Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (Part 26-30) ================================================================================ Kapitel 4: Schweres Vorwertskommen ---------------------------------- Kapitel 29: Schweres Vorwertskommen »Was ist die Welt, oh Soldat? Ich. Ich, der unaufhörliche Schnee, Dieser nördliche Himmel; Soldaten, diese Einsamkeit, Durch welche wir gehen, Bin ich.« Walter de la Mare Napoleon Es dauerte lange, bis man sich wieder halbwegs unterhalten konnte auf der Highwind. Die Mitglieder der Truppe waren alle noch so geschockt und voller Trauer über Aeris tot, dass es kaum jemandem gelang einen Ton rauszubekommen. Sie standen, oder saßen einfach nur rum und starrten in die Leere, während es sich draußen langsam bezog. Kim wusste nicht so genau, wie sie zurück zur Highwind gekommen war, ob sie selbst gegangen, oder getragen worden war. Vielleicht hatte auch Cid die Highwind zu ihnen gebracht und sie waren einfach nur an Bord geklettert. Sie waren halt einfach da, versunken in ihrer Trauer, ihrem Schmerz, ihrer Angst, und was am schlimmsten war- in ihrer Hoffnungslosigkeit. Wo war alle Hoffung hin? Mit Aeris gestorben. Die Anderen trauerten einfach nur über den Verlust ihrer Freundin, aber bei Kim war noch etwas anderes, viel schlimmeres zugange; Sie hatte gewusst, was passieren würde, aber nichts unternommen, um Aeris zu warnen oder das Schicksal von ihr zu ändern. Jetzt war alles aus. Sephiroth hatte gewonnen. Er würde den Meteor rufen, und da es kein Heilig gab, war alles verloren. Dazu verdammt, vernichtet zu werden. Kim hatte darüber nachgedacht, zu fliehen, ehe dieses Unheil passierte. Aber sie hatte sich eines besseren belehrt. Sie saß mit diesen Leuten in einem Boot, und sie musste es mit ihnen durchstehen, bis zuletzt und in den tot, wenn es sein musste. Teils war sie selbst ja schuld an diesem Unglück. Ihre Neugier hatte sie dazu bewegt, auf das Feld zu gehen, wo sie die Substanz fand. Es war ihr Körper, in dem sich die schwarze Substanz befunden hatte. Sie hatte Aeris nicht von ihrem Vorhaben abhalten können. Und sie würde daran schuld sein, dass Cloud Sephiroth die schwarze Substanz gab, weil sie zu feige war, ihm die ganze Wahrheit zu erzählen. Es gab immer diese Momente im Leben, in denen man alle Fehler an sich fand und sich selbst dafür hasste. Manchmal wollte man auch nur, dass jemand einen tröstete, einem sagte, wie furchtbar wertvoll man war. Einfach spüren gebraucht und geliebt zu werden. In Kims Fall war dem nicht so. Sie verzichtete auf jeden Trost, und jedes heilende Wort. Aber sie überließ sich auch nicht ihrem Hass auf sich, wie manche Leute es taten, und so andere in ihrem Umfeld unglücklich machten. Von einem selbst ganz abgesehen. Kim seufzte und sah vom Boden auf. Sie saß auf der Treppe im Cockpit und stierte nun an die vom Fenster gegenüberliegende Wand. Sie waren nicht losgeflogen. Ersteinmal waren sie alle noch nicht über Aeris tot hinweg und außerdem war Cloud noch nicht zurückgekehrt. Barret hatte geäußert, er wäre der Meinung, dass Cloud alleine weitergezogen war, um Sephiroth zu stellen, doch er wurde eines besseren belehrt. In diesem Moment kam Cloud zur Tür herein und sagte Cid, er solle Richtung Norden fliegen, zu den Schneefeldern. Keiner fragte nach, woher er es wusste, und vielleicht war es der Mehrzahl sogar relativ egal, solange er überhaupt noch Führungsfähig war. Kim sah flüchtig zu ihm. Man sah ihm an, dass Aeris tot ihn mitgenommen hatte, er sich aber anstrengte, über alles die Kontrolle zu behalten. Er war halt ein Anführer. Seufzend stand Kim auf und ging zu dem Fenster, um raus zu gucken. Die Landschaft war karge, und hier- und da waren schon einige Vereisungen und Schneeflicken zu sehen. Der Himmel hatte sich bewölkt und je weiter sie Richtung Norden flogen, je mehr fing es an leise zu schneien. Sie überflogen mehrere Berge, deren Spitzen mit Schnee bedeckt waren, und einige breite Flüsse, die allesamt zugefroren waren. Als sie genug hatte, wandte Kim sich von dem Anblick ab, um zu der Treppe zurückzukehren. Ihr Weg wurde abrupt unterbrochen, als Cloud sich ihr in ihn stellte. Kim sah auf. Was wollte er? »Kann ich dich mal kurz unter vier Augen sprechen?« Fragte Cloud gedämpft. Kim nickte zaghaft. