The other side of Life von abgemeldet (back again) ================================================================================ Kapitel 10: sentimentale Piraten und Prinzessinen ------------------------------------------------- Nya Mika ist ja auh ein klasse chara (war jetzt kein selbstlob) mag nur gerne solche charas XD nyu demnächst gehts auch um seine vergangenheit... also wenn ihr gerne mehr wissen wollt .. schreibt kommis XD und leset einfach weiter ^^ mal so ne kleine umfrage was würdet ihr denn gerne von den charas so wissen XD hab zu fast allen was ausgearbeitet also könnt ihr ruhig fragen etweder beantworte ich es so oder es kommt noch in der story vor ... man ließt sich *wink* Als ich die Augen aufschlage fühle ich mich recht gut, doch kaum schwinge ich die Beine aus der Hängematte, überkommt mich Schwindel. Nach mehreren Minuten harter Anstrengung habe ich es in den Aufrechten Sitze geschafft, als die Tür auf geht und Mika herein kommt. " Guten Morgen, Prinzessin!" grüßt er fröhlich. Moment mal. Prinzessin?! "Äh.. Mika, seit wann nennst du Leute deiner Mannschaft Prinzessin?" "Na ja, ich dachte jetzt wo du zu uns gehörst und sozusagen eine echte Piratin bist, da ... da könnte ich vielleicht so was wie ein Ersatz Vater für dich werden." Stammelt er. Irre ich mich oder wird er sogar etwas rot? Da kommt dieser Pirat, kaltblütig einen Mann erschießt und danach an sein Mittag denkt, zu mir, grüßt mich mit einem ausgelassenen `Guten Morgen, Prinzessin` und macht mir dann den Vorschlag mein Ziehvater zu werden. Ich glaub ich fall um. "Na, nicht unbedingt Vater, ehr...großer Bruder?" Mika hatte wohl meinen Gesichtsausdruck auf seine Art gedeutet. Mir fällt die Kinnlade herunter. Der meint das echt ernst. "Warum nicht gleich Großvater?" kommt es aus meinem Mund. Hey, das war ohne mein Zutun jetzt plappere ich auch schon ohne es zu merken. "Ich gebe ja zu das mein Alter nicht grade auf einen Vater passt. Immerhin bin ich grade mal 27 Jahre alt." Murmelt er. "Überleg es dir, ja?" sagt er und steht auf. Etwas, nein, sehr verwirrt bleibe ich in Lukas Kabine zurück. Nach wenigen Minuten bin ich wieder eingeschlafen. Ich erwache durch leises Geschirr klappern. "Hm?" brummele ich, etwas verärgert über die Störung. "Guten Abend, Lou." "Abend? Wie lange habe ich denn geschlafen?" "Ungefähr zwei Tage seit du aus den Wanten gefallen bist." "War Mika bei mir?" "Ja, was hast du ihm gesagt? Er sitzt auf Deck, als hätte er ein Korb bekommen. Er mag noch nicht einmal die Männer schinden." "Er hat mir vorgeschlagen seine Ziehtochter beziehungsweise seine Schwester zu werden." "Das ist ein tolle Idee! Als Vater taugt er wohl nicht, aber als Bruder, warum nicht?" "Warum nicht?! Meine Brüder sitzen irgendwo in einem Gefängnis, oder sind schon tot und ich soll mich mit einem gemeinen und kaltblütigen Mörder verbrüdern??" "Aber es wäre auch zu deinem Schutz. So würdest du unter dem direkten Schutz des Capitäns stehen und die Jungs würden dich garantiert nicht anrühren. Willst du es dir nicht noch mal überlegen? Mika ist wirklich in Ordnung. Auch wenn er Pirat ist und seine Feinde tötet. Außerdem bist du jetzt eine von uns." In mir steigt alle Verzweiflung der letzten Wochen auf. Ich sehe rot, obwohl ich meist kühl berechnend bin, gibt es kein Halten, wenn ich wirklich sauer werde. Obwohl ich Lukas nichts mit alledem zu tun hat, brennen mir nun die Sicherungen durch und ich schreie los: "Ich will keinen neunen Bruder! Schon gar nicht so einen! Wer will schon einen Mörder zum Bruder! Diese Männer werden es nicht wagen mich anzufassen! Das haben schon andere versucht! Ich weiß mich zu wehren! Wer will schon eine Mörderin zur Schwester oder als Mädchen! WER?!" Ich schreie Lukas alles ins Gesicht. Meine Wut, meine Verzweiflung und meine Hass auf die Männer und auf mich. Schweigend steht er auf und geht. Kaum hat er die Tür hinter sich geschlossen, fange ich an zu weinen. Was ist nur los mit