Das Zeitalter der Saiyajin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ok, das ist mein allererstes Fanfic, und ich hoffe, die Story gefällt euch. Bei Fragen, Kommentaren oder gravierenden Fehlern wendet euch an: kamisama@firemail.de Sechs Jahre sind seit dem Ende von Dragonball Z vergangen. Alles ist so, wie es auch eigentlich sein sollte. Die Geschichte ist ein Einschub, der nichts großartig an der weiteren offiziellen Geschichte ändert. Sie könnte also durchaus geschehen. Die Namen, besonders die Saiyajin Namen sind alle abgeleitet von passenden Wörtern, also bei den Saiyajin eben Essen. Könnte sein, dass sich manches etwas doof anhört, aber mir ist echt nix Besseres eingefallen. Eins noch: Meetuw kommt nicht etwa von Mewtu, sondern der Aussprache nach von meat. Ist ein bisschen weit hergeholt... Des weiteren will ich nichts mehr verraten. Lest euch die Geschichte durch und denkt euch euren Teil dazu. In dem Sinne: Viel Spaß mit "Das Zeitalter der Saiyajin"! Das Zeitalter der Saiyajin Kapitel 1: Besuch aus der Zukunft Der Professor schloß die Mappe. "Ok, bis Morgen dann.", sagte er, während er sich seine Akten unter den Arm klemmte. Lärmend packten die Studenten ihre Unterlagen zusammen und verließen laut miteinander redend den Hörsaal. Eine Flut aus jungen Menschen strömte durch die kleine Eingangstür. Der Professor sah sich das ungeordnete Gedränge mit stiller Freude an, dann nahm er seinen Mantel vom Ständer und mischte sich unter die Studenten. Son-Gohan schritt eilig den langen, überfüllten Korridor der Universität entlang, an der er seit einigen Monaten unterrichtete. Er nickte abwesend einigen seiner Schüler zu, die ihn freudig begrüßten. Gohan war ein sehr guter, wenn nicht sogar der beste Lehrer an der Universität, obwohl er erst in den Dreißigern war. Eine Eigenart der Saiyajins war, dass sie langsamer als Menschen alterten. Bei seinem Vater und Vegeta war das längst offensichtlich, doch ob das auch für ihn als Halb-Saiyajin galt, würde sich noch zeigen. Dank der strengen Erziehung seiner Mutter und dem harten Training seines Vaters war Gohan sowohl körperlich als auch geistig in bester Form. Auch wenn er das Kämpfen mit seinen Freunden manchmal vermisste, so war ihm sein Studium und seine Ausbildung stets wichtiger gewesen, als der Kampf. Nun benutzte er seine Fähigkeiten nur noch, um schneller nach Hause zu seiner Frau und seiner Tochter zu kommen. Verstohlen blickte sich Gohan um. Er war inzwischen auf der Dachterrasse angekommen, wo er jeden Tag nach der Vorlesung hinging, damit ihn keiner beim Fliegen sah. Auch wenn Gohan es lange nicht so sehr wie sein Vater genoss, so war es doch jedesmal ein Erlebnis, wenn er sein tief im Innern verborgenes Ki freisetzte. Er griff tief in sich hinein und lockte seine Energie hervor. Freudig erwiderte sie seinen Ruf und durchströmte seinen Körper mit Wärme und Kraft. Gohan lächelte. Er ließ die berauschende Wirkung des Ki eine Weile auf sich einwirken, dann löste er sich von der Gravitation und schwebte dem nächtlichen Himmel entgegen. Als er die Höhe für angemessen empfand, setzte er seine Energie schlagartig frei. Es schien eine Tonnenschwere Last von ihm abzufallen. Tausenden winziger Energieblitze durchzuckten seinen Körper und formten eine goldene Aura um Gohan. Ein Gefühl der absoluten Freiheit durchströmte ihn, fuhr in seine Glieder und explodierte förmlich aus seinem Körper heraus. Schneller als das menschliche Auge wahrnehmen konnte schoß er durch die Luft. Sein Ki freute sich, endlich wieder freigesetzt zu werden und trug ihn mit atemberaubender Geschwindigkeit in Richtung Satan City. Die kühle Nachtluft schlug Gohan wie ein eiserner Hammer ins Gesicht, doch für ihn war es das reinste Vergnügen. Wie immer, wenn er seine Energie freisetzte, verdrängte seine Saiyajin Hälfte seine menschliche und Gohan empfand die Lust an der Geschwindigkeit. Was einen normalen Menschen getötet hätte, empfand Gohan als angenehme Liebkosung der Luft. Er nahm seine Brille ab und steckte sie in die Tasche. Die eiskalte Nachtluft traf sein Gesicht mit voller Wucht, und Gohan lächelte zufrieden. Es war, als würde man eins werden mit dem unendlichen Himmel, der sich in alle Richtungen endlos erstreckte. Als Kind hatte Gohan einmal versucht, das Ende des Himmels zu finden. Etliche Stunden hatte er mit seiner Suche verbracht, doch vergebens. Bis ihn sein Vater auf seiner Wolke mitgenommen hatte und ihm gezeigt hatte, dass der Himmel unendlich war. Das war das erste Mal gewesen, dass Gohan den Rausch der Geschwindigkeit erlebt hatte, auch wenn er damals nicht selbst geflogen war, sondern auf den Schultern seines Vaters gesessen hatte. Das war auch das erste Mal gewesen, dass ihn Son-Goku ohne das Wissen seiner Mutter mitgenommen hatte, um Gohan auf seine Weise zu lehren. Bei dem Gedanken an seine Eltern musste Gohan zwangsweise lächeln. Goku, der trotz seines fortgeschrittenen Alters immer noch wie besessen trainierte, um immer stärker zu werden, obwohl er nach Gohans Meinung bereits der stärkste Krieger des Universums war. Chichi, Gohans Mutter, die immer mehr von Bildung als von Körperkraft gehalten hatte. Seit Gohans Kindheit hatte sie immer sein Lernen überwacht und Gokus Drängen, ihn zu trainieren, schlicht überhört. Gohans Grinsen wurde noch breiter. Seine Mutter war das einzige Wesen, das dazu in der Lage war, Goku zu befehligen. Nur einige wenige Male, als es um die Sicherheit der Erde ging, hatte sie Gokus Forderungen nachgegeben und ihn der Obhut seines Vaters überlassen. Damals waren sie in den Raum von Zeit und Geist gegangen, um Cell besiegen zu können. Die Erinnerung an das erste Mal, da er den Super Saiyajin Status erreicht hatte, erfüllte ihn mit größter Freude. Nie würde er den Moment vergessen, an dem die Welt klein wie eine Murmel schien, und er selbst sich wie die absolute Macht fühlte. Gohan grinste übers ganze Gesicht. Sein Ki freute sich darüber, was jetzt kommen würde. Gohan griff noch tiefer in seine Reserven, holte die schon lang nicht mehr benutzte Kraft an die Oberfläche und ließ sie frei. Gnadenlos überströmte ihn die Energie, die ihm seine Saiyajin Hälfte verlieh. Goldene Energiepartikel wirbelten konfus über seinen Körper, formten ein grelles Licht um Gohan. Er spürte die Energie in sich aufsteigen, spürte, wie sich sein Körper mit Kraft füllte. Seine Haare entzogen sich jeglicher Gravitation und stellten sich senkrecht auf. Von der Haarwurzel an stieg die Energie nach oben, tauchte die Haare in ein glänzendes Gold. Gohans Augen färbten sich von schwarz nach grün, wurden im einen Moment absolut ausdruckslos, im nächsten strahlten sie eine absolute Freude wider. Eine Freude, die kein Mensch je verstehen würde: Die Lust am Kampf und am Töten. Gohans Saiyajin Hälfte bäumte sich auf, durchströmte seinen Körper mit einer Energie, die Gohan seit Jahren nicht mehr benutzt hatte. Er sah nach unten. So winzig scheint die Erde von hier oben. Eine einzige Handbewegung würde reichen, um sie zu vernichten, schoß es ihm durch den Kopf. Er schloß für einen Moment die Augen, um den Blutrausch wieder unter Kontrolle zu bekommen. Doch dann überkam es in mit schrecklicher Wucht und sein Ki geriet außer Kontrolle. Schmerz durchzuckte Gohans gesamten Körper, verwandelte sich in Hass. Panik machte sich in Gohans Gedanken breit. Der Saiyajin in ihm verdrängte sein Denken, füllte seine Adern mit Adrenalin und Angst. Ein urtümlicher Schrei löste sich von seinen Lippen. Er spürte, wie sich sein Ki in seinen Händen manifestierte. Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht zwang er sich, wieder in den normalen Status über zugehen, doch er hatte vollkommen die Kontrolle verloren. Knisternde Energie staute sich in seinen Händen, und mit einem Mal schoß sie aus Gohans vor Schmerz zu Fäusten geballten Händen hervor und flog in einer riesigen Kugel aus gleißendem Licht in Richtung Erde. Vegeta sah erschrocken auf. Eine gigantisches Ki war soeben erschienen. Er sprang von seinem Stuhl auf und rannte in Richtung Tür. Bulma sah ihm verwundert hinterher, wollte ihm gerade noch etwas hinterher schreien, doch Vegeta hatte schon die Küche hinter sich gelassen und rannte den Hauptflur des Capsule Corporation Hauptgebäudes entlang. Draußen angekommen sprang er mit einem gigantischen Satz ab und flog so schnell er konnte zur Quelle der Energie. Vegeta wusste, kein menschliches Wesen, keine Maschine konnte einen solchen Energieschub verursacht haben. In der Ferne sah er eine riesige Energiekugel auf den Boden zurasen. Verdammt, dachte er sich, ich werde nicht mehr rechtzeitig da sein. So schnell er konnte zerrte er sein Ki an die Oberfläche und feuerte eine Energiewelle auf das andere Geschoß ab, in der Hoffnung, beide würden sich gegenseitig zerstören und keinen weiteren Schaden anrichten. Doch schon Sekunden nachdem Vegetas Strahl seine Hände verließ, war klar, dass die Geschosse einander verfehlen würden. Der Energiestoß flog unaufhaltsam auf die Erde zu. Das Geschoß traf das oberste Dach eines Hochhauses. Doch anstatt in einer gigantischen Welle zu explodieren, stoppte es plötzlich. Einen Moment lang schien es auf dem Dach des Hauses zu ruhen, dann bewegte es sich wieder in Richtung Himmel. Mit einem heftigen Ruck schoß es empor, flog immer weiter, bis es in der Finsternis des Universums verblasste. Vegeta atmete erleichtert auf. In der Ferne sah er ein goldenes Licht in der Luft hängen, das mit einem Mal verblasste. Er sandte seine Sinne dort hin und fand eine schwache Aura. Er stutzte: Das war Gohan. Gohan keuchte. Schweiß tropfte ihm von der Stirn und rann seinen Hals hinab. Er wischte sich die Stirn abwesend ab, während er schwer atmend versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Plötzlich tauchte Vegeta neben ihm auf. Gohan sah nur seine braunen Schuhe, vielmehr spürte er, dass es Vegeta war. Auch das noch, dachte er, den kann ich jetzt von allen die ich kenne am wenigsten gebrauchen. Er sah zum Prinzen der Saiyajin auf. In dessen tiefschwarzen Augen standen wie immer Kälte und Gleichgültigkeit geschrieben. Mit zorniger Stimme fuhr er Gohan an: "Was hast du dir dabei eigentlich gedacht? Ist dir klar, dass du damit die gesamte Welt vernichtet hättest? Wäre ich nicht gewesen, dann wären wir jetzt alle tot!" Gohan sah ihm ruhig ins Gesicht. Dann sagte er mit gedämpfter Stimme: "Dein Strahl hat mein Geschoß verfehlt, Vegeta. Ich war es, der ihn noch umgelenkt hat." Man konnte Gohans Abneigung gegenüber Vegeta deutlich erkennen, doch Gohan zwang sich, ruhig zu bleiben. Vegeta sah in kalt an: "Wie dem auch sei, du kannst nicht leugnen, dass du versucht hast, die Erde zu zerstören. Hast du sie nicht mehr alle, oder was?", schrie er. "Ich...", Gohan fühlte sich mit einem Mal wieder wie ein kleines Kind, das eine schwere Dummheit begangen hatte und nun dafür Rede und Antwort stehen musste. "Ich weiß nicht, was mit mir los war", begann er erneut, "Es war, als würde mein Körper plötzlich jemand anderem gehören. Ich kann es nicht erklären." Vegeta sagte: "Aber das wirst du müssen. Und dein Vater wird auch nicht besonders erfreut darüber sein." Gohan wurde aufmerksam. "Wo ist Vater eigentlich? Er hätte die Energie doch spüren müssen.", fragte er verwundert. "Idiot!", fuhr ihn Vegeta schroff an, "Wenn du deinen Kopf auch mal zum Denken benutzen würdest, dann wüsstest du, wo Kakarott ist." Als Gohan ihn nur fragend ansah, sagte Vegeta weiter: "Es gibt nur einen Ort, an dem er deine Aura nicht spüren kann, und das ist im Raum von Zeit und Geist. Er trainiert dort mit Uub, das solltest du eigentlich wissen." Gohan nickte. Wie schaffte er es immer wieder, sich vor Vegeta zum totalen Idioten zu machen, fragte er sich. Obwohl er einen Professor Titel und wesentlich mehr Bildung hatte, so würde er sich wohl für den Rest seines Lebens vor diesem arroganten Saiyajin blamieren. Vegeta sagte: "Ich werde Kakarott holen. Du begibst dich jetzt erst mal nach Hause. Dein Vater und ich werden nachkommen. Ich hoffe, bis dahin hast du eine Erklärung parat." Mit diesen Worten verschwand er in Richtung Gottes Palast. "Und du hast wirklich absolut die Kontrolle verloren?", fragte Goku. Vegeta und er waren vor kurzem bei Gohan angekommen und fragten ihn jetzt über den Vorfall aus. Videl kam gerade mit einem Tablett herein. Pan schlief nebenan. "Ich... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll", stotterte Gohan, "Es ist einfach so über mich gekommen. Ich kann es auch nicht erklären. Auf einmal habe ich mich wieder so gefühlt wie beim Kampf gegen Cell. Ich war furchtbar wütend, nur, dass es diesmal keinen Grund dafür gab." Goku und Vegeta sahen sich verständnislos an. Goku bohrte weiter: "Und hast du irgendwie vorher etwas gemacht oder was erlebt, was dich gereizt hat?" "Nein, ich bin nur ganz normal aus der Vorlesung gekommen und wollte nach Hause fliegen. Naja, beim Flug hab ich mich in einen Super Saiyajin verwandelt. Aber das kann doch nicht der Auslöser sein. Ich hab mich schon so oft verwandelt, und es ist nie etwas passiert." Vegeta sah überrascht auf. Mit ernster Stimme sagte er: "Kleiner, deine Saiyajin Instinkte melden sich." Gohan sah seinen Vater fragend an, aber der hob abwehrend die Hände und stammelte: "Guck mich nicht so an. Ich bin wie du auf der Erde aufgewachsen, ich weiß nicht, wovon Vegeta redet." "Doch, das weißt du Kakarott.", Vegeta blickte ihm tief in die Augen, "Du bist und bleibst ein vollblütiger Saiyajin, ob du willst oder nicht. Du kannst mir nicht erzählen, du hättest noch nie das Verlangen nach Blut gehabt. Du trägst die Instinkte in dir. Auch wenn du sie verleugnest, so hast du schon oft genug bewiesen, dass du ein echter Saiyajin bist, Kakarott. Verleugne niemals deine Herkunft!" Goku sah ihn an, erstaunt über seine emotionale Reaktion. "Du hast wohl recht. Aber bis jetzt hatte ich mich immer ganz gut unter Kontrolle.", resignierte er. "Vater, was soll ich jetzt machen? Wenn das noch mal passiert?", fragte Gohan verzweifelt. Goku blickte seinem älteren Sohn in die Augen. "Gohan, wenn du es wirklich willst, dann hast du dich auch unter Kontrolle. Das Heute ist gerade noch mal gut gegangen. