Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (Part 21-25) ================================================================================ Kapitel 4: Die Reise in der H.S. Highwind ----------------------------------------- Kapitel 24: Die Reise in der H.S. Highwind »Heiterkeit und Freudigkeit ist der Himmel, unter dem alles gedeiht, Gift ausgenommen« Jean Paul Als Kim und Co. die Highwind erreichten, wunderten sie sich, dass die Leiter runterhing, mit der man das Flugschiff betreten konnte. Die Shinra waren wirklich schlampig. Nicht nur damit. Unterwegs waren zwar noch einige Soldaten aufgetaucht, aber eigentlich hatten sie eh nur Angst sich ihnen entgegenzustellen, wenn sie nur zehn mehr waren. Da Cloud und auch die Übrigen selbst ohne Waffen nicht zu unterschätzen waren und Kim ihre Substanz hatte, war es natürlich kein Wunder, dass die Soldaten keine sonderliche Lust hatten sie aufzuhalten, des weiteren waren nur zwei Turks vorhanden und nicht einmal Rufus selbst war da, um ihnen irgendwelche befehle zu geben. Kim wunderte es nur, dass sie nicht mit der Highwind zum Tempel geflogen waren, aber sie tat es als Wiedergutmachung des Schicksals ab. Die Highwind kam ihnen gerade recht. So waren sie nicht nur schneller, sondern konnten auch viel besser generischen Angriffen aus dem Weg gehen, und so etwas wie in Rocket Town würde Kim gewiss nicht noch einmal in den Sinn kommen. Nicht nachdem sie endlich etwas wichtiges begriffen hatte, nämlich, dass Menschen nicht gleich böse waren, nur weil sie für etwas schlechtes arbeiteten, wie Joey es getan hatte. Der junge Soldat war zu sehr mit den Frauen beschäftigt, als dass er sich sorgen um seine Zukunft machte. Kim fand wirklich, dass er von den Shinras weggehen sollte, um sich ihnen anzuschließen, aber vermutlich war das eh der Fall. Es entsprach zwar nicht dem Spiel, aber wenn er und Shera mitkamen, hatte Kim keine einwende einzulegen. Sie sah zur Highwind hoch und entdeckte Nameless an der Leiter stehend. Sie strahlte sofort und zeigte hoch »Da ist Nameless! Er lebt! Er lebt!« Freudig sprang Kim an die Leiter und begann hochzuklettern, die Übrigen sahen ihr lächelnd nach und folgten dann. Oben angekommen schloss Kim den fiependen Chocobo in ihre Arme, passte aber auf seinen Flügel auf. »Oh Nameless! Ich bin so froh, dass du lebst!« sagte sie und drückte ihn fest an sich, während der Chocobo sich an sie kuschelte. Hinter ihr kam jetzt Aeris hoch »Er lebt.. das ist schön!« Sie lächelte ermattet und streichte dem Tierchen über den Kopf, dann gingen Kim und sie an die Seite, damit die Anderen folgen konnten. Aeris begutachtete Nameless einen Moment, dann sagte sie mitleidig »Was ist denn mit seinem Flügel passiert?« »Diese miesen Shinra haben ihn gebrochen..« »Wer ist mies?« Fragte Joey, der gerade die Leiter hinter sich gebracht hatte. Kim sah ihn einen Moment lang an, dann entgegnete sie »Rufus..« Der Soldat nickte mit einem halbherzigen aha und sah sich dann interessiert auf Deck um. Aeris nahm Kim derweil den Chocobo ab und lächelte »ich kümmere mich um ihn, damit er wieder gesund wird!« »danke!« Sagte Kim und streichelte Nameless herzhaft und glücklich, war er doch noch am leben. Langsam trudelten auch die Letzten ein und als alle oben waren, zog Cid die Leiter hoch und rannte zum Cockpit, die Anderen folgten ihm. Sie starteten unverzüglich und als sie in sicherer Höhe waren inspizierte Cid sein Luftschiff, wobei er ihre Waffen und Substanzen fand, die dort zurückgelassen worden waren und beschwerte sich dann noch ein paar mal- zu Joeys Leidwesen- über die Shinra. Kim konnte es dem Kapitän nicht verübeln, schließlich hatten die Shinra ihm wirklich alles genommen. Cloud schüttelte darüber nur den Kopf und wandte sich an Kim »Was hatte Rufus von dir gewollt?