mir? Warum muss ich diese Wutausbrüche haben? Sie bringen doch nur Verderben für mich und die, die ich liebe. Ich hadere mit mir und meinem Schicksal, als ich mich grade wieder im Griff habe, überkommt mich eine neue Welle von Selbstmitleid. Warum mussten meine Eltern sterben? Warum musste all das Geschehen? Ich will nach Hause! Zu Jack! Der Gedanke überrascht mich. Wieso sehne ich mich in so einer Situation nach dem reichen Schnösel, der mich durch London hetzt. Ach, scheiße! Aber wie soll ich Jack und meinen Brüdern je wieder unter die Augen treten können? Ich habe einen Menschen willentlich ermordet! Wer will mich jetzt noch? Jetzt, wo meine Hände von Blut befleckt sind? Bei dem Gedanken, dass Jack mich verstoßen würde, weine ich noch etwas heftiger. Es klopft an der Tür. "Lou? Darf ich rein kommen?" Es ist Mika. Er ist so ungefähr der letzte den ich jetzt sehen will. "Nein!" schluchze ich. Die Tür wird vorsichtig geöffnet. "Lou? Weinst du?" "NEIN!" Das war so überzeugend, dass hätte mir noch nicht mal ein Taub-Stummer geglaubt. Er komm einfach herein und setzt sich neben mich. Jetzt kann ich mein Gesicht nicht mehr verstecken. So eine Scheiße aber auch! Mich hat bisher noch nie jemand weinen sehen, abgesehne von meinen Brüdern. "Lukas, meinte du wärst richtig hysterisch geworden, als er dich noch mal auf die Sache von heute Morgen angesprochen hat." Ich schweige und starre auf irgendeinen fernen Punkt an der Wand. "Mich würde ja interessieren was du für eine Vergangenheit hast, aber da ich selbst über meine eigene nicht reden mag, lasse ich dich in Ruhe." In der Tür dreht er sich noch mal um. "Ich hätte dich gerne als kleine Schwester gehabt, egal wie deine Vergangenheit ist. Schade!" Das klang ehrlich und mir wird ganz warm ums Herz, irgendwie hat Mika mein Herz berührt. "Mika, warte! Vielleicht... überlege ich es mir noch." Rufe ich ihm nach. Er sieht mich an. Ein Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit. "Dann lass uns ein Stück gehen, ... Lou." Ein Stück gehen bedeutet nichts anderes als oben auf dem Deck auf und ab zu wandern. "Ich... weiß das es nicht richtig scheint was ich hier tue. Das ganze Morden und Rauben... aber für uns ist es die einzigste Chance nicht auf der Straße zu leben und nach unserem Willen zu leben. Weißt du was das Meer und dieses Schiff für mich bedeutet?" Ich kann nur den Kopf schütteln. Er strahlt eine Begeisterung und Leidenschaft aus, die ich noch nie bei ihm gesehen habe. "Du weißt es nicht? Wie auch! Es ist nicht nur eine Zuflucht und mein Heim, für mich bedeutet es mehr. Es ist ein mein Leben! Ich habe immer davon geträumt auf See zu fahren. Den Wind in meinem Haar zu spüren und das Salz zu schmecken. Ein Schiff und das Meer bedeuten Freiheit! Man kann sagen was man meint und Leben, wie es einem gefällt! Das Meer ist voller Gefahren und Reichtümer, die noch erforscht und gefunden werden wollen! Auf Land ist es als würde man in einen Käfig gesperrt, als würde einem die Luft abgeschnürt, doch kaum rieche ich Wasser und Teer habe ich das Gefühl fliegen zu können." "Ich verstehe dich. Früher, als ich klein war wollte ich immer fliegen. Ich schlich mich abends auf den Balkon und ließ meine Beine über das Geländer baumeln. Am liebsten saß ich da, wenn ein Sturm über der Stadt tobte und der Wind drohte mich vom Geländer in die Tiefe zu reißen. Ich wurde gelehrt mich zu benehmen, doch meine Mutter glaubte es sei wichtig für Mädchen zu lernen wie man sich verteidigt und wie man seine Meinung durchsetzt." "Eine weise Frau..." "Ein Sturkopf! Wir lagen uns dauernd in den Haaren, doch wir haben gelernt uns nicht unterkriegen zu lassen und unseren Stolz zu wahren. Aber sie war auch gläubig. Wir wurden streng nach der Bibel erzogen, wenn auch mit ein paar Ergänzungen, die meine Mutter dazu dichtete. Ich lernte schreiben und lesen wie meine Brüder. Da sie aber früh starb, kann ich noch immer nicht gut schreiben und lesen." "Sogar schreiben