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl dabei. Ihr Vater pflegte es, so zu ihr zu reden, wenn sie etwas angestellt hatte. Natürlich wollte sie Cloud nicht als ihren Vater darstellen, zumal ihre Charakterzüge doch deutlich auseinander gingen. Dennoch gab es gewisse Übereinstimmungen, und meistens waren es welche, die Kim nicht gefielen. Sie folgte ihm aus dem Cockpit, in das Zimmer, in dem sie einst geschlafen hatte. Nameless sprang ihr freudig entgegen und machte es sich auf ihrem Arm bequem. Cloud wartete, bis die Beiden aufgehört hatten, sich zu liebkosen, dann fing er an zu reden, und er redete sehr leise, als furchte er, jemand würde an der Tür lauschen »Du weißt ziemlich viel über unsere Zukunft..« Kim verstand nicht ganz. Sie sah ihn irritiert an, und er seufzte »Nun.. eigentlich bist du ja wirklich so etwas wie eine Prophetin..« Kim schüttelte automatisch den Kopf, aber darauf ging Cloud gar nicht erst ein, sondern fuhr fort, als sei nichts gewesen »Auf jedenfall.. ich..,« Er überlegte kurz, wie er es ausdrücken sollte, dann sagte er, »Ich will wissen, was die Zukunft bringt..« Kim war baff. Es lag nicht etwa an der Frage, sondern an der Art, wie er ihr sie stellte. Es war so, als stände sie wieder vor Rufus. Es war keine Bitte, sondern ein Befehl gewesen. Im ersten Moment bekam Kim gar nichts raus, dann fragte sie verblüfft »Die Zukunft?« Cloud nickte »Ja! Du weißt doch so viel! Wieso behältst du es dann für dich?« Jetzt wusste Kim wirklich nicht mehr was sie sagen sollte. Sie stand da, starrte ihn mit offenem Mund an und wartete einfach ab, was wohl als nächstes kommen würde. Und es kam. Aber es war etwas, was sie dermaßen verletzte, dass sie sich gleich von ihm distanzieren musste. ».. Wie das mit Aeris.. du wusstest es, oder etwa nicht..?« Hatte Cloud vorwurfsvoll gefragt, und sie dabei angesehen, als sei allein sie an Aeris tot schuld. »Was?« Presste Kim heraus und sah ihn fassungslos an »Willst du mir unterstellen, dass es meine Schuld war, dass Aeris gestorben ist?« »Du wusstest es nun einmal!« Das war ein klares Ja. Kim fuhr herum. Ihr reichte es. Sie hatte genug gehört. Nun würde sie sich noch mehr in Schuldgefühle vertiefen. Wenn Cloud so dachte, was war dann mit den Anderen? Fragte sie sich besorgt, als sie den Türgriff berührte und gehen wollte. Sie hoffte nur, dass es nicht so war. »Ich hab dir eine Frage gestellt!« Raunte Cloud sie an und zog sie schon fast brutal zu sich rum. Kim sah ihn geschockt an und registrierte fassungslos »Cloud, du-« Viel weiter kam sie nicht mehr, da die Highwind in diesem Moment arg zur Seite abdriftete. Kim schrie auf, flog mit Cloud gegen die Wand des Raumes, um auch sogleich von einem heftigen Ruckeln niedergeschlagen zu werden. Cloud sprang auf und rannte so gut es ging Richtung Cockpit »Was ist jetzt wieder los?« Kim kämpfte derweil noch mit der Schwerkraft, bis sie es endlich schaffte, wieder aufrecht zu stehen, und Cloud zu folgen. Bei einem weiteren Ruck wäre sie fast von der Brücke in den offenen Maschinenraum gefallen, konnte sich aber noch so gerade abfangen und das Cockpit erreichen. »- Geht nicht! Wir verlieren an Höhe... ich fürchte die Triebwerke sind eingefroren!« Herrschte Cid in diesem Moment und versuchte die Highwind einigermaßen auf Kurs zu halten, was schwierig war, da ein starker Nordwind gegen sie drückte. Shera sah gehetzt aus dem Fenster »Wir sind aber direkt über den Schneefeldern!« »Egal! Notlandung!« Sagte Cloud gebieterisch und keiner wollte ihm wiedersprechen. Cid tat wie ihm geheißen und knurrte »Festhalten, und wehe einer macht sich in die Hose!« Kim krallte sich an den Nächstbesten festen Gegenstand und kniff die Augen zu, während die Highwind in die Tiefe sauste. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann schlug sie krachend und splitternd auf dem Boden auf. Sie rutschte noch über die vereisten Stellen, was einer wilden Achterbahnfahrt unglaublich ähnlich war. Kim versuchte sich derweil festzuhalten und gegen ihre steigende Übelkeit anzukämpfen, was nicht so einfach war. Sie war froh, als die Highwind endlich zum stillstand gekommen war, und gottlob lag sie nicht auf der Seite oder gar auf dem Kopf, sondern etwas schräg im tiefen, festen Schnee und Eis. Kim ließ zitternd ihren Halt los und wäre um ein haar taumelnd umgekippt, hätte sie nicht schnell genug einen anderen Halt zu fassen bekommen. Sie schluckte ein paar mal und zählte mit geschlossenen Augen langsam bis Zehn, dann war ihre Übelkeit und ihr Schwindel einigermaßen weg. Sie sah rasch in die Runde, um sich zu vergewissern, dass es den Übrigen auch einigermaßen gut ging, dann blickte sie auf Nameless, der immer noch in ihrem Arm hockte und vor schreck alle Federn sträubte und ganz regungslos war. Kim setzte ihn kurzerhand ab, damit er sich wieder beruhigen konnte, dann sah sie zu Cloud, der sich an Cid wandte »Bekommst du das Luftschiff wieder hin?