Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (Part 21-25) ================================================================================ Kapitel 1: Rufus ---------------- Kapitel 21: Rufus »Wie ein Obelisk, auf den die Hauptstraßen einer Stadt zulaufen, steht der starker Wille eines stolzen Geistes führend und gebieterisch inmitten der Kriegskunst« Clausewitz Vom Kriege Es dauerte nicht lange, da hatten sie den Fußmarsch hinter sich gebracht und befanden sich in der Highwind, was Cid äußerst wütend machte und ihn zum Fluchen brachte. Die Soldaten, die auf sie aufpassten, ermahnten ihn öfters endlich still zu sein, aber er war es erst, als sie ihn einen heftigen Stoß in die Rippen verpassten. Kim sah sich derweil unsicher um. Sie wusste nicht im geringsten, wie sie jetzt noch entkommen sollten, waren ihnen doch alle ihre Waffen und Substanzen abgenommen worden. Selbst Nameless war Kim weggenommen worden und irgendwohin gebracht worden. Sie hoffte nur, dass sie ihm nichts antaten. Die Turks hielten sich ebenfalls in ihrer Nähe auf, um höchstpersönlich dafür zu sogen, dass sie auch da blieben, wo sie waren. Sie saßen wirklich tief, tief in der Klemme, und Kim bezweifelte stark, dass sie jetzt noch den Kopf aus der Schlinge ziehen konnten. Sie versuchte immer wieder mit den Anderen zu reden, aber immer wenn sie etwas sagte, zischte eine der Wachen »Ruhe!« Und Kim gab es schließlich ganz auf. Das Einzige, was sie momentan machen konnten, war warten. Kim verbrachte diese Zeit damit Fluchtpläne zu entwickeln, die sie aber allesamt wieder verwarf, da die meisten von ihnen untauglich waren oder ihnen einfach das nötige Material fehlte. Da konnte man es drehen und wenden wie man wollte. Sie würden wohl nicht so schnell entkommen können. Es hatte nur ein gutes, und zwar, dass sie schon in der Highwind waren, und vielleicht konnten sie das Luftschiff für ihre baldige Flucht verwenden. Die Highwind so früh zu besitzen war sicher ein enormer Vorteil, und würde ihnen vieles erleichtern. Den Piloten hatten sie ja bereits und außerdem war da auch noch Shera, die zwar eigentlich nichts hier verloren hatte, aber sicherlich eine große Hilfe sein würde. Kim sah kurz zu ihr rüber. Es überraschte sie, dass Shera so locker blieb, obwohl sie sich in so einer Situation befanden, die aussichtslos schien. Für ihre Ruhe musste man sie wirklich bewundern. Kim wäre wirklich stolz gewesen, wenn sie so ruhig bleiben könnte, doch dafür war ihre Angst zu groß. Die Shinra konnten alles mit ihnen machen und am wahrscheinlichsten war es, dass sie sie hinrichten ließen, womit auch immer... Sie war wirklich nicht scharf darauf hier zu sterben, und das konnte sie, da es nicht einfach nur eine Illusion oder ein Traum war, sondern Wirklichkeit, so absurd es ihr selbst auch erscheinen mochte. Sie musste unbedingt hinter die Geheimnisse kommen, die sich um all dies rankten. Am meisten hatte sie der Traum irritiert. Es war einer dieser Träume, die einen vor etwas warnten, so etwas sollte es ja geben, auch wenn Kim nie einen gehabt hatte, mit Ausnahme von diesem einen, und doch wusste sie ganz genau, dass er ihr etwas sagen wollte, nur wusste sie nicht was. Diese unglaublich langweilige Stille und die Tatsache, dass sie nichts machen konnte, brachten sie dazu, wieder darüber nachzudenken. Sie hatte sich ja noch nicht damit befasst, aber jetzt war es an der Zeit dafür, und sie konnte nicht viel mehr Aktivitäten ausüben als diese. Der Traum geisterte noch einmal durch ihr Gedächtnis und sich musste sich schütteln, bei dem Gedanken an dieses grausame Schild und den schrecklichen Mann. Was hatte er noch gleich gesagt? Kim versuchte sich zu erinnern. Er meinte, er könnte sie nicht eher an dem Schild aufhängen, ehe sein Meister nicht hatte, was er wollte, und es war etwas, was er sich nur von ihr- Kim- nehmen konnte. Aber was? Und wer war der Meister? Der Mann hatte auch gesagt, dass er der Tod sei. Also, wer war der Meister über den Tod? Kim konnte sich da niemanden vorstellen, da der Tod allmächtig ist, und bestimmt nicht von irgendwem beherrscht werden konnte. Aber vielleicht meinte er ja auch gar nicht dieses wirkliche beherrschen, sondern nur, dass Jemand über Tod oder Leben der ganzen Lebewesen des Planeten richten konnte... jemand wie... nein, Kim schlug sich den Gedanken schnell wieder aus den Kopf. Was sollte Sephiroth von ihr haben wollen? Außerdem hätte er es sich schon lange holen können. Schließlich hatte er genügend Gelegenheiten dafür. Aber wo sie schon mal bei diesem Thema war; Wieso hatte er damals gemeint, dass sie alles zu Gunsten des Bösen werden ließ? Und was war mit Jenova? Wie konnte sie die Wehklagende Stimme von Jenova hören, wenn doch Sephiroth Jenova war? Oder war er es doch nicht? War es hier ganz anders? Kim versuchte sich an Jenovas Worte zu erinnern, aber sie kam einfach nicht mehr darauf. Dann die Sache mit der Substanz. Gunther hatte gesagt, dass sie die Substanz von einem nicht wirklichen Freund haben musste, und das darum diese Nebenwirkungen auftraten. Aber das konnte nicht sein, da Kim die Substanz auf dem Feld gefunden hatte. Der Geist hatte aber doch gemeint, dass man sie nur benutzen konnte, wenn man sie von einem Freund bekommt. Kim hätte sich den Kopf an einem der Eisenträger einschlagen können, so vollgestopft mit Fragen war er. Sie seufzte und musterte die beiden Shinrasoldaten, die auf sie aufpassten, dann wanderte ihr Blick zu den Turks, die ganz in ihrer Nähe miteinander redeten. Sie sah erst wieder weg, als die Vier auf sie aufmerksam geworden waren. Kim sah noch eine Weile durch die Gegend, dann sah sie zu Cloud, als erwarte sie, dass er einen Geistesblitz bekäme, wie sie hier abhauen konnten. Aber er stierte nur mit einem ernsten Blick in der Umgebung herum. Kim wollte sich gerade wieder ihren Rätsellöserversuchen widmen, als Tseng von den Turks vor sie trat »Der Präsident will dich sehen!« »Mich?« Fragte Kim und zeigte auf sich selbst »Warum mich?« »Das wirst du schon noch erfahren..« Er nickte den anderen Turks zu, die Kim daraufhin packten und vor sich herschoben. Sie sah über die Schulter zurück zu den Anderen. Cloud trat einen Schritt vor, wollte ihnen folgen, aber die Wachen hielten ihm die Gewehre auf die Brust. Kim nickte ihm zu »Schon okay.. ich werde sicher damit fertig!« Cloud sah ihr nach, konnte aber nichts machen, und schließlich verließen sie den Raum, in dem sie festgehalten wurden. »Schon einmal etwas von "gehen" gehört?« Knurrte Reno, als Kim fast gestolpert und hingefallen wäre, sich aber noch so gerade abfangen konnte. »Schon... ich würde ja auch gehen, wenn ihr mich nicht so schubsen würdet!« Gab Kim trotzig zurück und stolperte dann weiter Richtung Cockpit. Als sie über die Brücke gingen erhaschte sie einen kurzen Blick auf die Mechanik, die sich unter ihnen befand und vor sich hin ratterte. Ihr kam dabei ein verrückter Gedanke, aber sicher war Cid damit nicht einverstanden und es stand wieder alles auf dem Spiel, aber es war die einzige Möglichkeit zu fliehen. Kim hob den Kopf wieder und betrat mit den Turks zusammen das Cockpit der Highwind. Sie sah sich augenblicklich um. Es waren ein paar Soldaten hier, nicht etwa so viele wie draußen, aber genug um sich verteidigen zu können. Vor dem großen Fenster stand Rufus, bei ihm waren Heidegger und Scarlett. Ansonsten war es eben das Cockpit der Highwind, dem im Spiel gleichgestellt. Kim wurde vor den Drein aufgestellt und die Turks platzierten sich so, dass sie auch ja nicht entkommen konnte, was ihrer Ansicht nach völlig übertreiben war, da sie es sowieso nicht schaffen würde aus dem Cockpit hinauszukommen und selbst wenn es ihr gelingen sollte, wäre sie dennoch aufgeschmissen gewesen, da sie sich ungefähr Zehntausend Meter über der Erde befanden. Wenigstens hatten sie Kim losgelassen. »Ihr könnt gehen... bewacht die Anderen!« Sagte Rufus zu den Turks, woraufhin diese verschwanden. Er wartete einen Moment, dann drehte er sich zu Kim um und musterte sie. »Wegen der Kleinen machen wir so ein Theater?« Fragte Scarlett abfällig und verschränkte die Arme. »Ghyhaha... da muss ich Scarlett recht geben, Herr Präsident.. ein Kind ist den Aufstand doch nicht wert und diese Aufsässigen hätten wir auch so geschnappt, ohne dermaßen viele Soldaten zu opfern..« Sagte Heidegger und musterte Kim ebenfalls. Kim sah den bärtigen Mann trotzig an. Sie hatte keine Ahnung was da auf sie zu kam und was Rufus von ihr wollte, aber sie würde standhaft und tapfer sein. Schließlich sollten es die Shinra nicht zu einfach mit ihr haben. Der Präsident lachte leise und meinte dann »Na gut.. sie ist ein Kind.. aber kein normales.. nicht wahr?« Er sah Kim an, und Kim sah einfach nur patzig zurück. »Inwiefern?« Fragte Scarlett und sah Rufus fragend an. Auch Heidegger blickte nun zu dem Präsidenten. Dieser sah weiterhin Kim an »Nun.. erst einmal scheint sie Dinge zu wissen, die sie eigentlich gar nicht wissen kann, darüber hinaus beherrscht sie diese einmalige Substanz... die hat übrigens ziemlichen Schaden zugefügt, wenn es dich freut.. ich kann immer noch nicht wieder richtig sehen..« Er lächelte kalt, was Kim einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ, aber sie blieb standhaft und brachte sogar eine spöttische Bemerkung zustande »Ja, das freut mich.. jeder bekommt halt das, was er verdient..« »Ist das so? Du solltest nicht vergessen, dass du hier in meiner Gefangenschaft bist, und es dir nicht herausnehmen kannst, eine große Klappe zu riskieren..« Sagte Rufus ruhig und wandte sich dann zu dem Fenster um »Aber ich will gleich auf den Punkt kommen! Ich will wissen, was du über Sephiroth weißt!« Kim war baff. Sie hätte etwas anderes erwartet. Letztendlich schien es jedoch logisch zu sein, dass er etwas über Sephiroth wissen wollte, schließlich jagten die Shinra ihn auch. Heidegger und Scarlett sahen Kim interessiert an, wagten aber nicht, Rufus ins Wort zu fallen. »Nichts.. was soll ich schon über den wissen?« Gab Kim augenblicklich zurück. Sie wusste alles über ihn, aber sie wusste nicht, ob das alles hier zutraf, da hier vieles anders war und nicht mit dem Spiel übereinstimmte. »Sicher nicht?« Fragte Rufus und sah Kim mit einem Seitenblick an. Als diese nickte und stur blieb, seufzte er »Gut.. du weigerst dich mir zu antworten, dann muss ich dich halt dazu zwingen..« Kim machte sich auf alles gefasst, aber als der Präsident mit den Fingern geschnipst hatte, wurde nicht sie gepackt, sondern einige Soldaten verschwanden und kamen mit Nameless in den Händen zurück. Der Chocobo kreischte und zappelte vor Angst, und als er Kim sah, sah er sie mit seinen dunklen Augen flehend an. Kim sah schockiert zu dem Vogel, dem ein Flügel gebrochen worden war, der jetzt wie ein Banner schlaff runterhing. »Nameless!« schrie Kim auf und wollte schon auf die Soldaten losgehen, als auch sie gepackt und festgehalten wurde. Sie wurde mit Gewalt von dem Anblick losgerissen und nur das Geheule des Tierchens zeigte Kim, dass es noch da war. Wütend sah sie zu Rufus, der immer noch aus dem Fenster sah »Du mieser Sohn eines Hundes! Ich bring dich um, wenn du Nameless nicht gehen lässt! Das schwöre ich!« Der Präsident lachte etwas »Du bist nicht in der Situation um Anforderungen zu stellen! Also?« Kim zögerte kurz, kniff dann die Augen zusammen und sagte »Gut.. ich sage dir alles was ich weiß.. aber dafür lässt du Nameless in Ruhe!« Rufus drehte sich wieder um und nickte »Also schön.. erzähl mir was du weißt und ich lasse dein Federvieh in Ruhe..« »Habe ich dein Wort.. obwohl das sicher nicht viel wert ist..« Der Präsident schmunzelte etwas »Natürlich gebe ich dir mein Wort darauf.. aber wehe dir, du lügst.. ich merke es sofort und dann kannst du dich von diesem Federball verabschieden« Kim holte tief Luft und begann »Ich weiß selbst nicht alles über den Kerl.. aber er will die schwarze Substanz haben, die Meteor ruft.. eine art.. Waffe.. na ja.. der Planet lebt durch die spirituelle Energie, wie du weißt.. und hat der Planet eine Wunde, so sammelt sich dort etwas von ihr, um die Wunde zu schließen.. diese spirituelle Energie umgibt diesen Planeten und sorgt dafür, dass er am leben bleibt.. ohne sie stirbt er... aber das braucht man dir ja sicherlich nicht zu erklären... egal.. auf jedenfall will Sephiroth mit diesem Meteor dem Planeten eine gigantische Wunde zufügen und im herzen dieser Verletzung sein, um als eine art Gott wiedergeboren zu werden.. klingt verrückt, ist aber so...« »Du weißt noch mehr, nicht wahr?« Fragte Rufus und sah zu Nameless. Kim sah ebenfalls zu dem Chocobo, der immer noch wild um sich schlug und weinte. Niedergeschlagen nickte sie »Ja.. aber.. ich weiß selbst nicht was das zu bedeuten hat.. von daher macht es wenig sinn, darüber zu reden..