Pass away von yume22 (D/H (Ende ist da)) ================================================================================ Kapitel 8: Aus dem Schatten ---------------------------  „Aus dem Schatten...“   Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung. [Antoine de Saint-Exupery]   Kapitel 8   90 Stunden vermisst   Harry. Er sah ihn vor sich, dessen liebevolles Lächeln, die wunderschönen grünen Augen, welche ihn glücklich ansahen. „Wir heiraten wirklich. Ich kann es nicht fassen. Ein Malfoy und ein Potter.“   Da war es dieses Lachen, das er so liebte, die Grübchen – einfach alles an dem Schwarzhaarigen war begehrens, - und liebenswert.   Doch warum verschwamm alles als er die Hand nach ihm ausstreckte? Warum entfernte sich Harry immer mehr von ihm?   Bleib! Bleib bei mir! Er wollte es hinaus schreien aber es ging nicht. Es kam kein Wort aus seinem Mund.   Auf einmal sah er einen Schatten hinter Harry. Dieser schlang die Arme um den Jüngeren und zog ihn an sich.   Nimm ihn mir nicht weg! Lass deine Finger von ihm!   „FASS IHN NICHT AN!“   Draco riss die Augen auf in dem Moment als er die Worte schrie. Wo befand er sich?   Für einen kurzen Moment schaute er nur desorientiert um sich und erkannte schließlich wo er sich befand. Es war Malfoy Manor. Er war Zuhause. Aber wieso? Wie kam er hierher? Was war-   Doch dann kam die Erinnerung wie ein Schlag in sein Gesicht und sie schmerzte fast genauso.   Ron! Dieses verdammte kleine Wiesel. Harry dachte all die Jahre, dass der Rothaarige dessen Freund wäre – der beste Freund wie er immer erzählte.   Hermine und Ron, sie waren mit Harry das goldene Trio Gryffindors. Unschlagbar, wenn zusammen, und nur so hatten sie es am Ende geschafft den dunklen Lord zu besiegen.   Wie konnte jemand von dem Harry dachte er sei Familie so etwas schreckliches tun und ihn entführen? Die ganze Zeit hatte Ron sie an der Nase herumgeführt. Er hat sogar Hermine in die Irre geführt, in dem er ihr eine Liebe vorgaukelte, die nicht existierte – nur um weiter in Harrys Nähe sein zu können.   Er hatte sich sogar mit ihm angefreundet – für Harry – nur am Ende von ihm verraten zu werden. Ja, am Ende wäre es besser gewesen auf seinen Vater zu hören. Ein Wiesel ist kein Umgang für einen Malfoy!   Draco richtete sich auf, brauchte einen Augenblick um all die Empfindungen und Erfahrungen zu verarbeiten. Jetzt zählte es Harry zu finden und wenn er dabei auf Ron traf, dann könnte dieser sein blaues Wunder erleben!   Mit Argwohn stellte er fest, dass Ron ihn in sein altes Kinderzimmer gebracht hatte. Es war alles noch so wie früher. Seufzend verließ er es. Das alles hier war Geschichte und würde es auch bleiben. Sein Vater war in Azkaban und seine Mutter hatte es hier nicht mehr ertragen und war zu Verwandten gegangen. Sie alle hatten nun ihr eigenes Leben und...   ...genau dieses Leben würde er sich nun zurückholen!   ******   Zur gleichen Zeit auf Malfoy Manor   „Hörst du ihn?“   Ron lächelte Harry an, strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht und fuhr mit einem Finger über dessen Lippen. Dann beugte er sich zu ihm herunter und küsste ihn. Natürlich hatte Harry es gehört und riss nun panisch die Augen auf. Dracos Schrei hatte ihn geweckt und nun schaute er direkt in Rons Gesicht.   „Was soll das alles? Ron? Was-?“   Ron erstickte Harrys Frage mit einem Kuss und leckte sich dann über seine Lippe an welcher ein leichter Blutfilm herunterlief. Harry hatte ihn tatsächlich gebissen?   Lachend riss er ihm die Decke weg und schaute mit purem Verlangen auf Harrys nackten Körper.   „Was? Warum? Wieso tust du das? Wir sind doch Freunde? Aber, Ron...“, äffte Ron den anderen nach und lachte weiterhin während er seinen Umhang entfernte und soweit auszog, dass er mit dem er weitermachen wollte bevor Harry ihn gebissen hatte.   