5000 years ago - Wie alles begann von abgemeldet (Meine eígene Interpretation der Rückblenden aus der Serie) ================================================================================ Kapitel 18: Abschied nehmen --------------------------- Tja, tut mir ja leid, Leute, aber wie der Titel bereits sagt, geht es in diesem Kapitel um einen Abschied. Ihr wisst ja, es ist Krieg. Aber ich wil gar nicht lange drum herum reden. Genießt einfach das folgende Chap! Kapitel 18: Abschied nehmen "Mari?" "Hm?" "Tat es sehr weh?", fragte eine leise Stimme. Daraufhin musste die Blondine kurz lächeln. "Nur ein wenig.", antwortete sie wahrheitsgemäß. Jono lag genau hinter ihr. Sie fühlte seinen warmen Körper an ihrem Rücken. Seine linke Hand strich sanft über ihre Hüfte und dann nahm sie eine kurze Berührung seiner Lippen auf ihrer Schulter wahr. "Dann bin ich erleichtert.", gab er zurück. Mari drehte sich mit dem Rücken auf das Laken und sah dem Blonden direkt in das Gesicht. "Und du bereust es wirklich nicht?", wollte er wissen. "Nein, Jono", sagte sie kopfschüttelnd, "es war wirklich schön und um nichts in der Welt möchte ich diese Erfahrung wieder abgeben." Der Blonde musterte sie mit warmem Blick. Es war ein Blick voller Liebe und Mari bekam beinahe eine Gänsehaut, so nahe ging ihr der Ausdruck in Jonos Gesicht. "Ich glaube ich muss gleich mal nach Sapheri sehen", bemerkte Jono, "ich wette, dass sie bei Tethys ist." "Dann lass sie auch dort! Versuch dir vorzustellen, dass wir jetzt nicht beieinander sein dürften. Wie würdest du dich fühlen?" "Ganz miserabel.", antwortete der Blonde ohne zu Zögern. "Genauso geht es ihr, wenn sie Tethys nicht sehen kann. Ich habe dir doch schon einmal gesagt, dass du auch nichts daran ändern kannst, wenn sie sich zueinander hingezogen fühlen." Mari strich mit einer Hand über Jonos Brust. Die linke Hand des Blonden glitt zu Maris Gesicht und fuhr über ihre Wange. Er strich ihr eine widerspenstige Haarsträhne hinter das Ohr. Dann beugte er den Kopf hinunter und küsste sie. Maris Lippen waren weich wie Seide und er konnte gar nicht genug von ihnen bekommen. Nach kurzer Zeit allerdings löste sie sich von ihm, indem sie ihn sanft zur Seite drückte. "Es wird Zeit.", sagte sie. "Du hast Recht.", antwortete Jono. Er rutschte zum Bettrand und schnappte sich seine Hose und sein T-Shirt vom Boden. Während er sich wieder anzog, war auch Mari schnell wieder in ihre Unterhose und die Corsage geschlüpft. "Kannst du mir helfen?", fragte sie und präsentierte ihm die unverschnürte Corsage. Jono nickte und kam zu ihr. Anfangs noch leicht ungeschickt zog er die Bänder durch die Schlaufen. Mari hielt vollkommen still und schloss die Augen. Das ließ ihr die Berührungen an ihrem Rücken noch intensiver vorkommen. Bald schon hatte Jono seine Arbeit beendet. "Danke.", sagte Mari, drehte sich um und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann tapste sie weiter und schlüpfte in ihr Kleid, das die ganze Zeit über am Boden gelegen hatte. Sie band es im Rücken fest, damit es nicht runterfallen konnte. Jono hatte sich mittlerweile wieder seinem Leinensack gewidmet. Offensichtlich war er in Gedanken durchgegangen, ob er auch wirklich nichts mehr vergessen hatte. Dann schloss er den Bund und schnürte ihn fest. "Jetzt dauert es nicht mehr lange.", murmelte er mehr für sich selbst. Mari saß auf dem Bett und starrte in das Feuer, das in einer Schale daneben brannte. Dann jedoch stand sie auf und kam zu Jono herüber. "Ich möchte dir etwas geben.", sagte sie. Jono drehte sich zu ihr um und sah sie neugierig an. "Öffne deine Hand.", befahl Mari. Jono tat es und die Blondine legte etwas hinein. Als Jono es ansah, sagte er sofort: "Das kann ich nicht annehmen, Mari." Es war die Kette mit dem lila Anhänger. "Ich schenke sie dir auch nicht, ich leihe sie dir nur.", erklärte Mari. "Du leihst sie mir?", fragte er nach. "Ja, ich möchte sie natürlich wiederhaben. Aber dafür musst du zurückkehren." Jono verstand langsam, worauf