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass du einfach überarbeitet bist." "Red keinen Blech, Kakarott. Was der Junge braucht, ist ein bisschen körperliche Betätigung. Geh trainieren, dann fühlst du dich besser." Gohan sah überrascht auf "Und du meinst, das hilft?" Vegeta sah ihn gereizt an: "Aber natürlich hilft das. Ein Saiyajin lebt für den Kampf. Wenn er nicht kämpfen kann, dann kann er leicht durchdrehen. Aber wenn ich ehrlich bin, bist du der erste, bei dem ich das beobachten kann." Er bedacht Gohan mit einem herabwertenden Blick. "Trainier ordentlich, dann geht es dir gleich viel besser." "Wenn du meinst...", meinte Gohan seufzend. Der Stein zerbröselte unter dem Druck des Schlages in tausend kleine Stücke. Keuchend hielt Gohan inne. Schon seit Stunden trainiert er in den Bergen und baute seinen Stress ab. Er wunderte sich, dass es tatsächlich half, er fühlte sich schon viel erleichterter. Er holte zu einem weiteren Schlag aus. Krachen ging ein weiterer Felsen zu Boden und wirbelte Staub auf. Gohan sprang hoch in die Luft. Sein Ki schoß in seine rechte Hand und Sekunden später löste sich ein goldener Ball aus Energie von seiner Handfläche. Mit rasender Geschwindigkeit schoß er auf den Felsen zu. Als er aufprallte, schien er in hunderte kleiner Adern zu zerfallen, die sich alle um den Stein wandten. Gohan zeigte in Richtung des Steines und ballte seine Hand zur Faust. Knirschend zerbröselte der Fels unter dem Druck des Ki. Zurück blieb nur noch Staub, der langsam aufstieg. Gohan lächelte zufrieden. Er hatte es doch nicht verlernt, dachte er vergnügt. Er und seine Frau Videl hatten zu Kämpfen aufgehört, als sie heirateten. Gohan hatte sich von da an seinem Studium gewidmet während Videl erst den Haushalt, und nach Pans Geburt das kleine Mädchen versorgt. Die Sonne begann bereits hinter den Bergen im Westen unterzugehen. Das Licht tauchte die Landschaft in ein gleichmäßiges Orange, das von langen Schatten durchbrochen wurde. Gohan ließ diesen zauberhaften Anblick eine Weile auf sich einwirken. Er seufzte tief. Den Anblick eines Sonnenuntergangs genoss er immer sehr, doch seitdem er an der Universität unterrichtete, hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt, ihn zu erleben. Langsam wandte er sich ab und flog nach Hause. "Papa!!", begrüßte ihn eine piepsige Stimme an der Tür. Sie flog im weiten Bogen auf. Pan kam stürmisch angeflogen und krallte sich um Gohans Hals. Dieser lachte und drückte sie eine Weile an sich. "Wo warst du?", fragte Pan neugierig. "Ich war in den Bergen trainieren.", verkündete Gohan seiner kleinen Tochter stolz. "Du warst schon lang nicht mehr dort. Mit Piccolo?", bohrte Pan weiter. "Nein, diesmal alleine. Piccolo trainiert nur noch bei Dende. Und ich übe auch nur, um den ganzen Stress abzubauen." Pan sah ihn verwundert an. "Stress? Du bist doch den ganzen Tag über weg." Gohan lachte. "Na, wo glaubst du denn, wo ich den ganzen Tag über bin?" Pan strahlte stolz. "In der Uni! Ich weiß es, Mutter hat es mir verraten." "Genau", sagte Gohan belustigt, "und dort den Studenten etwas beizubringen ist echter Stress." Pans Blick wurde noch überraschter. "Das versteh ich nicht.", gab sie zu. Dann befreite sie sich aus Gohans Griff und rannte hinaus in den kleinen Garten. "Ich muss noch trainieren!", schrie sie, "Dann werde ich eines Tages besser als Großvater." Mit kleinen Sätzen jagte sie über den grünen Rasen. Gohan schüttelte lachend den Kopf. Dass seine Tochter Goku glich, was das Kämpfen anging, beruhigte ihn irgendwie mehr, als das es ihm Angst machte. Zwar war er sich durchaus bewusst, wie schnell man in einem Kampf sterben konnte, aber er wünschte sich auch, dass Pan ihr Potential als Kämpferin nicht achtlos ignorierte. Videl begrüßte ihn lächelnd: "Na Schatz, wie war dein Tag?" "Gut, und deiner?", fragte Gohan und gab ihr eine Kuss auf die Wange. "Tja, wie immer eben.", sagte sie. Dann fiel ihr ein: "Ach ja, Bulma hat angerufen. Rat mal, wer heute bei ihr zu Besuch ist." "Wer denn?" "Du must schon raten." "Also gut. Ähh... Vegeta." "Depp, Vegeta wohnt doch bei ihr. Nein, jemand anders, aber es hat mit Vegeta zu tun." Gohan stöhnte: "Ich weiß es nicht, Videl. Komm, spann mich nicht auf die Folter." Videl grinste schelmisch. "Trunks ist da. Ist das nicht toll? Wie lang ist es schon her, dass du ihn gesehen hast? 10 Jahre?" "Ich würde sagen, ich habe ihn gestern gesehen, als er mit Goten hier vorbei gekommen ist." "Nein, doch nicht der.", sagte Videl, "Ich meine den anderen Trunks, den aus der Zukunft." "Was?" Gohan konnte es nicht fassen. Da war doch tatsächlich der Trunks wiedergekommen, der damals mit uns gegen Cell gekämpft hat. Eine wilde Freude machte sich in ihm breit. Wie sich Trunks wohl verändert hatte? Auf jeden Fall würde er Gohan nicht mehr wiedererkennen. "Und das sagst du mir erst jetzt? Komm, lass alles liegen, wir gehen gleich rüber!", jubelte Gohan, während er zur Tür rannte, um Pan zu holen. Videls Lachen folgte ihm durch den Flur. Der Saal füllte sich. Gohan drängte sich um Trunks, der aufgeregt alle Fragen beantwortete, die ihm wild durcheinander gestellt wurden. An diesem Abend waren alle im Capsule Hauptquartier versammelt. Goku war gerade dabei, sich übergroße Portionen an Essen zu verabreichen, während er interessiert dem Gespräch mit Trunks lauschte. Gohan, Goten, Krilin und der junge Trunks drängten sich um den Trunks aus der Zukunft und überschütteten ihn mit Fragen. Vegeta saß abwesend in der Ecke und unterhielt sich mit Tenshinhan. Chao-zu schwebte fröhlich im Saal umher und bediente sich an dem riesigen Buffet. Dende und Piccolo standen gelassen in der Ecke und beobachtete im Stillen die gute Stimmung. Bulma und Chichi tuschelten aufgeregt miteinander, während Yamchu und Videl ein eher lockeres Gespräch führten. Pan, die zusammen mit Marron auf Entdeckungsreise durchs riesige Haus aufgebrochen war, war nirgends zu entdecken. C-18 und Boo unterhielten sich lautstark über ihre Leistungen im Schokolade essen. Mr Satan kraulte seinen Beh geistesabwesend hinter den Ohren. Bra war damit beschäftigt, an einer ihrer Erfindungen herumzuwerkeln. Mutenroshi sprach mit Oolong über einige brisante Themen, die nur die Beiden interessieren konnte. Pool saß auf Yamchus Schulter und versuchte vergeblich, einen von Lunchs Haarklammern zu erwischen. Uub ahmte seinen Mentor Goku nach, doch was das Essen anging, so würde er Goku nicht in tausend Jahren einholen können. Meister Quitte war zusammen mit Yajirobi erschienen, der gemeinsam mit Goku das Buffet ausgiebig testete. Mr Popo war in Gottes Palast geblieben. "Und dann hat Bulma mich prompt aus dem Zimmer geworfen.", Gohan lachte laut auf, während Trunks von seinen Erlebnissen berichtete. Goten und der kleine Trunks schauten den Großen mit unverblümter Begeisterung an. Trunks, weil er sich selbst nur 17 Jahre älter vor sich hatte, und Goten, weil er seinem besten Freund sowieso alles nachmachte. Trunks war in den Jahren noch ein gutes Stück gewachsen, nun war er fast so groß wie Tenshinhan. Nur noch wenige Zentimeter trennten die beiden. Sein violettes Haar hatte er sich wieder lang wachsen lassen und trug es jetzt in einem langen Pferdeschwanz auf dem Rücken. Sein Blick war mit der Zeit ernster und erfahrener geworden. Bulma, so erzählte er, war