Heimlichkeiten von sheepdog (Nach langer Wartezeit ist Kapitel 14 jetzt da!!!!!) ================================================================================ Kapitel 1: 1.Schultag --------------------- Hi! Das ist meine erste FF, also seid bitte nett zu mir, ja? Aber ansonsten wünsch ich euch viel Spaß beim Lesen!! Bye Sheepdog -------------- 1.Kapitel - 1.Schultag Kalypso verfluchte ihr Dasein. Besonders aber die letzten paar Wochen. Angefangen hatte alles damit, dass ihr Vater einen besseren Job bekommen hatte. Ausgerechnet in Japan!!! Und natürlich mussten sie und ihre Mutter mitkommen. Ja, okay, es gab keine sprachlichen Schwierigkeiten, denn ihre Mutter war Japanerin und sie wuchs zweisprachig auf. Aber darum ging es ja gar nicht! Sie musste weg, aus ihrer Heimat, von ihren Freunden, von ihrer Fußballmannschaft. Das letzte war irgendwie das Wichtigste. Gut, sie liebte Irland, und hatte Freunde, die mit Fußball nicht wirklich viel anfangen konnten, aber ihre beste Freundin war zugleich Verteidigerin in ihrem Team - Exteam - gewesen. Doch auch das war vergleichsweise gering vor, als das was sie vor kurzem erfahren hatte. Es kam ihr vor, als ob es gestern gewesen wäre - Ups, es war gestern. ***Flashback Anfang*** Am Abend war Kalypso von ihrer Erkundungstour durch Tokio zurückgekehrt, als ihr ihre Mutter auch schon eine Liste in die Hand drückte. "Das hat die Schule geschickt, jeder Schüler muss sich für eine bestimmte AG entscheiden, die markierten sind diejenigen für Mädchen." Kaly sah sich die Liste durch. Am Ende stoppte sie. Sie musste etwas übersehen haben, das konnte doch nicht sein. Sie sah sich die Liste noch einmal durch. Nein, kein Irrtum. Sie wandte sich an ihr Mutter: "Mum, da gibt's kein Fußball." "Aber sicher Schätzchen, Toho ist bekannt für ihre guten Spieler." "Aber keine Mannschaft für Mädchen." "OH, nun ja, dann geh halt als Betreuerin dazu. Wird sicher auch ganz nett." ***Flashback Ende*** Aaaaaahhh! Sie hätte ihre Mutter erwürgen können, sie hatte nie verstanden, was ihre Tochter an Fußball fand. Nein, die schon etwas rundliche Hausfrau Miyako Takasuga O'Flatery doch nicht. Aber immer noch besser als ihr Vorschlag, doch im Handarbeiten oder Kochen mit zu machen. Vor ihren Augen entstand deutlich ein Bild, bei dem sie ihrer Mutter ein Messer in den Rücken ... - Nicht dran denken! Dann musst du eben für dich selbst spielen und deine andere Zeit beim Putzen von Bällen zubringen. - Wenigstens war sie dann in der Nähe von einem Fußball. Gleich nachdem sie in den Schulhof getreten war, flog ihr ein Ball entgegen. Sie konnte nicht einmal mehr ausweichen. "Oh, entschuldige. Ist eh nichts passiert?", fragte ein Junge mit längeren Haaren, der ungefähr in ihrem Alter war. "Nein." Sie gab ihm den Ball zurück und ging davon. Warum schon wieder ein Fußball, war sie nicht schon genug bestraft? Der Junge sah ihr nach. Sie war nicht von hier, das wusste er, denn so jemanden hätte er sicher nicht vergessen. Sie war nur ein bisschen kleiner, als er. Ihr Haar hatte die Farbe von Eibenholz und war zu einem Zopf geflochten, der bis zu der Mitte ihres Rückens reichte. Aber ihre Augen waren es, die sie einzigartig machten. Sie waren von einer Farbe, die man gar nicht so recht benennen konnte. Am ehesten wahrscheinlich noch violett, aber irgendwie hatten sie einen türkisen Schimmer darin. "Ken!" Plötzlich kam er wieder zu sich, vor ihm stand sein bester Freund, Kojiro Hyuga. "Alles in Ordnung?" "Klar. Aber ich glaube, wir kriegen heute wen neuen in die Klasse." "Meinst du die, die den Ball abbekommen hat?" "Genau." "Wir haben sie nicht gerade gut begrüßt. Aber jetzt komm, lass uns den Ball verstaun und dann in unsre Klasse gehen." "Okay." Es war alles erstaunlich schnell gegangen, dachte sich Kalypso, als sie aus dem Büro des Direktors kam. Ein paar Formalitäten, sie hatte Bücher bekommen, einen Raumplan und den Stundenplan und war aus der Tür hinausgeschoben