Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (Part 26-30) ================================================================================ Kapitel 3: Der Verlust ---------------------- Kapitel 28: Der Verlust »Unrechtstaten, getan Zwischen der untergehenden und aufgehenden Sonne, liegen in der Geschichte wie Gebeine, jede einzelne.« W.H. Auden Der Aufstieg von F. 6 Kim erwachte in der Highwind. Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, und die Erinnerungen an das, was passiert war, waren nur noch Schatten in ihrem Unterbewusstsein. Insgesamt fühlte sie sich, als wäre sie aus einem Alptraum aufgewacht. Nachdem sie erwacht war, hatte sie lange Zeit einfach nur in dem Bett gelegen und die Decke angestarrt. Sie erinnerte sich dunkel daran, dass sie einen Traum hatte, in dem Cloud und die Übrigen vorgekommen waren. Das war kurz nachdem Sephiroth die schwarze Substanz aus ihren Körper gezogen hatte. Ihr saß immer noch die Angst im Nacken, aber als sie prüfend die Hand über ihren Bauch tasten ließ, merkte sie, dass sie keine Wunde hatte. Verwirrt wollte sie sich aufsetzen um noch mal genauer nachzusehen, aber als sie sich bewegte, tat ihr Körper so weh, dass sie sich mit einem leisen stöhnen zurück ins Bett sinken lassen musste. Sie schloss die Augen erneut und ließ ihre Hand auf ihrem Bauch liegen, als wollte sie sichergehen, dass sich keiner daran vergriff. Die Geschehnisse waren so schrecklich gewesen und hatten sich so in ihr Gedächtnis eingebrannt, dass sie glaubte, nie mehr fröhlich sein zu können. Alles was Sephiroth gesagt und getan hatte, war so grausam gewesen. Jetzt kannte sie die Wahrheit, aber sie wünschte, sie hätte es nie erfahren... Stumme Tränen liefen über ihre Wangen und tropften auf das Kopfkissen. War das ihr Sinn gewesen? War sie nur aus dem Grund hierher geraten? Damit sie Sephiroth die schwarze Substanz bringen konnte? Sie wollte nicht mehr. Ein für alle mal. Das hatte sie oft gedacht, aber dieses mal meinte sie es ernst. Ihr ganzer Mut war aufgebraucht und in ihr herrschte leere. All der Schmerz der letzten Wochen hatte sich gesammelt und brach nun los. Sie hatte einfach angst, die Wahrheit einzusehen, die besagte, dass sie in dieser Zeit festsaß und dafür sorgte, dass alles zu Sephiroths Gunsten umgestaltet wurde. Sie konnte sich nicht einmal freuen noch am leben zu sein. Sie hätte sich vermutlich weiter hineingesteigert, wäre in diesem Moment nicht dir Tür aufgegangen und jemand reingekommen. Kim ließ die Augen geschlossen. Sie wollte jetzt keinen sehen, und keine dummen Tröstungsversuche hören, die ihr eh nicht halfen. Sie hörte die dumpfen Schritte, die um ihr Bett rumgingen, kurz verharrten, um dann wider zu ertönen. Kim atmete flach, und versuchte so gut es ging so zu tun als würde sie schlafen. Sie zuckte erst zusammen und machte die Augen auf, als ihr jemand ein kühles, nasses Tuch auf die Stirn legte. Es war Aeris. Sie lächelte Kim an und setzte sich auf die Bettkante. Einen Moment sagte keiner von ihnen etwas, aber dann fragte Aeris »Wie fühlst du dich..?« Kim schwieg und sah zur Seite. Sie wollte nicht reden, sondern einfach nur alleine sein. Aeris wartete noch einen kurzen Augenblick, dann stand sie auf und ging zur Tür »Du ruhst dich besser noch etwas aus..