Das Legendenbuch von LauraAStern (♪♪Sieger des FF-WB-Zirkels ♪♪) ================================================================================ Die Herrin der Dunkelheit ------------------------- Oh, ihr Unwissenden! Lasst euch erzählen, vom Kampf der Sonnengöttin Taiyo und Kurayami, der Herrin der Dunkelheit. Die Welt war noch jung als alles begann. Taiyo, die Königin des Lichtes, war gerade erst den dunklen Tiefen des Ozeans entstiegen und beleuchtete die neue Welt, mit dem Licht ihrer strahlenden Schönheit. Doch wo licht ist, wir immer auch Schatten sein, auch wenn er winzig erscheinen mag. Dem Schatten, den Taiyo warf, entstieg Kurayami, Mutter aller Dämonen. Kurayami hasste Taiyo, denn sie verbreitete Licht und Kurayami, die im Schatten lebte, fühlte sich bedrängt und eingesperrt. Da der Schatten durch Taiyos strahlendes Licht nur winzig war und Kurayami sich nicht hinaus wagte, blieb sie zunächst unentdeckt. Erst als Yoru, der Mond, aus den Tiefen des Ozeans aufstieg und es zum ersten Mal Nacht wurde, wagte Kurayami, ihr sicheres Versteck zu verlassen und zum ersten Mal durch die Welt zu wandern. Obwohl auch Yoru die Welt in Licht tauchte, fürchtete ihn Kurayami weit weniger als Taiyos heissen Schein, denn Yorus Licht brannte nicht so sehr in Kurayamis Augen und auf ihrer blassen Haut. Sie empfand es sogar fast als angenehm. Nun, da Kurayami sich jedoch nicht mehr versteckte, blieb sie auch nicht lange unentdeckt. Schon bald hatte Yoru die ihm unbekannte Person erspäht. Ebenso sah er, dass diese Person von seltsamer und faszinierender Schönheit war. Das lange, pechschwarze Haar und die Haut, die weiss wie feinstes Porzellan in Yorus schwachem Licht schimmerte, gaben dieser seltsamen Frau das Aussehen einer Göttin und doch konnte man sie nicht mit Mizuko, Kitashiko oder gar der strahlenden Taiyo vergleichen, denn ihre Schönheit war ganz und gar anders. Als der zweite Tag der jungen Welt erwachte und Yoru zur kahlen Erde zurückkehrte, machte er sich sogleich auf die Suche nach der geheimnisvollen Schönen, die er in der Nacht gesehen hatte. Er fand sie in einer tiefen Höhle, die sich in einem ungewöhnlich engen Tal befand. Hier waren die Schatten grösser und dunkler als an jedem anderen Ort der Welt, hier versteckte sich Kurayami vor dem Licht. Yoru liess ein Licht in diesen abgelegenen ort dringen und betrat die Höhle. Als er Kurayami entdeckte, fürchtete diese, er könnte sie verraten. Was würde geschehen, wenn Taiyo kam, wen sie ihrem Licht zu nahe kommen würde? Kurayami fasste einen Entschluss. Sie würde den Gott der Nacht verführen, ihn sich gefügig machen und so verhindern, dass die anderen Götter von ihr erfuhren. Und so erhob die Herrin der Dunkelheit zum ersten Mal ihre Stimme. "Sei gegrüsst. Ich bin Kurayami. Was führt dich, einen Gott zu mir?", sprach sie und es war Yoru, als hätte er noch niemals zuvor eine lieblichere, süssere und sanftere Stimme gehört. Einzig Mizukos stimme, die ihn an das sanfte Rauschen des dunklen Ozeans und das leise Murmeln der klaren Bäche, die sie geschaffen hatte, erinnerte, konnte Kurayamis honigsüsser Stimme das Wasser reichen. "Du bist keine Göttin", stellte er fest, "Woher kommst du?" Kurayami lachte. "Ich weiss es nicht. Weißt du woher du kommst?" Auf diese Frage wusste Yoru keine Antwort. Doch er stellte andere Fragen und die beiden redeten lange miteinander. Je länger Yoru Kurayamis glockenreiner Stimme lauschte, umso faszinierter war er von diesem seltsamen Wesen, umso mehr begehrte er sie. Der Wunsch, die zu berühren überkam ihn; ihr seiden gleiches Haar, das trotz seines Lichtes pechschwarz und glanzlos wirkte, ihre schimmernde Haut, ihre blassen rosafarbenen Lippen, ihre festen zarten Brüste, die ihn neckend aus dem tiefen Ausschnitt von Kurayamis schwarzen Kleid entgegen schimmerten. Als hätte sie seine Gedanken erraten, nahm Kurayami auf einmal Yorus Hand und führte sie zu eben jenem ausschnitt. Ein sonderbares Gefühl überkam den Jungen Gott der Nacht. Kurayamis Haut schien heiss und doch kühl zu sein. Oder waren es Yorus Hände die eiskalt waren, obwohl seine Wangen vor Erregung glühten? Da Toki, der Gott der Zeit, noch nicht aus den Tiefen des Ozeans