« Kim sah ihn einen Augenblick an, ohne wirklich auf seine Frage einzugehen, aber dann antwortete sie »Sie haben mich gezwungen ihnen zu Sagen wo sich die schwarze Substanz befindet! Ich wollte es ihnen nicht sagen.. aber..« Cloud sah verwirrt aus »schwarze Substanz?« Da fiel es Kim ein. Sie wussten ja noch gar nichts von ihr, woher denn auch? Im Spiel bekam es auch erst im Tempel heraus, und so war es hier natürlich auch. Kim seufzte. Wie sollte sie das erklären? Die Anderen sahen sie jetzt auch interessiert an. »Also..« begann sie unsicher »Wisst ihr.. ich weiß Dinge.. die.. na ja.. die wissen nicht alle.. Dinge die passieren.. oder.. passieren könnten..« Fügte sie rasch hinzu, da es hier ja nie so sicher war, dass auch wirklich das passierte, was passieren sollte. Barret verdrehte die Augen »Hör mal.. ich bin dir ja dankbar für deine Hilfe, aber komm jetzt nicht wieder mit diesem Propheten-Unsinn!« Kim schüttelte den Kopf. Sie würde gewiss nicht wieder damit scherzen, dafür war es viel zu ernst »Nein.. es ist anders als du denkst.. ich weiß selbst nicht wie ich es erklären soll.. hm.. ist ja auch egal.. auf jedenfall will Sephiroth die schwarze Substanz und mit ihr will er einen Meteor rufen, der auf den Planeten fällt und alles vernichtet! Ich hab es Rufus erzählt..« Sie lies den Kopf hängen und seufzte tief »Jetzt wollen sie auch diese schwarze Substanz... wir müssen zum Tempel des alten Volkes! Und zwar schnell!« »Tempel des alten Volkes?« Fragte Aeris, die Nameless umsorgte. Kim sah auf und nickte ihr zu. Aeris sah zu Cloud und den Anderen »Ich glaube ihr.. wir sollten uns das mal ansehen.. außerdem.. will ich etwas über das alte Volk erfahren.. und vielleicht gibt mir dieser Tempel antworten..« Cloud nickte »Gut.. dann fliegen wir dorthin..« »Und wo ist das genau?« wollte Cid wissen, der die Highwind flog. Alle sahen Kim fragend an und sie gab lächelnd zurück »Im westen...« Cid verzog das Gesicht »Tolle Auskunft..« Dennoch wendete er die Highwind gen Westen. »Und was machen wir mit Shera und Joey?« Fragte der Kapitän weiter, die Beiden sahen auf »Na was wohl? Wir kommen mit!« Cid seufzte tief, sagte aber nichts dagegen, genau wie alle anderen. Sie hatten nichts dagegen, wer mit wollte, der konnte mit, allerdings konnte man nicht mehr so leicht aussteigen, wenn der Zug abgefahren war. Kim gähnte »Ich glaube ich hau mich etwas hin..« Sie reib sich müde die Augen. Es war immer noch anstrengend die Substanz zu kontrollieren, auch wenn sie besser mit ihr umgehen konnte, als noch vor einem Monat. Tifa nickte ihr zu »Das ist sicher das beste für dich..« Kim grinste etwas und verließ dann das Cockpit, ohne darauf zu warten, dass Cid ihr sagte, wo sie schlafen konnte. Nameless hatte sie mitgenommen. Sein Flügel war gestützt und verbunden, und der Chocobo war auch erschöpft und schlief schon auf ihrem Arm ein. Sie überquerte die schmale Brücke, grüßte Yuffie, die Leichenblass am Rand zu der Brücke stand, im vorbeigehen, ohne eine Antwort abzuwarten und betrat wahllos einen Raum. Die Highwind war hier viel größer als im Spiel, hatte viel mehr Zimmer und Wege. Von außen war sie immer noch dieselbe, nur größer, aber innen hatte sich viel verändert. Es war ja auch eigentlich nicht die Highwind, sondern die H.S. Highwind (Anmerkung der Autorin: Das H.S. steht für Hironobu Sakaguchi, dem Schöpfer von Final Fantasy, und soll ihn ehren). Kim sah freudig auf das schlichte Bett, welches sich in diesem Zimmer befand. Das musste reichen. Sie machte sich nicht die Mühe sich auszuziehen