Die Geschichte einer Erinnerung" von abgemeldet (Prolog) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 Das Leben zweier Kinder --------------------------------------------- Kapitel 2 - Das Leben zweier Kinder Spärlich erhellten die Laternen die dunklen Gassen des Weges. Daniela hasste es um diese Zeit noch alleine unterwegs zu sein. Kies rutschte unter ihren Füßen weg. Ihre Schritte wurden immer schneller, sie wollte nur nach Hause. Sie spürte, dass sie verfolgt wurde, sie fror leicht, die Temperatur war schnell gefallen und sie trug keine wärmende Jacke bei sich. Ein scharrendes Geräusch war im Hintergrund zu hören, vielleicht läuft dort jemand? Sie schüttelte den Kopf und beschleunigte ihre Schritte. Sie kam nichteinmal mehr bis zur nächsten Laterne als eine kalte Hand auf ihrer Schulter sie stopte. ,,Wohin geht's denn Süße? So alleine unterwegs. Sollen ich und meine Freund deine Einsamkeit vertreiben?" Drei Jungs hatten sich vor ihr aufgebaut, welche alle größer Schienen als 1.90m. Schnell wich sie mehrere Schritte zurück, sie wollte wegrennen doch links und rechts standen Freunde des Fremden. Nach hinten? Sie wusste es nicht, konnte sie nach hinten ausweichen? Daniela zitterte am ganzen Körper. Kein Schrei drang über ihre schöngeschwungenen Lippen. ,,Keine Antwort? Na, dass deute ich dann mal als 'ja'!" Mit einem Ruck war er nach vorne gesprungen und presste sie an den Zaun, welcher in ihrem Rücken gelegen hatte. Seine riesige Hand striff über ihr zartes Gesicht. Daniela schluckte. ,,Verzieht euch!" ,,Was? Du kannst doch unser höfliches Angebot nicht ablehnen. Sei nicht so bescheiden, du willst es doch auch!" Seine Augen blitzten gefährlich auf. Am liebsten hätte sie geschrien, doch wer hätte sie um diese Zeit auch gehört. Sie war in einem verlassenen Park, Mitternacht war vergangen und um sie herrum standen übelrichende Kerle. Daniela konnte sich nicht mehr bewegen, seine Hände fesselten sie regelrecht. Er zog sie ein Stück nach vorne und schon schmiegte sich von hinten noch einer an ihren Körper. Sie bekam Gänsehaut. ,,Lasst mich los!" Sie zappelte und versuchte sich loszureissen. Doch sie waren einfach stärker, aber sie gab nicht auf. In Panik schlug sie um sich, schaffte es eine Hand zu befreien welche aber gleich wieder von einem Dritten eingefangen wurde. Fettiges Haar striff ihr Gesicht und eine raue Stimme flüsterte in ihr Ohr:,, Komm mit, da vorne ist eine Bank. Wir werden sicher viel Spaß haben." Sie bewegte sich keinen Zentimeter in die vorgeschlagene Richtung, doch plötzlich packten zwei Hände sie unter den Achseln und zwei ihre Beine. Sie schwebte förmlich in der Luft und alle ihre Bemühungen, die Drehungen und Windungen schlugen fehl. ,,Lasst sie in Ruhe!" Jemand war gekommen, irgendjemand musste Alles mitbekommen haben. Die Kerle wandten genau wie sie den Blick zu ihm um. Dort stand Alex. Vor Wut zitternd stapfte er auf sie zu. Die Fremden liesen von Daniela ab, nein, sie suchten nicht das Weite. Sie hatten sich vorgenommen den Jungen zu schlagen. Die hübsche Klassensprecherin richtete sich blitzschnell auf. Plötzlich stürmte Alex mit einer erhobenen Faust auf die Kerle zu. Ihre Augen wurden groß, mit einem Satz war sie in seine Bahn gelaufen und hatte sich gegen seinen Arm geworfen. ,,Bitte, Alex. Du hast versprochen, dich niewieder zu schlagen. Sonst fliegst du von dieser Schule und die Neue nimmt dich nicht mehr auf. Bitte, lass uns einfach gehen!" Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Die Fremden hatten ihre Worte gehört und stürmten auf Alex zu:,, Solche Engel haben wir gerne!" Die nächsten Ereignisse überschlugen sich. Ein Auto kam angefahren und zerrte Daniela hinein. Es war niemand fremdes, sondern der Erziehungsberechtigte der Beiden, Kevin Härtel. Tränen quollen aus ihren Augen hervor:,, Wir müssen zurück, wir müssen ihm helfen! Sonst fliegt er von der Schule, bitte!" Kevin nahm ein Taschentuch und hielt es ihr hin:,, Wir können da nichts machen! Wir sind Beide nicht sonderlich stark. Wir würden ihm nur im Weg stehen und wenn sie uns etwas tun, dann würde er sie schlagen, dass können wir nicht riskieren, Daniela!" ,,Aber er wollte mir doch nur helfen, bitte, fahr zurück und sammel ihn ein!" ,,Diese Kerle werden uns Beide aus dem Auto zerren und das wird ihm dann rein garnichts bringen, versteh dass doch!" Daniela war dankbar dafür, dass er ihr geholfen hatte, doch sie konnte Alex einfach nicht im Stich lassen. Er durfte sich nicht schlagen, er musste diese Schule schaffen, sonst hatte er keine Zukunft denn eine andere Schule würde ihn nichtmehr nehmen! Mit einem Ruck hatte sie die Autotür geöffnet, das Fahrzeug war nur sehr langsam gefahren, so war es ihr möglich sicher aus dem Auto zuspringen und zurück zu rennen. Doch umsonst, im Park war niemand mehr. Keine Spur davon dass hier jemals etwas passiert war. Keine Spuren von Alex. Ohne groß nachzudenken schnappte sie ihr Handy und wehlte seine Nummer, doch niemand ging dran, das Handy war aus. Weinend fiehl sie im Regen auf die Knie. Schlamm sprizte, doch ihr war es egal. Ein Schrei ging durch die Luft. Doch er meldete sich nicht auf seinen Namen. Ein Rabe hatte sich neben ihr auf dem Boden niedergelassen und sah sie bitter an. Sie verstand es, blitzschnell hatte sie sich aufgerichtet und rannte weg. Sie musste überall nachsehen wo es sein könnte, vielleicht im Krankenhaus? Nach mehreren Stunden hielt sie inne. Nirgenswo war er auffindbar. Langsam wurde es hell und leute gingen auf die Straße und plötzlich schoss es ihr durch den Kopf. Alex musste bei der Polizei sein. Aber würde man ihr glauben, dass sie unbeteiligt war und das Alex sich nicht geschlagen hatte? ,,Sag uns endlich deinen Namen! Du bist voll von Wunden, du hast dich geprügelt!" ,,Ich habe mich nicht geschlagen, verdammt. Jetzt hören sie auf, mir etwas anderes einreden zu wollen!" Alex schlug mit der Faust auf den Tisch, Wut stand immernoch in seinem verletzten Gesicht. ,,Ich habe verdammt nochmal nicht zugeschlagen, warum glauben sie mir nicht!" ,,Das versuchst du uns schon die ganze Nacht zu erzählen. Du bleibst hier, bis wir deinen Namen haben und dann schicken wir einen schönen langen Brief zu deiner Schule und zu deinen Eltern, die werden sich freuen." Er war kurz davor zu platzen. Schon die ganze Zeit hatte er sich auf die Unterlippe gebissen so dass diese jetzt wieder zu bluten begann:,, Finden sie nicht, ich bin schon genug bestraft mit diesen zahlreichen Wunden? Lassen sie meine Schule da raus! Sagen sie meinen Eltern von mir aus bescheid, aber Finger weg von meiner Schule!" Eine ihm vertraute Stimme lies Alex aufhorchen, er erhob sich langsam von dem Holztisch im Verhörraum und sah in Daniela's schöne Augen. Diese war mit einem Polizisten und einem finster wirkenden Mann hier aufgetaucht. ,,Ihr könnt den Jungen gehen lassen", erklärte der Polisist. ,,Gestern Abend wurde dieses junge Mädchen im Park von räudigen Jungs überfallen. Alex kam ihr zur Hilfe, doch er schlug sich nicht. Ohne sich zu wehren hat er sich verprügeln lassen um einen Schwur nicht zu brechen. Er ist wirklich ein netter junger Mann. Es tut mir Leid, Alexander, dass wir dich hier solange fest gehalten haben." Dieser winkte nur ab und lachte erfreut. Endlich konnte er gehen, bei dem Gedanken, dass er heute wieder zu spät zur Schule erscheinen würde verzog er nur das Gesicht. Ohne einen Blick zurück verließ er mit Daniela