Deine Liebe Teil 1 von Prinzessin ================================================================================ Kapitel 7: Ein neues Leben -------------------------- Hallo !!!! Danke für eure lieben Kommis !!!! Ich hoffe ihr seit mir nicht all zu böse, weil es so lange gedauert hat aber ich hatte viel um die Ohren. Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel !!!! Bis bald !!!! Eure Prinzessin Fast wie einen Traum schlängelte sich der Nil durch die Weiten Nubiens. Überall wuchsen schöne Pflanzen an den Ufern, viele Tiere und Menschen lebten hier. Immer wieder sah man kleine Dörfer rechts und links. Das Wasser des Nils war hell und klar, sein Geschmack war herrlich und erfrischend. Hier nannte man ihn den hellen Nil und genau in dieser wunderschönen Landschaft lag die Hauptstadt Nubiens: Kerma. Eine Stadt aus weißem Marmor, welcher in der heißen Sonne helle leuchtete. Manch ein Betrachter glaubte zu erblinden, wenn er die Stadt von Ferne aus zu lange betrachte. Am Ende der Stadt lag der riesige Königspalast. Eine riesige Treppe führte in sein Inneres. Doch bevor man den Palast betreten konnte musste man zwei riesigen Staturen vorbei, welche den König und die Königin darstellten. Zwei junge schöne Menschen mit erstaunlicher Anmut und unendlicher Würde. Nur auf den zweiten Blick erkannte man, dass es sich bei ihnen nicht um Nubier, sondern um Ägypter handelte. Unter ihrem strengen Blick gelangte man ins innere des Palastes. Mehrere Säulengänge führten durch ihn und endeten im Thronsaal. Von dort aus gelangte man wieder in eine Säulenhalle, welche einen in die königlichen Gärten führte. Hier wuchsen die schönsten Pflanzen Afrikas und Meer aus Blumendüften verführte jede Nase. Ein großer Springbrunnen stand in der Mitte des Gartens und schmückte ihn. In der Mitte des Beckens stand die Göttin Hathor und hielt eine große Schale in die Luft, aus welcher klares Wasser in das Becken floss. Folgte man einen kleinen Kiesweg gelangte man an Nilufer. Ein riesiger Torbogen, welcher auf jeder Seite drei große Säulen hatte, kündigte das Ufer an. Seidentücher waren am Bogen angebracht und nahmen so die Sicht. Eine große Treppe führte ins klare Wasser des hellen Nils. Mehrere verzierte Säulen bildeten ein großes Quadrat, welches ebenfalls mit Seidentücher zugehangen war. Ein breiter Weg führte hinaus auf den Nil, wo die Schiffe und Boote der Bevölkerung fuhr um sie zu erfreuen. Seerosen blühten vereinzelte in dem abgegrenzten Bereich. Immer wieder fuhr der Wind in die Seidenvorhänge und gab einen kleinen Blick auf den Nil frei. Doch drei Kinder hatten für die Schönheit keine Augen. Es waren die zwei Prinzen und die kleine Prinzessin. Die Drei tobten vergnügt im Wasser, während ihre Amen auf den unzähligen Stufen saßen und sich unterhielten. Immer wieder tauchten sie unter und versuchten, solange wie möglich unter Wasser zu bleiben. Unbemerkt von allen kam eine schöne junge Frau die Treppe hinunter. Sie trug ein hautenges weißes Kleid mit Schlitzen rechts und links, welche bis zur Höhe des Pos reichten. Die Träger des Kleides lagen auf ihren Oberarmen. Ihr Körper wurde durch das enge Kleid perfekt betont und ihre goldene Haut verstärkte die Wirkung. Mit einer katzenartigen Anmut stieg sie die Treppe hinab, während ihr Goldschmuck in der Sonne schimmerte. Ihre brauen langen Haare umrandeten ihr schönes Gesicht, welches nach den alten Traditionen geschminkt war und auf ihrem Kopf ruhte eine kostbare kleine Krone. Verträumt sah sie den Kindern zu wie sie immer Wasser