Pain von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Pain 1 ----------------- Pain - Kumy Sento ... Es ist ein seltsames Gefühl...seitdem Ruffy auf der Fliing Lamb fehlt, ist es so, als ob jeden Augenblick, die Uhr zu ticken aufhört...es ist kalt, ob die Sonne sanft auf uns scheint, oder dicke Schneeflocken auf uns herab schneien. Das macht einfach keinen Unterschied mehr... Nami spricht nicht mehr, seit dieser verhängnisvollen Nacht; Zorro ist noch knurriger und in sich gekehrter geworden. Sora ist der Sonnenschein hier auf dem Schiff. Immer und immer wieder versucht sie durch kleine Gesten den Teamgeist unter uns verbleibenden fünf Piraten zu festigen, es ist wunderschön sie zu sehen, wie sie sich bemüht, aber ich glaube, unsere Crew zerbricht... Ich sehe es auch an Sanji, sonst immer darauf bedacht alle zuvorkommend zu behandeln und mit Zorro immer Kartenspiele oder Ähnliches zu spielen. Er, der sonst immer charmante und temperamentvolle Koch , ist im Inneren erstarrt. Ich merke es, wenn ich ihm in seine traurigen Augen sehe, wenn ich seine matte Stimme höre und vor allem, wenn ich Nachts neben ihm in unseren Bett liege, früher strahlte er eine ruhige Wärme aus, jetzt fange ich fast an zu zittern, wenn ich in seiner Nähe bin... Ich umarme ihn in unseren Bett, ich halte seine zarten Hände, küsse seine kühlen, trockenen Lippen, wische ihm seine zahlreichen Tränen von der Wange. Ich verschlucke meinen eigenen Schmerz, meine Trauer und Sehnsucht nach Ruffy, unserem Herz der Truppe. In letzter Zeit frage ich mich oft, ob wir jemals die Strohhutbande gewesen sind: jetzt sind wir es nicht mehr- wir haben das Segel entfernt... Ja, entfernt ist das richtige Wort... Unter Tränen rissen wir es vom Mast... Sauber gefaltet liegt es jetzt auf Namis Schreibtisch, auf diesem bedeutungsvollen Tuch liegt das wichtigste, was unserem Herz gehörte... Der Strohhut. Wäre der Träger doch auch nur da...wir liegen seit Tagen brach, irgendwo auf der großen, grauen See und selbst der Himmel, der mich im schönsten blau anstrahlt, erschien mir wie tot... Ich kümmere mich um Sanji und ich glaube, dass ihm meine Wärme gut tut. Immer mehr merke ich, wie abhängig wir von einander sind, ohne den Geruch seiner Haut, seiner Haare und ohne die Liebe, die er mir in letzter Zeit so hilflos offenbart, würde ich auf halber Strecke verrecken... Ich lebe nur noch- so kommt es mir jedenfalls vor- um Sanji, meinen geliebten Sanji, aus einem dunklen, tiefen Loch zu ziehen. Und jeden Zentimeter, den ich ihn hochziehe, dankt er mir indem er mir hilft aus diesem dunklen Loch zu kommen... Ich liebe ihn. Mein Sanji... Hilflos, kalt und alleine... aber so fühlt sich doch jeder hier, auf diesem Schiff. Auch ich, Ayumi Sento, bin da nicht ausgeschlossen... In dieser nacht, in der Ruffy verschwand, gingen unsere Seelen wohl mit ihm von Bord. Es stürmte, hagelte und regnete gleichzeitig. Ich konnte nichts mehr sehen, als ich von Schreien oben aufs Deck gelockt wurde. Auf Deck bot sich mir eine ein schrecklicher Anblick: Zorro und Sanji klammerten sich an den Mast und versuchten mit gesamter Kraft ihn zu stemmen. Erst beim genaueren Hinsehen fiel mir auf, dass der Mast einen Riss durch der Mitte hatte, Nami und Ruffy saßen am Segel und versuchten es so schnell wie möglich einzuholen. Das Schiff schwankte gewaltig und ich wäre beinahe rückwärts in den Flur wieder zurück gefallen. Ich arbeitete mich immer so weit wie möglich auf das Deck vor. Sanji und Zorro entdeckten mich und riefen mir zu, sofort wieder unter Deck zu gehen. Verunsichert hielt ich mich am Geländer fest und schrie in den Sturm, dass ich aber bleiben und helfen wollte. In diesem Moment kam Sora aufs Deck und rannte zum Mast um ihn auch zu stützen. Diese Ungleichheit der Stärken am Mast, brachte diesen zum Wanken. Nami stieß ein erschrecktes Schreien aus und klammerte sich an Ruffy. Der hielt sie fest und ließ sein heiteres Lachen gegen den Wind erschallen. >Wind? Was ist das schon?