« Kim sagte nichts dazu, sondern warte ab, bis sich die Tür hinter Aeris geschlossen hatte, dann setzte sie sich endgültig auf. Einen kurzen Moment hatte sie noch einen stechenden Schmerz in ihrem Bauch, aber dann fühlte sie nichts mehr. Sie vergrub das Gesicht in ihren Handflächen. Einen Augenblick verharrte sie in dieser Stellung, dann stand sie auf, ging zur Tür, lauschte kurz und öffnete sie dann leise. Kim steckte den Kopf raus, sah nach links, dann nach rechts, und als sie keinen sehen konnte, schlüpfte sie aus der Tür. Sie musste weg hier. Weg, ohne das es jemand merkte. Sie wollte nach hause, und das so schnell wie möglich. Den Weg würde sie schon alleine finden. Sie hatte Cloud und Co. schon genug schaden zugefügt, und sie wollte nicht, dass noch mehr schreckliches geschah. Darum wollte sie weglaufen. Sie schlich durch die Highwind, die Eisentreppe hoch und auf das Deck. Seichter Wind strich über ihr Gesicht, und die Sonne schien grell und blendete sie. Kim sah über die Brüstung und registrierte erfreut, dass sie sich über festem Boden befanden und außerdem auch auf Festland waren, und nicht mehr auf der Insel, auf der sich der Tempel befunden hatte. Kim ging zu der Strickleiter, warf sie runter, um anschließend runterzugehen. Beim Abstieg kamen ihr erneut tränen, wie so oft in letzter Zeit. Deswegen wäre sie öfters fast abgerutscht. Die Trauer und die schlimmen Erinnerungen an die letzten Tage hatte so sehr an ihren Kräften gezerrt und ihr nichts mehr von ihrer einstigen Stärke gelassen. Kim hatte einmal versprochen stärker zu werden, aber es war das Gegenteil geschehen, was sie aber auch nicht kümmerte, schließlich hatte Cloud ihr dafür versprochen sie nach hause zu bringen, aber er hatte bis jetzt keinen Finger gerührt. Kim setzte einen Fuß auf dem Boden auf, dann den Zweiten. Noch einmal sah sie hoch zur Highwind, dann wandte sie sich schweren Herzens ab. Sie ging los. Ohne Ziel, und ohne Hoffnung. Am späten Nachmittag kam sie am Ende des Strandes an. Sie war die ganze Zeit dem Meer gefolgt, mit der Hoffnung, sich so orientieren zu können, aber das Einzige, was Kim dadurch wiederfahren war, war das sie völlig erschöpft war und ihre Füße wehtaten. Sie musste schließlich eine Rast einlegen. So kam es, dass sie lange Zeit am Strand saß und auf das Meer starrte, ohne einen klaren Gedanken fassen zu können. Die Sonne ging rasendschnell unter. Sie war schon nur noch halb zu sehen, als blutrote Scheibe, die sich auf dem Wasser spiegelt. Außer den Wellen war nichts zu hören. Kim schmiss derweil Steinchen ins Wasser. Sie seufzte schwer. Sephiroth hatte gesagt, dass es Zeitportale gab, also musste Kim eins finden. Aber wo sollte sie suchen? Den Schlüssel zu ihrer Welt hatte sie bereits. Kim führte ihre Hand zu ihrer Hosentasche, und schrie dann auf. Sie hatte die Substanz vergessen. Den Schlüssel zu ihrer Welt! Sie sprang auf, nahm den nächstbesten Stein und warf ihn so weit sie konnte auf das Meer hinaus, dann ließ sie sich fallen und starrte wütend in den Himmel. Sie wusste nicht, wie lange sie da so lag, als die Highwind über sie hinwegflog. Kim zuckte zusammen, setzte sich auf und blickte zu der Highwind, die einen Bogen flog und schließlich landete. Kim stand auf, wollte sich davon stehlen, aber in diesem Moment rief Cloud ihr etwas zu. Sie konnte nicht verstehen was es war, aber es war Anlass genug, stehen zu bleiben. Sie stierte zu Boden. Sie wagte nicht sich umzudrehen und den Anderen entgegenzusehen. Sie schämte sich zu sehr, genauso doll, wie ihre angst war, einfach weiterzurennen. »Kim.. was machst du hier..?