« »Klar... wenn mir wer hilft..« Cid verschränkte die Arme und zog eine Grimasse »Es muss an den Triebwerken liegen.. sind wohl zu kalt geworden.. oder so..« Cloud nickte »Du bist der Kapitän.. du musst es wissen..« Damit wandte er sich an die Übrigen »Ich gehe mit ein paar von euch vor.. der Rest kommt später nach.. okay?« Sie nickten, und Cloud sammelte sich Red, Barret und Tifa, die unbedingt mitwollte ein, und wollte schon aufbrechen, als sein Blick Kim traf. Ohne ihr zutun duckte sich Kim weg und sah schnell zur Seite. Auch als Cloud sie schließlich ansprach, sah sie ihn nicht an »Du kommst auch mit!« Kim sagte nichts dazu, irgendwie hatte sie so etwas erwartet, glaubte er doch, dass sie ihre ganze, bescheuerte Zukunft vorhersagen könnte. Aber das konnte sie nicht, darum machte sie auch keine anstallt aufzustehen, um mitzugehen. Tifa wandte sich an Cloud »Das ist doch viel zu gefährlich! Kim kann doch nicht einmal richtig kämpfen!« »Sie hat doch ihre Substanz..« Meinte Cloud Schulternzuckend. Tifa sah ihn böse an »Hör mal zu! Ich bin genauso erschüttert wie du über Aeris tot.. aber darum muss ich niemand anderes in Gefahr bringen! Jetzt denk auch mal an das, was beim Tempel passiert ist!« Cloud wollte etwas antworten, aber da stand Kim schon auf und grinste Tifa an »Ist schon okay! Ich wollte eh mit..« Das war eine Lüge, und eine schlechte noch dazu, aber Tifa sah sie nur ungläubig an und wandte sich dann mit einem seufzen ab. Kim wollte nicht mit, aber wenn Cloud darauf bestand blieb ihr keine Wahl. Außerdem musste sie ihn dazu bringen, die schwarze Substanz, wenn sie sie erst wiederhatten, nicht Sephiroth zu geben. Und dann war da noch eine Sache; Kim wollte nicht, dass Cloud so Rufusartig wurde. Sie hatte gerade angefangen den Cloud bevor Aeris starb zu mögen, aber nun war er wieder ganz anders. Natürlich würde sie sich nicht beabsichtigt in Gefahr bringen, aber sie würde dafür sorgen, dass er einsichtig wurde. Kim verließ mit den anderen Vieren die Highwind und trat auf eine große, weiße Fläche, über die der kalte Wind Schnee trieb. Sofort bereute sie es keine Jacke zu haben, und haarte zitternd aus, da ihre Füße scheinbar festgefroren waren. Red stupste sie leicht an »Komm schon.. das schaffst du schon..« »Du.. du h- hast.. l-l-leicht reden.. d- du.. h- h- hast ja auch ein dickes.. Fell..« stotterte Kim mit klappernden Zähnen und schlang die Arme um ihren Körper, was allerdings wenig brachte. Red nickte zu Tifa, die sich gerade eine dicke Jacke überzog, plus Schal und Handschuhe. Kim ging zu ihr und sah sie irritiert an »Woher?« Tifa lächelte und zeigte zu Barret »Barret hat sie aus der Highwind mitgebracht.. ich weiß auch nicht wie die dahinkommen.. hol dir eine« Das ließ sich Kim nicht zweimal sagen. Sofort war sie bei Barret, um sich eine viel zu große Jacke abzuholen, die aber wenigstens warm war. Nachdem sie alle versorgt waren, brachen sie auf. Schnell war das große Luftschiff hinter einer Schneefront verborgen und alles bestand aus einem endlosen weiß. Kim musste die Augen zusammenkneifen, um überhaupt noch ihre Weggefährten erkennen zu können, so gewaltig war das Schneegestöber. Dazu kam die beißende Kälte, die sich besonders im Gesicht bemerkbar machte. Schon nach wenigen Schritten hatte Kims Nase angefangen zu laufen und ihre Ohren hatten begonnen zu schmerzen, genau wie ihre Wangen. Es war gewiss nicht so, dass sie den Winter hasste. Im Gegenteil, sie liebte ihn! Den Schnee, Skifahren oder Snowboard, und natürlich die Schlachten auf den Schulhöfen, wogegen die Lehrer immer rebellierten. Sie mochte den Winter so gerne, dass ihr Vater es sogar irgendwie hinbekam mit ihr nach Österreich zu fahren um Urlaub zu machen. Denn was gab es schöneres als bei Schnee und Sonne oben auf einem Berg spazieren zu gehen? Aber dies hier war etwas anderes. Es war viel kälter als in Kims Heimat, und doppelt so stürmisch, was es auch gefährlicher machte. Dazu kam, dass hier überall Monster auf einen lauern konnten, was in ihrer Welt unmöglich war. Sie schüttelte sich vor Kälte und stampfte dann so schnell sie konnte hinter den Anderen her. Niemand schien den Weg zu kennen, darum rannten sie kreuz und quer durch diese Eiseinöde, ohne auf eine Veränderung der Landschaft zu stoßen. Kim wusste nicht genau wie lange sie gelaufen waren, als Cloud schließlich eine kurze Rast einlegen wollte, um sich- angeblich- zu orientieren, was, Kims Ansicht nach, unmöglich war. Ihr sollte es dennoch recht sein. Sie gesellte sich derweil zu Red, der sich den Schnee vom Fell schüttelte und die Nase rümpfte, als eine Flocke darauf fiel. »Geht es dir gut..?