herumtollen und sie amüsierten. "Mami!" Die kleine Prinzessin hatte ihre Mutter am Ufer erkannt und rannte so schnell es ging zu ihrer Mutter. Die Amen erschraken als das nackte Kind an ihnen vorbeirannte, denn erst jetzt bemerkten sie die Königin. Sofort warfen sie sich auf den Boden, während das nackte Kind in die Arme seiner Mutter sprang. Die Königin war auf die Knie gegangen um ihr Töchterchen an sich zudrücken. Es interessierte sie in diesem Moment auch nicht, dass ihr Kleid nass wurde, nein sie wollte nur einfach ihre Tochter an sich drücken. "Mama, ich war fast so gut wie Ramses beim Tauchen!" Stolz sah das Mädchen seine Mutter an. Obwohl sie erst drei Jahre alt war, hatte sie eine erstaunliche Schönheit. Ihre Haut war goldfarbend und ihre langen rosa Haare waren leicht gewellt. Ihre bernsteinfarbenen Augen strahlten Leben und Glück aus. "Das ist schön, mein Schatz! Ich bin sehr stolz auf dich!" Sie küsste ihre Tochter vorsichtig auf die Stirn. Die Kleine kuschelte sich fester an ihre Mama und versteckte ihr kleines Gesichtchen am Hals der Königin. Die jungen Prinzen kamen ebenfalls angerannt und wollten die Königin umarmen doch die kleine Prinzessin wollte ihre Mutter um nichts in der Welt loslassen. "Komm schon, Merit-Amun! Ramses und Kha wollen mich auch begrüßen." Merit-Amun schüttelte nur den Kopf und hielt sich noch fester an ihrer Mama fest. Seufzend gab sich die Königin geschlagen, sie küsste ihre Söhne auf die Wange und hob Merit-Amun hoch. "Ramses, Kha holt ihr bitte Merit-Amuns Kleid!" Die Prinzen nickten und rannten zu den Kleidern. Schnell zogen sie sich ihre Shorts an und banden die ihre Gürtel zu, dann rannten sie zur Königin und gaben ihr das Kleid von Merit-Amun, welche skeptisch auf die zwei Jungs schaute. Schon gingen die Vier die Treppe hinauf zum Palast gefolgt von den drei Amen. Ramses der älteste Sohn der Königin war ein sehr lebhafter Junge von neun Jahren mit großem sportlichem Talent. Sein jüngerer Bruder Kha wirkte neben ihm etwas schwächlich aber das täuschte. Zwar war er nicht so begabt wie sein älterer Bruder doch er konnte mit ihm mithalten. Außerdem waren die zwei Jungen von den Göttern mit einem besonders wachen Verstand beschenkt wurden. Sie lernten schnell und vor allem gern, was ihren Vater immer wieder sehr erfreute. Er förderte sie, wo er nur konnte und gab ihnen immer neue Anreize. Die zwei Jungs vergötterten ihren Vater und taten alles um ihn glücklich zu machen. Daher war es nicht verwunderlich, dass sie sehr viel Zeit mit ihrem Vater verbrachten und ständig in seiner Nähe waren. Merit-Amun war ein Mamakind durch und durch. Sie ließ sich von niemand anderen ins Bett bringen, anziehen oder frisieren. Wenn sie besonders schlecht gelaunt war musste ihre Mutter sie sogar füttern. Trotzdem war die kleine Prinzessin sehr musikalisch und konnte, trotz ihrer jungen Jahre, perfekt Harfe spielen. Zum Schreiben und Lesen war sie noch zu klein aber heimlich brachte ihr Kha die Schriftzeichen bei. Die Vier erreichten die königlichen Gärten, wo sie auch schon von einer schönen jungen Frau mit langen blonden Haaren erwartet wurden. Sie trug ein kleines Baby auf dem Arm, welches immer wieder fröhlich vor sich hinbrabbelte. "Mari!" Schrie die Prinzen wie aus einem Munde und rannten zu der jungen Frau. "Na, ihr zwei! Wie war das Schwimmen?" Während sie sich die Berichte der Jungen anhörte ging sie auf die Knie und umarmte jeden nach der Reihe. Vorsichtig zupfte Kha an Maris Kleid und sah sie verlegen an. "Darf ich Moses auf den Arm