worden. Jetzt suchte sie gerade ihre Klasse. Die Bücher waren ganz schön schwer und drückten genau auf die Stelle, die vorhin der Ball getroffen hatte. Es tat nämlich doch ziemlich weh. Mann, was für ein fester Schuss. Sie war es gewöhnt, hin und wieder den Ball abzukriegen, aber selten einen so harten. Ah, endlich hatte sie den Raum gefunden. Die Lehrerin war schon drinnen - klar hatte ja auch schon geläutet. - Trotzdem räumte sie erst ihre Dinge in ihr Schließfach vor der Klasse und nahm nur das Buch für die Stunde mit. Dann klopfte sie an die Tür und trat ein. Ken Wakashimazu stieß seinen Freund mit dem Ellbogen an. "Das ist sie." "Echt? Sieht echt nicht schlecht aus." Ken warf ihm einen bösen Blick zu. Kojiro machte sich echt nichts aus Frauen, ob der wohl jemals eine Freundin bekäme? Nun gut, er war auch nicht gerade der Frauenheld und konzentrierte sich lieber auf Fußball, aber dieses Mädchen da vorne hatte irgendetwas an sich. Er wusste nur nicht was. Die Lehrerin musste kurz überlegen, dann fiel es ihr wieder ein. "Ach ja, du bist die neue Schülerin. Mein Name ist Misako Todaji. Ich unterrichte Mathematik. Stellst du dich bitte ganz kurz der Klasse vor?" "Natürlich." Sie ließ kurz den Blick über die Klasse schweifen, alle sahen sie an. Nun, das war wohl normal, wenn man neu war. "Also, ich heiße Kalypso O'Flatery und komme aus Irland, aber meine Mutter ist gebürtige Japanerin. Wir sind wegen meinem Vater hierher gezogen. Meine Hobbys sind ...", sie stoppte - also ich kann doch nicht sagen, dass ich gern Fußball spiele. Nein, das bleibt mein Geheimnis. - "schwimmen, mit meinem Hund spielen, shoppen gehen. Na ja, das war's auch schon. Sollten noch irgendwelche Fragen auftauchen, ich beantworte sie gerne." Mit diesen Worten drehte sie sich zu Frau Todaji um und diese nickte. Sie durfte sich setzen. Ausgerechnet neben diesem langhaarigen Jungen von vorhin war der letzte Platz frei. Irgendwie fühlte sie sich in seiner Gegenwart unwohl, trotzdem ging sie zielstrebig auf ihren Platz zu. Unterwegs wurde ihr ein Zettel zugesteckt. Als sie saß, entfaltete sie ihn und las ihn heimlich: "Hallo, mein Name ist Yuriko Tatashi (2.Reihe, 3.Platz von rechts). Ich wollte nur Fragen, in welcher AG du mitmachst." Schnell schrieb sie zurück - ein großer Dank an Mum, weil sie mich gezwungen hat, japanisch auch schreiben zu lernen, dachte sie zuvor noch kurz. "Hi, Kunst und Fußballteam-Betreuerin. Und du?" Sie sah sich kurz um, wenn Yuriko den Brief erhalten sollte, musste ihr Sitznachbar ihn wohl oder übel weitergeben. Widerwillig stieß sie an. Er drehte sich um und fragte: "Was ist denn?" "Kannst du das hier Yuriko weitergeben?", flüsterte sie. "Von mir aus." Er gab den Zettel weiter und widmete sich wieder der Rechnung auf der Tafel. Unfreundlicher Typ - aber auch sie beschloss aufzupassen. So merkte sie nicht, wie Ken sie aus dem Augenwinkel musterte. Ihre Augen hatten wirklich eine außergewöhnliche Farbe und ihr Haar glänzte so schön... Er bekam einen Ellbogen in die Seite. "Pass auf, Wakashimazu. Todaji schaut schon die ganze Zeit rüber.", raunte Kojiro ihm zu. "Oh, danke." Er blickte auf die Tafel, erkannte aber nur einen Wirr-Warr aus Zahlen - Na, super, du weißt doch, dass du in Mathe aufpassen sollst, du Dummkopf!, verfluchte er sich selbst - aber trotzdem schrieb er die für ihn unverständlichen Hieroglyphen ab. Er würde sich eben nach dem Training noch mal hinsetzen müssen und das alles lernen. Endlich läutete es zur Pause. Nicht, dass es schwer war für sie, in Mathe hatte sich Kalypso schon immer leicht getan, aber so konnte sie zu Yuriko nach vorn gehen und sie mal direkt ansprechen. Sie hatte sie schon mal gemustert. Mit ihren kurzen, violetten Haaren und ihren gold-braunen Augen, irgendwie die Farbe von gutem Whiskey sah sie ziemlich nett aus, aber den Brief hatte sie nicht zurückbekommen. Sie erhob sich, als die Lehrerin draußen war und ging die eine