Schwere Vergangenheit, Gegenwart; auch Zukunft? von NordicNidhogg ================================================================================ Kapitel 2: Kochstunde,Tanz und Gefühle -------------------------------------- Hey, neues Kapitel....selber gucken... 2.Kapitel ~Kochstunde, Tanz und Gefühle~ 8 Stunden später wurde sie von einem lauten Gelächter geweckt. Sie stand auf und zog sich um. Dieses Mal zog sie sich einen figurbetonenden schwarzen Anzug an. Sie hatte sich deshalb für diese Kleidung entschieden, da sie wusste, dass man sie auch mit einem Männeranzug erkennen würde. Das hatte die Lady ja vorhin gemerkt. Was heißt vorhin? Das war nun schon fast einen halben Tag her. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Warum musste das ausgerechnet ihr passieren? Das erste mal hatte sie niemanden, der sie vor solchen widerlichen Typen retten konnte. Da war sie hilflos gewesen. Gestern Abend hatte ihr dann doch jemand helfen können. Alucard! Er hatte ihr das Schlimmste erspart. Niemand wusste von der Erinnerung, die sie, als sie noch fast ein Kind war, für's Leben prägte, nur sie und Alucard. "Nein, ich will nicht daran denken!", sagte sie zu sich. "Ich will es vergessen." Sie atmete tief durch und trat schließlich aus ihrem Zimmer. Schon wieder das laute Gelächter. Neugierig ging sie in den Raum von dem es her kam. Das war ein seltsamer Anblick. Alles am reden, Integral steht in der Tür und keiner bemerkt sie. In einer Ecke stand eine Musikanlage von welcher Rock-Musik tönte. So weit Lady Integral wusste, musste das eine Band namens Nirvana sein. Die Hellsing-Soldaten hatten nicht ihre Uniform ,sondern bürgerliche Kleidung an. Selbst Walter war ausgelassen. Integral schlug sich gegen den Kopf. "Ach, ja. Stimmt! Heut ist ein freier Tag für jeden." "Und so was vergisst ihr!", sagte eine Stimme neben ihr. Sie drehte sich zu der Person und sah, dass es Alucard war. Sie grinste ihn entschuldigend an und sagte: "Ich hab in der letzten Tagen kein Zeitgefühl. Das muss die viele Arbeit sein." "Ja, das kann wohl sein.(...)Wie ich sehe habt ihr was anständiges an. Das steht euch viel besser.", Alucard grinste. "Danke! So was mach ich jetzt? Was hatte ich noch vor? Mmmh!? Scheiße, ich hab's vergessen! Naja, dann wird es nicht wichtig gewesen sein.", sagte Integral und zuckte die Schultern. "Dann setzt euch doch dazu und redet mit!" Alucard schloss die Tür und führte sie zu einem Tisch an dem noch niemand saß. Als sie saß fragte sie: "So und jetzt? Worüber könnte man denn reden?" "Ihr habt ein Einladung bekommen." "?" "Sie kommt von einem Maximilian Wobers. Er feiert seinen Erflog als Autor." "Wie jetzt? Echt?" "Ja, ähm, ach ja genau. Sie ist morgen um 20:00 Uhr bei ihm zu Hause." "Ob das eine Falle ist?" "Nein! Das glaub ich nicht. Der hat nur ein Auge auf euch geworfen. Hier lest selber." Er gab ihr den Laptop, sie las die Nachricht darauf und runzelte die Stirn. "Ach herje, hoffentlich bildet der sich nichts drauf ein, wenn ich komme. Ich will ja nicht unhöflich sein. Wir kennen uns schon fünf Jahre musst du wissen. Was machte ich denn jetzt?