« Fragte er, als Kim näher kam. Sie nickte etwas schüchtern und blieb neben dem roten Tier stehen. »Ich glaube, es ist nicht gut hier herum zustehen..« Red legte den Kopf schräg und sah in die weiß- graue Ferne. Kim sah kurz zu ihm runter und fragte dann »Wieso nicht?« Red verschränkte seine Vorderpfoten »Hm.. ich hab so ein schlechtes Gefühl dabei..« »Gibt's hier denn gefahren?« Fragte Kim sofort und sah umher, als erwarte sie einen Yeti aus der Schneewand hervortreten. Red schüttelte den Kopf, wobei er Kim unbeabsichtigt nass spritzte »Ich weiß nicht..« »Also.. ich weiß es ganz sicher nicht.. ich weiß nicht einmal wo wir gerade sind..« Kims Blick verlor sich im Nichts. Es war so leise. Mal abgesehen von dem Wind war rein gar nichts zu hören. Eine Tatsache, die Kim ganz unsicher machte und sie einschüchterte. Sie erschauderte kurz, dann sah sie wieder Red an, aber der hatte anscheinend keine Lust mehr zu reden. Kim seufzte und wandte sich ab. Ihr Glück war, dass sie nun weitergingen. Cloud hatte sich dafür entschieden den Norden zu nehmen (Falls es überhaupt der Norden war). Lange Zeit wanderten sie durch Schnee und Kälte, ohne auf etwas außergewöhnliches zu stoßen. Doch dann standen sie vor einem großen, vereisten See, inmitten dieser Schneefläche. Kim hoffte inständig, dass die Überquerung ihnen auch etwas brachte, denn sonst würde sie nicht mehr lange können. Ihre Energie war fast ganz aufgebraucht und sie glaubte langsam wirklich, sie müsste hier erfrieren. Beschwerlich rutschten und schlitterten sie nun über die Eisfläche, ohne zu wissen, wohin sie eigentlich wollten oder wohin es sie verschlagen würde. Es konnte nicht ewig so weitergehen. Sie mussten endlich einen warmen Unterschlupf finden und sich ausruhen, um neue Kraft zu tanken. Kim sah zum Himmel hinauf, der ebenfalls grau war, genau wie der Horizont und der Stoff unter ihren Füßen, der knirschend nachgab. Sie waren ungefähr auf der Mitte des Eises, als das Unglück geschah, von dem Red gesprochen hatte. Etwas war ihren Schritten unterhalb des Eises gefolgt. Etwas großes und bedrohliches. Etwas, was jetzt gegen die Eisplatte hämmerte. Zuerst nur ganz zaghaft und leise, aber dann immer lauter und kräftiger werdend. Kim und die Anderen blieben abrupt stehen und beobachteten, wie das Eis Sprünge bekam und sich Risse zwischen und unter ihren Füßen dahinschlängelten. Im rechten Moment schrie Cloud aus, dass alle auf eine Eisplatte springen sollten. Im selben Moment brach das Eis durch und das Monster tauchte aus den schwappenden Fluten auf. Es war eine Art Drachen. Auf dem langen, grüngeschuppten Hals thronte ein hässlicher Schädel mit vielen Zacken und Spitzen und einem Maul, dass mit scharfen Zähnen bewehrt war. Die großen, gelben Augen musterten die Beute des Drachens, und die lange, gespaltene Zunge zischte ungeduldig hin- und her. Beine oder etwas ähnliches konnte Kim nicht erkennen, aber vielleicht verbargen sich die Pranken noch im Wasser, damit sie im rechten Moment zupacken konnten. Kim und Co. hatten jeweils auf einer Eisplattform zuflucht gesucht, um nicht in das Wasser zu stürzen. Waffen nutzten hier wenig. Sie mussten Zaubern, das war klar. Doch als Barret versuchte das Ungetüm mit einem Blitzzauber abzuwehren, prallte dieser einfach ab, und Barret musste sich auf die nächstbeste Eisplatte retten, um nicht zwischen die Kiefer des Monsters zu geraten, die ihm alle Knochen gebrochen hätten. Entrüstet starrten auch Cloud, Red und Tifa das Ungetüm an, als ihre Zauber im Nichts verpufften, wie Knallerbsen. Das Ungeheuer fauchte wütend und biss die Eisplatte kaputt, auf der eben noch Tifa gestanden hatte. Diese konnte sich noch so gerade auf eine andere retten. Wenn Zauber nicht half, dann mussten ebnen doch die Waffen her. Cloud war als erster am Zuge. Er schaffte es irgendwie von Eisplatte zu Eisplatte zu springen und mit seinem Schwert nach dem Monster zu schlagen. Der Drache zog seinen Kopf zurück, doch es wurde dennoch gestriffen und jaulte lautstark auf. Wütend über seine Verletzung tauchte der Drache ab und war verschwunden. Einen Moment war es still und nichts rührte sich, außer Cloud, der umhersah, und darauf wartete, dass die Bestie wieder auftauchte, was jetzt auch geschah. Der Drache kam blitzschnell aus dem Wasser geschossen und warf die Eisplatte um, auf der Cloud stand. Dieser war völlig überrascht