Wrapped around your finger von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: The spiderman is having you for dinner ------------------------------------------------- "Be still be calm be quiet now my precious boy, don't struggle like that or I will only love you more" The Cure, "Lullaby," vom Album "Disintegration" The Spiderman is having you for dinner Er stoppt an der Türe. Seine Hand streckt sich nach dem Türknauf aus, berührt ihn aber nicht. Dieses Zögern ist neu. Warum wartet er? Fürchtet er sich plötzlich? Wie ungewöhnlich für ihn, doch eine andere Erklärung fällt mir dazu nicht ein. "Versuchst du, das Unvermeidliche zu verzögern, Severus?", frage ich und zucke dann zusammen. Normalerweise bin ich nicht ganz so arglistig. Was stimmt mit mir nicht? Leide ich unter einem Angriff meines Gewissens nach seinen vorhergehenden Beschuldigungen? Ich schiebe diese Idee beiseite, lasse sie nicht zu. Ich habe gesehen, was netten Leuten zugestoßen ist. Nette Leute wurden ermordet. Ich erinnere mich an Bruchstücke des Endkampfes. Das Blut, die grellen Blitze der Flüche, an das Auffinden von Deans totem Körper, so verdreht und zerfleischt, dass ich zuerst nicht wusste, dass er es war. Daneben die ansteigende Qual über den Tod meiner Eltern, eine Wunde, die nie völlig heilen wird und bei der mich das Angebot der süßen Dunkelheit des Vergessens in eine Ohnmacht fallen ließ. Nein, nicht wirklich. Ich habe es satt, nett zu sein. Ist es nicht so? Als ob er meine Gedanken lesen würde murmelt er, "Normalerweise bist du nicht so bösartig." "Ich habe von einem Meister gelernt", gebe ich zurück. "Touché", antwortet er und öffnet langsam die Türe. Ich kann seine Besorgnis fast fühlen. Ich verstehe sie vollkommen, denn er weiß nie, was ihn in diesem Raum erwartet. Es hängt alles von meiner momentanen Laune ab. Wenn ich mich großzügig fühle, ist es ein einfaches Bett. Manchmal gestalte ich es in neutralen Farben statt der Farben Burgunder und Gold Gryffindors. Wenn er mich verärgert hat, wird es noch weiter verfeinert. Wer hätte je gedacht, dass die Umwandlung eines Sofas in ein Folterinstrument eine solche Freude bereiten könnte? Ich habe es bei ihm nicht benützt, denn ich bin schließlich kein Monster. Aber der Ausdruck auf seinem Gesicht war einfach köstlich. Er war an diesem Tag so unterwürfig wie ein Lamm. Heute bin ich, trotz unserer vorhergegangenen Diskussion, in einer guten Stimmung. Unter anderen Umständen hätte ich sie als romantisch bezeichnet. Aber dieses Wort passt hier nicht, wenn man bedenkt, dass er, ob er will oder nicht, an meinen Willen gebunden ist. Immer noch hofft ein Teil von mir, dass er wenigstens fügsam ist, wenn er dieses Mal das Zimmer sieht. Ich habe besondere Aufmerksamkeit darauf verwandt. Das Bett besteht aus Eisen und Mahagoni, welches mit Samt und Seide in weichen Purpur und Grauschattierungen bedeckt ist. Kerzen scheinen aus allen Ecken und ein schwacher Duft von Rosen füllt die Luft. "Wie elegant", höhnt er. "Ich kann auch manchmal barmherzig sein", sage ich. Er schüttelt seinen Kopf, als er den Raum betritt. Seine Augen nehmen alles in Sekundenbruchteilen auf. Als er mich ansieht, hat er eine Augenbraue nach oben gezogen. "Sehr sinnlich. Hast du vor, mich damit zu verführen? Ich brauche dich nicht daran zu erinnern, dass das Zeitverschwendung ist. Oder versuchst du einfach, in einer lächerlichen Phantasie zu schwelgen ?" Ich