(...)Ha, ich hab's." Alucard guckte Integral fragend an. Sie räusperte sich und sah ihn bittend an. Doch er zeigte keine Reaktion. "Ich weiß nicht was ihr meint." "Ich frag mich nur ob du mir einen Gefallen tun würdest?!" "Kommt darauf an welchen!" "Ich habe keinen Bock auf seine Anmache. Das ist nervend und das weiß er. Doch er hört mich auf. Ich denke, dass er aufhört, wenn...ich eine Begleitperson mitbringen würde." "Und damit meint ihr mich? Ich soll mitkommen?" "Ja, bitte.", sagte sie und sah ihn flehend an. "Du brauchst nur mitzukommen." Schweigen! Man sah Alucard an, dass er nachdachte. "Ok. Wenn ihr es wünscht!" "Ich bin gerettet.", rief sie etwas lauter. Es wurde etwas stiller und einige schauten rüber. "Ah, Lady Integral, ihr seit hier. Ich hab euch gar nicht kommen hören", sagte Walter und kam rüber. Es gab ein Geflüster bei den Soldaten...Das ist ja' ne Frau...Hab ich' s mir doch gedacht...Oh ,man. Und ich hab echt gedacht...! (...) "Meine Damen und Herren. Sie können nun aufhören zutuscheln. Ja, sie ist eine Frau!", rief Walter durch den Raum. Noch etwas verwirrt fingen die Soldaten, dann wieder an über dies und das zu reden. "Wie fühlt ihr euch?", fragte Walter. "Mir geht es blendend", antwortete Integral. "Kommt doch rüber und redet mit." "Nein, danke. Das ist nicht ist mein Ding." "Ok, ich geh dann mal wieder rüber", und schon verschwand Walter in der Menschenmasse. Integral sah ihm mit gerunzelter Stirn hinterher: "Wow, so kenne ich ihn gar nicht." "Ihr hättet ihn früher sehen sollen. Er war zwar ernst aber auch total locker, wenn gefeiert wurde.", sagte Alucard. Integral grinste kopfschüttelnd. Stille! Keiner von beiden sagte etwas. Integral sah in die Menschenmasse und Alucard... ja, was machte er? Er hatte sich zurückgelehnt und sah, so unauffällig wie es möglich war, Integral an. Plötzlich wandte sie ihren Blick ihm zu. Doch er war schneller und sah weg. Nun stand die Lady aufn und sagte: "Ich werde nun gehen." "Wieso denn?", wollte der Vampir wissen und sah sie verwundert an. "Ich habe Hunger. Mal sehen, was ich so kaltes ergattern kann." "Ergattern? Ihr könnt doch auch was kochen, anstatt euch ein Brot zu schmieren. Eine warme Mahlzeit tut euch doch sicherlich gut." Nun lief Integral leicht rot an und sagte ziemlich verlegen:" Ähm, nein. Das wäre sicher nicht gut. Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich noch nie gekocht habe, das bedeutet, ich kann's wahrscheinlich auch nicht." "WAS?" "Ich kann nicht kochen! Du hast richtig gehört." "Ich glaub's nicht. Zeit um Ghouls zu beseitigen habt ihr, doch um mal eben schnell wenigstens ein bisschen kochen zu lernen nicht oder wie?" "Äh,...zum Teil hast du recht, doch...war ich wohl auch...faul." "Na dann wollen wir das mal ändern. Kommt mit." Alucard ging und Integral folgte ihm mit großen Augen. "Alucard, was hast du vor?" "Ich zeig euch, wie man kocht. Ich kann euch zwar nicht alles beibringen, doch etwas schon." "Du kannst kochen?" "Ja! Ich bin zwar ein Vampir aber meiner Mutter war das egal und brachte es mir bei. Es macht sogar Spaß." "Ich verstehe." "So da sind wir. Und nun müssen wir nur noch was finden, was ihr auch mögt." "Hier ich hab etwas gefunden." (Ah...glaubt was ihr wollt...doch es waren tatsächlich Reis, Eier und Tomaten, was die Lady in der Hand hielt). "Super. Hier sind die Gewürze...wow...was ist das denn?... Walter hat tatsächlich Ordnung im Gewürzregal, schaut euch das mal an. Nach dem Alphabet geordnet. Wo gibt's denn so was? Seltsam aber wenn er so am besten zurecht kommt." Sie legten alles auf die Kochplatte. Gemeinsam fingen sie an zu kochen. Es sah schon witzig aus, wie der Vampir versucht einem Menschen das Kochen beibrachte. Doch schließlich gelang es dann doch und Integral konnte in Ruhe etwas verzehren, was sie mithilfe Alucard's Kochkünsten dann auch mochte. Auch Alucard aß, nur war es halt Blut. Genüsslich aßen die beiden auf. Mit zufriedenen Gesichtsausdruck lehnte sich Integral zurück. Sie war satt. Alucard überraschte sie nun ein weiteres mal und stellte das Geschirr in die Spülmaschine. "So kenne ich dich ja gar nicht, Alucard!" "Ich bin heute nur höflich, das ist alles. Gewöhnt