und fiel Rücklinks ins Wasser. Dann war er verschwunden. Kim hoffte nur, dass er keinen Schock erlitten hatte, weil das Wasser so kalt war. Besorgt und verängstigt ließ sie ihren Blick über das vom Drachen aufgewühlte Wasser gleiten, um irgendwo Cloud auszumachen. Kim konnte ihn nirgends entdecken, und sie hatte jetzt auch keine Zeit mehr nach ihm zu suchen, da der Drache nun auch nach ihr schnappte. Kim schrie auf und taumelte zurück. Sie hatte keine Chance dieser Attacke auszuweichen, da rechts und links von ihr die Eisplatten zu weit auseinander waren. Das Monstrum hätte sie wohl auch zwischen seinen Zähnen zermalmt, wäre in diesem Moment nicht Red aufgetaucht und hätte sich auf den Drachen gestürzt. Das rote Geschöpf biss sich in der Haut des Drachens fest, und wurde schließlich mit unter Wasser gezogen, als das Monster kreischend untertauchte. Kim schrie auf und wollte nachsehen, ob sie Red ausmachen konnte, als der Kopf des Drachens wieder auftauchte- ohne Red. Kim stockte der Atem. Sollte Red etwa...? Entgeistert starrte sie das zischende und knurrende Monstrum an, welches jetzt über Tifa und Barret herfiel, die sich eine Eisplatte teilten. Kim sah zu ihnen. Die Beiden konnten nur knapp dem Maul entgehen und sich auf andere Platten retten. Sie selbst hatte derweil allerhand damit zu tun sich auf ihrer Platte zu halten, die durch das aufgewühlte Wasser stark schaukelte und zu kippen drohte. Sie versuchte krampfhaft das Gewicht irgendwie auszubalancieren, was nicht leicht war, da die Wellen unaufhörlich gegen die Eisplatte prallten. Barret und Tifa waren in der Zeit dabei den Drachen zu verwirren, indem sie auseinander liefen, wenn er zubeißen wollte. Es klappte. Der Drache wusste auf anhieb nicht, wen er sich zuerst schnappen sollte, deshalb verpuffte sein Angriff meistens im Leeren, während die Beiden ihn immer schwerer zusetzten. Schließlich suchte das Monster sein Heil, indem es abtauchte und unter der Wasseroberfläche verschwand. Kim jubelte auf »Super! Ihr habt es besiegt!« »Nein! Es taucht bestimmt wieder auf! Pass auf!« Schrie Tifa zurück, aber da war es schon zu spät; Das Ungetüm tauchte unter Kims Eisplatte wieder auf und zersplitterte sie einfach, als sei sie aus Pappe. Kim wurde durch die Luft geschleudert. Ihr Schrei ging im Getose der Wellen unter, und schließlich knallte sie hart auf den Kopf des Drachens. Dieser versuchte sie abzuschütteln, aber Kim krallte sich an seinen Hörnern fest, um nicht ins Wasser zu fallen. Das Monster brüllte laut auf und schnappte nach Kims Bein, welches seinem Maul zunahe gekommen war, aber bekam es Gott sei dank nicht zu fassen. Sie kreischte lauthals auf und zog ihr Bein zurück, aus Angst, es könnte ihr einfach abgebissen werden. Kim hatte keine Wahl. Sie konnte sich nicht mehr lange festhalten und je länger sie hier oben blieb, desto größer war die Gefahr gefressen zu werden. Sie ließ los. Vermutlich hätte sie einen Kälteschock erlitten und wäre gestorben, hätte sie nicht jemand aus der Luft geschnappt und auf die nächste Eisplatte gesprungen. Es ging alles sehr schnell. Kim verspürte nur einen starken Ruck nach rechts, sah einen flüchtigen Schatten und knallte dann auf die Platte. Als sie aufsah, registrierte sie, dass es Red gewesen war, der sie gerettet hatte. Sein Fell war tropfnass und er atmete schnell, aber sonst schien es ihm gut zu gehen. »Red!« Stieß Kim aus »Du lebst! Ich bin so-« »Jetzt nicht!« Unterbrach sie Red und konzentrierte sich wieder auf den Drachen, der ihn böse anfunkelte und drohend knurrte. Red rannte auf ihn zu, so schnell, dass Kim ihn nur noch als roten Flecken erkennen konnte, dann sprang er und schlug Zähne wie Krallen in das Ungetüm, welches laut aufschrie. Das Monster schüttelte sich, tauchte ab und schlug wild um sich, doch Red blieb standhaft. Tifa und Barret standen ihm bei, und halfen so gut es eben ging. Cloud blieb weiterhin verschwunden. Kim sah aufgeregt dabei zu, wie das Ungetüm langsam niederkämpften. Sie waren alle so fest entschlossen und gaben nicht auf, was sie bewunderte und respektierte. Es gab keine Sache der Welt, die mehr zu respektieren war, als diese ungezügelte Entschlossenheit. Diese Standhaftigkeit trotz einer wahrscheinlichen Niederlage. Es war Durchhaltevermögen und der Wille zum Sieg der zählte, nichts sonst. Glaubte man daran, konnte man alles bewältigen, selbst diesen Drachen. Erst als das Monster fast besiegt war, ließ Red los, um abzutauchen. Kim wusste nicht, was er vorhatte und wieso er losgelassen hatte, aber sie wusste, dass sie nun