Florida Dreams von Dark-Unicorn (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 1: 'Was mache ich hier eigentlich?' ------------------------------------------- Disclaimer: Die Charaktere gehören Kazuki Takahashi, die Story mir. Pairing: Wird noch nicht verraten. ******** 'Was mache ich hier eigentlich?' Heiß. Unerträgliche Hitze, die sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. Feine Schweißperlen, die sich auf seiner Haut bildeten und in der Sonne glitzerten. Leicht seufzte der blonde Junge auf. Ihm war so schrecklich langweilig. Wieso war er überhaupt mitgekommen? Ach ja, weil Yugi diese Reise nach Florida gewonnen hatte und er etwas Ablenkung gut vertragen konnte. Aber hatte er denn ahnen sollen, dass Yugi die ganze Zeit mit Yami tauschen würde und ihn allein ließ, damit er ungestört mit Anzu flirten konnte? Nein, das hatte er nicht gewusst und wenn, dann hätte er sich sicher nicht darauf eingelassen mitzukommen. Eigentlich hatte er gedacht, dass er mit seinem besten Freund und dessen Freundin zusammen etwas unternehmen würde und sie die freie Zeit am Strand genießen könnten. Doch nun war es anders gekommen. Er saß allein am Strand, vor sich das Meer, über sich die pralle Sonne. Yami war mit Anzu in die Stadt gefahren. Bummeln, hatten sie gesagt. Toll, hätte er da nicht mitgekonnt? Aber wohl eher nicht. Er kam sich auch so schon vor wie das fünfte Rad am Wagen. Unter nochmaligem Seufzen, setzte er sich auf. Vielleicht sollte er mal ins Wasser gehen? Eine Abkühlung würde sicher gut tun. Sein Rücken, der die ganze Zeit der unbarmherzigen Sonne ausgesetzt gewesen war, war unglaublich heiß. Die Haut spannte über seinen Muskeln und es kribbelte immer so komisch. Aber selbst Schuld, wenn man die Sonnencreme vergisst und dann auch noch einschläft. Das war allerdings wohl auch kein Wunder. Das Buch, seine einzige Beschäftigungsmöglichkeit, die er mithatte, hatte er bestimmt schon zehn mal gelesen und langsam war es doch nicht mehr das Wahre. Wahrscheinlich sollte er auch mal in die Stadt fahren, um sich neuen Lesestoff zu besorgen. Aber allein? Das war echt total öde. Irgendwie hatte er sich seinen ersten richtigen Urlaub nach 3 Jahren etwas anders vorgestellt. Sonne und Strand war ja ein schöner Anfang, aber etwas mehr Action könnte nicht schaden. Eis essen, Beach-Volleyball spielen, mit den Anderen im Wasser toben, selbst Duell Monsters würde er mitspielen, auch wenn dies wieder ungewollte Erinnerungen aufwühlen würde, aber selbst das war besser als die gähnende Langeweile, die er jetzt empfand. Es wäre wahrscheinlich nur halb so schlimm, wenn diese Bucht, an der er sich befand, nicht so abgelegen und menschenverlassen wäre, aber der Strand gehörte zu ihrem Ferienhaus und das war nun mal abseits allen Lebens. 'Zur besseren Erholung'. Dass er nicht lachte. Er selbst könnte sich viel besser entspannen, wenn er beschäftigt war, um seine Gedanken zu verdrängen, aber das war er definitiv nicht. Hoffentlich kamen die anderen Zwei bald wieder. ******** "Seto~o!" Eine kleine Person mit schwarzen Haaren sauste durch den Raum auf seinen Schreibtisch zu, ohne Rücksicht auf Verluste. So kam es auch, dass er über seine eigenen Füße stolperte und volle Kanne auf die Nase flog. "Au." war der einzige Kommentar, ehe sich der Kleine wieder aufrappelte, sich kurz die Nase rieb und dann, in etwas