Der Fußball, die Liebe und das Glück von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Der erste Streit --------------------------- Nach einer Std. pausenlosem spielen, hörten wir auf und liefen zum Haus zurück. Das Auftreten mit dem Fuß war grauenvoll. Ich hatte das Gefühl, als wäre mein ganzes Bein lahm und konnte ohne die Zähne zusammenzubeißen kaum laufen. Ich versuchte so gut es ging nicht zu humpeln, jedoch merkte Tsubasa es. "Was ist los? Du humpelst ja!" Ich blickte auf meinen Fuß. "Ach, das ist nicht weiter tragisch!" lenkte ich ab. Hoffentlich war es nicht meine alte Verletzung, die ich vor drei Jahren hatte. Damals spielte ich noch mit meinem Vater und während dem Training knickte ich mit dem selben Fuß um und konnte kaum laufen. Der Arzt meinte, wenn ich den Fuß nicht schonen würde, könnte es sich verschlimmern und ich müsste für immer in Krücken laufen. Also hatte ich keine Wahl und musste für ganze zwei Wochen in Krücken laufen und durfte nicht einmal den Ball anrühren. Es war die Hölle. "Wie du meinst!" hörte ich Tsubasa sagen. Wir betraten den Garten vom Strand aus und setzten uns wieder auf die Terrasse. Mein Vater lag im Wohnzimmer und döste vor sich hin. Ich holte uns etwas kühles zu trinken. Dann legte ich meinen Fuß auf einen Stuhl um ihn etwas zu schonen. Tsubasa wusste, dass das normal nicht meine Art war, meinen Fuß auf einen Stuhl zu legen und deswegen schaute er eine Zeit lang auf meinen schmerzenden Fuß. "Du bist also immer noch der Meinung, mit deinem Fuß wäre nichts?" ich blickte ihn erwartungsvoll an. "Was willst du von mir hören? Es ist wirklich nichts!" Er stand auf, legte seine Hand auf mein Gelenk und drückte zu. Ich hätte schreien können, aber ich blieb still. Er blickte mir in die Augen und sah, dass ich schmerzen hatte. "Ich brauch ja wohl nicht weiter zu machen...komm mit, wenn du laufen kannst!" sagte er ernst und ich folgte ihm hoch in unser Zimmer. Ich setzte mich aufs Bett und beobachtete ihn, wie er in seinem Rucksack nach etwas suchte. "Warum verheimlichst du mir das? Ich dachte wir wären Freunde und würden uns alles sagen, alles verstehst du?" Ich blickte zur Seite. "Du hättest mir auch nicht bei der Meisterschaft gesagt, dass deine Schulter schmerzt, wenn ich es nicht gesehen hätte und dich nicht darauf angesprochen hätte!" Er gab keine Antwort. Ich war durcheinander. Meine Gefühle drehten sich im Kreis und brachten mich dazu, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Tsubasa kniete sich vor mich und verband mir fest den Fuß. Als er mir dann tief in die Augen blickte, konnte ich die Tränen nicht mehr aufhalten. Er nahm mich in den Arm und streichelte meinen Rücken. "Was ist los mit dir? Etwas bedrückt dich doch!" "Tsubasa, dieser Schuss, den ich heut morgen ins Tor schoss..." er blickte mich an. "Was ist damit?" "Ich...ich kann ihn nicht mehr! Ich hatte ihn versucht noch einmal hinzubekommen, als ihr in der Kabine wart, aber er funktionierte nicht mehr!... Ich kann ihn nicht mehr!" jammerte ich verzweifelt. Er setzte sich neben mich und schaute gekränkt zu Boden. "Deswegen warst du so verschwitzt und hattest geflucht! Und du hattest mir noch gesagt, du müsstest dich einfach austoben! Du hast mich damit zum zweiten Mal belogen!" Ich wusste nicht was ich sagen sollte und schwieg deswegen. "Ich dachte wir würden uns alles sagen und uns gegenseitig vertrauen...da unsre Freundschaft schon so eng ist...da hab ich mich wohl getäuscht!" Er lief aus dem Zimmer und aus dem Haus. Ich konnte vom Fenster oben sehen, dass er Richtung Bucht lief. Ach Tsubasa, wenn ich dir sagen würde, wie sehr ich dich liebe, würdest du es dann verstehen? Würdest du zu mir halten und mir vielleicht sagen, dass du genauso empfindest? Ich denke nicht, deswegen kann ich es nicht sagen! Ich möchte nicht wieder verletzt werden! Nicht noch einmal, das ertrage ich nicht noch mal. Nach zwei Std. war Tsubasa immer noch nicht zurück und ich machte mir Sorgen. Ich sagte meinem Vater bescheid, dass ich ihn suchen gehe und lief die Strecke, die Tsubasa ging. An der Bucht sah ich ihn. Die Wellen schlugen an die Felsen. Ich blieb hinter ihm stehen und umarmte ihn von hinten. Die Sonne ging gerade am Horizont unter. Er rührte sich nicht, sondern schaute stur geradeaus. Ich stellte mich vor ihn und sah, dass er Tränen in den Augen hatte. Tsubasa und Tränen? So kannte ich ihn gar nicht. "Es tut mir leid...versuch mich zu verstehen, ich wollte dich nicht damit belasten... du hast genug um die Ohren, du sollst dich wegen mir nicht ablenken lassen. "Aber ich möchte, dass du mir alles sagst, ich möchte nicht, dass wir Geheimnisse voreinander haben!" Ich schaute kurz zur Seite und überlegte. Dann atmete ich tief durch. "Gut, aber dann muss ich dir noch etwas sagen, was ich bis jetzt geheim gehalten habe und es mir nicht gerade leicht fällt zu sagen." Er schaute mich erwartungsvoll an. "Dann sag es!" Ich schloss kurz die Augen und blickte dann in die Seine. "Tsubasa ich...." mir stockte der Atem. Na los Rachel, sag es ihm, so schlimm kann es nicht werden! Nein, ich kann nicht, er würde von seinem Training und seinem Traum abgelenkt werden, das will ich nicht. "Rachel, was ist?" drängte er. "Tsubasa ich....ich...liebe dich!" jetzt war es raus und es gab kein zurück mehr. Er sagte nichts, sondern schaute mich nur an. "Oh wunderbar, ich wusste, dass es kein guter Einfluss wird, verdammt!" ich wollte gerade weggehen, als er mich am Arm festhielt und mich zu sich zog. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und ich konnte mich nicht rühren. Er lenkte mein Kinn hoch, damit ich ihn ansehen konnte und näherte sich mit seinen Lippen. Doch bevor er mich küssen konnte, hielt ich meinen Finger auf seine Lippe und flüsterte: "Tu es nicht. Ich würde dich nur zu sehr von deinem Erfolg ablenken...es ist besser, wenn wir die Zeit weiterhin so verbringen, wie bisher!" Jetzt hatte ich ihn total verwirrt. Ich drehte mich um und ging zurück zum Haus. Dann legte ich mich aufs Bett und dachte über meine Worte nach. War es etwa ein Fehler? Hätte ich den Kuss geschehen lassen sollen? Wird er sich jemals wieder trauen, mich zu küssen, wenn seine Liebe für mich so stark ist, wie meine zu ihm? So viel Fragen gingen in meinem Kopf herum, aber ich hatte keine Antwort. Zehn Min. später kam Tsubasa ins Zimmer und legte sich schweigend neben mich. "Hey Rachel...vielleicht hast du recht mit dem was du gesagt hast...am Besten warten wir ab!" ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm und schlief mit Tränen in den Augen ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)