<, rief er und lachte wieder. Sein Lachen war wie eine warme Suppe, die einen wieder auf die Beine bringt! Ich lief auch zum Mast und sah, was Ruffy da oben so tat. Aber dazu kam es nicht mehr wirklich. Ein Monster brach aus den Tiefen des Meeres; ein unbeschreiblich großer...Vogel? Ein Vogel im Meer? Er flog eine große Runde, sein Flügelschlag war so groß, das er die Lamb fast umwarf. Ruffy und Nami hatten das Segel eingeholt und Ruffy nahm Nami und setzte sie ab. Nun stand er dort oben, bereit diesen Scheißvogel eine zu verpassen. Doch davor brüllte er: >Nami...hier mein Hut! Gib ihn mir gleich wieder zurück, klar?< Dann griff er das Viech an, immer und immer wieder., als wir eingreifen wollten, schrie er immer nur, dass wir ihn lassen sollen...es sei sein Kampf. Oh, hätte ich das doch nur nicht beachtet und ein paar Pfeile in die Augen dieses Dreckvieches geschossen...doch... Ruffy setzte zur Gum- Gum Bazooka an, als der Vogel zustach; mit einer gewaltigen Kraft warf er Ruffy aufs deck. Der rappelte sich verletzt auf und griff weiter an, bis der Vogel auf dem Wasser lag. Ruffy nahm einen Pfeil von mir, der da lag, stellte sich auf die Reling, grinste uns zu und sagte: >Bis gleich!< und sprang; auf den Bauch dieses Monsters und stach ihm meinen Pfeil tief ins Herz. Ruffy wollte ausholen und seine Hand an die Reling klammern, als der Vogel sich ein letztes mal aufrappelte und Ruffy mit einem Todesschrei in die Tiefe riss... Der Sturm versiegt, der Himmel wurde klar, ich wollte mich ins Meer stürzen, nur immer hinter Ruffy her. Sanji klammerte sich an mich, hielt mich fest und flüsterte nur immer: >Nein, nicht du auch noch, nicht du!< Zorro sprang ins Meer, Sora stand an der Reling und Nami war wie betäubt. Zorro tauchte auf und dann wieder unter, dass tat er so oft und so lang, ich bekam kaum noch etwas mit, in meinem Herzen tobte fast jedes Gefühl, dass ich kenne: Hass, Ratlosigkeit, Trauer, Ohnmacht und noch viele andere Gefühle, die ich kaum zu fühlen fähig war! Ich kann mich nur noch erinnern, dass sich Sanji in meinen armen anfühlte, wie ein kleiner Junge, dessen bester Freund weggezogen ist, weit weg, unberührbar! Mir liefen die Tränen an den Wangen herab und ich drückte Sanji so fest an mich, dass es in meinen Armen zog. Sanji drückte mich genauso fest, was gut war! So fühlt ich das ich noch lebe! Zorro kam auf Deck zurück, Sydchi sah ihn ungläubig an, als er den Kopf schüttelte. Ich weiß bis jetzt nicht, ob das in seinen Augen Meerwasser oder Tränen waren. Die Sonne dämmerte, langsam wurde es tag, doch wir merkte davon nichts mehr- unsere Nacht wird nicht mehr enden, das merkten wir alle... Kapitel 2: Pain2 ---------------- Pain2 Seit dieser Nacht sind fast zwei Wochen vergangen... wir wissen nicht mehr, wo wir sind, Nami trägt ihren Loggport nicht mehr... ich kanns verstehen... Ohne den Kapitän macht die Reise auch keinen Sinn mehr...aber anderer seits... Würde sich Ruffy von uns so etwas wünschen? Das wir einfach alles hinschmeißen? Alles? Die gesamte Reise auf der