Eine Überraschende Wendung von DirrtyHaruka (Nichts ist so wie es scheint) ================================================================================ Kapitel 4: Vergangenheit ------------------------ "Wir sind da, Michiru." sagte Haruka und riss damit Michiru aus ihren Gedanken. Etwas verwirrt schaute sie Haruka an und nickte nur, bevor sie die Tür öffnete und Austieg. Haruka folgte ihrem beispiel und schloss ihr Auto ab nachdem sie die Tür geschlossen hatte. Mit einem etwas besorgtem Blick ging sie dann zu Michiru: "Bist du dir sicher das es dir gut geht? Du siehst ziemlich müde aus." Michiru lächelte leicht und tat Haruka's frage mit einem Handwink ab. Mit einem Blick deutete sie ihr, ihr zu folgen und ging schoneinmal vor. Haruka blieb noch einige Sekunden stehen und seufzte. Sie merkte genau das irgendwas nicht stimmte. Irgendwie konnte sie es nicht ertragen wenn sie Michiru so sah. Ihr stand doch ein lächeln viel besser als diese traurigen Augen aus denen sie Haruka ansah. Kurz bevor sie endlich Michiru folgte, schloss sie noch kurz die Augen und lächelte kurz. Ihr war gerade klar geworden das sie es sich unbewusst zur Aufgabe gemacht hatte diese Traurigkeit in Michiru's Augen ,die sie schon gesehen hatte als sie damals auf ihrem Konzert war, zu vertreiben. Als Haruka dann die Tür erreichte vor der Michiru auf sie wartete, schloss diese das Schloss auf und öffnete die Tür. "Komm rein..." sagte Michiru mit einem lächeln das nicht wirklich eins war und ging rein. Haruka zerriß es beinahe das Herz. °°Lächel doch nicht wenn dir nicht danach ist...°° dachte sie und folgte Michiru in die Wohnung. "Setz dich. Ich gehe in die Küche und mache Kaffee. Dauert nicht lange." Haruka nickte und setzte sich auf das Sofa während Michiru sich in die Küche begab. Sie wusste gerade selber nicht was mit ihr los war und ihr bereitete es unglaubliche Qual das Haruka besorgt um sie war und sie, so unverhohlen log. Irgendwie drückte die ganze Schwere der langen Einsamkeit auf Michiru ein. Dadurch das jemand bei ihr war spürte sie jetzt wie ewig lange sie alleine war. Diese ganze Situation...wie ungewohnt sie war. Sicher wusste sie schon lange das sie einsam war und natürlich war es kein angenehmes Gefühl aber noch nie hatte sie so gemerkt wie sehr es sie eigentlich quälte. Dieser Unerträgliche Schmerz von dem man nicht weiß woher er kommt und wie man ihn heilt. Als Michiru das Wasser in die Kaffeemaschine füllte merkte sie wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. °°Reiß dich zusammen...du hast schon Jahrelang nicht mehr geweint...also fang nicht an, nur weil jemand da ist.°° wies sie sich selber zurecht. Aber sie wusste auch das sie sich insgeheim immer nach einer Schulter zum ausweinen gesehnt hatte. Vor Jahren hatte sie sich geschworen nie wieder zu weinen. Hatte sich selber gesagt das die Tränen nichts bringen würden, da sie ja nichts änderten. Woran sie aber nicht gedacht hatte war das Tränen die man allein in einer stillen Ecke weint natürlich nicht das geringste aussagen. Nie hatte sie anderen gezeigt das sie traurig war, oder einsam. Hatte nie gesagt wie sie sich fühlte und so konnte ihr auch niemand helfen. Als sie die Tassen aus dem Schrank nehmen wollte forderte ihr Körper...Nein...Ihre Seele dafür nun ihren Tribut. Von dem Gefühl der jahrelagen Pein der Einsamkeit überwältigt, brach sie in einen Heulkrampf aus wobei die Tassen mit einem Scheppern zu bruch gingen. Haruka die ja noch immer wartend im Wohnzimmer gesessen hatte stand nun abrupt auf als sie das Scheppern hörte und lief in die Küche. Nach einem kurzen mehr oder wenig panischem umblicken erblickte sie Michiru auf dem Boden sitzend umgeben von den Scherben der Tassen. Sofort