auch helfen wollte. Ihre Freunde brauchten Unterstützung. Sie zog die Substanz heraus und mithilfe der Blitze, wie sie schon die Shinra ausgeschaltet hatten, ging die Bestie schließlich zugrunde. Kim büßte dabei die gerade erst verheilte Haut ihrer Hand ein. Ein geringer Preis, wie sie fand. Sie kümmerten sich nicht darum zu jubeln, sondern starrten auf das Wasser, welches sich langsam wieder beruhigte, und suchten es nach Red und Cloud ab. Es dauerte etwas, bis Reds roter Kopf erschien, der den Kragen von Clouds Jacke im Maul hatte und den Söldner mühselig zu einer nächstbesten Platte beförderte. Barret, Tifa und Kim eilten, so schnell es eben ging ohne nass zu werden, zu ihnen und halfen Red, der völlig außer Atem war, Cloud an Land zu ziehen. »Sein Herz schlägt noch! Was können wir tun?« Fragte Kim, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Cloud, der sich nicht rührte, noch am Leben war. »Er braucht wärme!« Sagte Tifa. Barret packte Cloud und warf ihn sich kurzerhand über die Schulter »Wir müssen erst von dieser Eisfläche runter.. wer weiß ob da unten noch mehr lauert!« Red schüttelte sich, damit sein Fell nicht ganz so triefte und nickte dann leicht zitternd »Es wäre gut.. wenn wir eine Höhle finden würden..« Sie verließen auf dem schnellsten Weg die Eisfläche und deckten Cloud am anderen Ufer mit ihren Jacken zu, während Red sich nach einer Höhle umsehen wollte. Kim war erstaunt, dass er noch soviel kraft besaß, doch das rote Geschöpft war hart im Leben. Momentan konnte sie nur warten. Darauf, dass Red bald zurückkam, und hoffentlich mit guten Nachrichten. Doch als er wiederkam, konnte er ihnen nur von der Einsamkeit berichten. »Und jetzt?« Zitterte Kim. Sie würden hier noch alle erfrieren. Natürlich konnten sie sich auch ihre Jacken wiedernehmen, aber dann nahmen sie Clouds Tot in Kauf. Tifa sah ratlos aus, genau wie Barret und Red. »Wir haben nicht einmal Holz für ein Feuer... und selbst wenn.. wäre es fiel zu nass als das wir es anzünden könnten..« sagte Tifa tonlos und sah hilflos auf Cloud. »Wir können hier nicht einfach nur rumsitzen und auf unseren Tot warten! Wir müssen weiter!« Tifa sah Barret an »Und was ist mit Cloud?« Dazu sagte Barret nichts. Kim wusste was diesen schweigen bedeutete und stand auf »das ist nicht Okay! Du willst, dass wir ihn zurücklassen, hab ich recht?« »Wir haben keine andere Wahl.. so hart es auch klingen mag..« Gab Barret zurück und ignorierte Tifas Vorwurfsvolle Blicke. »Cloud würde das auch nicht tun, wenn du hier liegen würdest! Und das weißt du ganz genau!« Sagte Kim laut und ernst. Cloud war gewiss nicht einfach, und manchmal ziemlich gemein und kühl, aber er würde niemals einen Freund im Stich lassen, wenn er ihn brauchte, und das würde Kim ebenfalls nicht tun. Barret kratzte sich am Hinterkopf und sah sie entschuldigend an »Du hast recht..« Kim nickte und wandte sich an Red »War da wirklich nicht?« Red schüttelte den Kopf »Weniger als Nichts..« Sie seufzte und schlang frierend die Arme um den Körper. Kim überlegte. Es musste doch eine Lösung geben, dass alle lebend hier raus kamen. Es durfte einfach nicht noch einen Toten geben. Aeris war schon ein zu großer Verlust gewesen. Dennoch kam sie auf keine Lösung für ihr Problem und sah hilflos umher, bis ihr Blick etwas traf, was sich ihnen stetig nährte. Es war nur als unförmiger Schatten hinter der dichten Schneewand zu erkennen, doch es kam direkt auf sie zu. Red knurrte drohend und stierte, genau wie Tifa und Barret, zu dem schwarzen Flecken, der langsam immer deutlicher und größer wurde. Trotzdem erkannte man erst, dass es ein Mensch war, als dieser schon fast vor ihnen stand. Red hörte sofort auf zu knurren und setzte sich hin. Hoffnungsvoll blickten alle dem Mann entgegen, der sie schon lange ausgemacht hatte und näher kam. Er kam nicht etwa zu fuß, sondern mit einem Schlittengespann, vor dem sich zwei weiße Chocobos befanden. Knapp vor der kleinen Truppe hielten sie zwitschernd an. Es dauerte etwas, bis der Mann von dem Schlitten gestiegen war und alle der reihe nach gemustert hatte, aber dann fragte er »Was macht ihr hier? Ist er verletzt?« Er wies auf Cloud. Tifa trat vor »Ja! Bitte helfen sie uns.. wir müssen ihn ins warme schaffen, sonst erfriert er« Der Mann überlegte einen Moment, musterte sie noch einmal und nickte dann »Gut! Steigt auf den Schlitten!« Sie zögerten keine Sekunde. Schnell hievten sie Cloud auf den Schlitten und stiegen dann selbst ein, gefolgt von dem Mann, der sofort nach den Zügeln langte und die Chocobos in Bewegung setzte. »Ihr habt Glück! Ich habe euch von weitem gesehen und erst gedacht es wäre eine Karibuherde..