und dem Zeugen den Verhörraum. ,,Ich danke euch Beiden." Alex hatte mit knapp 1.80m Probleme zu dem Zeugen hinaufzusehen. Er schätzte ihn auf Mitte zwanzig und an die zwei Meter. Er war von dunkler Gestalt und hatte bräunliche Haut, Alex dachte sich bereits, dass er kein Deutscher sein konnte. Als dessen dunkle Stimme ertönte erschrack Alex ein wenig:,, Wenn ich du gewesen währe, hätte ich diesen Mistkerlen so eine in die Fresse geschlagen! Aber es war deine Entscheidung, schwach siehst du auf jeden Fall nicht aus. Mein Name ist 'Daro'." Vom ersten Augenblick an war Alex von diesem Typen fasziniert. Nein, er war nicht schwul. Aber wenn er in diese eisblauen Augen sah dann merkte er, wie dieser junge Mann eine ungeheure Kraft ausströmte. Blitzschnell hatte der Blonde sich aufgerichtet und sah dem jungen, dunkelhaarigen Mann in die Augen:,, Mein Name ist Alexander Stolle. Trotzdem würde es mich interessieren, was du gestern Nacht in diesem Park gemacht hast." ,,Tja, Alexander. Diese Typen wo dich geschlagen hatten, hatten noch eine Rechnung mit mir offen. Die Hälfte von denen liegen nun im Krankenhaus. Die Anderen konnten schnell genug rennen." Er wusste, dass man mit ihm nicht spielen sollte. Allein die Tatsache, dass er ohne Probleme alleine gegen diese sieben Typen gewonnen hatte, langte ihm schon. Denn er hatte gespürt, was für eine Kraft die Schläge von ihnen hatten. Sein Blick striff den hellen Morgen und dann wandte er sich an Daniela:,, Du hast Augenringe, meine Kleine. Hast du mich die ganze Nacht gesucht?" Tränen stiegen ihr in die Augen. Plötzlich fiehl sie Alex um den Hals und begann zu schluchzen:,, Dich und einen Zeugen für deine Unschuld. Ich hätte es mir niemals verziehen, wenn die etwas passiert währe!" Lange Zeit standen sie noch unbeweglich so da. Daniela konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen, ihre Schminke verlief und ihr Haar war zerzaust. Es war selten das diese Beiden Gefühle zeigten. Der attraktive Ganster und das wunderschöne Model. Sonst waren die Zwei eiskalt, aber in solchen Momenten liesen sie ihre Fassade auch einmal fallen und hielten sich fest. Niemand konnte sie trennen, dass war schon immer so gewissen. Daniela wusste, dass dieses hochbegabten Internat eine einmalige Chance für Alex war, doch wie sie ihn gehen lassen sollte, wusste sie immernoch nicht. Innerlich zerriss es sie, doch der Satz 'Lieben heißt loslassen können' schien ihr in diesem Falle sehr zu helfen. Denn immer wenn sie Abends alleine zuhause saß stiegen ihr Tränen in die klaren Augen. Es war wohl doch zu hart für einen vierzehnjähriges Mädchen, welches sich nach Außen hin so unerreichbar gab, sich zu trennen. Daro sah das ganze nur ungläubig an, das lächelte auch er. Ein schönes Wiedersehen, er schmunzelte. Doch jeder der ihn kannte wusste, dass er eiskalt war. Niemand konnte ihn stoppen wenn er einmal richtig in fahrt kam. Im Laufe seiner Jugend hatte sich eine Gruppe um ihn herrum gebildet die sich einfach nur 'Pain' nannte und wie eine Familie war die keine Angst hatte, sich zu schlagen. Nachdem Daniela und Alex sich wieder beruhigt hatten, wandten sie sich wieder dem Zeugen zu:,, Wohin gehst du jetzt?" Daro grübelte kurz nach und kam dann zu dem Entschluss, die Beiden zu begleiten. ,,Wir müssen aber in die Schule." ,,Gut, dann gehe ich eben mit euch in die Schule. Wenn ich nicht mit in den Unterricht kann, warte ich eben draussen auf euch Beide, dass klappt schon." Die Beiden nickten ihm zu und machten sich dann, ohne Schulsachen und immernoch total kaputt, auf den Weg zur Schule. Eigentlich währen sie heute am liebsten Beide nicht hingegange, doch ändern konnten sie wohl daran nichts, immerhin war es eine