eilte Haruka zu ihr und kniete sich vor sie. "Mein Gott...Michiru? Was ist los? Hast du dir was getan?" Haruka wusste gar nicht was sie tun sollte. Sie wartete einfach nur darauf das Michiru ihr antwortete. "Nein...Es ist nichts...Es...geht schon...wieder..." antwortete sie schließlich immer wieder unterbrochen von einem unterdrückten Schluchzen. Haruka schaute sie verwirrt an. Michiru hatte ihr Gesicht in ihren verschränkten Armen die sie auf die Knie gestützt hatte vergraben. "Weinst du?" fragte Haruka leise und legte eine Hand auf Michiru's Schulter, die diese aber direkt wieder wegschob. "Nein...Ich...Hab mich nur erschreckt..." Mit gesenktem Kopf sodass Haruka ihr nicht ins Gesicht sehen konnte stand sie langsam auf. Noch etwas wacklig auf den Beinen ging sie zwei Schritte. Haruka stand nun hinter ihr. "Ich gehe eben...ins Badezimmer...Der Kaffee ist gleich fertig..." Gerade als Michiru wieder einen Schritt gehen wollte packte Haruka sie an ihrem Handgelenk und drehte sie herum. Etwas erschrocken hob Michiru nun ihren Kopf und sah Haruka an. Diese blickte nun in Michiru's tränenverschmiertes Gesicht. Ihr blick wirkte leicht erbost aber dennoch besorgt. "Du weinst also nicht hm?..." mit ihrer freien Hand strich Haruka, Michiru die noch feuchten streifen von ihrer Wange. "...Quäl dich doch nicht mit einsamen Tränen...Egal was auch in dir vorgehen mag...Es bringt nichts alleine klarkommen zu wollen..." fügte sie noch mit einer leichten Sanftheit in ihrer Stimme hinzu. Haruka wusste schon lange das Michiru irgendetwas quälte. Schon seitdem sie ihr Geigenstück gehört hatte. Aber jetzt hatte sie auch ein schlechtes Gewissen. Sie wusste genau das, dass was hier geschah, nur passierte weil sie Michiru darum gebeten hatte dieses Geigenstück mit ihr zur spielen. Ihr war aber auch klar das das sowieso irgendwann hätte passieren müssen. Sie hatte die Schmerzen in Michiru's Augen gesehen und wünschte sich nichts sehnlicher als ihr diese Schmerzen zu nehmen. So, rede doch mit mir hatte Haruka schon gedacht als Michiru so nachdenklich in ihrem Auto gesessen hatte. Michiru aber wandte ihr Gesicht ab: "Es geht schon...ich komme auch alleine zurecht." Haruka legte ihre Hand mit der sie vorher Michiru die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte nun unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht wieder so das sie, ihr in die Augen sehen konnte. Ernst sah sie, sie an: "Schau mir in die Augen und sag das nochmal..." Sekundenlang herrschte nur stille als sie sich gegenseitig in die Augen sahen. Plötzlich löste sich Michiru aus Haruka's Griff und rannte ins Badezimmer. Haruka, über die Reaktion nicht sonderlich überrascht, atmete einmal tief ein und aus. "Ich wusste das du so reagierst, Michiru..." sprach sie leise. Während dessen stand Michiru vor dem Waschbecken und wusch sich mit eiskaltem Wasser das Gesicht. "Wieso konnte ich es nicht sagen...? Komme ich alleine wirklich nicht mehr zurecht?" Während sie das leise vor sich hinredete wanderte ihr Blick zum Wandspiegel über dem Waschbecken. Was sie in diesem Spiegel sah erschreckte sie. Sie sah nicht sich selbt...nicht so wie sie jetzt war. Was sich dort spiegelte war das kleine Mädchen das sie damals war. Das Mädchen das sich geschworen hatte nie mehr zu weinen...und das sich geschworen hatte nie mehr zu Vertrauen. Alles geschah als sie 15 war. Gut behütet von ihrem Goldenen Käfig den ihre Eltern "Das beste für unsere kleine" nannten lebte Michiru an sich ein "gutes" Leben. Sie war beliebt, klug, und besonders Hübsch. Viele Leute rissen sich geradezu um sie. Allerdings nur, was Michiru schnell feststellen musste, um sie auszunutzen. Egal worum es ging. Es fing damit an das eine ihrer