Reihe nach vorn. "Hi." "Oh, hallo. Und in was für einer AG bist du?", fragte Yuriko. Verdutzt sah Kalypso sie an. "Wie jetzt, ich hab dir doch zurück geschrieben." "Echt? Na ja, ist eben nicht angekommen, die Jungs in unserer Klasse sind nicht alle so zuverlässig im Briefe weitergeben." "Okay, ich bin in der Kunst und der Fußballbetreuerinnen-AG." "Hey, ich bin auch Betreuerin. Cool. Warte, und Marika ist in Kunst." Sie deutete auf das Mädchen neben sich. Sie war klein und zierlich, hatte leuchtend blaue Augen und blondes Haar. "Hi. Freut mich dich kennen zu lernen.", sagte sie lächelnd. "Ebenfalls." "Ich hoffe, du stellst dir die Arbeit als Betreuerin nicht zu leicht vor. Das ist echt anstrengend manchmal." "Ich bin harte Arbeit gewöhnt. Das macht mir nichts aus. Aber eine Frage, was haben wir jetzt eigentlich." "Japanisch. Holen wir unsere Bücher." Sie gingen aus der Klasse und zu den Spinden. Yuriko und Marika hatten ihre am völlig anderen Ende, sie sahen Kaly ein bisschen komisch an, als sie zu ihrem ging. Aber das bemerkte sie erst, als sie ihr Buch herausgeholt hatte. "Was ist denn?" "Nun ja, die Spinde sind in gewisser Weise aufgeteilt und du hast deines genau zwischen den Fußballern. Zwischen Ken Wakashimazu und Kazuki Sorimachi." "Was ist so schlimm dran? Ich hab mir das nicht ausgesucht." "Gar nichts ist schlimm daran. Aber irgendwie komisch. Ach, was soll's, ist ja auch egal." "Auf welchen Positionen spielen die zwei denn?" Yuriko sah sie kurz verständnislos an, dann schlug sie sich mit der Hand an die Stirn. "Sorry, hab vergessen, dass du neu hier bist. Ken ist Torwart, der beste Japans, er sitzt übrigens auch neben dir. Und Kazuki Sorimachi ist Stürmer, gemeinsam mit Kojiro Hyuga und Takeshi Sawada bildet er ein echt starkes Angriffstrio. Aber du lernst sie heute eh alle kennen." "Gut, okay." Nachdem die drei Mädchen den Raum verlassen hatten, stieß Kojiro Ken an. "Lies einmal den Zettel, den du an mich weiter gegeben hast." Er hielt ihn ihm hin. "Du solltest ihn doch auch weitergeben!" "Schon klar, aber ich dachte es wäre interessant für dich." Ken nahm den Zettel und faltete ihn auseinander. Es war ein Schock, zwar nicht der Schock seines Lebens, aber eindeutig ein Schock, als er ihn las. "Sie ist Betreuerin." "Jepp. Pass nur auf, dass sie dich beim Spielen nicht zu sehr ablenkt." "Ja ja, schon klar. Beim Spielen konzentrier ich mich doch immer." "Gut. Und jetzt lass ich den Zettel mal lieber verschwinden, bevor sie wieder reinkommen. Lass uns die Bücher holen." "Okay." In der Tür trafen sie auch schon auf "Kalypso, Yuriko und Marika. Tatashi hielt die beiden auf. "Wartet mal, Jungs. Ich möchte euch eure neue Betreuerin vorstellen. Kalypso, der langhaarige Typ hier ist Ken Wakashimazu uns sein bester Freund neben ihm ist der Tiger Kojiro Hyuga. Ihr zwei kennt ihren Namen ja schon." "Klar, freut mich dich kennen zu lernen.", grinste Kojiro. Ken meinte nur leicht verlegen: "Mich auch." Er fühlte sich irgendwie schuldig, weil er ihren Brief an Yuriko gelesen hatte. Kalypso bemerkte, dass die beiden überhaupt nicht überrascht aussahen. So, als wüssten sie es bereits. Hatten sie ihren Zettel gelesen? Yuriko dachte genau das gleiche "Ken hat den Brief weitergegeben, oder? Dann hat Kojiro ihn behalten und Ken nachher gezeigt. Aber nimm es ihnen nicht übel. Trotz ihrer 16 Jahre sind sie eben doch noch ziemlich kindisch." Kaly zuckte nur mit den Schultern. Stand ja nichts Lebenswichtiges drinnen, aber in Zukunft würde sie wohl keine Zettel über die beiden weitergeben. Zumindest wenn sie wollte, dass diese auch ankamen. --------------------- Also, wie hat euch das erste Kapitel gefallen? Schreibt mir ein nettes Kommentar, dann geht's vielleicht weiter! Kapitel 2: Betreuerin --------------------- Hi! Nach drei urnetten Kommentaren, stell ich noch das zweite Kapitel rein. Bin noch bescheiden, hoffe aber auf noch ein paar mehr. *gg* Und jetzt noch viel