« Sie sah Rufus an, dass er es trotzdem wissen wollte und als er den Soldaten hinter Kim zunicken wollte, damit sie womöglich auch noch den anderen Flügel des Tieres brachen, sah Kim wütend auf ihre Füße und begann zu erklären »Nun.. Sephiroth wird von seiner Mutter.. eigentlich ist es ja nicht seine wirkliche Mutter, aber Hojo weiß darüber mehr und es ist zu kompliziert als das ich es erklären könnte.. auf jedenfall wird Sephiroth von Jenova begleitet.. aber irgendetwas ist seltsam an ihr.. wir trafen Sephiroths Schatten in der Gold Square und dort war ihre Stimme zu hören, also die von Jenova, und sie Wehklagte und schrei irgendwelche seltsamen Dinge aus.. ich kann mich aber nicht mehr erinnern, was genau es war..« Kim hatte so eine Wut im Bauch. Am liebsten wäre sie Rufus gleich an die Kehle gesprungen und hätte ihn mit bloßen Händen erwürgt. Zornig biss sie die Zähne zusammen und wartete auf die nächste Reaktion des Präsidenten. Er überlegte einen Moment und fragte dann »Und die schwarze Substanz? Du weißt doch sicher wo sie zu finden ist, nicht wahr?« Das durfte Kim ihnen nicht verraten. Diese Substanz war bei Shinra sicherlich in besseren Händen als bei Sephiroth, aber wer konnte wissen, was sie mit ihr anstellen würden. Es würde auf jedenfall nicht gut sein, soviel stand fest. Rufus nickte den Soldaten zu die Nameless festhielten, als er merkte, dass Kim nicht antworten wollte. Der Chocobo kreischte auf und Kim wurde zu ihm gedreht. Sie sollte wohl zusehen, um so zum reden bewegt zu werden. Einer der Soldaten packte Nameless' heilen Flügel und wollte ihn auch noch brechen, als Kim frustriert sagte »Ich sage es..« Der Soldat ließ auf einen Wink hin den Flügel los und Kim wurde wieder gezwungen zu Rufus zu sehen. Ihr Zorn war am Siedepunkt und sie schwor bittere Rache, was eigentlich untypisch für sie war. Rufus grinste kalt und sah sie abwartend an. Kim ballte beide Hände zu Fäusten und sah ihn finster an »Sie befindet sich im Tempel des alten Volkes..« Sie verriet nicht, dass der Tempel selbst die schwarze Substanz war. Darauf musste er schon alleine kommen. »Na bitte, es geht doch. Das war doch nicht so schwer oder?« Er grinste noch eine Spur fieser und zog dann Kims Substanz aus der Hosentasche. Einen Moment sah er sie an, dann wandte er sich an Kim »Eine Sache noch.. sag mir, wie man sie benutzt, ich habe es versucht, aber es klappt nicht..« »Natürlich nicht! Man kann sie nur benutzen, wenn man sie von einem Freund geschenkt bekommen hat! Sie ist eben etwas besonderes!« »Verstehe.. eigentlich schade.. ich hatte gehofft Sephiroth damit vernichten zu können..« »Das kannst du nicht! Mit keiner Waffe und auch nicht mit dieser Substanz! Er ist zu mächtig! Glaub mir.. ich habe ihn ja selbst erlebt..« Sagte Kim wütend und versuchte sich loszureißen. Rufus steckte die Substanz wieder weg und verschränkte die Arme »Gut, dann ist sie nutzlos für mich.. ich werde sie loswerden!« Er wandte sich an Heidegger und Scarlett »hab ihr gut zugehört? Wir werden sofort die Turks zum Tempel des alten Volkes schicken!« Heidegger salutierte »Jawohl Sir! Ich werde sie sofort damit beauftragen!« Damit verließ er das Cockpit, ohne Kim auch nur eines Blickes zu würdigen. Scarlett lachte mit vorgehaltener Hand »Sie hatten recht.. dieses Mädchen weiß eine menge Dinge.. und was soll nun mit ihnen allen geschehen?« »Lass Cloud und die Anderen hinrichten.. das Mädchen behalten wir noch etwas« Kim erschrak. Das durfte nicht passieren! Aber was sollte sie tun? Scarlett nickte »Gut, ganz wie sie wollen Herr Präsident!« Sie wollte ebenfalls gehen, aber Rufus hielt sie noch einmal zurück »Warte noch einen Moment..« »Ja, Sir?« »Ich will, dass du die Kleine und die vom alten Volk zu Hojo bringst wenn wir gelandet sind! Mal sehen was er dazu meint..« Damit wandte er sich ab und Scarlett ging, während Kim brutal aus dem Cockpit befördert wurde. »Halt! Nameless! Rufus! Du Hund! Du hast mir dein Wort gegeben!« brüllte Kim wütend, aber Rufus zuckte nur mit den Schultern »Wie du sagtest; Mein Wort ist nicht viel wert.. zumindest nicht bei solchem Gesocks wie dir und deinen Freunden..« Kim fing an sich zu wehren, aber es nützte nichts, sie wurde einfach gestoßen und geschoben, bis sie aus dem Cockpit waren. Sie hatte ihren Plan schon vergessen, weil ihre Gedanken und Sorgen bei dem Chocobo waren. Sie hatte angst, dass er getötet werden würde. Und zu Hojo wollte sie auf gar keinen Fall! Dieser verrückte Wissenschaftler war der letzte den sie kennenlernen wollte! Kim wurde zurück zu Cloud und den Anderen gebracht und fiel arg auf den Boden, als eine Wache sie zu ihnen schubste. Shera half ihr aufzustehen und musterte sie besorgt »Ist alles in Ordnung?« Kim nickte hektisch. Sie war kreidebleich und ihr Herz hämmerte wild, dazu kam diese Wut auf Rufus, die sie mit sich trug »Es ist schrecklich! Ich wollte ihnen nichts sagen, aber sie haben Nameless gequält!« »warte! Was wolltest du ihnen nicht sagen?« Fragte Cloud und ignorierte die warnenden Blicke der Wache. Kim sah ihn voller Schuldgefühle an »Das mit der schwarzen Substanz und so.. aber.. ich habe nichts über dich erzählt!« es war Kim rausgerutscht. Sie hatte das nicht sagen wollen, aber nun war es passiert. »Wieso über mich?« Fragte Cloud verwirrt und sah Kim an, doch die schüttelte rasch den Kopf »Egal! Sie wollen euch hinrichten lassen! Wir müssen-« Mehr brachte sie nicht heraus, da eine Wache ihr den Lauf seines Gewehres in den Rücken gerammt hatte. mit einem Schmerzendschrei fiel Kim vorne rüber und blieb wimmernd auf dem Boden liegen. Aeris, Tifa und Shera waren sofort bei ihr, während Cloud, Barret, Red, Cid, Vincent und Yuffie sich wütend auf die Wachen stürzten. Das war sozusagen der Auslöser gewesen und nun waren die Sechs entfesselt und bereit selbst ohne Waffen und Substanzen zu kämpfen. Es endete in einem Desaster. Natürlich bekamen die Wachen Unterstützung von den ganzen anderen Soldaten und konnten die Aufsässigen wieder unter Kontrolle bekommen. Cloud und Co. konnten noch von Glück sagen, dass sie nicht gleich getötet worden waren. Letztendlich behielten sie nur einige Verletzungen zurück, aber nun wurden sie gefesselt und geknebelt. Kim hatte den Schlag in den Rücken gut überstanden und es würde wohl nur ein blauer Fleck zurückbleiben, aber es tat trotzdem höllisch weh. Als sie dann in Junon landeten, wurden sie getrennt. Kim wurde von Scarlett höchstpersönlich in Empfang genommen und abgeführt. Sie wehrte sich nicht. Es hatte keinen Sinn. Sie durchquerten die Stadt und betraten schließlich ein Gebäude mit Zellen. Kim wurde entfesselt und Scarlett schubste sie in die Zelle »Dein neues Zuhause.. ich hoffe es gefällt dir!« Damit schloss sie die Tür und ließ eine wütende und verbitterte Kim zurück. Sie trat vor die Zellentür und ließ sich dann auf die Pritsche sinken, die sich hier befand. Kim vergrub den Kopf in den Händen und fing an jämmerlich zu heulen. Es war alles so ungerecht, und sie würde hier niemals lebend herauskommen. Würde niemals mehr nach Hause kommen und ihren Vater wiedersehen, genauso wenig wie sie Cloud und alle Anderen wiedersehen würde, oder Nameless, der sicher schon tot war. Sie schluchzte und ihr Zorn wandelte sich in Verzweiflung um. Sie war verloren, und würde nicht einmal sofort sterben dürfen, sondern würde auch noch irgendetwas ertragen müssen, was Hojo ihr antat. Sie wollte nicht mehr- nein- sie konnte einfach nicht mehr! Tag um tag immer dieses Grauen hier zu erleben machte sie verrückt und wahnsinnig vor Angst. Ein Geräusch ließ sie hochfahren, und sie sah, wie Scarlett Aeris an ihrer Zelle vorbeiführte. Vermutlich brachte sie Aeris in einen anderen Trakt, dann Kim hörte, wie eine zweite Tür ins Schloss fiel. Dann war es wieder still. Sie schniefte und spürte, wie Tränen über ihre Wangen liefen und dafür sorgten, dass ihr Blick verschleiert wurde. Sie kauerte sich auf der Pritsche zusammen und starrte in die Dunkelheit. Ihr Herz klopfte schnell und sie zitterte vor Angst vor der Ungewissheit. Sie hatte gesehen wie grausam die Shinra sein konnten, wenn sie wollten. Nameless Geschrei ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, ebenso wenig wie das Bild des kleinen, verletzten Tieres. Es war schlimmer alles andere, was sie bisher hier erlebt hatte. Schlimmer als die Leichen in Costa Del Sol, schlimmer als ihr schrecklicher Alptraum oder die Geschehnisse in der Gold Square. Sie wollte nur noch sterben. Weg, einfach weg von hier. Von all diesen Grausamkeiten. Ihre Mutlosigkeit machte ihr es unmöglich an eine Flucht zu denken. Sie hatte nicht die Kraft, etwas an ihrem Schicksal zu ändern. Und alles was sie bisher versucht hatte daran zu ändern, war schief gegangen und hatte sie alle nur noch mehr reingeritten. Vielleicht war sie an allem Schuld, ganz wie Sephiroth es gesagt hatte... Vielleicht passierte dies alles wirklich nur wegen ihr... Sie zog die Beine an den Körper und schlang die Arme darum, dann vergrub sie den Kopf und ergab sich wieder ihrer Trauer. Sie sah auch nicht auf, als wieder eine Tür aufgeschlagen wurde und Jemand reinkam. Vermutlich war es eh nur Scarlett. »Wieso weinst du?« Fragte eine Stimme, und es war eindeutig eine Männerstimme, also konnte es kaum Scarlett sein. Kim sah nun doch auf und blickte zur Zellentür, wo ein junger Soldat aufgetaucht war. Er trug die Shinrauniform, aber keinen Helm. Er hatte kurze, blonde Haare und blaue Augen. Seine Statur schien eher schmächtig zu sein und Kim schätze ihn auf 19 Jahre. Er hatte Ähnlichkeit mit Cloud, aber seine blonden Haare lagen im Mittelscheitel und fransten sich unten aus. Er schien nett zu sein und hatte eine positive Ausstrahlung, obwohl er etwas verwirrt wirkte. Er sah fragend zu Kim rein und Kim sah einfach nur zurück. Wer war der Kerl? Und was wollte er? Kapitel 2: Der pflichtvergessene Soldat --------------------------------------- Kapitel 22: Der pflichtvergessene Soldat »Feiger Gedanken bängliches Schwanken, weibliches Zagen, ängstliches Klagen wendet kein Elend, macht dich nicht frei. Allen Gewalten Zum Trotz sich erhalten, nimmer sich beugen, kräftig sich zeigen, rufet die Arme der Götter herbei« Johann Wolfgang Goethe Der junge Soldat wartete einen Augenblick, dann merkte er, dass Kim nichts sagen würde, und er begann selbst zu sprechen »Was macht überhaupt ein Kind hier? Die kommen vielleicht auf Ideen!« Er schüttelte den Kopf und ließ sich in die Hocke sinken, den Blick weiterhin auf Kim gerichtet, die immer noch schwieg und ihn misstrauisch beäugte. Der Soldat seufzte und sah traurig drein »Nie will einer mit mir reden.. ich frage mich, woran das liegt..« Was redete er da für einen Stuss? War der Typ noch normal in seinem Kopf? Kim zog die Nase hoch »was willst du überhaupt?« »Sie redet mit mir! Ich danke den Göttern!« Der Soldat sah zur Decke und faltete die Hände als würde er beten. Kim legte die Stirn in Falten und wartete auf eine Antwort. Der Soldat grinste sie nun an und sagte »Vor allem will ich kein Mädchen weinen sehen!« Kim schüttelte den Kopf und sah weg »Hau ab« Der Soldat kratzte sich am Hinterkopf und stand auf »Da hat aber jemand schlechte Laune..« »ich will dich mal sehen, wenn du eingesperrt bist und weißt, dass deine Freunde getötet werden..« Gab Kim säuerlich zurück, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Sie hatte keine Lust sich mit diesem Vollidioten zu unterhalten. Was bildete er sich überhaupt ein?! Wollte er sie verspotten?! »Siehst du? Darum musst du mit mir reden! Sonst kannst du gleich alles vergessen!« Der Soldat hob den Zeigefinger und sah Kim ernst an, diese sah nun doch wieder zurück »Hau endlich ab!« »ich will dir helfen! Wirklich! Ach ja.. mein Name ist übrigens Joey!« »Das interessiert mich nicht!« knurrte Kim und drehte sich wieder weg. Der Soldat namens Joey gab es dennoch nicht auf und lehnte sich an der gegenüberliegenden Wand zurück »Zufälligerweise bin ich ein toller Psychologe! Ich wette ich kann deinen Seelischen schmerz lindern!« Er lächelte lieb und wartete darauf, dass Kim etwas sagte, aber sie wollte nicht reden und hoffte, dass dieser Irre wieder verschwinden würde. Sie wollte mit keinem reden. Sie wollte nur noch in ihrer Verzweiflung ertrinken. Aber Joey ließ nicht locker »Es sind deine Freunde? Diese Typen, die heute abgeführt wurden? Ja?« Kim sah wütend zu ihm rüber und bemerkte voller Zorn, dass er immer noch lächelte. Was gab es da zu grinsen? »Hast du nichts besseres zu tun als mich zu ärgern?« »Ich ärger dich doch nicht... ich will mich ganz normal unterhalten.. außerdem dürfte ich gar nicht hier sein..« Er sah sich verstohlen um, und als er merkte, dass sie alleine waren, sah er wieder zu Kim »Ich bin ein sogenannter pflichtvergessener Soldat.. die von oben haben irgendwie etwas gegen solche wie mich..