Inu Yasha von -Shiroi- ================================================================================ Inu Yasha Es dämmerte allmählich. Inu Yasha war so schnell er nur konnte aus dem völlig zerstörten Dorf geflohen. Er konnte den Anblick und den Gestank von Blut in der Luft nicht länger ertragen. Er hatte dieses schreckliche Blutbad angerichtet. Miroku und Inu Yasha waren in einem Giftkokon gefangen gewesen, in den sie dieser verdammte Dämon gesperrt hatte. Inu Yasha war von einer Art Giftsäure getroffen geworden, dessen Gift sich immer weiter durch seinen Körper gefressen hatte. Tessaiga war ihm abgenommen worden. Der alte Mann hatte mit letzter Kraft versucht es ihm zurückzubringen, doch die Banditen hatten ihn aufgehalten und ihn brutal niedergeschlagen. Mirokus Barriere, die verhinderte dass sie in dem Kokon zerflossen, war zusammengebrochen. Doch da war es schon zu spät. Er hatte auf einmal jegliche Besinnung verloren. In wilder Rage und nur einem Gedanken folgend hatte er den Kokon zerrissen: Töten! Für einen kurzen Moment noch hatte er wie durch einen roten Schleier Kagomes Gesicht wahrgenommen, die ihn entsetzt ansah, von da an wusste er nichts mehr. Miroku und Sango hatten ihm erzählt was passiert war. Er hatte alle Banditen niedergemetzelt und sie selbst dann nicht verschont, als sie um ihr Leben gefleht hatten. Kagome hatte Tessaiga genommen und war zu ihm gegangen. Er musste fürchterlich gelacht und gebrüllt haben. Doch dann war Sesshomaru aufgetaucht und hatte ihn herausgefordert. Er war von Sesshomarus Schwert Tougijin getroffen worden, ja regelrecht aufgeschlitzt, doch er hatte anscheinend nichts gespürt. Schließlich hatte Sesshomaru ihn niedergestreckt. Kagome, Miroku, Sango und Shippo hatten sich schützend vor ihn gestellt, weil sie glaubten Sesshomaru wollte ihn töten. Doch er hatte nur gemeint, dass Kagome doch endlich seine Verwandlung mit Tessaiga rückgängig machen sollte, denn wenn er aufwachte, würde er immer weiter töten. Dann war er ohne ein Wort gegangen. Als Inu Yasha aufgewacht war, hatte er geschockt das Schlachtfeld gesehen und dann seine Klauen die blutgetränkt waren. Jetzt stand er in einem Fluss und versuchte verzweifelt den Gestank von Blut loszuwerden. "Mist, es geht nicht weg. Dieser furchtbare Gestank geht einfach nicht weg!" Nach einer halben Ewigkeit gab er es auf und watete erschöpft ans Ufer. Kagome stand dort und sah ihn besorgt an. Doch er setzte sich einfach nur und starrte in eine andere Richtung. "Er leidet..." Sie hatte sich neben ihn gesetzt und hielt ihm ein Handtuch hin. "Handtuch?" "Brauch ich nicht! Lass mich in Ruhe." Eine Weile war es still, dann schrak er auf. Kagome hatte sich an seinen Rücken gelehnt und ihre Hände auf seine Schultern gelegt. "Ich will, dass du weißt, dass ich dich verstehe Inu Yasha." Er sah zu Boden. Zögernd legte er seine Hand auf ihre. Mit seinen Klauen hatte er in blinder Wut unzählige Menschen getötet und eines Tages würde er sie wahrscheinlich auch einsetzen um... Sie zu töten. Mühsam verdrängte er den Gedanken. Am späten Abend kamen sie wieder in dem Dorf an, indem alles begonnen hatte. Wo Kagome Inu Yasha zum ersten Mal begegnet war und wo dieser von Kikyo mit einem Pfeil an einen Baum geheftet worden war, an dem er 50 Jahre in einem Totenschlaf verbracht hatte, ehe Kagome ihn aufgeweckt hatte. Kaede empfing sie nichtsahnend, doch Inu Yasha, Kagome und auch Sango gingen wortlos an ihr vorbei in ihre Hütten. "Was ist denn mit ihnen los?" "Das ist eine lange Geschichte...", meinte Miroku. Er und Shippo begleiteten Kaede um ihr alles zu berichten. Als sie endlich alles berichtet hatten, war es schon längst dunkel. Kaede stocherte mit ernstem Blick im Feuer herum. "Ich sage es ja nicht gern", meinte sie dann, "aber Inu Yasha stellt im Moment eine Gefahr für alle dar." "Das ist wahr, aber wir können ihn doch nicht einfach einsperren oder so.", meinte Shippo energisch. "Da hast du Recht, zumal wir dann Ärger mit Kagome kriegen würden." Kaede seufzte. Auf einmal wurde es draußen schlagartig hell. Doch im nächsten Moment, war es wieder stockdunkel. "Was war das für ein Licht?", fragte Shippo verwundert. "Ich weiß es nicht." Plötzlich sackte Miroku zusammen. "Miroku! Was hast du?!" "Mein... meine Hand..." Doch genauso schnell wie die Schmerzen gekommen waren, waren sie auch wieder verschwunden. Kagome kam angerannt. "Habt ihr das Licht eben gesehen?" Kaede nickte. "Was war das?" "Ich weiß es nicht." Miroku stand auf und sah wie in Trance auf seine linke Hand, die wegen des schwarzen Loches von einem Tuch verhüllt war. "Was hast du Miroku?", fragte Shippo wieder. Doch der Angesprochene ging hinaus und blieb vor der Tür stehen. Kagome folgte ihm. "Was ist los?" "Tritt zurück, Kagome.", gab Miroku zurück und wies sie an hinter ihn zu gehen. Dann hielt er die Hand nach vorne und zog das Tuch weg. Doch nichts passierte. Langsam zog er die Hand zurück und sah sie an. Das schwarze Loch war spurlos verschwunden. Kaede und Shippo waren mittlerweile auch nach draußen gekommen. Shippo, der auf Kagomes Schulter gehüpft war, meinte verblüfft: "Miroku, dein schwarzes Loch ist ja weg!" Der nickte nur. Dann drehte er sich schlagartig um und sah Kaede an. "Das bedeutet, dass Naraku besiegt ist!" Kaede nickte langsam. Kagome sah Miroku noch eine Weile an, dann rannte sie zurück in die Hütte, die sie und Inu Yasha sich teilten. Inu Yasha saß niedergeschlagen in einer Ecke und sah nur kurz auf, als Kagome hereinkam. "Du glaubst nicht was passiert ist! Mirokus schwarzes Loch ist verschwunden. Weißt du was das heißt?" Inu Yasha sah schlagartig auf. "Heißt das..." Kagome nickte und lächelte. Dann setzte sie sich neben ihn und umarmte ihn. "Naraku ist besiegt. Endlich hat der Spuk ein Ende." "Weiß jemand wer das war?" "Nein, da war nur ein grelles lila Licht.... Moment mal..." Kagome sah zu Inu Yasha auf. Der schien dasselbe zu denken. "Kikyo.", meinte er schließlich. "Ja, ich war es." Inu Yasha schrak auf. Doch Kagome blieb desinteressiert sitzen. Kikyo kam in die Hütte und sah Inu Yasha ernst an. "Naraku ist endgültig besiegt, dass das schwarze Loch dieses Mönches verschwunden ist, beweist es.", meinte sie zu Inu Yasha gewandt. Der sagte gar nichts. Kikyo ging an ihm vorbei zu Kagome. Die sah auf. "Strecke die Hand aus." Kagome zögerte. "Was hast du vor? Willst du mich wieder erstarren lassen oder so etwas?" "Nein, nichts dergleichen. Ich werde dir nichts tun. Ich will dass du etwas für mich aufbewahrst. Ich bin nicht mehr imstande dazu." Kagome streckte zögernd die Hand aus. Kikyo legte etwas hinein. Dann stand sie auf und wandte sich wieder an Inu Yasha. "Jetzt kann meine Seele ihre Ruhe finden und ich werde dahin gehen wo ich schon längst hätte sein sollen. Ich frage dich Inu Yasha: kommst du mit mir?" Kagome sah erschrocken und entsetzt auf. Inu Yasha sah Kikyo eine Weile an, dann sah er zu Kagome. Schließlich sah er zur Seite. "Du hast als wir uns das letzte Mal getroffen haben gesagt, dass sich unsere Schicksale zu weit voneinander entfernt haben. Ich wollte das nicht glauben und hatte