5000 years ago - Wie alles begann von abgemeldet (Meine eígene Interpretation der Rückblenden aus der Serie) ================================================================================ Kapitel 22: Die Konfrontation ----------------------------- Hallo, hier kommt schon das nächste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch ebenso gut wie sein Vorgänger. Schreibt mir eure Meinungen. Kapitel 22: Die Konfrontation "Weiter!" Die beiden vermummten Gestalten tapsten leise die Treppen hoch. Marik war vorne und Isis hielt sich knapp hinter ihm. Hin und wieder warf sie einen wachsamen Blick nach hinten, ob von irgendwoher Gefahr drohte. "Zum Thronsaal?", fragte Marik und Isis nickte. Geschwind und katzengleich huschten die beiden hinaus auf den Hof. Dort blieben sie stehen, um den Eindruck in sich aufzunehmen. Isis kniete sich schnell neben einen Wachmann, der ganz in ihrer Nähe lag. "Was ist mit ihm?", wollte Marik wissen, während er den Hof im Auge behielt. "Die Schatten haben ihn geholt.", bemerkte Isis betrübt. Dann stand sie wieder auf und ließ den Blick über den Hof schweifen. "Es muss sehr schnell gegangen sein. Bei den Göttern, wer hätte gedacht, dass so etwas passieren würde." "Gib dir nicht die Schuld daran", sagte Marik tröstend, "komm weiter!" Die beiden stiegen die Treppen hinauf, immer wachsam die Gegend im Auge behaltend. Schließlich waren sie oben angekommen und pirschten sich voran. Weit und breit war nichts zu sehen geschweige denn zu hören. "Wo ist er?", flüsterte Isis. Marik zuckte mit den Schultern und schaute sich um. Irgendwo hier musste Ryou sich ja aufhalten. "Es ist ganz schön warm hier.", bemerkte Sapheri. Mari war mittlerweile aufgestanden und lief rastlos auf der Stelle auf und ab. "Es gefällt mir nicht, hier nur herumzusitzen.", sagte sie. "Was willst du denn auch tun? Du hast Isis und Marik doch gehört. Sie schaffen das auch alleine." Sapheri tauchte das Tuch in frisches Wasser und legte es auf Teanas Stirn. "Außerdem kommen wir gegen die Macht von Ryou sowieso nicht an.", fügte sie hinzu. "Und was ist, wenn wir eines von diesen Monstern hätten?", fragte sie. "Wo willst du das denn herzaubern?", entgegnete die Brünette. Mari sah ein, dass Sapheri Recht hatte. Es gab einfach gar nichts, was sie jetzt tun konnte. Aus diesem Grund ließ sie sich resigniert wieder auf den Stuhl fallen und starrte mit leerem Blick in das Feuer der Kerzen. "Da vorne.", wisperte Isis. Die beiden standen rechts und links am Ende des Hauptkorridors hinter einer Säule versteckt. Isis deutete mit dem Finger nach vorne. Direkt vor ihnen lag der Thronsaal und von dort hatten die beiden Priester Stimmen wahrgenommen. Marik nickte ihr zu. Er umrundete die Säule langsam und spähte Richtung Thronsaal. Die beiden schweren Flügel der Türe standen weit und einladend offen. "Eine Falle?", fragte Isis im Flüsterton. "Wir müssen es riskieren.", entgegnete Marik. Isis nickte ihm zu und verschwand dann hinter der Säule. Marik tat es ihr gleich. Lautlos pirschte er sich um den kalten Stein herum. Doch dann hörte er plötzlich ein entsetztes Geschrei, das von seiner Schwester kam. "Isis!", rief er und hechtete aus seinem Versteck hervor. Überhaupt nicht mehr auf seine Deckung achtend rannte er auf die andere Seite hinüber. Dort lag seine Schwester am Boden. Die Kapuze war ihr vom Kopf gefallen und auf ihr hockte.... "Geh weg von ihr!", brüllte Marik wütend und ließ seinen Milleniumsschlüssel erstrahlen. Der Schatten wandte ihm seine tückisch blitzenden roten Augen zu. Dann sprang er ein paar Meter weiter weg und Marik eilte zu der Schwarzhaarigen. "Ist dir etwas passiert?", fragte er besorgt. Isis schüttelte den Kopf und setzte sich auf. Sie behielt den Schatten im