Broken Life - gebrochenes Dasein von Kizu8 (Wieviel Schmerz erträgt eine Seele..?) ================================================================================ Kapitel 13: Pass auf, wenn du gehst .. -------------------------------------- Entsetzen. Neun Buchstaben, die geradezu perfekt den Gesichtsausdruck von Jane wiedergaben. Ihre Augen fixierten den Jungen vor sich, auch wenn er ihr nur den Rücken zuwandte. Konnte sie das glauben? Kai hatte sich vor einer Minute ihr offenbart. Es ging nicht in ihren Kopf. Kai. Der Inbegriff des Verschwiegenen, hatte sein Gelübde gebrochen. Er hatte seinen Pakt mich sich selbst gebrochen. Der Russe hatte endlich die Wahrheit angenommen. Ja, er hatte endlich versucht, den Dolch aus seiner Brust zu ziehen. Widerwillig oder bewusst. Das war unklar, aber er hatte die Flucht nach vorne angetreten. Was sollte sie nun tun. Der Schock war ein wenig verflogen, aber die Verzweifelung regierte sie nun. >Was willst du nun tun, Herzchen? Irgendeine Idee, wie dein Sarkasmus dich retten kann?< Manchmal tauchten solche Stimmen einfach auf, wenn man nachdachte. Die "dunkle" Seite hatte gesprochen. Die alles schwarz sah und es nur darauf absah, sich selbst niederzumachen. Die taffe Tussi so zusagen. Halt die Klappe<, ging es Jane durch den Kopf. > Dich brauche ich jetzt wirklich nicht.< Aber so unrecht hatte die Stimme gar nicht. Was sollte sie tun. Sollte sie ihm sein Mitleid aussprechen, welches er bestimmt mit einem missbilligenden Blick quittierte, da er Mitleid hasste? Sollte sie ihn belobigen, da er sein Schweigen gebrochen hatte? Oder sollte sie wie eine übertriebene besorgte Mutter sagen, sie würde den Bladebreakers die Ohren lang ziehen, da sie den "armen" Kai allein ließen? > Ja. Ganz bestimmt, Schätzchen. Das wird ihm bestimmt helfen. Er wird sich lächerlich machen. Und du auch.< So blieb sie stumm; Im Chaos mit sich selbst. "Vergiss was ich gesagt habe.. ." Kai setzte sich in Bewegung. Der eigene Richter hatte geurteilt. Es war ihm zu unangenehm geworden. Dieses bedrückte Schweigen, die Stille die sich ausdehnte; beinahe greifbar war. Eine dunkle Materie, welche beide auseinander drückte und gleichzeitig beide zwang, sich wahrzunehmen. Sie stellte sie an den Pranger. Vielleicht glaubte er einfach, dass die Sache damit gegessen wäre. Der Satz würde die Situation schon wieder wett machen. Aber Glaube war Einbildung. "Nein. Ich werde das nicht vergessen!" Der Jugendliche blieb wie angewurzelt stehen. Im Grunde gab es wenig, was ihn auf der Welt beeindruckte. Aber dieser feste, trotzige aber auch ruhige Klang in ihrer Stimme lies ihn einfach aufhorchen. Womöglich war es aber auch nur der Inhalt des Satzes. Er drehte sich dennoch nicht um und lauschte dem, was sie zu sagen hatte. "Ich werde das nicht vergessen, dafür ist es zu wichtig. Weißt du, .. ich habe keine Ahnung wie ich auf das reagieren soll. Ob mit Mitleid, oder Fürsorge oder sonstigem. Aber ich vergesse es nicht, weil ich dir danken möchte, dass du mir es gesagt hast. Ich kann mir vorstellen, dass du nicht jemand bist, der so was einfach so dahersagt. Deswegen, danke das du dich etwas mir geöffnet hast. Und .. ich kann es vielleicht nicht so nachvollziehen wie du es tust, aber .. wenn du irgendjemanden brauchst, sei es zum reden oder wenn du Hilfe brauchst, dann stehe ich dir immer zur Verfügung. Egal was ist, ich bin immer für dich da. Und wenn ich mal scheiß Witze reiße, wie ich es oft tue, dann schrei mich voll oder knall mir eine. Egal .. aber, ich sage dir: ich bin immer für dich da." Jeder Mensch hat in seinem Leben Lernphasen. Manche sind kurz, mache lang. Sie kommen zu unterschiedlichen Zeiten, sind