Dracos Verzweiflung amüsierte ihn aber Harrys Widerwille machte ihn wütend. Wann sah es sein 'Freund' endlich ein, dass er ihm gehörte? Wann merkte er, dass ein Malfoy nur Schaden brachte und nicht gut genug für ihn war? Wann merkte er, dass er nicht mehr der beste Freund und Sidekick des Helden der Zauberwelt sein wollte? Nein, er war kein Sidekick mehr, niemand, den man nur peripher wahrnahm und der nur als bester Freund des Jungen der lebte bekannt war. Er war Harry gleichgestellt - nein, sogar mehr als das – er war mächtiger und stärker als Harry. Nun, war Harry unter ihm, gehörte ihm, dessen Körper und irgendwann auch dessen Geist. Er musste ihn nur brechen und ihm nehmen was dafür sorgte, dass sie voneinander getrennt waren. Wäre Draco erst einmal tot, ausgelöscht, dann gehörte Harry nur ihm! Nach Draco würde Hermine dran glauben. Sie hatte wirklich gedacht, dass er nicht merkte wie sie Zabini an schmachtete – wie sie ihn mit ihm betrog. Wenn es ihn interessieren würde, dann wäre sie schon längst Geschichte. Doch, es war – egal wie man es drehte – ein Verrat und außerdem hatte sie sich auch auf die Seite von Draco geschlagen – so etwas konnte er nicht dulden. Vielleicht brachte er zuerst Zabini um, vor ihren Augen, und dann würde sie dran sein, ganz langsam und qualvoll.   „Du willst immer noch wissen warum? Nicht wahr, Harry?“, hauchte Ron ihm in das Ohr, knabberte daran und leckte darüber.   Dann leckte er mit der Zunge über die Wange und den Hals des Wehrlosen und küsste schließlich dessen Brust herab bis er ihm über die Hüfte strich und schließlich an der empfindlichsten Stelle kurz verharrte.   „Es ist alles so einfach. Ich will keine Freundschaft, ich will dich. Ich will nicht der Niemand an der Seite des Helden der Zauberwelt sein und ich hasse es zu sehen wie du mit Malfoy zusammen bist.“, er spie den Namen voller Verachtung und in ihm machte sich eine enorme Wut breit.   „Bevor du es sagst, ja, Hermine ist mir gleichgültig. Ich habe sie geduldet, sie war ein notwendiges Übel um weiterhin in Kontakt mit dir zu bleiben. Ich konnte nicht riskieren, dass du dich noch mehr von mir entfernst und dann kommst du mit dieser bescheuerten Idee zu heiraten! Heiraten! Gehts noch? Ihr seid zwei Männer, als wäre das nicht genug! Wenn du jemanden heiratest, dann mich aber doch nicht dieses blonden, idiotischen Malfoy. Wozu bin ich all die Jahre an deiner Seite? Nur damit du ausgerechnet mit dem zusammenkommst, den du die ganze Zeit gehasst hast? Ihr wollt mich wohl alle verarschen, oder? Das Wiesel kann man ja verarschen, man kann alles mit ihm machen – er steht ja nur da und grinst wie ein zurückgebliebenes verirrtes Reh! Wie gerne hätte ich Voldemort alle töten lassen – bis auf dich natürlich - dann wäre niemand mehr da um dich mir wegzunehmen. Aber nein, das ging ja nicht. DU bist der Held nicht wahr? Wir waren nur dazu da um dir zu helfen. Unsichtbar. Aber eines sage ich dir, Harry...“   Sein Blick wurde kalt und gefährlich.   Er beugte sich über ihn, drückte sich an den schmaleren Körper, drängte sich an und in ihn.   „...ich bin nicht mehr unsichtbar! Jetzt bin ich am Zug und du gehörst mir. Niemand wird dich mir wegnehmen. Nicht jetzt, nicht heute, nicht morgen... niemals! Wenn ich Draco qualvoll umgebracht habe und Hermine und Blaise ihm gefolgt sind, dann werde ich mit dir weggehen. Weit weg, wo uns niemand trennen kann. Du wirst es mir irgendwann danken, dass ich dich davor bewahrt habe mit diesem Idioten zusammen zu sein.“   Bevor Harry etwas sagen konnte lagen seine Lippen auf denen des Schwarzhaarigen und küssten ihn verlangend während er sich immer schneller bewegte und den Helden der Zauberwelt zu seinem Eigen machte.   ******   Harry hörte Ron mit Entsetzen zu. Seine Augen waren geweitet vor Fassungslosigkeit. Der Junge, der Mann, von dem er dachte er sei sein Freund – sein bester - entpuppte sich als Psychopath.   