gemäßigterem Tempo, seinen Weg zu dem Brünetten fortsetzte. "Was ist denn schon wieder, Mokuba? Hatte ich dich nicht gebeten, mich mal für 5 Minuten in Ruhe arbeiten zu lassen?" "Seto, ich habe dich 5 Stunden in Ruhe gelassen. Es ist jetzt 19 Uhr und du hattest versprochen, mit mir was essen zu gehen." Erstaunt blickte der Angesprochene von dem Monitor seines Computers auf und sah seinen kleinen Bruder an. "Was? So spät ist das schon? Ich habe gar nicht gemerkt, wie viel Zeit inzwischen vergangen ist." Er schüttelte den Kopf und begann seinen PC herunterzufahren, während er aufstand und seinen weißen, ärmellosen Mantel überzog. "Gut. Gehen wir." meinte er und setzte sich in Bewegung, nachdem er noch seinen silbernen Aktenkoffer geschnappt hatte, der neben seinem Schreibtisch stand. Eilig lief der Jüngere dem Brünetten nach, musste dabei fast rennen, da der Andere mit langen Schritten voranstürmte. Keine fünf Minuten saßen sie in dem Restaurant, als Seto begann sich die Schläfen zu massieren. >Scheiß Kopfschmerzen!< Laute Musik schallte aus den Lautsprechern. Dutzende Kellnerinnen standen um ihn herum, redeten gleichzeitig auf ihn ein, erzählten ihm, wie toll sie es doch fänden, dass er hier war und was man ihm denn bringen könne. Grelle Blitzlichter blendeten seine empfindlichen blauen Augen, da sich die anderen Gäste und auch ein halbes Dutzend Paparazzis es sich nehmen lassen wollten, den berühmten Gast zu fotografieren. Gleichzeitig redete auch noch Mokuba auf ihn ein, versuchte ihm von seinem Tag zu berichten, den er in der Stadt verbracht hatte. Allerdings sah er nicht besonders glücklich aus. Anklagend sah der Schwarzhaarige seinen Bruder an. >Was ist denn nun auf einmal los?< dachte der noch. Er war sich keiner Schuld bewusst, aber bevor er auf den Kleinen eingehen konnte, musste er erst mal die ganzen Leute um sich herum loswerden. Doch das was wohl das kleinere Übel. Mit einigen sehr, SEHR finsteren Blicken ließen sich alle Gäste abschrecken, die sich daraufhin wieder ihren Tellern und Gesprächspartnern widmeten. Auch einige Kellnerinnen machten sich lieber aus dem Staub. Mit einigen beißenden Kommentaren verschwanden weitere, mit seiner Bestellung gingen auch die letzten und auf seinen Befehl hin, wurde auch die Musik leiser gedreht. Nur die Paparazzis ließen sich nicht so schnell vertreiben. Die waren seine Art ja zumeist schon gewohnt, allerdings hielten sie auch einen respektvollen Abstand ein. Nun zu den größeren Problemen: immer noch sah Mokuba ihn vorwurfsvoll an. Auch von seinem vorsichtigen 'Was ist denn los?' ließ er sich nicht besänftigen, sondern schnaubte nur beleidigt, verschränkte die Arme vor der Brust und strafte Seto mit tödlicher Nichtachtung. >Ganz ruhig bleiben, Seto! Das ist alles nur ein schlimmer Albtraum.< versuchte er sich zu beruhigen und atmete einmal kräftig durch. "Mokuba, wenn du mir nicht sagst, was du hast, kann ich dir auch nicht helfen." Immer noch beleidigt, mit aufgeplusterten Backen, sah der Kleine seinen Gegenüber an. "Du hast mir überhaupt nicht zugehört." entrüstete er sich. "Doch habe ich." "Was hab ich denn gesagt?" "Dass du in der Stadt warst und meine Kreditkarten stark beansprucht hast." Seufzend ließ der Grauäugige seine Arme sinken. Also hatte sein Bruder doch zugehört. "Ja, schon. Aber das ist nicht das Problem." "Was ist denn das Problem?" "Dass