oder zuzudecken, sie ließ sich einfach auf das Bett fallen, wartete, bis Nameless gemütlich lag und glitt dann in einen Schlaf, den sie schnell wieder bereute, war sie doch wieder in einem Alptraum gefangen. Es war ein anderer, aber es ging auf das gleiche hinaus. Dieses mal befand sich Kim nicht an dem Fluss, sondern bei sich Zuhause, in ihrem Zimmer. Es war Dunkel und sie fand den Lichtschalter nicht, so ließ sie es bleiben und bemühte sich zum Fenster. Es war dunkel Draußen, weil der Nachthimmel mit dicken Gewitterwolken behangen war. Kim blinzelte in den Himmel und ein Blitz zuckte aus den Wolken, gefolgt von einem schrecklich lautem Donnerschlag. Sie fuhr zusammen und entdeckte in diesem Moment eine einzelne Person auf der großen Wiese. Sie stand einfach da, rührte sich nicht und sah zum Himmel, als erwarte sie etwas. Kim zögerte, trat dann aber vom Fenster zurück und verließ ihr Zimmer, um auf die Wiese zu gehen. Sie wollte wissen wer da stand. Langsam tastete sie sich durch das dunkle Haus, welches nur durch Blitzschläge erhellt wurde. Oft stolperte sie und fiel fast hin, aber sie konnte sich immer abfangen. Leise öffnete sie die Haustür und trat nach draußen. Ein seltsamer Wind umgab sie und pfiff unheimlich um das leere Haus. Kim drückte sich an den Audi ihres Vaters vorbei und ging über die Wiese, die Person immer im Blick habend. Als sie nahe genug war, blieb sie stehen und versuchte die Person- ein Mann- zu erkennen, aber dafür war es einfach zu dunkel auf der Wiese und es gab momentan keinen Blitzschlag. Kim starrte ihn an und er starrte einfach nur zurück, ohne etwas zu sagen, was Kim erschaudern ließ. Da kam endlich der erhoffte Blitz und sie erkannten einander. Kim stolperte zurück und fiel auf ihren Hosenboden. Sie kannte diesen Mann. Sie hatte ihn schon einmal gesehen, in einem anderen Traum, als er dabei war ein Schild aufzustellen. Entgeisterung und Panik überkamen sie und wie beim ersten mal war es ihr unmöglich wegzurennen oder den Blick von dem Mann zu nehmen. Ihr Herz schlug schnell und ihr Hals war zu trocken zum schlucken. »D-Du schon wieder..« presste sie heraus und starrte ungläubig den Mann an. Er bewegte sich jetzt etwas, führte die Hand zu seinem Gesicht und strich sich eine Haarsträne zurück »Wir kennen uns, hä?« Kim antwortete nicht, sondern fragte geduckt »Was.. was wollen sie hier?« »Ah.. ich wart' hier auf Nachricht von meinem Meister..« Ein nächster Blitz erhellte die Wiese und Kim fuhr arg zusammen »Deinem Meister? Lass mich raten, damit du weißt, wann du mi.. äh.. Kim aufhängen kannst?« Kim kannte diesen Alptraum, aber er jagte ihr dennoch angst ein. Sie spürte wie ihr der Schweiß auf der Stirn stand und sie leicht zitterte vor angst und Anspannung. Der Mann nickte »'Türlich! Was dachtest du denn? Aber ich wollt' auch noch etwas anderes hier..« Er sah sich suchend um. Kim sah auf »Was denn?« »Ich such' etwas für meinen Meister.. er hat versucht den törichten Kerl aufzuhalten in jener Nacht.. aber obwohl er ihn töten konnt', konnt' mein Meister vor der Schließung des Zeitraffers das Ding nich' mehr erwischen..« Er sprach wider in Rätseln. Kim sah ihn irritiert an »Welches Ding?« Sie wusste, dass es hoffnungslos war ihn etwas zu fragen, da er eh nicht antwortete, oder noch mehr Rätsel aufwarf. Der Mann lachte auf und haute ihr mit seinem Gehstock, den er neuerdings besaß, auf den Kopf, wie er es immer machte, wenn sie eine Frage stellte, die in seinen Augen vermutlich dumm war. »Immer noch so dumm, hä? Immer noch so ein dummes Etwas, hä? Immer noch nicht weiter im Denken, hä?