nehmen?" Mari lächelte bei den Worten ihres jüngsten Paten und nickte kurz. "Natürlich, Schatz! Aber gibt schön auf sein Köpfchen acht." Der kleine weißhaarige Junge nickte und nahm das Baby vorsichtig in den Arm. Stolz sah er auf das Baby in seinem Arm, während Ramses ihm über die Schulter schaute. "Wenn du fertig bist, darf ich ihn dann auch mal halten?" Ramses war extra an seinen kleinen Bruder herangetreten, damit niemand seine Bitte hört. Kha sah ihn nur an und nickte. Mari war inzwischen aufgestanden und zu ihrer Königin getreten. Vorsichtig strich sie Merit-Amun über den kleinen Arm, welche dies aber nur mit einem kleinen Wimmern dankte und ihr kleines erhitztes Gesichtchen noch mehr an Mamas Hals drückte. "Was hat sie denn, Teana?" Diese sah kurz ihre Tochter und dann wieder Mari an. "Ich glaube sie wird krank! Sie hat auch ein ziemlich erhitztes Gesicht." Liebevoll strich Teana ihrem jüngsten Kind über den kleinen Kopf. "Oh, bitte nicht! Sie hat doch schon so eine schwache Gesundheit! Unser armer Engel!" "Was macht ihr da?" Ein großer stattlicher Mann mit braunen kurzen Haaren kam auf die Frauen zu. Er trug ein blaues Gewand mit goldenen Zeichen und einer blauen Krone. Neben ihm lief ein etwas kleiner Mann mit blonden Haaren aber von ebenfalls stattlicher Statur. Er trug eine weiße Lendenschurz mit einem blauen breiten Gürtel. "Wir unterhalten uns, wenn's recht ist." Nun sahen sie beide Männer verwirrt an, denn normaler weise war Königin Teana immer freundlich aber heute schien sie einen gereizten Eindruck zu machen. "Was ist passiert, Schatz?" Der König nahm seine Frau zärtlich in die Arme, während von Merit-Amun ein kleines Knurren zu hören war. "Ich glaube unsere Tochter hat heute einen schlechten Tag! Sie benimmt sich schon die ganze Zeit so." Er nickte nur gedankenverloren. "Du, Papa?" Ramses zog am Gewand seines Vaters und sah in grinsend an. "Ich habe heute meine Prüfung für junge Schreiber abgelegt und bestanden." Seth streichelte seinem Sohn stolz über den Kopf. "Dann bin ich richtig stolz auf dich, mein Sohn!" Klein Moses fing an sich in Khas Armen zu winden und Mari erkannte, dass er kurz vorm Weinen stand. Schnell nahm sie ihren Sohn auf den Arm und wog ihn hin und her bis er sich beruhigt hatte. "Hab ich was falsch gemacht?" Kha stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Er mochte es nicht, wenn es was nicht wie geplant lief oder er einen Fehler machte. "Nein, mein kleiner Liebling! Er ist nur müde!" Mari strich dem jungen Prinzen vorsichtig über den Kopf. Kha schien nun wesentlich erleichterter als vorher. "Wir sollten uns für das Bankett fertig machen." Jono hatte sich hinter Mari gestellt und die Arme um ihre Taille gelegt. "Jono hat recht!" Seth nickte nur und alle gingen in den Palast. Das Bankett war ein wunderschönes Fest geworden, auf dem alle Spaß hatten. Die Kinder waren zu Bett gebracht worden und feierte man in vollen Zügen. Auf einer Anhöhe saßen Teana und Seth auf ihrem Thron, links und rechts neben ihnen Mari und Jono. Alle lachten und tanzten vergnügt bis Odeon völlig erschöpft vor dem Thron auf die Knie ging und den Kopf auf den Boden legte. "Verzeiht die Störung aber es ist wichtig!" Teana und Seth sahen sofort besorgt zu dem jungen Diener vor ihren Füßen. Sie hatten ihm von einem ägyptischen Sklavenhändler freigekauft und wollten ihn eigentlich die Freiheit schenken doch er bestand darauf ihnen zu dienen. Teana war damals mit Kha schwanger gewesen und von daher war sie über jede Hilfe glücklich. Zu dem ist