Stumme Schreie von Rabenfeder (Kai/Rei) ================================================================================ Kapitel 1: Stumme Schreie ------------------------- Stumme Schreie Nachdenklich wälzte der junge Chinese sich von einer Seite auf die andere. Obwohl es schon viel zu spät war, war er noch immer, oder besser schon wieder munter. Die Müdig-keit steckte weiterhin in seinen Gliedern aber sein Geist war hell wach. Es war ihm nicht möglich, wieder einzuschlafen. Seufzend schüttelte er den Kopf. So ging das doch nicht weiter. Er konnte nicht jede Nacht erschrocken aus seinen wirren Träumen hochschre-cken und sich angestrengt weigern, wieder einzuschlafen, nur weil ihn dieser dämliche Kerl selbst bis dahin verfolgte. Was hatte er auch für ein Recht, sich in Reis Gedanken einzumischen, ihn zusehends zu verwirren. Natürlich konnte man ihm keine Schuld daran geben, aber... "Was machst du bloß mit mir?" Während er eben diese Frage aussprach richtete sich der Schwarzhaarige so leise wie möglich auf und verließ nur in Boxershorts und T-Shirt bekleidet sein Zimmer. Seine Haare saßen noch immer in dem strengen Zopf, das wusste er genau. Da er immer ganz ruhig schlief verzottelten seine Haare zum Glück nicht so stark. Also braucht er sich nicht sonderlich um sein Aussehen zu scheren, und da Training im Moment so und so nicht angesagt war... Denn nachdem sich die ganzen großen und kleinen Katastrophen in Sa-chen Beyblade wie von selbst geregelt hatten war es an den Überbleibseln der Bla-debreakers, ihr Leben zu genießen, was Rei auch zu gerne getan hätte, gäbe es da nicht noch einen gewissen silberhaarigen Kühlschrank, der ihn eisern daran hinderte. Nicht, dass Kai irgendetwas gesagt hätte, was allein schon ein Wunder wäre. Nein, schon allein die bloße Anwesenheit des Halbrussen war ihm irgendwie unangenehm. Du hast geschrieen, und keiner hat's gehört. So laut und klar, so hoffnungslos, du hast es aufgegeben, nicht? Er schwieg still, tat den ganzen Tag so gut wie nichts, ließ sich zu nichts begeistern, saß nur lustlos herum. Es war schrecklich mit anzusehen, wie der junge Hiwatari immer mehr seinen Kampgeist verlor. Selbst Dranzer konnte ihn nicht aufheitern. Ja, er trainierte noch nicht einmal mehr richtig. Nur manchmal, nachts, konnte der Chinese hören, wie er ganz alleine draußen mit seinem Blade übte. Es waren diese wenigen Momente in denen Kai noch so war, wie sie ihn kennen gelernt hatten, stark, unerbittlich und stolz. Aber nachdem er auch Takao in einem entscheidenden Match geschlagen hatte war er wie ausgewechselt, als habe er alle seine Ziele erreicht und nun keinen Spaß mehr am bladen. Es war schrecklich, ausgerechnet er, der scheinbar sein ganzes Leben dem Beybladen gewidmet hatte und noch nie etwas anderes tun wollte hatte seinen Kampf-geist verloren. Unruhig, wie es sonst nie der Fall war, tigerte Rei durch die dunklen Gänge auf dem Weg nach unten, versuchte tunlichst jedes Geräusch zu vermeiden. Takaos Großvater hatte einen ziemlich leichten Schlaf, das wusste er mittlerweile. Und da er den Hausfrieden nicht irgendwie anknacksen wollte musste er sich wohl oder über leise verhalten. Was er überhaupt machen wollte? Dumme Frage... Du hast geweint, und keiner war für dich da. Nächte voller Tränen, ohne die du schon nicht mehr schlafen kannst. Zufrieden