« Kim schüttelte den Kopf und beobachtete voller Angst, wie der Mann näher kam und sich zu ihr vorbeugte, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern »Du wüdest's nie verstehn', nicht?« »Dann erklär es mir einmal richtig! Was hat das zu Bedeuten? Wer oder was ist dein Meister? Was ist in Kim? Welche Zeitverschiebung? Und welches Ding suchst du hier?« Wieder bekam sie eine mit dem Stock rüber und dieses mal tat es weh. Kim rieb sich den Kopf und sah zu dem Mann, der sich jetzt umdrehte und in einem Blitzschlag die Arme hob »Oh.. es ist doch so leicht zu verstehn'.... wieso kapierst du's denn nich', hä?« »Weil ich es nicht verstehe! Sag es mir, dann verstehe ich es endlich!« Der Mann drehte sich zu ihr um und wackelte mit dem Zeigefinger »Tz, tz, tz.. so viel ärger für meinen Meister.. und so ein dummes Etwas kommt mit dummen Fragen daher..« Kim gab es auf. Er würde es ihr ja doch nicht verraten. Sie sah seufzend weg, als der nächste Blitz durch die Wolken zischte und der Mann verschwunden war, stattdessen waren zwei neue Gestalten auf der Wiese aufgetaucht. Kim wurde blass. Auch diese Zwei kannte sie. Der eine war Cloud, der andere Sephiroth. Aber was machten sie hier? Kim musterte beide. Cloud lag in Abwehrhaltung auf dem Boden und sah zu Sephiroth auf, der über ihm stand, das Schwert in seiner rechten. Clouds Schwert war nirgends zu sehen, vermutlich hatte er es verloren. »Cloud!« Rief Kim, aber es gab keine Reaktion, von keinem von dem Beiden. Sie konnten Kim weder sehen noch hören, aber warum nicht? Kim stand auf und ging um sie herum, musterte Cloud, der schwer atmete und aus mehreren tiefen Schnittwunden blutete. Auch seine Kleider hingen in Fetzen. Sephiroth hingegen war unversehrt und sah seinen Gegenüber mit seinen kalten Augen an. Kim trat einen Schritt zurück, um sich das Gesamtbild noch mal anzusehen, es erinnerte sie schwach an etwas, aber sie konnte sich nicht mehr so genau erinnern. »... Gib auf.. die Zeitverschiebung hält nicht mehr lange an... du hast verloren..« Brachte nun Cloud heraus. Kim sah auf. Worüber redeten sie? Kim beschloss genau zuzuhören und vielleicht bekam sie endlich antworten. »Du bist so töricht.. glaubst du wirklich es ist so einfach? Die Zeitverschiebung und dein dummer Plan haben ihren Preis.. und er ist hoch, nicht wahr?« Sephiroth zeigte umher »Willkommen in deiner Zukunft und der Vergangenheit des Mädchens! Ich mag nicht mehr an sie kommen.. aber ihr Selbst in der Vergangenheit ist ungeschützt und weiß nichts von der Tragödie die ihr verursacht habt.. ich bekomme was ich will.. du wirst mich nicht aufhalten können..« »Die Zeitverschiebung wird aber auch bei dir Schaden hinterlassen! Ich sorge dafür, dass du kein leichtes Spiel mit ihr haben wirst! Auch nicht, wenn du mich umbringst!« Kim verstand jetzt gar nichts mehr. Noch weniger als vorher. Ohne Zweifel sprachen sie von Kim selbst, aber warum? Kim raufte sich die Haare. Wie sollte sie so etwas kompliziertes verstehen? Cloud griff in seine Hosentasche und zog- Kim konnte es nicht glauben- ihre Substanz heraus, die er dann weit weg schmiss »Ich lasse sie hier.. versuch jetzt.. ihr etwas anzutun..! An die Substanz kommst du nicht mehr, dafür ist die Zeit zu knapp...« Sephiroth sah der Substanz nach und lächelte kalt, dann packte er Cloud am Kragen und hob ihn hoch. Cloud versuchte sich zu wehren, war aber zu schwach dafür. »Und wieder hast du mir zugespielt! Was glaubst du verbindet diese und unsere Welt?