Der Fußball, die Liebe und das Glück von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Verwirrte Gefühle ---------------------------- Um sechs Uhr morgens gelang es mir dann, endlich einzuschlafen, aber um viertel vor neun machte ich noch mal die Augen auf und wollte sie gerade noch mal zu machen, als ich einen Schreck bekam. Ich sprang wie von einer Tarantel gestochen aus dem Bett und rief verzweifelt: "Ah um neun soll ich doch am Fußballplatz sein!" ich eilte unter die Dusche, zog meine kurze Adidas Sporthose an und ein weißes Top und kämmte mir etwas die Haare, was sowieso nichts nutzte, da sie durch die Abstufung immer etwas wild aussahen. Ich schnappte mir unten in der Küche noch eine Flasche mit Mineralwasser und wollte zur Tür hinaus, als meine Mutter mich aufhielt. "Wo willst du so früh hin?" fragte sie kühl. "Ich werde mich mit der Nankatsu- Mannschaft treffen!" antwortete ich knapp. "Natürlich, was solltest du auch anderes tun...du hast ja nur noch deinen Vater und den bescheuerten Fußball im Kopf!" sie war sauer. Ich ging ohne ein Kommentar aus dem Haus und rannte zum Fußballplatz an der Schule. Um viertel nach neun kam ich bei ihnen an und traf auf Yukari, die schon mit den Trikotswaschen angefangen hatte. Ich lief zum Mannschaftsraum und schaute kurz den Jungs zu, wie sie gegeneinander spielten. Tsubasa warf mir einen kurzen Blick zu und lächelte. Dann spielte er weiter und ich schaute auf all seine Bewegungen. Dabei merkte ich nicht wie Yukari zu mir kam. "Ich hab gehört, du hast dich als Mannschaftsbetreuerin bei uns entschieden?" ich schaute sie verwirrt an. "W- was hast du gerade gesagt? Ich war gerade in Gedanken!" "Du...hier als Mannschaftsbetreuerin!" kürzte sie ab. "Oh, ja, das hab ich...ich hatte Tsubasa gestern noch getroffen!" "Aha...na dann komm mit, ich zeige dir alles!" ich folgte ihr und ließ meine Gedanken bei Tsubasa. Natürlich merkte Yukari, dass ich nicht mit den Gedanken bei ihr war und schaute mich fragend an. "Wo bist du mit deinen Gedanken? Nein...lass mich raten, du hast sie bei Tsubasa, hab ich recht?" Jetzt wusste ich nicht, ob ich die Wahrheit sagen sollte. "Ja, du hast Recht!" "Bei den meisten Mädchen ist das so, wenn sie Tsubasa sehen, verknallen sie sich gleich in ihn!" "Ich bin aber nicht in ihn verknallt!" sagte ich vorwurfsvoll. "Jetzt vielleicht noch nicht, aber bald, warte es ab!" sie wusch die Kleider weiter. Ich verdrehte genervt die Augen und half ihr. "Aber du solltest dir nicht so viele Hoffnung mit ihm machen, denn es würde nicht lange mit euch halten...er wird nämlich in zwei Monaten nach Brasilien wechseln!" ich starrte sie an. "Nach Brasilien? Wieso das?" "Weil es sein größter Traum ist Profifußballer zu werden und er in der brasilianischen Mannschaft jemanden kennt, der ihm dabei helfen kann!" mein Blick wurde traurig und ich betrachtete die Mannschaft. "Das ist sicher hart für die Jungs und ihn!" Yukari schaute nun auch zu der Mannschaft. "Ja, aber sie werden ihn nicht davon abhalten, seinen Traum zu verwirklichen, sie akzeptieren es und sind stolz auf ihn!" ich nickte verständlich. "Weißt du Rachel, Tsubasa hatte schon in der Grundschule nur den Fußball im Kopf und machte sich wenig aus Mädchen oder der Liebe...er ist noch heute so und merkt nicht, wenn ein Mädchen Interesse an ihm hat! Deswegen habe ich es aufgegeben sein Herz zu erobern!" "Du warst auch in ihn verliebt?" ich war überrascht. Von Yukari hätte ich das nicht erwartet, da sie immer so elegant ist und sich genau bei den Jungs umsieht. Sie ist sehr wählerisch. "Natürlich...es gibt kein Mädchen auf