« »Ist doch logisch..« seufzte Kim und stierte zu Boden »Denen bist du ein Dorn im Auge, weil sie Perfektion erwarten..« Joey schüttelte den Kopf »Nö.. die wollen nur Gehorsam.. aber ich habe da keine Lust zu..« »Wieso gehst du dann nach Shinra?« fauchte Kim und verwünschte ihn in Gedanken. Der Soldat überlegte kurz und antwortete dann »Na ja.. ich habe da so Pläne.. und ohne Shinra kann ich die nicht verwirklichen...« Kim erinnerte sich an das, was ihr Tifa erzählt hatte, dass sich manche der Soldaten einfach nur ihre Träume erfüllen wollen und darum zu Shinra gingen. Dieser Joey war das beste Beispiel dafür. Vielleicht war es doch nicht so falsch mit ihm zu reden. Kim stand auf und ging zu der Zellentür. Einen Moment zögerte sie, aber dann sagte sie »Mein Name ist Kim..« »Kim, he? Freut mich! Freut mich wirklich!« Grinste Joey. Er schien hyperaktiv zu sein. Zappelte mal hier- mal dorthin, ohne dass es einen wirklichen Sinn ergab. »ich war auch mal da drin eingesperrt.. es ist die Hölle.. das kann ich dir sagen!« »Danke.. ich erleb es gerade selbst..« Kim wollte sich wieder abwenden, weil sie nun doch der festen Überzeugung war, dass Joey nur mit ihr redete, weil ihm langweilig war. »Weißt du.. ich will dir wirklich helfen..« sagte der Soldat rasch und Kim verharrte und sah zu Boden »Das kannst du aber nicht.. das kann keiner! Ich habe etwas wirklich schlimmes getan...« Sie kniff die Augen zu und kämpfte gegen die Tränen an, die wieder in ihre Augen kamen. Joey schwieg kurz, dann fragte er »Was denn?« Kim schüttelte den Kopf »Es ist nicht so wichtig..« »Wenn es nicht wichtig wäre, dann wäre es die Tränen nicht wert, oder?« gab der Soldat zurück und sah zu Kim auf, die sich wieder zu ihm umgedreht hatte. »Nein.. vermutlich nicht..« sagte sie niedergeschlagen und seufzte tief. Joey sah sie abwartend an »Also ich erzähle es keinem! Ehrenwort!« »Du bist ein Shinrasoldat!« »Ja, aber auch ein Mensch!« Kim stockte. So hatte sie das nie gesehen. Natürlich waren auch Shinrasoldaten nur Menschen und erfüllten ihre Pflicht. Sie taten nur, was man ihnen sagte, auch wenn es nicht richtig war. Sie taten es, weil sie fest an etwas glaubten. Doch sie waren auch Menschen. Langsam begriff Kim Tifas Worte. Genau das hatte sie gemeint. Plötzlich tat ihr das mit der Rakete unendlich leid und sie hatte eine weitere Verzweiflung in sich. Vielleicht erzählte Kim deshalb alles »Ich habe meine Freunde verraten und jetzt werden sie getötet werden.. und ich kann nichts für sie tun.. es ist alles meine Schuld.. alles..« Joey stand auf und sah sie ernst an »Deine Schuld? Gib die nicht die Schuld daran! Es hat keiner Schuld daran.. es kam, wie es kam.. und ich glaube, du hattest keine andere Wahl, als sie zu verraten.. was du sicher nicht wirklich getan hast..« Kim nickte sachte und wischte sich die Tränen weg. Joey lächelte »So ist es richtig! Nicht weinen, dass hilft nicht.. dass bringt dich nicht weiter und wird dir nicht helfen.. du musst immer stark sein! Und überzeugt von dir! Nur so kommst du ans Ziel!« Kim lächelte etwas. Es war Weisheit in diesen Worten. Vielleicht wusste Joey es selbst nicht, aber für sie hatte es einen Lichtpfad geöffnet. Er wusste nicht alles, und dass war gut so. trotzdem hatte er ihr geholfen, allein mit seinen Worten, die Kim zu ihr selbst zurückhalfen. »Danke..« sagte sie leise und Joey grinste, während er die Arme verschränkte »Gut so! Niemals Aufgeben! Auch jetzt nicht!« »Aber wieso hilfst du mir?« Fragte Kim, die sich darüber wunderte, da Joey eigentlich ein Shinra war. Der Soldat sah erste etwas dumm drein, aber dann sagte er mit Überzeugung »Ich mag lächelnde Mädchen lieber! Die sind dann viel hübscher!« Kim sah etwas irritiert drein, sagte aber nichts dazu, sondern begann gleich, Joeys Worte in die Tat umzusetzen. Sie versuchte vergebens die Zellentür zu öffnen. Joey sah ihr eine Weile dabei zu, dann lächelte er und hob eine Hand, was bedeuten sollte, dass Kim inne halten sollte »Nicht verzagen, Joey fragen! Ich bin sofort wieder da!« Damit verschwand er. Kim fragte sich, was er vorhatte und ob es klug war. Er hatte zwar gute Sprüche drauf, aber sie zweifelte an seinem gesunden Menschenverstand. Es dauerte lange und Kim dachte schon, er würde nicht wiederkommen, aber dann tauchte er wieder vor ihrer Zellentür auf. Breit grinsend. »was hast du gemacht?« Fragte Kim. Joey sagte nichts, sondern griff in seine Tasche und zog einen Schlüssel hervor. Ungläubig sah Kim diesen an. Joey grinste noch eine Spur breiter »Ich hab mich mal eine zeitlang mit Taschendiebstehlen durchgeschlagen.. hab den Schlüssel von einer Wache abgeluchst..« Er lachte auf und steckte den Schlüssel ins Schloss. Mit einem leisen klick sprang die Tür auf und Kim war frei. Verblüfft sah sie Joey an »Wieso hilfst du mir bei der Flucht?« »Tja.. ich kann Kinder einfach nicht eingesperrt sehen.. Kinder sollten spielen und die Sonne genießen! Außerdem..« Er wandte sich um und errötete »Zu deiner Gruppe gehören auch diese drei schnuckeligen Frauen...« Kim klappte förmlich der Unterkiefer runter. Er hatte sie nur befreit, weil er so an Aeris, Tifa und Shera rankommen wollte, dieser ausgebuffte Fuchs. Er hatte wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank, aber Kim sollte es recht sein, wenn er ihr dafür half. Sie grinste »Ihre Namen sind Aeris, Tifa und Shera!« »Ich werde sie mir garantiert merken! Oh ja, wie könnte ich sie vergessen?« schwärmte Joey, was bei Kim Brechreiz verursachte. Sie packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich runter »Willst du sie mal persönlich kennenlernen? Ich kann euch vorstellen, aber nur, wenn du mir hilfst sie zu befreien!« Joey zögerte keine Sekunde »Gut, dann lass uns sie retten gehen! Ich kenne mich hier aus! Folge mir!« Damit wandte er sich um und schlich den Gang entlang. Kim folgte artig und dankte Gott dafür, dass er ihr Hilfe gesandt hatte, auch wenn dieser Typ vermutlich Irre war und dass alles auf die leichte Schulter nahm. Er war besser als keiner. Sie verließen den Trakt und betraten den nächsten. Zu Kims Leidwesen war Aeris nicht hier. Sie musste schon bei Hojo sein. Kim musste sich beeilen, und wenn sie Glück hatte, kamen sie alle hier raus, selbst Nameless, von dem Kim nicht glaubte, dass er tot war. Sie begann wieder positiv zu denken, wie Joey gesagt hatte, und es half ihr wahnsinnig. Gerade hier durfte sie nicht den Mut verlieren. Sie sah Joey von hinten an und fragte sich, ob er wirklich wusste, wohin sie gehen mussten. Aber schließlich wollte sie es mit vertrauen versuchen. Dieser pflichtvergessene Soldat war ihre einzige Hoffnung. Zusammen verließen sie die Zellentrakte und befanden sich nun wieder auf der Plattform von Junon. Kim wunderte sich nur, dass keine Soldaten da waren, und als sie Joey danach fragte, sagte er fröhlich »Die sind alle bei der Hinrichtung! Was für ein Glück.. so ist das Entkommen leichter!« Kim erblasste und sah den Soldaten hektisch an »Nein! Das ist schrecklich! Sie wollen meine Freunde töten! Wir müssen uns beeilen! Komm!« Damit zog sie Joey hinter sich her und lief die Straße hinab. Sie hoffte nur, dass es der richtige weg war, aber Joey sagte nicht, dass es der falsche war, darum lief Kim weiter. »Wir willst du das denn anstellen? Was glaubst du eigentlich wie viele Soldaten da sind? Und Scarlett ist da ebenfalls! Du kannst da nicht einfach reinspazieren!« Rief Joey aus und blieb stehen, woraufhin Kim auch stehen bleiben musste. Sie sah Joey an »ich kann verstehen, wenn du nicht mitkommen willst.. danke dass du mich befreit hast.. aber ich muss sie retten!« Damit rannte sie alleine weiter. Joey überlegte kurz, seufzte dann schwer und eilte ihr nach »Ich kann sich da nicht alleine reingehen lassen!« Sagte er, als er auf gleicher Höhe mit Kim war. Kim lächelte »Irgendwie habe ich mir das gedacht.. es ist immer so...« »Aber willst du nicht erst einen Plan entwerfen?« »keine Zeit!« Kim lief noch etwas schneller und sah mit einem ernsten Blick geradeaus. Joey rannte neben ihr her und meinte »Aber die Hinrichtung ist erst in einer Stunde und sie werden und beide schnappen, wenn wir da einfach so reinmaschieren..« Kim blieb augenblicklich stehen, und Joey rannte an ihr vorbei, ehe er gemerkt hatte, dass sie nicht mehr lief. Er machte kehr und sah sie fragend an. Kim zog ihn zu sich runter »Wieso hast du das nicht gleich gesagt?« »Du hast nicht danach gefragt..« Sie seufzte und sah auf ihre Armbanduhr, die gottlob ihren kleinen Ausflug in dem Fluss überlebt hatte »Wenn wir noch eine Stunde zeit haben, dann kann ich vorher meine Substanz holen und-« »Du meinst aber nicht zufällig diese gaaaaaaanz seltene, oder? Die, die so Orange leuchtet?« Kim sah Joey mit großen Augen an »Doch! Wo ist sie?« »Ich hörte, Hojo hat sie.,. für irgendwelche Untersuchengen, oder so.. ich kenn mich damit nicht aus..« Er kratzte sich am Hinterkopf und sah Kim an, die jetzt zu lachen begann. Es war so einfach. Sie mussten nur zu Hojo, Aeris befreien, die Substanz wiederholen und damit alle Soldaten lahm legen, damit sie Cloud und die Anderen retten konnten. Es würde ein Kinderspiel werden. Kim sah Joey siegessicher an »Wo ist Hojo?« »Ich kann dich ja hinbringen.. aber.. hm..« ER verschränkte die Arme und sah in den dunklen Nachthimmel. Kim sah ihn fragend an »was aber?« »Da sind noch Reno und Rude von den Turks.. die sind nämlich nicht mit zu diesem Tempel gegangen..« »Du weißt aber echt über alles bescheid..« Sagte Kim baff und musterte ihn eindringlich. Joey lachte und stemmte sie Fäuste in die Hüften »Klar.. ich hör mich halt überall um.. ich bin der reinste Rumstreuner!« Kim lächelte matt und sah entschlossen drein »Egal.. die Turks halten uns nicht auf! Wir gehen.. Joey... gehst du vor?« Er seufzte »Es hat sicher keinen Sinn, dich davon abhalten zu wollen... und ich will die hübschen Mädels kennenlernen...« Er lies den Kopf hängen und ging los. Kim folgte ihm. Gut das er so Mädchenbesessen war. Sonst hätte er ihr sicher nie geholfen. Kim selbst verspürte nun deutlich keine Verzweiflung mehr. Sie strotzte vor neugewonnenen Mut und einer frischen Portion Zuversicht. Eigentlich hatte sie das Joey zu verdanken. Ohne ihn würde sie immer noch weinend in der Zelle hocken, aber so war sie wieder ganz sie selbst und voller Tatendrang. Denn egal wie schlimm es war, sie durfte nicht Aufgeben! Kim und Joey waren lange gegangen und die Stunde, die sie Zeit hatten neigte sich dem Ende zu, aber noch gab es Hoffnung, und Joey versicherte, dass sie bald da waren. Momentan wanderten sie durch den verlassenen Korridor eines Gebäudes. Kim fragte sich wirklich, ob er den Weg kannte, oder einfach nur die beste Richtung nahm, die es gab. Aber dann erkannte sie, dass Joey ganz genau wusste, wohin er gehen musste. Sie stiegen eine Treppe hinab und betraten den Keller des Gebäudes. Hier war es laut. Es waren Stimmen zu hören und die Geräusche arbeitender Geräte. Kim ging etwas schneller. Sie folgte einem blauen Lichtstrahl, der durch die Finsternis des Kellergangs drang. Sie wollte gerade um eine Ecke biegen, als Joey sie zurückhielt »Warte! Da ist ein Labor von Hojo!« Er sah kurz um die Ecke und dann wieder Kim an »Der Professor ist da.. und dir Turks... aber deine Freundin nicht.. ich wette sie verstecken sie in den Zellen hier unten..« Er beschrieb Kim, ihm zu folgen und dabei leise zu sein. Kim erstaunte es immer noch, dass er sich hier so gut auskannte. Er war ein richtiger Rumtreiber und würde sicher gut zu ihrer Gruppe Aufsässiger passen. Aber Kim bezweifelte, dass er Shinra verlassen würde, wenn es nicht unbedingt erforderlich war. Im Moment war das jedoch egal. Ersteinmal musste sie ihre Freunde retten. Joey führte sie einen anderen Kellergang hinunter und blieb vor einer schweren Eisentür stehen, in der sich ein Guckloch befand. Vorsichtig sah er hindurch und zog schnell den Kopf wieder runter »Volltreffer! Allerdings wird sie von einem Soldaten bewacht!« »Und jetzt?« Fragte Kim, die ebenfalls durch das Bullauge gelinst hatte und am ende des dahinterliegenden Ganges Aeris entdeckt hatte, die von einer Wache umgeben war. Joey zeigte auf sich und grinste »Ich mach das! Ich muss schließlich als Held dastehen, wenn du verstehst..« Damit schob er Kim beiseite und betrat die Zelle. Kim stierte durch das runde Fenster in der Tür und beobachtete, wie Joey ein paar Worte mit dem anderen Soldaten wechselte, ehe er ihn niederschlug und in einer Nische versteckte. Kim lächelte erfreut und trat ein. »Gut gemacht Joey!