hervor gestiegen war, kann niemand sagen, ob es Stunden oder gar Tage waren, in denen Yoru und Kurayami sich in den Armen lagen und sich den niederen, fleischlichen Lüsten hingaben, doch als Taiyo vom Himmel stieg, war ihr Bruder nicht da um ihren Platz ein zu nehmen und es wurde eine dunkle, mondlose Nacht. Taiyo sorgte sich um Yoru und auch Mizuko fragte sich, wo er wohl sein mochte. Erst als Taiyo erneut aufstieg und es wieder Tag wurde, kehrte Yoru zurück, auf seinen Lippen ein glückseliges Lächeln. Auf einmal schienen ihm die karge Erde zu seinen Füssen, die kristallklare Wasser der Bäche, über die er sprang und das wunderbare Blau des Himmels hoch über ihm, wunderschön, doch im Vergleich zu Kurayami schien all dies unbedeutend. Natürlich wollten die anderen Götter wissen, was geschehen war, doch Yoru schwieg beharrlich, denn er hatte Kurayami versprochen, sie nicht z verraten. Doch als es wieder Nacht wurde, verschwand auch Yoru wieder. Weder Kurayami, noch Yoru ahnten jedoch, dass ihm Mizuko, die sich in Yoru verliebt hatte, gefolgt war. Was Mizuko in der Höhle sah, liess ihr den Atem stocken und das Blut in den Adern gefrieren. Nicht nur, dass Yoru sich offensichtlich mit einer anderen Frau, die noch nicht einmal eine Göttin zu sein schien, vergnügte, diese Frau hatte anscheinend auch noch Kinder von Yoru. Doch was für Kinder das waren. Monster und Missgeburten hatte Kurayami geboren; manche von ihnen hatten zwei Köpfe, andere besassen vier Arme, wieder andere hatten keine Beine und gingen auf ihren Händen. Kinder mit Hörnern und glühenden roten Augen, mit Schwänzen und anderen unnötigen Gliedmassen gab es da. Und alle sprangen und tanzten sie wie toll herum, einige spuckten, andere urinierten gar auf ihre Geschwister und trieben noch viel unsittlichere Dinge. Mizuko war entsetzt, Yoru im Gegenzug schien erfreut, ja gerade zu entzückt zu sein. Die Göttin des Wassers konnte nicht wissen, dass Kurayami Yoru mit einem Zauber belegt hatte und ihn so täuschte. Er sah viele liebliche Kinder, ähnlich Kurayami und ihm selbst, die lachten und miteinander spielten. Mizuko wandte sich ab und lief so schnell sie konnte zu den anderen Göttern um ihnen zu berichten. Taiyo, deren strahlendes Licht des Nachts nur noch ein schwaches Leuchten war, flammte in einem blutig-roten Schein auf, als würde eine Stichflamme tief aus den Eingeweiden der Erde lodern. Selbst ihr Geliebter, der Gott des Feuers Irohi, wich angesichts ihres wilden Zornes zurück. Der flammende schein wurde heller und heller, doch mit einem mal erlosch er eben so schnell wie er aufgetaucht war. Eine Rüstung, die Taiyos schlanken Körper umgab und im schwachen Leuten, das sie nun wieder umfing, blutrot schimmerte, war alles, was von der wütenden Flamme ihres Zornes übrig geblieben war. Der sandige Boden zu Taiyos Füssen war zu Glas geschmolzen, Glas, das Kitashiko mit dem edelsten Metall, dass die der Erde geschenkt hatte, zu einem goldenen Spiegel machte. Irohi schmiedete im ewigen Feuer, das er hütete, ein mächtiges Schwert, denn er wusste, dass Taiyo kämpfen würde. Sie würde gegen diese falsche Schlange, die ihrem Schatten entstiegen war, es gewagt hatte, einen Gott zu verführen und einen unheilige Brut in diese noch junge Welt gesetzt hatte, kämpfen und sie würde sie vernichten, das schwor sich Taiyo. Sie liess sich von Mizuko zu der Höhle führen; Als sie die Dunkelheit betrat, überstrahlte ihr Licht auch Kurayamis dunklen Zauber, der noch immer auf Yoru lag und endlich vermochte dieser, die Wahrheit zu sehen. Angewidert floh er ins Freie, wo Mizuko ihn erwartete. Weinend und kraftlos sank er in ihre Arme. Was hatte er nur angerichtet? Wie hatte er sich nur so täuschen lassen können? In der Höhle kämpfte Taiyo währenddessen erbittert gegen Kurayami und ihre Brut. Die Dämonenkinder schreckten nicht davor zurück, die Göttin des Lichtes an zu greifen. Sie kratzten, bissen, stiessen, schubsten, Spuckten und spieen sogar Gift auf die Göttin. Schliesslich gelang es Taiyo, Kurayami den Kopf von den Schultern zu schlagen, doch das störte die Dämonenmutter wenig, denn wie die Sonnengöttin selbst war Kurayami frei von Alter und Tod. Als Taiyo dies erkannte, blieb