betrachtete er die Gestalt, die sich vor dem Haus sichtlich abmühte, obwohl sie sich kaum dabei bewegte. Lediglich der kleine, dunkelblaue Blade zeugte von seinem Tun. Dranzer führte konzentriert einige Moves aus, darauf bedacht, möglichst keine Energie zu verschwenden. Jede Bewegung war bis auf den Millimeter genau abgestimmt. Die ange-spannten Arme zitterten leicht, sein Atem ging rasselnd und der Schweiß rannte in strö-men von seiner Stirn. Er war so auf sich und sein Bitbeast fixiert, dass er seinen Beob-achter gar nicht bemerkte. Der jedoch konnte seine Augen kaum abwenden. Ob Kai wusste, wie schön er aussah, so allein im Dunkeln nur durch ihr schwaches Licht erleuchtet. Sie umkreiste ihn mittlerweile in einer gleichmäßigen Bahn, wartete auf seinen nächsten Befehl. Die beiden passten wirklich perfekt zusammen. Kai und seine Dranzer. Rei selbst war mehr als nur erstaunt gewesen, als er damals mehr oder weniger durch Zufall erfuhr, dass der stolze Phönix weiblich war. Nur noch vage erinnerte er sich an das Gespräch zwischen Kai und Takao nach dem Sieg des ersteren. "Du musst deinen Dragon schon besser unter Kontrolle haben, so ist es für mich und meine Kleine ja gar keine Herausforderung", hatte er gesagt und überlegen gelächelt. Als aber der junge Blauhaarige nach einer Revenge fragte, wurde kurz und abgehakt mir einem "Nein" geantwortet. Seit diesem Tag hatte der Halbrusse keine Herausforderung mehr angenommen. Du hast gefleht, und keiner wollte sehen. Sie alle kennen deine Stärke, aber niemand deine Angst. Zögerlich lächelnd lehnte Rei sich an den Holzrahmen der Tür, beobachtete den Silber-haarigen nachdenklich. Er wollte nicht mehr gegen irgendjemanden antreten, hatte sei-nen größten Gegner geschlagen. Jetzt gab es keinen mehr, der ihn schlagen konnte. Nur, was lag dann noch vor ihm? Was wollte Kai nun tun, wo er der Beste war? Denn genau das hatte sie beide beim bladen schon immer unterschieden. Er selbst hatte um des Spa-ßes Willen mit Drigger trainiert, es genossen, wie sein Raubkätzchen sich ausgetobt hatte. Der Russe hingegen war schon immer darauf aus gewesen, andere zu besiegen. Sicher, Dranzer bedeutete ihm viel und er würde sie nicht aufgeben können...aber was wollte er jetzt tun, da er offiziell nie wieder antreten würde. Kai hatte als einziger von ihnen immer nur für das Bladen gelebt. Nicht einmal Takao war so, auch wenn man gerade das hätte erwarten können. Der hatte mittlerweile die Mittel-schule fertig und würde bald an einer bekannten Oberschule anfangen. Kai und er hinge-gen hatten trotz ihres Alters beide keinen Schulabschluss gemacht. Gut, Rei sollte mal das Dojo seiner Großeltern in China übernehmen, er hatte noch ein Hintertürchen offen. Aber...wenn er ehrlich war konnte er nicht mehr zurückkehren und so weitermachen wie zuvor. Er hatte so viel von der Welt gesehen, dass das kleine Gebirgsdorf ihm keinen Frieden mehr geben konnte. Auch wenn das hieß, dass er ein Versprechen brechen musste. Um genau zu sein einen Schwur, den die Baifuzu damals abgelegt hatten. Sie würden immer zusammen bleiben, genau so, wie sie waren. Vor einer Weile hätte Rei sicher noch einmal zugestimmt aber jetzt? Jetzt war es ihm nicht möglich, sich daran zu halten. Wenn man es genau nahm hatte er sein Versprechen schon längst gebrochen, schließlich war