« Lobte sie und sah dann perplex dabei zu, wie er Aeris eine Rose vor die Nase hielt. Die ebenso perplexe Aeris sah von Joey zu Kim und öffnete auch sogleich ungläubig den Mund. Kim kam auf sie zu und sah Joey an, der Aeris anbaggerte, dann sah sie mit einem kopfschütteln zu Aeris »Alles Okay?« Aeris nickte »Ja.. aber.. wie..?« »ich erkläre es später.. komm.. wir müssen gehen... Joey..?« Der Soldat sah auf »Ja! Wir sollten gehen!« Damit ging er voraus, vermutlich um Aeris zu zeigen, wer hier Anführer war und wer nicht. Auf wen sie stolz sein konnte, und auf wen nicht. Kim seufzte und ging ihm nach, Aeris folgte ihnen. »Wer ist das?« Fragte sie im Flüsterton und wies auf Joey, Kim lächelte etwas »das ist Joey.. er hat mit geholfen zu fliehen..« »Aber er ist doch ein Shinrasoldat..« »Ja, aber auch ein Mensch..« Gab Kim zurück, woraufhin Aeris sie sprachlos ansah. Zusammen verließen sie die Zelle und durchquerten den Kellergang, zurück zu dem Labor. Hier bleib Kim stehen. Sie musste noch ihre Substanz holen. Vorsichtig linste sie um die Ecke und machte Hojo, Reno und Rude aus, die sich unterhielten. Kims Blick tastete sich von ihnen weg, vorbei an den Gerätschaften, die sie nicht identifizieren konnte, bis zu einem Tisch, auf der die Substanz lag. Sie drahte sich zu Aeris und Joey um »Sie stehen mit dem Rücken zu der Substanz.. vielleicht kann ich sie holen ohne bemerkt zu werden..« Aeris und Joey wollten etwas sagen, aber da krabbelte Kim schon in Richtung Tisch. Gespannt verfolgten die Beiden sie mit den Augen. Kim atmete flach und versuchte so leise wie möglich zu sein. Ihr Herz hämmerte so schnell als wollte es zerspringen und sie befürchtete, die Turks und Hojo könnten es schlagen hören. Vor dem Tisch blieb sie stehen, sah über die Schulter zurück zu den Turks und dem Wissenschaftler, um sicher zu gehen nicht entdeckt zu werden, dann stand sie langsam auf und nahm sich so vorsichtig und leise wie möglich die Substanz. Sie blinkte auf und Kim versteckte sie schnell in ihrem Ärmel, dann sah sie gehetzt zu den drei Personen, die zum Glück noch nichts bemerkt hatten. Sie atmete tief ein und grabbelte zurück zu Aeris und Joey. Hinter der Ecke atmete sie auf. Sie hatte es irgendwie geschafft ohne aufzufallen. »Super!« Sagte Aeris begeistert und zeigte dann zu der Treppe »Jetzt sollten wir gehen!« Kim und Joey nickte und somit verließen sie den Keller. Kim sah auf die Uhr und sie traf entsetzen »Wir haben nur noch Zehn Minuten!« »Dann beeilen wir uns lieber!« Sagte Joey und rannte los. Kim und Aeris folgten ihm. »Wieso? Was ist denn in zehn Minuten?« Fragte Aeris. Kim sah sie ernst an »In zehn Minuten werden Cloud und die Anderen hingerichtet! Wir müssen das unbedingt verhindern! Joey! Wie weit ist es?« Aeris sah sie schockiert an und rannte etwas schneller. Der Soldat sah über die Schulter »Nicht weit.. wir können es noch gerade so schaffen!« Sie überquerten die Plattform, rannten Richtung Hafen, bis zu einer Art Seilbahn, an der noch immer ein Banner mit dem Namen Rufus hing. Joey zeigte darauf und kletterte eine kleine Leiter hoch, um ins innere der Gerätschaft zu gelangen. Kim und Aeris folgten augenblicklich und betraten ebenfalls die Mechanik. Kim lies den Blick umher schweifen, aber außer einem Fenster und Hebeln und Knöpfen gab es nichts zu sehen. Sie wandte sich an Joey »Weißt du wie man es bedient?« Er schüttelte den Kopf »Nö.. eigentlich fährt nur Rufus damit.. wir normalsterblichen müssen Treppen hochsteigen.. aber die wären jetzt zu weit weg gewesen..« Kim und Aeris seufzten, aber Joey gab ihnen einen Wink und grinste »Ich bekomm das schon hin!« damit begann er die Hebel und Knöpfe zu untersuchen. Einen Moment überlegte er, dann griff er sich wahllos einen Hebel und legte ihn um. Es surrte und quietschend begann die Seilbahn hinaufzufahren. Aeris sah den Soldaten begeistert an »Wow! Mit dem ersten versuch!« »Tja.. nun..« Joey sah sie aufreißerisch an und lehnte sich zurück, wobei er mit dem Ellenbogen auf einen Knopf drückte. Lauthals fingen Sirenen an zu ertönen und ein rotes Warnlicht blinkte in dem Wagon auf. Kim sah sich gehetzt um und es schockierte sie, als sie merkte, dass die Bahn anhielt. »Na Großartig! Joey!« Kim legte einige Hebel um, versuchte mit den anderen Beiden die Bahn wieder zum laufen zu bringen, aber es half nichts. Der Alarm war ausgelöst worden und sie steckten fest. Wütend haute Kim auf das Bedienpult, dann wandte sie sich ab und ging zur Tür. Sie öffnete diese und stierte hinunter. Es war tief und ein Sturz würde ihren sicheren tot bedeuten. Sie wandte den Blick von unten ab, und sah an dem Wagon vorbei, auf die Eisenstange, auf der die Bahn fuhr. Man konnte an dem Wagon entlang bis zu ihr hinklettern und von dort aus weiter nach oben gelangen, wenn man genug Kraft aufwand. Der Weg war nicht mehr weit und mit ein bisschen glück würden sie es schaffen. Kim wandte sich ab und sah Aeris und Joey an »Wir müssen klettern!« »Klettern? Bist du Irre? Das schaffen wir nie!« Rief Joey aus und musterte nun seinerseits den Weg nach oben. Auch Aeris sah aus der Tür. Sie holte tief Luft und begann dann rauszuklettern »Kim hat recht.. das ist die einzige Möglichkeit..« Kim nickte und folgte ihr. Joey verweilte noch einen Augenblick, begann dann aber auch mit der Kletterei. Es war schwierig sie festzuhalten und mit den Füßen den besten Halt zu finden. Dazu kam der kalte Wind der vom Meer herauf um ihre Ohren pfiff. Langsam und mühselig erklommen sie die Eisenstange und bahnten sich einen Weg nach oben. Aeris hatte es wohl am schwersten von ihnen, da sie ein Kleid trug, aber sie war taffer als sie aussah. Oben angekommen zogen sie sich in eine art Hangar und mussten kurz nach Luft schnappen. Kim sah sich um, aber es war zu dunkel um etwas gut erkennen zu können. Das Einzige was ihr auffiel war die Tür, unter deren Spalt ein Licht reinschien. Sie zeigte darauf und ohne ein Wort zu wechseln gingen sie durch die Tür. Grelles Licht und lautes Stimmegewirr von irgendwoher nahmen sie ein. Kim brauchte einige Momente, um sich an das Licht zu gewöhnen, aber als sie wieder richtig sehen konnte, registrierte sie, dass sie sich in einem Gang befand, der mit rotem Teppich ausgelegt war. Sie versuchte die Stimmen auszumachen und ihre Füße führten sie zu einer Doppeltür, hinter der sich eine art Saal befinden musste. Sie linste durch das Schlüsselloch und stellte fest, dass sich eine Menge Shinrasoldaten hier befanden, aber es waren auch vereinzelt Leute von der Presse oder den Fernsehen zu sehen, außerdem war Scarlett ebenfalls hier. Kim erhaschte auch einen Blick auf Cloud und Co., was sie sehr zufrieden stellte, waren sie doch noch am leben. »Sie sind hier drin, und sie leben noch!« Sagte Kim und wandte sich zu Aeris und Joey um. Aeris sah ebenfalls kurz durch das Schlüsselloch und seufzte erleichtert. Joey sah sich um und schien sich unbehaglich zu fühlen. Er spielte mit seinen Fingern und konnte kaum still stehen. Als Kim ihn fragte, was los war, antwortete er geduckt »Ich arbeite für Shinra.. ich kann da nicht einfach eingehen und mit euch die Gefangen befreien..« »Hör mir zu.. von all diesen Leuten unter den Shinras, bist du der einzig Vernünftige den ich getroffen habe und ich weiß, dass du sehr wohl unrecht von recht unterscheiden kannst.. und das was dort drin geschieht ist großes unrecht! Ich kann verstehen wenn du es nicht willst.. aber an deiner stelle würde ich es mir gut überlegen..« Kim grinste und führte Joeys Kopf zu dem Schlüsselloch »Siehst du die zwei Damen da? Sie werden getötet, wenn nicht ein Held kommt und sie rettet! Verstanden?« Joey linste durch das Schlüsselloch »Mann oh Mann... du meinst das ernst, was?« Kim nickte energisch und als Joey sie wieder ansah seufzte er »Ich kann diese Damen ja nicht einfach sterben lassen... also.. wie gehen wir vor?« Kim zwinkerte Aeris zu, die über das Verhalten des Soldaten nur den Kopf schütteln konnte. »Wir gehen rein und holen sie raus..« Sagte Kim und wollte die Tür öffnen, als Joey sie zurückhielt »Bist du Verrückt? Die machen Schaschlik aus uns!« »Sie wissen nicht, dass wir das haben!« Damit zog Kim die Substanz hervor und hielt sie Joey unter die Nase. Der Soldat verzog das Gesicht »Toll.. glaubst du die haben keine Substanzen?« »Nicht solche!« Kim wollte ihre Freunde retten, und dieses immense Gefühl verlieh der Substanz kraft, dass wusste sie. Es würde genügen, um alles in diesem Raum K.O. zu bekommen. Aeris trat vor und legte die Hand auf die Substanz, dann lächelte sie die verwirrte Kim an. »Ich habe von Hojo gehört, dass diese Substanz stärker wird, durch Teile der Freundschaft von anderen Menschen und Geschöpfen..« Kim nickte verblüfft und sah zu, wie die Substanz aufblinkte, gefolgt von dem brüllen des Wesens. Aeris zog die Hand zurück und als Kim die Substanz beäugte, stellte sie fest, dass sie nun in einem noch helleren Orange leuchtete. »Hä.. wie jetzt?« fragte Joey, aber Kim schüttelte den Kopf. Es war zu früh ihn zu bitten, auch einen teil seiner Freundschaft zu übertragen. »Gut.. gehen wir!« Damit stieß Kim die Tür auf. »Darum werden diese-« Der Richter stockte und alle wandten sich um und musterten die Eindringlinge. Joey und Aeris sahen unsicher umher, während Kim siegessicher die Arme verschränkte und laut ausrief »Wir sind gekommen um sie zu befreien!« Damit zeigte sie auf die verblüfften Gefangenen, die sich schon mit dem Galgen zufrieden gegeben hatten. Erst war es still, aber dann fingen alle an schallend zu lachen. »Ich weiß zwar nicht wie du es angestellt hast.. aber hier endet deine Flucht..« Sagte Scarlett, als es sich einigermaßen wieder beruhigt hatte. sie zeigte auf Kim und ihre Begleiter »Festnehmen!« Einige der Soldaten kamen auf sie zu, aber Kim wartete bis sie fast bei ihnen waren, erst dann setzte sie die Substanz ein. Sie hielt sie hoch und- Es geschah nichts. Die Soldaten verharrten zwar im ersten Moment, aber am verblüfftesten war Kim, die nicht verstand warum es nicht funktionierte. Sie verspürte doch das Gefühl der Freundschaft, welches sie immer verspürte wenn sie die Substanz benutzte. Sie nahm sie runter und sah sie irritiert an. Auch Aeris schien es nicht zu verstehen. Scarlett lachte triumphierend auf »Oh.. ist deine Substanz etwa kaputt, oder hast du einfach nur vergessen wie man sie einsetzt?« Joey schluckte und zeigte auf die Wachen die nun wieder näher kamen »Mist verdammt! Und jetzt?« Kim wusste es auch nicht. Sie hatte sich sosehr auf die Substanz verlassen, dass sie keinen zweiten Plan entwickelt hatte. Sie wich mit zusammen mit ihren Begleitern zurück, bis sie mit dem Rücken zur Tür standen und es keinen Ausweg mehr gab. »Autsch!« entfuhr es Kim und sie ließ die Substanz fallen, die anfing heiß zu werden. Sie rollte über den Boden, zwischen den Füßen der Shinras her. Kim sah ihr nach, als plötzlich ein lautes Donnergrollen ertönte. Alle im Raum fuhren zusammen und blickten zur Decke, wo sich ein dunkler Wolkenwirbel gebildet hatte. Entgeistert stierte auch Kim empor. Was geschah jetzt? Die Substanz reagierte wieder anders, durch Aeris Anteilnahme. Einen Moment war es still, aber dann erschwoll ein zweiter, noch lauterer Donnerschlag und die Luft wurde elektrisch. Scarlett dämmerte es so langsam und sie schrie hektisch »Alle raus hier! Schnell!« Aber es war zu spät. Aus dem Wirbel zuckten jetzt blitze, die einen nach dem Anderen Ohnmächtig schlugen, aber gottlob keinen töteten. Es ging furchtbar schnell, und ehe Kim reagieren konnte, war der Wirbel verschwunden und alle außer sie und ihre Freunde lagen stöhnend auf dem Boden, unfähig aufzustehen. Joey sah schockiert aus. Wahrscheinlich hatte er geglaubt, einer dieser Blitze würde auch ihn treffen, da er ein Shinrasoldat war. Kim zögerte nicht lange und stieg über die Körper hinweg bis zu Cloud und Co. Sie sahen sie verblüfft an, konnten nicht einmal etwas sagen. Kim band sie los und gab mit einer Geste zu verstehen, dass sie ihr folgen sollten. Ohne ein weiteres Wort taten sie es und bevor sie den Raum verließen, las Kim noch die Substanz auf. Vor der Doppeltür fanden sie ihre Sprache wieder, und Cloud platzte heraus »Wie hast du das angestellt?« »Mit der Hilfe von Joey.. er hat mich befreit und zusammen haben wir dann Aeris und die Substanz geholt! Es war ganz einfach!« Erklärte Kim und zeigte dabei auf Joey, der unsicher grinste und mit der Hand wunk. »Ein Shinrasoldat der uns hilft?« schnaubte Barret verächtlich »Da ist was faul..« Kim schüttelte den Kopf »nein.. er ist ein Soldat von Shinra, okay.. aber er ist auch ein Mensch..« Sie sahen sich an und lächelten dann matt. Natürlich wussten sie, dass Kim recht hatte. Joey sagte gar nichts dazu, er hielt es wohl für besser still zu sein. »Danke für eure Hilfe.. ich dachte echt dieses mal wäre es aus mit uns..« Sagte Cloud nebenbei und wandte sich dann an Cid »Lass uns verschwinden!