« Cloud sah schockiert aus und versuchte sich mit aller Macht aus dem Griff zu befreien. Kim sah entgeistert zu. Jetzt wusste sie, woher sie dieses Bild kannte. Sie hatte es schon einmal beobachtet, allerdings von ihrem Zimmer aus. Das war kurz bevor sie in die Final Fantasy Welt kam. Sie erinnerte sich nun. So musste es alles passiert sein. Sie wusste noch nicht, was es bedeutete, aber sie konnte sich nun in etwa erklären, wie sie an die Substanz und in die Welt von Cloud und Co. gekommen war. »Sieh es ein.. alle deine Handlungen werden von mir kontrolliert.. du kannst gar nicht anders, als mir zuzuspielen..« Sephiroth hebte sein Schwert und grinste »Aber keine Sorge.. ich erlöse dich.. genau wie den Rest der Welt.. du hast es nur etwas hinausgezögert..« Kim sah weg, als in diesem Moment ein Blitz und ein Donnerschlag zugleich den Himmel erfüllten. Sie wollte es nicht sehen. Nein, all diese Grausamkeit, all diesen Terror, all dieses Leid. Wann hatte dies alles ein Ende? »Kim! Hey.. Kim! Wach auf! Hörst du?« Kim öffnete ein Auge und sah genau in Tifas besorgtes Gesicht. Einen Moment ließ sie verstreichen, damit ihr Herz zeit hatte wieder ruhig und gleichmäßig zu schlagen, dann setzte sie sich auf und blinzelte umher. Sie war aus dem Bett gefallen und nun tat Kims Kopf weh, mit dem sie vermutlich hart aufgeschlagen war. Nameless saß in Tifas Arm und blickte zu Kim runter. »Was? Was war denn.. warte.. die Wiese.. Zeitverschiebungen? Und Cloud wurde umgebracht.. jetzt weiß ich es wieder..« Nuschelte Kim vor sich hin. Tifa sah sie fragend an »Wieso Wiese? Wir sind immer noch auf der Highwind, und Cloud lebt auch noch!« »Hä?« Gab Kim zurück. Sie wusste immer noch nicht so recht was genau passiert war, aber die wage Erinnerung an den Alptraum spukte durch ihren Kopf und ließ sie solches dummes Zeug reden. Ganz wach schien sie noch nicht zu sein. Tifa half ihr auf, entfernte sich etwas und musterte sie durchdringend, dann seufzte sie »Du hast so rumgeschrieen.. deshalb wollte ich mal nach dir sehen..« »Nur ein Alptraum..« Sagte Kim beiläufig und versuchte sich logisch mit dem Traum auseinander zu setzen. Sie ließ sie auf die Bettkante sinken und stierte an die Wand hinter Tifa. »Kein Wunder.. bei all dem was ständig passiert..« Sagte Tifa und ließ Nameless runter, dann setzte sie sich zu Kim. Kim überlegte kurz, aber dann sagte sie »Es sind keine Alpträume von den Erlebnissen hier.. sie sind.. anders.. beunruhigend.. ach ich weiß auch nicht...« »Hm.. was denn für Alpträume?« Tifa sah sie an. Kim zögerte, sie glaubte nicht, dass Tifa es verstehen würde und Lust Fragen zu beantworten hatte sie auch nicht, andererseits würde es ihr verdammt gut tun darüber zu reden. Sie seufzte »Es ist zu kompliziert.. ich kann es dir nicht erklären.. also lass ich es lieber ganz sein...« Tifa schien etwas enttäuscht, war aber damit einverstanden und akzeptierte Kims Standpunkt. Sie nickte ihr zu und stand dann auf »Ich wollte auch nur nach dir sehen.. du solltest mal im Cockpit vorbeischauen..« Kim nickte und sah zu, wie Tifa das Zimmer verließ. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ sich Kim zurück auf das Bett fallen und starrte die Decke an. Nameless bemühte sich auf ihren Bauch und rollte sich dort zusammen, während Kim über sein Gefieder streichelte und überlegte. Dieser zweite Traum hatte ihr nicht wirklich geholfen zu verstehen, was der erste bereits aussagen wollte. Lediglich konnte sie sich jetzt ungefähr erklären wie sie an die Substanz und hierher gekommen war. Aber wie konnte Cloud ihr die Substanz hinterlassen haben, wenn sie sich da noch nicht gekannt hatten? Und wieso lebte er noch, wenn er schon umgebracht worden war? Es musste etwas mit der Zeit zu tun haben, über die sich Cloud und Sephiroth unterhalten hatten. Aber dies war eine Erfindung, ein Spiel, und keine Realität, wenn man es genau nahm. Also wie konnte man hier von Zeitreisen sprechen? Dies