Grand line? Den Sieg über unzählige Gegner? Das kann doch nicht alles umsonst gewesen sein! Ich habe Angst. Ich kann den Anderen das doch nicht sagen...sie würden denken, dass Ruffy mir egal sei... aber ich kann so einfach nicht weiterleben! So einfach vor mich hinleben...nein, dass kann ich echt nicht , dafür habe ich noch zu wenig von der Welt gesehen. Vielleicht sollte ich mal mit Sora darüber sprechen, sie ist eigentlich der Einzige auf diesem verdammten schiff, mit dem man noch einigermaßen normal reden kann. Und als ich ihr von meinen Ansicht erzählte, lächelte sie matt und sie stimmte überein, das Leben musste weitergehen, selbst nach solch einem schrecklichen Ereignis. An diesen Abend wollten wir es ansprechen. Doch bevor wir zu Abend aßen, kam Land in Sicht und ehe wir uns versahen, waren wir auf dieser kleinen freundlichen Insel mit südlichen Flairs. Vielleicht genau das Richtige, um mal abschalten... Wir gingen essen und danach in den Onsen. Welch großartiges Gefühl...einfach nur mal dahin treiben, die Seele unendlich lang baumeln lassen... Sora erschien ähnlich entspannt, nur die arme Nami nicht- mit ausdruckslosen Augen saß sie zwischen uns. ~~~~ Sora und Zorro sind extra in Namis Zimmer gezogen und die beiden kümmerten sich rührend um sie.. ich hatte beide Hände mit Sanji voll... Zorro schien es bestens verkraftet zu haben, oder er war ein guter Schauspieler- ich tippe auf letzteres! Auch er kümmert sich um Sanji, wenn ich die beiden sehe, wie sie sich still verstanden, muss ich immer an Brüder denken. Allein der Blick durchs Bullauge in die Küche , in der ich sehe, dass Sanji ruhig in seiner Suppe rührt und Zorro daneben sitzt und seine Schwerter poliert... Das baut mich schon ein Stück auf und ich kann mich um die arme Nami kümmern. Sie hatte immer noch keinen Ton hervor gebracht seit Ruffys...nein, Tod kann und will ich nicht sagen! Das ist...so endgültig! Mir kommt es immer so vor als ob Ruffy gleich in die Tür reinplatzt und uns alle auslacht, dass wir glauben, dass er- Shanks Erbe!- einfach so verrecken würde... Und jeden Morgen erwarte ich, dass ich von lauten Ruffylachen geweckt werde, so wie es früher oft der Fall war... Aber jetzt... ~~~~ Nami verließ den Onsen, wir fragten nicht warum, sie würde doch nicht antworten; sie würde doch nicht antworten. Sie weiß schon, was sie tut... Nacht einiger Zeit verließen wir en Onsen und schlendern zu viert zurück auf die Fliing Lamb. Wir sahen Nami bei den Orangenbäumen stehen, sie pflückte eine. Ich wunderte mich, warum nahm sie sie vom Baum, sie waren doch noch lange nicht reif...? Wir gingen auf die Fliing Lamb und liefen zu Nami. Sie hatte Tränen in den Augen und halbierte die Orange mit einen von Sanjis Küchenmessern und biss in das Fruchtfleisch. >Was tut sie da nur?<, fragte Sanji fast lautlos in mein Ohr. Ungläubig sahen wir zu, wie Nami die Hand zum winken erhob, dann...stach sie sich das Messer zwischen die Rippen und fiel ins Meer. Alles das schien mir so Unwirklich. Ich sah es wie in Zeitlupe... Nami, die Orange, der Selbstmord.... Ich bin wie betäubt, ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll... Namis Tod war wie ein schrecklicher Albtraum, aus dem man nicht mehr erwacht, egal wie sehr man sich das auch wünscht! Ich wünsche mir...nein, ich wünsche mir nichts mehr, ich muss realistisch bleiben! Verdammt. Ich bin doch die verträumte, chaotische Ayu, die sonst alle Realisten in die Hölle fahren lässt~ aber in Extremsituationen wird der Mensch auch extrem! Wenn ich gedacht habe, dass die Stimmung auf Null hing, wurde ich spätestens jetzt belehrt; die Stimmung ist nun nicht mehr vorhanden... Als ich in dieser Nacht neben Sanji lag, streichelte er mir über meinen Kopf. >Vielleicht sollten wir alle neu anfangen<, er umarmte mich, >Jeder wo anders.