inzwischen stark gealtert, aber immer noch munter wie eh und je. Sie führte die Capsule Corporation mit eiserner Hand, und kaum ein Arbeiter wagte es, der Chefin zu widersprechen. Der Wiederaufbau der Städte war zügig vorangegangen und jetzt stand ein Großteil der Gebäude wieder und war auch bewohnt. Von Dr. Gero und seinen Kreationen hatte Niemand mehr etwas gehört. Überall herrschte Friede Freude Eierkuchen, so erzähle Trunks. Das sei auch der Grund, weshalb er zu einer erneuten Zeitreise aufgebrochen war. Es war einfach zu langweilig für jemanden, der auch nur ein Quentchen Saiyajin Blut in sich trug. Trunks sah rüber zu seinem Vater, der ihn seit seiner Ankunft nur einmal kalt begrüßt hatte. Nein, dachte er, von allen Anwesenden hier hast du dich am wenigsten verändert. Besonders erfreut war Trunks darüber, sein kleines Ebenbild zu sehen. Der eigentliche Trunks war jetzt ungefähr so alt wie der Zukünftige, als er das erste Mal mit der Zeitmaschine gereist war. "Erzähl weiter", fordert Goku mit vollem Mund. Er kaute kurz und schluckte alles auf einmal runter. "Was habt ihr eigentlich mit der zweiten Zeitmaschine gemacht, die Cell damals benutzt hatte?", wollte er wissen. "Mutter hat sie sich noch mal angucken wollen, aber seitdem hat sie die Kapsel nicht mehr verlassen. Ich trag sie immer bei mir." "Damit du immer in deine eigene Zeit zurückkehren kannst, wenn die eine kaputt geht?", wollte Krilin wissen. "Nee, eigentlich eher, weil ich bis jetzt zu faul war, sie aus meinem Etui zu entfernen.", sagte Trunks und grinste übers ganze Gesicht. Goku stopfte sich gerade ein weiteres Steak in den Mund. "Und da du schon mal hier bist, da könnte zur Feier des Tages auch mal wieder was spannendes passieren. Es war schon seit Jahren nichts mehr los.", sagte Goku. Krilin war einmal mehr überrascht, wie es sein Freund fertig brachte, mit vollem Mund zu reden. "Wenn ich ehrlich sein sollte, dann würde ich mir nichts mehr als einen Kampf wünschen, aber ich glaube, für die Sicherheit vieler hier ist der permanente Frieden doch besser als Krieg.", sagte Trunks ernst. In seinen Augen spiegelten sich die Erinnerungen an längst vergangene Epochen wider. Goku stutzte. War das noch der kleine Junge, der damals zusammen mit ihm gegen Cell und die Cyborgs angetreten war? C-18 kam angeschlendert und legte Krilin die Arme um den Hals. "Ich bringe jetzt Marron erst mal nach Hause." Krilin sah auf die Uhr. Bei einem solchen Treffen ging die Zeit wie im Fluge um. "Ja, mach das", erwiderte er. Trunks hatte es ziemlich erstaunt, dass Krilin und C-18 verheiratet waren. Irgendwie spannte sich sein ganzer Körper jedes mal, wenn er das perfekt geschnittene Gesicht des Cyborgs sah. Jedesmal kamen die alten Erinnerungen dann wieder in ihm hoch. Doch an diesem Abend wollte er nicht daran denken, er wollte nur die Schönheit des Augenblicks genießen und sich von ihm gefangen halten lassen. Goku riss ihn aus seinen Gedanken. "Hey, wenn du Abwechslung suchst, dann komm nachher mit in die Berge. Ich bin schon den ganzen Abend gespannt darauf, wie stark du geworden bist.", lud ihn Goku ein. Trunks Augen begannen zu funkeln, so wie eine längst erloschene Kerze, die plötzlich wieder Feuer fing. In seinem Gesicht zeichnete sich eine stille Freude ab. "Klar, Goku. Ich hab viel trainiert seitdem. Und es interessiert mich auch, wie stark du wohl geworden bist. Ich hab ja heute schon einiges über dich gehört.", erwiderte er. Goku hob abwehrend die Hand. "Hör nicht drauf. Bulma neigt dazu, mich vor Vegeta größer darzustellen als ich bin, um ihn zu ärgern. Gut, dann sei nach dem Fest bei den Bergen im Westen." Trunks nickte. Innerlich wusste er, dass er nicht die geringste Chance gegen Goku hatte. Doch das Gefühl, gegen einen stärkeren Gegner antreten zu müssen ohne dabei zu sterben weckte eine schon seit langem vergessene Freude in ihm. Es machte viel mehr Spaß, gegen Freunde zu kämpfen, da diese einem noch viel beibringen konnten. Innerlich sowie äusserlich begann er zu jubeln. Bulma berührte ihn leicht am Arm. Trunks wachte aus seinen Gedanken abrupt auf und sah seiner Mutter ins Gesicht. Die Bulma in der Zukunft ging bereits auf die siebzig zu, doch war immer noch so vital und lebensfroh wie in ihrer Jugend. "Ja?", fragte Trunks. "Ich habe deine Zeitmaschine in die Werkstatt bringen lassen, um sie dort aufzuladen. Ich fürchte, vor Morgen früh wirst du hier nicht flüchten können, Kleiner." Trunks musste bei dieser Bezeichnung lächeln. Obwohl er zwei Köpfe größer war als Bulma, ließ er es über sich ergehen. "Ist gut. Ich hatte sowieso vor, noch ein bisschen mit Goku in die Berge zu verschwinden. Morgen früh werde ich wohl kaum in der Lage sein, zu reisen." Bulma sah in groß an. "Das gibt es doch nicht! Da kommst du mal nach Jahren wieder mal vorbei und alles an das du denken kannst ist Kämpfen?", fragte sie in gespielt saurem Ton. Trunks ließ sich auf das Spielchen ein. Er zog ein verdrießliches Gesicht und senkte seinen Blick. "Aber es macht doch so viel Spaß, Mutter.", maulte er. Bulma konnte nicht anders, sie brach in lautes Gelächter aus. Goku sah überrascht von seinem Teller auf. Die Miene von Trunks sah einfach zu köstlich aus. Der fast zwei Meter große Trunks ließ sich von einer fünfzig jährigen Frau belehren und versuchte dabei wie ein kleines Kind auszusehen. Essensreste flogen in hohem Bogen über den Tisch, als Goku sich ebenfalls nicht mehr beherrschen konnte und losprustete. Piccolos rechte Hand schoß schneller als das menschliche Auge wahrnehmen konnte vor und fing ein Reiskorn ab, das auf ihn zugeflogen kam. Verwundert blickte er Goku an, der sich laut lachend den Bauch hielt. Gemächlich stieß er sich von der Wand ab, an der er gelehnt hatte und ging zu Goku und Trunks hinüber. Als er Trunks Gesichtsausdruck sah, umspielte ein leichtes Lächeln seine Mundwinkel, das einzige Anzeichen auf eine Gefühlsregung, das er zeigen würde, und gab den Blick auf die scharfen Zähne frei. Er blieb vor Goku stehen. "Über was lachst du denn?", fragte er mit seiner tiefen Bassstimme. Goku fing sich einen Moment lang und zeigte auf Trunks, dann fing er wieder an zu lachen. Piccolo wandte sich an ihn. "Trunks, ich weiß, es klingt ungehobelt, aber hättest du was dagegen, wenn wir nach dem Fest mal kurz in den Bergen verschwinden?" Trunks erwiderte: "Aber ganz und gar nicht. Ich freue mich über jeden Gegner, der dazu kommt." "Schön.", freute sich Piccolo. "Das nehme ich wörtlich.", sagte eine kühle Stimme vom anderen Ende des Tisches. Vegeta sah seinem Sohn aus der Zukunft in die Augen. "Mich interessiert ebenfalls, was aus dir geworden ist." Der Wind wehte. Goku stand mit gegrätschten Beinen auf dem Fels. Sein schwarzes Haar wiegte sich im kühlen Nachtwind, der ihn umwehte. Sein Anzug, eine hellblaue Tunika und eine beige Hose, flatterte mit dem aufkommenden Sturm. Er zog seinen Gürtel fester. Mit nachtschwarzen Augen fixierte er Trunks an. Dieser hatte seine Reisekleidung durch die typische Kampfmontur der Saiyajin ersetzt: Ein dunkelblauer, enganliegender Anzug, eine weiße schulterlose Kampfweste, weiße Handschuhe und weiße Stiefel. Wenn er diesen Anzug trug, ähnelte