unterschiedlich ausgeprägt und betreffen immer etwas anderes. In Meinem Leben bin ich immer wieder einem Grundsatz begegnet. Er hat mich in meinem gesamten Dasein begleitet. Es gab oft Zeiten, wo er kaum zu ertragen war, und manchmal war er mir egal. Im Laufe kann ich sagen, dass er zu einem Teil von mir geworden ist. Und das ist okay so. Man sollte gewisse Dinge einfach akzeptieren, da es nichts bringt, sich dagegen aufzulehnen. So lautet meine Regel. Meine Lernergebnis. Denn egal wie oft man eine Sache dreht und wendet, sie umdenkt oder verändert - es kommt immer das selbe heraus. Ein Apfel zum Beispiel bleibt ein Apfel, egal wie man ihn bearbeitet. Es ist immer noch Apfel drin. Das ist ein Grundgesetzt. Nicht zu verfälschen. So gewöhnt man sich daran, wer man ist, wo man lebt, was man denkt, was die eigenen Prinzipien sind usw. Und auch was andere von dir halten. Oft ist es dir egal, was andere über dich denken. Gerade ich bin ein Mensch, der sich um andere nicht schert. Ich akzeptiere es einfach. Natürlich ist es angenehm, einfach alles hinzunehmen und sich nicht aufzulehnen. Alles auf sich zutreiben zu lassen, aber manchmal ist es nur schwer zu ertragen, zu merken, dass man machtlos ist. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an alles. Genauso, habe ich es akzeptiert, was nun gelaufen ist. Ich kann es im Augenblick nicht werten, ob es falsch oder richtig war. Aber nun ist es vorbei. Es ist Vergangenheit und somit für mich persönlich gestorben. Ich nehme es zur Kenntnis, als kleiner Makel in meiner Maske. Aber ich nehme auch das Angebot zur Kenntnis. Auch wenn ich damit jetzt nichts anfangen kann. Viele wie auch ich meinen, das wäre eine kühle Gleichgültigkeit, aber dieses Gleichgültigkeit hat mir schon vieles erspart. Ihre Worte waren nichts besonderes; wahrscheinlich war das auch Jane bewusst, denn es hatte einen Hauch vom abgedroschenen Kitschroman, aber .. irgendwo war es doch wirklich. Kai fand es gut, dass sie mal bei der Wahrheit blieb und nicht ihren Sarkasmus triefen lies. Und irgendwie, fühlte es sich gut an. - ich bin immer für dich da -.Wohlige Wärme machte sich in der Magengegend breit. Eigentlich wollte er sich dagegen sträuben, etwas so gutes zu fühlen, aber .. wie lange wartete er in seinem innersten darauf, endlich einmal einen Moment Erlösung zu finden. Kai drehte sich ihr ein wenig zu, und sah ihr kurz in die Augen. Sie hatte einen festen und dennoch weichen Blick, welcher seinen blutroten Augen nicht auswich. Es war bewundernswert, dass sich dieses Mädchen von ihm kaum unterbuttern lies. Sie hatte sich kein bisschen verändert. Und das wusste er ganz genau. Langsam setzte die Dämmerung ein, und bald würde die Nacht ihr schwarzes Gewand über die Stadt legen und alles Licht in sich verschlucken. Die Stunde der Partylustigen würde beginnen und bis in den Morgengrauen andauernd. Kai gehörte nicht zu den Menschen, die auf Feten gingen, sich vollaufen ließen und sonstige Drogen in den Arm jagten. Er hasste den Trubel. Im Gegensatz dazu machte es Jane nicht sehr viel aus, mal in das Extreme abzuschweifen, aber der Umgang mit Drogen war nicht ihr Gebiet. Sie gab sich eher mal die Kante, flirtete bis die Luft brannte - typisch für ihr Alter und ihre Nation. "Lass uns gehen. Es wird mir etwas kalt.." sagte sie kurz angebunden, da sie mit ihren Gedanken ganz wo anders war. Daraufhin wandte sich Kai wieder ihr zu und blickte sie an. Er konnte sich vorstellen, dass das Thema doch noch nicht vom Tisch war. Man konnte förmlich sehen, wie sich die kleinen Rädchen in Janes Kopf drehten. "Mach dir keinen Kopf darüber, was ich gesagt habe. Es ist nur aus mir rausgeplatzt. Im Grunde