euch nicht daran.", kam es von einem grinsenden Vampir zurück. Integral nahm es so hin. "Boah,...jetzt brauch ich einen kleinen Spaziergang. Wir sehen uns dann vielleicht nachher...und...danke", sagte sie und stand auf. Langsam ging sie nach draußen. Es waren keine Soldaten zu sehen. Trotz dessen bevorzugte sie es im Wald sich die Füße zu vertreten. Dort würde die Lady unentdeckt bleiben. Der Geruch von Bäumen und anderen Gewächs stieg ihr in die Nase. Sie schaute rauf zum Himmel...Wolken...wahrscheinlich würde es bald zu regnen beginnen. Aber das war ihr egal. Noch schien die Sonne. Die Sonnenstrahlen wärmten ihr Gesicht. 'Ich sollte öfters mal raus gehen', dachte Integral sich. Vogelgezwitscher erklang in ihren Ohren... 1 Stunde später... Die Tür zum Verließ schloss sich Nun war sie in ihrem Zimmer und zog sich um. Es war gerade mal 20:00 Uhr, doch war sie trotz dessen schon wieder müde, sodass sie nur noch schlafen wollte. Sie wollte gerade die Augen schließen, als plötzlich ein lautes Gejubel ertönte. Seufzend drehte sie sich auf die Seite und verdeckte ihren Kopf mit einem Kissen. So hatte sie etwas Ruhe... *RUMS* Mit voller Wucht knallte die Tür an die Wand. Erschrocken setzte sich in ihrem Bett auf. "Was...wo...äh?", war das einzige, was Lady Integral rausbrachte. "Wie...wie spät ist es?...Was?...1:00 Uhr! Oh man!" Dann merkte sie, dass die Tür ja nicht von alleine aufgegangen sein konnte. Bevor sie in Richtung Tür schaute, hörte sie eindeutig Walters Stimme sagen: " Oh, verzeiht. Ich wusste nicht, dass ihr bereits schlaft. Ich habe mir, ehrlich gesagt, Sorgen gemacht, da ich sie den Rest des Tages nicht gesehen habe. Deshalb war ich etwas geladen und begann euch zu suchen. Verzeiht mein lautes Erscheinen." Nun sah sie ihn an. "Ach, Walter. Das ist nicht schlimm. Und wegen meiner Abwesenheit...ich habe mir die Beine vertreten. Danach bin ich geradewegs zu Bett gegangen. Du brauchst dir um mich keine Sorgen machen." Walter atmete tief durch. "Gut. Ich werde mich dann wieder nach unten begeben." "Ach ja, Walter?" Er blieb stehen und wusste, weshalb sie ihn rief. Sicherlich war es ihr zu laut. "Ja Mylady?" " Noch viel Spaß!", sagte sie lächelnd. Überrascht verbeugte er sich kurz und ging. Die Tür schloss sich. Nun war sie wieder alleine. Es tat ihr weh. Nach dem Tod ihres Vaters hatte sie nur noch die Organisation im Kopf. Sie musste sie weiterführen, sonst wäre die Organisation so schwach geworden, dass die Sicherheit in England sehr gering gewesen wäre. Integral musste immer gute Eindrücke hinterlassen und das war nicht leicht. Als jüngste und einzigste weibliche Person lauter alte Männer zu überzeugen war sehr schwer. So verzichtete sie schon seit dreizehn Jahren auf ihr privates Leben. Als Teenager war sie nie auf Party's gleichaltriger gewesen, hatte sich niemals verliebt, sondern wurde zu einer eiskalten Person mit einem dazu passenden Pokerface. Sie lebte nur für die Hellsing-Organisation. Auch das war nicht leicht. Sie wollte es nicht zugeben, doch sie war sehr einsam. Zehn Jahre leitet Integral nun schon die Organisation und nie hatte sie sich frei genommen, geschweige denn das sie je mit jemanden über ihre Gefühle geredet hatte. Nein, das würde sie nicht machen. Es würde Schwäche bedeuten. Und Schwäche wäre Versagen. Oder war es das nicht? Integral wusste es nicht. Müde schloss sie ihre Augen. Sie war ja so müde. Aber das war in letzter Zeit nicht selten. Es gab viel zu tun. Binnen von Sekunden schlief die Lady wieder ein. Sie hatte eine traumlose Nacht, wie jedes Mal, da sie Medikamente nahm, um traumlos schlafen zu können. (...) Langsam öffnete