Anima von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Das Schwert Animas ----------------------------- Discl.: Siehe Chap 01 Chap.2 Das Schwert Animas Anima hatte schon nach wenigen Stunden ihren ersten Auftrag. Sie sollte mit einer Soldateneinheit unter der Leitung von Selas Victoria ausrücken und eine Gruppe von Freaks außer Gefecht setzen. Selas Trupp schwärmte aus und fuhren ihrem Ziel entgegen. Doch wer nicht dabei war, war Anima. Selas konnte nicht allzu lange auf die Neue Söldnerin warten. Sie war wütend. Der wollte sie die Meinung sagen. Was bildete die sich überhaupt ein? Sie, Selas Victoria, Alucards Pflegling, würde ihren Bericht persönlich bei Lady Integra abgeben. Doch vorerst würde sie sich um diese Horde Freaks kümmern, die gerade aus diesem verlassenen U-Bahnschacht herausströmte. Schnell gab sie einige Befehle an ihre Truppe und positionierte sie als sie den Ruf eines Soldaten hörte. Aufgeregt stand er dort und wedelte wild mit den Armen. Selas eilten zu ihm und sah, was er sah. Eine junge Frau hatte sich den Freaks entgegengestellt. Sie hatte beide Hände in die Hosentaschen geschoben und schien jeden einzelnen Freak genau anzusehen. "Hey," rief Selas. "Das ist gefährlich, kommen Sie zurück!" Doch die Frau reagierte nicht. Sie fuhr damit fort, die Menschlichen Monster zu beobachten, die immer näher kamen. Die Soldaten hinter ihrem Rücken eröffneten das Feuer, doch sie zuckte nicht einmal mit der Wimper. Freaks liefen an ihr vorbei, und nur gemächlich zog Anima das lange und scharfe Samuraischwert von ihrem Gürtel. Die Klinge blitzte Blutrünstig im blassen Straßenlicht auf und was Selas und die Soldaten nun zu sehen bekamen, ließ sie den Atem anhalten. Scharfer Stahl schnitt durch totes Fleisch und durchtrennte Sehnen, Knochen und Muskeln. Erschlagene Freaks fielen reihenweise zu Boden und verrottetes, fauliges, schwarzes Blut klatschte in dickflüssigen Tropfen zu Boden. Die Kugeln der Soldaten töteten nicht halb so viele Monster wie das Schwert Animas. Das blutige Werk der Söldnerin war bald getan. Sie selbst hatte keinen Kratzer davon getragen. Das Schwert hatte sie lässig mit der stumpfen Seite auf die Schulter abgelegt und schritt durch die Überreste der Freaks, um sich deren tote Gesichter noch einmal genauer anzusehen. Doch sie schien nicht zu finden wonach sie suchte und wandte sich als bald vom Ort des Geschehens ab. Die schwarzen Stiefel waren bis zum Knöchel mit Blut getränkt und ihre Arme waren bis zu Elle hin mit schwarzem Blut beschmiert. Das Schwert tropfte gerade zu davon. Selas rißen sich von der Erstarrung und der Fassungslosigkeit los. "Warte! Wer bist du?" rief sie der Frau hinterher, doch sie drehte sich nicht um, und antwortete auch nicht. Sie ging ihren Weg und verschwand bald im Schatten der Nacht. Als Selas und die Einheit bei der Aufräumarbeit waren erschien ein Vampir aus der Dunkelheit. Selas Augen leuchteten auf. "MEISTER!!!" rief sie begeistert. Alucard blickte sich um. "Ein wahres Schlachtfeld. Ich würde dir gratulieren Fräulein Polizistin, wenn ich nicht wüsste, dass jemand anderes dafür verantwortlich ist," meinte der Nosferatu und verschwand wieder genauso schnell in der Dunkelheit wie er erschienen war. Anima hatte eine lange blutige Spur auf den Marmorboden der Hellsing Villa hinterlassen. Lady Integra hatte sie vorsorglich schon im Foyer des Hauses erwartet. Sie klatschte eiskalt in die Hände. Eine Geste die sie sich überlegt hatte, um Animas Respekt zu erhaschen. Doch das zog nicht. Anima war noch genauso gefühlskalt und grausam wie zuvor. Und der spätere Bericht von Selas Victoria bestätigte die nur noch. Selas war erstaunt zu hören, dass Anima die Neue Söldnerin der Organisation war. "Sie ist sehr gut, Viktoria," meinte Integra. "So gut, dass