ist mir das egal, man gewöhnt sich daran. Wenn man nichts erwartet, kann man nicht enttäuscht werden.." Janes Augen betrachteten, wie er etwa 2 m von ihr entfernt stand und versuchte, seine stolze Maske wieder aufzusetzen - wie für den zweiten Akt. Aber sie sah das Gegenteil in seinen Augen. Man konnte sein Wesen hinter einer Maske verstecken, aber nicht seine Ausstrahlung. Sie sah die Trauer in seinen Augen. Zwar war sie kaum zu erkennen, aber Jane bemerkte es einfach. Er war schon immer ein Kämpfer gewesen und in diesem Moment ficht er gegen sich selbst. Hatte er das nicht schon immer.. ? Im Grunde war es einfach nur traurig, aber auch armselig. War es nicht armselig, dass man sich etwas vormachen musste, um zu überleben? Aber .. machte das nicht jeder..? "Du bist ein schlechter Lügner." Das Mädchen wandte sich von ihrem Kumpel ab, lies in stehen und ging den Weg zurück. Auch wenn Kai eigentlich ein ruhiger Mensch war, platzte ihm hier bald der Kragen. > ich bin also ein schlechter Lügner ?! was bildet die sich ein??!! Ich hätte eben doch meine Klappe halten sollen; es wäre besser für mich gewesen! Ich und Lügner .. es ist mir egal!! Es ist mir scheißegal. Wenn denen irgendwas passiert - mir egal. Wenn die mich rauswerfen - scheißegal. Sollen sie doch. Ich brauche niemanden. Absolut niemanden, nicht mal sie da!< Verschließe deine Augen.. baue dir deine Welt, so wie sie dir gefällt... Beide waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie die Realität völlig aus ihrem Bewusstsein strichen. Ein großer Fehler. Da Jane voran ging, hatte die den Park schon verlassen und steuerte auf die Straße zu, ohne es zu merken. Aus einer Seitenstraße bog ein kleiner blauer Golf in die Hauptstraße ein. Der Fahrer, ein etwa 30-jähriger Mann, drückte fleißig das Gaspedal durch, da ja eh niemand auf der Straße war. Das dachte jeder Mensch, der 0,8 Promille im Blut hatte. Es wirkte auch alles so komisch verschwommen vor seinen Augen. Aber vielleicht regnete es ja draußen. War ja auch egal. Jedenfalls raste er mit 80 die Hauptstraße entlang, ohne auf etwas zu achten, genau wie eine Person, die gerade die Hauptstraße überquerte. Kai trottete mit gesenktem Blick hinter Jane her. Seine Gedanken zogen sich in alle Richtungen; wanderten über sein Team, sein "Geständnis" von vorhin und die Jugendliche, die er seit einer Ewigkeit kannte. Er hatte nun ebenfalls den Park verlassen und stand etwa 3-4 Meter von der Hauptstraße entfernt. Und was er dort sah - das Szenario - konnte er erst nicht begreifen. Eine paar Millisekunden stand er wie angewurzelt da, starrte auf den Golf und die schwarzgrünhaarige, bis er begriff .. "Jane .. JANEE!!" Doch sie tauchte zu spät aus ihren Gedanken auf. Viel zu spät. >SCHEIßE!!< Reflexartig sprintete er auf sie zu, packte sie an der Taille und riss sie mit sich zurück. Endlich bemerkte auch der Fahrer, dass die Fahrbahn gar nicht frei gewesen war. Er packte das Lenkrad mit beiden Händen und riss es herum [ entschuldigt meine Wortwiederholung ]. Der Motor heulte auf, die Reifen drehten auf dem Asphalt durch. Panisch trat er das Bremspedal bis zum Anschlag durch. Der Wagen geriet ins schlingern und bremste letztendlich in einer 90° Drehung. Für ein paar Sekunden stand der Golf nur so da und nichts bewegte sich. Deutlich waren die schwarzen Reifenspuren auf der Straße zu sehen; sie qualmten etwas. Das Autofenster wurde herunter gekurbelt und ein Schwarzhaariger Mann lehnte sich heraus. Er lallte stark: "Gönnt ihr nischt aufpassen??!! Ihr klenen Arschlöscher!!" Wutentbrannt begann Kai zu brüllen: "Sag mal, hast du sie noch alle????!!! Wir hätten tot sein können!!?? SIE sind doch wohl eher das