Spaß mit dem nächsten Kapitel --------------- 2.Kapitel - Betreuerin Nach der Schule hatten sie noch zwei Stunden frei, dann fing das Training der Jungs an. Währenddessen ging Kalypso sich nach Hause umziehen, sie wollte ihre Uniform nicht schon am ersten Schultag versauen. Sie hatte Glück, dass sie so nah an der Schule wohnten. Als sie zurückkam, waren die Spieler gerade in der Umkleidekabine. Yuriko schleppte sie gleich zum Trainer und der erläuterte ihr gleich ihre Aufgaben. Handtücher und Getränke bereithalten, Wäsche waschen - Igitt! - Bälle putzen und so weiter. Sie fügte sich ihrem Schicksal, so war sie wenigstens in der Nähe vom Fußball. Außerdem konnte sie sich vielleicht neue Techniken abschauen, die sie dann üben konnte, wenn sie frei hatte. "Komm, Kalypso, holen wir das Wasser.", riss Yuriko sie aus ihren Gedanken. "Okay." Neben ihrer Freundin und ihr selbst gab es noch zwei weitere Betreuerinnen, Ai und Tuna Tsonekama. Sie waren Zwillinge und keiner konnte sie wirklich unterscheiden. Beide hatten saphirblaue Augen und schulterlange, dunkelrote Locken. Außerdem hatten sie beiden den gleichen Trainingsanzug an. Sie waren wirklich nett, aber auch ein bisschen chaotisch. Ihr Lieblingssatz war eindeutig: "Gut, gut, gut." Und dabei gingen sie beim zweiten "Gut" eine Terz höher und dann wieder zurück. In der halben Stunde, die Kaly sie jetzt schon kannte, hatten sie es 15 Mal gesagt. Die Jungen kamen heraus und der Trainer schickte sie gleich drei Runden um den Platz. Ken rannte neben Kojiro und versuchte sich zu konzentrieren. Aber seine Gedanken und sein Blick schweiften immer wieder zur Trainerbank und zu Kalypso. Was hatte sie nur an sich, was ihn so faszinierte? Hyuga stieß ihn an: "Wehe du verlierst jetzt deine Konzentration. Wenn du wegen ihr schlechter spielst, mach ich dir die Hölle heiß! Wir haben nicht mehr viel Zeit bis zum Turnier!" "Ja ja." Sein Freund hatte Recht, er durfte sich nicht gehen lassen, nicht, wenn sie Nankatsu endlich besiegen wollten. Das war jetzt das Wichtigste. Kalypso hatte keine Probleme, sie tat ihre Arbeit gewissenhaft und in einem Tempo, dass alle nur staunten. "Sag mal, warst du in Irland auch schon Betreuerin?", fragte Yuriko. "Nein.", antwortete sie - aber sie hatten in ihrer Mannschaft alles selbst machen müssen, vor und nach dem Training. "Ich hab nur meiner Mutter immer daheim geholfen." "Ach so." Ganz glaubte ihr ihre Freundin aber doch nicht. Sie fühlte, dass Kaly etwas verheimlichte, aber sie wusste nicht was es war. Und da sie lieber erst ein paar Beweise haben wollte, bevor sie sie damit konfrontierte, beschloss sie ihren Verdacht erst einmal für sich zu behalten. Als die Jungs mit dem Training fertig waren, kamen sie erschöpft zu den Umkleidekabinen. Ai und Tuna seufzten voll Mitleid: "Ach, die Armen, sie werden wirklich fast jeden Tag so gehetzt." Kalypso verdrehte die Augen. Das gehörte doch dazu, wenn man ein guter Fußballer sein wollte. Also Mitleid hatte sie wirklich nicht, sie hatte zwar sehr wohl bemerkt, wie hart das Training war, denn sie hatte alles genau beobachtet. Wenn auch heimlich. Denn sie wollte ein paar Dinge selbst ausprobieren. "Hey, Tsonekamas! Haltet mal die Handtücher bereit." Yuriko war gerade nicht da und den Beiden schien es nichts auszumachen, dass sie das Kommando übernahm, denn sie beeilten sich sogleich die Anweisung zu erfüllen. Kaly lächelte in sich hinein, jetzt war das Team dran, wäre doch gelacht, wenn sie die nicht noch ein bisschen auf Trab bringen konnte. "Hey, Jungs! Nicht so lahm! Ich will heute noch mit der Wäsche fertig werden, sonst könnt ihr eure Trikots selbst waschen!", schrie sie zu ihnen hinüber. Und wirklich, sofort kam ein bisschen Bewegung in die Truppe. Sie hatte doch gewusst, dass sie mit ihren Kräften noch nicht am Ende waren. Sie murrten zwar, aber verzogen sich rasch in den Umkleideraum. Ungefähr eine halbe Stunde später klopfte es an die Tür. Die