er nicht mehr der klei-ne Junge von früher. Er war jetzt älter geworden, ruhiger, erwachsener. Doch was viel wichtiger war: Er hatte einen Grund zu bleiben, auch wenn es vielleicht arrogant klingen mochte. Dieser Grund war schwer zu erklären, für einen Außenstehenden höchst wahr-scheinlich unsinnig oder etwa verrückt aber es war ein Grund, ein guter sogar. Genau zu definieren, was er nun wollte konnte nicht einmal der Chinese selbst geschweige denn beschreiben, was er vorhatte. Er kannte ja noch nicht einmal selbst den genauen Anlass, der ihn zwang hier zubleiben, er konnte ihn nicht beschreiben, nur benennen: Kai Du hast gehofft, und keiner hat dir Mut gemacht. Jetzt kannst du's nicht mehr glauben, dass dich die Menschen unterstützen. Ausgerechnet dieser hatte es als erster geschafft, ihn an sich zu binden. Nicht etwa, dass der Silberhaarige das ahnte oder sogar wusste. Nein, schließlich stritten und zankten sie sich noch immer wie früher, teilten sich auf Reisen stets ein Zimmer. Es hatte sich im Ganzen nichts geändert nur einige Kleinigkeiten, die nur schärfsten Beobachtern auffielen wie etwa die Faszination mit der Rei den anderen beobachtete, die Sorgen, die sich ab und zu in seinen Blick schlich, die Enttäuschung, deren Schleier drohte, die beiden Bern-steine zu verschlingen sobald der Halbrusse erneut einen Rückzug machte, kam ihm je-mand zu nahe. Es war ja nicht so, dass der Schwarzhaarige ihn wie durch eine rosarote Brille sah oder ähnliches. Für so manches was er sagte oder tat hätte ihm der kleine Chinese gerne mal richtig eine gescheuert und ihn angebrüllt, dass es so ja wohl nicht ging. Bis her hatte er das nicht getan oder viel eher...bis heute. Denn heute war er ausgerastet wegen dieser schrecklichen Gleichgültigkeit, heute hatte er sich nicht mehr beherrschen können und ihm eine geklatscht, mitten auf die Wange, ohne groß drum herum zu reden. Es hatte ihm ganz einfach so gereicht, dass gerade der Mensch für den er diese Art von "Bewun-derung" empfand sich so gehen ließ, aufgab. Vielleicht hatte Rei geglaubt, ihn so aufwe-cken zu können, ihn zurück zu verwandeln zu ihrem mürrischen, stets ehrgeizigen Team-chef. Vielleicht hatte er auch einfach nur die Reaktion sehen wollen um sich sicher sein zu können, dass der Russe noch hier und ihm nicht längst zwischen den Händen entglit-ten war. Du hast gehasst, und keiner hat's gewusst. Du hattest Angst vor dir, vor deiner eigenen Einsamkeit. Aber...die Wirkung war eine andere gewesen als erwartet. Kai hatte nicht etwa los ge-schrienen oder versucht, es ihm gleich zu tun. Er stand nur stumm da und blickte ihn aus glasigen Augen an bis die eigene Hand ganz automatisch zu der brennenden Stelle glitt, sie vorsichtig untersuchte. Erst dann schien er Aufzuwachen, schien zu begreifen, was geschehen war. Nur...er sagte immer noch nichts, wirkte weder wütend noch sonst etwas. Nein, statt wirklich zu reagieren ließ er sich einfach in einen Sessel fallen und schloss die Augen, schien nachzudenken. Fast hätte der Chinese in diesem Moment gedacht, seine Aktion wäre völlig sinnlos gewesen, hätten die beiden Bernsteine nicht Sekunden lang das unmögliche entdeckt: Ein minimales Lächeln auf Kai Zügen. Auch jetzt noch war er versucht, freudig zu lachen wenn er den Tag nochmals vor seinem inneren Auge ablaufen ließ. Schon