Auge. "Dieser Bastard hat mich vollkommen überrascht.", sagte sie und ließ sich von Marik aufhelfen. "Ja, kein angenehmes Gefühl, so beobachtet zu werden, nicht wahr?", ertönte plötzlich eine finstere Stimme. "Komm raus, Ryou, wir wissen längst, dass du hier bist!", rief Marik laut. Einer der Flügel zum Thronsaal schwang wie von Geisterhand zu. Die beiden Priester sahen plötzlich Ryou an der Wand lehnen. Der goldene Gegenstand um seinen Hals blitzte kurz auf. Der Schatten flitzte sofort zu seinem Herrn und strich ihm um die Beine. "Sieht so aus, als wärst du zu langsam gewesen.", bemerkte Marik. "Was machst du hier?", wollte Isis wissen. Ryou rollte gelangweilt mit den Augen und seufzte theatralisch auf. "Immer wieder dieselbe dumme Frage, aber da ihr es seid, werde ich es euch wohl erklären. Eigentlich bin ich nämlich ein sehr netter Kerl." "Spar dir dein Gerede", unterbrach ihn Marik, "welche Absicht verfolgst du?" "Ich beabsichtige, dem Pharao in den königlichen Allerwertesten zu treten.", gab Ryou grinsend zurück. "Warum bist du nicht bei deinen rebellischen Freunden?", wollte Isis wissen. "Nun, ich denke, dass sie mit so einer lächerlichen Armee wie der des Pharao auch alleine fertig werden können. Dazu brauchen sie meine Hilfe nicht." Der Schatten hatte lauernd zur Rechten Ryous Platz genommen. Seine roten Augen waren immer noch auf die beiden Priester fixiert. "Also war das mit den Rebellen lediglich ein Ablenkungsmanöver, um den Pharao aus dem Palast zu locken.", stellte Marik fest. Ryou klatschte daraufhin in die Hände und ein diabolisches Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. "Du bist ja doch ein ganz kluges Kerlchen.", bemerkte er spöttisch. "Das ist ein ganz schön raffinierter Plan", gab Isis zu, "aber ich kann nicht glauben, dass er von dir stammen soll." "Warum denn nicht?", fragte Ryou. "Ganz einfach", erwiderte Isis, "er ist zu strategisch und durchdacht. Höchst untypisch für jemanden wie dich." "Wenn das jetzt eine Beleidigung sein sollte, dann hat sie ihre Wirkung verfehlt.", sagte Ryou. Dann setzte er jedoch ein ernstes Gesicht auf und fügte hinzu: "Aber ihr habt Recht. Es war in der Tat nicht mein Plan. Auch ich handele für jemanden." "Wer ist dein Gebieter?", wollte Marik wissen. "Ich!", ertönte eine kalte Stimme. Genau in diesem Augenblick erschien in der offenen Hälfte der Tür eine große Gestalt. Er trug ein langes Gewand und darüber einen dunkelblauen Umhang. "Wer seid Ihr?", fragte Marik. "Derjenige, der euren Pharao stürzen wird.", sagte er teuflisch grinsend. "Falls es Euch noch nicht aufgefallen sein sollte", schaltete sich Isis ein, "ist der Pharao gar nicht hier. Warum verschwindet Ihr nicht und kommt in einer Woche noch mal wieder?" Seth lachte kurz auf und erwiderte: "Eure Art von Humor ist wirklich sehr belustigend, Isis." "Das war kein Scherz sondern eine Drohung.", erwiderte diese. Seths Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. "Ihr maßt Euch tatsächlich an, mir drohen zu wollen?", zischte er und seine Stimme klang frostig. Marik stellte sich daraufhin schützend vor seine Schwester. "Und für wen haltet Ihr Euch, dass Ihr Euch anmaßt, den Pharao stürzen zu wollen?", fragte er. Seth zog seinen Milleniumsstab aus seinem Gürtel hervor und richtete ihn auf Marik. "Wagt es nie wieder, mich oder meine Herkunft in Frage zu stellen!", sagte er kalt. Dann glühte der Stab plötzlich auf. Marik fühlte, dass ihn eine unsichtbare Hand an der Kehle packte. Seine Hände schnellten zu dem Angreifer und versuchten, den Griff um seinen Hals zu lockern. Doch schon merkte er, wie er ein Stück vom Boden gehoben wurde. "Marik!", rief Isis angstvoll aus und sah zu, wie ihr Bruder in die Luft gehoben wurde. "Ich halte