Integral die Augen. Die Sonne war bereits aufgegangen. Träge stand sie auf und zog sich um, dann erst sah sie auf die Uhr. Ihre Augen weiteten sich. Es war 13:00 Uhr. "Oh, man! Scheiße!" Schnell rannte sie in ihr Büro, natürlich erst nachdem sie sich fertig gemacht hatte. Dort lagen, wie erwartet, eine menge Briefe und Ordner. Nun musste sie in Rekordzeit den Papierkram erledigen. Ohne zu zögern fing sie damit an. (...) Gegen 17:00 Uhr war Integral damit fertig. Erschöpft lehnte sie sich an die Stuhllehne und atmete tief durch. Ab und zu war Walter gekommen, um ihr weitere Berichte oder weiteren Tee zu bringen. Alucard hatte sich den ganzen Tag nicht blicken lassen aber warum sollte er auch? Er schlief sicherlich, wie es nicht untypisch für Vampire war. Mit Kopfschmerzen schloss Integral ihre Augen. Sie war geschafft. Die viele Arbeit der letzten Wochen hatte ihr zugesetzt. Natürlich zeigte sie das in der Gegenwart der anderen nicht, doch wenn sie alleine war, fühlte sie deutlich die Leere tief in ihr schreien. Ja, das würde sie auch gerne machen. Einfach mal alles rausschreien. Doch das war leider nicht möglich. Was würde man von ihr denken und außerdem bedeutet auch Nachgeben Schwäche. Und die durfte sie einfach nicht zeigen. 'KLOPF, KLOPF' aus ihren Gedanken gerissen sah Integral auf. In der Tür stand Walter. "Lady Integral, es wird zeit sich fertig zu machen." "Danke Walter!" und so machte sie sich fertig für die Feier. Sie zog einen tief-dunkelblauen Anzug an. Ob Alucard sich auch schon bereit machte? Mit langsamen Schritten ging sie nach unten in die große Eingangshalle. Dort stand er auch schon. Und er sah, gestand sie sich, echt gut aus. Seine üblichen Klamotten hatte er abgelegt und trug nun einen schwarzen Anzug, mit einem weißen Hemd darunter und einer roten Krawatte. Lächelnd bot er ihr den Arm an. Integral hängte sich ein und schon gingen sie los. Auf ein Auto hatten sie verzichtet, da es nur unnötig Aufsehen erregte. Nach einer halben Stunde Fußmarsch kamen sie schließlich bei der Feier an. Drinnen war es gut voll. Nur die Tanzfläche war nicht allzu voll und so beschlossen sie ein wenig zu tanzen. Eigentlich war es Alucards Vorschlag gewesen. Sie hatte freundlicherweise angenommen. Und so tanzte sie mit ihm. Von allen Seiten wurden sie angestarrt, einige tuschelten, andere wiederum waren mit sich selbst beschäftigt. Doch diejenigen, welche tuschelten, warfen schiefe Blicke zu ihnen rüber. So kühl, wie Integral sein konnte, ignorierte sie die Leute, die sie beobachteten. Minuten vergingen indem niemand von beiden etwas sagte. Schließlich nahm Integral sich zusammen und sagte: "Ich wusste gar nicht, dass du tanzen kannst." Er grinste; mal wieder: "Nun wisst ihr es." Alucard versuchte ihr in die Augen zu schauen, doch als sie dies bemerkte, wich sie seinen Blicken aus. Sie versuchte interessiert durch die Gegend zu schauen. Sie wollte auf gar keinen Fall zeigen, dass sie rot im Gesicht werden würde, wenn er sie so ansah. Ob er es bemerkt hat? Nein, bestimmt nicht. Er war ein Vampir und Vampire waren für ihre kalte Art bekannt. Dennoch verspürte Integral keine Angst vor ihm. Sie wollte es nicht zugeben, doch wenn er sie mit seinen rubinroten Augen ansah, könnte sie dahin schmelzen. Trotz dessen blieb sie immer ernst. Eine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Es war Maximilian. "Meine Damen und Herrin. Ich bitte um Aufmerksamkeit!", rief dieser. Alles wurde ruhig und schaute in Richtung Maximilian. "Danke. Ich freue mich Sie hier so zahlreich zu sehen. Wie sie sicher alle wissen findet diese Feier heute statt, um meinen Erfolg als Autor zu feiern. Doch