sie hinaus wollte. "Ich weiß, dass du mir nicht versprechen kannst, dass du zurückkommst. Aber wenn du dein Wort halten und mir die Kette wiedergeben willst, wirst du wohl heimkommen müssen." "Ich werde mein möglichstes tun, damit die Kette wieder in deinen Besitz kommt.", versprach Jono. Er verstaute den Talisman gut in seiner Jackentasche und verschloss diese. Genau in diesem Moment drang von außen ein Geräusch ins Zimmer. Es war ein durchdringendes Heulen. Das Heulen eines Schakals. "Nun ist es also soweit.", bemerkte Mari. Jono nickte und sah sich um, ob er etwas vergessen hatte. "Kommst du mit?" "Ich glaube nicht", erwiderte Mari, "ich möchte nicht noch mal Abschied nehmen." Sie zog sich ihre Sandalen an und ging zur Tür. Diese musste zuerst noch entriegelt werden. "Auf Wiedersehen, Jono.", sagte sie und verschwand nach einem letzten Blick aus dem Zimmer. Jono sah ihr stumm hinterher. Auch ihm fiel der Abschied schwer und am liebsten hätte er ihn soweit wie möglich hinaus gezögert. Doch das war sehr kurz und knapp gewesen. Er hatte sich ihren Abschied ein wenig anders vorgestellt. Mit einem Seufzer nahm er den Leinensack und löschte das Feuer neben dem Bett. "Es ist Zeit." Atemu erhob sich vom Bett, auf dem er mit Teana gesessen hatte, und ging zu dem Tisch hinüber, auf dem er seine Sachen abgelegt hatte. Er nahm das Diadem und setzte es sich wieder auf die Stirn. Dann wanderte seine Hand zu seinem Zepter. "Du wirst es schon schaffen.", meinte Teana zuversichtlich. Unter einiger Anstrengung stand sie vom Bett auf. "Ist alles in Ordnung?", fragte Atemu sofort besorgt. "Ja.", erwiderte sie mit einem Lächeln. Atemu schwang sich einen Umhang über die Schultern. Das Zepter steckte er in eine Schlaufe an seinem Gürtel. "Wir werden sehr schnell und mit wenig Gepäck reisen.", sagte er beiläufig. Er wusste zwar, dass Teana dies nicht interessierte, aber er suchte einen Grund, um mit ihr zu reden. Teana jedoch bemerkte die Tatsache, dass es ihm immer noch unangenehm war, sie allein zu lassen. "Warum sagst du mir nicht einfach, was du auf der Seele hast?", wollte sie wissen. Atemu ließ die Schultern sinken und drehte sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu ihr um. "Vor dir kann ich aber auch wirklich nichts verbergen.", stellte er fest. "Nein, dafür kennen wir uns einfach schon viel zu lange.", gab die Brünette zurück. "Mir ist einfach nicht wohl bei dem Gedanken, dich hier zurück zu lassen. Und du kannst mir noch hundert Mal versichern, dass es dir ausgezeichnet gehen wird. Ich werde trotzdem an dich denken müssen." Teana kam lächelnd auf ihn zu und zupfte ein wenig an seinem Umhang. "Ich werde auch an dich denken und für dich beten. Mögen die Götter über dich wachen." Dann küsste sie ihren Gemahl sanft auf den Mund. Atemu legte die Arme um Teanas Körper und zog sie an sich, immer jedoch auf ihren Bauch achtend. Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, ließ Atemu die rechte Hand nach unten zu Teanas Bauch wandern. Mit einer zärtlichen Bewegung strich er ihr über die Rundung. "Und du benimmst dich artig und kommst erst, wenn ich wieder da bin.", wies er das Ungeborene an. Teana entlockte dies ein Lachen und sie meinte: "Ich werde nicht vergessen, es daran zu erinnern." Dann nahm sie Atemu bei der Hand. Gemeinsam verließen sie das königliche Gemach Richtung Innenhof. "Ich muss jetzt auch mal los.", bemerkte Tethys. Sapheri erhob sich vom Bett und nickte. Auch sie hatte das Heulen des Schakals vernommen. "Ich werde dich begleiten.", sagte die Brünette entschieden. "Hältst du das für eine gute Idee?", fragte Tethys. "Ich werde dich bestimmt nicht einfach so gehen lassen.", sagte Sapheri. "Das finde ich sehr nett von dir." "Wir sind Freunde, Tethys, schon so lange ich denken kann. Und ich werde natürlich an deiner Seite sein, wenn so ein wichtiges Ereignis ansteht.", erklärte Sapheri. "Und ich weiß das sehr zu schätzen, dass du dir nicht nur um Jono, sondern auch um mich Gedanken