ihr nur noch den Müllberg den sie hinterlässt, wegräumen müsst." "Na wunderbar," murmelte Selas und verließ das Büro ihrer Chefin seufzend. "Gut zu wissen, wenn man nicht mehr gebraucht wird!" Niedergeschlagen schlenderte sie zu den Mannschaftsräumen zurück. Auf den Weg dorthin kam sie an den Quartieren vorbei, wo sie und Alucard schliefen. Die Söldnerin stand dort und unterhielt sich mit Walter auf eine ihr unbekannte Sprache. Zorn wallte in Selas Viktoria auf. Sie rannte auf die Frau zu, die lässig an der steinernen, rauen Wand lehnte, und blieb vor ihr stehen. "Du," fauchte sie und deutete mit dem Zeigefinger auf ihre Brust. Anima wandte den Kopf und blickte sie an, ehe sie sich wieder in ihrer vollen Größe aufrichtete. Selas wurde gezwungen den Kopf weit in den Nacken zu legen um in Animas Gesicht sehen zu können. "Fräulein Polizistin, jetzt ist es ziemlich Ratsam einen Rückzug zu planen. In den Gedanken dieses Menschen geht nichts gutes vor sich," meldete sich die amüsierte Stimme ihres Meisters in ihrem Kopf. Doch Selas wollte nicht hören. "Was kann ein Mensch mir schon anhaben," meinte sie und wollte Anima schupsen, doch Alucard sollte recht behalten. Mit einem schnellen Schritt war Anima ausgewichen und noch viel schneller hatte sie den Schädel von Selas mit ihren Händen umschlossen und ihn gegen die harte Steinwand geschlagen. Es gab einen dumpfen Knall als Selas auf den Boden aufschlug und sich stöhnend die Stirn hielt. Etwas Blut klebte an der Wand und man hörte Alucards hysterisches Lachen im Gebäude dröhnen. Walter wäre beinahe zusammengezuckt, obwohl er den Lord schon lange kannte. Anima wandte sich schweigend um und wollte den Gang verlassen, als sie plötzlich Auge im Auge mit dem No Life King persönlich stand. Alucard. "Nicht so schnell," murmelte er leise und trug ein kleines, schiefes Grinsen im Gesicht. Der Vampir schritt an Anima vorbei und zog Selas mit einem Ruck wieder auf die Füße. "Ich weiß ja nicht gerade was mit dir los ist, aber deine Sinne sind nicht die besten. Geh mit Walter der mit, der soll dir ein Pflasterchen auf dein Stirnchen kleben," höhnte der Vampir und stieß Selas auf den Weg. Walter folgte den Anweisungen und der Nosferatu blieb mit der jungen Söldnerin im Gang zurück. Anima blickte den Vampir aufmerksam an. Dass mit diesem Mann etwas nicht stimmte war ihr gleich aufgefallen, und dennoch hatte sie noch nie einen echten Vampir gesehen. Sie war sich nicht sicher was hier vor ihr stand, aber an dessen Menschlichkeit zweifelte sie. Das Grinsen ihres Gegenübers wurde breiter und Anima, die es nicht zu deuten wusste, legte die linke Hand schon einmal auf das Schwert. Sie wollte sich nicht überraschen lassen. Irgendwas sagte ihr, dass dieser hier gefährlicher war als alle anderen. Alucards Grinsen wurde noch breiter und endlich, nach langer Musterungsphase nickte er ihr zu. "Du hast ein schweres Los zu tragen, Anima," sagte er und verschwand einfach im Boden. Anima runzelte die Stirn, widerstand dem Drang ihm hinterher zu rufen, oder zu der Stelle, wo er gerade noch gestanden hatte hinzueilen. Sie drehte sich nur um und ging in ihr Quartier und versuchte keine Gedanken an das eben Geschehene zu verschwenden. Sie zog ihre Klamotten aus, die mit schwarzem Blut verkrustet waren und warf sie in einen Wäschesack, den sie von Walter bekommen hatte und ging anschließend unter die Dusche. Ihr Schwert hatte sie am Bett angelehnt und den Waffengurt darauf abgelegt. Splitternackt und mit triefendem Haar kehrte Anima in das Zimmer zurück und zog sich frische Kleidung an. Als sie sich ein neues Shirt über den Kopf zog, und es einen Moment vor ihren Augen dunkel wurde, bemerkte sie, dass sie nicht allein im Zimmer war. Sie zog sich das Shirt schnell über und streifte es glatt. Ein