wenigsten waren schon fast völlig umgezogen, aber der Großteil stand nur in der Unterhose da. "Ich komme jetzt rein. Versteckt alles, was ich besser nicht sehen sollte am besten ganz schnell.", hörte Ken Kalypso vor der Tür und fuhr herum. Da stand sie auch schon in der offenen Tür. Er war einer der vielen und stand nur in einer grauen Boxershort da. Sein Gesicht färbte sich leicht rosa. Aber außer Kojiro bemerkte es zum Glück keiner. Allerdings stieß ihn dieser an und grinste. "Also Leute, ich bitte um die schmutzige Wäsche. Werft sie bitte in den Wagen vor mir!" Sie schob ihn durch den Raum, als ob niemand hier halb nackt wäre. Hyuga hielt sie kurz auf. "Warum so eilig, du hättest uns wenigstens fertig anziehen lassen können." "Soweit ich weiß gehst du in meine Klasse, oder?" Er nickte. "Dann weißt du doch sicher wie verrückt unsere Lehrer sind und wie viel Hausaufgabe wir haben und im Gegensatz zu euch muss ich noch diesen ganzen stinkenden Haufen hier waschen. Ich will nicht bis spät in die Nacht hinein arbeiten." Sie ging an ihm vorbei zu Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um. "Aber falls es euch peinlich ist, könnt ihr euch morgen ja etwas mehr beeilen." Damit verschwand sie aus dem Raum. "Ich hatte das Gefühl, als würde ihr das überhaupt nichts ausmachen.", sagte Sorimachi in den stillen Raum hinein. "Stimmt, sie war so cool wie Eis.", grinste Kojiro. "Aber vielleicht sollten wir uns in Zukunft wirklich mit dem Umziehen beeilen.", meinte Sawada und alle Spieler lachten laut auf. Takeshi hatte einen hochroten Kopf, denn er stand nur in einer Boxershort mit Teddybären drauf vor seinem Schrank. Falls das überhaupt möglich war, wurde sein Kopf noch röter. Auch Ken grinste, aber er gab seinem Teamkollegen Recht, er würde sich auf alle Fälle mit dem Umziehen beeilen und wenn er sich nicht ganz täuschte, so würden das alle anderen auch tun. Kalypso brachte eindeutig neuen Schwung ins Team. Vor dem Umkleideraum hatten Ai, Tuna und Yukari auf sie gewartet. Als Kaly grinsend die Tür hinter sich schloss, fragte ihre Freundin noch immer ganz perplex: "Ist dir das nicht peinlich, wenn die noch halbnackt herum stehen?" "Ach was, warum? Im Sommer sieht man sie im Schwimmbad ja auch in Badehosen." "Das ist etwas anderes.", widersprach Ai. "Sie haben keine Badehosen, sondern Unterhosen und Boxershorts an.", setzte Tuna fort. "Tja, ab jetzt werden sie sich beeilen, also war das ein einmaliges Erlebnis." "Warum bist du dir da so sicher?" Gemeinsam gingen sie zum Waschraum. "Weil Sawada rot geworden ist, wie eine Tomate, Wakashimazus Gesicht sich leicht rosa verfärbt hat und es im Raum so still war, dass man die Flöhe hätte husten hören können. Ihnen war das peinlicher als mir. Und um das zu vermeiden, werden sie morgen innerhalb von einer halben Stunde fertig angezogen sein. Da bin ich mir sicher." Die anderen Mädchen kicherten. Auch wenn sie sich insgeheim wünschten, auch mutig genug gewesen zu sein, um so etwas zu tun. "Na ja, machen wir uns an die Arbeit, was meint ihr? Unsere Helden sollen ja morgen wieder sauberes Trainingsgewand haben." Die anderen nickten und gemeinsam begannen sie die Wäsche zu sortieren und in die Waschmaschinen zu stopfen. Auf ihrem Heimweg dachte Kalypso über ihren ersten Schultag in Japan nach. Er war gar nicht so schlecht verlaufen. Sie hatte schon Freundinnen gefunden und die Arbeit als Betreuerin war auch gar nicht so schwer. Es war sogar sehr lustig gewesen. Sie grinste bei dem Gedanken an all die erschrockenen Gesichter im Umkleideraum. Die anderen dachten wirklich, dass sie so cool war und ihr das nichts ausmachte. In Wirklichkeit war es aber ein extrem großer Spaß gewesen. Na ja, ein bisschen peinlich war es schon gewesen, aber sie hatte zu lange an sich gearbeitet, um sich das noch anmerken zu lassen. In ihren frühen Jahren war sie schon bei der kleinsten Kleinigkeit hochrot geworden und hatte damit oft ein