es in Nubien Brauch jedem nicht erstgeborenen Kind einen Diener zur Hilfe zu stellen, da die Kinder so immer einen Beschützer bei sich haben, wenn die Eltern nicht da waren. Man glaubt hier, dass sie die Eltern bevorzugt um das erstgeborene Kind kümmern und daher brauche das Kind einen Diener. Odeon war ein zuverlässiger junger Mann und Seth und Teana schätzten ihn sehr. "Ist etwas mit Kha, Odeon?" Odeon sah auf und konnte Furcht in den Augen des Herrscherpaares sehen. "Nein, meine Königin aber Prinzessin Merit-Amun liegt in hohem Fieber und ruft nach den Hoheiten! Ich weiß es ziemt sich nicht ein Bankett zu stören aber sie scheint so krank zu sein, dass Biket sich nicht traut ihr von der Seite zu weichen." Teana sprang sofort auf und eilte zu den Gemächern ihrer Kinder. Seth blieb unruhig sitzend auf seinem Thron zurück. "Geh zu ihr! Sie verlangt auch nach ihrem Vater!" Seth sah Jono dankbar an und verließ den Saal. Mari rutschte näher an ihren Ehemann. "Die arme Kleine! Ich hoffe es wird alles gut. Das letzte Mal wäre sie fast gestorben." Jono nickte nur. Auch er fürchtete um das Leben des kleinen Sonnenscheins. Als Teana das Gemach ihrer Tochter betrat lief Biket immer wieder um das Bett herum. Währe die Situation nicht so ernst hätte Teana gelacht. Biket bedeutet Falkenweibchen und Teana hatte der Dienerin nicht umsonst diesen Namen gegeben. Sie schwebte wie ein Falke immer um Merit-Amun herum. Sie ließ sie nie aus den Augen und stauchte die Amme immer zusammen, wenn sie etwas falsch machte. Kein Wunder das Merit-Amun so verwöhnt war. Sie war zwar von erstaunlicher Schönheit aber leider von schwacher Gesundheit. Schon bei Merit-Amuns Geburt fürchteten die Ärzte und Hebammen um das Leben der kleinen Prinzessin. Immer wieder litt sie unter Krankheiten und stand schon öfter im ewigen Schilfreich wo Osiris sie zur Waage der Herzen begleitet. Sofort eilte Teana an das Bett ihres Töchterchens. Die Kleine glühte vor Fieber, hatte kalten Schweiß am ganzen Körper und strampelte die Seidendecke immer wieder von ihrem kleinen Körper. "Daran sind nur diese nichtsnutzigen Ammen schuld! Sie ließen die Kleine heute viel zu lange im Nilwasser baden. Oh, ich bringe sie um!" Teana hatte nicht die Nerven für Bikets Geschwätz. Seth kam völlig außer Atem in den Gemächern seiner Tochter an. Sofort erfasste er die Lage und schickte Biket aus dem Raum, welche in auch wiederwillig verließ. "Ich bin schuld! Ich hab ihnen erlaubt im Fluss zu baden. Sie war doch noch gar nicht richtig gesund!" Seth legte seine Hände auf Teanas Schultern. "Ganz ruhig! Dafür kannst du nichts und das weißt du!" Auch er ergriff die Hand seiner Tochter. "Mami, Papi! Mir ist so heiß!" Seth eilte sofort zum Wasserkrug und kam mit einem goldenen Becker voll Wasser wieder. Während Teana sich auf die Bettkante gesetzt hatte und ihrer Tochter den Schweiß von der Stirn wischte. Vorsichtig griff Seth unter den kleinen Kopf, hob ihn an und führte den Becher an die kleinen Lippen. "Komm, kleine Göttin! Du musst etwas Wasser trinken!" Wie befohlen trank das kleine Mädchen etwas Wasser und seufzte erleichtert als ihr Kopf wieder in das Meer aus Kissen gebettet wurde. "Ich finde diesen Spitznamen immer noch ungewöhnlich!" Seth sah Teana mit einem Grinsen auf den Lippen an. "Ich habe neun Jahre zu den Göttern gebetet, sie mögen mir eine Tochter schenken und sie gaben mir eins ihrer Kinder. Wie soll ich sie denn sonst nennen?" Traurig sah Teana auf ihr Kind. "Aber anscheinend wollen sie ihr Kind wieder zurück!" Es war ein