leises Lachen bestätigte ihren Verdacht. Sie drehte sich um und auf einen Stuhl an der Wand saß der Mann eben vom Gang. Anima erinnerte sich daran, dass sie die Tür verriegelt hatte, aber dieser Typ, hatte die Gabe durch die Wände zu gehen, darin war sie sich bewusst. Sie griff ihr Schwert vom Bett und zog die Lange Klinge aus der Holzscheide. Alucards Grinsen wuchs wieder in die Breite, doch er stutzte, als er das scharfe Metall plötzlich in seiner Brust stecken spürte. Er hatte sie nicht angreifen sehen!!! Vampir und Söldner starrten sich in die Augen und für Alucard blieb kurz die Zeit stehen. Anima zog das Lange Blutige Schwert aus dem Brustkorb und trat einen Schritt zurück. Der Mann stand immer noch auf seinen Beinen. "Standhaft," murmelte sie und holte zu einem Schlag aus. Die Klinge sauste mit derartiger Gewalt herab, dass man das Metal sirren hörte. Doch Alucard hob noch rechtzeitig die Hand und stoppte das Todbringende Werkzeug vor seinem Antlitz. Das Grinsen aus seinem Gesicht war verschwunden. Blut sickerte aus seiner Hand die es mit der scharfen Klinge aufgenommen hatte und gerann sofort. Alucard zog mit der anderen Hand sein Hemd hoch. "Netter Stich, hätte mit Sicherheit jemanden umgebracht," knurrte er. Anima sah die Tiefe Wunde, die sich in Windeseile von allein schloss. "Wer bist du?" fragte sie leise und zog das Schwert durch Alucards Hand zurück und entfernte sich von dem Vampir. Das Schwert hinterließ einen tiefen Schnitt, doch er blutete kaum. Anima steckte das Schwert in die Scheide und signalisierte so die Bereitschaft nicht wieder anzugreifen. "War dein Angriff nur ein Versuch? Weil du wusstest dass du mich nicht töten kannst?" fragte Alucard und Anima schüttelte den Kopf. "Ich war mir eigentlich bis jetzt so ziemlich sicher das alles auf der Welt sterben kann." Alucard nickte. "Das ist wohl wahr," meinte er lachend und ließ das Hemd los. Das Lachen irritierte Anima. Sie hielt noch immer das Schwert bei sich und ihr gegenüber schien zu wissen, dass sie es schnellstens Griffbereit hätte, würde er sie dazu zwingen. "Anima," sagte Alucard langsam, als wollte er jeden Buchstaben einzeln begutachten. "Anima ist der lateinische Begriff für die Seele. Für das Elend, für den Schmerz," sagte der Vampir und sein Grinsen kehrte zurück. "Und was geht es dich an?" fragte Anima ruhig und leise. Alucard lachte. "Nichts, und dennoch, viel mehr als du glaubst!" "Wer bist du?" fragte Anima erneut. "Ich bin Alucard. Die Waffe der Hellsing Organisation," verriet der Vampir nun schmunzelnd. "Ach, du gehörst auch hier her? Hätte ich nicht gedacht," meinte Anima tonlos und wandte sich ab. "Naja, ich hab hier einen kleinen Job als Zeitarbeiter angenommen," meinte Alucard und setzte sich wieder auf den Stuhl. "Jo," höhnte Anima. "Als Sklave der Hexe!" Alucards Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. Er stand wieder auf und stellte sich Anima so dich gegenüber, dass sie seinen Atem auf dem Gesicht spüren konnte. "Nenn meinen Meister nicht Hexe," meinte er leise. "Ok," meinte Anima. "Dann eben Sklaventreiber. Kommt vielleicht auch eher hin, warum haust du nicht ab? Du willst doch genauso wenig hier sein wie ich!" Alucards Grinsen erschien wieder. "Dir ist das Elend anderer doch vollkommen egal," meinte er. "Für dich zählt nur dein Elend!" "Das ist richtig. Schlimm wäre es, wenn es anders wäre," meinte Anima und wandte sich ab. "Du bist bedauernswert," meinte Alucard nun. Anima blickte ihn über die Schulter an. "Danke, aber ich brauch dein Mitleid nicht," sagte sie nur und verließ den Raum. Oops, ich glaube Anima und Alucard mögen sich nicht besonders. Ob sich das noch ändern wird? Vorerst glaube ich es nicht *grins*. Please review Gruß Naz Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)