er seinem Vater immer mehr. Trunks ging in Angriffsstellung über. Sein violettes Haar umwehte sein Gesicht. Abwesend wischte er eine Strähne beiseite. "Bereit?", fragte Goku. "Bereit!", antwortete Trunks. Goku grinste. Blitzschnell stieß er sich vom Boden ab und kam mit rasender Geschwindigkeit auf Trunks zu. Dieser hielt sich leicht geduckt bereit. Goku setzte zu einem Rückhandstreich an. Zischend fuhr seine ausgestreckte Hand durch die Luft, doch Trunks parierte mit seiner Linken. Seine rechte Hand ballte sich augenblicklich zur Faust und stieß vor. Goku hatte den Konter kommen sehen und wich zur Seite aus, wobei er sich um sich selbst drehte. Trunks verfolgte ihn mit den Augen. Sein Bein zuckte nach vorne und traf Goku an der Wade. Dieser drehte sich unvermittelt nach Trunks um und schlug zu. Trunks parierte mit Leichtigkeit. Dann ging er seinerseits wieder zum Angriff über. Schneller als das menschliche Auge wahrnehmen konnte schoß seine rechte Hand vor. Dann stockte Trunks. Seine Faust fuhr wirkungslos durch Gokus Körper durch. Alarmierend schrie sein Ki auf. Trunks hatte gerade noch Zeit, sich umzudrehen, als ihn Gokus erbarmungsloser Schlag mitten ins Gesicht traf. Benommen flog er rückwärts gegen einen Stein, der von der Wucht des Aufpralls in kleine Brocken zerschmettert wurde. Goku grinste ihn breit an. "Der Phantombildtrick. Ich hatte schon gedacht, ich hätte ihn vergessen.", sagte er. Trunks sah ihn einen Augenblick lang belustigt an, dann wechselte sein Blick. Mit beiden Beinen stieß er sich vom Boden ab und schnellte auf Goku zu. Dieser begab sich sofort in Kampfstellung. Fauchend zuckten Trunks Arme vor und schlugen auf Gokus Deckung ein, doch sie konnten sie nicht durchbrechen. Mit atemberaubender Geschwindigkeit waren Gokus Arme immer zur Stelle, um Trunks wilde Attacken abzuwehren. Parade folgte auf Schlag, Trunks Arme und Beine arbeiteten wie besessen daran, Goku zu treffen, doch er war einfach zu schnell. Lautstark hämmerten Trunks Fäuste auf Gokus Unterarme ein, seine Beine traten nach ihm, doch Goku fing sie mit seinen Knien ab. Er grinste Trunks an, während dieser ihn mit seinen wilden Attacken immer weiter zurück trieb. Auf Trunks Stirn bildeten sich Schweißperlen, die ihm langsam die Wange hinunterrannen. Wie besessen bearbeitete er Gokus Barriere, doch ohne Erfolg. Schließlich ließ er von ihm ab und sprang mit einem gewaltigen Satz zurück. Staub wirbelte konfus auf, als Trunks auf dem Boden landete. Er begab sich wieder in Kampfstellung und fixierte Goku an, während er sein Ki sammelte. Langsam kroch es in seine Fingerspitzen und manifestierte sich dort. Immer mehr Energie leitete er in seine rechte Hand, bis sie bereits zu glühen anfing. Eine goldene Aura aus wild loderndem Ki bildete sich um seine Hand und glühte warm in der Dunkelheit. Mehr und mehr Energie lud sich darin, flackernde Blitze umzuckten sie wie ein schützender Schild. Trunks grinste Goku an. Er holte in einem gigantischen Winkel weit aus und schleuderte den Energieball auf Goku zu. Zischend sauste die Kugel durch die kühle Nachtluft und hinterließ eine goldene Spur hinter sich, die ihre Flugbahn andeutete. Goku lud nun ebenfalls sein Ki. Majestätisch schoß es aus seinem Inneren empor und breitete sich in seinem Körper aus. Augenblicklich umgab ihn ein goldenes Glühen, das in der undurchdringlichen Dunkelheit der Nacht wie ein Leuchtfeuer strahlte. Staub und kleine Kieselsteine flogen in alle Richtungen davon, als sich das Ki um Gokus Körper schlang. Ein heftiger Windstoß kam auf und breitete sich aus. Der Energiestoß kam unaufhaltsam angeflogen. Goku hob die Hand. Seine Ki Intensität erhöhte sich noch einmal, als er seine Reserven mobilisierte. Bodenlose Kraft manifestierte sich in seinem Körper, als sein Ki seine volle Intensität erreichte. Augenblicklich leitete Goku seine Energie in seine Handfläche. Dann wartete er. Das Geschoß kam immer näher und gewann immer mehr an Geschwindigkeit. Einige Meter entfernt stand Trunks mit gegrätschten Beinen und ließ die Kugel auf Goku zusausen. Noch wenige Zentimeter. Plötzlich erstrahlte Goku in blendendem Licht. Vom Boden aus nach oben breitete sich ein grelles Strahlen aus, das seinen Ursprung von Gokus Körper nahm. Goldene Blitze tanzten wild auf Gokus Arm umher. "Haaahh!", schrie er, während er sein gestautes Ki in einer gigantischen Schockwelle entlud. Gleißende Energie ergoß sich aus seiner Hand und hüllte Trunks Energieball wie eine riesige Flutwelle ein und verschluckte sie. Trunks erstarrte. Selbst ohne den Status eines Super Saiyajins erreicht zu haben, war Goku in der Lage, eine solch gewaltige Kraft aufzubringen. Er sah, wie sich das Glühen zu einem Strahl bündelte und mit atemberaubender Geschwindigkeit auf ihn zuschoß. Er hatte keine Wahl, wollte er nicht von dem Strahl weggefegt werden. Er griff tiefer in sein Inneres. Dort, tief im Verborgenen lauerte eine unvorstellbare Zerstörungswut. Schon so oft hatte Trunks es getan, und jedes Mal überkam ihn aufs neue dieses Gefühl der Allmacht. Sein Saiyajin Erbe gab ihm das Recht, sein hartes Training die Mittel. In einer gigantischen Welle schoß das Ki hervor und tauchte Trunks in eine goldene Energieaura. Seine blaue Iris schien für einen Moment jegliche Konturen zu verlieren, dann erschien wieder etwas. Die grünen, kalten Augen eines Super Saiyajins. Ki durchströmte seinen kompletten Körper und stattete ihn mit einer unglaublichen Kraft aus. Es fuhr in seine Arme, Beine, die augenblicklich um ein vielfaches stärker wurden. Es fuhr in seine glatten, violetten Haare, die sich golden färbten und sich in einzelnen Strähnen aufstellten. Mit einem urtümlichen Schrei der Wut holte Trunks aus und schlug zu. Knisterndes Ki durchflutete seinen Arm und wurde freigesetzt. Es formte sich zu einer Welle aus reiner Energie und flog auf Gokus Strahl zu. In der Mitte trafen sie sich. Es war, als würden zwei Universen aufeinander prallen. Eine gigantische Schockwelle entfaltete sich und stieß in alle Richtungen davon. Hitze, heiß genug um Steine zu schmelzen breitete sich aus, während der Boden von den Kräften der Saiyajin aufgerissen wurde. Riesige Felsbrocken flogen himmelwärts, als wären sie nichts weiter als störende Kleinteile. Eine Ohrenbetäubendes Krachen erfüllte die Luft und brachte sie zum zittern. Das Tosen stieg immer weiter an, bis man hätte taub werden können. Gleißende Energien wirbelten in einem gigantischen Wettstreit der Kräfte umher und rissen tiefe Furchen in die Erde. Goku erzitterte. Die Kraft, die ihn da bedrängte, war größer als sein eigenes Potential. Sofort wusste er, dass er einen Super Saiyajin zum Gegner hatte. Trunks hatte also aufgehört herumzuspielen und war nun endlich in der richtigen Kampfverfassung. Goku lächelte, als um ihn herum plötzlich der Boden explodierte. Grelles Licht erstrahlte, während Gokus schwarzes Haar sich golden färbte und sich in langen Strähnen aufstellte. Trunks schrie auf. Er wollte auf jeden Fall gewinnen. Überschäumende Wut loderte in ihm auf. Ein lauter Schrei entfuhr ihm, als er sein komplettes Ki mobilisierte und seine Energiekugel nach vorn stieß. Goku spürte den plötzlichen