« Der Kapitän nickte »Alles klar.. wir hauen mit der H.S. Highwind ab!« Damit machten sie sich auf den Weg zum Hangar. Kapitel 3: Nameless' Solo ------------------------- Kapitel 23: Nameless' Solo »Liebe die Tiere, Gott hat ihnen die Grundlagen des Denkens und die ungetrübte Freude geschenkt. Störe sie nicht, quäle sie nicht, beraube sie nicht ihres Glücks, gehe nicht gegen Gottes Ansicht an.« Dostojewski Die Brüder Karamasow Nameless befand sich immer noch auf der Highwind. Alleine, in einer Holzkiste. Er fiepste nur noch etwas, weil er seine verbliebene Energie sparen musste. Sein Flügel tat weh und er konnte ihn nicht bewegen, was ein großer Nachteil war. Er hatte die Augen geschlossen und lauschte auf Geräusche, aber außer dem surren der Maschine war nichts zu hören. Die Stimmen waren verschwunden und vermutlich auch Kim. Wie konnte sie ihm das nur antun? Er war froh gewesen sie endlich wieder zuhaben, nachdem sie in den großen Fluss gefallen war, und nun verschwand sie einfach wieder, ohne ihn mitzunehmen. Nameless fiepste etwas lauter. Es war der eigentümliche Ruf der Chocobokinder, wenn sie ihre Mutter suchten. Ein spitzes Geräusch, welches in den Ohren der Menschen wehtat. Natürlich reagierte keiner darauf. Es war keiner da, der hätte darauf reagieren können. Nameless kratzte mit seinem rechten Hinterlauf auf den Holzboden und versuchte sich irgendwie in die Höhe zu stemmen, aber er war dafür viel zu schlapp. Sein Körper wollte nicht mehr auf ihn hören, etwas, was der Chocobo noch nie verspürt hatte. Immer- oder meistens zumindest- hatte Jemand ihn getragen, ob es nun Billy, Kim oder Red gewesen waren. Und wenn er mal laufen musste, so hat er es gerne getan, schließlich ist er ein Chocobo und braucht viel Bewegung. Aber jetzt war alles ganz anders, denn er konnte sich nicht bewegen. Vorsichtig öffnete er ein Auge und sah gegen die Wand des Holzkastens. Es war steil. Zu steil für den kleinen Chocobo. Er würde gewiss niemals da hoch kommen. Nicht einmal wenn er fliegen konnte, eine Sache, die Chocobos nicht beherrschten, da sie Rennvögel waren und ihr Körper zu groß für ihre Flügel war. Außerdem war sein einer Flügel sowieso gebrochen, da gab es nichts in der Richtung zu überlegen. Nameless versuchte noch einmal sich aufzustellen, und dieses mal gab er sich mehr Mühe. Bei Kim hatte er gesehen, dass rumliegen und sich mit seinem Schicksal abgeben nichts brachte. Sie tat immer etwas um das Schicksal zu ihren Gunsten zu wenden. Chocobos sahen sich immer alles von ihren Müttern ab, deshalb waren auch meistens die Charakterzüge ähnlich, wenn auch nicht gleich, aber immerhin so ähnlich, dass Nameless wusste, dass er aufstehen konnte, wenn er es nur wollte, ganz so, wie Kim. Langsam und unter schmerzen kämpfte sich der Chocobo auf die Füße, bis er schließlich stand, den einen Flügel am Körper geschmiegt, den anderen einfach schlaff runterhängend lassend. Wieder sah er zu dem Rand der Holzkiste. Es war wirklich zu hoch für ihn. Aber es gab immer mehrere Wege, auch das hatte er gelernt. Vorsichtig drehte er sich um die eigene Achse und erkannte schnell ein kleines Loch in dem Holz. Er hopste darauf zu und untersuchte es. Es war nicht größer als Nameless' Kopf, aber das konnte er ändern. Langsam begann er das Loch mit dem Schnabel zu erweitern. Es würde lange dauern, aber es würde sich Lohnen. Der scharfe, harte Schnabel eines Chocobos war als Waffe ungeeignet, da er klein war und nicht spitz zulief, sondern eher dem Schnabel eines Papageis ähnelte. Trotzdem hatte Nameless schon Chocobos dabei beobachtet, wie sie einen Menschen mit ihrem Schnabel angriffen, anstatt mit ihren langen, kräftigen und Krallenbewehrten Beinen. Zu etwas musste der Schnabel ja gut sein und Nameless war er in diesem Fall keine Waffe, sondern ein nützliches Werkzeug. Er riss große Stücke Holz heraus und schiebte sie mit seiner empfindlichen Zunge wieder aus seinem Schnabel um das nächste Stück herauszuhauen. Nach einer halben Stunde arbeit war er fertig. Das Loch war nun groß genug zum hindurchschlüpfen. Er tat es auch sogleich und befand sich dann in einen kleinen Raum, der mit Stroh ausgelegt war. Die Holzkiste war in echt eine Futterkrippe für ausgewachsene Chocobos, und selbst dafür ziemlich hoch. So schnell es eben ging hopste Nameless über den Boden, bis er vor der geschlossenen Tür stand. Er sah an ihr hoch. Der Türgriff würde ihm nichts nützen. Erstens konnte er ihn eh nicht erreichen und zweitens hatte er keine Hände um ihn runterzudrücken. Nameless sah sich um und entdeckte einen Schrank neben sich, in dem ein paar Utensilien standen. Er könnte versuchen hochzuklettern und von dem obersten Regal aus auf den Türgriff springen und vielleicht reichte sein Gewicht aus, um ihn runterzudrücken und die Tür zum aufgehen zu bewegen. Er entschied sich dafür. Die Regale waren relativ dicht übereinander und es sollte nicht schwer werden hochzukommen. Nameless sprang in das erste Regal, streckte sich dann, um mit dem Schnabel an das zweite zu kommen und hievte sich mithilfe seiner Füße und Krallen hoch. Er machte eine kurze Pause. Sein Flügel tat so weh und er war so erschöpft, dass er auf der Stelle einschlafen könnte, aber er durfte nicht aufgeben. So nahm er das dritte, vierte und fünfte Regal in angriff, bis er schließlich ganz oben war und eine zweite Pause einlegen musste. Sein Herz hämmerte schnell und sein Körper zitterte vor Erschöpfung. Nameless watschelte an den Rand des Regals und sah zu der Türklinke. Es war weiter weg, als es erst den Anschein gemacht hatte. Dennoch nahm er mutig Anlauf und sprang. Tatsächlich landete er mit den Füßen auf der Klinke und drückte sie runter, so, dass die Tür aufging. Er selbst prallte hart auf dem Boden auf und hatte glück gehabt, dass er mit Stroh ausgelegt war und dass er sich so abgerollt hatte, dass seinem kaputten Flügel nicht noch mehr passierte. Einen Moment blieb er benommen liegen, dann schaffte es Nameless wieder auf die Beine und quetschte sich durch den Türspalt hindurch. Die zweite Hürde war geschafft und er befand sich in einem riesigen Saal, wenn es überhaut einer war. Eine zweite Tür rechts von ihm versperrte ihm den weg, links neben ihm befand sich eine art Schlucht, aus der seltsame Geräusche drangen und bei näher Betrachtung konnte Nameless seltsame Dinge arbeiten sehen. Über diese Dinge führte eine Brücke, aber der Chocobo sträubte sich dagegen, darüber zu gehen. Es sah zu gefährlich aus und er wollte sein Leben nicht riskieren, schließlich wollte er Kim wiedersehen. Also hüpfte er an der Schlucht vorbei zu einer langen Eisentreppe, die steil nach oben Führte. Nameless sah nach oben und begann dann damit sie zu erklimmen. Langsam und Mühevoll kam er auf der letzten Treppe an und wieder versperrte eine schwere Tür ihm den Weg, aber diese war einen Spalt breit offen und helles Tageslicht und frische Luft bahnten sich einen Weg nach drinnen. Der Chocobo zögerte nicht und schob sich durch den Spalt. Ein kalter Luftzug brachte seine Federn durcheinander und grelles Sonnenlicht nahm ihn ein. Er wusste es nicht, aber Nameless befand sich auf Deck der Highwind. Er hopste zu dem Geländer und sah durch die Stäbe in die Tiefe. Da kam er nicht runter. Es war dieses mal wirklich zu hoch und wenn er sprang war er tot. Nameless sah sich um, konnte aber nichts nützliches entdecken, außer einem hölzernen Ding, welches zusammengerollt war. Vorsichtig ging er darauf zu um es genauer zu begutachten. Es lag knapp am Rand des Decks und als Nameless dagegen stupste drohte es runterzufallen. Der Chocobo blickte das Seil an, welches an zwei Geländerstangen befestigt war. Vermutlich sollte dieses Etwas in die Tiefe fallen. Fragte sich nur warum... Menschen hatten wirklich seltsame Dinge. Nameless stieß es mit seinen kräftigen Füßen runter, und im fallen wurde das Ding plötzlich lang und reichte bis zum Boden. Es hatte Stufen wie eine Treppe, war aber so steil wie ein Regal. Was auch immer es war, Nameless konnte daran nicht runterklettern. Er sah sich nochmals um, aber es gab nichts, was ihm half, also ließ er sich auf den Bauch fallen und schloss erschöpft die Augen. Solange, bis er Stimmen hörte. Instinktiv fuhr er hoch und sah sich hektisch um. Waren die bösen Menschen zurück? Schließlich erkannte er die Stimme. Vorsichtig, und um sicher zugehen, kroch er zum Rand und stierte nach unten. Elf Personen nährten sich dem fliegendem Teil. Nameless erkannte sie sofort mit Freunden. Es waren Kim und die Anderen. Der Chocobo fiepste auf, obwohl sie es dort unten sicher nicht hören konnten. Einen Moment lang hatte er angst, dass sie nicht zu ihm kommen würden, aber dann blieben sie an dem hölzernen Teil stehen und einer nach dem Anderen begann daran empor zu klettern. Kapitel 4: Die Reise in der H.S. Highwind ----------------------------------------- Kapitel 24: Die Reise in der H.S. Highwind »Heiterkeit und Freudigkeit ist der Himmel, unter dem alles gedeiht, Gift ausgenommen« Jean Paul Als Kim und Co. die Highwind erreichten, wunderten sie sich, dass die Leiter runterhing, mit der man das Flugschiff betreten konnte. Die Shinra waren wirklich schlampig. Nicht nur damit. Unterwegs waren zwar noch einige Soldaten aufgetaucht, aber eigentlich hatten sie eh nur Angst sich ihnen entgegenzustellen, wenn sie nur zehn mehr waren. Da Cloud und auch die Übrigen selbst ohne Waffen nicht zu unterschätzen waren und Kim ihre Substanz hatte, war es natürlich kein Wunder, dass die Soldaten keine sonderliche Lust hatten sie aufzuhalten, des weiteren waren nur zwei Turks vorhanden und nicht einmal Rufus selbst war da, um ihnen irgendwelche befehle zu geben. Kim wunderte es nur, dass sie nicht mit der Highwind zum Tempel geflogen waren, aber sie tat es als Wiedergutmachung des Schicksals ab. Die Highwind kam ihnen gerade recht. So waren sie nicht nur schneller, sondern konnten auch viel besser generischen Angriffen aus dem Weg gehen, und so etwas wie in Rocket Town würde Kim gewiss nicht noch einmal in den Sinn kommen. Nicht nachdem sie endlich etwas wichtiges begriffen hatte, nämlich, dass Menschen nicht gleich böse waren, nur weil sie für etwas schlechtes arbeiteten, wie Joey es getan hatte. Der junge Soldat war zu sehr mit den Frauen beschäftigt, als dass er sich sorgen um seine Zukunft machte. Kim fand wirklich, dass er von den Shinras weggehen sollte, um sich ihnen anzuschließen, aber vermutlich war das eh der Fall. Es entsprach zwar nicht dem Spiel, aber wenn er und Shera mitkamen, hatte Kim keine einwende einzulegen. Sie sah zur Highwind hoch und entdeckte Nameless an der Leiter stehend. Sie strahlte sofort und zeigte hoch »Da ist Nameless! Er lebt! Er lebt!« Freudig sprang Kim an die Leiter und begann hochzuklettern, die Übrigen sahen ihr lächelnd nach und folgten dann. Oben angekommen schloss Kim den fiependen Chocobo in ihre Arme, passte aber auf seinen Flügel auf. »Oh Nameless! Ich bin so froh, dass du lebst!« sagte sie und drückte ihn fest an sich, während der Chocobo sich an sie kuschelte. Hinter ihr kam jetzt Aeris hoch »Er lebt.. das ist schön!« Sie lächelte ermattet und streichte dem Tierchen über den Kopf, dann gingen Kim und sie an die Seite, damit die Anderen folgen konnten. Aeris begutachtete Nameless einen Moment, dann sagte sie mitleidig »Was ist denn mit seinem Flügel passiert?« »Diese miesen Shinra haben ihn gebrochen..« »Wer ist mies?« Fragte Joey, der gerade die Leiter hinter sich gebracht hatte. Kim sah ihn einen Moment lang an, dann entgegnete sie »Rufus..« Der Soldat nickte mit einem halbherzigen aha und sah sich dann interessiert auf Deck um. Aeris nahm Kim derweil den Chocobo ab und lächelte »ich kümmere mich um ihn, damit er wieder gesund wird!« »danke!« Sagte Kim und streichelte Nameless herzhaft und glücklich, war er doch noch am leben. Langsam trudelten auch die Letzten ein und als alle oben waren, zog Cid die Leiter hoch und rannte zum Cockpit, die Anderen folgten ihm. Sie starteten unverzüglich und als sie in sicherer Höhe waren inspizierte Cid sein Luftschiff, wobei er ihre Waffen und Substanzen fand, die dort zurückgelassen worden waren und beschwerte sich dann noch ein paar mal- zu Joeys Leidwesen- über die Shinra. Kim konnte es dem Kapitän nicht verübeln, schließlich hatten die Shinra ihm wirklich alles genommen. Cloud schüttelte darüber nur den Kopf und wandte sich an Kim »Was hatte Rufus von dir gewollt?« Kim sah ihn einen Augenblick an, ohne wirklich auf seine Frage einzugehen, aber dann antwortete sie »Sie haben mich gezwungen ihnen zu Sagen wo sich die schwarze Substanz befindet! Ich wollte es ihnen nicht sagen.. aber..« Cloud sah verwirrt aus »schwarze Substanz?