es nicht mehr aus!", sagte Mari und stand auf. Sapheri sah erstaunt zu ihr auf. "Was hast du vor?", wollte die Brünette wissen. "Ich kann hier nicht länger untätig herumsitzen", gab die Blondine zurück, "ich muss jetzt wissen, was da oben vor sich geht." "Du willst doch nicht etwa da rauf, oder?", fragte Sapheri mit großen Augen. "Doch, Geduld war nie eine meiner Tugenden.", erwiderte Mari. Sie stand auf und verließ den Raum. Dann hörte sie hinter sich hektische Schritte und fühlte gleich darauf Sapheris warme Hände an ihrem Arm. "Aber Isis und Marik haben uns doch befohlen..." "Ja, ich weiß", unterbrach Mari sie genervt, "aber ich werde jetzt trotzdem da rauf gehen. Ob es dir nun passt oder nicht. Du bleibst hier." "Warum?", fragte Sapheri. "Einer von uns muss auf ihre Hoheit aufpassen.", sagte Mari. Die Blondine schnappte sich eine frische Fackel, die an der Wand hing. Dann zündete sie diese an einer der Kerzen an, welche auf dem Tisch stand. "Keine Sorge, mir passiert nichts.", beruhigte Mari die Brünette. "Wenn du meinst. Sei aber bitte wirklich vorsichtig.", mahnte Sapheri sie. "Natürlich bin ich vorsichtig. Darauf kannst du dich verlassen.", entgegnete Mari. Dann nahm sie sich die Fackel und verließ das Zimmer. Sapheri kehrte in den Raum zurück, in dem Teana lag. Die Braunhaarige schwitzte immer noch leicht und Sapheri befeuchtete das Tuch neu. "Hoffentlich ist sie auch wirklich vorsichtig.", murmelte sie leise vor sich hin. "Marik!", rief Isis erneut. Marik hing bereits einen Meter über dem Boden und röchelte leicht. Die unsichtbare Hand drückte ihm offensichtlich die Luft ab. "Hört auf, ich bitte Euch, hört auf!", flehte Isis. "Du bettelst um sein Leben?", fragte Seth amüsiert. "Lasst ihn bitte runter!", flehte Isis erneut. "Mir gefällt er dort oben ganz gut.", erwiderte Seth lässig. Er ließ Marik noch ein wenig höher schweben. Dieser atmete stoßweise durch den Mund und kämpfte immer noch mit der Kraft, die ihn festhielt. "Lauf..., Isis, ....du musst ....weglaufen!", stammelte er. "Nein, ich gehe hier nicht ohne dich weg, Bruder!", erwiderte Isis fest entschlossen. "Na holla, was höre ich denn da", sagte Seth amüsiert, "Geschwisterliebe ist doch etwas Schönes." "Du Bastard!", zischte Marik und kniff die Augen zu. "Anscheinend muss ich dir mal zeigen, wie man sich mir gegenüber benimmt.", bemerkte Seth grinsend. Er ließ seinen Stab aufleuchten und Marik schrie auf vor Schmerz. "Marik!", rief Isis. "Haltet ein!", ertönte plötzlich eine laute Stimme. Sofort wandten sich alle Köpfe dem Hauptkorridor zu. "Das ist nicht möglich.", rief Isis aus. Seth ließ seinen Milleniumsstab sinken. Marik fiel unsanft auf den Boden hinab und hustete erst einmal kräftig. Nachdem der Druck an seinem Hals verschwunden war, konnte er auch wieder normal atmen. Dann blickte er sich nach seinem Retter um und bekam große Augen. "Mein... mein Pharao.", stammelte er. Der Mann mit den magentafarbenen Haaren trat näher. "Aua!" Mari rieb sich über eine Stelle am Kopf, mit der sie gerade eben gegen eine der Steinwände geknallt war. "Mist!", fluchte sie. Dann hielt sie die Fackel ein wenig höher, um den Gang mehr auszuleuchten. < Auf dem Hinweg kam er mir gar nicht so niedrig vor.>, dachte sie. Die schmerzende Stelle an ihrem Kopf begann zu pochen. Der Schein der Fackel enthüllte nun deutlich, dass der Gang an manchen Stellen von Wurzeln durchzogen war. Offensichtlich hatten an dieser Stelle früher einmal Bäume gestanden, deren Wurzelwerk nach und nach vom Stein eingeschlossen worden war. < Meine Güte, wann ist denn hier mal das Ende in Sicht? Ich laufe jetzt wirklich schon lange genug.> Mari keuchte kurz auf. Die Luft wurde wieder muffig. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie sich dem rechteckigen unterirdischen Raum näherte, von dem aus die fünf Gänge in alle Himmelsrichtungen abzweigten. "Sieh an, sieh an, der Pharao.", bemerkte Seth spöttisch. "Was habt Ihr hier im Palast zu suchen?", wollte Atemu wissen. "Ich kam bestimmt nicht her, um auf neugierige Fragen zu antworten.", gab der Befragte zurück. Atemu stellte sich neben Isis und Marik. Die Schwarzhaarige hatte ihren Bruder gestützt. "Seid Ihr in Ordnung, Marik?", wollte Atemu wissen. "Es geht mir gut, mein Pharao.", gab er mit noch leicht krächzender Stimme zurück. Atemu wandte den Blick wieder dem großen Mann vor ihm zu. Er selbst war nicht unbedingt klein, aber der Mann vor ihm überragte ihn noch um einen ganzen Kopf. "Also, was wollt Ihr hier in meinem Palast?" "Eurem Palast?", schnaubte Seth. Dann hob er seinen Stab und deutete ringsherum. "Eurem Palast?", wiederholte er zornig. "Ich verstehe Eure Wut nicht.", sagte Atemu ruhig. "Wie könntet Ihr auch? Ihr habt ja noch nicht einmal eine Ahnung, wen Ihr vor Euch habt." "Sollte ich es denn wissen?", entgegnete Atemu. "Ihr wart derjenige, der Schande über meine Familie gebracht hat.", sagte Seth zornig. Atemu schwieg kurz und musterte den jungen Mann. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt. Auf seiner Kopfbedeckung wand sich auf der Stirn eine goldene Schlange. Atemu versuchte sich daran zu erinnern, ob er dieses Zeichen schon mal irgendwo gesehen hatte, doch er konnte sich an nichts Derartiges erinnern. Seth beobachtete Atemu, wie er sich wahrscheinlich den Kopf über den Eindringling zerbrach. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Spart Euch die Mühe, Pharao. Ihr werdet Euch nicht an mich erinnern, weil wir uns noch nie begegnet sind." "Und woher sollte er Euch dann kennen?", fragte Isis dazwischen. "Er sollte nicht mich sondern meine Familie kennen. Denn Eure Familie hat die meine zerstört." "Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.", gab Marik zu. Seth schnaubte kurz und wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als von der Treppe her Schritte zu hören waren. Gleich darauf ertönten zwei männliche Stimmen. "Wir haben alles abgesucht, mein Pharao, aber wir konnten niemanden mehr finden." Die beiden jungen Männer näherten sich. Atemu blickte sich um und sagte: "Das wundert mich auch nicht. Sollte sich noch jemand im Palast aufhalten, so wird derjenige sich gut versteckt haben. Im Moment müssen wir uns auch um wichtigere Dinge kümmern." Die beiden jungen Männer nickten ihm zu und wandten den Blick zu den Eindringlingen. Dann stutzten sie plötzlich beide. "Hey, ich kenne Euch!", sagte der Blonde und trat vor, wobei er auf Seth zeigte. "Ihr!", zischte Seth und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Mari arbeitete sich immer noch durch den schmalen Gang. Die Beule an ihrem Kopf hatte mittlerweile aufgehört zu pochen, meldete sich jedoch hin und wieder mit einem Ziepen. "Endlich!", murmelte sie erleichtert. Unweit vor ihr sah sie einen leichten Lichtschimmer. Der Ausgang. Erleichtert kletterte die Blondine aus dem Steinschlund hinaus und setzte die Sandalen in den Sand. Sie zögerte nicht lange, sondern wandte sich nach rechts. Geschwind kletterte sie die steile Treppe wieder hoch. Oben angekommen ging sie ohne Umschweife zu der Wand, die den Blick in den Thronsaal freigab. Als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und hinunterschaute, erlebte sie eine Überraschung, denn es standen einige ihr bekannte Leute im Thronsaal. Ja, schon wieder so eine gemeine Stelle. Ich beeile mich mit dem nächsten Kapitel. Noch ist es nicht vorbei, der Kampf des Jahrhunderts steht ja noch aus. Bye, Hillary Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)