König meets Prinzessin von Jitsch ================================================================================ Kapitel 2: Eine neue Mission ---------------------------- Kapitel 2: Eine neue Mission Die Frau hatte lange, schwarze Haare, von denen vorn zwei Strähnen mit Gold umwickelt waren. Ob es echtes Gold war konnte man nicht sehen, aber es sah sehr golden aus. Ihre Haut war dunkel, was vermuten ließ, dass sie aus Arabien oder einem sehr nördlichen Teil Afrikas stammte. Ihre Meergrünen, geheimnisvoll leuchtenden Augen sahen Usagi hilflos an. "Bitte!" wiederholte sie. "Ihr müsst mir helfen, Prinzessin!" Usagi sah sie erstaunt an. Warum bezeichnete diese Frau sie als Prinzessin? Und wobei sollte sie ihr helfen? "Was wollen sie von mir?" fragte sie deshalb. Doch die (übrigens ziemlich junge) Frau antwortete nicht. Stattdessen bat sie: "Folgt mir, Prinzessin!" Dann ging sie einfach los, ohne Usagi überhaupt Zeit zu einer Reaktion zu lassen. Usagi überlegte schnell. Dann siegte ihre Neugier über ihr Misstrauen und sie lief der Frau hinterher. "Warten Sie!" rief sie. Die Frau (Usagi fand, sie sah sehr ägyptisch aus) blieb kurz stehen. Kaum hatte Usagi sie erreicht, setzte sie sich aber wieder in Bewegung. Usagi folgte ihr, die Fußgängerzone herunter, zu einem Gebäude, dass laut einem Schild eine Ausstellung über Ägypten beherbergte. Das Gebäude war weder besonders schön noch besonders hässlich; besonders groß war es auch nicht, aber trotz alledem beeindruckte es Usagi. Irgendeine Energie umgab dieses Gebäude, das konnte sie spüren, obwohl das sonst Reis Fachgebiet war. Die Frau wartete am Ende der Treppe, die zum Eingang des Gebäudes führte. Usagi hüpfte die Treppe hoch und betrat hinter der mysteriösen Frau die Ausstellung - genauer gesagt deren Eingangshalle. An der Wand war die Garderobe, ansonsten war auf der nicht sehr weit entfernten anderen Seite des Raumes ein Eintrittskartenverkauf. Als die Frau sich diesem näherte, wurde sie vom Aufseher mit den Worten: "Guten Tag, Ishtaa -sama!" begrüßt (Anm.: Das -sama ist eine sehr höfliche japanische Anredeform, die man nur gegenüber von verehrten Menschen benutzt). Die Frau war dem Wärter also bekannt. "Guten Tag, Komamiya-san!" (Anm.: -san ist auch eine Anredeform, die man in Japan für alle Menschen, die man nicht näher kennt, benutzt.) Jetzt hatte Herr Komamiya auch Usagi bemerkt und fragte: "Und wer ist dieses Mädchen?" Ishtaa-san lächelte. "Sie braucht nicht zu bezahlen." Das schien zu genügen, denn der Mann stellte keine weiteren Fragen und Ishtaa-san betrat die Ausstellung. Da Usagi ja nichts zu bezahlen hatte, folgte sie ihr. Ishtaa-san lotste sie durch Reihen von Regalen, in denen alle möglichen, mindestens 2.000 Jahre alte ägyptische Fundstücke lagen; zerbrochene Vasen, Talismane, Schmuck und noch einiges mehr. Usagi hatte kaum Zeit, das alles zu bewundern, denn Ishtaa-san ging in einem ziemlich schnellen Tempo die Regale entlang. Dass sie sich nicht verliefen lag wohl daran, dass sie sich hier gut auskannte; Usagi jedenfalls hätte sich hier nur schwer zurechtgefunden, wenn sie allein gewesen wäre. Schließlich kamen die Beiden zum Ende der Regalreihen. Hier war eine Wand, nur durchbrochen durch einen offenen Durchgang, gekennzeichnet mit dem Hinweisschild "Nur für Mitarbeiter", hinter dem eine Treppe in einen tiefer gelegenen Raum führte. Ishtaa-san bückte sich unter der Leine an der das Hinweisschild hing durch und warf Usagi einen auffordernden Blick zu. Dieser behagte es gar nicht, die Museumsregeln zu missachten, aber andererseits war Ishtaa-san ja befugt, hier langzugehen. Also folgte Usagi ihr, wenn auch mit einem leichten Gefühl der Unbehaglichkeit. Der Raum am Ende der Treppe war ziemlich leer. An der gegenüberliegenden Wand waren nebeneinander drei Glaskästen aufgehängt, in denen sich je eine alt aussehende