beschlossen, dir in den Tod zu folgen, damit ich für immer bei dir sein kann..." Kagome traten Tränen in die Augen. Sie konnte sich nicht rühren. Das konnte er doch nicht machen... Inu Yasha sah auf. Sein Blick war ernst. "Aber ich habe eingesehen, dass du damals Recht hattest. Als ich unter Narakus Zauber des eingebildeten Todes stand, habe ich eine Stimme gehört. Sie hat gesagt, dass es noch jemanden gibt für den ich leben muss. Das war der Grund warum ich aus meiner Trance erwacht bin. Ich habe dich sehr geliebt, aber ich habe meinen Platz gefunden." Er sah zu Kagome. Kikyo folgte seinem Blick. Dann sah sie wieder zu Inu Yasha. "Ich verstehe... Ich habe auch keine andere Antwort erwartet. Da du nicht mit mir kommst, muss ich Kagome noch etwas sagen, könntest du uns alleine lassen?" Inu Yasha sah Kikyo misstrauisch an. "Keine Angst, ich will nur reden." Er sah zu Kagome. Die nickte. Inu Yasha ging aus der Hütte und ließ die beiden Frauen alleine. Miroku kam ihm entgegen. "Wie kannst du Kagome mit ihr alleine lassen?" Doch Kaede gebot Miroku Einhalt. Inu Yasha sprang auf einen Baum und sah in den Himmel. Kikyo hatte sich neben Kagome gesetzt. "Ich habe mitgekriegt, was heute in dem Dorf passiert ist...", meinte sie dann. Kagome sah zu Boden. "Es war nicht seine Schuld.", meinte sie. "Ich weiß, aber er macht sich große Vorwürfe. Hast du nachgesehen, was ich dir gegeben habe?" "Nein." Kagome sah auf ihre Hand. Das Juwel der vier Seelen lag darin, doch es fehlte noch ein kleines Stück. "Das Juwel..." "Die restlichen Splitter hast du. Das Juwel kann bei Dämonen bewirken, dass sie noch mächtiger werden. Bei Inu Yasha jedoch, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder er wird ein vollwertiger Dämon oder ein Mensch." Kagome sah zu Kikyo auf. "Du meinst..." Sie nickte. "Es liegt bei ihm. Niemand kann ihn zwingen. Es wäre mein letzter Wunsch, dass er das Juwel bekommt. Egal wie er sich entscheidet. Würdest du mir diesen Wunsch erfüllen?" Sie sah zu Kagome. Die nickte. "Du hast etwas bei ihm geschafft, was selbst ich nicht vermocht habe: Du hast es geschafft die Wunden in seinem Herzen zu heilen." Kikyo stand auf. "Komm bitte mit raus." "Was hast du vor?" "Ich werde dahin gehen wo ich hingehöre." Kikyo lächelte. Als Kagome und Kikyo aus der Hütte kamen sahen alle auf. Inu Yasha sprang von seinem Baum herunter. Kikyo ging zu ihm und umarmte ihn. "Lebewohl, ich werde dich nie vergessen." "Ich dich auch nicht." Kikyo lächelte, dann schoss mit einem Mal der Rest ihrer Seele aus ihrem Körper und fuhr wieder in Kagomes Körper. Kikyos Körper löste sich in Staub auf und Kagome rappelte sich langsam wieder auf. "Sie hat sich aufgelöst.", meinte Shippo erstaunt. Miroku ging zu Inu Yasha. "Aber ich dachte du hättest dich entschieden, ihr in den Tod zu folgen." "Hatte ich auch, aber jemand hat mir klar gemacht, dass ich doch lieber leben soll." Er sah zu Kagome. Die lächelte. "Endlich hat es der Sturkopf eingesehen.", meinte Sango. "Hör auf mich so zu nennen!", fauchte Inu Yasha. "Puh, du warst mir schon unheimlich.", meinte Shippo und versteckte sich gleich hinter Kiara. Doch Inu Yasha sagte gar nichts und ging wortlos wieder in die Hütte. "Was hat er denn auf einmal?" "Es hat nichts mit dir zu tun Shippo. Bitte lasst uns eine Weile in Ruhe.", bat Kagome und rannte Inu Yasha hinterher. Als sie in die Hütte kam, saß der schon wieder in der Ecke und sah vor sich hin. "Inu Yasha, hör doch auf Trübsal zu blasen." "Was soll ich denn machen? Ich... ich habe Angst. Angst dass ich euch eines Tages alle..." "Typisch für dich. Würdest du mir mal zuhören?" Er sah auf. Kagome öffnete ihre Hand, in der noch immer das Juwel der vier Seelen lag. Inu Yasha sah erstaunt darauf. "Aber wo.... Warte mal... Kikyo hat es dir gegeben oder?" Kagome nickte. Sie holte die drei Juwelensplitter die sie bei sich trug heraus und fügte sie in das Juwel ein. Mit einem Leuchten fügten sie sich nahtlos ein und ergaben wieder das vollständige Juwel der vier Seelen. Kagome steckte es fürs erste zurück und sah Inu Yasha an. "Was ist? Warum siehst du mich so an?" "Egal wie du dich entscheidest.... ich werd die Hundeohren vermissen." "Ha, ha sehr witzig. Moment mal... Du willst..." Kagome nickte. "Kikyo hat es sich gewünscht und auch ich bin der Meinung, dass es ziemlich unfair wäre, nachdem was du alles für dieses kleine Ding durchgemacht hast." "Behalt es." Doch Kagome lächelte und hockte sich vor ihn. Inu Yasha sah zur Seite. "Wenn ich ein vollwertiger Dämon würde, würde ich euch allen wahrscheinlich sehr weh tun. Ich gebe es nicht gerne zu, aber nachdem was passiert ist... habe ich Angst davor." "Ich weiß." Sie beugte sich vor und nahm die Kette, die Inu Yasha um den Hals trug in die Hand. Sie begann zu leuchten, doch dann verblasste das Leuchten wieder. Als wäre es eine ganz normale Kette, nahm sie sie ab. Inu Yasha sah verblüfft auf die Kette. "Ich liebe dich Inu Yasha und ich hab es satt, immer das Gefühl zu haben, dich wie einen Hund an der Leine zu haben." "Ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Wenn ich mich wieder in diese grässliche Bestie verwandeln sollte, hast du nichts mehr was dich vor mir schützt." "Sag mal Inu Yasha... Du scheinst wirklich durch den Wind zu sein." "Wieso?" Kagome holte das Juwel heraus, nahm seine Hand und legte es hinein. Dann stand sie auf. "Ich weiß nicht ob du es vergessen hast, aber du kannst das Juwel auf zwei Arten benutzen. Entweder wirst du ein vollwertiger Dämon oder ein Mensch. Oder du bleibst ein Halbdämon. Eins sollst du wissen. Mir ist es gleichgültig ob du nun Mensch, Dämon, Halbdämon oder sonst was bist. Für mich bist du einfach nur Inu Yasha. Wenn du dich entschieden hast komm einfach raus. Ich warte solange." "Aber..." "Nichts aber. Bis gleich oder nachher." Kagome ging, ohne ein aber von ihm zuzulassen, hinaus. Kaede und die anderen kamen ihr entgegen. Als Kaede die Halskette sah, starrte sie Kagome entsetzt an. "Aber..." "Ich weiß, was du denkst, aber ich weiß schon was ich tue." "Du hast es ihm gegeben oder?", fragte Sango. Kagome nickte. "Was? Was hat Kagome Inu Yasha gegeben?" "Das wirst du noch früh genug erfahren.", meinte Kaede. Die Stunden vergingen und von Inu Yasha war weder etwas zu hören noch zu sehen. Shippo wollte schon zu ihm gehen, doch Miroku hielt ihn zurück. "Lass ihn allein, dass muss er ganz allein entscheiden." Kagome ging hinaus um frische Luft zu schnappen. Sie hockte sich an das Ufer des Flusses, nahm eine Hand voll Wasser und spritzte es in ihr Gesicht. Als sie die Augen öffnete und in den Fluss sah, war nicht nur ihr eigenes Spiegelbild zu sehen. Ein Junge mit schwarzem langen Haar stand hinter ihr und sah sie an. Abrupt drehte sie sich um und stand auf. "Du kannst dich ruhig umdrehen wir haben doch Neumond." Sie sah nach oben. Stimmt, er hatte Recht. Etwas enttäuscht drehte sie sich um. Es war wie immer am Anfang eines Monats. Wenn Neumond war, verwandelte Inu Yasha sich für die Dauer der Neumondnacht in einen Menschen. Das Los eines Halbdämons. Sie nahm etwas von seinem Haar in die Hand und