runzle meine Stirn und schließe die Türe hinter mir. Ich hasse diese plötzlichen Stimmungsänderungen. "Du bist nicht sehr dankbar wegen der Änderung der Einrichtung." "Oh - wie nachlässig von mir!" Seine Augen nehmen einen hasserfüllten Blick an. "Danke, Hermine. Dafür dass du all die Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt hast, um das Umfeld so behaglich wie möglich erscheinen zu lassen, während du mich zur Befriedigung deiner Bedürfnisse zwingst. Es ist wirklich nett von dir." "Es reicht", schnappe ich. Er hört auf, aber nicht ohne mir zuvor noch einen ärgerlichen Blick zuzuwerfen. Nun, ich habe meine Meinung nicht geändert. Gryffindorsche Sturheit und Sonstiges. Ich glaube, jetzt ist etwas anderes an der Reihe. Ich deute zu einer kristallenen Karaffe auf einem kleinen Tisch zwischen zwei Stühlen. "Schenk mir einen Drink ein." Er gehorcht, seine Bewegungen sind anmutig und genau. Als er mir das Glas reicht, sage ich, "Und nun einen für dich selbst." Seine Augen weiten sich, aber er kommentiert es nicht. Ich setzte mich in einen der schwarzen Lederstühle und genieße seinen Geruch und die glatte, schmeichelnde Oberfläche. Er ist mit dem Einschenken seines Drinks fertig uns sieht mich erwartungsvoll an. Ich winke mit einer Hand zum leeren Stuhl. "Setz dich." Das hat seine Aufmerksamkeit erregt. Ich lasse ihn nicht immer auf einem Stuhl Platz nehmen. Des Öfteren auf dem Boden neben meinen Füßen, einmal sogar auf meinem Schoß. Oh, wie er das gehasst hat! Ich kichere noch immer bei dem Gedanken. Er setzt sich und sieht mich argwöhnisch an, während er sich an seinem Glas festhält, als wäre es ein Schild. Ich hebe meines in einem Toast zu ihm. "Auf die Wasser von Lethe!", proklamiere ich und nehme einen Schluck vom Absinth. Er folgt meinen Vorgaben, immer auf der Hut. "Trink Severus, es ist nicht vergiftet", gebe ich ihm sanft zu verstehen. "Wenn du es sagst", murmelt er, aber er leert trotzdem sein Glas. Ich nehme noch einige schnelle Schlucke und halte ihm dann mein halb leeres Glas hin, damit er es auffüllen kann. Er macht es, füllt sein eigenes auf, setzt sich wieder hin und nimmt einen langsamen Schluck. "Wie ist er?" frage ich. "Adäquat", antwortet er. "Aber ich frage mich, warum du Vanille hinzugefügt hast." Ich zucke mit den Schultern. "Ich experimentiere gern." "So sieht es aus." Ich starre ihn an, aber sein Gesicht bleibt neutral, aufgesetzt. Ich sage nichts, aber deute ihm, weiter zu trinken. Jetzt ist der Argwohn zurück. Ich kann fast hören, wie sich die kleinen Rädchen in seinem Gehirn drehen. Versuche ich, ihn betrunken zu machen, um seine Sinne abzustumpfen für das, was noch kommt? "Eine Verdächtigung", tadle ich ihn. Er nimmt einen langen Schluck. "Die ist kaum notwendig." "Ich mache nichts ohne Grund, Severus." "Warum willst du mich betrunken machen, Hermine?" Verflucht sei er und seine ärgerliche Art. "Ich will, dass du dich entspannst." "Bring mich in meinen Zustand vor der Verurteilung zurück und ich verspreche dir, dass ich mich entspannen werde." Ich rolle mit den Augen. "Und wie stellst du dir vor, wie ich es anstellen soll?" "Du bist die gerissenste Hexe, die in den letzten zwanzig Jahren in Hogwarts ihren Abschluss gemacht hat. Ich bin mir sicher, dass du einen Weg finden wirst, wenn du es nur willst." "Unterstellst du mir, dass ich dich nicht frei gesprochen sehen will?" "Sag du es mir, Besserwisserin." Ich