ist es nicht nur mein Verdienst und deshalb möchte ich allen, die all dies möglich gemacht haben, danken. Ich hoffe auf weitere gute Zusammenarbeit. Nun wünsche ich ihnen einen schönen Abend. Danke!" Von einer klatschenden Menge begleitet ging Maximilian zurück zu seinen Platz. Die Leute auf der Tanzfläche begannen wieder an zu tanzen und die anderen redeten munter weiter. "Herrin, habt ihr auch gemerkt, dass dieser Maximilian sie bei der Rede ständig angeguckt hat? Nun macht der das schon wieder. Ich glaube, er versucht sich per Blicken an euch ranzumachen oder wie seht ihr das?", gab Alucard von sich, während sie weitertanzten. Integral warf einen kurzen Blick zu den vermeintlich Beobachter. Tatsache! Er starrte und lächelte sie an. "Oh ne! Du hast recht. Das macht er ständig, dass ist nervend. Doch das versteht er ja nicht. Aber er kommt heute nicht rüber. Wahrscheinlich , weil du dabei bist." Man sah, dass Integral sich ein Grinsen verkneifen musste. Anscheinend fand sie das richtig gut. "Wie wäre es, wenn wir uns da drüben hinsetzen und reden?", kam von ihr. "Meinetwegen." Bevor Integral den Stuhl nur anfassen könnte nahm Alucard ihn und bat ihr den Platz an. Erstaunt darüber setzte sie sich. Als schließlich auch er saß sagte sie: "Du kannst ja ein richtiger Gentleman sein, Alucard." "Ich bin halt gut gelaunt, das ist alles", nuschelte er. "Wünschen sie etwas zu trinken?", kam von einem Kellner, der ihnen Sekt anbot. "Ja, gerne", sagte Integral und nahm sich ein Glas. Doch dann griff auch Alucard zu einem Glas und stellte es auf den Tisch. Der Kellner verbeugte sich kurz und ging. Mit einem tragenden Blick sah Integral Alucard an. "Äh, ich dachte Vampire trinken nur Blut?" "Ja, schon, doch ich mache das jetzt lieber nicht, sonst könnte einer der alten da hinten vor Schreck einen Herzinfarkt bekommen. Und ich glaube, dass wäre nicht so schön für die Feier. Außerdem bekommt ein Vampir höchstens Bauchschmerzen von so was", sagte er und deutete auf das Glas Sekt. "Nur deswegen musst du doch keine Schmerzen auf dich nehmen." "Ach quatsch! Ich trink das heut einfach." "Wenn du meinst!" *Stille* "Achtung, er kommt in unsere Richtung", warnte Alucard Integral leise. "Los, ein Gesprächsthema. Worüber kam man reden?" "Ähm? Keine Ahnung. Über dumme Kollegen?" "Ok, was anderes fällt mir auch nicht ein!...Was?...hey, was machst du da?", kam erschrocken von der Lady. Alucard hatte gerade ihre Hände genommen und lächelte. "Das ist eine Tarnung, Herrin." "Ach, achso. Ja natürlich! Aber lass das 'Herrin' weg. Auf dieser Feier dutzen wir uns ok? Sonst fliegt alles auf!" "Ok. Also dann mal los. Weißt du, es gibt da so'n seltsamen Typen in der Krankenstation, der ständig irgendwie stolpert." "Echt. Wusste ich gar nicht. Wie kriegt man so was denn hin?" "Das weiß ich auch nicht. Weißt du das du wunderschöne Augen hast?" In der Annehme es sei erneut eine Tarnung, lächelte sie ihn an. Doch das hatte nicht nur sie gehört. Alucard hatte das so laut gesagt, dass es Maximilian, der gerade ihren Tisch erreicht hatte, hören konnte. Er räusperte sich und sagte: "Schön das ihr gekommen seid Lady Hellsing. Gefällt es ihnen hier?" "Ja, es ist sehr schön." "Wie ich sehe habt ihr eine Begleitperson mitgebracht." "Ja, also Alucard das ist Maximilian, Maximilian das ist Alucard!!" "Ah, ihr seid also der Vampir? Ich hoffe sie nehmen hier niemanden auseinander.", lachte Maximilian. "Das werde ich nicht, keine Sorge.", gab Alucard zurück, ohne auch nur einen Funken von einem grinsen zu zeigen. Er fand das gar nicht witzig. Er fand eher, dass dieser Typ da einen schlechten Humor hatte. "Naja, dann werd ich euch mal alleine lassen. Viel Spaß noch!" Mit den letzten Worten ging die Nervensäge. "Ha! Der war voll eifersüchtig." "Hast du etwa seine Gedanken gelesen, Alucard?" "Ja. Willst du wissen, was er gedacht hat?" "Nein danke. Es reicht mir wenn die Anmachen von ihm aufhören.