« Da fiel es Kim ein. Sie wussten ja noch gar nichts von ihr, woher denn auch? Im Spiel bekam es auch erst im Tempel heraus, und so war es hier natürlich auch. Kim seufzte. Wie sollte sie das erklären? Die Anderen sahen sie jetzt auch interessiert an. »Also..« begann sie unsicher »Wisst ihr.. ich weiß Dinge.. die.. na ja.. die wissen nicht alle.. Dinge die passieren.. oder.. passieren könnten..« Fügte sie rasch hinzu, da es hier ja nie so sicher war, dass auch wirklich das passierte, was passieren sollte. Barret verdrehte die Augen »Hör mal.. ich bin dir ja dankbar für deine Hilfe, aber komm jetzt nicht wieder mit diesem Propheten-Unsinn!« Kim schüttelte den Kopf. Sie würde gewiss nicht wieder damit scherzen, dafür war es viel zu ernst »Nein.. es ist anders als du denkst.. ich weiß selbst nicht wie ich es erklären soll.. hm.. ist ja auch egal.. auf jedenfall will Sephiroth die schwarze Substanz und mit ihr will er einen Meteor rufen, der auf den Planeten fällt und alles vernichtet! Ich hab es Rufus erzählt..« Sie lies den Kopf hängen und seufzte tief »Jetzt wollen sie auch diese schwarze Substanz... wir müssen zum Tempel des alten Volkes! Und zwar schnell!« »Tempel des alten Volkes?« Fragte Aeris, die Nameless umsorgte. Kim sah auf und nickte ihr zu. Aeris sah zu Cloud und den Anderen »Ich glaube ihr.. wir sollten uns das mal ansehen.. außerdem.. will ich etwas über das alte Volk erfahren.. und vielleicht gibt mir dieser Tempel antworten..« Cloud nickte »Gut.. dann fliegen wir dorthin..« »Und wo ist das genau?« wollte Cid wissen, der die Highwind flog. Alle sahen Kim fragend an und sie gab lächelnd zurück »Im westen...« Cid verzog das Gesicht »Tolle Auskunft..« Dennoch wendete er die Highwind gen Westen. »Und was machen wir mit Shera und Joey?« Fragte der Kapitän weiter, die Beiden sahen auf »Na was wohl? Wir kommen mit!« Cid seufzte tief, sagte aber nichts dagegen, genau wie alle anderen. Sie hatten nichts dagegen, wer mit wollte, der konnte mit, allerdings konnte man nicht mehr so leicht aussteigen, wenn der Zug abgefahren war. Kim gähnte »Ich glaube ich hau mich etwas hin..« Sie reib sich müde die Augen. Es war immer noch anstrengend die Substanz zu kontrollieren, auch wenn sie besser mit ihr umgehen konnte, als noch vor einem Monat. Tifa nickte ihr zu »Das ist sicher das beste für dich..« Kim grinste etwas und verließ dann das Cockpit, ohne darauf zu warten, dass Cid ihr sagte, wo sie schlafen konnte. Nameless hatte sie mitgenommen. Sein Flügel war gestützt und verbunden, und der Chocobo war auch erschöpft und schlief schon auf ihrem Arm ein. Sie überquerte die schmale Brücke, grüßte Yuffie, die Leichenblass am Rand zu der Brücke stand, im vorbeigehen, ohne eine Antwort abzuwarten und betrat wahllos einen Raum. Die Highwind war hier viel größer als im Spiel, hatte viel mehr Zimmer und Wege. Von außen war sie immer noch dieselbe, nur größer, aber innen hatte sich viel verändert. Es war ja auch eigentlich nicht die Highwind, sondern die H.S. Highwind (Anmerkung der Autorin: Das H.S. steht für Hironobu Sakaguchi, dem Schöpfer von Final Fantasy, und soll ihn ehren). Kim sah freudig auf das schlichte Bett, welches sich in diesem Zimmer befand. Das musste reichen. Sie machte sich nicht die Mühe sich auszuziehen oder zuzudecken, sie ließ sich einfach auf das Bett fallen, wartete, bis Nameless gemütlich lag und glitt dann in einen Schlaf, den sie schnell wieder bereute, war sie doch wieder in einem Alptraum gefangen. Es war ein anderer, aber es ging auf das gleiche hinaus. Dieses mal befand sich Kim nicht an dem Fluss, sondern bei sich Zuhause, in ihrem Zimmer. Es war Dunkel und sie fand den Lichtschalter nicht, so ließ sie es bleiben und bemühte sich zum Fenster. Es war dunkel Draußen, weil der Nachthimmel mit dicken Gewitterwolken behangen war. Kim blinzelte in den Himmel und ein Blitz zuckte aus den Wolken, gefolgt von einem schrecklich lautem Donnerschlag. Sie fuhr zusammen und entdeckte in diesem Moment eine einzelne Person auf der großen Wiese. Sie stand einfach da, rührte sich nicht und sah zum Himmel, als erwarte sie etwas. Kim zögerte, trat dann aber vom Fenster zurück und verließ ihr Zimmer, um auf die Wiese zu gehen. Sie wollte wissen wer da stand. Langsam tastete sie sich durch das dunkle Haus, welches nur durch Blitzschläge erhellt wurde. Oft stolperte sie und fiel fast hin, aber sie konnte sich immer abfangen. Leise öffnete sie die Haustür und trat nach draußen. Ein seltsamer Wind umgab sie und pfiff unheimlich um das leere Haus. Kim drückte sich an den Audi ihres Vaters vorbei und ging über die Wiese, die Person immer im Blick habend. Als sie nahe genug war, blieb sie stehen und versuchte die Person- ein Mann- zu erkennen, aber dafür war es einfach zu dunkel auf der Wiese und es gab momentan keinen Blitzschlag. Kim starrte ihn an und er starrte einfach nur zurück, ohne etwas zu sagen, was Kim erschaudern ließ. Da kam endlich der erhoffte Blitz und sie erkannten einander. Kim stolperte zurück und fiel auf ihren Hosenboden. Sie kannte diesen Mann. Sie hatte ihn schon einmal gesehen, in einem anderen Traum, als er dabei war ein Schild aufzustellen. Entgeisterung und Panik überkamen sie und wie beim ersten mal war es ihr unmöglich wegzurennen oder den Blick von dem Mann zu nehmen. Ihr Herz schlug schnell und ihr Hals war zu trocken zum schlucken. »D-Du schon wieder..« presste sie heraus und starrte ungläubig den Mann an. Er bewegte sich jetzt etwas, führte die Hand zu seinem Gesicht und strich sich eine Haarsträne zurück »Wir kennen uns, hä?« Kim antwortete nicht, sondern fragte geduckt »Was.. was wollen sie hier?« »Ah.. ich wart' hier auf Nachricht von meinem Meister..« Ein nächster Blitz erhellte die Wiese und Kim fuhr arg zusammen »Deinem Meister? Lass mich raten, damit du weißt, wann du mi.. äh.. Kim aufhängen kannst?« Kim kannte diesen Alptraum, aber er jagte ihr dennoch angst ein. Sie spürte wie ihr der Schweiß auf der Stirn stand und sie leicht zitterte vor angst und Anspannung. Der Mann nickte »'Türlich! Was dachtest du denn? Aber ich wollt' auch noch etwas anderes hier..« Er sah sich suchend um. Kim sah auf »Was denn?« »Ich such' etwas für meinen Meister.. er hat versucht den törichten Kerl aufzuhalten in jener Nacht.. aber obwohl er ihn töten konnt', konnt' mein Meister vor der Schließung des Zeitraffers das Ding nich' mehr erwischen..« Er sprach wider in Rätseln. Kim sah ihn irritiert an »Welches Ding?« Sie wusste, dass es hoffnungslos war ihn etwas zu fragen, da er eh nicht antwortete, oder noch mehr Rätsel aufwarf. Der Mann lachte auf und haute ihr mit seinem Gehstock, den er neuerdings besaß, auf den Kopf, wie er es immer machte, wenn sie eine Frage stellte, die in seinen Augen vermutlich dumm war. »Immer noch so dumm, hä? Immer noch so ein dummes Etwas, hä? Immer noch nicht weiter im Denken, hä?« Kim schüttelte den Kopf und beobachtete voller Angst, wie der Mann näher kam und sich zu ihr vorbeugte, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern »Du wüdest's nie verstehn', nicht?« »Dann erklär es mir einmal richtig! Was hat das zu Bedeuten? Wer oder was ist dein Meister? Was ist in Kim? Welche Zeitverschiebung? Und welches Ding suchst du hier?« Wieder bekam sie eine mit dem Stock rüber und dieses mal tat es weh. Kim rieb sich den Kopf und sah zu dem Mann, der sich jetzt umdrehte und in einem Blitzschlag die Arme hob »Oh.. es ist doch so leicht zu verstehn'.... wieso kapierst du's denn nich', hä?« »Weil ich es nicht verstehe! Sag es mir, dann verstehe ich es endlich!« Der Mann drehte sich zu ihr um und wackelte mit dem Zeigefinger »Tz, tz, tz.. so viel ärger für meinen Meister.. und so ein dummes Etwas kommt mit dummen Fragen daher..« Kim gab es auf. Er würde es ihr ja doch nicht verraten. Sie sah seufzend weg, als der nächste Blitz durch die Wolken zischte und der Mann verschwunden war, stattdessen waren zwei neue Gestalten auf der Wiese aufgetaucht. Kim wurde blass. Auch diese Zwei kannte sie. Der eine war Cloud, der andere Sephiroth. Aber was machten sie hier? Kim musterte beide. Cloud lag in Abwehrhaltung auf dem Boden und sah zu Sephiroth auf, der über ihm stand, das Schwert in seiner rechten. Clouds Schwert war nirgends zu sehen, vermutlich hatte er es verloren. »Cloud!« Rief Kim, aber es gab keine Reaktion, von keinem von dem Beiden. Sie konnten Kim weder sehen noch hören, aber warum nicht? Kim stand auf und ging um sie herum, musterte Cloud, der schwer atmete und aus mehreren tiefen Schnittwunden blutete. Auch seine Kleider hingen in Fetzen. Sephiroth hingegen war unversehrt und sah seinen Gegenüber mit seinen kalten Augen an. Kim trat einen Schritt zurück, um sich das Gesamtbild noch mal anzusehen, es erinnerte sie schwach an etwas, aber sie konnte sich nicht mehr so genau erinnern. »... Gib auf.. die Zeitverschiebung hält nicht mehr lange an... du hast verloren..« Brachte nun Cloud heraus. Kim sah auf. Worüber redeten sie? Kim beschloss genau zuzuhören und vielleicht bekam sie endlich antworten. »Du bist so töricht.. glaubst du wirklich es ist so einfach? Die Zeitverschiebung und dein dummer Plan haben ihren Preis.. und er ist hoch, nicht wahr?« Sephiroth zeigte umher »Willkommen in deiner Zukunft und der Vergangenheit des Mädchens! Ich mag nicht mehr an sie kommen.. aber ihr Selbst in der Vergangenheit ist ungeschützt und weiß nichts von der Tragödie die ihr verursacht habt.. ich bekomme was ich will.. du wirst mich nicht aufhalten können..« »Die Zeitverschiebung wird aber auch bei dir Schaden hinterlassen! Ich sorge dafür, dass du kein leichtes Spiel mit ihr haben wirst! Auch nicht, wenn du mich umbringst!« Kim verstand jetzt gar nichts mehr. Noch weniger als vorher. Ohne Zweifel sprachen sie von Kim selbst, aber warum? Kim raufte sich die Haare. Wie sollte sie so etwas kompliziertes verstehen? Cloud griff in seine Hosentasche und zog- Kim konnte es nicht glauben- ihre Substanz heraus, die er dann weit weg schmiss »Ich lasse sie hier.. versuch jetzt.. ihr etwas anzutun..! An die Substanz kommst du nicht mehr, dafür ist die Zeit zu knapp...« Sephiroth sah der Substanz nach und lächelte kalt, dann packte er Cloud am Kragen und hob ihn hoch. Cloud versuchte sich zu wehren, war aber zu schwach dafür. »Und wieder hast du mir zugespielt! Was glaubst du verbindet diese und unsere Welt?« Cloud sah schockiert aus und versuchte sich mit aller Macht aus dem Griff zu befreien. Kim sah entgeistert zu. Jetzt wusste sie, woher sie dieses Bild kannte. Sie hatte es schon einmal beobachtet, allerdings von ihrem Zimmer aus. Das war kurz bevor sie in die Final Fantasy Welt kam. Sie erinnerte sich nun. So musste es alles passiert sein. Sie wusste noch nicht, was es bedeutete, aber sie konnte sich nun in etwa erklären, wie sie an die Substanz und in die Welt von Cloud und Co. gekommen war. »Sieh es ein.. alle deine Handlungen werden von mir kontrolliert.. du kannst gar nicht anders, als mir zuzuspielen..« Sephiroth hebte sein Schwert und grinste »Aber keine Sorge.. ich erlöse dich.. genau wie den Rest der Welt.. du hast es nur etwas hinausgezögert..« Kim sah weg, als in diesem Moment ein Blitz und ein Donnerschlag zugleich den Himmel erfüllten. Sie wollte es nicht sehen. Nein, all diese Grausamkeit, all diesen Terror, all dieses Leid. Wann hatte dies alles ein Ende? »Kim! Hey.. Kim! Wach auf! Hörst du?« Kim öffnete ein Auge und sah genau in Tifas besorgtes Gesicht. Einen Moment ließ sie verstreichen, damit ihr Herz zeit hatte wieder ruhig und gleichmäßig zu schlagen, dann setzte sie sich auf und blinzelte umher. Sie war aus dem Bett gefallen und nun tat Kims Kopf weh, mit dem sie vermutlich hart aufgeschlagen war. Nameless saß in Tifas Arm und blickte zu Kim runter. »Was? Was war denn.. warte.. die Wiese.. Zeitverschiebungen? Und Cloud wurde umgebracht.. jetzt weiß ich es wieder..« Nuschelte Kim vor sich hin. Tifa sah sie fragend an »Wieso Wiese? Wir sind immer noch auf der Highwind, und Cloud lebt auch noch!« »Hä?« Gab Kim zurück. Sie wusste immer noch nicht so recht was genau passiert war, aber die wage Erinnerung an den Alptraum spukte durch ihren Kopf und ließ sie solches dummes Zeug reden. Ganz wach schien sie noch nicht zu sein. Tifa half ihr auf, entfernte sich etwas und musterte sie durchdringend, dann seufzte sie »Du hast so rumgeschrieen.. deshalb wollte ich mal nach dir sehen..« »Nur ein Alptraum..« Sagte Kim beiläufig und versuchte sich logisch mit dem Traum auseinander zu setzen. Sie ließ sie auf die Bettkante sinken und stierte an die Wand hinter Tifa. »Kein Wunder.. bei all dem was ständig passiert..« Sagte Tifa und ließ Nameless runter, dann setzte sie sich zu Kim. Kim überlegte kurz, aber dann sagte sie »Es sind keine Alpträume von den Erlebnissen hier.. sie sind.. anders.. beunruhigend.. ach ich weiß auch nicht...