meinte: "Steht dir aber gut." "Findest du? Ich weiß nicht wie ihr es aushaltet." "Was?" "Wenn ihr Gefahr nicht bemerkt oder dieser schlechte Geruchssinn." Kagome lachte. "Man gewöhnt sich dran." Von Kagomes Lachen aufhorchend lugten die anderen vorsichtig aus der Hütte. "Er hat sich tatsächlich in einen Menschen verwandelt.", meinte Miroku nicht gerade leise. "Nein, hab ich nicht. Sieh erst mal nach oben!", meinte Inu Yasha. Erschrocken kam Miroku aus der Hütte hervor und sah nach oben. "Stimmt, wir haben ja Neumond." Enttäuscht kamen auch die anderen hervor. "Und ich dachte schon, du bist jetzt wirklich ein Mensch.", meinte Shippo. "Tja, falsch gedacht.", gab Inu Yasha schnippisch zurück. "Meinst du nicht doch das es ein Fehler war ihm die Kette abzunehmen? Jetzt kannst du ihm noch nicht mal mehr das aufmüpfige Benehmen abgewöhnen, Kagome." Was Kaede und die anderen nicht sehen konnten war, das Kagome die Fäuste geballt hatte und sich ziemlich beherrschen musste um keinen Wutanfall zu bekommen. Aber Inu Yasha bemerkte es. "Sag mal was ist denn mit dir los?" "Geh mal bitte einen Schritt zur Seite.", meinte Kagome mit einem düsteren Unterton. Inu Yasha tat was sie sagte und ging zur Seite. Kagome stapfte auf Miroku, den Urheber der Bemerkung, zu und fauchte: "Wie würde es dir mit dem Gefühl, dass du diejenige die du liebst im Prinzip an der Leine herumführen musst, gehen? Das möchte ich gerne mal wissen!" "Tja, also... Eigentlich ganz gut.", meinte Miroku mit todernstem Blick. "Duuu... " Kagome verpasste ihm eine deftige Ohrfeige und stapfte in Richtung ihrer Hütte davon. Inu Yasha stand eine Weile verdutzt da und ging ihr dann nach. "Typisch Männer.", meinte Sango nur und ging ebenfalls zu ihrer Hütte davon. Als er in die Hütte kam, saß Kagome beleidigt in einer Ecke. "Wie kommt eigentlich jeder dazu, über dich zu entscheiden, als wärst du ein Tier?" "Ach, nimm dir doch die Bemerkungen nicht immer so zu Herzen." Kagome sah erstaunt auf. Inu Yasha wurde rot und setzte sich in eine andere Ecke. Sie lächelte nur, kroch zu ihm und lehnte sich gegen ihn. Inu Yasha befreite seinen Arm und legte ihn um sie. "Inu Yasha?" "Was ist denn?" "Danke." "Wofür?" "Dafür, dass du geblieben bist." "Du meinst wegen Kikyo?" "Ja, ich hatte riesige Angst um dich." Sie sah auf. Doch zu ihrer Verwunderung lächelte er. "Was gibt es da zu lachen?" "Es hat sich nie jemand so viele Sorgen um mich gemacht wie du." "Na hör mal, ich liebe dich schließlich." "Ich liebe dich auch." Kagome sah ihn erst voller Freude an und umarmte ihn dann stürmisch. "Hey, du erdrückst mich ja." "Das war das erste Mal, dass du es offen gesagt hast." "Ja?" "Ja." "Ist mir gar nicht aufgefallen." Kagome lächelte und lehnte sich gähnend wieder an ihn. "Gute Nacht." "Gute Nacht." Als Kagome am nächsten Morgen aufwachte, bekam sie einen riesen Schreck und ruckte so heftig auf, dass Inu Yasha aufwachte. Gähnend rieb er sich die Augen. "Was ist denn los?" "D... deine Haare... sie sind immer noch schwarz." "Und?" Jetzt grinste er. So langsam ging Kagome ein Licht auf. "Du... bist ein Mensch?" Inu Yasha nickte langsam. Kagome fiel ihm um den Hals. "Du bist gemein! Du hast doch gesagt, dass..." "Ich hab nie behauptet, dass ich noch ein Halbdämon bin." "Hattest du solche Angst?" "Ja, aber das war nur einer der Gründe. Du bist mir das Wichtigste im Leben und ich nehme doch an, dass du wieder in deine Zeit zurückkehren willst oder?" Sie nickte langsam. "Na siehst du. Wenn du zurückgehst, komme ich mit dir. Für immer." Kagome traten Tränen in die Augen. "Oh nein... Hör doch auf zu weinen. Du weißt doch, dass ich es nicht sehen kann, wenn Mädchen weinen. Schon gar nicht du." Er wischte ihr umständlich die Tränen aus den Augen. "Du musst dich erst daran gewöhnen oder?", meinte sie lächelnd. Inu Yasha sah auf seine Hände. "Ja, aber weißt du was?" "Hm?" "Jetzt ist dieser ekelhafte Gestank endlich weg." Sie lächelte. Dann stand sie auf. "Gehen wir?" Inu Yasha seufzte. "Je früher ich es hinter mir habe desto besser." Als sie in Freie traten, musste er das erste Mal in seinem Leben wegen der grellen Sonne blinzeln. "Geht es?" "Nur weil ich jetzt ein Mensch bin, bin ich noch lange kein Weichei." Kagome lachte. "Das habe ich doch gar nicht behauptet." "Hab ich mir doch gedacht, dass du es doch eingesetzt hast.", meinte eine Stimme hinter ihnen. Sie drehten sich um. "Wäre dir eine mordende Bestie lieber gewesen?", meinte Inu Yasha tonlos. Kagome stieß ihm in die Seite. "Au! Ist doch wahr!" "Du konntest doch nichts dafür. Es war eine Schutzfunktion." "Schutzfunktion? Woher willst du das wissen?" Kagome sah auf. "Stimmt ja, das weißt du ja gar nicht." "Ja, aber das kannst du ihm auch noch später erklären. Was viel wichtiger ist: Wo ist das Juwel?" "Ach ja, hier." Inu Yasha zog es hervor. Doch es war nicht mehr lila sondern farblos. Kaede nahm es an sich und betrachtete das Juwel. Dann sah sie zu Inu Yasha. "Was ist? Warum starrst du mich so an Alte Hexe?" Doch Kaede lächelte. "Endlich ist es vorbei. Das Juwel ist endgültig gereinigt." "Kommen wir trotzdem noch nach Hause?" "Ihr?" Kagome lächelte. "Ja wir." "Ja, da brauchst du, ich meine ihr keine Angst zu haben." "Gut." Ein paar Mädchen kamen angelaufen. "Sag mal Kaede, wer ist denn der gutaussehende junge Mann?" Inu Yasha glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. "Erkennt ihr ihn denn nicht?" "Nein, sonst würden wir nicht fragen." "Das ist Inu Yasha." Die Mädchen starrten ihn an. Inu Yasha stand nur mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen da. "Das soll Inu Yasha sein?" "Habt ihr doofen Hühner was dagegen?" "Ja, das ist Inu Yasha..." Die Mädchen gingen ohne ein Wort davon. "Ein Glück dass die weg sind.", meinte Kagome. "Wieso?" "Sonst hätte ich ihnen die Augen ausgekratzt." "Hö?" "Tja, das machen Frauen gelegentlich, wenn sie eifersüchtig sind.", meinte Mirokus Stimme hinter ihnen. Er lächelte. "Komisch dich bei Tag in menschlicher Gestalt zu sehen." "Dann frag mich mal...", meinte Inu Yasha leise. "Du bist ja doch ein Mensch.", rief Shippo und kam herbeigerannt. "Ja, verdammt noch mal. Ich bin ein Mensch! Könnt ihr mich jetzt in Ruhe lassen?!" "Wenn es so eine Qual für dich ist, wieso bist du dann zu einem dieser erbärmlichen Wesen geworden? Und das auch noch freiwillig?", meinte eine altbekannte Stimme. Inu Yasha fuhr herum. "Wo bist du Sesshomaru?" "Hinter dir. Blöd wenn man nur noch menschliches Wahrnehmungsvermögen besitzt oder?" Inu Yasha drehte sich um. "Was willst du hier?" "Dich etwas fragen. Hast du Naraku getötet?" "Nein. Wieso?" Sesshomaru holte Tougijin hervor, dass jedoch nur noch aus dem Heft bestand. "Nachdem dieses Licht verschwunden war, hat es sich aufgelöst. Hast du dafür eine Erklärung?" "Du fragst mich nach Erklärungen?" "Meister Sesshomaru habt ihr euren Bruder gefunden?", meinte eine quirlige Stimme. Sie gehörte Lee einem kleinen Mädchen. Inu Yasha sah erstaunt auf das Mädchen und dann auf seinen Bruder. "Was ist denn jetzt los? Sesshomaru hasst Menschen... oder etwa nicht?" Mit Lee kam auch Jake ein weiterer Diener