All die Jahre hatte er sich so in Ron getäuscht. Wie konnte das sein? Wie konnte er das all die Jahre übersehen haben? War er wirklich so ignorant? Hatten sie alle den freundlichen, manchmal tollpatschigen rothaarigen Jungen unterschätzt, ihn vielleicht auch gleichzeitig falsch eingeschätzt? Wann mochte das nur angefangen haben? Woher kam nur all der Hass? War er wirklich nur deswegen entstanden weil niemand in ihm das gesehen hatte was er wirklich war?   Rons Berührungen sorgten für einen Schauer, der ihn angewidert das Gesicht verziehen ließ. Niemand sollte ihn küssen außer Draco. Wo war der Blonde nur? Er musste in der Nähe sein, sonst hätte er ihn ja nicht schreien gehört, oder? Vielleicht war es aber auch nur eine Täuschung von Ron? Nein, er spürte, dass Draco hier war – wo auch immer 'hier' war. Er hatte es immer noch nicht raus wo er sich befand. Sogar sein Zeitgefühl war fast nicht mehr vorhanden. Wie lange war er hier?   Auf einmal riss ihn ein starker Schmerz aus seinen Gedanken. Nicht schon wieder! Bitte lass es nicht schon wieder geschehen, dachte Harry immer wieder und schüttelte den Kopf. Das erste Mal wusste er nicht wer ihm das alles antat, jetzt wusste er es und es war fast noch schlimmer als vorher.   Zu wissen, dass Ron gerade über ihn herfiel und sich an ihm verging ohne darauf zu achten, ob er ihm damit weh tat war das schlimmste daran. Da war nur noch das pure Verlangen nach ihm, das Befriedigen der eigenen Bedürfnisse.   „Ron...“   Eigentlich wollte er sagen, dass der andere für ihn nie unsichtbar war, dass das alles nicht stimmte. Ohne Hermine und Ron hätte er Voldemort nie besiegen oder gar die sieben Jahre in Hogwarts überleben können. Er könnte ihn nicht lieben aber was war denn daran so verkehrt? Liebe wurde nicht immer erwidert. Liebe schmerzte und kam ohne das man etwas dagegen tun könnte. Er hatte sich nun mal in Draco verliebt und nicht in Ron – so war es und nichts konnte daran etwas ändern. Nicht Dracos Tod, oder Rons Wunsch mit ihm wegzugehen. Niemals würde er seine Liebe zu Draco gegen Liebe zu einem anderen eintauschen.   Doch all das was er Ron sagen wollte wurde durch einen Kuss erstickt. Nicht einmal der Versuch den anderen zu beißen half. Stattdessen schlug Ron ihn so fest, dass er für einen kurzen Moment benommen war und die Augen schlug.   So nahm er für einen kurzen Moment nichts mehr wahr, hörte nichts, spürte nichts – war für einige Sekunden frei.   Aber wie so oft hielt es nicht lange. Ein Moment war nur ein Moment und so kamen sie wieder die Schmerzen, die Erniedrigung, die Fassungslosigkeit, die Ungewissheit und vor allem die Angst. Er hatte aber keine Angst um sich. Was mit ihm geschah war ihm egal. Er hatte Voldemort überlebt und so wie es schien würde er das hier auch überleben – irgendwie – auch, wenn ihm der Tod lieber war. Sterben könnte er aber nicht. Er musste auf Draco warten und, wenn dieser kam hoffte er inständig, dass diesem nichts geschah.   Ja, seine größte Angst war es Draco zu verlieren. Ohne ihn leben zu müssen. Ohne dessen manchmal überheblichen Malfoy Blick. Ohne den Anblick des Blonden am Morgen mit zerzausten Haaren, nur in Shorts mit kleinen Besen darauf, die rosa waren seitdem er zum ersten Mal versucht hatte Wäsche zu waschen. Ohne das schönste Lachen der Zauberwelt und den unheimlich sanften großen Händen.   Obwohl Ron sich ihm aufdrängte und es gefühlte Stunden andauerte brachte Harry es am Ende fertig zu lächeln – wenn auch nur kurz.   Ja, Draco würde kommen und ihn hier raus holen. Er musste nur ganz fest daran glauben.   Er war doch der Junge, der lebte. Wer war er, wenn er zuließe, dass Ron es schaffte ihn zu brechen und dann auch noch seine Freunde und vor allem denjenigen umbrachte, der ihm wichtiger war als alles andere?   TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)