Kraftanstieg von Trunks. Schnell hob er beide Arme nach oben und lenkte sein Energiestrahl auf diese Weise nach oben. Begleitet von einem lauten Sausen stiegen die beiden Energien in den Himmel auf und verblassten allmählich in der Leere des Universums. Die Tür öffnete sich. Vegeta, Prinz der Saiyajin und einer der beiden letzten Überlebenden seines ausgerotteten Volkes betrat die Kammer. Er schaltete das Licht an und ging zu einer Metallenen Truhe. Es waren Jahre vergangen, seitdem er das letzte Mal hier war, um seinen Kampfanzug zu holen. Er erinnerte sich. Es war vor fast zwanzig Jahren gewesen, damals, als er gegen Cell angetreten war. Mit einem freudigen Lächeln auf dem Gesicht öffnete er die Kiste. Modernder Geruch schlug ihm entgegen, doch er ignorierte ihn einfach. Die Feier neigte sich ihrem Ende zu. Die meisten Gäste waren schon gegangen oder eingeschlafen. Vegeta sah auf die Uhr. Halb drei. Trunks und Kakarott hatten das Fest schon vor über einer Stunde verlassen, um ihre Kräfte in den Bergen zu messen. Vegeta spürte ihre Energien, spürte, wie sich der Kampf immer weiter steigerte. Und er spürte Kakarotts Ki, das immer noch stärker war als sein eigenes. Er seufzte. Damals, als er Kakarott das erste Mal gesehen hatte, war es sein Saiyajin Instinkt, der Kakarott automatisch zum Feind gemacht hatte. Als er den Kampf gegen ihn schließlich verloren hatte, hatte er sich geschworen, ihn irgendwann zu besiegen. Sein Stolz hatte es ihm verboten, jemand Stärkeres als ihn selbst zu dulden. Und so hatte sich aus seiner Abneigung gegen Kakarott schließlich blinder Hass gebildet. Immer hatte er damit zu kämpfen gehabt, dass ein minderwertiger Krieger stärker war als er selbst, dem ultimativen Elitekämpfer der Saiyajin, dazu noch von edlem Geblüt. Kakarott war der Hass in seinen Augen nie entgangen, mit denen er ihn immer ansah. Doch wie es nun mal seine Art war, hatte Kakarott es schlicht so genommen, dass er ihn abgrundtief hasste. Vegeta sah auf seinen alten Kampfanzug. Aus dem Hass wurde dann im Laufe der Zeit wieder einfach nur eine gewisse Rivalität, die zwischen ihm und Kakarott herrschte und wohl auch immer herrschen würde. Vegeta war auf der Erde zum Menschen geworden, hatte lieben gelernt und Kinder gehabt. Doch er war immer noch er selbst. Ein Mensch mit der stolzen Seele eines Saiyajin Kriegers. Er nahm seinen elastischen, dunkelblauen Anzug heraus. Seine Körperstatur hatte sich in den Jahren kaum verändert. Bei einem Saiyajin machte das nicht viel aus, es kam aufs Ki an, ob man stark war oder nicht. Er schlüpfte in die Hose, die sich erstaunlich frisch anfühlte, obwohl sie ein fünftel Jahrhundert modernd in einer alten Kiste verbracht hatte. Sie schmiegte sich eng an Vegetas Beine. Obwohl sich Saiyajin selten etwas aus Mode oder Kosmetik machten, kam es Vegeta trotzdem jedesmal so vor, als wäre die Hose in irgendeiner Weise schwul. Doch er hatte genauso wie Kakarott gelernt, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie nun einmal waren. Er zog sich das Oberteil über. Dann packte er den weißen Brustpanzer aus. Er war erstaunlich elastisch, obwohl er härter als Stahl war. Ein Material, das unter den Kriegerrassen des Universums weit verbreitet war. Er schlüpfte hinein und machte es sich darin bequem. Als nächstes nahm er sich seine schneeweißen Stiefel mit den goldenen Spitzen und zog sie an. Er erinnerte sich. An diesen Stiefel hatte schon das Blut vieler Feinde geklebt, die Vegeta zum Opfer gefallen waren. Bei dem Gedanken daran verzog er das Gesicht zu einem höhnischen Grinsen. So sehr er sich auch bemühte, er konnte sich beim Gedanken an Blut einfach nicht beherrschen. Er legte seine weißen Handschuhe an. Irgendwie schaffte es das Material immer wieder, der ungeheuren Hitze der Ki Attacken zu widerstehen, die Vegeta gerne einsetzte. Er prüfte ihr Sitzen, dann wandte er sich um und wollte gerade den Raum verlassen, als sein Blick auf ein eigentümliches Gerät fiel. Es war eine kleine, durchscheinende Kunstoffscheibe mit einer runden Halterung an einer Seite. Vegeta lächelte. Bulma hatte also immer noch einen Scouter bei sich liegen. Erinnerungen überkamen ihn. Bei seinem ersten Besuch auf der Erde hatte er ein ähnliches Modell getragen. Damals war er noch nicht in der Lage gewesen, Ki anhand ihrer Aura zu spüren, sondern musste sich noch auf die weiterentwickelte Technologie der Saiyajin verlassen. Inzwischen war er um so viel reifer und um so viel mächtiger geworden, doch er trug immer noch die alte Kampfmontur seines Volkes. Ein letztes Zeichen dafür, dass er nicht vollkommen zum Menschen geworden war. Er nahm den Scouter vom Regal und setzte ihn auf. Ein kleines rotes Licht blinkte auf, ein Zeichen dafür, dass das Gerät noch funktionsfähig war. Vegeta betätigte einen Regler. Sofort erschienen auf dem Display verschiedene Zahlenwerte. Er sah auf. Vor ihm bewegten sich mehrere kleinere Kräfte. Yajirobi, Meister Quitte und Dende waren auf dem Weg zurück zum Quittenwald und zu Gottes Palast. Im Westen bewegten sich zwei weitere Kräfte. Vegeta kannte nicht die genauen Zahlen, doch er tippte auf Tenshinhan und Chao-zu. Dann sah er zwei erstaunlich große Kräfte auf einem Fleck. Das mussten Trunks und Kakarott sein. Bei dem Gedanken an seinen Sohn aus der Zukunft spalteten sich Vegetas Gefühle jedesmal aufs Neue. Einerseits liebte er beide Trunks', den aus der Zukunft und seinen eigenen Sohn aus der Gegenwart. Sie waren von seinem Blut und waren ihm wichtig, doch er konnte jedesmal die Enttäuschung nicht beherrschen, die sich in ihm breit machte, wenn er Trunks sah. Er war nicht die Sorte Mensch, die sich leicht unterkriegen ließ, doch er war auch zu schwach, um sich wirklich gegen Vegeta durchzusetzen. Vegeta hatte ihn schon mehrmals aus Absicht provoziert, um seinen Kampfgeist zu wecken, doch Trunks hatte ihn jedesmal fragen angesehen und hatte sich dann abgewandt, um in einsamer Stille seinen Gedanken nachzuhängen. Vegeta seufzte. Ihm war bewusst, wie viel er Trunks abverlangte. Niemand, nicht einmal Kakarott trieb sich selbst so sehr nach vorn wie Vegeta. Doch immer wenn Vegeta Kakarott mit Gohan sah, war er sich immer mehr darüber im klaren, wie schwach sein Sohn für einen Halb-Saiyajin doch eigentlich war. Gohan war anders. Er liebte das Kämpfen nicht so sehr wie Kakarott oder Vegeta, doch er war ein durchaus fähiger und würdiger Kämpfer. Schon als Kind hatter er Vegeta mehrmals überholt und er hatte nur durch extrem hartes Training aufschließen können. Jetzt, so vermutete Vegeta, war er wohl wieder stärker als Gohan, doch dafür hatte Gohan bereits sein Studium beendet und seinen Professortitel erlangt. Auszeichnungen wie diese bedeuteten Vegeta zwar absolut nichts, doch er sah in Gohan fast schon einen würdigen Saiyajin, auch wenn er nicht reinen Blutes war. Trunks war nicht so wie Gohan. Trunks liebte das Vergnügen und hing gern seinen Gedanken und Tagträumen hinterher. Er genoß Kraft seiner Geburt ein hohes Maß an Stärke, doch er arbeitete nicht gern daran. Darin waren er und Goten sich ähnlich. Würde Kakarott Goten nicht zum Training zwingen, so würde er sicherlich weit hinter den