Lachanfall verursacht. Aber sie hatte an sich gearbeitet und war dann in den Ruf gekommen, dass sie nichts mehr jucken könnte. Innerhalb von zehn Minuten war sie daheim. Sie schloss mit ihrem Schlüssel die Tür auf und warf ihre Schuhe gleich dahinter in eine Ecke. "Bin wieder zu Hause!", rief sie und schon kam ihre Mutter aus der Küche. "Oh, hallo Liebes. Hast du immer so lange?" "Ja, die Fußballmannschaft hat vier Mal in der Woche Training und ich bin dann auch noch in der Kunst AG. Die fünf Tage sind alle lang und durch das Training am Samstagvormittag, muss ich auch da ziemlich früh raus." "Nun, dann muss ich dir in Zukunft mehr Jause mitgeben, oder?" "Nein, ich komm eigentlich immer eine Stunde dazwischen heim, zieh mich fürs Training um und kann mir noch ein bisschen was zum Essen machen. Das ist kein Problem." "Gut, wenn das so geht. Wie war es, das erste Mal Betreuerin zu sein?" Kaly merkte, dass ihre Mutter leichte Schuldgefühle hatte, weil sie ihre Tochter in eine Schule gegeben hatte, in der sie nicht Fußball spielen konnte. Sie wusste nämlich sehr wohl, wie wichtig das Kalypso gewesen war. "Eigentlich ganz lustig. Ich habe wirklich Spaß gehabt und nebenbei habe ich mir auch noch Trainingsideen abgeschaut. In der Früh ist der Platz eh noch leer, da kann ich dann trainieren." "Schön, dass es dir gefällt.", seufzte Miyako erleichtert. "Hast du Hunger?" "Ja, schon etwas. Was gibt es denn?" "Ich hab noch ein bisschen Wokgemüse und Reis." "Klingt super. Ich bring nur meine Sachen rauf und zieh mich um." "In Ordnung, ich mache das Essen warm." Damit ging Kalypso die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf. Es war ein schöner Raum, dessen Fenster nach Osten zeigte. Ihre Eltern hatten ihr ein Bett, ein Nachtkästchen, einen schlichten Frisiertisch mit Spiegel, einen Kasten, in dem unter anderem eine Stereoanlage stand, einen Schreibtisch mit Computer und einen Kleiderschrank reingestellt. Trotzdem hatte sie noch einen Platz für ihren Leinwandständer, ihre selbst gemalten Lieblingsbilder und ihre liebsten Fußballposter gefunden. Jetzt allerdings schaute sie sie nicht an, sondern stellte ihre Schultasche neben den Schreibtisch und ging zum Schrank um sich andere Klamotten raus zu nehmen. Das Essen würde schnell fertig sein. Ken Wakashimazu trainierte währenddessen im Dojo seiner Familie. Aber er war nicht ganz bei der Sache. Sein Körper tat die Übungen schon ganz automatisch, aber seine Gedanken schweiften immer wieder zu Kalypso. Hatte es ihr wirklich nichts ausgemacht, fast das ganze Team in Unterhosen zu sehen? Die drei anderen Betreuerinnen waren das deswegen geworden, weil sie für die Jungen etwas schwärmten, auch wenn Yuriko das nicht zugeben wollte. Aber Kaly schien einfach nur ihre Aufgabe zu machen und sich nur darauf zu konzentrieren. Er hatte nie gesehen, dass sie nur dem Training zusah. Sie hatte immer irgendetwas getan. Warum war sie eigentlich Betreuerin geworden? Plötzlich bekam er einen Schlag in den Magen. Er krümmte sich und ging in die Knie. Als er sich wieder halbwegs gefangen hatte, sah er auf. Vor ihm stand sein Vater und sah mit gerunzelter Stirn zu ihm hinab. "Wo sind deine Gedanken, Sohn. Diesen Schlag solltest du abwehren können!" "Ich war in Gedanken.", ächzte Ken. "Wahrscheinlich wieder beim Fußball. Du solltest mehr Zeit aufs Karatetraining verwenden. Fußball bringt dir nichts, aber du musst später einmal dieses Dojo hier übernehmen." Wieder die gleiche elendige Geschichte, dachte der 16-jährige. Sein Vater hatte es noch nie gern gesehen, dass er Fußball spielte. Er konnte nicht verstehen, warum ihm das so wichtig war. Für ihn gab es nur einen Sport und das war Karate. "Fußball ist mir aber nun mal wichtig und ich bin gut darin. Ich bin der beste Torwart Japans." "Ja? Aber du musst trotzdem deine Verantwortung erfüllen und die ist nun mal dieses Dojo. Deswegen hätte ich es gern, wenn du mit dem Fußballspielen aufhörst. Es