hier war weder Vergangenheit, noch Gegenwart oder Zukunft, sondern eine andere Welt, soviel stand fest. Aber daraus bestand doch die Zeit... Kim fuhr sich mit der hand durchs Gesicht und seufzte tief. Ihre warnenden Alpträume warfen zu viele Rätsel auf. So viel, was sie nicht verstand und wonach sie vermutlich Jahrtausende Suchen konnte, ohne eine Antwort zu finden. Es ergab einfach keinen Sinn und wiedersprach der Logik dermaßen, dass Kim glaubte langsam aber sicher Verrückt zu werden. Sie seufzte erneut, nahm Nameless von ihrem Bauch und legte ihn behutsam auf das Bett »Nameless, ich geh zum Cockpit.. bleib hier und ruh dich weiter aus, ich hol dich später!« Der Chocobo fiepste leise, ohne ein Auge zu öffnen. Kim lächelte etwas, stand dann auf und verließ das Zimmer. Die Einzige, die ihr außerhalb des Cockpits begegnete war Yuffie, die immer noch Leichenblass und leicht gekrümmt dastand, und sich keinen Zentimeter bewegt hatte. Kim grüßte sie und Yuffie gab dieses mal sogar antwort zurück »Oh.. hi Kim.. hattest du einen schlechten Traum...? Du hast so geschrieen.. ich wollte nach dir sehen.. aber wenn ich mich bewegen fürchte ich, muss ich mich übergeben..! Gott, ich hasse Fliegen..!« Sie hickste, als wollte sie ihren Worten Nachdruck verleihen. Kim grinste etwas »Du solltest dich aber bewegen.. oder an Deck gehen um frische Luft zu schnappen... tut gut, glaub mir!« Damit überquerte sie die Brücke, hinweg über die Mechanik, bis zum Cockpit, in welches sie eintrat. »Habt ihr Yuffie gesehen? Ich glaube sie bracht einen Eimer..« Sagte sie beim Reinkommen und gesellte sich zu Tifa, Shera und Aeris. Barret schürzte die Lippen und knurrte »Selbst schuld.. eigentlich hat sie es doch verdient, wegen ihren Diebstählen..« »Boah, bist du gemein..« Prustete Aeris und wandte sich dann zu dem Fenster um, um rauszugucken »Ah.. ich liebe es zu fliegen! Ich weiß gar nicht, was Yuffie hat.. ist doch toll..« »Das nennt man Reisekrankheit!« Meinte Red altklug. Cid sah ihn sarkastisch an »Oh.. Mister ich- weiß- alles.. stell dir vor, dass haben wir auch schon gewusst..« Red sah zu ihm hoch »Ich meinte ja nur..« »Dagegen gibt's Tabletten..« »Ta- was?« Fragte alle im Chor, und Kim hob rasch die Arme »Äh.. Tränke.. ups.. lala..« einen Moment herrschte stille, dann begann die Diskussion von vorne und mehr als einmal gab es einen Grund zu lachen. Kims sorge und Nachdenklichkeit wegen dem Traum wich schnell, was vielleicht nicht mal gut war, aber ihr im Moment das Leben leichter machte. Sie waren wirklich ein bunter Haufen, und passten gewiss überhaupt nicht zusammen, aber dennoch waren sie Freunde, auch wenn es öfters mal streit gab. Zusammen hielten sie dennoch, besonders in dieser Zeit. Jeder hatte seine ganz persönlichen Gründe hierbei mitzumachen, was vielleicht auch gut so war. Kim persönlich hatte Freiheit gewollt, aber nun wollte sie mithilfe der Anderen wieder nach Hause finden und diesem Terror entgehen. Momentan lauschte sie jedoch einem interessanten Streitgespräch zwischen Cid und Joey, die nichts besseres zu tun hatten, als sich über die Liebe zu Unterhalten- was bekanntlich Joey Fachgebiet war. ».. Ich finde, man braucht sie nicht um glücklich zu sein..« Meinte Cid in diesem Moment und verschränkte die Arme. Joey sah ihn tadelnd an »Was? Sag bloß so ein alter Kauz wie du, hat noch nie die wunderbare Macht der Liebe zu spüren bekommen..« Kim musste unwillkürlich grinsen, während Cid eine Grimasse zog und den jungen Soldaten kühl ansah »Wen nennst du hier alt?« Ob er wohl mit Absicht von dem Thema abschweifte? Fragte sich Kim, und musterte Cid, der sich jetzt wieder mit der Lenkung der Highwind befasste. Joey seufzte »Du lenkst vom Thema ab.. aber von mir aus.. dann halt nicht..