Pflicht. Schnaufend kamen sie genau zum Klingeln im Klassenzimmer an. Fragende Blicke wurden auf sie geworfen, doch eine Antwort bekam keiner. ,,Toll, Deutschunterricht", dachte Daniela. ,,Wieder Herr Helt." Sie seufzte auf und hockte sich an ihren Platz. ,,Bitte nehmt eure Lesebücher herraus und öffnet die Seite 114." Daro musste draussen warten, unter diesen Umständen hatten sie gar nicht gefragt, ob er am Unterricht teilnehmen darf. ,,Dies gilt auch für euch, Daniela und Alexander!" Alex grummelte und erwiederte spöttisch:,, Es tut mir ja so leid. Aber leider haben sie und ich kein Schulzeug dabei." Herr Helt wurde sauer. Bis gestern dachte er noch, mit dem Jungen könnte er eine Art Freundschaft aufbauen und nun kam soetwas. Sie hatten kein Unterrichtsmaterial dabei! Bei Michael machte es 'klick'. Die Beiden sahen heute schlimm aus, irgendwas muss gewesen sein. So entschloss er sich dazu, nichts mehr zu sagen. ,,Dann schaut bitte bei Anderen mit ins Buch und Morgen möchte ich euer Schulzeug gerne sehen!" Die Beiden wollten auch nichts zurückschleudern. Denn immerhin wussten sie, dass der Lehrer in diesem Fall recht hatte, auch wenn sie sich dies nur schwer eingestehen konnten. Somit bissen sich auf die Unterlippe und blickten gelangweilt in den Unterricht von Michael Helt. Doch blitzschnell schoss Daniela's Finger in die Höhe und ebenso schnell hatte der Lehrer, welcher sie immernoch nicht leiden konnte, aufgerufen. ,,Eigentlich hatten wir vorgehabt, uns gestern wegen Marc Kendo zu treffen, doch leider hatten sowie Alex als auch ich dort keine Zeit. Wir verschieben dies heute auf den Unterrichtsschluss und ich möchte, dass auch unser Lehrer Herr Helt anwesen sein wird." Kalt sah sie zu ihm hinüber. Sie wollte den Lehrer zerstören, dass hatte sie sich fest vorgenommen. Denn sie wusste, dass er genau dass selbe vorhatte wie sie selbst! Geschickt richtete sie ihre Frisur während sie auf die Antwort von ihm wartete. Er nickte knapp. ,,Gut", dachte sie sich. ,,Ich werde ihm schon noch zeigen, dass er sich in mir getäuscht hat!" Die Stunde endete ebenso, wie sie begonnen hatte: Langweilig und Öde. Es war Hochsommer, schnell lehrte sich der Schulhof bis auf die Klasse 7d und den jungen Lehrer Michael Helt. Sowie er als auch die neue Schülerin aus Russland hatten Marc Kendo nicht gekannt. Doch dafür die Klassensprecher umsomehr. Betrübt hockten sie sich auf die blühende Wiese um von ihrem Freund vorläufig Abschied zu nehmen. Ein Versprechen band die Klasse daran, nicht um ihn zu weinen. Und jeder der schonmal einen Menschen verloren hatte wusste, wie schwer so etwas war! Marc's Tod war nun dreizehn Tage her. Es war wohl keine lange Zeit, auf jeden Fall nicht lang genug um sich von soetwas schon wieder zu erholen. Die meisten Menschen erholen sich wohl niemals völlig von soetwas. Es war nur schwer zu verstehen oder zu sehen was nach dem Tod kam, warscheinlich wusste es niemand so genau. Manche gottesgläubigen Menschen dachten an das Paradis, manche an die Wiedergeburt und viele zerriss es unnerlich, nicht zu wissen wie es irgendwann einmal enden sollten. Schnell strich Daniela sich eine Strähe ihres braunen Haars aus dem Gesicht. Sie gehörte zu der dirtten Gruppe, immer in Gedanken versunken an dass, was sie zu ihren irdischen Zeiten wohl niemals erfhren würden. Marc war ein einsamer und schüchterner Junge ohne Eltern gewesen. Viele hatten ihn gehänselt weil er körperlich behindert war und seine Beine verloren hatte. Trotzdem war er hochintelligent und stoltz gewesen. Mit ihm zu reden hieß mit jemanden zu reden, dessen Verstand der beiden Klassensprecher übertruf. Gerade seine körperliche Einschränkung hatte ihm sehr viel Selbstbewusstsein