machst." "Lass uns gehen. Sonst kommen wir noch zu spät.", stellte die Brünette fest. Die beiden verließen Tethys' Zimmer. Draußen auf dem Flur waren sie nicht erstaunt, Jono vorzufinden. Der Blonde trug den Leinensack über der Schulter und sah sie an. "Kann es losgehen?", fragte Tethys. Jono nickte und schloss die Tür hinter sich. Die Tatsache, dass Sapheri die ganze Zeit bei seinem Kameraden verbracht hatte, schien ihm egal zu sein. Sapheri wunderte sich schon, denn sie und auch Tethys hatten sich auf eine lange Standpauke gefasst gemacht. "Wo ist denn Mari?", wollte die Brünette wissen. "Na ja, ich hatte gehofft, ihr hättet sie getroffen.", erwiderte Jono. "Dann war sie gar nicht bei dir?", fragte Tethys verblüfft. "Doch, aber sie ist vorhin wieder gegangen. Und sie sagte, sie würde nachher nicht kommen." "Warum das denn nicht?", wollte Sapheri wissen. "Sie meinte sie hasse Abschiede.", erklärte Jono. "Bestimmt kommt sie doch noch. Sie muss sich doch auch noch von Tethys verabschieden. Und dich lässt sich bestimmt auch nicht einfach so gehen.", vermutete Sapheri. Jono musste sich verkneifen zu sagen, dass er sein Abschiedsgeschenk bereits erhalten hatte. Also nickte er nur und ging hinter seinen Freunden den Korridor entlang. Als sie durch den großen Torbogen ins Freie traten, hatten sich bereits einige andere auf dem Innenhof versammelt. Jeder von ihnen trug eine Fackel in der Hand und die meisten saßen bereits auf ihren Pferden. Von hier oben aus sah man nur die unzähligen kleinen leuchtenden Punkte. Die drei Freunde begannen den Abstieg und waren alsbald bei den anderen angekommen. Jono und Tethys holten ihre fertig gesattelten Pferde aus dem Stall und gesellten sich draußen auf dem Hof wieder zu den anderen Wartenden. Sapheri stand neben Tethys und hielt sein Pferd fest. Es schien so, als brauche sie etwas zu tun. Untätig herumzustehen missfiel der Brünetten offensichtlich. "Und du hast auch alles gepackt?", wandte sie sich an ihren Bruder. Dieser verdrehte die Augen und erwiderte: "Ja, das habe ich. Ich habe es extra zweimal überprüft." "Ich wollte ja auch nur sichergehen, dass du nichts vergessen hast." "Du benimmst dich wie seine Mutter.", stellte Tethys schmunzeln fest. "Das sagt derjenige, dessen Leinensack ich vorhin gepackt habe.", schoss Sapheri zurück. Jono blickte den Braunhaarigen daraufhin erstaunt an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. "Sonst wäre ich vielleicht gar nicht mehr gekommen.", sagte er grinsend. In diesem Moment kam der Pharao bei ihnen vorbei geritten. "Geht es euch gut?", erkundigte er sich. "Bestens.", gab Tethys zurück. "Dann bin ich beruhigt. Es wird wohl nur noch kurze Zeit dauern, bis sich auch die restlichen Männer hier eingefunden haben.", bemerkte der Pharao. Seine beiden Leibwachen nickten ihm zu. Dann gab der Pharao dem Pferd die Schenkel und entfernte sich. "Langsam könnte Mari wirklich mal hier auftauchen.", stellte Sapheri fest. Jono hielt den Fuchs am langen Zügel und blickte sich ebenfalls um. Auch in ihm war noch die Hoffnung, dass die Blondine noch auftauchen würde, um sich von ihnen zu verabschieden. Seine Hand fühlte nach der Kette in seiner Jackentasche. Er war beruhigt, als er sie an ihrem Platz vorfand. Dann glitt sein Blick zu Sapheri und Tethys. Seine Schwester stand dicht bei dem Braunhaarigen und sprach mit ihm. Hin und wieder nickte er oder antwortete. Jono betrachtete die beiden eine Weile. < Eigentlich geben sie ein schönes Paar ab. Und wir kennen uns jetzt auch alle schon so lange. Eigentlich sollte ich froh darüber sein, dass Sapheri sich Tethys ausgesucht hat. Er ist mir lieber, als jeder andere der Männer hier im Palast. Allerdings ist es schon ein etwas ungewohntes Gefühl, die beiden so nahe beieinander zu sehen.> Jono ließ den Blick weiter umher schweifen. Bei vielen Männern hatten sich ebenfalls Frauen und auch Kinder versammelt. Es waren Familien, die sich von ihren Ehemännern und Vätern verabschiedeten. Jonos Blick blieb an einer Gruppe ganz in seiner Nähe hängen. Ein Soldat hielt gerade seine kleine Tochter auf dem Arm und versuchte ihr zu erklären, warum er in den nächsten Tagen nicht mehr mit ihr spielen konnte. Jono wünschte sich in diesem Moment nichts mehr, als dass Mari neben ihm stehen und ihn ebenfalls umarmen würde. "Ich glaube der Pharao macht sich zum Aufbruch bereit.", bemerkte Tethys plötzlich. Jono erwachte aus seinen Gedanken. Atemu ritt durch die Reihen und bat die Männer darum aufzusteigen. "Pass auf dich auf, Tethys!", sagte Sapheri. "Keine Sorge! Mir wird schon nichts passieren.", gab dieser zuversichtlich zurück. "Und achte auch ein wenig auf meinen Bruder.", bat Sapheri. "Ich werde ihm nicht von der Seite weichen.", erklärte er augenzwinkernd. "Du wirst mir fehlen.", sagte Sapheri und umarmte Tethys. "Keine Sorge", meinte er und senkte die Stimme ein wenig, "in wenigen Tagen bin ich wieder da. Vielleicht sogar schon morgen, wenn wir die Rebellen heute besiegen." Jono sah den beiden zu, wie sie sich voneinander verabschiedeten. Mari hatte Recht gehabt. Er konnte auch nichts daran ändern, dass die beiden einander sehr mochten. < Ach Mari, wo bist du nur?>, dachte er und sah sich suchend um. "Komm schnell wieder, Bruder.", bat Sapheri. "Ich werde mein Bestes tun.", gab er zurück. Dann schloss er seine Schwester fest in seine Arme. Sapheri zitterte ein wenig. Ein Zeichen dafür, dass sich darum bemühte, ihre Tränen zurückzuhalten. "Du musst nicht weinen, Sapheri", sagte Jono, "uns wird nichts passieren." Sapheri schluckte ihre Tränen hinunter und lächelte. "Komm Jono, wir müssen mit an die Spitze.", warf Tethys ein. Jono nickte und drehte sich zu seinem Fuchs um. Genau in dem Moment, als er einen Fuß in den Steigbügel gesetzt hatte, hörte er Rufe hinter sich. "Jono! Warte! Jono!" Er setzte den Fuß wieder auf den Boden und sah sich irritiert um. Er kannte die Stimme. "Jono? Jono! Warte!" Dann sah er, wer ihn gerufen hatte. Eine aufgeregte Blondine wühlte sich durch die Leute. "Mari!", rief er erstaunt. Schon war sie bei ihm und warf sich in seine Arme. Jono erwiderte diese Geste nur zu gerne und schlang die Arme ganz fest um die leicht keuchende Blondine. "Du sagtest doch, dass du nicht kommen wolltest.", bemerkte er. "Ich weiß, aber ich konnte nicht anders. Der Gedanke, dass du fort gehst...." Sie führte den Satz nicht zu Ende, sondern schmiegte ihren Kopf an den Oberkörper des Blonden. Jono strich ihr liebevoll durch die Haare. "Pass auf dich auf, Jono! Sei bitte vorsichtig. Ich möchte, dass du heil zurückkommst.", sagte Mari. "Das werde ich.", antwortete der Blonde. Mari löste ihren Kopf von seinem Oberkörper und strich ihm mit einer Hand sanft über die Wange. Ihre Augen waren auf die seinen fixiert. Sie sahen sich zuerst einfach nur an, doch dann beugte der Blonde sich vor und küsste seine Freundin. Ganz zärtlich legte er seine Lippen auf ihre. Doch schließlich wurde sein Kuss ein wenig fordernder und Mari kam der Bitte nach. Sie öffnete die Lippen und ließ sich die Liebkosung seiner Zunge gefallen. Dann nahm er den Kopf zurück. "Ich denke an das Versprechen.", sagte er und strich ihr über die Wange. "Ich werde hier auf dich warten.", entgegnete Mari. "Es ist Zeit.", bemerkte Tethys. Mari ließ von Jono ab, damit er aufsteigen konnte. Als er sich zu Recht gesetzt hatte, wendete er den Fuchs. Er warf den beiden Frauen einen letzten Blick zu. Tethys tat es ihm gleich. Dann ritten beide an die Spitze der Armee. Auf Befehl des Pharao hin verließ die Truppe den Innenhof. Zurück blieben die vielen Frauen und Kinder, welche die nächste Zeit wohl in Sorge um ihre Lieben verbringen würden. Tur mir nichts, Gnade, Gnade! Was soll ich tun? Das sind eben Soldaten. Die müssen in den Krieg ziehen.' Im nächsten Kapitel erfahrt ihr übrigens, was jetzt eigentlich in Maris Vergangenheit so passiert ist und dann wird euch vielleicht einiges klarer. Also, bis demnächst, Hillary Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)