« »Hm.. was denn für Alpträume?« Tifa sah sie an. Kim zögerte, sie glaubte nicht, dass Tifa es verstehen würde und Lust Fragen zu beantworten hatte sie auch nicht, andererseits würde es ihr verdammt gut tun darüber zu reden. Sie seufzte »Es ist zu kompliziert.. ich kann es dir nicht erklären.. also lass ich es lieber ganz sein...« Tifa schien etwas enttäuscht, war aber damit einverstanden und akzeptierte Kims Standpunkt. Sie nickte ihr zu und stand dann auf »Ich wollte auch nur nach dir sehen.. du solltest mal im Cockpit vorbeischauen..« Kim nickte und sah zu, wie Tifa das Zimmer verließ. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ sich Kim zurück auf das Bett fallen und starrte die Decke an. Nameless bemühte sich auf ihren Bauch und rollte sich dort zusammen, während Kim über sein Gefieder streichelte und überlegte. Dieser zweite Traum hatte ihr nicht wirklich geholfen zu verstehen, was der erste bereits aussagen wollte. Lediglich konnte sie sich jetzt ungefähr erklären wie sie an die Substanz und hierher gekommen war. Aber wie konnte Cloud ihr die Substanz hinterlassen haben, wenn sie sich da noch nicht gekannt hatten? Und wieso lebte er noch, wenn er schon umgebracht worden war? Es musste etwas mit der Zeit zu tun haben, über die sich Cloud und Sephiroth unterhalten hatten. Aber dies war eine Erfindung, ein Spiel, und keine Realität, wenn man es genau nahm. Also wie konnte man hier von Zeitreisen sprechen? Dies hier war weder Vergangenheit, noch Gegenwart oder Zukunft, sondern eine andere Welt, soviel stand fest. Aber daraus bestand doch die Zeit... Kim fuhr sich mit der hand durchs Gesicht und seufzte tief. Ihre warnenden Alpträume warfen zu viele Rätsel auf. So viel, was sie nicht verstand und wonach sie vermutlich Jahrtausende Suchen konnte, ohne eine Antwort zu finden. Es ergab einfach keinen Sinn und wiedersprach der Logik dermaßen, dass Kim glaubte langsam aber sicher Verrückt zu werden. Sie seufzte erneut, nahm Nameless von ihrem Bauch und legte ihn behutsam auf das Bett »Nameless, ich geh zum Cockpit.. bleib hier und ruh dich weiter aus, ich hol dich später!« Der Chocobo fiepste leise, ohne ein Auge zu öffnen. Kim lächelte etwas, stand dann auf und verließ das Zimmer. Die Einzige, die ihr außerhalb des Cockpits begegnete war Yuffie, die immer noch Leichenblass und leicht gekrümmt dastand, und sich keinen Zentimeter bewegt hatte. Kim grüßte sie und Yuffie gab dieses mal sogar antwort zurück »Oh.. hi Kim.. hattest du einen schlechten Traum...? Du hast so geschrieen.. ich wollte nach dir sehen.. aber wenn ich mich bewegen fürchte ich, muss ich mich übergeben..! Gott, ich hasse Fliegen..!« Sie hickste, als wollte sie ihren Worten Nachdruck verleihen. Kim grinste etwas »Du solltest dich aber bewegen.. oder an Deck gehen um frische Luft zu schnappen... tut gut, glaub mir!« Damit überquerte sie die Brücke, hinweg über die Mechanik, bis zum Cockpit, in welches sie eintrat. »Habt ihr Yuffie gesehen? Ich glaube sie bracht einen Eimer..« Sagte sie beim Reinkommen und gesellte sich zu Tifa, Shera und Aeris. Barret schürzte die Lippen und knurrte »Selbst schuld.. eigentlich hat sie es doch verdient, wegen ihren Diebstählen..« »Boah, bist du gemein..« Prustete Aeris und wandte sich dann zu dem Fenster um, um rauszugucken »Ah.. ich liebe es zu fliegen! Ich weiß gar nicht, was Yuffie hat.. ist doch toll..« »Das nennt man Reisekrankheit!« Meinte Red altklug. Cid sah ihn sarkastisch an »Oh.. Mister ich- weiß- alles.. stell dir vor, dass haben wir auch schon gewusst..« Red sah zu ihm hoch »Ich meinte ja nur..« »Dagegen gibt's Tabletten..« »Ta- was?« Fragte alle im Chor, und Kim hob rasch die Arme »Äh.. Tränke.. ups.. lala..« einen Moment herrschte stille, dann begann die Diskussion von vorne und mehr als einmal gab es einen Grund zu lachen. Kims sorge und Nachdenklichkeit wegen dem Traum wich schnell, was vielleicht nicht mal gut war, aber ihr im Moment das Leben leichter machte. Sie waren wirklich ein bunter Haufen, und passten gewiss überhaupt nicht zusammen, aber dennoch waren sie Freunde, auch wenn es öfters mal streit gab. Zusammen hielten sie dennoch, besonders in dieser Zeit. Jeder hatte seine ganz persönlichen Gründe hierbei mitzumachen, was vielleicht auch gut so war. Kim persönlich hatte Freiheit gewollt, aber nun wollte sie mithilfe der Anderen wieder nach Hause finden und diesem Terror entgehen. Momentan lauschte sie jedoch einem interessanten Streitgespräch zwischen Cid und Joey, die nichts besseres zu tun hatten, als sich über die Liebe zu Unterhalten- was bekanntlich Joey Fachgebiet war. ».. Ich finde, man braucht sie nicht um glücklich zu sein..« Meinte Cid in diesem Moment und verschränkte die Arme. Joey sah ihn tadelnd an »Was? Sag bloß so ein alter Kauz wie du, hat noch nie die wunderbare Macht der Liebe zu spüren bekommen..« Kim musste unwillkürlich grinsen, während Cid eine Grimasse zog und den jungen Soldaten kühl ansah »Wen nennst du hier alt?« Ob er wohl mit Absicht von dem Thema abschweifte? Fragte sich Kim, und musterte Cid, der sich jetzt wieder mit der Lenkung der Highwind befasste. Joey seufzte »Du lenkst vom Thema ab.. aber von mir aus.. dann halt nicht..« Er sah rüber zu Tifa, Aeris und Shera »Und ihr? Was haltet ihr davon?« Die Drei sahen sich an und Shera meinte dann »Ehrlichgesagt, ich habe mir nie einen Kopf darüber gemacht..« »Ich auch nicht.. du Aeris?« Fragte Tifa, Aeris schüttelte beiläufig den Kopf, während sie aus dem Fenster sah. Kim schmunzelte ein leises »Lügnerinnen« und wandte sich dann ab, während Joey versuchte ihnen die Vorzüge einer dauerhaften Bindung zu ihm zu erklären. Kim setzte sich auf eine Treppenstufe und sah zu Red und Vincent, die sich unterhielten. Über irgendetwas ernstes, wie es Kim schien, da sie sehr gedämpft sprachen und ernste Gesichter machten. Sie selbst war kein großer Redner und hörte lieber zu, anstatt selbst auf etwas einzugehen, was sie nur tat, wenn sie selbst für nötig hielt. »Sag mal..« Kim sah auf, und erkannte Cloud hinter sich. Er sah sie abschätzend an und fuhr dann fort »..Was hast du Rufus nicht über mich erzählt?« Kim verstand nicht ganz. Sie sah ihn irritiert an, und als er merkte, dass sie nicht verstanden hatte, worauf er hinaus wollte, erklärte er »Nachdem du mit Rufus geredet hattest.. hast du zu mir gesagt, dass du ihm aber nichts über mich erzählt hättest.. dabei geht es sicher um etwas spezielles, oder?« Kim schluckte. Das hatte sie schon total vergessen gehabt. Es stimmte, dass hatte sie zu ihm gesagt, in bezug auf die Verbindung zwischen Cloud und Sephiroth. Es war ein versehen gewesen und Kim hatte eigentlich gehofft, dass er es vergessen- und nicht danach fragen würde. Aber er hatte es gerade und jetzt wusste sie nicht, wie sie ihm ausweichen konnte. Die Wahrheit konnte sie ihm nicht erzählen, dass wäre nicht gut, sie würde ihn nur wahnsinnig machen. Sie überlegte einen Moment angespannt und sagte dann schnell »Hab ich vergessen..« Cloud seufzte »Hast du nicht! Du willst es mir nicht sagen.. ist es schlimm? Es hat etwas mit Sephiroth zu tun, nicht?« Kim stockte und sie sah sich Hilfesuchend um. Was sollte sie ihm denn jetzt sagen? So etwas wie »Och ja, du bist ein Klon von Sephiroth.. ist aber nicht so schlimm, weil es das selbe Verfahren ist, wie bei denen, die Shinra beitreten..«?! Bestimmt nicht! Wie sich das schon anhörte, so nach dem Motto »Ist ja gar nicht schlimm..«, nein, dass konnte sie ihm wirklich nicht zumuten, deshalb sagte sie gar nichts. Cloud sah sie noch einen Moment lang an, dann ging er zurück zu den Anderen. Er musste enttäuscht sein, oder gar wütend auf sie, aber was sollte Kim machen? Sie konnte es ihm nicht sagen. Sie seufzte. Gerade hatte sie sich wieder wohl gefühlt, und da musste so etwas passieren. Kim konnte sich Verfluche, aber das würde es nicht ungeschehen machen. Sie hatte es ausgeplaudert und es war kein Wunder, dass Cloud es jetzt wissen wollte. Sie stand auf, und wollte das Cockpit gerade verlassen, als Cid laut aufjubelte »Ich hab ihn gefunden! Den Tempel mein ich! War ja auch kaum zu übersehen..« Er zeigte aus dem Fenster und alle drängten sich dorthin um einen Blick auf den Tempel zu erhaschen. Und tatsächlich, zwischen den dichten Baumkronen eines Waldes tauchte eine goldene Spitze auf. Es sah aus, wie eine Pyramide, war aber größer und lief nicht so spitz zu. Kim fiel ein Stein vom Herzen, er stand noch, das hieß, weder die Shinra, noch Sephiroth hatten die schwarze Substanz bereits. »Wir landen« Sagte Cloud und Cid gab grummelnd zurück »Natürlich.. aber ich muss weiter außerhalb runtergehen.. wegen dem Wald..« »Ist okay..« Sagte Cloud und nickte ihm zu. Cid flog die Highwind einmal um den Tempel und ging dann langsam auf einer Grasfläche nahe dem Meer runter. »Und was machen wir mit den Shinra?« Fragte Red und sah aus dem Fenster. Cloud verschränkte die Arme »Ich schätze mal, sie wissen dass wir kommen und haben sich dementsprechend Vorbereitet.. einige von uns sollten hier bleiben und auf die Highwind aufpassen, und die Anderen die Draußen sind absichern..« Barret nickte »Du hast recht.. nimm dir drei von uns mit und geh mal nach dem rechten sehen.. der Rest bleibt hier..« Cloud nickte und nahm Red, Vincent und Aeris, die unbedingt mitwollte, in sein Team, während der Rest auf dem Flugschiff bleiben sollte. Kim war damit nur einverstanden. Sie wollte nicht auf Sephiroth stoßen, ihr waren die vergangenen Begegnungen schon genug gewesen. Nachdem die Vierergruppe gegangen war, stellten sich Cid und Barret draußen als Wachposten auf, um sicher zugehen, dass sich kein Shinra der Highwind nährte. Der Rest blieb wo er war, unter Anspannung und Nervosität. Kim ging im Cockpit auf und ab. Wie schon gesagt war sie froh darüber nicht mitzumüssen, andererseits wusste nur sie was geschehen würde, und wenn es so war wie im Spiel, so würde Cloud Sephiroth die Substanz geben. Kim konnte dies verhindern, aber ihre Angst war zu groß. Alles in ihr sträubte sich dagegen, dem Mann mit dem Langschwert und den silber-weißen Haaren zunahe zukommen. Darum blieb sie, wo sie war. »Ich hoffe nur, dass alles gut geht..« Sagte Tifa besorgt und sah zu Shera, diese nickte »Bestimmt.. ich dachte du bist eine Optimistin..« Tifa nickte langsam »Eigentlich schon.. aber..« »Na bitte.. dann glaub daran, dass es gut geht!« Shera lächelte sie an und versuchte ihr Trost und Zuversicht zu spenden. Kim sah ihnen eine Weile lang zu, dann wandte sie sich ab und dachte schockiert an die schwarze Substanz und wie Cloud sie Sephiroth aushändigte. Es würde nicht alles gut gehen. Joey sah zum Fenster und trat dann näher an die Scheibe. Mit einem Ruck drehte er sich zu ihnen um und sagte mit einem ernsten Gesichtsausdruck »Eine Shinrapatrouille nährt sich aus Westen! « Alle Anderen kamen nun auch an das Fenster heran und spähten nach Draußen. Tatsächlich nährte sich eine Gruppe Soldaten der Highwind. Es waren vielleicht Zwanzig oder Dreißig an der Zahl. »Mist! Die müssen wir loswerden! Kommt mit!« Sagte Tifa und rannte los, aber kurz vor der Tür drehte sie sich noch einmal um und sah Kim an »Du wartest hier!« »Was? Aber ich kann helfen!« Kim war mehr oder weniger entrüstet darüber. Sie hatten doch schon oft genug gesehen, dass sie mit ihrer Substanz eine große Hilfe war. Wieso sollte sie also hier bleiben? »Keine Wiederrede! Wenn Sephiroth durch den Kampf auf ums aufmerksam wird, wird es selbst für uns knapp.. und da musst du nicht auch noch dazwischen stehen!« »Aber.. der wird schon nicht aufmerksam auf uns! Schließlich will er nur die schwarze Substanz! Mehr nicht!« protestierte Kim und wollte ihnen nach, als Tifa sie zurückhielt und ihr ernst in die Augen sah »Das kann ich nicht beurteilen.. ich sagte nur wenn... und dann bist du sicher hier drinnen.. verstehst du?« Kim sagte nichts dazu. Etwas wütend setzte sie sich auf die Treppe und ließ die Anderen ziehen. Sie hasste das. Sephiroth würde garantiert nicht kommen und vor ein paar Soldaten von Shinra hatte sie keine Angst. Trotzdem blieb sie wo sie war, um Tifa den Gefallen zu tun. Nach einiger Zeit stand sie auf und stellte sich an das Fenster, da erspähte sie noch eine Patrouille, und noch eine. Sie kamen aus den Wald und marschierten geradewegs auf die Highwind zu. So viele konnten sie nicht besiegen. Kim kam einfach nicht drum herum, sie musste helfen, und so verließ auch sie das Cockpit. Kapitel 5: Der Kampf in der Highwind ------------------------------------ Kapitel 25: Der Kampf in der Highwind »Die erzwungene Passivität ihrer Verteidigung, das endlose Warten wurde unerträglich. Tag und Nacht hörten sie über sich den gedämpften Schlag der Spitzhacken und träumten vom Zusammenbruch der Höhle und jeder grässlichen Möglichkeit. Sie waren der "Burg-Mentalität" in ihrer extremsten Form ausgesetzt.