unsrer Schule die nicht einmal für Tsubasa geschwärmt hat!" sie grinste. "Dafür ist er so bekannt, der Mädchenheld der ganzen Schule!" sagte sie spielerisch. Nachdem die Trikots fertig waren, setzten wir uns auf die Bank und schauten ihnen zu. Plötzlich flog ein Ball in unsere Richtung und blieb vor meinen Füßen liegen. Ich stand auf und Tsubasa hob die Hand. "Schieß ihn zu mir bitte Rachel!" ich tat was er gesagt hatte und er bedankte sich. Dann kam er auf mich zu und lächelte. "Willst du jetzt mittrainieren? Schließlich hast du dich extra sportlich gekleidet!" er schaute auf meine kurze Hose. Ich grinste und stand auf. "Na schön, möge das Spiel beginnen!" Yukari schaute mich fragend an. Ich zwinkerte ihr zu und folgte Tsubasa aufs Feld. Die anderen Jungs blickten verwirrt zu uns. "Was wird das jetzt Tsubasa?" fragte Ryo etwas empört. "Sie wird mit uns trainieren!" Die anderen Jungs kapierten gar nichts mehr. "Wieso wird sie mit uns trainieren? Kann sie überhaupt Fußball?" kam es aus Mamoru's Mund. "Ihr werdet sehen was sie alles drauf hat!" wir fingen an. Ich spielte bei Tsubasa in der Trainingsmannschaft und war mit ihm Stürmer. Wir spielten uns gekonnt die Bälle zu und ich trickste meine Gegner locker ab. Im Strafraum schoss mir dann Tsubasa den Ball zu und ich haute ihn mit einer Wucht in die Richtung der rechten Ecke. Kitahara hatte es zwar erkannt, konnte ihn jedoch nicht halten. So erzielte ich einen Punkt. Ryo merkte man an, dass er gekränkt war und er sagte: "Das kann nicht sein, dass ein Mädchen besser ist, wie ein Junge...das gibt es nicht!" ich ignorierte ihn und spielte weiter. Beim der nächsten Torchance machte ich einen Fallrückzieher erster Sahne und der Ball ging wieder ins Tor. Am Ende hatten Tsubasa und ich 3 Tore erzielt und wir verließen erschöpft das Feld. Der Kapitän klatschte mir freudig in die Hand und lächelte. "Wirklich super gespielt Rachel...ich wusste, dass du gut bist!" Ryo kam zu mir. "Ich bleibe trotzdem dabei...Mädchen können kein Fußball spielen!" er schaute mich scharf an. "Du hast es jetzt aber gesehen!" sagte Tsubasa etwas sauer und ging in die Umkleidekabine. Währenddem die Jungs sich umzogen, hielt ich kurz mein Gesicht unter das kühle Wasser hinter dem Mannschaftsraum und als ich fertig war, liefen zwei, drei Tropfen langsam an meinem Dekullté herab. 15 min. später kam die Mannschaft aus der Kabine und alle außer Tsubasa verließen den Platz. Yukari und ich räumten noch auf und Tsubasa wartete so lange auf mich. Ich lief mit Tsubasa alleine nach Hause, denn Yukari wurde direkt von ihrer Mutter am Platz abgeholt. Wir liefen ein ganzes Stück ohne etwas zu reden nebeneinander her, bis ich dann die Stille unterbrach, weil es mir auf der Seele brennte Tsubasa wegen Brasilien zu fragen. "Tsubasa ist es wahr, dass du in zwei Monaten nach Brasilien gehst?" Er schaute auf den Boden. "Ja, das stimmt, Yukari hat es dir bestimmt erzählt, so wie ich sie kenne!" Ich nickte. "Sie hat dir dann auch gesagt, wieso ich nach Brasilien will!" "Ja...du willst Profifußballer werden!" "Genau und das werde ich auch nicht aufgeben! Es war schon immer mein Traum!" "Genauso ist es bei mir...nur das ich ein Mädchen bin und deswegen nicht ernst genommen werde!" Er blieb stehen. "Aber deswegen solltest du nicht denen Traum aufgeben...du bist genauso gut wie ich und du kannst es zu etwas bringen das weiß ich!" Sie zuckte mit den Schultern. "Ach, es ist nicht alles so einfach wie man annimmt!" Vor meinem Haus blieben wir stehen und schauten uns an. "Morgen werden wir nicht trainieren, das wollte ich dir noch sagen, nicht