ägyptische Schrifttafel befand. Sonst war der Raum leer. Links von ihnen zweigte ein Gang ab, allerdings war er nicht beleuchtet, weshalb Usagi nicht erkennen konnte, wohin er führte. Ishtaa-san trat zu einem der beiden Glaskästen (es war der ganz links) und legte ihre Hand darauf. Dann drehte sie sich zu Usagi um. "Bitte, Prinzessin, rettet meinen Pharao!" rief sie noch mal. "Das haben sie schon erwähnt." bemerkte Usagi. "Wer ist denn nun dieser Pharao, warum nennen sie mich Prinzessin und in welcher Gefahr ist dieser Pharao eigentlich?" Ishtaa-san kam langsam auf Usagi zu. "Oh, Prinzessin Serenity!" rief sie und packte Usagis Hände. Diese erstarrte. Woher wusste diese Frau von ihrem früheren Leben? "Wo- wo- woher wissen sie das?" fragte sie. "Ich sehe Zukunft und Vergangenheit. Vor mir kann man nichts verstecken. Ich weiß auch, dass du und deine Freundinnen... dass ihr Sailor-Senshi seid. Deshalb habe ich dich gebeten, mitzukommen." Jetzt war Usagi erst richtig erstaunt. "Das verstehe ich nicht!" rief sie. "Das musst du auch nicht. Wichtig ist, dass ihr den Pharao rettet!" "Aber was für einen Pharao denn?" Usagi sah sie fragend an. Ishtaa-san ging wieder zu dem Glaskasten. "Dieser hier!" sie deutete auf eine Person auf der Schrifttafel. Sie (na ja, er) hatte die Hand erhoben. Der Mann hatte eine sternförmige Frisur und hatte einen pyramidenförmigen Anhänger am Hals hängen, auf dem ein Auge war (kein echtes, sondern ein gemaltes Horus-Auge, also eins mit zwei Strichen dran), ansonsten trug er eine ägyptische Tracht. Ihm gegenüber stand ein anderer Mann, der ebenfalls die Hand erhoben hatte. Über den beiden schwebte je ein merkwürdiges Wesen. Das über dem anderen sah aus wie ein Drache, das andere konnte Usagi nicht identifizieren. Auf dem oberen Teil der Steintafel war noch mal der pyramidenförmige Anhänger abgebildet, und um ihn herum drei Vierecke, in denen seltsame Kreaturen abgebildet waren. "Was ist das?" fragte sie. "Das unten ist der legendäre Kampf zwischen dem großen Pharao Yami und dem Hohenpriester, der die Herrschaft an sich reißen will. Und das da oben sind das Milleniumspuzzle und die drei legendären ägyptischen Göttermonster." Usagi war verwirrt. "Aber, wenn das ganze im alten Ägypten war, warum soll ich dann jetzt diesen Pharao retten! Der lebt dann doch gar nicht mehr!" Usagi fand das einen recht überzeugenden Einwand, aber Ishtaa-san lächelte nur milde. "Das selbe könnte ich doch zu Euch sagen. Das Mondkönigreich existiert längst nicht mehr, doch ihr, Prinzessin steht hier vor mir. Auch Prinzessin Serenity ist damals im Kampf gegen das Königreich des Dunkeln gefallen!" Das wiederum klang auch überzeugend. Doch dann bemerkte Usagi: "Ich bin mit der Macht des Silberkristalles wiedergeboren. Aber dieser Pharao hatte bestimmt nicht die Möglichkeit dazu!" "Das nicht, aber seid versichert, er lebt! Er ist zurückgekehrt und nun schwebt er in großer Gefahr!" Sie sah Usagi in die Augen. Dann drehte sie sich plötzlich um und wollte in dem unbeleuchteten Gang verschwinden. "Warten Sie! Wie soll ich den Pharao denn finden! Ich weiß ja nicht mal, wie er wirklich aussieht!" Doch Ishtaa-san verschwand einfach im Gang. "Ihr werdet ihn finden, Prinzessin!" rief sie. Usagi wollte ihr nachlaufen, doch in diesem Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Und urplötzlich sah sie ihn vor sich: Eine majestätisch aufgerichtete Gestalt, die in einem langen Umhang da stand. Seine Augen funkelten violett und seine Frisur sah aus wie eine Krone. Usagi wusste es: das war der Pharao. Dann verschwand das Bild und der Raum tauchte wieder auf. Usagi merkte, dass sie auf dem Boden lag. Sie musste umgefallen sein. Sie stand auf. Dann rannte sie so schnell sie konnte los, aus dem Museum und nach Hause. Das musste sie Luna erzählen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)