« Er sah rüber zu Tifa, Aeris und Shera »Und ihr? Was haltet ihr davon?« Die Drei sahen sich an und Shera meinte dann »Ehrlichgesagt, ich habe mir nie einen Kopf darüber gemacht..« »Ich auch nicht.. du Aeris?« Fragte Tifa, Aeris schüttelte beiläufig den Kopf, während sie aus dem Fenster sah. Kim schmunzelte ein leises »Lügnerinnen« und wandte sich dann ab, während Joey versuchte ihnen die Vorzüge einer dauerhaften Bindung zu ihm zu erklären. Kim setzte sich auf eine Treppenstufe und sah zu Red und Vincent, die sich unterhielten. Über irgendetwas ernstes, wie es Kim schien, da sie sehr gedämpft sprachen und ernste Gesichter machten. Sie selbst war kein großer Redner und hörte lieber zu, anstatt selbst auf etwas einzugehen, was sie nur tat, wenn sie selbst für nötig hielt. »Sag mal..« Kim sah auf, und erkannte Cloud hinter sich. Er sah sie abschätzend an und fuhr dann fort »..Was hast du Rufus nicht über mich erzählt?« Kim verstand nicht ganz. Sie sah ihn irritiert an, und als er merkte, dass sie nicht verstanden hatte, worauf er hinaus wollte, erklärte er »Nachdem du mit Rufus geredet hattest.. hast du zu mir gesagt, dass du ihm aber nichts über mich erzählt hättest.. dabei geht es sicher um etwas spezielles, oder?« Kim schluckte. Das hatte sie schon total vergessen gehabt. Es stimmte, dass hatte sie zu ihm gesagt, in bezug auf die Verbindung zwischen Cloud und Sephiroth. Es war ein versehen gewesen und Kim hatte eigentlich gehofft, dass er es vergessen- und nicht danach fragen würde. Aber er hatte es gerade und jetzt wusste sie nicht, wie sie ihm ausweichen konnte. Die Wahrheit konnte sie ihm nicht erzählen, dass wäre nicht gut, sie würde ihn nur wahnsinnig machen. Sie überlegte einen Moment angespannt und sagte dann schnell »Hab ich vergessen..« Cloud seufzte »Hast du nicht! Du willst es mir nicht sagen.. ist es schlimm? Es hat etwas mit Sephiroth zu tun, nicht?« Kim stockte und sie sah sich Hilfesuchend um. Was sollte sie ihm denn jetzt sagen? So etwas wie »Och ja, du bist ein Klon von Sephiroth.. ist aber nicht so schlimm, weil es das selbe Verfahren ist, wie bei denen, die Shinra beitreten..«?! Bestimmt nicht! Wie sich das schon anhörte, so nach dem Motto »Ist ja gar nicht schlimm..«, nein, dass konnte sie ihm wirklich nicht zumuten, deshalb sagte sie gar nichts. Cloud sah sie noch einen Moment lang an, dann ging er zurück zu den Anderen. Er musste enttäuscht sein, oder gar wütend auf sie, aber was sollte Kim machen? Sie konnte es ihm nicht sagen. Sie seufzte. Gerade hatte sie sich wieder wohl gefühlt, und da musste so etwas passieren. Kim konnte sich Verfluche, aber das würde es nicht ungeschehen machen. Sie hatte es ausgeplaudert und es war kein Wunder, dass Cloud es jetzt wissen wollte. Sie stand auf, und wollte das Cockpit gerade verlassen, als Cid laut aufjubelte »Ich hab ihn gefunden! Den Tempel mein ich! War ja auch kaum zu übersehen..« Er zeigte aus dem Fenster und alle drängten sich dorthin um einen Blick auf den Tempel zu erhaschen. Und tatsächlich, zwischen den dichten Baumkronen eines Waldes tauchte eine goldene Spitze auf. Es sah aus, wie eine Pyramide, war aber größer und lief nicht so spitz zu. Kim fiel ein Stein vom Herzen, er stand noch, das hieß, weder die Shinra, noch Sephiroth hatten die schwarze Substanz bereits. »Wir landen« Sagte Cloud und Cid gab grummelnd zurück »Natürlich.. aber ich muss weiter außerhalb runtergehen.. wegen dem Wald..« »Ist okay..« Sagte Cloud und nickte ihm zu. Cid flog die Highwind einmal um den Tempel und ging dann langsam auf einer Grasfläche nahe dem Meer runter. »Und was machen wir mit den Shinra?