Sesshomarus herbeigeeilt. Als er Inu Yasha sah, meinte er: "Du da! Wieso hast du die Sachen von Inu Yasha an?" "Jake, das ist Inu Yasha.", meinte Sesshomaru in gewohnt kühlem Ton. "Das ist...." Jake sagte gar nichts mehr. "Also hast du eine Erklärung?" "Wieso sollte ich dir Informationen geben?" "Du kriegst auch eine Gegenleistung. Die Menschen die dich begleiten, wissen nur einen Teil der Wahrheit was deine Verwandlung und Tessaiga betrifft." "Nur einen Teil?" "Ja. Also, weißt du nun warum die Klinge verschwunden ist oder nicht?" Inu Yasha seufzte. "Die Klinge wurde doch aus Goujinkis Fangzahn geschmiedet oder?" "Ja und weiter?" "Goujinki war ein Abkömmling Narakus. Und mit Naraku sind logischerweise auch alle seine Abkömmlinge oder das was von ihnen übrig geblieben ist verschwunden." Sesshomaru sah nachdenklich auf den Heft des Schwertes. "Weißt du wer Naraku getötet hat?" "Ja." "Wer?" "Stell dir vor, ein ganz normaler Mensch." Inu Yasha grinste und verschränkte die Arme. "Ein Mensch? Du?" Sesshomaru sah auf Kagome. "Nein, nicht ich sondern Kikyo." "Kikyo? Diese Frau die dich damals an diesen Baum geheftet hat?" "Ja, so und jetzt bist du dran. Was war der Grund? Wieso habe ich mich in diese Bestie verwandelt?" "Tessaiga, das Beschützerschwert hat als eine Art Unterdrückung gedient." "Unterdrückung?" "Ja, unser Vater wusste, was passiert, wenn dein Dämonenblut die Kontrolle übernimmt. Du hast es ja selbst erlebt. Du hast nur noch einen Gedanken: Nämlich alles um dich herum niederzumetzeln, zu vernichten. Am Anfang konntest du dich wenigstens noch etwas im Zaum halten, aber mit der Zeit hast du völlig den Verstand verloren. Ein Halbdämon ist mit so etwas überfordert, er hat nicht die Fähigkeit seine Wut und seinen Zorn in Zaum zu halten. Tessaiga hat es unterdrückt, dass dein Dämonenblut die Kontrolle übernimmt." "Verstehe... Und als Goujinki Tessaiga zerbrochen hat, ist dieser Schutz erloschen..." "Genau. Aber damit hast du ja jetzt nichts mehr zu tun." "Sesshomaru, darf ich sie mal etwas fragen?", fragte Kagome. Sesshomaru sah zu ihr. "Wegen mir." "Haben sie schon einmal einen Menschen, außer ihre Mutter, geliebt? Eine Dämonin oder vielleicht sogar einen Menschen?" Sesshomaru sah Kagome erstaunt an. "Nein, wieso sollte ich?" "Weil es hilft.", meinte Inu Yasha. "Als ich damals aus dem Bann erwacht bin, war das einzige was ich verspürt habe, Hass. Hass auf alles menschliche auf dieser Welt. Eigentlich Hass auf die ganze Welt. Kikyo hatte mich verletzt. Ich hab damals nicht gemerkt, dass ich eigentlich eher mich selbst gehasst habe. Ich war allein. Und selbst als Kagome, Shippo und Miroku mit mir gereist sind, habe ich mich noch allein gefühlt. Erst als ich auf sie angewiesen war, als ich ihre Hilfe gebraucht habe, als ich sie abgewiesen habe und sie mich doch nicht aufgegeben haben, habe ich erkannt, dass jeder Freunde braucht. Auch wenn ich die Bezeichnung immer noch nicht mag. Wie heißt das Mädchen, dass dich begleitet?" Sesshomaru sah zu Lee, die hinter ihm mit Sesshomarus Reittier spielte. "Lee.", meinte er knapp. "Wieso hast du sie bei dir aufgenommen?" "Wieso?" "Ja, was war für dich der Grund ein, deiner Meinung nach, so erbärmliches Wesen aufzunehmen?" Sesshomaru sah Inu Yasha nur an und sagte gar nichts. "Inu Yasha wir sind in der Hütte.", meinte Kaede. Inu Yasha nickte. Kaede, Miroku, Shippo, Sango und Kiara gingen in die Hütte. Eine ganze Weile herrschte Schweigen. Dann setzte Sesshomaru sich ins Gras. Inu Yasha und Kagome taten es ihm gleich. "Nach dem Kampf, in dem du es geschafft hast die Windnarbe zu sehen, hätte ich nicht überlebt, wenn Tenseiga mich nicht beschützt hätte. Ich habe im Wald gelegen um mich zu erholen. Lee ist immer wieder angekommen und hat mir Nahrung oder Wasser gebracht, obwohl ich keine Menschennahrung zu mir nehme. Dann ist das Dorf in dem sie gelebt hat von diesen Wölfen angegriffen worden. Ich war mit Jake auf dem Weg in eine andere Region, als Lee tot auf dem Weg gelegen hat. Ich wollte Tenseiga ausprobieren und habe sie wiederbelebt..." "Aber sie hat dir auch leid getan oder?", meinte Kagome vorsichtig. Sesshomaru schwieg. "Wieso hast du mich eigentlich nicht getötet als du mich mit Tougijin niedergeschlagen hattest?" Sesshomaru schwieg eine Weile. Dann meinte er langsam: "Weil ich Mitleid hatte... Du hast so erbärmlich gewirkt." Inu Yasha sah beleidigt zur Seite. Kagome lachte nur und klopfte ihm auf die Schulter. "Was ist daran lustig?", fragte Sesshomaru auf einmal. "Ach eigentlich gar nichts, aber darauf reagiert er ein bisschen überempfindlich" "Meister Sesshomaru sie müssen sich doch nicht vor ihrem Bruder rechtfertigen. Doch nicht vor einem..." "Einem was? Hä? Was wolltest du sagen? Einem Mensch?" "Ja genau! Einem Mensch! Vorher hattest du noch ein Fünkchen Würde, aber jetzt bist du ein Nichts." "Jake es reicht.", meinte Sesshomaru plötzlich. Sowohl Inu Yasha als auch Jake sahen auf. "Wie ihr wünscht Meister Sesshomaru." "Ziehe dich zurück, ich komme später nach." "Wie ihr wünscht." Jake und Lee ritten auf dem zweiköpfigen Dämon davon. "Weshalb hast du dich dafür entschieden ein Mensch und kein Dämon zu werden? Du hattest doch die Wahl." "Ja, das hatte ich... Aber das ich letztendlich ein Mensch geworden bin, hat zwei Gründe: Erstens hatte ich Angst vor dem Monster, dass aus mir werden könnte, wenn ich mich entscheide ein Dämon zu werden und zweitens..." Er zog Kagome zu sich. "Weil ich sie liebe und mir ihr gehen werde." "Mit ihr gehen? Wohin?" "In ihre Zeit. Aus der sie kommt. Es ist schwer vorstellbar, aber in 500 Jahren stehen hier riesige Häuser. So hoch wie der tausendjährige Baum, an den ich geheftet war." Sesshomaru sah ihn ungläubig an. "Es ist wirklich wahr. Einen Moment." Kagome befreite sich aus Inu Yashas Griff und rannte davon. "Wo will sie hin?" "Nur etwas holen. Wie kommt es eigentlich, dass du mir mal zuhörst ohne gleich höhnisch zu werden?" Sesshomaru sah in die Richtung in die Kagome davongelaufen war. "Ich habe gesehen, wie du verzweifelt versucht hast, den Geruch von Blut loszuwaschen und ich habe auch gesehen, wie sehr dieses Mädchen versucht hat dich wieder aufzubauen und dir Mut zu geben." "Kagome." "Was?" "Sie heißt Kagome." "Ja. Tottosai hat doch behauptet, dass Vater die Schwerter extra so verteilt, hat um dass wir merken, dass es keinen Sinn hat gegeneinander zu kämpfen. So langsam glaube ich, dass er Recht hatte." "Kannst du dich noch an ihn erinnern?" "Ein bisschen. Aber nicht sehr gut." In dem Moment kam Kagome wieder. Sie hatte Ihren Rucksack dabei. Als sie sich gesetzt hatte, holte sie eine Zeitschrift heraus und blätterte ein bisschen darin herum. Dann gab sie Sesshomaru die Zeitschrift und zeigte auf ein Bild, dass Tokyo aus der Luft zeigte. "In 500 Jahren wird diese Stadt hier stehen." "So sieht es in 500 Jahren aus?" Kagome nickte. Sesshomaru gab ihr die Zeitschrift. Kagome holte eine Schachtel heraus. "Mist, dann hab ich das ja völlig umsonst mitgenommen..." "Was?" "Das Hundefutter." Kagome grinste. "Ha, ha, wirklich witzig." Er sah in die andere Richtung