< Tränen stiegen mir heiß in die Augen. >Niemals...<, ich schluckte hart, >werde ich dich verlassen!< Sanji flüsterte mir ins Ohr >Wenn du nicht wärst, wäre ich schon lange nicht mehr hier, sondern würde schon längst im Fegefeuer schoren!< Er setzte sich auf >Etwas Abstand unter uns Vier einfach...< ich schüttelte den Kopf >Niemals, Sanji! Wir sind jetzt schon nicht mehr vollzählig und darum sollten wir Vier noch fester zusammenhalten!< Sanji atmete tief ein und aus uns sagte mit gedrückter Stimme>...du hast ja Recht.<, er lächelte mich an und nahm meine Hand in seine warmen Hände. >Du hast meine Unterstützung, egal was du auch tust. Ich liebe dich so, meine Ayumi...< Über Sanjis Worte machte ich mir Gedanken...will er nicht mehr mit mir zusammen sein? Alleine neu anfangen... Anderer seits... Sanji würde mich nicht so einfach verlassen, dafür kenne ich ihn zu gut, aber... Wie gesagt, in extremen Situationen wird der Mensch auch extrem, auch mein Sanji... Ich glaube, dass ich ohne Sanji nicht mehr leben könnte, aber das sagte er mir auch schon so oft. Ich glaube ihm. Ich liebe ihn... Und könnte mir keine Situation vorstellen, in der nicht mehr zusammen wären! Kapitel 3: Pain3 ---------------- Pain3 Am nächsten Morgen lag neben mir ein schlafender Sanji, der einen Stift und ein beschriebenes Blatt in der Hand hielt, ich nahm ihn vorsichtig das Blatt aus der Hand. Ich las: >Ayu, dass was ich da sagte war absolut nicht gegen dich gerichtet, ich hoffe, dass du das weißt... ich wollte damit nicht sagen, dass wir uns trennen; weder in der Gruppe, noch wir zwei! Niemals könnte ich mich von dir trennen, besonders nicht in dieser Situation! Nach Ruffy und Nami möchte ich dich nicht auch noch verlieren. Ich hoffe, das du das weißt!< Ich lächelte schwach und gab Sanji einen sanften Kuss auf die Lippen und stopfte ihm das Blatt wieder in die Hand. Da drehte er sich um und ließ Stift und Brief im Schlaf zu Boden fallen. Ich zog mich schnell an und ging barfuss auf deck. Es war schneidend kalt und ich bekam eine Gänsehaut. Frierend stand ich an meiner Lieblingsstelle an der Reling und sah auf das Meer; ich merkte, wie sich etwas in mir regte, dass ich nicht benennen konnte! Ich erschauderte und schrie aufs Meer hinaus: >Du hast zwei meiner besten Freunde verschluckt! Gib sie mir wieder!< ich sank auf den Boden und klammerte mich an die Reling. >Gib sie mir doch wieder zurück..< Ich schluchzte laut auf und sah in den Himmel. Graue Gewitterwolken flogen in Flocken und Fetzen über mich hinweg und so wie sie verschwanden, merkte ich, wie meine Seele nach und nach in die Verdammnis absackte... Plötzlich erschrak ich. Zorro stand neben mir und legte seine Hand auf meinen Kopf. >Na?< Er hob seine Hand, um seine Augen gegen die schwache Sonne abzuschirmen. Ich wischte mir schnell die Augen ab und sah weg. Ich schämte mich...so erbärmlich zu sein, und das vor Zorro! Aber Zorro legte den Kopf in den Nacken und sagte: >Gleich wird es regnen, du magst Regen doch, oder? So wie Sora...sie schläft noch.< Und wie auf Befehl begann es zu tropfen. Ich sagte leise: >Ist ja auch noch früh...