Flüstern aber Seth sah Teana geschockt und dann wütend an. "Nur über meine Leiche! Ich bete mich hier doch nicht Jahre lang kaputt, damit sie mir meinen Wunsch nach ein paar Jahren wieder nehmen. Das lasse ich nicht zu!" Seine Worte hatten Teana nicht verfehlt. "Ich lasse sie mir auch nicht nehmen!" Auf einmal setzte sich Merit-Amun auf und wollte aus dem Bett krabbeln. "Ich will baden! Mir ist heiß!" Teana war starr vor Angst. Seth hatte sich schneller gefasst und hob Merit-Amun hoch, welche gerade die Tür öffnen wollte. "Biket!" Sein Schrei war im ganzen Palast zu hören. Schnell kam die Dienerin ins Gemach gerannt und warf sich zu Boden. "Hol sofort den Arzt aber sofort!" Seth kannte dieses Verhalten von Merit-Amun. Vor einem Monat lag sie schon einmal im Fieberwahn und da war sie auch aufgestanden und stand kurz vor dem Tod. Er legte seine kleine Göttin zurück ins Bett und sich hinzu. Teana hatte sich aus ihrer Starre gelöst und tat es ihrem Gemahl gleich. "Wir haben schon Schlimmeres überstanden! Du musst an ihr Leben glauben!" Seth hatte die Hand seiner Gemahlin genommen und hielt sie fest. Er hatte recht! ~ Endlich hatten sie Memphis hinter sich gelassen aber was sollten sie nun tun? Wohin konnten sie ohne an den Pharao ausgeliefert zu werden? "Die Flucht ist ja gut und schön aber wo wollen wir eigentlich hin?" Teana und Jono brachten ihre Pferde zum Stillstand und drehten sich zu Seth um. "Wir fliehen nach Nubien!" Seth starrte die beiden einfach nur an, bis er sich wieder im Griff hatte. "Vergesst es! Das würde Tod bedeuten. Falls ihr es vergessen habt wir liegen mit der nubischen Königin im Krieg." Teana sah Seth liebevoll an und drehte ihr Pferd um. "Es war zu viel von dir verlangt uns zu folgen! Ich liebe dich bis in alle Ewigkeit!" Dann gab sie ihrem Pferd die Sporen und ritt mit Jono davon. Seth verstand erst jetzt was Teana da eigentlich gesagt hatte. Sie hielt ihn für einen Feigling und wollte nun ihren Weg allein fortsetzen. "Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen!" Schon gab er seinem Pferd die Sporen und ritt ihnen hinter her. "Meinst du, dass das gut war?" Teana grinste übers ganze Gesicht. "Natürlich! Wenn er eines nicht leiden kann, dann das ich ihn für einen Feigling halte! Dafür liegt ihm zu viel an mir." Jono verstand den Plan von Teana und grinste ebenfalls. Schon erschien Seth an ihrer Seite und funkelte Teana wütend an. "Das nimmst du zurück!" Teana lächelte ihn unschuldig an. "Ich weiß nicht wovon du redest." Genervt verdrehte Seth die Augen und brachte sein Pferd dazu schneller zu werden. Teana und Jono taten es ihm gleich. Tage waren sie nun durch die Wüste geritten und waren kurz vor der nubischen Grenze. "Ich kann nicht mehr!" Teana ließ sich von ihrem Pferd gleiten und setzte sich in den warmen Wüstensand. Schnell stieg Seth von seinem Pferd und hob sie unsanft hoch. "Du kannst sehr voll noch! Los aufs Pferd aber schnell!" Wütend hob er sie aufs Pferd und nahm ihr die Zügel aus den Hand. "Ich finde den Ton, meiner Herrin, nicht sonderlich angebracht!" Jono gefiel es überhaupt nicht wie Seth mit Teana umging. "Ach ja? Willst du lieber das sie hier draußen stirbt? Wenn ja, dann darf sie sich gern ausruhen aber so lange die Sonne noch nicht am Horizont steht, wird weiter geritten. Verstanden?!" Seth war extrem wütend. Eine Weile herrschte Stille bis Teana sie durch brach. "Es tut mir leid!" Beide Männer sahen sie verwirrt an. "Ihr beide begebt euch wegen mir in Gefahr. Es tut mir auch leid, dass du deine Heimat