ihr nichts anderes übrig, als Kurayami aus der jungen Welt zu verbannen und sie in eine Andere zu schicken. Sie nahm Kitashikos Spiegelschild und murmelte eine Beschwörung. Mit einem Markerschütternden Schrei fuhren Kurayami und ihre Brut in den Spiegel hinein und waren in der Spiegelwelt gefangen. "Ich mag gefangen sein, doch ich werde zurückkehren, Taiyo! Ich werde dich jagen und meine Kinder werden dich jagen und meine Kindeskinder und alle, die danach noch kommen werden, bis in alle Ewigkeit!", schrie Kurayami aus dem Spiegel. Yoru, der bereute was er getan hatte, versuchte sie zu besänftigen, als seine Schwester den unheilvollen Spiegele nach draussen brachte. "Lass meine Schwester in Frieden, Kurayami", sagte er, als er ihrer Drohung gehört hatte. "Warum sollte ich das tun? Sieh mich doch nur an!", kreischte Kurayami. Die Welt der Spiegel, verkehrte alles ins Gegenteil, und so war Kurayami nicht mehr jung und schön an zusehen, sondern gar hässlich und alt, als weilte sie schon seit Jahrtausenden in dieser Welt. Ihre Stimme war nicht länger süss und lieblich wie Honig, sondern ein schrilles Kreischen, dass den jungen Göttern in den Ohren schmerzte. "Lass sie in Frieden und ich werde dir gehören", murmelte Yoru tonlos. "Yoru, nein!", rief Mizuko, "Tu das nicht!" "Ich habe einen schweren Fehler begangen und nun werde ich auch dafür büssen, Mizuko. Bitte versuch, das zu verstehen", bat der Gott des Mondes, "Drei von dreissig Tagen und Nächten, Kurayami, das ist die Zeit, die ich bereit bin, dir zu gehören." Mit einem hinterhältigen Lächeln akzeptierte Kurayami diesen Handel. Taiyo nahm sich vor, diese drei tage und nachte kurz zu machen, damit Yoru nicht allzu lange unter seiner selbst auferlegten Strafe leiden musste. Doch nachdem Toki, der Gott der Zeit, aufgestiegen war, musste auch die Zeit von Yorus Strafe die Vorgaben des Zeitwächters einhalten. Und so kommt es, dass Yoru der Mond, auch Heute noch einmal im Monat für drei Tage vom Himmel verschwindet. Er kehrt zurück, aus den dunklen Schatten des Dämonenreiches auf der anderen Seite der Spiegel, wirft sie ab und erstrahlt drei Tage lang in seinem ganzen Glanz und seiner ganzen Schönheit, wie er es damals am Anfang der Zeit jede Nacht getan hatte, nur, um danach sogleich wieder von den Schatten eingeholt und verschlungen zu werden. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Kokoros kleine Laberecke: So, das war nun also Legende Nummer 11. wenn ich zwanzig habe, lass ich mir n Buch draus binden XD Damit wären auch die Mondphasen geklärt. Was allerdings etwas seltsam ist, ist das mit den Gefühlen, denn immerhin ist Ureshii, der Gott der Gefühle, noch längst nicht aufgestiegen. Andererseits hiess es bisher nur, dass er den Menschen Gefühlen gab (ok, höchstwahrscheinlich auch den anderen Geschöpfen Hanakos) aber von den Göttern an sich war da nie die Rede... Glaubt ihr mir, wenn ich behaupte, dass die durch irgendeine göttliche Fügung (durch meine nämlich) schon Gefühle hatten, bevor Ureshii aufstieg? Kurayami mag ich, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich sie wirklich als Göttin zählen kann/darf. Was glaubt ihr, hat sie einen Platz in den Charakterbeschreibungen, wo ja eigentlich nur die Götter stehen, verdient oder nicht? Weil erwähnt wird sie ja auch in anderen Legenden... Ihre Brut ist... na ja, sehr seltsam. Was hat sich mein krankes kleines Gehirn da nur ausgedacht??? Spucken und pinkeln sich da gegenseitig an... Ko, wie kommste nur auf solchen Scheiss? Vielleicht sollte ich weniger über Hexenverfolgung lesen... Wer sich übrigens mal genauer mit der mittelalterlichen Vorstellung vom Hexensabbat auseinander setzt, kommt vielleicht auch drauf, was mit den "noch viel unsittlicheren Dingen" gemeint ist XD Nur so als Tipp. Die Legende ist übrigens ohne jegliche Planung zustande gekommen. Macht sie das Qualitativ schlechter? Beleidige ich eigentlich meine Leser, wenn ich mit "Oh ihr Unwissenden!" anfange? Ich mein, theoretisch sind die Leser am Anfang ja unwissend... Fragen über Fragen. Gebt mir eine Antwort! Ich mach mich derweil an Legende Nummer 12. Bye bye Eure Ko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)