Drachenfreundschaft von Dragoncat ================================================================================ Kapitel 1: Die Flucht --------------------- Die Flucht Kinderlachen hallte im Wald. Es kam immer näher, auf das kleine rote Wesen zu. Es war ein Drache der sich in einer Felsspalte versteckte. Er fletschte vor Angst die Zähne. Sein kleiner Körper zitterte. Er zog sich immer weiter ihn den Schatten zurück. Das Lachen der Kinder verstummte. Doch seine Ohren täuschten in nicht, die Kinder waren ganz in der Nähe, er hörte die dumpfen Schritte von zwei Kindern auf dem noch vom Morgentau nassen Waldboden. "Drache komm raus wir wissen dass du hier irgendwo bist." rief eine jungenhafte Kinderstimme. "Es ist nicht nett von dir einfach abzuhauen. "Wenn du freiwillig heraus kommst werden wir dir auch nichts tun." "Isor wir müssen ihn finden, sonst wird Vater ganz schon böse" sagte eine zweite zarte Stimme. "ICH WEIß" schrie nun Isor seine jüngere Schwester Isa an. "Voson" so nannten die zwei Zirkuskinder und die Zirkusleute den jungen Drachen, aber er hasste diesen Namen. Er hatte sich oft bei seiner Mutter beschwert. Doch diese beruhigte ihn immer mit ihrer gutmutigen und ruhigen Stimme: "Mein kleines, diese Leute könne doch nichts dafür, sie wissen nun mal nicht wie du heißt, darum haben sie dir diesen Namen gegeben, mein kleiner Saroon." Danach stupste sie, soweit es die Ketten zuliesen Saroon zärtlich an. "Voson wo bist du? Komm raus": hörte er die Kinder nun wieder etwas entfernter rufen. Als die Stimmen verschwunden waren und Saroon auch nichts mehr hörte, außer das Zwitschern der Vögel in den Bäumen, kam er langsam aus dem Schatten hervor. Doch er wagte es nicht ins Freie zu gehen. Er vermisste schon jetzt die zärtlich Stimme seiner Mutter, die ihm immer tröstend zusprach in solchen Situationen, wenn er Angst hatte. Er konnte nicht mehr zurück zu ihr. Er hatte es ihr versprochen, nie wieder zurück in den Zirkus zu kommen. Doch sobald er groß und stark geworden war, wird er zurückkehren und seine Mutter von den Ketten befreien. Das schwor er sich. Saroon lag noch Stunden in der Felsspalte, bis er endlich den Mut fand, ins Freie zu gehen. Die Wunde von der letzten Vorstellung hatte zwar über Nacht aufgehört zu bluten, doch sie schmerzte immer noch sehr, wenn er sich bewegte. Die Peitsche hatte in quer über die Brust mit voller Wucht getroffen, als er versuchte zu seiner Mutter zu gelangen, die zur Unterhaltung der Leute ihre Kunststücke aufführen musste. Er war es gewöhnt, dass er geschlagen wurde, doch so schlimm war es noch nie gewesen. Die Sonne hatte inzwischen die Nässe aus dem Boden gesaugt und Saroon machte sich auf den Weg. Er mied die Richtung in die die Kinder verschwunden sind und auch die Richtung wo der Zirkus zurzeit seine Zelte aufgeschlagen hatte. Er lief. Er lief sehr lange und so schnell er konnte. Er wollte so weit weg von dem Zirkus wie es ihm möglich war. Er wollte vergessen. Seine Flügel waren noch zu schwach um seinen Körper in die Luft zu tragen. Nach einer ganzen Weile konnte er einfach nicht mehr weiterlaufen. Er musste was essen. Er hatte schon seit zwei Tagen nichts mehr zu essen bekommen im Zirkus. Dies war die Strafe gewesen, dass er einen seiner Wärter in den Oberschenkel gebissen hatte. Saroon erblickte nicht weit von sich, auf dem Waldboden einen schwarz-braunen mittelgroßen Vogel. Der anscheinend am Waldboden nach Insekten suchte. Saroon hatte zwar in seinen ganzen bisherigen 5 Lebensjahren noch nie ein Tier gejagt, doch seine Instinkte sagten ihm, wie er es machen musste. Wer wusste, dass wenn der Vogel in entdeckte, er aufschrecken und davon fliegt würden. Also begann sich Saroon so flach wie nur möglich auf den Boden zu legen. Und immer wenn der Vogel seinen Schnabel nach unten richtete um nach Insekten zu suchen, machte Saroon einen kleinen Schritt in seine Richtung. Als er seiner Meinung nach nah genug an dem Vogel herangekommen war, ohne das dieser in bemerkt hatte, stützte er sein gesammtes Gewicht auf die Hinterpfoten und sprang mit einem Satz in Richtung des Vogels. Er landete genau auf er Stelle, wo der Vogel gesessen und nach Insekten gesucht hatte. Aber dieser war schneller als Saroon gewesen und ist zwischen den Baumkronen verschwunden. Das einzige was Saroon jetzt zwischen den Vorderpfoten hatte war ein Regenwurm den der Vogel vor Schreck verloren hatte. Saroon betrachtete das kleine, sich windende etwas zwischen seinen Pfoten. Dann schnappte er ihn und schlang ihn hinunter. Es half nicht im geringsten gegen seinen Hunger. Er schaute sich um, aber es war kein Vogel und auch klein anderes Lebewesen in der Nähe womit er seinen Hunger stillen könnte. Also blieb ihm nichts anders übrig als hungernd weiter zu laufen. Er lief bis in die Nacht hinein ohne auch nur einen Bissen mehr gegessen zu haben. Er hatte zwar in der Zeit noch des öfteren versucht, einen Vogel oder einen Hasen zu fangen, aber alle Tiere entkamen ihm in letzten Moment. Als es so dunkel geworden war, dass es selbst die Bäume vor sich nicht mehr erkennen konnte, legte er sich auf dem Boden und rollte sich so eng er nur konnte zusammen. Er hörte noch wie in der Nähe ein paar Nachttiere in die Nacht hinein schrieen aber dann schlief er vor Erschöpfung ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)