allen seinen Pfändungen und Rechnungen aufkaufen und dann an mich überschreiben." "Was ist mit Ihrer Frau Gemahlin, werter Herr von Warnstetten?" "Meine Gemahlin wird uns schon bald nicht mehr im Wege stehen. Und dann wird Warnstetten, nachdem Sie es auf meinen alleinigen Namen überschrieben haben, endlich mir gehören." "Ganz recht, ganz recht, mein lieber von Warnstetten!" pflichtete ihm Franz von Borkenhagen bei. Beide Männer, einer so skrupellos wie der andere, brachen in schallendes Gelächter aus... ************ Sehr verehrte Leser und Leserinnen: Ich hoffe, dass Sie mir auch diesmal einen solch derartigen Bruch verzeihen werden. Doch wie meinereiner schon im letzten Kapitel angesprochen haben, war dies auch für eine dramatische Pause notwendig, nicht zuletzt, da es sonst auch zu ermüdend geworden wär. Anfangs erwähnte meinereiner noch, dass man mir lediglich zwei Sonnenstunden zur Verfügung gestellt hatte. Bis hierher waren zu der damaligen Zeit bereits 1 1/3 Sonnenstunden vergangen. Die Zeit drängte mich also, da meinereiner verständlicherweise einer fürchterlichen Strafe meines Mentors entgehen wollte. Sodann schrieb meine Hand, welches ich als Schreibwerkzeug zu gebrauchen pflegte, auch flugs geschwind weiter, um diese geschichtliche Intrige zu vollenden. Dies Ergebnis können Sie nun im nächsten Kapitel einsehen. Nun denn, gehaben Sie sich wohl... Hochachtungsvoll: Ihr Thanyael Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)