das du am frühen Morgen dort auftauchst!" Ich grinste. "Ok" ich musste gähnen. Er lächelte. "Entschuldige, aber ich hatte letzte Nacht kaum ein Auge zugemacht!" "Dann schlaf dich mal jetzt gut aus!" sagte er und ging langsam, nur langsam weg. Ich öffnete die Tür und schaute nach meiner Mutter. Aber sie war nicht hier. Ein Zettel lag auf dem kleinen Tischchen im Flur. Ich öffnete ihn: "Hallo Rachel, wenn du nach Hause kommst, werde ich nicht mehr hier sind und schon im Flieger sitzen! Wir sehen uns dann am Montag Abend, wenn du überhaupt noch nach Hause kommst und nicht Fußball spielst! Bis dann!" sofort steigerte sich meine Wut und ich betrachtete das Wohnzimmer. "Ich muss hier raus!" sagte ich aufgebracht, schnappte meinen Fußball und knallte die Haustür zu. "Zum Kotzen!" maulte ich und verließ den Vorgarten. Durch meine Wut merkte ich nicht, dass Tsubasa ein paar Meter entfernt war und das mitbekam. Er ging mir nach. Als ich gerade die Stufen zum Strand runter gehen wollte, rief jemand laut "Vorsicht" aber durch meine Gedanken hörte ich es nicht und bekam plötzlich einen so kräftigen Ballschuss in den Bauch, dass ich noch einige Meter wegflog und gegen einen Posten knallte. Ich hielt mit der linken Hand meinen Bauch und verzerrte mein Gesicht von den Schmerzen. Tsubasa kam zu mir gerannt und kniete sich zu mir runter. "Rachel, ist alles in Ordnung?" fragte er besorgt. Ich schaute ihn an. "Verdammt....wer war das?" fragte ich und stand mit wackeligen Beinen auf. "Der Ball kam so schnell angerast, dass ich nicht sehen konnte, wer ihn abgeschossen hat!" antwortete er und stützte mich ab. Er führte mich zur Bank, wo ich mich hinsetzen konnte. "Oh man, erst der Streit mit meiner Mutter jetzt auch noch das hier...heute hab ich wirklich kein Glück!" sagte ich zu mir und Tsubasa schaute mich besorgt an. "Wieso hattest du mit deiner Mutter Streit?" ich hielt immer noch meine Hand an den Bauch und verkrampfte meine Hand. "Wir hatten Streit wegen meinem Vater! Das kommt bei uns öfters vor...sie will ihn vergessen, oder hat die Zeit mit ihm so gut wie vergessen und ich möchte die Erinnerungen behalten! Gestern meinte sie, ich solle endlich aufhören an ihn zu denken, er hätte es nicht verdient...ich war so sauer und sagte dann sie könne es mir nicht verbieten, weil er schließlich mein Vater wäre...ich hasse sie, wenn sie das sagt...sie kann nicht verstehen, dass ich noch sehr an ihm hänge!" Tsubasa schaut auf seine Oberschenkel. "Ach, wieso erzähle ich dir das überhaupt...du hast deine eigenen Probleme, schließlich musst du dich auf Brasilien konzentrieren!" "Nein...es ist ok, wenn du mir sagst was du auf dem Herzen hast...du kannst mir vertrauen, so wie ich dir vertraue!" ich schüttelte den Kopf. "Wie kannst du nur so leichtsinnig sein? Wir kennen uns doch erst seid einer Woche!" er lächelte. "Weil wir die gleichen Ziele haben und ich kann mit dir am besten darüber erzählen, du bist wenigstens jemand, der mich versteht!" sagte er leise. Ich blickte in seine tiefen dunkle Augen und hatte Angst darin zu verschwinden, deswegen schaute ich wieder auf den Boden. "Wir haben vielleicht die gleichen Ziele, aber nicht die selbe Vergangenheit!" "Nicht ganz die selbe Vergangenheit, aber mein Vater ist auch nicht mehr bei uns!" ich schaute ihn erschrocken an. "Was sagst du da?" er nickte. "Mein Vater musste uns wegen seines Jobs verlassen...er ist Kapitän eines Luxusschiffes und war deswegen immer auf Achse...er war kaum zu Hause und das gefiel meiner Mutter genauso wenig wie ihm! Sie sind zwar noch ein Paar, aber sie sehen sich kaum, wenn er mal hier