< Dann begann ein Sturzbach auf uns beide einzubrechen, Zorro setzte sich neben mich und hielt sein Gesicht in den Regen. Ich sah ihn an und tat es ihm gleich. So saßen wir eine Ewigkeit. Einfach zu schweigen, besonders zu zweit war etwas, von dem ich nie gedacht hätte, dass es so helfend ist. Selbst als der Regen aufgehört hatte und die Sonne ihre warmen Strahlen auf uns warf, standen wir nicht auf. Zorro sah irgendwann auf seine Schwerter und sagte leise: >Irgendwie dachte ich daran nicht mehr weiter leben zu wollen. Ohne die Beiden ist es nicht mehr richtig!< Ich sah ihn entsetzt an. >Zorro!< Ich schnappte mir seine Hand und drückte sie, er seufzte. >Aber das...so was könnte ich nicht...euch alleine zu lassen. Noch mehr Schmerz und Leid will und kann ich nicht hinzufügen.< Ich lies seine Hand los, sah ratlos auf die Planken und drehte an einer Strähne meiner pflaumenlila Haare, diese Farbe kam mir auf einmal sehr unwirklich vor, obwohl ich schon mit ihnen geboren wurde. Tränen traten in meine Augen. Zorro atmete tief ein und stand auf. >Ich schaue mal nach Sora, vielleicht ist sie ja schon wach.<, sagte er und ging. Ich stand auch auf, ging aber nicht in die Kabine, sondern lehnte mich auf die Reling und sah auf die graue, die etwas gelangweilt gegen die Bukwand schwappte. Ich spürte diese Tränen der Hilflosigkeit immer mehr in den Augenwinkeln brennen. Obwohl Sora, Zorro und mein Sanji bei mir waren, fühlte ich mich verlassener als je zuvor. Nach dem Mittageseen saßen wir zwischen Namis Orangenbäumen, um die wir uns liebevoll kümmerten und dachten an Ruffy und Nami, die uns so schmerzlich aus der Mitte gerissen wurden; die uns so schmerzlich fehlten. Vielleicht wären wir noch länger hier sitzen geblieben, wenn Sanji nicht am Horizont ein Flaggschiff der Marine erkannte. Zorro stand schwerfällig auf und griff nach seinen Schwertern. >Die haben uns gerade noch gefehlt...<, brummte er leise. Sora flüsterte fast: >Ich kann nicht kämpfen...nicht so!< >Vielleicht bemerken die uns nicht<, sagte ich, >Und selbst wenn, dass Segel ist doch unten.<, setzte Sanji matt fort. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Das schiff sah die Piraten und enterten, ohne auf Widerstand zu treffen, die Fliing Lamb. Das war berechtigt, doch die Vier entwickelten schnell einen Plan, um die Marine los zu werden. Viele Marineoffiziere gingen von Bord, nur einige retteten sich auf ihr Schiff und flohen. Niemand war verwundet, Zorro hingegen hatte seine letzten Kräfte gegeben, er hatte Verletzungen am ganzen Körper, doch nicht nur das, ein Soldat traf mit einem Schwert Zorros Narbe, die sich über den Brustkorb und Bauch zog. Sie platzte an mehreren Stellen auf und Zorros Blutstrom war kaum mehr aufzuhalten. Wir versuchten alles, Sora wich nicht mehr von vor seiner Seite; sie war so besorgt, dass sie kaum noch schlief oder aß. Ich hatte die Schiffsführung übernommen, denn irgendwie musste es weiter gehen. Ich drehte das Steuerrad, las den Lockport so gut wie ich es beherrschte, versorgte den armen Zorro und die hilflose Sora und sah dennoch mit Freude, dass mein Sanji wider auflebte. Er kochte, wechselte Zorros Verbände und trocknete nachts neben mir im Bett meine Tränen. Mit jeder Sekunde liebten wir uns mehr, Leidenschaft aus Verzweiflung, aus Angst den Morgen nicht mehr zu erleben. Irgendwann verließ uns Zorro, geschwächt, fiebrig und geläutert. Hatte er aufgegeben? Nein, nicht Zorro. Sora verkraftete das seltsamerweise gut, ich wünschte, ich hätte ihre Stärke. Dennoch hörten Sanji und ich sie auf Deck jede Nacht leise weinen. Sie wollte