doch dann sah er wieder zu Sesshomaru... und traute seinen Augen nicht. "Warum starrst du so?", fragte dieser. "Du... hast gelächelt. Nicht so herablassend wie sonst, sondern einfach nur gelächelt. Ich glaub ich halluziniere langsam." Inu Yasha schüttelte den Kopf. Sesshomaru sagte gar nichts und sah nachdenklich in Richtung Dorf. "Wieso bist du damals nicht gekommen?", fragte er plötzlich. "Gekommen? Wohin? Wann?" "Ich habe damals gegen den Herrscher über den Osten gekämpft. Ich war unterlegen und habe einen Boten nach dir geschickt, aber du bist nicht gekommen. Das war vor ungefähr 50 Jahren." Inu Yasha überlegte. "Also zu mir ist nie ein Bote gekommen..." "Wenn es vor 50 Jahren war, kann es dann nicht sein, dass Kikyo dich zu dem Zeitpunkt schon an den Baum gebannt hatte?", meinte Kagome dann. Sowohl Sesshomaru als auch Inu Yasha sahen zu ihr. "Stimmt, das kann sein...", meinte Inu Yasha dann. "Daran habe ich nicht gedacht..." "Sesshomaru, würdest du mir eine Bitte erfüllen?" Überrascht, sah Sesshomaru auf. "Welche?" "Die schwarze Perle, hole sie bitte aus meinen Auge." "Wieso?" "Keiner von uns beiden kann Tessaiga mehr benutzen und außerdem steckt dein Arm doch immer noch in der Grabstätte oder?" Sesshomaru sah auf seinen linken Ärmel. Dann hob er seinen rechten Arm und richtete zwei Finger auf Inu Yashas rechtes Auge. Unter kleinen Blitzen trat eine schwarze Perle aus seinem Auge hervor. "Jake, komm endlich aus deinem Versteck!" Belämmert blickend kam Jake aus ein paar Büschen hervor. "Ich wollte euch nicht hinterher spionieren Meister Sesshomaru. Bitte verzeiht mein törichtes Verhalten." "Benutze den Kopfstab und hör auf zu winseln. Das ist ja erbärmlich." "Jawohl, Meister." Jake schlug den Kopfstab auf die schwarze Perle. Die flog daraufhin ein Stück in die Luft und öffnete langsam ein schwarzes Tor. Als es vollständig offen war standen die drei auf und wollten hineingehen. "Warte Inu Yasha!" Er drehte sich um. Miroku und Sango kamen angerannt. "Das ist bestimmt eine Falle! Weißt du überhaupt wo dieses Tor hinführt?" "Das ist keine Falle, ich habe Sesshomaru darum gebeten. Es führt zur Grabstätte unseres Vaters." "Wir begleiten dich, wenn du nichts dagegen hast." "Wenn es sein muss..." Als sie durch das Tor traten und die Grabstätte betraten, kamen sofort einige Knochenvögel angeflogen, die sie zu dem riesigen Skelett von Inu Yashas Vater brachten. "Das ist dein Vater?" "Ja." Unten angekommen, sprang Sesshomaru sofort von dem Vogel herunter und ging zu einem riesigen Knochen. Inu Yasha blickte ihm nach. "Kriegst du das mit Tenseiga wieder hin?" "Natürlich." Sesshomaru holte Tenseiga aus seiner Scheide und schnitt damit durch den Knochen. Doch statt auseinander zu fallen wuchs das längst verweste Fleisch in Sekunden wieder an und bald lag ein riesiges Bein mit weißem Fell da. Miroku wandte sich an Inu Yasha und meinte: "Das ist sein Arm? Der ist doch viel zu groß für ihn." Doch Inu Yasha lächelte nur. "Glaub mir, gleich bist du anderer Meinung." Als Miroku wieder in Sesshomarus Richtung schaute, umgab diesen bereits eine starke Aura. Sekunden später schnellte er als eine Art Energiestrahl in den Himmel und traf dann wieder auf den Boden auf. Statt Sesshomaru in seiner normalen Gestalt stand ein riesiger Hundedämon da. Sein Arm wuchs wie von selbst wieder an und bald darauf, verwandelte sich Sesshomaru wieder zurück. Zufrieden blickend kam er zurück. Nachdem er seinen Arm ein bisschen bewegt hatte, konnte er ihn wieder ganz normal bewegen. Gemeinsam gingen sie in das innere des riesigen Skeletts wo immer noch die Plattform stand in der Tessaiga gesteckt hatte. Inu Yasha zog es aus seiner Scheide und betrachtete es lange. Es sah aus wie ein altes wertloses Schwert. Aber alle Anwesenden wussten, dass es nicht das war was es zu sein schien. Mit all seiner Kraft rammte Inu Yasha das Erbstück seines Vaters zurück in die Plattform. Ohne ein Wort drehte er sich um und ging zurück. Als sie die Grabstätte wieder verlassen hatten und die Perle wieder in seinem rechten Auge verschwunden war, wandte sich Sesshomaru wortlos um und wollte gehen. "Sesshomaru! Warte mal!" Inu Yashas Bruder blieb stehen und wandte sich um. Inu Yasha hielt im die Hand hin. "Bevor ich gehe, hätte ich mich gerne mit dir vertragen. Du musst nicht, aber ich würde mich freuen." "Du sprichst schon wie ein Mensch.", gab Sesshomaru scheinbar kühl zurück. Doch Inu Yasha lächelte. "Ich bin ein Mensch, auch wenn ich es selbst noch nicht so recht glaube." Wortlos nahm Sesshomaru Inu Yashas Hand. Dann wandte er sich um und ging davon. Kagome kam zu Inu Yasha. "War das jetzt eine Versöhnung oder nicht?" "Du kennst doch Sesshomaru. Er würde lieber sterben, als sich mit Worten zu versöhnen." "Das habe ich gehört!", rief Sesshomaru im davongehen. "Ich weiß!", gab Inu Yasha nur zurück und grinste. Dann kam Miroku zu ihm und sah ihn ernst an. "Was ist? Warum starrst du so?" "Du hast uns noch gar nichts von deinen Plänen erzählt." "Das hätte ich schon noch, da mach dir mal keine Gedanken.", gab Inu Yasha schnippisch wie immer zurück. Am Abend saß Inu Yasha auf einem Baum und sah hinauf zu den Sternen. Auch wenn es ihm hier so manches Mal sehr schlecht ergangen war, trotzdem würde er seine Zeit vermissen. Zum Glück konnte er mit dem Juwel so oft herkommen wie er wollte. "Warum so betrübt?", meinte jemand. Vor Schreck fiel Inu Yasha von dem Ast auf dem er gesessen hatte und konnte sich nur mit Mühe wieder hinaufhieven. "Hör auf mich immer so zu erschrecken, Sesshomaru!" Sesshomaru sprang auf einen tiefer gelegenen Ast und sah Inu Yasha an. "Du hast doch das Bild gesehen. Ich meine, wie es hier in 500 Jahren aussieht. Hättest du Angst in so eine Welt zu gehen?" Sesshomaru überlegte. "Angst nicht, aber mir wäre unwohl." "Ich war zwar schon in dieser Welt, aber immer nur kurz. Kagome hat mir viel über ihre Welt erzählt. Das kommt mir alles so kompliziert vor und ich frage mich oft wofür die Menschen manche Sachen brauchen." "Du warst bis jetzt ein Dämon, wenn auch nur ein halber. Dämonen sind nur sehr selten sesshaft und brauchen auch sonst viele Dinge nicht. Aber Menschen haben halt die Fähigkeiten nicht, die ein Dämon hat. Du hast es doch eben selbst gemerkt. Sonst wärst du zwar aufgeschreckt, aber nicht von dem Ast gefallen oder?" "Ja, vielleicht hast du Recht. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass ich jetzt ein richtiger Mensch bin. Ich habe eigentlich gedacht, das fällt mir nicht so schwer. Schließlich war ich vorher ja auch zur Hälfte Mensch." "Inu Yasha ich geb dir einen guten Rat: Egal ob nun Mensch oder Dämon, ich zumindest habe es immer gehasst wenn Vater gegangen ist. Er war meistens wochenlang weg und Mutter hat oft geweint." Inu Yasha sah Sesshomaru verständnislos an. "Und was hat das jetzt mit mir zu tun?" "Denk mal ein paar Jahre voraus, dann verstehst du es." "Ich soll ein paar Jahre voraus denken? Wieso?" Doch dann ging ihm ein Licht auf. Er lief tomatenrot an und sah zur Seite. Sesshomaru lachte. "Ich nehme an, jetzt hast du es verstanden." "Was ist so lustig? Ich will mitlachen.", rief jemand von unten. Sesshomaru sah nach unten. Kagome stand da und sah hinauf. "Ich habe Inu Yasha gerade nur geraten, dass e" Weiter kam er nicht, denn Inu Yasha hatte es mit einiger Mühe geschafft auf Sesshomarus Ast zu klettern und ihm die Hand vor den Mund zu halten. "Es ist nichts. Schon gut." "Das glaub ich dir nicht." "Es ist wirklich nichts." "Du sagst mir jetzt sofort was los ist sonst..." Inu Yasha nahm die Hand von Sesshomarus Mund und grinste. "Was dann?" "Inu Yasha.... Mach Platz!", meinte Kagome nur mit geschlossenen Augen. Doch es passierte nichts. Als sie hochsah, stand Inu Yasha noch immer grinsend auf dem Ast. Er kletterte hinunter und klopfte Kagome auf die Schulter. "Tja, das funktioniert nicht mehr." "Das hab ich auch gemerkt." Sesshomaru war ebenfalls heruntergesprungen und sah Kagome etwas ratlos an. "Sag mal, was hat es eigentlich mit diesem Mach Platz auf sich?" "Oh, das ist ganz einfach: Als Inu Yasha aus dem Bann erwacht ist, wollte er sich das Juwel der vier Seelen unter den Nagel reißen und da hat Kaede im kurzerhand eine magische Halskette verpasst. Und jedes Mal wenn ich Mach Platz gesagt habe, ist er wegen dieser Kette ziemlich unsanft auf allen Vieren gelandet." "Unsanft ist gar kein Ausdruck.", grummelte Inu Yasha. "Ich kann es Sesshomaru ja auch zeigen. Was hältst du davon?" Kagome grinste. "Hey, hör bloß auf. Falls du es vergessen hast: Ich bin ein Mensch und kein Halbdämon mehr." "Ja, das ist wahr. Auch wenn ich die süßen Hundeohren irgendwie vermisse." "Inu Yasha ist wegen seiner Ohren immer von den Dorfkindern gehänselt worden. Sie haben ihn immer daran gezogen." "Oder mir Steine daran gebunden. Erinnere mich bloß nicht daran." "Steine? Aber wie haben sie das denn geschafft? Ich meine, du warst doch ein Halbdämon. Selbst wenn du geschlafen hast, bist du sofort aufgewacht, wenn du jemanden gewittert hast der sich verdächtig bewegt." "Ja, aber du musst wissen, dass selbst bei Dämonen die Fähigkeiten am Anfang sogar schlechter ausgeprägt sind als bei Menschen. Inu Yasha war damals sehr tollpatschig. Er ist fast über jeden Stein gefallen." "Woher willst du das wissen? Du warst doch gar nicht mehr da!" "Aber ich hab dich beobachtet." "Also Inu Yasha und ein Tollpatsch, ja das passt zu ihm. In gewisser Weise ist er das schon solange ich ihn kenne." "Toll, hackt alle nur auf mir rum..." Beleidigt ging Inu Yasha davon. Sesshomaru sah ihm kopfschüttelnd nach. Doch er lächelte. "Ich hab dich noch nie lächeln gesehen.", meinte Kagome dann. Er sah auf. "Was hat dich eigentlich dazu gebracht dich auf einmal mit Inu Yasha zu vertragen?" "Du weißt doch sicher noch was der alte Tottosai über Tessaiga und Tenseiga gesagt hat oder? So langsam glaube ich ihm. Es hat wirklich keinen Sinn, ihn zu bekämpfen. Eigentlich ist er mir jetzt noch mehr unterlegen, aber so wie ich Inu Yasha kenne, würde er auch dann einen Ausweg finden und mich irgendwie besiegen." "Ja, wahrscheinlich..." "Ich mach mich wieder auf den Weg. Viel Glück euch beiden Kagome." Als Sesshomaru gegangen war, rannte Kagome zu dem Hügel auf dem Inu Yasha saß und anscheinend immer noch beleidigt war. "Hey, das war doch nur Spaß." "Püh!" Er drehte sich beleidigt in die andere Richtung. Doch Kagome lächelte und küsste ihn auf die Wange. Inu Yasha öffnete die Augen und starrte verdutzt geradeaus. Kagome stand auf. "Ich geh schlafen. Gute Nacht." Sie wollte gehen, doch Inu Yasha, der mittlerweile aufgestanden war, zog sie mit einem Ruck zu sich und küsste sie. So standen sie sehr lange im Mondschein da. Was die beiden aber nicht bemerkten war, dass sie beobachtet wurden. Miroku und auch Shippo standen vor ihren Hütten und sahen das Szenario. Wenig später ließ Inu Yasha von Kagome ab und sah sie mit einem Lächeln an. "Ich liebe dich, Kagome." Kagome umarmte ihn glücklich. "Ich dich doch auch." Inu Yasha lächelte für sich, doch was er dann aus den Augenwinkeln sah, verdarb ihm das Lächeln wieder. "Sie können froh sein, dass ich meine Kräfte nicht mehr habe..." "Wieso? Wer?" "Dann sieh mal ganz langsam in Richtung Dorf." Kagome tat was er sagte und erstarrte. "Haben sie etwa..." "Wahrscheinlich. Auch wenn ich meine Halbdämonenkräfte nicht mehr habe, aber meine Fäuste hab ich noch." "Und nicht nur du." Kagome ließ Inu Yasha los und sah ihn grinsend an. "Ich Miroku und du Shippo?" Inu Yasha grinste. "Eins..." "Zwei..." "DREI!" Gemeinsam rannten sie auf Miroku und Shippo zu. Die waren so verdutzt, dass sie einen Moment zögerten. Wohl einen Moment zu lange, denn als Kagome und Inu Yasha mit ihnen fertig waren, waren sie von Beulen übersät. "Findest du nicht auch, dass sie das perfekte Paar sind?", meinte Shippo zu Miroku. "Auf jeden Fall ein schlagkräftiges Duo..." "Ich hoffe, das war euch eine Lehre!", meinte Kagome und klopfte den Staub von ihren Klamotten. Doch Inu Yasha stand scheinbar fassungslos da. "Was ist denn?" Keine Antwort. "Inu Yasha? Hey, was hast du?" "Hast du es nicht bemerkt?" Kagome stutzte. "Was denn?" Inu Yasha nahm eine der zwei Haarsträhnen, die ihm immer auf der Schulter lagen in die Hand und betrachtete sie. "Aber sie sind doch schwarz..." "Natürlich, hey was ist denn?" "Hast du nicht bemerkt, dass ich in zwei Sekunden hier unten war?" Kagome stutzte. Jetzt wo er es sagte. Dann ging Kagome ein Licht auf. Inu Yasha war genauso schnell, wie vor der Verwandlung in einen Menschen. Er lief noch genauso, wie vorher. "Ganz kann man seine frühere Existenz nie auslöschen, merk dir das." Inu Yasha drehte sich erschrocken um. Kaede stand hinter ihm. "Was meinst du damit?" "Du brauchst jetzt keine Angst zu haben. Die Fähigkeit so schnell zu laufen, ist nicht abhängig von dem Dämonenblut. Du bist als halber Dämon in diese Welt geboren worden und auch nach der Verwandlung, ist dein Körperbau immer noch der alte geblieben. Es ist ein Überbleibsel. Zugegeben ein sehr nützliches. Ich verstehe auch nicht, warum du heute so umständlich auf diesen Baum geklettert bist. Normalerweise müsstest du noch genauso leicht hinaufspringen können wie vorher." Inu Yasha sah Kaede verdutzt an. Dann ging er leicht in die Knie und sprang mit einem Satz auf das Dach einer Hütte. Er hielt einen Moment inne und sprang dann freudig von einer Hütte zur anderen. Kagome sah ihm betrübt hinterher. Kaede bemerkte das. "Was hast du denn, mein Kind?" "Vielleicht war es falsch." "Was?" "Er ist meinetwegen ein Mensch geworden. Vielleicht war es falsch." "Nein, war es nicht. Inu Yasha liebt dich doch oder?" Kagome nickte langsam. "Ich bin mir sicher er hat das gerne getan. Schon allein weil er Angst vor der Bestie, die in ihm geschlummert hat, hatte. "Trotzdem..." Kagome ging betrübt davon. Shippo wollte ihr hinterher, doch Kaede hielt ihn auf. "Warum muss ich immer hier bleiben?" "Das macht ihr am besten Inu Yasha selbst klar." Kaum hatte Kaede das gesagt, kam er angerannt. Dann blieb er verdutzt stehen. "Wo ist Kagome?" "Sie macht sich Vorwürfe." "Vorwürfe? Wieso denn?" "Sie denkt, dass du lieber ein Halbdämon oder ein richtiger Dämon wärst, weil du dich so gefreut hat, dass