(...) ich glaube er mochte dich nicht wirklich." "Ja, das stimmt. Aber warum sollte er auch. Vampire sind halt nicht gern gesehen." Sein Gesichtsausdruck wurde düster. "Hey, wir sind auf einer Feier. Da sollte man kein langes Gesicht ziehen. Komm, lass uns ein bisschen frische Luft schnappen.", sagte Integral aufmunternd und erhob sich. Zusammen gingen sie mit den Gläsern auf den Balkon. Die Luft war angenehm kühl. Niemand anderes war dort, sie konnten also alleine in Ruhe reden. *Stille* Dann... "Es ist eine wunderschöne Nacht heute, nicht wahr?", meldete sich der Vampir. "Ja. Da hast du recht. Und angenehm kühl.", gab Integral zurück. "Mh, das mag wohl sein." "Oh, tut mir leid Alucard." "Schon okay. Na dann wollen wir mal anstoßen." "Weshalb?" "Ähm,... denk*...auf...*räusper*...diesen wunderschönen Vollmond!", sagte er und hielt sein Glas in die Höhe. "Ok. Auf diese Nacht!" *Prost* Klirrend stießen die Gläser leicht gegeneinander. Jeder nahm einen kleinen Schluck. Nun sahen sie in die Nacht hinein. "Sag Integral, ihr habt mich doch nicht mitgenommen, weil ihr den Anmachversuchen entgehen wollt. Sonst seid ihr doch auch so imun dagegen." "Alucard, du weißt gar nicht wie nervend er sein kann. Heute war er wie ein unschuldiges Kind." Ein lautes lachen von Alucrad. "Du scheinst ja richtig "gut" auf ihn zu sprechen zu sein." "JA, allerdings!" Nun herrschte wieder Stille. Nach einigen Minuten vernahm der Vampir ein Keuchen. Sich wundernd drehte er sich zu seiner Herrin um. Sie stand an dem Geländer des Balkons und hatte ein vor Schmerz verzerrtes Gesicht. "Wider eine der Krämpfe?", fragte er. Nichts! Keine Antwort, keine Reaktion! "Herrin?" "Alucard, vergiss das dutzen nicht.", sagte diese und versuchte zu grinsen. Doch er wusste, dass sie nur ablenken wollte. "Integral, wollen wir gehen?" "Nein. Und nun hör auf, davon zu reden." Kurz schloss Integral ihre Augen, um wieder Ruhe zu finden. Als sie die Augen öffnete, stand Alucard direkt neben ihr und starrte in die Nacht. "Lange kann es ja nicht mehr dauern", sagte er. "Was?" "Bis deine Krämpfe nachlassen." "Ach so", sagte die Lady mit ruhigem Blick. "Komm lass uns wieder reingehen. Es wird leicht kalt hier." Mit den letzten Worten trank sie ihr Glas aus und stellte es auf die Ablage, die extra für die gebrauchten Gläser gedacht war. Alucard tat es ihr gleich. Als sie die Hälfte des Balkons überquert hatten, blieb Integral stehen, sodass Alucard fast in sie hineingelaufen wäre. Dann ging sie in die Knie und hielt sich den bauch. Alucard sah ihren Gesichtsausdruck. Er war schrecklich. Tief Luft holend und Schmerzverzerrt. Schnell reagierte er und half ihr aufzustehen, doch da sie nicht alleine stehen konnte, stützte er sie. Langsam brachte er Integral zu einer Bank, wo sie sich niederließ. "Scheiße!" "Soll ich dir Hilfe holen? Oder etwas anderes?" "Nein danke. Das geht gleich wieder." Und so setzte sich Alucard dazu. Er merkte, dass sie fror und zog sein Jackett aus. Diesen legte er ihr über die Schultern. Sie sah ihn aus den Augenwinkel an und sagte: "Danke!" Er grinste und nickte mit dem Kopf. Doch es war kein hämisches Grinsen, es zeigte einen sanften Ausdruck. Er hörte ihren schweren Atem und fragte sich, wann diese Schmerzen endlich ein Ende hätten. Normalerweise bald. Doch er konnte seine Herrin nicht so schwach sehen. Nun war sie besonders anfällig für Angriffe oder sonstiges. Und es war in der jetzigen Zeit nicht selten, dass die Angriffe von Ghouls oder Vampiren stärker wurden. Es war eine schwere Zeit für seine Herrin, auch wenn sie es nicht zugeben will. Nun musste Alucard an den Abend denken, an den Integral verzweifelt auf ihn eingeschlagen hatte. Schließlich war sie schluchzend auf die Knie gefallen. Er hatte sie in seine Arme genommen und beruhigt. 