nicht, dass wir in ihr Zimmer ziehen, so zogen wir alle in das ehemalige Jungenzimmer. Sora wollte aber immer mehr alleine sein und erzählte uns, dass sie jede Nacht von einem Tod träumt, einsam und in den grauen Wellen der See, die sie und wir alle so liebten. Davon erzählte sie uns immer wieder- sie wollte alleine sein, alleine sterben. Wir- Sanji und ich- wollten davon nichts wissen, dennoch sehnten wir uns danach von diesem verfluchten Schiff fort zu kommen, auf eine Insel, in eine Stadt, nur fort. Aber sicher nicht ohne Sora! Das war klar, für Sanji und für mich. Als wir das Sora erzählten, brach sie in Tränen aus. Sie wollte und konnte kein neues Leben anfangen. Doch ich wollte meine liebste Freundin nicht verlieren. Sie erzählte mir, dass wenn ich sie so gern hätte, ich ihren Herzenswunsch respektieren sollte. Ich verstand, Sanji und ich verstanden. Land war nahe, eine kleine, wunderschöne Insel mit Bergen stand am Horizont. Diese letzte Nacht mit Sora, diese letzte Nacht auf der Fliing Lamb...sie war lind und ich werde sie nie, niemals vergessen. Am nächsten Morgen brachen wir schwerenherzens auf, ich strich ein letztes Mal über die Reling am Heck der Lamb, meiner Lieblingsstelle. Sanji klappte unser kleines Bett hoch und seufzte. Sora sah seltsamerweise lächelnd zu und umarmte Sanji und mich dann stundenlang, so kam es mir jedenfalls vor. Keiner von uns sagte ein Wort, keiner verlor eine Träne, wir verstanden uns blind. Wir würden uns nie wieder sehen, aber bis zu unseren letzten Atemzug aneinander denken. Seltsam, als ich diese Aufzeichnungen von Ayumi las, bemerkte ich erst, wie sie die Dinge doch beobachtete. Ich fand ihr Buch in der Kombüse, auf dem Tisch. Ich bin nun alleine. Endlich, ich fuhr mit der Lamb auf die offene See und gab mich viele Tage banalen Dingen hin, ich pflückte die letzten, reifen Orangen und hisste wieder die Totenkopfflagge. Ich trug Zorros Schwerter, Ruffys Hut und diese Notizen immer mit mir herum, sie waren mein größter Schatz. Vielleicht findet sie jemand irgendwann und ließt sie. Derjenige wird den Schmerz und diese Hilflosigkeit vielleicht nicht verstehen, zu tief war er in unser Bewusstsein verankert, zu hart war der Verlust...ich liebte diese Menschen, verehrte jeden einzelnen von ihnen von ihnen und nun ist es vorbei. Du, der du diese Notizen fandest und ließt, bitte vergiss uns nicht, lass uns weiterleben. Erzähle von uns. Und lass die Strohhutbande weiterleben. Dann wird keiner von uns jemals vergessen sein. Mein Leben endet hier, aber dennoch, meine Seele wird nie vergehen. Jahre später trieb ein einsames Schiff in einen Hafen, an dem ein junger Mann mit pflaumenlila Haaren stand. Er entdeckte das Schiff und Paddelte in seiner kleinen Nussschale hin, um es näher zu sehen, der kletterte die verschlissene Seilleiter hoch und sah sich um, lief in die Kombüse und entdeckte diese Aufzeichnungen. Er las sie mit Tränen in den Augen fertig und sagte leise: >Großmutter hatte Recht, diese Geschichte ist mehr als nur eine Legende!< Der junge Mann strich, verließ die Kombüse und stellte sich an die so oft beschriebene Lieblingsstelle seiner Großmutter um auf die See zu rufen: >Ruffy, Nami, Zorro, Sora, Großvater Sanji, Großmutter Ayumi! Man wird euch nicht vergessen, dafür sorge ich!< Und der Urahn Sanjis und Ayumis wusste nicht, dass in diesem Moment seine Großeltern erleichtert die Augen schlossen, starben und wussten nie vergessen zu sein. Niemals. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)