verlassen musstest, Seth! Es tut mir so schrecklich leid!" Sie verbarg ihr Gesicht in ihren Hände und weinte bitterlich. Sofort zog Seth ihr Pferd näher zu sich und hob sie auf sein Pferd. Immer wieder küsste er ihren Kopf und drückte sie fest an sich. "Mit dir würde ich an Ende der Welt ziehen! Hör bitte auf zu weinen! Ich ertrage deine Tränen nicht." Er versuchte liebevoll zu klingen aber es gelang ihm nicht. Verängstig nickte sie und schmiegte sich gedankenverloren an seinen Körper. Er hasste sie! Nach einigen Stunden war die Sonne vollkommen aufgegangen und schien erbarmungslos auf die drei Reiter nieder. Doch da war endlich die Grenze, an dem zwei Wachposten standen und sich unterhielten. Schnell bemerkten sie die Reiter und gingen auf sie zu. "Wo wollt ihr hin?" Jono sah ihnen fest in die Augen. "Zum Sklavenmarkt nach Kerma. Ich will für dieses junge Mädchen einen guten Preis haben." Einer der Grenzer ging zu Teana und öffnete ihren Umhang. "Die sieht aus wie eine Prinzessin! Dafür werdet ihr gutes Geld kriegen! Ich gebe euch einen guten Tipp. Die Königin befindet sich gerade in seinem Sommerpalast in Abu Simbel! Einige ihrer Höflinge suchen noch etwas besonderes!" Man konnte richtig sehen wie Jonos Augen leuchteten. "Ich danke euch!" Die Grenzer nickten zu stimmend, dann sahen sie zu Seth und betrachteten ihn abfällig. "Den würde ich in die Steinbrüche verkaufen, damit er seine Arroganz verliert." Jono lachte laut und Teana und Seth sahen ihn verwundert an. "Ein ehemaliger Priester! Der ist sich zum Arbeiten zu fein!" Die Grenzer winkten die Drei lachend durch das Tor der endlos langen Grenzmauer. Als der Krieg vor vier Jahren begann, hatte der König der Nubier eine riesige Grenzmauer bauen lassen, welche nur ein Tor zum passieren hatte. Dahinter war eine kleine Stadt in der reges Treiben herrschte. Schnell suchten die Drei einen Brunnen und fühlten ihre leeren Wasserflaschen mit Wasser. "Was machen wir nun?" Seth sah Teana fragend an, welche ihm nicht ins Gesicht sah und mit den Schultern zuckte. "Bis hier war alles geplant aber jetzt muss du Jono fragen." Jono hatte gerade einen großen Schluck Wasser getrunken und nicht zugehört. "Was?" Seth seufzte genervt und ließ sich auf den Rand des Brunnen nieder. "Wir sind auf die Hilfe einer Schnarchnase angewiesen! Wenn das mal gut geht." Jono wurde wütend und warf den Tonkrug auf den Boden. "Es reicht! Ihr seit undankbar!" Teana hob ihre Hand und brachte Jono so zum Schweigen. "Jono hat recht! Wenn du ihm nicht vertraust kannst du auch zurück zu deiner geliebten Nefertari nach Ägypten! Es hindert dich niemand aber wenn du mit uns reist dann darfst du nie wieder an Jono zweifeln. Denn ich vertraue ihm voll und ganz!" Seth war geschockt. Was geschah hier? Er gestand ihr seine Liebe und seitdem stritten sie in einer Tour. Vielleicht hatte er doch einen Fehler begannen. "Gut zu wissen! Dann werde ich wohl zurück nach Ägypten, wenn ich hier sowieso nicht erwünscht bin." Er schwang sich auf sein Pferd und ritt aus der Stadt. In Teanas Augen sammelten sich Tränen, während sie leise immer wieder seinen Namen flüsterte. Vorsichtig legte Jono einen Arm um Teana und führte sie zu den Pferden, welche sich inzwischen erholt hatten. "Wenn er euch wirklich liebt, dann kommt er uns nach! Da bin ich mir sicher!" Teana schüttelte nur den Kopf, als Jono sie auf ihr Pferd hob. "Er wird nicht zurückkommen! Du hast doch gesehen wie böse er auf mich ist. Er liebt mich nicht mehr!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)