Riesen Arschloch!!!!!!!! Meinetwegen könne sie sich tot saufen, aber lassen sie Passanten aus dem Spiel, sie beschissener Wichser!!!!!!!!!!!!!!!!" "Du 'hast mir garnischt su saschen!! Du klener Scheißer!" "Willst du Prügel ...?" Kais Augen funkelten gefährlich, als würden sie förmlich darauf warten zuzuschlagen. Sie zeigten keinen Skrupel, keine Hemmung - nur blanken Hass. "Fickt eusch doch .. ." Der Golffahrer kurbelte das Fenster wieder hoch, wendete den Wagen und fuhr davon. Eine Menschentraube hatte sich gebildet, welche die beiden Jugendlichen einschloss. Natürlich hatte das Spektakel einige Schaulustige angelockt, aber andere boten ihre Hilfe an und fragten besorgt, ob alles in Ordnung wäre und ob man einen Krankenwagen hinzuziehen sollte. Der Russe sah wieder auf Jane herab, die halb auf ihm lag. Gerade noch in aller letzter Sekunde hatte er es geschafft, sie vor dem Aufprall zu beschützen. Ihm war klar, dass sie es nicht überlebt hätte. Zwar trug er einige Schürfwunden davon, als er sie nach hinten zu Boden gerissen hatte, aber das war nicht der Rede wert. Obwohl ein Dutzend Leute um ihn herumstanden und wie wild Fragen stellten, hörte er nichts mehr. Es herrschte Stille. Das einzige was in seinen Ohren hallte, war sein Herzschlag und das Rauschen des Blutes. Eine Weile hatte er nur die Straße hinab geschaut, wohin der Wagen verschwunden war. Kai hatte sich das Kennzeichen nicht merken können - dafür ging alles zu schnell. Er hatte nur an Jane gedacht. Seine blutroten Augen ruhten auf ihr, wie sie mit dem Oberkörper auf seinem lag. Ihre Augen waren geschlossen, die schwarzen Haare hingen wirr durcheinander, ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Ansonsten war die Kleidung etwas mitgenommen und schmutzig. Allmählich drang der Lärm an sein Bewusstsein. Er hatte sie genauestens gemustert, aber nirgendwo eine schwere Verletzung, oder Blut erkennen können. Eine kleine Erleichterung machte sich in seiner Bauchgegend breit. Trotzdem. Warum schlug sie die Augen nicht auf? War sie bewusstlos oder hatte sie eine Gehirnerschütterung? "Hallo? Kann ich ihnen helfen?!" Kai schaute auf und blickte einer Frau im mittleren Alter ins Gesicht. "Ich .. ich weiß nicht. Ich glaube sie ist bewusstlos.." "Lassen sie mal sehen; ich bin Krankenschwester." Die Frau ging in die Hocke und beugte sich über das Mädchen. Vorsichtig nahm sie Janes Handgelenk und maß mithilfe ihrer Uhr den Aderschlag. "Puls ist okay. Vielleicht etwas erhöht, aber das kommt von der Aufregung. ..Hallo? Können sie mich hören?" Es war angenehm warm zu ihrer rechten Seite. Sie fühlte sich schwer, benommen, als würden Gewichte auf ihrem Körper verteilt liegen. Aber ob diese Schwere angenehm oder störend war, konnte sie nicht sagen oder entscheiden. Am meisten wog anscheinend ihr Kopf - so wie sie es empfand. Er dröhnte geradezu Und das war auf jeden Fall nervig. Außerdem wurde es laut um sie herum. Sehr laut - als würde man eine Stereoanlage auf volle Stärke drehen. Ihr Kopf würde platzen - das dachte sie im Augenblick. Schmerzvoll verzog sie das Gesicht, bis sie ihren Namen hörte, der immer wieder genannt wurde. Im ersten Moment konnte sie die Stimme nicht erkenne und niemanden zuordnen, aber nachdem ihr Name etwa 3 mal erklang, erschien vor ihr ein Bild der Person. Jane öffnete die Augen. Entschuldigt, aber ich habe das chapter mit nicht viel Elan geschrieben. im moment bin ich auch nicht sehr in der lage dazu, da wir problems in der familly haben. und die zerren ganz schön an meinen nerven .. deswegen tut mir leid. ich hoffe es ist trotzdem noch akzeptabel. Eure Kizu / the 8th Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)