allein das hatte gereicht, um seine Stimmung be-trächtlich zu heben. Diese simple, winzige Bewegung, auch wenn sie so gar nicht zu Kai zu passen schien. Und plötzlich drängte sich in ihm eine Frage auf, die den Kloß in sei-nem Hals, der sich in den letzen Minuten gelöst hatte, sofort wieder hart und unbehaglich werden ließ. Was wäre, wenn Kai sich verändert hatte, wenn er nicht mehr der von frü-her sein wollte?! Etwas in seinem Magen zog sich unangenehm zusammen. Ein seltsamer Gedanke beschlich ihn. Und was, falls der Silberhaarige nun nicht mehr bladen wollte weil er damit nur schmerz-liche Erfahrungen verband, es für sich selbst besser empfand so und lediglich noch kei-nen passenden Ersatz gefunden hatte? Das würde dann wohl heißen, dass er, Rei, ihm mit seinem stetigen Drängen, seine Meinung doch noch irgendwie zu ändern, mehr als nur im Weg stand. Warum hatte er nicht einmal darüber nachgedacht, dass der Halbrus-se vielleicht tiefer sitzende Gründe hatte, nicht mehr bladen zu wollen außer dem fehlen eines geeigneten Gegners... Er kannte doch Kais Vergangenheit viel zu schlecht um über sein Verhalten urteilen zu können. Wer gab ihm das Recht, dem anderen seinen Willen aufzuzwingen. War es Selbstsucht gewesen, den verletzlichen Jungen hinter den eisigen roten Augen hervorzer-ren zu wollen anstatt ihm Zeit zu geben, seine wunden vernarben und verblassen zu las-sen. Urplötzlich erinnerte er sich an etwas, das Mr. Dickinson ihnen allen einst mitgeteilt hatte als sie sich mal wieder bei ihm über Kai beschwert hatten. >Es rechtfertigt sein Verhalten wohl kaum aber ihr solltet wissen, dass Kai eine mehr als schwere Kindheit hatte. Keiner weiß, was genau passiert ist, aber als wir ihn zu uns hol-ten war er völlig verstört...< Aber, wenn er nur in alten Wunden stocherte, vielleicht sollte er dann wirklich nach China zurückkehren... Du hast geliebt, und keiner wollt' es wissen. Sie haben dich von sich gestoßen, heute lässt du niemanden an dich heran. Leise schob er die Tür nach draußen auf und wartete einen Moment ab, hoffte schon fast, dass der andere sich zu ihm umdrehen und ihn anfahren würde, was er hier wollte. Aber andererseits zögerte er noch, war sich seiner Sache nicht völlig sicher. Er hatte Kai wo-möglich Unrecht getan und dafür sollte er sich wenigstens entschuldigen. Die nackten Füße waren kaum zu hören auf der kalten, weichen Erde, ließen in keiner Weise darauf schließen, dass sich jemand näherte. Es war ungewohnt, den Boden so nah an seinem Körper zu spüren. Mit langsamen, ihm selbst ewig schwer vorkommenden Schritten näherte er sich Stück für Stück dem Silberhaarigen, schwieg noch immer still. Was wollte er nun eigentlich sa-gen? "Entschuldigung, dass ich dich geschlagen habe, ich wollte nur mal sehen, ob du noch da bist." So ein Schwachsinn. Überhaupt war die ganze Idee, erst einmal hier her-aus zu kommen kompletter Schwachsinn. Was wollte er eigentlich hier. Er war feige, er würde Kai ja doch nicht die Wahrheit über seine Gedanken sagen, ihn nur wieder ein Stück weit belügen um die Wahrheit zu schützen. Er war feige. Der dunkelblaue Blade drehte eine letzt elegante Kurve und sprang dann zurück in die offene Hand seines Besitzers. Dieser verstaute Dranzer mitsamt Starter sicher in seinen Taschen und drehte sich um, abwartend. Die blutroten Augen schienen