verliehen. Manche hatte dies die Beiden unruhestifter gebremst. All dies ging durch ihre Köpfe als sie ein leichter Windstoss traf... Daniela's Gesicht wurde steinhart. Lange unterhielten sie sich noch über den Toten. Alle wussten am Schluss nur ein: Die Welt hatte eine sehr wichtige Person im Leben der Schüler für immer verloren... ,,So viel Liebe und Sanftmut hätte ich euch Beiden ehrlich nicht zugetraut. Ist das nur eine Maske?", Der Lehrer hatte die Beiden nach Der Gedenkstunde noch einmal in ein Gespräch verwickelt. Alex wurde zornig, Wut stieg in dem fünfzehnjährigem hoch:,, Du weißt doch überhaupt nichts überuns Beide! Unsere Akte schreibt vielleicht über wenige unserer Taten aber bestimmt nicht darüber, was wir für Menschen sind! Glaubst du wirklich, du kannst jeden verstehen und Alles wissen?! Du kennst dich doch selber nicht, Michael!" Wie ein Schock trafen ihn diese Worte. Er hatte die Beiden Kinder wirklich immer für naiv gehalten. Aber in diesen Worten steckte nicht nur Wut sondern auch bittere Wahrheit. Doch verstanden, hatte er diese Worte niemals richtig. ,,Es tut mir aufrichtigsleid, ihr Beiden. Ich hatte schon zu oft gedacht, ich würde euch kennen. Wer ist überhaupt euer türkischer Freund, er kommt mir so überaus bekannt vor..." Daniela schüttelte den Kopf:,, Ich bezweifel, dass du ihn kennst, auch wenn ihr Beide in Bensheim lebt." Alexander Stolle neigte seinen Kopf schweigend zur Seite bis er wieder Wort gefasst hatte: Weißt du Michael... Irgendwann wirst du aus einem bitterbösen Traum erwachen und du wirst glücklich sein... Aber bis dahin wird es wohl noch sehr lange dauern. Denn ich finde, diese Welt sollte für dich nicht so sein, wie sie scheint..." Heute ärgerte sich der junge Lehrer darüber, die Worte des Jungen einfach abgewinkt zu haben und ihnen nicht die nötige Beachtung geschenkt zu haben. Nach der aufwühlenden Gedenkzeremonie waren die beiden Chaoten wieder mit Daro verabredet. Eigentlich wussten sie rein garnichts über ihn, doch es störte sie nicht... ,,Alex, Daniela, ich finde, ich sollte euch einmal meine Freunde vorstellen. Besser gesagt, meine zweite Familie..." Die Beiden nickten nur und der Bensheimer setzte sich in Bewegung. Die Klassensprecherin biss sich auf die Unterlippe, sie fühlte sich nicht wohl, wenn der hübsche Türke bei ihnen war. Dennoch hatte er ihrem besten Freund sehr geholfen. Schweigend lief sie mit, sie wollte sich nicht beschweren, doch ein ungutes Gefühl lag in ihrem Magen... Hätte sie damals nur schon gewusst, dass es Alexander Stolle genauso ging, hätten sie sich wohl niemals auf diese merkwürdige Freundschaft mit dem Riesen eingelassen, statt sie schweigend zu dulden. ,,Daro... wo sind deine Freunde? Müssen wir noch weit laufen? Dass ist nicht böse gemeint, aber meine Füße tuen langsam weh...", meinte Daniela leise. Der Riese mit den kalten eisblauen Augen erwiederte tonlos:,, Es ist nicht mehr weit, Kleine. Wir halten uns niemals nahe an der Stadt auf, zumindest nicht um diese Uhrzeit. Manche von uns sind keine Schönheitsideale. Wir wollen nicht, dass kleine Kinder zu ihren Eltern gehen und sie mit gehobenen Fingern auf uns zeigen. Meine Familie ist sorgfältig ausgewählt... Jeder ist etwas sehr besonderes..." Sie nickte knapp und ihre Gedanken versuchten sie zu ersticken... Die Frage, worauf sie sich da eingelassen hatten, brannte in ihrem hübschen Kopf. Urplötzlich schossen ihr Worte in den Kopf, die ihre Eltern einmal zu ihr gesagt hatten: 'Traue niemanden, bei dem du ein schlechtes Gefühl hast. In der heutigen Zeit, könnte dies deinen Untergang bedeuten, mein Kind!' Was war, wenn sie damit tatsächlich Recht hatten?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)