schlage meinen Blick nieder. Er führt seinen verbalen Angriff fort, obwohl seine Stimme leise ist. "Du magst es mich zu kontrollieren, stimmt es? Los, gib es zu. Es ist ja nicht so, dass ich etwas dagegen machen könnte." Ich starre ihn verärgert an. "Willst du mich dafür verurteilen? Nach all den Jahren, die du mich, Harry und Ron gequält hast? Uns fertig gemacht und Grausamkeit zu einer Kunstform gemacht hast? Du hast Sirius verspottet, bis er seine Sicherheit riskiert hat und deswegen gestorben ist. Wenn du Harry nicht in seinem fünften Schuljahr aus dem Oklumentikunterricht geworfen hättest, hätte er vielleicht verhindern können, dass Voldemort sieht, was Albus vor hatte. Es ist deine Schuld, dass Albus vertrieben wurde." "MEINE Schuld? Dieses Balg Potter hat meine Privatsphäre verletzt!" "Dieses "Balg", wie du ihn nennst, war zu der Zeit ein fünfzehn Jahre alter Junge. Sicher, was er getan hat, war falsch. Aber du ... bist erwachsen. Ein Erwachsener, der immer noch den Groll hegt, den er in diesem Alter hatte!" "Hast du einen Grund für meine Charakteranalyse?" "Mein Grund, lieber Severus, ist, dass DU nicht nett bist." "Und deswegen entschuldigen meine Handlungen die deinigen?" "Ich brauche von dir keine Absolution, Severus. Ich behandle dich nicht so schlecht wie es die anderen Diener werden. In den meisten Fällen behandle ich dich sogar um ein vielfaches besser." "Außer zu Zeiten wie diesen." "Lass uns in der Zeit zurückgehen. Sollen wir uns ansehen, wie du deine Muggelopfer behandelt hast? Ich bin mir sicher, dass du rücksichtsvoll und menschlich zu ihnen warst, als du ihnen deine Tränke eingeflößt hast, um zu sehen welche Wirkung sie haben!" "Geht es darum?" fragt er. "Du willst mich im Namen eines jeden Muggel bestrafen, den ich jemals gefoltert habe?" Ich pruste spöttisch. "Du verstehst nichts." "Dann klär mich auf." Ich stelle mein leeres Glas ab. "Ich bin fertig mit reden. Und du auch." "Welche Überraschung", murmelt er. "Lass ein Bad ein. Füge etwas Windwalk und Lavendel hinzu." "Und welche Temperatur wäre ihrer Hoheit angenehm?" Er blickt finster. Ich lächle. "Wie auch immer die Temperatur für dich angenehm ist. Es ist dein Bad." "Ich bin nicht schmutzig", sagt er schnell. "Geh und lass das Bad ein." Er funkelt wütend, gehorcht aber. Ich nehme den letzten Schluck, fülle dann sein Glas wieder auf und nehme es mit mir ins Badezimmer. Er ist gerade mit dem Eingießen der Zusätze fertig. Ich gebe ihm das Glas. "Trink alles, schnell", sage ich ihm. Wieder gehorcht er. Als er den letzten Schluck des Absinth getrunken hat sagt er, "Du hast es immer noch nicht erklärt." "Was gibt es da zu erklären?" frage ich, stelle das Glas ab und drehe mich um, um ihn anzusehen. "Was kümmert es dich ob ich entspannt bin oder nicht?" Ich kaue auf meiner Unterlippe. Wie kann ich ihm die Wahrheit sagen. Das, was ich wirklich will, ist, dass er freiwillig zu mir kommt, aber ich weiß, dass ich das niemals bekommen werde. Wie kann ich ihm sagen, dass das Alles ist, was ich will? Und .. Götter helft mir; ein Teil von mir genießt es wirklich. Ich kann nicht. Das würde ihm den Rest geben. Ihn umwerfen. "Es ist leichter für mich", sage ich achselzuckend. "Ist es wirklich", murmelt er. Das dampfende Bad, die leichten Düfte und seine Nähe erwecken den Wunsch in mir. Welche Teile meines Gewissens auch immer wieder versucht haben aufzutauchen, werden begraben. Nur der