lenkt dich nämlich nur unnötig ab." "Aufhören?! Mein Team braucht mich für das nächste Turnier. Sonst gewinnt Nankatsu wieder." "Nun gut, aber danach gibst du es auf." "Vater, ich habe einen Vorschlag." "Ja?", fragend sah dieser seinen Sohn an. Ken atmete einmal tief durch, es fiel ihm nicht leicht, das zu sagen, was er jetzt sagen wollte. "Wenn wir dieses Turnier verlieren, höre ich auf zu spielen. Aber wenn wir gewinnen, darf ich solange spielen, bis ich nicht mehr will und du wirst mich nicht mehr dauernd dazu drängen, aufzuhören. Geht das in Ordnung?" Sein Vater überlegte kurz "Ja, in Ordnung." Damit verließ er den Raum und überließ Ken seinen Gedanken und dem Karatetraining. Er würde noch härter trainieren müssen, wenn sie Nankatsu schlagen sollten. Sein Team musste es schaffen und das würden sie auch, er glaubte ganz fest daran. Aber mit ein bisschen mehr Training, würde das noch besser gehen. Wieder kam ihm Kalypso in den Sinn, aber diesmal schob er sie beiseite. Kojiro hatte Recht, das Turnier war erstmal wichtiger. --------------- Na, hats euch gefallen? Dann erbitte ich ein paar nette Kommentare! Bis zum nächsten Mal!!! Kapitel 3: Einzeltraining ------------------------- Da bin ich mal wieder. Ich stell jetzt das 3. Kapitel für die paar Leutchens rein, die schon drauf warten!!! Vielleicht schreibts mir ja auch ein nettes, konstruktives Kommentar! Würd mich echt freuen! (Wen nicht! *gg*) Meinein herzlichen Dank an mimialis und sessi-sama! *mich verbeug* Aber jetzt hör ich auf zum Plappern und wünsch euch viel Spaß beim Weierlesen! 3.Kapitel - Einzeltraining Es waren mittlerweile zwei Wochen vergangen und Kalypso hatte sich gut eingelebt. Sie hatte sehr viel Spaß mit ihren Freundinnen und auch die Arbeit als Betreuerin war besser, als sie am Anfang gedacht hatte. Das allerbeste allerdings war, dass sie eindeutig besser geworden war beim Fußball und das nur, weil sie sich die Trainingsmethoden der Jungs abschaute. Jeden Tag in der Früh kam sie auf den Trainingplatz und trainierte eine Stunde lang. Es war anstrengend, aber es machte ihr enorm viel Spaß. Sie hütete ihr kleines Geheimnis wie einen Schatz, nicht einmal ihren Freundinnen erzählte sie etwas. Wer wusste schon, wie die reagieren würden. So gut kannte sie sie wirklich noch nicht und sie wollte nichts riskieren. Außerdem machte es ihr Spaß, wenn sie in einer extrem langweiligen Stunde an die morgendliche Trainingseinheit denken konnte. Hätte sie mit den anderen darüber schreiben wollen, hätte Kojiro den Zettel sicher wieder abgefangen und sie war nicht gerade scharf drauf, dass die ganze Schule von ihrem Hobby erfuhr. "O'Flatery! Können Sie mir bitte die Frage beantworten?", fragte der Lehrer in jenem freundlichen Ton, der sofort anzeigte, dass er überhaupt nicht so gut drauf war, wie es schien. Kalypso wurde aus ihren Gedanken gerissen und lief rosa an. Mist, vielleicht sollte sie doch besser aufpassen. "Nein, ich habe die Frage nicht gehört.", antwortete sie mit mehr Mut, als sie wirklich hatte. "Das habe ich sehr wohl bemerkt. Träumen können Sie woanders, in meinem Unterricht passen Sie in Zukunft besser auf. Haben wir uns verstanden?" "Ja, Herr Takamiha." "Nun, dann. Unter welchem Herrscher wurde Irland von England erobert und die letzten großen Aufstände niedergeschlagen?" Will der mich verarschen(Sorry, wegen dem Wort, aber was soll man sonst schreiben)?, fragte sie sich. So was fragte man doch keinen, der aus Irland kommt, das ist dort doch Allgemeinwissen. Aber vielleicht hat der das einfach nicht gecheckt. "Unter Elisabeth der Ersten, Herr Takamiha." "Gut, nun." Er hatte nicht erwartet, dass sie darauf eine Antwort wusste, also wandte er sich schnell wieder dem Stoff zu. Erst später sollte ihm einfallen, dass das Mädchen aus Irland kam. (der wird sich ganz schön ärgern *gg*) Ken hatte das sehr wohl mitbekommen und grinste. Manchmal war ihr Geschichtelehrer echt nicht ganz da. Es