und lesen kannst du! Du steckst voller Überraschungen." Doch ich hatte ihn gar nicht gehört. Meine Gedanken waren noch immer bei meiner Mutter und ihrer Erziehung. "Ich habe alles zu Nichte gemacht! Ich habe gegen die zehn Gebote verstoßen! Das Stehlen konnte ich entschuldigen, denn meine Mutter sagt bevor sie starb: "Marry, manchmal erfordern ungewöhnliche Situationen, ungewöhnliche Taten.". Diese Satz erleichterte mein Gewissen, doch einen Mord kann ich nicht entschuldigen, egal unter welchen Umständen!" "Ich töte Matrosen, damit sie mich nicht verraten, denn sonst würden sie mich töten. Oder mir, noch schlimmer, meine Freiheit nehmen. Das könnte ich nicht ertragen!" "Er... Er wollte mich schänden, da musste ich etwas tun. Es war so widerlich, wie er mich berührt hat... Ich hatte Angst und wollte schreien, aber mir hätte niemand geholfen ... und... und da habe ich nicht mehr nachgedacht, sondern einfach das getan was mir grade einfiel... Ich hab ihm kaltblütig mit meinem Dolch die Kehle aufgeschlitzt! Und soll ich dir was sagen? Es hat mir Spaß gemacht! Es war eine Genugtuung, wie mein Dolch durch seinen Hals geschnitten hat wie durch Butter! Ich war völlig leer! Weder Mitleid noch Hass! Nur Leere! Es war schrecklich..." "Wir töten aus dem selben Grund. Für unsere Freiheit und unseren Stolz. Es ist kein guter Grund, aber es ist ein Grund." "Ich will zu meinen Brüdern!" Mir laufen heiße Tränen über das Gesicht und mein Hals brennt, dass ich glaube zu ersticken. "Ist schon gut, Prinzessin. Wein dich nur aus. Ich will deine Brüder gar nicht ersetzten, sondern dich in ihrem Sinne schützen." Seine Worte lösen nur noch mehr Tränen aus. Ich schlinge meine Arme um ihn und vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter, wie ich es früher oft bei Cassie getan habe. Er drückt mich an sich und streicht mir über das Haar. "Du solltest schlafen gehen. Es wird kalt." Ich löse mich langsam von ihm und nicke. Als ich schon fast unter Deck bin höre ich noch ein "Gute Nacht, Prinzessin." ~********~ Liebes Tagebuch, Ich war gezwungen mit diesem Mädchen, ich glaube sie hieß Jessica, auf den Ball zu gehen. Um ehrlich zu sein war es schrecklich, meine Gedanken waren bei Marry-Lou und ich musste mit diesem hohlem Huhn tanzen. Gespräche über Mode und Politik interessieren mich nicht mehr. Ich habe immer nur darauf gewartet ihre kalten Augen zu sehen und ihre blasse Haut zu spüren. Stattdessen musste ich in ich wässrige graue Augen sehen und das schmierige Gefühl gelbe Seide an meiner Hand ertragen. Statt schwarzem seidigem Haar, das elegant über schmale und knochige Schultern fällt, wippeten blonde arrangierte Lockenvor meiner Nase auf und ab.. Wie es scheint bin ich Marry-Lou mit Haut und Haar verfallen. Sie lässt mich nicht los, ob ich esse oder schlafe. Ich warte auf das Geräusch von Stiefeln, die an der Hausfassade hoch klettern. Erwarte ihren Straßendialekt zu hören. Ich habe das Gefühl mit ihr ist auch mein Zugang zum Straßenleben verschwunden. Für mich werden die Leute wieder Gesichtslos und nebensächlich. Ich sehe nicht mehr, dass der Bettler an der Straßenecke Schwindsucht hat, oder dass die arme Magd bald ein uneheliches Kind bekommen wird. Ihre Schicksale, die mich vor einiger Zeit noch berührten, oder zumindest faszinierten sind für mich nur noch ein flüchtiger Gedanke, obwohl sie um einiges schlimmer sind als das von Marry-Lou. Was als Spiel begann, ist zu bitterem Ernst geworden. Ich fand es lustig Leute zu beobachten und etwas über sie zu erfahren ohne mich auf sie einlassen zu müssen. Ihr Schicksal berührte mich nicht, denn für mich waren sie bedeutungslose Spielzeuge. Wenn sie verschwanden oder kaputt gingen suche ich mir neue. Bis sie kam und mich mit ihrem eiskalten Blick durchbohrte. Sie hat viel mehr gestohlen als das Geld meines Onkels. Sie hat mein Herz gestohlen, ohne es zu wollen. Jack Lodegrave ~********~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)