sogenannten Freundinnen einmal die Hausaufgaben bei ihr abschreiben wollte, was sich allerdings zu einem dauer zustand entwickelte. Das war ja nicht weiter schlimm. Nun war Michiru aber auch nicht gerade arm. Ihre Eltern hatten gute Jobs und Michiru konnte von ihnen alles kriegen, ja sie erkauften sich regelrecht Michiru's Liebe. Aber egal wieviele Leute auch um Michiru herum waren, immer war sie einsam gewesen. Es kümmerte niemanden wie sie sich fühlte. Niemand fragte danach. Michiru spielte immer das fröhliche kleine Mädchen, saß aber des Abends in ihrem Zimmer und vergoß stumme Tränen. Niemand bekam das mit, weil sie es nicht wollte. Eines Tages war da etwas, das sie dazu brachte sich selber zu schwören nie wieder zu Weinen....oder zu Vertrauen. Ja, sie war einmal verliebt gewesen...kurz...eine Schwärmerei...denn bevor sie dazu kam auch nur einmal mit der Person zu sprechen in die sie verliebt war hatte ihre damalige " beste " Freundin sich diesen Jungen unter den Nagel gerissen. Unter tränen hatte Michiru ihrer besten Freundin gestanden das sie verliebt war, sich aber nicht traute es zu sagen, vertraute ihr ihre geheimsten Gedanken an die Michiru so sehr zusetzten. Egal worum es ging diese Freundin wusste alles über Michiru. Wie sie sich fühlte, was sie durchmachte und auch eben dieses eine Mal als sie verliebt war. Vertrauensselig nahm Michiru den Vorschlag ihrer Freundin an doch mal mit dem Jungen zu sprechen und mal zu fragen wie er sie fand. Was dabei herauskam, daran wollte Michiru gar nicht mehr denken. Tage später tauchte Michiru's Freundin händchenhaltend mit dem Jungen auf dem Michiru ihr Herz geschenkt hatte und noch am selben Tag hing Michiru's Seelenbild als Zettel am Schwarzen Brett. All ihre geheimen Gedanken, Fantasien und Träume. Das war der Tag an dem Michiru den Schwur schwor. Bis jetzt hatte sie ihn eingehalten...doch sie konnte nicht damit rechnen das es sich rächen würde. Leicht lächelte sie ihr Spiegelbild an, noch immer rannen Tränen ihre Wangen hinunter. "Zumindest hat sie ihre Strafe bekommen..." murmelte sie vor sich hin. Noch immer hasste Michiru dieses Biest dafür was sie getan hat. Aber ihr verschaffte es Genugtuung das nur drei Tage nachdem dieser schreckliche Tag vergangen war, ihre "Freundin" den Laufpass bekam. Sie genoß es förmlich dieses Miststück heulend da sitzen und um ihre Liebe weinen zu sehen. Jetzt weißt du wie es mir gegangen ist hatte sie gedacht. Und doch, tief in ihrem Herzen fühlte sie Mitleid. Aber noch immer verdrängte sie dieses Gefühl. Sie konnte nicht verzeihen. Und das würde sie solange nicht können bis sie sich selber eingestand das es nicht falsch war Schwäche zu zeigen. Denn nur jemand der Schwäche zeigen kann, kann anderen helfen. Kann aufrichtig mitleid empfinden. Langsam erkannte Michiru auch welches Gefühl da war wenn sie Haruka ansah. Tatsächlich hatte sie sich wieder einmal verliebt. In Haruka's Stimme, ihre Augen, die ihr ein Gefühl gaben als würden sie sich schon ewig kennen. Das Vertrauen das Haruka ihr zu schenken schien. Und das war auch der Grund warum Michiru sich so schrecklich fühlte wenn sie Haruka anlog. Warum sie ihr nicht sagen konnte das sie auch alleine klar kam. Sie konnte einfach nicht weiterlügen. Langsam ließ sich Michiru auf den Badezimmerläufer sinken und legte ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme die sie auf ihre Knie gelegt hatte. Ein lächeln voller Ironie lag auf ihren Lippen. "Nach so vielen Jahren, in denen du gekämpft hast...fällst du wegen diesem Mann wieder in dein altes Ich zurück...Was für eine Ironie." Allerdings...denn heute war es genau 4 Jahre her das sie den Schwur geleistet hatte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)