'Wie konnte man sich an jemanden nur so schlimm vergreifen? ', dachte Alucard sich. Diese Männer aus ihrer Erinnerung waren richtige Schweine. Und sie konnte sich nicht einmal wehren. Sie war hilflos und alleine gewesen. Keiner außer sie und Alucard wussten davon. Er wusste, dass es sie schmerzte daran zu denken...! "Alucard? Sag mal hörst du mir überhaupt zu?", rief eine Stimme. Erschrocken sagte er: "Entschuldigung, ich war in Gedanken." "Ist schon in Ordnung. Ich wollte wissen ob wir nun reingehen?!?" "Geht es dir denn besser?" "Ja. Hier dein Jackett und nochmals danke!" "Gern geschehen. Ja, ok. Dann lass uns mal tanzen gehen." "Tanzen?" "Genau. Da es dir wieder besser geht, bitte ich dich um einen weiteren Tanz. Natürlich nur, wenn du das möchtest. Wir können uns auch hinsetzen und reden." "Mh, tanzen ist in Ordnung. Ja, ich nehme dankend an. Außerdem wird man so von nervenden Personen in Ruhe gelassen." "Tja, das ist halt der Vorteil für dich. Meiner ist, dass ich einfach mit dir tanzen kann", sagte Alucard mit einem ruhigen Ton und sah seine Herrin an. Diese runzelte die Stirn und ging dann los. Drinnen angekommen nahm Alucard Integrals Hand und legte seine freie Hand an ihre Hüfte. Nun fingen sie an zu tanzen. Dieses mal sah Integral nicht weg. Sie sah ihn an, ja direkt in seine rubinroten Augen. Und was tat er? Er erwiderte ihre Blicke. Das war nun so ein Moment, der Integral unangenehm war. Sie spürte deutlich, dass sie rot wurde. Das war ein Fehler. Hoffentlich sah er das nicht. Wie er sich benahm, anscheinend nicht. Zum Glück! Was wohl gerade in ihm vorging? Aber sie sah ihm deutlich an, dass er gut gelaunt war. Sie fand , dass er in seinem Anzug, welchen er trug, richtig gut aussah. Das war mal was ganz anderes. Sonst trug er über seine anderen Sachen einen roten Mantel und einen dazupassenden Hut. Dazu kam noch die verspiegelte Sonnenbrille. Nicht das er so dann nicht gut aussieht, doch sah er nun noch besser aus und war, gestand sie sich, noch anziehender. "Aha, deine Gedanken sind ja sehr interessant", kam unerwartet von Alucard. Erschrocken blickte sie ihn an. Er hatte tatsächlich ihre Gedanken gelesen und sie hatte es nicht einmal gemerkt. Nun lief sie richtig rot an und stammelte: "Äh...*räusper*. Tja, auch ich bin ein Mensch." Alucards Grinsen verblasste und er sagte ernst: "Glaubst du, dass Vampire keine Gefühle und Gedanken haben?" Er verlangte eine ernst gemeinte Antwort von ihr. Man sah es ihm an. Das war eine gute Frage, dennoch sagte sie bestimmt: "Nein, das ist doch nur ein Spruch, Alucard. Ihre Augen lächelten sanft. Das beruhigte ihn wieder. Er hatte echt gedacht, dass sie meinte, Vampire können nicht fühlen. In diesem Moment war Wut in ihm aufgestiegen. Doch nun fühlte er sich wieder gut. Sie meinte es ernst, was sie gesagt hatte, dass hatte er gemerkt. "Verzeih mir, dass ich dich so angefaucht habe", gab er ihr zu verstehen. "Ist schon gut, Alucard. Jeder wird mal wütend." Hatte sie gesagt "jeder"? das war der absolute Beweis dafür, dass sie respektierte, dass auch Nichtmenschen fühlen können. Irgendwie war sie heute ganz anders. Warum? Weil sie diesen Typen mal wiedersehen konnte? Warum? "Hey Alucard! Sag mal wo bist du