« Fragte Cloud hinter ihr. Kim zögerte, antwortete aber dann leise »Ich.. ich wollte nach hause..« »Und darum bist du weggelaufen..?« Fragte er ruhig. Kim wusste, dass er alleine gekommen war um mit ihr zu reden, auch ohne das sie sich umdrehen musste. Sie zögerte lange, aber Cloud ließ ihr Zeit. Schließlich sagte sie »Ich.. ich dachte.. das wäre das richtige.. ich hab..« Sie kämpfte mit den Tränen »Ich hab euch nur ärger gemacht..« »Das ist Unsinn, und das weißt du! Du hättest nicht wegrennen müssen.. es macht dir keiner einen Vorwurf..« Kim schluchzte. Sie wusste nicht, was sie glauben sollte. Sephiroth hatte ihr ihre Rolle in diesem seinem Spiel gezeigt, und die bestand darin, ihm immer nur geholfen zu haben. Sie hatte es zwar nicht gewollt, aber sie hatte es gewusst, darum war es reine Absicht gewesen. »Aber es ist meine Schuld! Ohne mich wäre das nie passiert! Wäre ich doch bloß nie auf dieses Feld gegangen!« Cloud trat hinter ihr einen Schritt näher »Jetzt sieh mich mal an!« Kim zögerte, drehte sich dann aber langsam zu ihm um. Er stand einen halben Meter von ihr entfernt und sah sie ernst an. Kim sah zu Boden, aber als Cloud ihr nochmals sagte, sie solle ihn ansehen, tat sie es auch. Er sah ihr in die Augen »Ich hätte einen Grund mich mehr zu schämen.. schließlich gerate ich ständig außer Kontrolle, wenn Sephiroth in der Nähe ist..« Er seufzte »Ich wollte auch nicht mehr weiter, weil ich angst habe vor der Wahrheit, welche auch immer das sein mag.. aber ich gehe trotzdem weiter.. zum einen um endlich alle Geheimnisse zu lüften, zum anderen um eine Rechnung zu begleichen..« »Und was hat das mit mir zu tun?« Fragte Kim und sah weg. Cloud sah sie immer noch ernst an und sagte »ich wollte auf etwas anderes hinaus; Was war dein Grund, diese reise anzutreten?« Kim überlegte. Die Frage hatte sie schon öfters gehört. »Nun,« begann sie unsicher und sah weiterhin stur zu Boden, »..anfangs wollte ich einfach nur spaß haben... aber dann.. dann dachte ich, ich täte das hier nur für meine eigene Freiheit.. jetzt.. ich bin mir nicht mehr sicher..« »Denk nach..« Sagte Cloud »Es muss einen Grund geben« Kim weinte nicht mehr. Ihre Tränen waren versiegt und getrocknet, was blieb, war die Trauer. Sie sah hilflos zu Cloud hoch, der sie abwartend musterte. Kim blickte kurz zu dem mittlerweile dunkel gewordenen Himmel und antwortete auf Clouds frage hin »Ich.. ich glaube.. ich habe für euch gekämpft... als ich das mit der Substanz erfuhr.., dass sie nur durch Freundschaft funktionierte, da war ich mir noch nicht ganz sicher.. aber jetzt..« Cloud lächelte »Siehst du..? Jeder hat seine persönlichen Gründe hier mitzumachen.. ich finde deinen gut... und ich glaube, genau aus dem Grund bist du hier, nicht, um Sephiroth die schwarze Substanz zu liefern.. auch, wenn du es dir selbst einredest..« Kim sah ihn mutlos an und er legte ihr lächelnd eine Hand auf die Schulter »Mach dir keine Sorgen! Ich habe dir versprochen, dich nach hause zu bringen und ich werde es halten! Wenn du willst bringe ich dich sofort nach hause..