Hunger bleibt, so stark und süß wie immer und schwierig zu erfüllen. Er beobachtet mich jetzt, und versucht den Grund meiner Handlungen herauszufinden. Der Absinth beginnt zu wirken - das kann ich an seinem glasigen Ausdruck in seinen Augen erkennen. Seine Atmung hat sich auch verlangsamt. "Was jetzt?" fragt er mit einer etwas tieferen Stimme als üblich. Mein Körper reagiert auf seine Stimme, wie er es schon immer getan hat. "Komm her", bitte ich ihn sanft. Er nähert sich, bleibt aber trotzdem einen halben Meter weg. Ich greife nach ihm, lege meine Arme um seine Hüfte, um ihn näher zu mir zu bringen. Er macht keine Anstalten, mich zu stoppen. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken, und, weil ich meiner Begierde nicht länger stand halten kann, drücke ich meine Lippen auf seine. Er leistet keinen Widerstand oder reagiert sonst irgendwie, die Barriere seiner geschlossenen Lippen frustriert mich. "Öffne deinen Mund", flüstere ich. Er gibt ein leises Geräusch des Ärgers und der Hilflosigkeit von sich. Er will nicht aufgeben. Ich mache ihn nicht dafür verantwortlich. Ich warte und er wartet; bedauerlicherweise zu lange für ihn, denn schon bald krümmt er sich und keucht vor Qual. Ich lasse ihn zu Boden gleiten und halte ihn bis die Krämpfe sich lösen. "Du wusstest, dass das passieren würde", erinnere ich ihn, als er sich wieder erholt hat. Er versucht, sich weg zu schieben, aber ich verstärke meinen Griff. Er hört auf, sich zu bewegen. "Es interessiert mich nicht." "Du musst mir gehorchen." Seine Augen sind dunkler als ich sie jemals gesehen habe. "Ich ... will ....aber nicht." "Was du willst, ist dem Cruciatus egal." Er seufzt. Ich nehme sein Gesicht in beide Hände. "Hör auf mich zu bekämpfen", sage ich ihm. Seine Nasenflügel beben. "Nein." "Dann wird es für dich heute ein schmerzvoller Abend werden." Er widersteht zweimal mehr. Das ist normalerweise seine Grenze, obwohl er es auch schon vier oder fünf Mal gemacht hat, bevor er aufgegeben hat. Als ich ihn das vierte Mal küsse, weiß ich, dass ich gewonnen habe. Seine Lippen teilen sich unter den meinen und er lässt mich meine Zunge in seinen Mund führen. Adrenalin schießt wie eine Schockwelle nach der anderen durch meinen Körper. Wie kann ich das nur so verzweifelt wollen? Wie kann eine rationale, intelligente Person wie ich so abgrundtief jemanden besitzen wollen, dass sie sogar alle ethischen Grundsätze über Bord wirft? Wie ironisch, dass Severus mich eine Besserwisserin genannt hat, und ich zu einer eigentlich einfachen Frage keine Antwort habe. Ich unterbreche den Kuss. "Dein Bad wird kalt", sage ich. "Ich bin dazu nicht fähig", winkt er ab. "Steh auf." Er tut es. "Ich sage dir, dass das sinnlos ist." Ich trete hinter ihn und umfasse seine Hüfte mit meinen Armen. "Lass mich das beurteilen." "Verzeih wenn ich deinem Urteil nicht traue." Nun werde ich wütend. Ich beschließe, dass ich im Moment genug habe. Meine Hände bewegen sich zur Vorderseite seines Hemdes. Ich packe die Enden und ziehe hart und schnell daran. Die Seide zerreißt leicht, Knöpfe springen wie kleine Feuerwerkskörper davon und legen seine glatte, bleiche Brust frei. "Wie dramatisch", kommentiert er. Ich stoße das Hemd hinunter und lasse es zu Boden fallen. Ich zeige ebenso wenig Erbarmen mit dem Rest seiner Kleidung, und einige Minuten später steht er nackt vor mir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)