« Robin Fedden Crusader Castles Auf der Brücke machte sie auch sogleich halt, weil ein paar der Shinra bereits ins Innere des Luftschiffes vorgedrungen waren. Auf der Treppe, die hoch auf das Deck führte schlug sich Yuffie durch eine Reihe von Soldaten, die sie aufhalten wollte. Die Ninja schien noch nicht wieder ganz Wohlauf zu sein, da sie den meisten Schlägen nur mit knapper Mühe entgehen konnte, wo sie doch eigentlich sehr flink und wendig war. Kim würde ihr helfen müssen, und genau das hatte sie vor. Sie rannte die Brücke weiter entlang, bis sie auf die ersten Shinra traf. Blitzschnell zog sie die Substanz hervor, konzentrierte sich darauf und setzte die Soldaten mit Blitzen Außergefecht. Die Substanz reagierte jetzt wieder schneller, zwar nicht so intensiv, wie bei der Hinrichtung, aber stark genug, um mit den Shinras kurzen Prozess zu machen. Rasch war sie bei Yuffie angelangt und half ihr, die Truppe auszuschalten, dann wandte sie sich um, um die anderen Räume der H.S. Highwind zu durchsuchen, während Yuffie auf Deck rannte. Kim sah die Räume der Reihe nach durch, konnte aber keine weiteren Soldaten ausmachen, nur Nameless, der zusammengekauert auf dem Bett lag und sich unruhig umsah. Kim ging rasch zu ihm, packte ihn, ging zum Regal, welches hier stand und rückte es etwas zur Seite. Sie sah den Chocobo an und setzte ihn dann in die Lücke zwischen Regal und Wand »Warte hier! Und sei leise!« Das Tierchen fiepste, dass es verstanden hatte und zog sich noch etwas weiter zurück. Kim verließ mit schnellen Schritten den Raum wieder und begann damit, noch einige Soldaten, die es hier heruntergeschafft hatten abzuwehren, während sie sich einen Weg zum Deck bahnte. Sie hatte keine Ahnung wie viele von den Typen noch kommen würden, aber sie wusste, dass sie mit ihnen fertig wurde, ohne dabei selbst großen Schaden durch die Substanz oder den Kampf zu nehmen. Sie stieg die Treppe hoch und schlug die Tür zum Deck auf. Hier oben kämpften Tifa und Yuffie gegen einige Soldaten, aber sie schienen alles unter Kontrolle zu haben. Kim wich einer Attacke aus und kletterte dann die Strickleiter hinab, um Barret, Joey, Cid und Shera zu helfen, die sich mit vielen Truppen der Shinra auseinandersetzen mussten. »Was machst du denn hier?« Fragte Barret und warf dabei einen Soldaten von sich. Kim ging in Bereitschaft »Na was wohl? Euch helfen natürlich!« Barret schüttelte den Kopf, sagte aber nichts dazu, sondern kämpfte weiter. Es war das reinste Durcheinander. Waffen klierten und donnerten, Blitze, Feuer, Eis und was es sonst noch so an Substanzen gab traf die Shinra und auch Kims Gruppe. Einmal war Kim selbst nur mit knapper Not einem Blitz ausgewichen und konnte den Soldaten, der den Zauber ausgeführt hatte, mit einem eigenen Blitz zu Boden schleudern. Sie hielten tapfer durch, wurden aber dennoch zurückgedrängt und mussten sich schließlich in die Highwind zurückziehen, um nicht überrannt zu werden. Sie verriegelten die Tür und fanden sich im Cockpit ein. Sie hörten wie die Tür zum Deck eingeschlagen wurde und mehrere Füße über den metallenen Boden trampelten. Cid bemühte sich derweil die Highwind in die Luft zu bekommen und mit ihren Raketen anzugreifen, aber das Luftschiff streikte. Yuffie sah gehetzt zur Tür und fluchte dann »Wie viele von diesen Typen gibt es eigentlich?« »Tausende! Viel mehr, als die paar da draußen!« Gab Joey zurück und machte sich Kampfbereit. Yuffie grummelte »Die Paar?! Wieso müssen die eigentlich immer in solchen Scharen auftauchen?« »Vermutlich glaubt Rufus auf Sephiroth zu stoßen und deshalb hat er so viele mitgenommen.. na ja.. und da wir schon mal in der Nähe sind, sollen sie uns gleich mit umbringen« Rief Tifa aus und sah zu Cid »Bekommst du es hin?« »vergiss es! Sie will einfach nicht!« Cid haute auf das Bedienungspult und drehte sich zu der Tür um, gegen die jetzt lautstark gehämmert wurde »Wir müssen kämpfen!« »Das schaffen wir nie!« Sagte Shera entrüstet. Barret sah sich um »Cid hat recht! Wir zeigen es diesen Shinrapennern!« Tifa sah ihn verschwitzt an und schüttelte den Kopf »Das schaffen wir nie, wie Shera sagte.. wir haben keine Chance..« Barret wandte sich an Kim, während draußen das Gehämmer und die Rufe immer lauter wurden »Wenn dir noch einmal so eine Attacke gelingen würde wie bei der Hinrichtung.. das wäre hilfreich..« Kim sah ihn traurig an und schüttelte den Kopf »Ich glaube nicht, dass ich das schaffe.. ich bin jetzt schon völlig fertig..« »Verdammt...« Ein lauter Knall ließ alle zusammenzucken und zu der Tür starren, in der sich eine Delle befand. Sie würden sicher gleich durchbrechen, und dann blieb ihnen nichts anderes übrig als zu kämpfen. Kim machte sich bereit. Sie würde ihr Leben so teuer wie möglich verkaufen, und sie sah den Anderen an, dass es bei ihnen genauso war. Sie holte noch einmal tief Luft, da war die schwere Eisentür auch schon aus ihren Angeln gehoben und fiel lautstark zu Boden und die ersten Soldaten kamen rein, um gleich von ihnen in Empfang genommen zu werden. Es war so eng, dass man kaum dem Zauber ausweichen konnte, oder den Kugeln der Gewehre. Barret wurde von einer im Bein getroffen, ließ sich aber nichts anmerken. Ein anderer erwischte Joey mit einem Blitzzauber, der ihn auf den Boden schmetterte, wo er reglos liegen blieb. Kims Energie war fast am Ende, aber sie hielt tapfer durch, bis der letzte Shinra gefallen war. Es war vorbei. Diese Schlacht war gewonnen, aber es würden garantiert welche folgen. Sie mussten die Highwind unbedingt woanders platzieren. Cid bemühte sich mit Shera darum. Die Beiden hatten Glück gehabt und wiesen nur kleine Kratzer auf. Yuffie, Barret Tifa hatten es da nicht so gut, sie waren von mehreren Gewehrkugeln getroffen worden. Keine war irgendwo eingedrungen, wo es ihr Leben in Gefahr brachte, aber sie reichten aus, die Drei Kampfunfähig zu machen. Am schlimmsten hatte es jedoch Joey erwischt, der durch den Blitzschlag ohnmächtig geworden war. Kim hatte keine Verletzungen. Sie war nur erschöpft. Sie setzte sich hin und versuchte nicht ihr Bewusstsein zu verlieren. Sie brauchten jetzt jeden Einzelnen von ihnen. Sie und Shera brachten die Shinra raus und warfen sie über Bord, während Cid immer noch versuchte die Highwind in Gang zu bekommen, und sich Yuffie, Barret, Tifa und Joey ausruhten. Zum Glück kam in der Zeit nicht noch eine Patrouille, sonst wären sie verloren gewesen. Auf den Rückweg zum Cockpit fiel Kim etwas auf. Als sie und Shera über die Brücke gingen, sah sie runter zu der Mechanik, und erblickte dort ein Gewehr, welches zwischen zwei Zahnrädern festsaß. Es musste einem Soldaten runtergefallen sein, als Kim ihn ausgeschaltet hatte. sie blieb stehen und sah runter. Die Technik glühte schon etwas, war aber nicht stark genug, das Gewehr zu zerschmettern. »Was ist los?« Fragte Shera und blieb ebenfalls stehen. Kim zeigte zu den Zahnrädern runter »Da klemmt ein Gewehr zwischen..« Nun sah auch Shera runter und war dann sofort im Cockpit verschwunden, um kurz darauf mit Cid zurückzukehren. Er sah sich das Elend eine Weile lang an und stieg dann runter. »Er bekommt das schon wieder hin!« Sagte Shera und sah dem Kapitän zu, der sich durch die Mechanik zu den Zahnrädern kämpfte. Kim sah ihm ebenfalls dabei zu und nickte knapp, auf Sheras Worte hin. Cid hatte derweil die Zahnräder erreicht und versuchte das Gewehr rauszuziehen, welches tief zwischen den Zähnen der Räder feststeckte und sich nur schwer bewegen ließ. Die Maschine war natürlich abgestellt worden, damit nichts passieren konnte, aber jetzt sah Cid zu Shera hoch und rief ihr zu »Lass die H.S. Highwind laufen! Ohne die Hilfe der Zahnräder bekomm ich das nicht raus!« Shera sah ihn an und rief zurück »Das geht nicht Cid! Wenn die Maschinen laufen, dann kann wer weiß was passieren!« »Shera, du blöde Kuh! Mach es einfach !« fauchte Cid und zog noch einmal an dem Gewehr. Shera sah ihn unschlüssig und halb flehend an, war sich nicht sicher, was sie machen sollte, als in diesem Moment Tifa auf die Brücke platzte »Noch eine Patrouille kommt! Macht schnell!« Sie gestikulierte mit den Armen und sah gehetzt drein. »Los Shera! Jetzt mach endlich!« Rief Cid wütend und Shera rannte geduckt los, um die Maschine zu starten. Kim sah zu Cid. Er musste wissen was er tat. Sie hoffte nur, dass nichts schlimmes mit ihm passierte, wenn die Mechanik wieder lief. Tifa sah jetzt ebenfalls zu ihm, dann zu Kim »Was ist los?« »Zwischen den Zahnrädern klemmt ein Gewehr.. Shera lässt die Maschine laufen, damit Cid es rausbekommt!« Erklärte sie knapp und sah mit rasendem Herzen zu der Tür, oberhalb der Treppe, als erwarte sie einen Soldaten, der dort auftauchte. In diesem Moment fingen die Maschinen an ratternd zu arbeiten. Kim und Tifa sahen wieder zu Cid, und Shera tauchte auf, um nach dem rechten zu sehen. Der Kapitän kämpfte mit den Zahnrädern, versuchte das Gewehr rauszuziehen, welches sich nur Zentimeterweise bewegte. Angespannt verfolgten die Drei es von der Brücke aus. Cid führte das Gewehr mit dem Zahnrad mit. Es knirschte und glühte, fing an zu qualmen und zu quietschen, aber der Kapitän achtete nicht darauf und zog weiter, bis das Gewehr fast draußen war. Er nahm seine Kraft zusammen und zog es mit einem Ruck raus. Die Zähne er Räder griffen jetzt wieder ineinander und die Highwind hob mit einem starken Gewackel ab. Kim, Shera und Tifa konnten sich noch so gerade abfangen und standhaft auf der Brücke bleiben. Cid aber, von dem plötzlichen Stoß überrascht, stolperte nach vorne und bekam seinen rechten Arm zwischen die Zähne der Zahnräder. Kim, Shera und Tifa sahen geschockt zu, ohne einen Ton über die Lippen zu bekommen, oder reagieren zu können. Ein fürchterliches Knacken und Cids Arm war glatt durchgebrochen, aber er bekam ihn frei und stolperte mit einem Schmerzenschrei zurück, um gegen die Rückwand zu prallen und an ihr runterzusinken. Den Arm umklammerte er mit seiner Linken. Jetzt erst schrieen Kim und die Anderen auf. Shera war sofort unten und zusammen mit Kim und Tifa bekam sie Cid auf die Brücke. Der Kapitän umklammerte immer noch, mit Schmerzverzogenem Gesicht, seinen Arm, der stark blutete. Shera wies Kim an ins Cockpit zu gehen und Barret bescheid zu sagen, damit er helfen konnte, sie selbst sollte die Highwind lenken. Kim hatte keine Ahnung wie das ging, aber als sie Barret bescheid gesagt hatte und vor dem Schaltpult stand, war es ganz einfach. Sie flog über den Wald hinweg, auf die Berge zu. Dort mussten sie einfach sicher sein. Yuffie half ihr dabei einen geeigneten Landeplatz zu finden. Schließlich entdeckten sie ein Plateau, wo sie die Highwind landeten. Danach rannten die Beiden zu den Anderen, um nach Cid zu sehen. Er befand sich in dem Zimmer, in dem Kim geschlafen hatte, zusammen mit den Anderen. »Was ist? Wie steht es um ihn?« Platzte Kim heraus, Shera wandte sich zu ihr um »Sein Arm ist glatt durchgebrochen! Wo seid ihr gelandet?« Man sah ihr an, dass sie sich enorme Sorgen machte, da sie ganz blass war und leicht zitterte. »Auf einem Plateau! Hier sollten wir sicher sein!« Gab Kim zurück und kam etwas näher ans Bett, aber Tifa hielt sie zurück »Warte.. wir sollten ihm Platz zum Atmen lassen...« Kim nickte nur und blieb wo sie war. Tifa wandte sich an Barret »Bring Joey am besten auch in ein Bett.. dem hat es auch umgehauen!« Barret gab keine wiederrede und ging los. Kim konnte es noch nicht fassen. Ihr erzwungener Kampf hatte große Opfer gefordert. Sie wusste nicht, wann Cid und Joey wieder auf den Beinen sein würden, außerdem waren auch die Anderen verletzt, zwar nicht so schlimm, aber so, dass sie nicht mehr kämpfen konnten. Und wer sollte jetzt Cloud und Co. sagen, dass sie hier oben waren? Kim drehte sich um und ging zur Tür. Yuffie sah ihr nach »Wohin willst du?« »Ich gehe Cloud und die Anderen suchen... sie wissen nicht, dass wir hier oben sind.. ich hole sie, bevor noch mehr passiert..« »Warte.. ich komme mit dir! Alleine ist es zu gefährlich!« Sagte Tifa und wollte mitgehen, aber Kim hielt dieses mal sie davon ab »Nein.. ich schaffe das schon.. ihr seit alle zu verletzt.. außerdem brauchen euch Cid und Joey! Helft ihr ihnen, ich helfe denen da unten, okay?« Tifa sah sie nachdenklich an, Kim sah zurück und sagte gedämpft »Vertrau mir.. ich schaffe das schon.. glaub mir..« Tifa sah zu den Anderen, die einfach nur stumm zusahen, dann seufzte sie »Na gut.. geh die Anderen holen.. aber pass auf dich auf..« Kim nickte »Danke.. ich passe auf.. ich verspreche es! Bis später!« Damit ging Kim los, verließ die Highwind und trat raus auf das Plateau. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)