mit deinen Gedanken?" Nun sah Alucard direkt in Integrals fragendes Gesicht. "Ist egal! Wollen wir gehen? Immerhin ist es 23:30 und du siehst müde aus." "Ja, das stimmt in der Tat. Okay, aber verabschieden müssen wir uns noch." Zielstrebig ging Integral auf Maximilian zu und erklärte ihm, dass sie gehen wollten. Morgen musste sie schließlich auch noch die Arbeit nachholen, die heute Abend ausgefallen war. Etwas unwillig ließ er sie gehen. Er konnte sie hier ja nicht festhalten. Mit einer eleganten Bewegung nahm er ihre Hand und küsste die Oberfläche einmal kurz. Als Alucard und Integral zum Hellsing Haus gingen, meinte Alucard: "So nervig kann er ja gar nicht sein, wenn du einen Abschiedskuss zulässt.." "Es war nur einer auf der Hand. Das hat doch nichts zu bedeuten. Für mich hat es zumindest nichts zu bedeuten. Was hast du heute? Du klingst als wärst du eifersüchtig." "Was wäre, wenn es so ist?" "Bist du es denn?" Er drehte sich zu ihr, ging auf sie zu und blieb wenige Schritte vor ihr stehen. "Das du so oft Gegenfragen stellen musst.(...) Eifersüchtig, ich? Das kann ich dir sofort beantworten, auch wenn es sehr unangenehm ist. Ja, ich bin eifersüchtig. Zufrieden?" Mit einem Ruck drehte er sich um und ging weiter. Doch weit kam er nicht. Integral hatte schnell reagiert und seine Hand genommen, damit er nicht weggehen konnte. Sie drehte ihn wieder zu sich um und fragte: "Ist das dein Ernst?" Das was sie jetzt sah, erschreckte sie. Seine Augen ruhten auf ihre, was weiterhin nicht schlimm war, doch sie zeigten einen Funken von Traurigkeit. Er sagte nichts, doch sie kannte die Antwort bereits. Sanft strich sie ihm kurz mit der Hand über die Wange. Dann sah sie weg und meinte: "Ich...ich habe Angst, Alucard. Kannst du das verstehen? Deshalb ist es so schwer für mich...", sie stockte. Tränen hatten sich in ihren Augen gesammelt. Er beendete ihren Satz. "...Gefühle zu zeigen. Du willst nicht, dass man dir noch einmal so weh tut.", dann fügte er hinzu "Ich werde es nicht zulassen, Integral. Niemals! Ich werde immer für dich da sein.", sagte er und nahm sie in die Arme. Er spürte, wie sich ihre Muskeln spannten. Ja, sie hatte Angst. Angst vor Jeden der ihr zu nahe kam. Doch er ließ sie nicht los. Nein, er wollte ihr klar machen, dass er wirklich für sie da ist. Sanft streichelte er ihr über den Rücken, doch sie entspannte sich nicht. Ihr Herz schlug schnell vor Angst. "Hey, beruhig dich.", flüsterte er ihr ins Ohr. Dann ein Schluchzen von ihr. "Bitte, weine nicht.", sagte er und drückte sie noch mehr an sich. Nun weinte sie und dadurch wurde ihr Körper durchgeschüttelt. Zwar nicht doll aber es gab immer wieder verzweifeltes Zucken und Schluchzen. Beruhigend strich er ihr durchs Haar und flüsterte mit sanfter Stimme: "Schh...ganz ruhig. Ich tu dir nichts, ich will für dich da sein. Ich liebe dich, Integral!" Als sie die letzten Worte hörte, versuchte sie sich von ihm zu befreien. Er ließ sie erschrocken los. "Oh tut mir leid. Ich hatte gedacht, dass du dasselbe für mich...ach...ähm...egal. es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verängstigen oder zum Weinen bringen." Enttäuscht sagte er dann noch: "Lass uns gehen. Nach all dem kannst du Ruhe gebrauchen." Mit langsamen Schritten ging er vor und sie hinterher. Dort angekommen, alles schlief schon, begleitete er sie bis vor ihre Zimmertür. Sie öffnete die Tür und ging hinein. Schnell sagte Alucard noch: "Gute Nacht!" Doch sie antwortete nicht, sondern schloss die Tür hinter sich. Nun vollends enttäuscht ging Alucard schlafen. Fortsetzung folgt.... (Kommis bidde ) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)