« Kim überlegte. Es war ein verlockendes Angebot, und sie hätte es angenommen, wäre in diesem Moment nicht Tifa angerannt gekommen, das Gesicht voller Erschütterung und Entsetzen. »Cloud! Aeris.. sie..« Schrie Tifa hektisch und blieb vor ihnen stehen. Cloud sah sie fragend an »was ist mit Aeris?« »Sie.. sie.. ist weggerannt.. um Sephiroth aufzuhalten..« Rief Tifa in heller Aufregung und voller Angst um ihre Freundin. Kim und Cloud sahen sie entgeistert an. Kim stockte der Atem. Während sie sich hier tröstende Worte von Cloud angehört hatte, war Aeris in Lebensgefahr. Bestimmt wollte sie Heilig aktivieren. Die einzige Substanz, die Meteor aufhalten konnte. Aber wenn sie das tat, würde sie sterben! Dazu kam, dass dieser Sephiroth womöglich wusste, was Aeris vorhatte und sie tötete ehe sie die weiße Substanz zum erwachen bringen konnte. Das wäre schrecklich, zumal Aeris Opfer dann ganz umsonst gewesen wäre. Cloud rannte los, an Tifa vorbei, die nur völlig schockiert und überrascht hinterher starrte, und zurück zur Highwind. Kim wusste im ersten Moment nicht was sie tun sollte. Natürlich wollte sie Aeris helfen, aber sie hatte solche angst. Solche schreckliche angst davor Sephiroth noch mal sehen zu müssen, dass sich alles in ihr dagegen sträubte zurück zur Highwind zu gehen, um bei der Suche zu helfen. Sie stand da wie angewurzelt, mit offenem Mund und voller entsetzen über das, was passieren konnte. Schließlich, als Tifa hinter Cloud herrannt, machte sich auch Kim auf den Weg. Obgleich ihre Angst maßlos war, Aeris sterben lassen konnte sie nicht. Zusammen mit Tifa erreichte sie die Highwind, wo sie keiner begrüßte, da alle in heller Aufregung wegen Aeris waren. Zu Kims Verwunderung und Erleichterung erkannte sie, dass es Joey und Cid wieder gut ging. Gottlob gab es Heilzauber! Kim war sofort vorne bei Cid und Cloud. »Nach Bone Village! Schnell!« prustete sie und achtete nicht auf ihre überraschten Blicke, sondern gestikulierte wild mit den Armen »Jetzt macht schon!« Cid reagierte endlich, gab die Koordinaten ein und die Highwind flog los. Kim holte Luft. Sie konnten es noch schaffen, wenn sie rechtzeitig in Bone Village- Sie stockte. Sie mussten noch nicht nach Bone Village! Natürlich würde Aeris dorthin gehen, um durch den schlafenden Wald zur Stadt des alten Volkes zu gelangen, aber sie konnte unmöglich jetzt schon da sein. Dafür war die Zeit zu knapp gewesen, und wenn Sephiroth nun wusste, was sie vorhatte, noch ehe sie es getan hatte, so konnte er ihr überall auflauern. Kim schrie laut auf, so das alle zu ihr sahen, dann sagte sie rasch »Nicht nach Bone Village! Ich hab es mir anders überlegt!« »Lass die scherze! Das ist nicht lustig, Kim!« Sagte Cloud wütend, Kim zuckte zusammen »Ja, ich weiß! Ich mache keine Witze! Sie will.. ach.. sie muss hier noch irgendwo in der Nähe sein!« Tifa und Cloud sahen sich kurz an, dann schob Cloud Kim zurück »Lass uns das machen!