« Fragte Red und sah aus dem Fenster. Cloud verschränkte die Arme »Ich schätze mal, sie wissen dass wir kommen und haben sich dementsprechend Vorbereitet.. einige von uns sollten hier bleiben und auf die Highwind aufpassen, und die Anderen die Draußen sind absichern..« Barret nickte »Du hast recht.. nimm dir drei von uns mit und geh mal nach dem rechten sehen.. der Rest bleibt hier..« Cloud nickte und nahm Red, Vincent und Aeris, die unbedingt mitwollte, in sein Team, während der Rest auf dem Flugschiff bleiben sollte. Kim war damit nur einverstanden. Sie wollte nicht auf Sephiroth stoßen, ihr waren die vergangenen Begegnungen schon genug gewesen. Nachdem die Vierergruppe gegangen war, stellten sich Cid und Barret draußen als Wachposten auf, um sicher zugehen, dass sich kein Shinra der Highwind nährte. Der Rest blieb wo er war, unter Anspannung und Nervosität. Kim ging im Cockpit auf und ab. Wie schon gesagt war sie froh darüber nicht mitzumüssen, andererseits wusste nur sie was geschehen würde, und wenn es so war wie im Spiel, so würde Cloud Sephiroth die Substanz geben. Kim konnte dies verhindern, aber ihre Angst war zu groß. Alles in ihr sträubte sich dagegen, dem Mann mit dem Langschwert und den silber-weißen Haaren zunahe zukommen. Darum blieb sie, wo sie war. »Ich hoffe nur, dass alles gut geht..« Sagte Tifa besorgt und sah zu Shera, diese nickte »Bestimmt.. ich dachte du bist eine Optimistin..« Tifa nickte langsam »Eigentlich schon.. aber..« »Na bitte.. dann glaub daran, dass es gut geht!« Shera lächelte sie an und versuchte ihr Trost und Zuversicht zu spenden. Kim sah ihnen eine Weile lang zu, dann wandte sie sich ab und dachte schockiert an die schwarze Substanz und wie Cloud sie Sephiroth aushändigte. Es würde nicht alles gut gehen. Joey sah zum Fenster und trat dann näher an die Scheibe. Mit einem Ruck drehte er sich zu ihnen um und sagte mit einem ernsten Gesichtsausdruck »Eine Shinrapatrouille nährt sich aus Westen! « Alle Anderen kamen nun auch an das Fenster heran und spähten nach Draußen. Tatsächlich nährte sich eine Gruppe Soldaten der Highwind. Es waren vielleicht Zwanzig oder Dreißig an der Zahl. »Mist! Die müssen wir loswerden! Kommt mit!« Sagte Tifa und rannte los, aber kurz vor der Tür drehte sie sich noch einmal um und sah Kim an »Du wartest hier!« »Was? Aber ich kann helfen!« Kim war mehr oder weniger entrüstet darüber. Sie hatten doch schon oft genug gesehen, dass sie mit ihrer Substanz eine große Hilfe war. Wieso sollte sie also hier bleiben? »Keine Wiederrede! Wenn Sephiroth durch den Kampf auf ums aufmerksam wird, wird es selbst für uns knapp.. und da musst du nicht auch noch dazwischen stehen!« »Aber.. der wird schon nicht aufmerksam auf uns! Schließlich will er nur die schwarze Substanz! Mehr nicht!« protestierte Kim und wollte ihnen nach, als Tifa sie zurückhielt und ihr ernst in die Augen sah »Das kann ich nicht beurteilen.. ich sagte nur wenn... und dann bist du sicher hier drinnen.. verstehst du?« Kim sagte nichts dazu. Etwas wütend setzte sie sich auf die Treppe und ließ die Anderen ziehen. Sie hasste das. Sephiroth würde garantiert nicht kommen und vor ein paar Soldaten von Shinra hatte sie keine Angst. Trotzdem blieb sie wo sie war, um Tifa den Gefallen zu tun. Nach einiger Zeit stand sie auf und stellte sich an das Fenster, da erspähte sie noch eine Patrouille, und noch eine. Sie kamen aus den Wald und marschierten geradewegs auf die Highwind zu. So viele konnten sie nicht besiegen. Kim kam einfach nicht drum herum, sie musste helfen, und so verließ auch sie das Cockpit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)