anderen zurückbleiben. Und Vegeta hatte keine Zeit und auch nicht die Geduld, Trunks zu trainieren. Stattdessen ließ er ihn so, wie er war und hoffte, dass er sich eines Tages noch entwickeln würde. Er konnte nur hoffen, dass es so kommen würde. Mit einem tiefen Seufzen verließ er den Vorratsraum und ging nach draußen. Er verabschiedete sich von Bulma und den übrigen Gästen, dann stieg er auf in den Himmel und flog in die Richtung, in der er die beiden riesigen Energien spürte. Trunks holte aus und landete einen Treffer gegen Gokus Deckung, dieser wischte seinen Schlag beiseite und erwiderte die Attacke. Trunks sah den Schlag kommen und parierte ihn mit seiner anderen Hand. Gokus Bein schoß vor und traf ihn hart am Schienbein. Trunks ging in die Knie. Gokus Faust traf ihn unterm Kinn, woraufhin Trunks rückwärts durch die Luft flog. Er landete hart auf dem Boden. Benommen schüttelte er den Kopf. Goku war noch viel besser, als er es sich hätte vorstellen können. Er hatte ihn kaum mehr als ein paar mal getroffen, dafür aber umso mehr Treffer einstecken müssen. Er wollte gerade aufstehen, als in eine Ki Welle ins Gesicht traf und ihn wieder zu Boden warf. Goku sah ihn an, wie immer blöd grinsend. "Deine Attacken sind schnell und heftig, aber ihnen fehlt es an Präzision. Das ist es, was dich hinter Anderen zurückfallen lässt. Ich bin froh zu sehen, dass du an deiner Geschwindigkeit gearbeitet hast. Du bist schon viel schneller geworden. Aber was dir fehlt ist die Präzision deiner Angriffe." Trunks sah ihn verwundert an. Goku sprach wie jemand, der schon viel Erfahrung damit hatte, Kämpfer auszubilden. Sein Tonfall war ermahnend, aber nicht zu scharf, obwohl es ihm nicht an Strenge fehlte. Wieder wunderte er sich, was dieser Mann noch alles zustande bringen würde. "Und was räts du mir, o großer Mentor?", fragte Trunks. Gokus Grinsen wurde bei dieser Anspielung noch breiter. "Du musst dich mehr auf dein Ziel konzentrieren. So sind deine Angriffe nur wilde Schläge und Tritte. Zwar schwer vorherzusehen, aber trotzdem total unkontrolliert." "Und das soll jetzt heißen, dass ich mich mehr konzentrieren soll?", stellte Trunks fest. "Ja, so ungefähr.", erwiderte Goku. Trunks sah ihn an. "Das Problem ist nur, dass ich mich bereits konzentriere." Ohne ein weiteres Wort schoß er wieder auf Goku zu und setzte zu einem Schlag in sein Gesicht an. Seine Faust schoß vor, und für einen Moment schien es, als hätte er Goku ziemlich überrascht, denn er sah so aus, als würde er überhaupt nicht begreifen, dass Trunks zu einem weiteren Angriff ansetzte. Trunks kam immer näher. Jetzt hab ich dich, schoß es ihm durch den Kopf. Nur noch wenige Millimeter trennten seine Faust von Gokus Gesicht. Dann, kurz bevor Trunks seinen Treffer landen konnte, schien Gokus Arm zu verschwimmen. Trunks fühlte, wie seine Hand auf etwas warmes traf. Goku hielt Trunks Faust mit eisernem Griff. Langsam schob er sie von seinem Gesicht weg, wobei er Trunks mit den Augen genau fixierte. Trunks schien von der Geschwindigkeit, mit der Goku seinen Arm bewegt hatte, vollkommen aus der Fassung gebracht zu haben. Mit offenem Mund stand er da und starrte Goku verblüfft an. Trunks Körper bebte. Heftig atmend zwang er seine Hand wieder vorwärts, doch Goku gab kein Stück nach. Trunks schnappte schnell und hastig nach Luft, er war bereits erschöpft und müde, während Goku immer noch so frisch wie am Anfang des Kampfes schien. Trunks keuchte. Mit letzter Kraft stemmte er sich gegen Gokus Druck. Sein erschöpftes Ki bäumte sich in einem letzten Akt der Anstrengung auf und belieferte ihn mit neuer Kraft. Gokus Griff lockerte sich langsam. Weiter, weiter vorwärts, schoß es Trunks immer wieder durch den Kopf. Stück für Stück schob er Gokus Hand zurück. Plötzlich gab etwas nach. Trunks erschauderte. Mit ungeheurer Geschwindigkeit flog er nach vorn. Die Welt drehte sich und Trunks fiel bäuchlings nach vorne um, als Goku losließ und zur Seite trat. Trunks sah den Boden näher kommen. Seine Arme versagten ihm den Dienst, als er sich abfangen wollte. Dann, kurz bevor er auf dem Boden aufschlug, schoß Gokus Knie nach oben und rammte sich in Trunks Magengrube. Heißer Schmerz explodierte in seinem Bauch und Trunks Augen verdrehten sich vor Schmerz, Blut schoß aus seinem Mund. Für einen Moment erstarrte er, dann versank die Welt um ihn herum. Sein Ki verließ ihn, woraufhin die goldene Aura um ihn herum verblasste. Seine Haare nahmen wieder ihre normale Farbe an und legten sich. Dann krachte er hart auf den Boden. Sein Blick verschwamm, dann verlor er das Bewußtsein. Etwas kaltes, feuchtes traf Trunks ins Gesicht. Er hustete heftig und kam wieder zu sich. Keuchend wischte er sich das Wasser aus dem Gesicht und setzte sich auf. Goku, Vegeta und Piccolo standen um ihn herum und starrten ihn an. "Da sind wir ja wieder.", sagte Goku. Er war wieder in seinen Normalzustand zurückgekehrt. "Wie lange war ich weg?", fragte Trunks. "So etwa fünf Minuten.", antwortete Goku. Er reichte Trunks die Hand und half ihm hoch. "Du wirst wohl kaum in der Verfassung sein, dass du kämpfen kannst?", fragte er. Trunks prüfte seinen angeschlagenen Körper. Seine Magengrube brannte höllisch, doch seine Rippen schienen noch heil zu sein. Probeweise bewegte er sich. Mit zusammengebissenen Lippen ignorierte er den Schmerz, den ihm jede Bewegung des Oberkörpers bescherte. "Es geht schon.", log er. "Red keinen Blech Trunks", sagte Goku, als er Trunks Verletzung bemerkte, "Nein, lass mal, wir kämpfen Morgen weiter." "Und dafür bin ich jetzt hergekommen?", fragte Vegeta wütend. Trunks wurde sichtlich rot im Gesicht. "Vegeta, lass ihn, ich hab ihn ziemlich derb erwischt, glaub ich.", sagte Goku. Vegeta schien das nicht zu überzeugen, doch er unterließ eine Bemerkung. Er blickte sich um. Überall waren riesige Krater in die Landschaft gerissen worden. Tiefe Löcher und Risse in den Steinen waren schweigende Zeugen ihres Kampfes. Vegeta schluckte seinen Zorn hinunter. Um wieviel besser musste Kakarott geworden sein, wenn er ohne Anstrengung Trunks besiegen konnte? Goku stützte Trunks mit einem Arm, mit dem anderen kramte er in seinem Anzug. Nach einer Weile gab er es auf. "Tut mir leid, ich habe keine Senzus mehr übrig. Du wirst dich wohl auf die herkömmliche Weise erholen müssen.", sagte er enttäuscht. Piccolo schaltete sich ein. "Bring ihn zu Dende, Goku. Der kann ihn sofort heilen. Ich bin auch nicht hergekommen, um nur rumzustehen." Goku nickte. "Ok", sagte er, "Legt eure Hände auf meine Schulter." Vegeta und Piccolo taten wie geheißen. Goku konzentrierte sich. Dendes Ki war schwach, aber lange nicht so schwer zu finden wie Chichi oder Bulma. Goku sandte seine Sinne in Richtung Gottes Palast. Mit rasender Geschwindigkeit schoß Gokus Schatten los. Schon im Bruchteil einer Sekunde hatte er Dende gefunden. Goku lächelte. Er rief sein Ki, doch in einer anderen Weise als sonst immer. Diesmal brauchte er keine Kraft. Goku legte sich die freie Hand mit zwei ausgestreckten Fingern an die Stirn. Energie floß durch seine Fingerspitzen in seinen Kopf und berührten seinen Geist. Goku nahm die Auren von Piccolo, Vegeta und Trunks wahr. Sein