« Kim stolperte etwas zurück und stellte sich dann an das große Fenster, um nach Aeris Ausschau zu halten. Sie musste doch irgendwo hier sein! Kims Blick flog über die Ebene unter ihnen. Cid flog extra tief und so langsam, dass man alles gut überblicken konnte. Wieso hatte sich Kim nur um sich selbst gekümmert? Sie hatte gewusst, was passieren würde, aber sie hatte nicht daran gedacht. Manch einer mag jetzt daran denken, dass sie es nicht gemusst hatte, weil ihr so etwas schreckliches passiert war, weil sie fast den Tod gefunden hätte und dazu schmerzen und Ängste erleiden musste, die einen an den Rand des Wahnsinns trieben, aber Kim gab sich trotzdem die Schuld. Es war schon ihre Schuld, dass Sephiroth die schwarze Substanz hatte, und nun würde Aeris tot ihre schuld sein. Wie Sephiroth sagte; Es spielte keine Rolle, ob Kim alles wusste was passierte, die Macht es zu ändern hatte sie nicht, und wenn sie es versuchte, dann fiel es nur zum Gunsten des Bösen aus. Ihr Magen zog sich zusammen und sie musste mehrmals trocken Schlucken, als sie diese Erkenntnis traf. Sie hasste es. Stumm überflog sie weiterhin mit ihren Blicken die Wiesen, ohne auf etwas zu stoßen. Vielleicht sollten sie doch nach Bone Village? Bei diesem Gedanken schoss die Highwind über den Ozean hinweg, Richtung Norden. Kim sah kurz zu Cid, Cloud und Tifa, die alle am Schaltpult standen. Sie mussten wissen was sie taten. Kim würde sich vorläufig nicht mehr einmischen. Sie sah wieder aus dem Fenster, zum Horizont, wo die Umrisse der Schneebedeckten Berge zu sehen waren. In einer Art Bucht tauchte Bone Village auf, wo die Gräber hausten und sich der schlafende Wald befand. Kim hatte keine Ahnung, wie Aeris es so schnell hierher geschafft haben sollte, aber sie erspähte sie sofort und rief »Stop! Runter! Landen! Da ist Aeris!« Kim gestikulierte aus dem Fenster. Über die Wiese, vor Bone Village, schritt Aeris, ein festes Ziel vor Augen, wie Kim wusste. Sie hätte sie fast nicht gesehen, da es zwischen den Felsen dunkler war, aber hier, im Norden, waren die Nächte klar und der Himmel voller Sterne. Sie landeten die Highwind, nachdem Cloud sich davon überzeugt hatte, dass Kim die Wahrheit sprach, etwas abseits von Aeris. Alle waren so schnell wie noch nie draußen und rannten auf Aeris zu, die sich nicht umdrehte und einfach weiterging- nicht etwa rannte, sondern ganz gemächlich und Zielstrebig auf Bone Village zuging. »Aeris! Warte!« Rief Tifa aus, als sie Aeris fast eingeholt hatten, und tatsächlich blieb sie stehen, allerdings ohne sich umzudrehen. Die Gruppe wurde langsamer und blieb schließlich einen guten Meter von Aeris entfernt stehen. Einen Moment herrschte Stille, aber dann fragte Cloud »Wohin willst du denn?« Aeris antwortete nicht direkt auf diese Frage, sondern sagte nur »Ich werde Sephiroth aufhalten!« »Lass das! Das bringt nichts.. du wirst dabei sterben!« Sagte Kim sofort und sah Aeris ernst an, doch diese zuckte nur mit den Schultern »Wenn es sein muss.. dann tu ich es gerne!« »Was? Wie kannst du so etwas sagen?« Fragte Cloud entgeistert und starrte sie mit offenem Mund an. Aeris drehte sich nun doch um und sah verbittert in die Runde »Ich bin die Einzige die ihn aufhalten kann! Bitte versteht das doch!« Cloud wollte etwas sagen, aber dazu kam er nicht mehr, da ein lachen sie alle zusammenfahren ließ. Kim wusste sofort, von wem dieses Lachen stammte. Instinktiv sah sie sich mit rasendem Herzen um. Die Panik machte sich in ihr breit, wie sie es zuletzt beim Tempel getan hatte. Sie wusste nicht wo er war, aber sie wusste, dass Sephiroth da war. Er spielte nur wieder mit ihnen, wie er es immer tat, hauptsächlich wollte er ihnen wohl angst machen, dachte Kim. Es gelang ihm auch. Zumindest bei Kim. Sie ging ein paar Schritte zurück, bis