« Kim fragte sich flüchtig, wie man sie mit einer Karibuherde verwechseln konnte, beließ es aber dabei. Tifa nickte »Danke für ihre Hilfe..« Der Mann winkte ab »Das ist doch selbstverständlich! Aber wohin wollt ihr denn? Die Eiswüste hier ist tödlich..« »Wir wollen zum Nordkrater..« Sagte Red geradeheraus. Der Mann sah ihn irritiert an »Zum Nordkrater? Das wird sicher nicht einfach.. es ist schwer die Mauer zu erklimmen.. weil es so kalt ist und der Wind so stark weht..« »Woher wissen sie das?« Fragte Tifa neugierig. Der Mann lächelte sie an »Ich und mein Freund wollten sie mal erklimmen.. aber leider haben wir es nicht geschafft und er verlor sein leben dabei..« »Das tut mir leid!« Sagte Tifa mitleidig, wieder winkte der Mann ab »Es braucht dir nicht leid zu tun! Wir waren einfach zu unvorsichtig..« Kim sah nach rechts aus den Schlitten, während der Mann die Geschichte erzählte, wie er und sein Freund versuchten den Nordkrater zu erreichen. Es gab weit und breit nichts zu sehen, außer weiß, vermischt mit grau. Ab und zu fuhren sie an einigen Schneehasen vorbei, die aufschreckten und Hakenschlagend davonliefen. Manche setzten sich auch einfach nur auf ihre Keulen, stellten die langen Ohren, mit den schwarzen Spitzen, auf und sahen dem Gespann interessiert, aber vorsichtig nach. Ein seltener Anblick war ein kahler, eingeschneiter Baum, an welchem sie vorbeikamen. Auf einem Ast saß ein Kim unbekannter, weißer Vogel, der ihnen mit seinen großen, schwarzen Augen nachblickte, schließlich seine Schwingen ausbreitete und ein kleines Stückchen neben ihnen herflog, bevor er sich in dem dichten Schnee verlor und verschwand. Es bewies nur eins: Selbst hier, in dieser dristen, scheinbar toten Gegend gab es leben. Es war nicht viel davon zu finden, aber es gab welches. Kim fragte sich nur, wie man das alles auszulöschen versuchen wollte. Jedes Lebewesen war anders, ob gut oder böse, groß oder klein.. doch teilten sie sich alle den selben Planeten, lebten unter dem selben Himmel, kämpften tagtäglich ums Überleben, schenkten ihren Kindern das leben und verteidigten dieses mit ihrem eigenen. Kim seufzte. So wie jetzt hatte sie selbst es nie zuvor gesehen. Doch nun, da sie sich darauf gefasst machen musste, hier mit allen anderen zu sterben, erblickten ihre Augen mehr von ihrer Umgebung und ihr Herz war so sehr davon angeregt, dass sie die Tränen kaum noch zurückhalten konnte. Wussten diese armen Kreaturen wohl, was passieren würde? Wussten sie, dass ihr Leben fast vor dem Ende stand? Und wenn sie es wussten, nahmen sie ihr Schicksal einfach hin? Kim sah einem Rudel weißer Wölfe nach, die einige Meter entfernt von ihnen ein Karibu verspeisten, und erst zu ihnen blickten, als der Schlitten fast an ihnen vorbeigerauscht war. Es war unmöglich zu sagen, ob sie die nahende Gefahr witterten, oder nicht. Und wenn sie diese Gefahr witterten, so schienen sie wenigstens die übrigen Tage bis zum Ende wirklich zu leben.... Ajos' - so hieß der nette, alte Mann, der sie freundlicherweise aufgenommen hatte- Haus befand sich am Rande des Nordkrateraufstiegs. Ein sachlichtes Berghaus, aus Holz gebaut und sehr spärlich eingerichtet. Dennoch fanden sie einen Platz, an dem sie Cloud hinlegen konnten- und was am wichtigsten war; Hier war es warm. Im nu waren Kim und Co. wieder aufgewärmt und ausgeruht. Besonders die Tasse heißen Tee, die Ajos für sie gekocht hatte, war wohltuend. Kim war begeistert von den Selbstgemalten Bildern, die, die Wände zierten. Meistens waren es Landschaftsbilder, von den Orten, an denen Ajos schon mal gewesen war, aber es gab auch hübsche Tierbilder von seinen eigenen Chocobos oder Tieren der Umgebung. Kim fand sogar ein altes Foto von Ajos Freund und ihm. Es wurde kurz vor ihrem gemeinsamen Aufbruch zum Nordkrater geschossen. Barret hatte beschlossen, dass sie sofort wieder aufbrechen würden, wenn Cloud wach war, was hoffentlich bald der Fall sein würde, sonst hatte Sephiroth den Meteor schon gerufen, ehe sie überhaupt im Nordkrater ankamen. Kim hatte öfters angedeutet, dass sie auch ohne Cloud gehen konnten, aber keiner war darauf angesprungen, nicht einmal Barret. Jetzt, wo Clouds Leben außer Gefahr war, wollte sie nicht, dass er erfuhr, wer er wirklich war. Sie wollte ihn ja nur vor sich selbst schützen! Andererseits hatte er ein Recht darauf, es zu erfahren, wo er doch so angestrengt nach der Antwort auf seine Fragen suchte. Kim konnte es sowieso nicht abwenden. Es