du einen Teil deiner Fähigkeiten noch hast." Inu Yasha seufzte, schüttelte den Kopf und ging Kagome nach. Sie hockte in einer Ecke der Hütte. Als Inu Yasha herein kam, sah sie nicht auf. Er setzte sich neben sie. "Inu Yasha kann ich dich mal was fragen?" "Kannst du, aber meine Antwort kannst du jetzt schon haben." Kagome sah zu ihm auf. Er lächelte, zog sie zu sich und küsste sie. "Kagome, ich liebe dich. Und weißt du was?" "Hm?" "Um nichts in der Welt, möchte ich wieder ein Halbdämon oder ein vollwertiger Dämon sein. Ich hab mich einfach nur gefreut, dass ich noch so flink bin. Ich bin mir ehrlich gesagt sehr schwerfällig vorgekommen, aber das ist wohl reine Gewöhnung." Kagome sah ihn erstaunt an. Sekunden später lag sie in Inu Yashas Armen und weinte. "Nicht schon wieder... Jetzt hör doch auf zu weinen. Weißt du eigentlich, dass es ganz schön frustrierend ist? Du weinst immer nur wegen mir..." Kagome sah auf. Dann lächelte sie. "Entschuldige." Er wischte ihr die Tränen aus den Augen. "Na siehst du geht doch.", meinte sie. "Aber eins finde ich komisch..." "Was denn?" "Gestern nachdem ich mich verwandelt habe, habe ich aus Routine versucht auf einen Baum zu springen und bin ganz schön auf die Schnauze gefallen. Und ich bin so gesprungen wie immer. Wie eben auch. Und noch was... Ich spüre wieder, wenn sich jemand nähert." "Das kann Miroku aber doch auch und er ist schließlich auch ein Mensch. Vielleicht solltest du Mönch werden." Inu Yasha sah Kagome wie vom Blitz getroffen an. Doch die lachte. "Du in einer Mönchskutte..." Doch anstatt wie üblich beleidigt zu sein, umarmte Inu Yasha Kagome und zog sie ganz nah zu sich. Dann meinte er laut: "Falls ihr es nicht merkt: Ihr stört!" Kagome sah auf. "Mit wem sprichst du?" "Zum Beispiel mit Miroku." Daraufhin waren Schritte die sich entfernten zu hören. "Ist es in deiner Zeit auch üblich anderen hinterher zu spionieren?" "Üblich nicht, aber es gibt genug die das trotzdem machen." "Na toll..." Kagome lächelte und kuschelte sich an ihn. "So willst du schlafen?" "Also ich hab es bequem." "Ja, aber ich nicht. Irgendwie ist das nichts mehr. Im Sitzen zu schlafen meine ich." Kagome lächelte und setzte sich auf. Inu Yasha legte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Kagome legte sich an seine Schulter. "Gute Nacht Inu Yasha." "Hm..." Am nächsten Morgen gab es ein ziemliches durcheinander. Das schlafende Paar wurde von Shippo ziemlich unsanft geweckt. "Inu Yasha! Kagome!" Doch anstatt Shippo zuzuhören, packte Inu Yasha ihn am Schwanz und warf ihn aus der Hütte. Dann zog er Kagome wieder zu sich und schlief weiter. Dachte sie zumindest. "Kagome versprichst du mir was?" "Was denn?" "Bleib immer bei mir. Ich will nicht noch einmal den Menschen den ich liebe verlieren." Kagome umarmte ihn. "Ich verspreche es dir." Da kam Shippo wieder hereingerannt. "Inu Yasha, Kagome! Ihr müsst mitkommen!" "Wohin?", fragte Inu Yasha über Kagomes Schulter hinweg. "Kohaku ist wieder da! Und er lebt!" "Er lebt? Da hat doch bestimmt ein Dämon die Finger im Spiel." "Ja und zwar Sesshomaru. Er hat ihn mitgebracht. Kommt!" Shippo rannte hinaus. Inu Yasha und Kagome folgten ihm. Vor der Hütte von Sango saß Sesshomaru. Inu Yasha schlug sich vor die Stirn. "Darauf hätte ich auch früher kommen können!" "Auf was?" "Du hast ihn mit Tenseiga wiederbelebt oder?" "Ja. Er hatte die gleichen Sachen wie diese Dämonenjägerin an und ich habe euch schon öfter mit diesem Jungen gesehen. Sie es als Wiedergutmachung an. Wisst ihr schon wann ihr gehen wollt?" "Äh... ehrlich gesagt, nein." Inu Yasha sah zu Kagome. Doch die lächelte. "Wir gehen dann, wenn du soweit bist." "Ich? Wieso sollte ich denn nicht soweit sein?" Sesshomaru war aufgestanden. "Sie weiß schon was sie meint. Sag mir dann Bescheid. Lee bleibt solange hier. Sie versteht sich mit Kohaku sehr gut." "Danke.", meinte jemand aus dem Hintergrund. "Wie gesagt: Seht es als eine Art Wiedergutmachung an." Damit ging Sesshomaru davon. Sango stand vor der Hütte und sah ihm hinterher. "Ich glaube wir haben uns alle in deinem Bruder geirrt.", meinte sie. Inu Yasha sah nachdenklich seinem Bruder hinterher. Wenn er an seine früheren Begegnungen mit ihm dachte und an das was er die letzten Tage erlebt hatte.... Ja sie hatte Recht. Plötzlich blieb Sesshomaru stehen und drehte sich um. "Ach ja, denk an das was ich dir über Vater gesagt habe." Inu Yasha wurde tomatenrot und sah woanders hin. "Du halluzinierst!", meinte er beleidigt. Doch Sesshomaru grinste. Kagome und Sango sahen sich nur an und zuckten mit den Schultern. "Männer.", meinte Sango schließlich. Dann hörten sie ein Grummeln. "Also von mir kam das nicht.", meinte Kagome. Dann sah sie zu Inu Yasha. "Sag mal... Hast du seit du ein Mensch bist überhaupt schon was gegessen?" "Wie denn in der ganzen Aufregung?" "Soll ich dir eine Nudelsuppe warm machen? Ich hab welche mit." Inu Yasha leckte sich die Lippen. "Gern." Kagome lächelte und ging davon. Nach fünf Minuten kam sie mit zwei Bechern wieder, doch von Inu Yasha war keine Spur. "Inu Yasha? Die Suppe ist fertig!" Sie sah sich um. Dann entdeckte sie ihn auf dem Hügel. Sie ging zu ihm, setzte sich neben ihn ins Gras und gab ihm den Becher. "Danke." "Das ist dein Lieblingsplatz oder?" "Ja. Ich weiß auch nicht warum. Solche Hügel gibt es eigentlich überall und Reisfelder sind auch keine so tolle Aussicht." "Mein Lieblingsplatz ist das auch. Weißt du noch, als du mich beinnahe geküsst hättest?" "Ja, aber eigentlich..." "Ich weiß, du hattest Kikyo vor Augen." "Ich kann irgendwie nicht glauben, wie sehr ich mich in den paar Monaten, die ich mit dir zusammen nach den Splittern gesucht habe, verändert habe. Wenn ich daran denke, dass ich dich nach dem Sieg über Lady Tausendfuß ein paar Mal fast getötet hätte..." Er schüttelte sich. "Dafür hast du ja auch deine Strafe bekommen." "Du meinst die Kette?" "Ja. Da fällt mir was ein: Ich muss meine Familie ja noch darauf einstellen, dass du ab jetzt bei uns wohnst." "Geht das überhaupt? Ich will niemandem zur Last fallen." "Ach Quatsch, das tust du nicht. Außerdem steht ein Zimmer schon seit Ewigkeiten leer. Das kannst du dann haben." Er nickte. "Ehrlich gesagt hab ich Angst. Mich hat ja dein Wecker damals schon völlig aus der Fassung gebracht und der scheint ja völlig harmlos gewesen zu sein." "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich stell dich gewiss nicht mitten auf die Straße und geh dann wieder. Wir kriegen das schon hin." Kagome nahm seine Hand und hielt sie fest. Er lächelte. "Ja, du hast Recht. Kagome?" "Was denn?" "Gehen wir morgen?" "Ist das auch wirklich Ok?" Er nickte. "Gut, dann gehe ich gleich zurück und sag Bescheid." "Ihr wollt gehen?", meinte jemand hinter ihnen. Sie drehten sich erschrocken um. Miroku stand hinter ihnen. "Ja, aber erst morgen. Was hast du eigentlich jetzt vor Miroku?" "Ich, Sango, Shippo und Koaku werden hier bleiben und das Dorf beschützen. Es werden wahrscheinlich Dämonen kommen. Schließlich ist das Juwel ja jetzt nicht mehr wahrnehmbar." Kagome nickte. "Aber wir kommen euch oft besuchen. Schon