sie sich selbst zur Besinnung rief. Es hatte wenig Sinn wegzurennen, da sie sowieso nicht entkommen konnte. Und vielleicht- nein- sehr bestimmt sogar, war er nicht mehr hinter ihr her. Von ihr hatte er was er wollte, und nun war Aeris, die Einzige, die ihn noch stoppen konnte, an der Reihe. Kim musste bleiben, auch wenn es ihr wahnsinnig schwer fiel. Sie holte tief Luft und stierte noch einmal umher, und dann- Kim wusste nicht was genau geschah, weil es so schnell ging-, tauchte Sephiroth auf. Ohne das einer überhaupt einen klaren Gedanken fassen, geschweige denn etwas unternehmen konnte, hatte er Aeris mit seinem Schwert durchbohrt. Geschockt sahen alle dabei zu, wie ihr lebloser Körper zu Boden fiel. Der Erste, der sich wieder fing, war Cloud. Sofort war er bei Aeris, nahm sie in den Arm und redete mit fassungsloser, stockender Stimme auf sie ein, als wolle er nicht wahr haben, was eben passiert war. Die meisten der Anderen starrten, vom Schock unfähig sich zu Bewegen, auf die Szenerie, die sich genau vor ihren Augen abspielte. Tifa hatte sich die Hand vor den Mund geschlagen und in ihren Augen sammelten sich sofort Tränen, die über ihre Wangen flossen, um schließlich von ihrem Gesicht zu fallen. Kim konnte auch nur starren und fassungslos ihr Herz schlagen hören, da die Wiese sonst absolut still war- mit Ausnahme von Cloud, der Aeris jetzt an sich drückte. »Wieso Wehklagt ihr so?« Kim schüttelte schockiert den Kopf und wandte sich mit Mühe von dem Anblick ab, um zu Sephiroth zu sehen, der vor Cloud stand, und ihn abschätzend musterte. »Halt die Klappe!« presste Cloud hervor, ohne Sephiroth anzusehen, da sein Blick an Aeris gefesselt war. Kim fragte sich, ob er weinte, wie sie es in diesem Moment tat und sah wieder Cloud und Aeris an. »Du hast sie umgebracht.. Aeris.. sie wird nie mehr lachen, nie mehr traurig sein...« Cloud strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schaute darauf, als hoffe er, dass Aeris doch noch die Augen aufschlagen würde. Kim sah auf ihre Füße, sofern sie sie erkennen konnte. Ihre Augen waren voller Tränen, sie konnte nicht schlucken und ihr ganzer Körper schien unter dem Verlust zu zittern. »Ach.. hör doch auf so zu tun, als wärst du traurig!« Lachte Sephiroth. Cloud sah wütend zu ihm hoch und brüllte »Natürlich bin ich traurig! Oder glaubst du etwa wirklich, ich tu nur so?!« Sephiroth lacht noch etwas lauter und verschwand mit dem Satz »Cloud, du bist nur eine Marionette.. wie kannst du da traurig sein?« Ein Moment verging, dann kamen langsam die Anderen heran und sahen auf Aeris. Keiner konnte es fassen. Sie war immer so lieb zu allen gewesen, hat sich immer gekümmert, und gerade sie sollte auf so eine Weise sterben? Das war so ungerecht! Kim kniff die Augen zusammen und schluchzte, als sie plötzlich von jemanden in den Arm genommen wurde. Es war Tifa. Sie weinte ebenfalls, und sah Kim nicht an, als diese aufsah. Von jetzt an konnte Kim nicht mehr weitererzählen. Sie war sosehr mit weinen und mit ihren schlechten Trauergefühlen über den Verlust von Aeris beschäftigt, dass sie nur noch mitbekam, wie Cloud das Blumenmädchen in den Armen hielt und wegtrug. Wohin wusste Kim nicht, aber sie wusste, dass er ihr ein gutes Grab aussuchen würde. So, wie Aeris es verdient hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)