nicht mehr leer sondern schon fast neugierig, belustigt. Er musste wohl auch einen etwas seltsamen An-blick abgeben, so wie er dort barfuss vor ihm stand und den Silberhaarigen anstarrte. Kai wollte eine Antwort, worauf genau wusste er nicht. Aber er hatte sie verdient. Doch das einzige, was die Lippen des schwarzhaarigen verließ, war ein geflüstertes: "Tut mir Leid, entschuldige." Ob dies nun auf den Schlag bezogen war oder darauf, dass er gestört hatte oder sogar, weil er sich nicht sagen traute, was er wirklich dachte, wenn er den Halbrussen sah, wusste noch nicht einmal Rei selbst so genau. Aber irgendwie schien es die passende Erwiderung auf diesen Blick zu sein. Wie die dunklen Augen waren auch die kurzen Worte mehr als aussagekräftig. Du schickst die Menschen weg, die dir helfen wollen, sagst, es sei zu spät. Aber deine kalten Augen rufen nach mir. Wieder schlich sich ein Lächeln auf die Lippen des Besitzers jener roten Seelenspiegel. Aber es war anders in seiner Art, als jedes Lächeln, das Rei bis jetzt bei dem Russen ge-sehen hatte. Darin lag nichts verächtliches, nichts hämisches oder etwa Siegesfreude. Nein, eigentlich war der sanfte Gesichtsausdruck verständnisvoll, schuldbewusst. Leicht schluckte der Chinese zum wiederholten Mal den Kloß hinunter, schaffte es aber noch immer nicht. Es war wie verhext, das da vor ihm war hundertprozentig nicht der kühle, egozentrische Kai Hiwatari, in den sich der Schwarzhaarige vor einer ganzen Weile ver-liebt hatte und dennoch. Sein Herz schlug mindestens doppelt so schnell wie sonst wenn nicht sogar schneller. War das der Kai, der sich sonst immer versteckte und nie freiwillig ans Tageslicht kam? "Nein, mir tut es Leid. Ich sollte mich entschuldigen. Aber jetzt bin ich endlich aufge-wacht, Rei. Danke dafür." Beinahe hätte der Angesprochene ungläubig den Kopf geschüttelt, das war nun wirklich nicht ihr Eisklotz von ehemaligem Teamkapitän. Dieses Verhalten, der belustigte aber ein wenig zurückhaltende Ausdruck in den roten Augen, schon allein die Art wie er stand, stimmte nicht mit dem überein, was man von Kai gewohnt war. Aber...es wirkte seltsamerweise nicht etwas künstlich oder irgendwie merkwürdig. Nein, viel mehr kam es Rei zum ersten Mal so vor als habe er ihn gesehen, den Menschen, der hinter der eisigen Maske steckte und nur ganz selten zum Vorschein kam, unfreiwillig. Es war diese Person in ihm drin verborgen, die bladete, weil sie es liebte, die hier war, weil sie es woll-te, die die Bladebreakers als Team, als Freunde gewählt hatte, deren Augen sich jedes Mal voll Stolz füllten wenn man seinem Phönix bewundernde Blicke zuwarf. Sein Magen fühlte sich so seltsam an, als flögen hunderte von Federn frei darin herum, streichelten ihn leicht. Zögerlich lächelnd sah er dem anderen wieder in die Augen, ge-noss, das angenehme Gefühl, dass ihn durchströmte. Seine Wut auf den Silberhaarigen, weil dieser sich so komisch benommen hatte, war wie weggeblasen stattdessen genoss er die Anwesenheit des anderen richtig, fühlte mehr als jemals zuvor die Anziehung, die er auf ihn hatte. "Setzt dich bitte, ich wollte eh noch mit dir reden.", Kais Stimme war angenehm leise, hatte nichts von dem scharfen Unterton an sich, den man von ihm gewohnt war. Ohne weiter darüber nachzudenken tat der Schwarzhaarige wie ihm geheißen, ließ sich neben dem Halbrussen auf den Stufen vor dem Haus nieder, sah ihn nur abwartend (und viel-leicht auch ein wenig dämlich-verliebt ^^) an. Du schreist auch jetzt noch, und keiner kann dich hören, denn deine Schreie sind stumm geworden, wollen sich verstecken. Kai seufzte tief, blies hörbar die Luft aus seinen Lungen. Anscheinend wusste er nicht genau, wie er anfangen sollte. Die schmalen, vielleicht etwas blass geratenen, Lippen öffneten sich, wollten zum sprechen ansetzten, wurden aber sogleich wieder geschlossen. Der russe war noch nie sonderlich gut damit gewesen, sich mit Worten auszudrücken, dass wusste Rei. Doch da konnte er ihm nicht helfen, lächelte nur aufmunternd. Und schon allein das schien zu reichen. "Ich war heute bei Hiroshi, er hat mir ein Angebot gemacht..." Also ob dies allein genügen würde stoppte der Silberhaarige kurz, sah den anderen an. Und zum ersten Mal seit langem sah Rei wieder diesen Kampfgeist, der in dem Halbrus-sen stets erwachte, wenn er eine neue Herausforderung gefunden hatte. Kais Hand legte sich ganz bewusst auf die rechte Schulter des Chinesen, hinterließ dort ein leichtes Krib-beln. Verwirrung schlich sich in die beiden Bernsteine und er wollte schon beinahe fragen, was denn nun dieses Angebot sei als sein ehemaliger Anführer fort fuhr. "...wenn ich will, kann ich in die Profiliga einsteigen, mit einem Partner, versteht sich. Rei, würdest du mir dem gefallen tun und mein Partner werden?" Was?! Aber...viel mehr als von den Worten war der Schwarzhaarige von den strahlenden Augen überrascht. Kai schien wirklich...glücklich...zu sein. Er hatte das wieder, was er am meisten brauchte, seine Herausforderung. Und...er wollte ihn als Partner, niemanden sonst...das war die Chance, vielleicht sogar der unbewusste Grund, warum er nicht nach China zurück konnte. Ein seltsames Gefühl der Sicherheit ergriff von ihm Besitz als Rei schließlich leicht nickte. Er wusste, dass Kai Jahre lang unter seiner Kindheit gelitten hatte, nie darüber hinweg kam. Doch jetzt hatte sich das geändert, der Russe wollte einen Neuanfang, und er, Rei-mond Kon, sollte ihn dabei begleiten. Er sollte bei ihm bleiben. Sicher, dass war nicht hundertprozentig das, was er sich gewünscht hatte aber...schließlich wollte auch er das Bladen nicht auf geben und hatte nach einer neunen Perspektive gesucht. Warum also nicht so? Er war Kai heute einen riesigen Schritt näher gekommen und auch wenn er sich bewusst war, dass dieser seine Gefühle noch lange nicht erwidern oder ihn völlig an sich heran lassen brauchte war er glücklich so. Und irgendwann, irgendwann würde er noch mit dem Silberhaarigen reden, ihn alles fragen können... Vielleicht werde ich mit dir reden können, nicht heute oder morgen. Nicht bald oder erst später, aber sicher irgendwann. ENDE *hust* ächem, fertisch...nyah...*kratzt sich verlegen am Hinterkopf* irgendwie ist es nicht genau das, was ich eigentlich schreiben wollte...aber das hab' isch mittlerweile eh seltsamerweise vergessen -_-'. Das ende ist ein wenig merkwürdig, finde ich, aber was soll's. Falls es wen interessiert: das Gedicht zur Story(vielmehr war's ja andersrum ^o^v) ist mal wieder von moi. *drop* und deswegen mag ich die Geschichte. Hope u enjoyed it and see you next time. Blacky Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)