Schatten rief ihn und Goku antwortete auf den Ruf. Plötzlich schien die Umgebung sich aufzulösen. Stück für Stück verschwand sie in Sekundenbruchteilen und wurden durch eine andere ersetzt. Sie blickten auf den strahlend weißen Mamorboden des Himmelspalastes von Gott. Dende eilte ihnen entgegen. Der kleine Namekianer, den Gohan und Krilin damals auf Namek kennengelernt hatten, war inzwischen zu einem erwachsenen Mann herangewachsen. Er reichte zwar noch lange nicht an die Hühnenhafte Gestalt Piccolos heran, doch er konnte locker mit Goku mithalten, was die Körpergröße anging. Er trug den weiten Umhang Gottes, der im Wind hinter ihm herflatterte. Goku hob zum Gruß die Hand. Dende kam herbei und nahm sich sogleich des verletzten Trunks an. Für einen Moment schienen Dendes Hände in einem beruhigenden Blau zu erglühen. Goku spürte das Ki, das sich in Dende sammelte. Im Gegensatz zu Goku und den anderen Kriegern war Dende kein Kämpfer. Er nutzte sein Ki lieber, um Verletzte zu heilen, als damit Verletzte zu schaffen. Das war es auch, was ihm das Amt des Gottes erst ermöglicht hatte. Beruhigend blaues Ki durchströmte Trunks Körper. Er schlug die Augen auf. Langsam richtete er sich auf. All seine Wunden waren plötzlich geheilt und er üfhlte eine Vitalität in sich aufsteigen, als hätte er Monatelang geruht. Mr Popo kam und brachte ihm einen neuen Anzug. Es war einer, wie ihn Vegeta auch trug. Er war ursprünglich von Bulma angefertigt worden und übriggeblieben. Trunks schlüpfte hinein. Er fühlte sich erstaunlich leicht an und schränkte die Bewegungen keinesfalls ein. "Und, wie siehts aus?", wollte Vegeta wissen. Trunks sah auf. "Jederzeit .... Vater.", sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Vegeta zog die Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts. "Gut, legen wir gleich los.", sagte Vegeta. Er flog in Richtung Norden davon. Eine helle Spur deutete seine Flugbahn an, während er sich mit rasender Geschwindigkeit entfernte. Goku gähnte. "Na gut, dann viel Spaß noch.", sagte er sich streckend. Trunks sagte: "Schlaf gut, Goku. Bis Morgen dann." Goku nickte ihm zu. Dann legte er die Fingerspitzen an die Stirn und war augenblicklich verschwunden. Piccolo sah Trunks an. "Gehen wir.", meinte er. Sie flogen Vegeta hinterher. Das Telefon klingelte. Chichi schreckte aus dem Schlaf hoch. Verschlafen tastete sie nach dem Hörer, während sie sich mit der anderen Hand die Augen rieb. Wer rief mitten in der Nacht an? Ihre Hände fuhren auf dem Nachttisch hin und her. Dann erwischte sie den Hörer. Sie nahm ab. "Ja?", murmelte sie im Halbschlaf in die Muschel. "Chichi, schnell, weck Goku! Ihr müsst sofort herkommen! Es ist dringend!!", schrie Bulma. Chichi schüttelte benommen den Kopf. Was wollte Bulma? Es war doch Wahnsinn, jetzt zu ihr rüber zu kommen. "Was ist denn?", fragte sie. "Frag nicht, komm lieber sofort mit Goku und Goten rüber!", brüllte Bulma lautstark. Dem Klang ihrer Stimme nach war sie aufgeregt wie seit Jahren nicht mehr. Chichi tastete neben sich und erwischte Goku am Arm. Brummend drehte er sich auf die andere Seite. Chichi packte fester zu und zog ihn am Handgelenk. Goku richtete sich todmüde auf. "Was ist denn, Chichi?", fragte er benommen. Chichi reichte ihm den Hörer und sagte ebenfalls verschlafen: "Das solltest du Bulma fragen." Goku legte sich den Hörer ans Ohr. "Ja Bulma, was ist denn?" "Goku, zieh dich an und komm rüber. Es ist dringend!", schrie Bulma zum zweiten Mal, "Mach schon, trödle nicht!" Goku setzte sich auf. "Keine Ahnung was die will.", murmelte er zu Chichi, die ebenfalls aufstand. "Ich werde langsam zu alt für so was.", grummelte sie. Dennoch zog sie sich einen alten Pulli über und schlüpfte in ihre weiten Hosen, die sie lieber trug als die öden Röcke, die sie in ihrer Jugend bevorzugt hatte. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters war sie immer noch eine gutaussehende, vitale Frau. Die Arbeit, Gohan und Goten aufzuziehen hatte sie fit gehalten, denn es war keine leichte Sache, zwei Saiyajin unter Kontrolle zu halten. Sie zog sich ihre Schuhe an. Goku war inzwischen auch angezogen und ging ins Zimmer nebenan, um Goten zu wecken. Chichi schaltete das Licht an und setzte sich vor ihren Frisiertisch. Wie sehe ich bloß aus, dachte sie. Hastig kämmte sie sich durchs langsam grau werdende Haar und band zu einem langen Zopf zusammen. Dann ging sie ins Bad, um sich wenigstens ein wenig zu wecken. Goten murmelte etwas unverständliches und drehte sich wieder um, um weiterzuschlafen. Goku sagte noch einmal: "Komm schon, Goten. Bulma hat angerufen, wir sollen rüberkommen." Goten reagierte nicht. Goku packte seine Decke und zog sie ihm weg. Goten wälzte sich auf dem Bett, dann setzte er sich auf. "Ach Mensch, Papa, warum müssen wir denn unbedingt rüber?", fragte er verärgert. Goku warf ihm seine Klamotten zu. "Keine Ahnung, aber es wird schon etwas Wichtiges sein. Komm, zieh dich an." Mit den Worten drehte er sich um und verließ das Zimmer, das Goten noch bis vor ein paar Jahren mit seinem Bruder Gohan geteilt hatte. Jetzt wohnte Gohan mit seiner Frau Videl und seiner Tochter Pan in Satan City. Goten vermisste seinen Bruder und seine schlechte Laune, wenn er ihn mal wieder bei seinen Aufgaben störte. Goten lächelte. Es war ihm immer ein diebisches Vergnügen gewesen, Gohan gerade dann zum Spielen aufzufordern, wenn er gerade beschäftigt war. Er zog sich sein Hemd und seine Hose an, dann ging er ins Bad. Chichi trocknete sich gerade das Gesicht ab. Goten warf einen Blick in den Spiegel und machte sein langes wuscheliges Haar zurecht. Seitdem er ein Jugendlicher war, hatte er sein Haar immer anders getragen. Einerseits, weil die Mädchen an seiner Schule es besser fanden, andererseits, weil man ihn sonst nicht von seinem Vater hätte unterscheiden können. Die beiden glichen einander wie einem Ei dem anderen. Goten spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht, um wach zu werden. Es war schon komisch. Goku hatte ihm erzählt, dass er auch genauso aussah wie sein Vater, also Gotens Großvater. Auch Goku war der zweite Sohn gewesen. Sein Bruder Radditz sah hingegen ganz anders aus. Goten hatte ihn niemals kennengelernt. Er hatte damals versucht, Goku zu töten, war aber gescheitert und gestorben. Gohan hatte ihn als Kind zu Gesicht bekommen, konnte sich aber nur noch vage daran erinnern. Goten kam aus dem Bad und stellte sich zu Goku und Chichi. Er wusste was jetzt kommen würde. Automatisch legte er seinem Vater die Hand auf die Schulter, wie er es immer tat, wenn die beiden irgendwo hin mussten. Goku tippte sich mit den Fingerspitzen an die Stirn. Goten spürte eine seltsame Energie in sich aufsteigen, die ihm jegliche Körperlichkeit stahl. Augenblicklich standen sie in der Empfangshalle der Capsule Corporation. Bulma, Vegeta, Piccolo und beide Trunks standen schon da und erwarteten sie. Goku fragte: "Was ist denn?" Bulma sah ihn an. Goku hatte sie noch nie so ernst gesehen. Sie platzte heraus: "Gohan hat Trunks Zeitmaschine genommen und ist in die Vergangenheit gereist." Son-Goku klappte der Kiefer herunter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)