ist, dann nur zwei Tage!" Ich legte meine Hand auf sein Knie und lächelte gezwungen. "Hast du denn niemand mit dem du über solche Dinge redest?" fragte ich ihn. "Nein, meine Freunde wissen es zwar, aber ich rede nicht mit ihnen darüber... die ganze Mannschaft hat nur den Fußball im Kopf und kaum Zeit an solche Dinge zu denken!" Plötzlich hörte ich ein knurrendes Geräusch. Tsubasa griff sich verlegen an den Hinterkopf und sagte: "Haha...das ist mein Magen... er meldet sich wieder zur Stelle!" wir lachten. Ich stand auf. "Ja vor lauter Wut habe ich auch ganz den Hunger vergessen!" ich blickte auf die Uhr. Es war halb eins! "Möchtest du mit zu mir kommen? Ich würde uns schnell was kochen! Deine Mutter ist ja auch noch nicht hier!" er schaute verdutzt. "Woher weißt du das jetzt?...Ah ja, stimmt ja, Yukari...für so was ist sie immer zu haben!" er folgte mir. Als wir die Straße entlang liefen, hörten wir beide ein quietschendes Geräusch von Reifen und ein Auto kam mit einer Geschwindigkeit die Straße entlang. Wir blieben stehen und beobachteten es. Dann merkten wir, dass es direkt auf uns zu steuerte und geschockt mich nicht rühren konnte. 3 Meter vor uns, riss mich Tsubasa weg und wir stürzten in einen Vorgarten eines fremden Hauses. Ich merkte, dass ich auf ihm lag und wurde etwas rot. "Sag mal sind die denn alle verrückt geworden?" ich stand blitzschnell auf und klopfte meine Kleider ab. Ich gab Tsubasa die Hand und zog ihn hoch. "Danke schön...ich konnte mich eben kein Stück bewegen!" er winkte mit der Hand ab. "Kein Problem...komm wir gehen schnell weiter, bevor der zurückkommt!" Im Wohnzimmer setzte sich Tsubasa hin und ich brachte ihm was zu trinken. "Hast du irgendeinen Wunsch mit dem Essen?" fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf. "Ich bin schon froh wenn ich irgendwas zwischen die Kiemen bekomme! Warte ich helfe dir!" sagte er und kam mit mir in die Küche. Während dem Essen unterhielten wir uns nur über Fußball. Wir diskutierten über Mannschaften, mein Vater kam auch ins Gespräch und ich musste Tsubasa alles erzählen, was wir früher gemacht hatten. "Nach dem Essen zeige ich dir ein paar Fotos von ihm, wenn du willst!" "Klar!" sagte er direkt und ich musste Grinsen. Einige Zeit herrschte Stille zwischen uns, aber dann ergriff Tsubasa das Wort: "Hey, sag mal, kennst du eigentlich bestimmte Schusstechniken?" "Natürlich... z. B. von Roberto Carlos, seinen Schraubenschuss, den würde ich wirklich gern draufhaben!" er strahlte mich an. "Siehst du, du bist genauso wie ich...wenn ich in Brasilien bin, werde ich ihn üben und versuchen ihn in den Spielen anzuwenden...aber erst in Brasilien!" ich nickte verständnisvoll. Er schob seinen leeren Teller zur Seite. "Möchtest du noch etwas?" "Nein, danke...es hat hervorragend geschmeckt!" Ich nahm die Teller und räumte sie in die Spülmaschine. Ich setzte mich wieder zu ihm und lehnte mich gemütlich zurück. Für ein paar Min. schloss ich die Augen. "Komm, ich zeige dir die Bilder von meinem Vater!" ich führte ihn hoch in mein Zimmer. Er lächelte und schaute sich jedes Bild genau an. "Man sieht, dass du dich sehr gut mit deinem Vater verstanden hast!" Ich lächelte und erinnerte mich wieder an die damalige Zeit. "Vor allem konnte ich mich sehr gut mit ihm unterhalten!" er stellte die Bilder wieder auf den Platz und schaute mich an. "Du hängst sehr an deinem Vater...wieso rufst du ihn nicht mal an?" "Tsubasa, wenn ich seine Nummer hätte, würde ich das auch machen!" Nach einer Std. ging Tsubasa und ich widmete mich dem Haushalt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)