allein, weil es ja eigentlich immer noch Inu Yashas Zeit ist." "Das ist schon lange nicht mehr meine Zeit. Eigentlich wäre ich schon längst alt oder sogar schon tot." "Aber du bist es nicht und nur das zählt.", meinte Kagome dann und stand auf. "Ich gehe Bescheid sagen, ja?" Inu Yasha stand auf. "Miroku, entschuldige bitte.", meinte er. Dann gab er ihm einen kräftigen Schubs, sodass er in den Fluss flog. Das nutzte Inu Yasha um Kagome zu küssen. "Ja, tu das.", meinte er zu ihr, als wäre nichts geschehen. Kagome stand perplex da. "Wieso hast du...?" "Er geiert schon genug und außerdem geht das niemanden etwas an." Miroku war mittlerweile wieder aus dem Fluss geklettert. "Du hättest auch einfach sagen können, dass ich gehen soll.", meinte er. "Das ging schneller." Kagome lächelte und lief winkend davon. Inu Yasha sah ihr lächelnd hinterher. "Es scheint dir auf einmal gar nichts mehr auszumachen." "Was?" "Naja, seit du ein Mensch bist hattest du keine Skrupel mehr zu zeigen, wir sehr du sie liebst. Von dem Kuss mal abgesehen..." "Wieso? Darf ich sie nur umarmen, wenn ihr nicht dabei seid oder was?" "Natürlich kannst du sie auch umarmen, wenn wir dabei sind. Ich meine nur..." Inu Yasha sah in die Ferne. "Das alles... Die Jagd nach den Splittern, Naraku, Kikyo... es kommt mir unendlich weit weg vor. Dabei liegt es noch nicht mal eine Woche zurück. Es kommt mir vor, als wäre das nicht ich gewesen. Als hätte ich das nicht erlebt. Das liegt nicht daran, dass ich jetzt ein Mensch bin. Ich weiß auch nicht..." Miroku klopfte Inu Yasha auf die Schulter. "Ja, ich weiß was du meinst. Aber irgendwie vermisse ich diese Zeit. Nicht die Kämpfe, sondern einfach nur mit euch zu reisen." Unterdessen war Kagome schon wieder auf dem Weg nach Hause. Als sie schließlich aus dem Brunnen kletterte und das Haus betrat, kam ihr Sota, ihr kleiner Bruder entgegen. "Kagome, du bist ja wieder da." "Ja, wo sind denn Opa und Mama?" "Im Wohnzimmer." "Komm mit, ich hab euch was zu sagen." Neugierig ging Sota mit seiner Schwester ins Wohnzimmer. Als Kagomes Mutter sich endlich wieder beruhigt hatte, wurde Kagome ernst. "Also... Ich wollte fragen ob jemand, der mir sehr wichtig ist, bei uns wohnen kann.", fing Kagome an. "Inu Yasha?", fragte Sota neugierig. Kagome wäre vor Schreck fast umgefallen. Dann räusperte sie sich. "Ja, Inu Yasha." Kagomes Mutter stand auf. "Dein Freund mit den süßen Öhrchen? Natürlich kann er bei uns wohnen. Ich werde gleich das leere Zimmer herrichten. Wann kommt er denn?" Kagome sah ihre Mutter überrascht an. Wollte sie denn gar nicht wissen warum? "Äh, morgen." "Gut bis dahin ist alles fertig." "Ähm, noch was... Er hat sich ein wenig.... verändert." "Verändert?" "Ja, es würde jetzt zu lange dauern euch alles zu erklären." Kagome stand auf. "Ich sag ihm Bescheid. Danke!" Und schon war sie wieder weg. "Warum soll Inu Yasha eigentlich auf einmal bei uns wohnen?", meinte Sota dann. Doch Kagomes Mutter lächelte nur. Wieder in der Epoche der kriegerischen Staaten angekommen, stand Inu Yasha schon am Brunnen. "Und?" Kagome lächelte. "Das geht Ok. Aber eins finde ich komisch... Sie haben überhaupt nicht gefragt warum..." "Vielleicht haben sie es einfach vergessen." "Keine Ahnung. Hast du irgendwelche Sachen, die du mitnehmen willst?" Inu Yasha überlegte. "Nein. Da fällt mir ein. Ich sag gerade Lee und den anderen Bescheid, ja?" "Ich komme mit dir." Inu Yasha ging in die Hocke. "Spring auf, dann geht es schneller." "Selbst das ist kein Problem für dich?" "Nein." Er lächelte. Innerhalb von zwei Minuten waren sie wieder im Dorf. Als sie die anderen davon unterrichtet hatten, wann sie gehen wollten, herrschte eine ziemlich bedrückende Stimmung. "Man! Ihr tut gerade so als würden wir auf Nimmerwiedersehen gehen. Wir kommen euch doch besuchen!" "Trotzdem wird es ziemlich langweilig ohne euch." "Mein Gott, was habt ihr denn gemacht, bevor ihr uns getroffen habt?" "Du vergisst wohl, dass wir hier bleiben und nicht wieder umherziehen.", meinte Miroku dann. "Wir kommen euch so oft es geht besuchen. Versprochen.", meinte Kagome dann. Miroku nickte. "Und wehe ihr haltet euer Versprechen nicht.", meinte Shippo ernst. Kagome lächelte. "Hab ich jemals ein Versprechen gebrochen?" "Nein, hast du nicht." In dem Moment kam eine Art Blitz angeschossen, der sich jedoch als Sesshomaru herausstellte. "Lee hat mir erzählt, dass ihr morgen geht." Inu Yasha nickte. Sesshomaru zog etwas aus seinem Ärmel. Es war eine Art Spiegel. "Ich habe mit einem alten Freund geredet. Er beherrscht die Magie der Zeit. Er hat einen Spiegel angefertigt mit dem man auch ohne das Juwel in Kagomes Zeit reisen kann. Ich habe euch beobachtet und finde es irgendwie unfair, dass nur Inu Yasha und Kagome in der Lage sind den Brunnen zu benutzen." Sesshomaru gab Miroku den Spiegel. "Juchu! Dann können wir Kagome ja auch besuchen!" Shippo sprang vor Freude wie ein Gummiball umher. Sesshomaru lächelte. "Ich hab noch etwas zu erledigen. Macht's gut!" Damit war er wieder verschwunden. Inu Yasha sah ihn nur kopfschüttelnd hinterher. "Typisch..." Den letzten Abend verbrachten Kagome und Inu Yasha gemeinsam mit den anderen. Aber am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen. "Die tun ja alle so als ob wir gerade in die Hölle marschieren.", grummelte Inu Yasha. Das ganze Dorf hatte sich versammelt. Kagome fand das auch sehr überflüssig. "Da kann man nichts machen." Miroku, Sango und Shippo hatten sich schon verabschiedet. Bei dem ganzen Trubel kamen sie sowieso nicht an Inu Yasha und Kagome heran. Als die Dorfbewohner wieder an ihre Arbeit gegangen waren, kam Kaede. "Ich hätte mich gewundert, wenn die alte Hexe nicht gekommen wäre." Kaede die bisher mit geschlossenen Augen dagestanden hatte, hielt eine Kette vor sich, die Inu Yashas ziemlich ähnlich sah. Alarmiert sprang dieser auf einen Baum. Doch Kaede lachte nur und steckte die Kette wieder ein. "Inu Yasha! Das war nur ein Scherz!" Er sprang von dem Baum herunter und meinte: "Trotzdem. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste." Kaede gab ihm die Kette. "Hier als Andenken. Du brauchst keine Angst haben, auf der Kette liegt kein Bann mehr." Kagome gab sie Kikyos Klamotten. "Was soll ich denn mit Kikyos Kleidern?" "Sie wollte es so." "Danke. Wir müssen so langsam los. Meine Mutter wartet sicher schon." Kaede nickte. "Bevor hier noch jemand zu heulen anfängt.", meinte Inu Yasha, packte Kagome und sprang mit ihr in den Brunnen. Kaede lächelte nur. Ich hoffe ich habe nicht allzuviel durcheinander gebracht. Bitte seid gnädig mit mir, vor allem was Sesshomarus plötzlichen Sinneswandel betrifft... (Entschuldigung an alle Sesshomaru-Fans) Das Ende ist auch ziemlich kompakt, aber das hat seinen Grund: Ich will nämlich, dass ihr weiterschreibt: Schreibt wie sich Inu Yasha in Kagomes Zeit schlägt, ich bin gespannt. ^-^ Schickt eure Vorschläge mit dem Betreff "Inu Yasha Fanfic" an Nazu1@gmx.de. Den schönsten Vorschlag werde ich dann als Weiterführung bei die Fanfic setzen. (Natürlich mit Autorangaben ^_^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)