ich die ganze Zeit alleine war." "Du bist immerhin schon 13 Jahre alt und außerdem hast du dich bis jetzt auch nicht beschwert, wenn ich dich mal alleine gelassen habe." "Da hatte ich immer noch Yugi und Jonouchi, zu denen ich gehen konnte." "Heißt das, du konntest heute nicht zu ihnen? Wieso?" "Weil sie nicht da sind." Seto sah ihn fragend an. Leicht musste Mokuba in sich hinein lächeln. Wusste er doch, dass es seinen Bruder nicht kalt lassen würde. "Sie sind im Urlaub." "Seit wann kann Jonouchi sich denn eine Reise leisten?" Das würde ihn jetzt ehrlich interessieren. Sonst war zumindest der Blonde jede Ferien da. Das wusste er, weil Mokuba immer davon erzählte, was sie wieder Tolles zusammen unternommen hatten, während Seto im Büro saß und arbeitete. "Seit Yugi die Fahrt gewonnen hat und ihn gefragt hat, ob er mitkommen will." "Aha. Und wieso erzählst du mir das alles?" Nun versuchte er wieder gleichgültig zu erscheinen, aber dafür kannte der Schwarzhaarige seinen Bruder viel zu gut. "Ich will, dass wir auch Urlaub machen. Dann können wir endlich mal wieder was zusammen unternehmen und du brauchst auch dringend etwas Sonne, frische Luft und vor allem Ruhe." "Nein." Verwirrt sah er dem Brünetten in die Augen. "Wie 'nein'?" "Nein eben. Ich brauche keinen Urlaub und außerdem kann ich meine Firma nicht diesen Stümpern überlassen." Seine Stimme war fest, drückte seine Entschlossenheit aus und machte unmissverständlich klar, dass er sich nicht umstimmen lassen würde. "Ach bitte!" Mit großen Augen wurde er angesehen. Tränen glitzerten in den Augenwinkeln des Kleinen, die Hände bittend vor der Brust gefaltet und mit einer weinerlichen Stimme, die selbst einen Stein erweicht hätte, versuchte der Jüngere der Beiden den Blauäugigen zu einer Meinungsänderung zu bewegen. Schwer seufzte Seto auf. Sein kleiner Bruder kannte ihn einfach zu gut. Er wusste einfach genau, was er tun musste, um den Brünetten umzustimmen. Innerlich jubelte Mokuba bereits, als er das Seufzen hörte. Es war das sichere Zeichen, dass Seto sich ergeben hatte. "Na gut." "Danke, Bruder." Freudig hüpfte der Kleine auf, lief um den Tisch herum und drückte den Brünetten fest, der das mit einem Brummen und einem kurzen Streichen über des Anderen Rücken abtat. Nicht, dass er sich nicht für seinen Bruder freute oder die Umarmung nicht mochte, aber hier, in der Öffentlichkeit, würde er bestimmt nicht gefühlsduselig werden und Mokuba wusste das. Deswegen ließ er auch kurz darauf von Seto ab und setzte sich wieder hin. Inzwischen wurde auch das Essen serviert, obwohl kaum 15 Minuten vergangen waren. Aber was tat man nicht alles für so einen Gast. Seto würdigte die Kellnerinnen keines Blickes, wusste er doch, dass sie ihn anschmachteten. Stattdessen winkte er sie weg, ohne sich zu bedanken und wandte sich wieder seinem Bruder zu. "Wo willst du denn hinfahren?" "Keine Sorge, ich habe schon alles gebucht. Lass dich überraschen!" meinte Mokuba nur und fing an, sein Essen zu vertilgen, ohne der hochgezogenen Augenbraue und dem ungläubigen Blick des Anderen Beachtung zu schenken. >Der Kleine war sich anscheinend sicher, dass er es schaffen würde, mich zu überreden. Ich sollte mal wieder härter durchgreifen! Das kann ja wohl nicht angehen, dass ich mich von meinem kleinen Bruder so vorführen lasse!< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)