kam, wie es kommen musste. Sie glaubte auch nicht, dass es etwas bringen würde, wenn sie ihm alles schon im voraus erzählte. Doch vielleicht konnte sie dafür sorgen, dass sie die schwarze Substanz zurückeroberten. Niemand wusste, was die Zukunft bringen würde, auch Kim nicht, die es einst behauptet hatte und geglaubt hatte, es zu wissen. Für sie war es allerdings ebenso unergründlich wie für den Rest der Gruppe. Sie musste immerzu daran denken, was für schreckliche Dinge passieren konnten und würden, sei es nun so wie im Spiel oder anders. Eins war klar; Es würde sicher nicht leicht werden. Wer das glaubte, konnte sich gleich einsargen lassen. Und wenn Sephiroth es wirklich gelang Meteor zu rufen, dann waren sie eh alle zum Tode verurteilt. Aeris war gestorben, ehe sie Heilig aktivieren konnte, was hieß, dass sie keine Möglichkeit hatten Meteor aufzuhalten. Kim seufzte und wandte sich dann von dem Fenster ab, aus dem sie eben noch geschaut hatte. Sie lehnte dankend eine weitere Tasse Tee ab und sah zu dem Sofa, auf dem Cloud lag, der immer noch bewusstlos war. Ajos hatte gesagt, er habe Glück gehabt noch am leben zu sein. Gleichzeitig war der alte Mann erstaunt gewesen, dass sie den Drachen besiegt hatten, der schon seit Jahren die Gegend rund um den See unsicher gemacht hatte. Im jetzigen Zustand war Cloud außer Lebensgefahr und hatte gute Chancen am nächsten oder Übernächstentag aufzuwachen. Kim war der Meinung, es wäre zu spät, aber sie hatte ja selbst gesagt, dass man einen Freund nicht im Stich lassen durfte wenn es ihm schlecht ging. Sie sah von Cloud zu Tifa, die in ihre Tasse stierte und anscheinend in Gedanken versunken war, auch Barret und Red waren abwesend. Red hatte sich nahe des Kamins zusammengerollt und schlief, während Barret sich mit Ajos unterhielt. Kim ihrerseits sah wieder aus dem Fenster, raus in das dichte Schneegestöber. Sie fragte sich flüchtig ob sich das Wetter hier jemals änderte. Sie zweifelte stark daran. Langsam schritt sie zu dem Fenster, um einen genaueren Blick hinauszuwerfen. Sie glaubte einen Moment lang schattenhafte Gestalten durch den Schnee stapfen zu sehen, konnte aber nicht genau sagen ob es nur Einbildung war, oder Wirklichkeit. Ob es wohl die waren, die zu der Vereinigung wollten? Wenn dem so war, hatten sie noch etwas Zeit, aber sie mussten sich beeilen. Sie hoffte nur, dass Cloud bald aufwachte. Und als hätten ihre Worte magische Kraft, ertönte vom Sofa her ein leises, kaum merkliches stöhnen. Kim fuhr herum und sah zu Cloud, der sich etwas regte. »Wacht er auf?« Fragte sie und sah zu den Anderen, die ebenfalls zu Cloud sahen und abwarteten was passierte. »Ich glaube schon..« Antwortete Tifa langsam und schritt zu dem Sofa, um nach ihm zu sehen. Auch Kim entschloss sich näher zu treten. Cloud öffnete langsam die Augen und legte sich dann stöhnend die Hand auf sie, um das Licht abzublocken. »Cloud? Wie fühlst du dich? Geht's dir gut? Kannst du aufstehen! Ich hatte-« »Lass ihn sich doch erst einmal kurz weiter ausruhen« Unterbrach Tifa Kims Fragenstrom und sah geduldig dabei zu, wie Cloud sich mühselig aufsetzte und irritiert umhersah. Dann sah er fragend zu Tifa auf, die lächelnd erklärte, wo sie waren, was genau passiert war und wie sie hierher gekommen waren. »..Danke..« Nuschelte Cloud schließlich. Tifa lächelte knapp »Besonders bei Kim solltest du dich bedanken.. sie hat Barret eingebläut dich nicht einfach zurückzulassen..« Cloud sah Tifa einen Moment lang an, dann Kim, die sich zu einem lächeln zwingen musste. Sein Blick war schon fast fassungslos, als habe er eher erwartet, dass es Kim egal gewesen sei, was aus ihm wurde. »Verstehe..« Cloud senkte den Blick. »Gut! Jetzt wo du wach bist, können wir ja wider aufbrechen!« Warf Barret ein. Tifa sah ihn vorwurfsvoll an »Er muss sich ausruhen!« »Ich muss mich nicht ausruhen!« Wiedersprach Cloud und stand auf. Red war mittlerweile auch wach und nickte Cloud zu, der daraufhin sachte zurücknickte. »Sicher das ihr schon los wollt?« Fragte Ajos, woraufhin Cloud nickte »Ja! Danke für die Hilfe.. aber wir müssen wirklich weiter!« Der alte Mann nickte und begleitete sie noch zum Ausgang, wo er ihnen etwas warmes zum Anziehen gab, dann sagte er »Seit vorsichtig da oben.. es ist sehr gefährlich..« Sie versicherten ihm Vorsichtig zu sein, bedanken sich noch einmal und brachen dann auf. Sofort nahm Kälte sie wieder ein und biss sich in sie fest. Kim schüttelte sich und folgte dann den Anderen Richtung Nordkrater. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)