war schon einmal vorgekommen, dass er einen Test einfach so vergaß und zwei Wochen später darauf kam, dass sie den ja eigentlich schreiben wollten. Allerdings mussten sie dann einen neuen Termin ausmachen. Er hatte sich damals extrem aufgeregt, aber welcher Schüler, der noch ganz normal war würde schon einen Lehrer an einen Test erinnern? Er blickt auf die Tafel und erkannte, dass dort schon etwas Neues stand. Schnell schrieb er es ab, sonst könnte Herr Takamiha noch auf die Idee kommen, ihm auch eine Frage zu stellen und darauf hatte Ken absolut keinen Bock. Nach der Schule hatten die Jungs wieder Training und Kalypso, Ai, Tuna und Yukari gingen ihren Pflichten als Betreuerinnen nach. Trotzdem beobachtete Kaly die Spieler am Platz. Ken hatte sich noch weiter verbessert. Irgendwie schien ihm der Sieg der Landesmeisterschaft besonders wichtig zu sein. Sie wusste allerdings nicht warum. Ihre Neugierde versuchte sich schnell nach vorn zu drängen, aber sie wurde rücksichtslos in die kleine Ecke ihres Seins zurückgepresst, die schon immer ihr Platz war. Würde sie Fragen stellen, würden auch die anderen etwas wissen wollen, was nur sie anging. Außerdem wollte sie nicht so aussehen, als würde sie sich so extrem für die Jungs des Teams interessieren, wie viele andere Mädchen an der Schule. Selbst Yukari kam ja nicht ganz darüber hinweg, dass Kojiro ein echt attraktiver Kerl war. Sie konnte sie verstehen, aber das hieß noch lange nicht, dass sie sich auch so verhalten musste. Nach dem Übungsspiel, das Kens Teil der Mannschaft nicht gerade überraschend gewonnen hatte, gingen die Jungs wieder in den Umkleideraum. Mittlerweile hatten sie gelernt, sich so schnell umzuziehen, dass jeder schon fertig war, bevor Kalypso hineinkam. Yukari und die anderen staunten jedes Mal nicht schlecht, als das Team innerhalb kürzester Zeit fertig war. Die Irin hatte echt Veränderungen gebracht. An diesem Nachmittag, schickte Kaly ihre Freundinnen weg, sobald die Bälle weggeräumt waren und nur noch eine Wäschepartie in der Maschine war. Sie würde den Rest aufhängen. Die anderen könnten ruhig schon gehen. Das ließen sie sich nicht zweimal anbieten, denn sie hatten noch ziemlich viele Mathematikaufgaben zu erledigen und im Gegensatz zu O'Flatery taten sie sich nicht extrem leicht damit. So saß das Mädchen allein im Waschraum und schrieb sich ein paar neue Trainingsideen auf, die sie heute beobachtet hatte. Sie hätte zwar gerne mit jemandem zusammen trainiert, aber so ging es auch. Ihr Team daheim würde staunen, wie viel neues sie mittlerweile gelernt hatte. Die Wäsche war fertig, sie warf alles in einen Korb, nahm sich die Kluppen und ging in den Trockenraum, um die Klamotten aufzuhängen. Was würden die Jungs ohne ihre Betreuerinnen anfangen, fragte sie sich. Sie würden wahrscheinlich tagelang mit dem gleichen Trainingsgewand herumlaufen, bis der Trainer es nicht mehr aushielt und sie zum Waschen verdonnerte. Dieser Gedanke brachte sie zum Lachen und so ging sie fröhlich zurück in den Waschraum um ihre Sachen zu holen. Da sie die Letzte war, musste sie das kleine Nebengebäude der Schule abschließen. Aber das war für sie nur von Vorteil. So konnte sie am nächsten Morgen hier duschen gehen, anstatt wieder heim laufen zu müssen. Sie pfiff vor sich hin, als sie den Schlüssel aus ihrer Tasche suchte und abschloss. Dann drehte sie sich um und erstarrte. Was tat der denn noch hier? Das Training war schon längst vorbei, aber Ken Wakashimazu schien das nicht zu jucken. Er hatte zwar sein Trikot gegen seine Freizeitkleidung getauscht, aber der Ball, mit dem er um den Platz dribbelte war einer von der Schule. Er dribbelte genauso gut, wie Hyuga und Sawada erkannte sie, obwohl er eigentlich nur im Tor stand, aber was sollte man als Tormann allein schon trainieren? Da hatte sie es als Stürmerin besser. Obwohl auch sie lieber jemand zweiten gehabt hätte. Besonders beim Training ihrer neuen Torschussvariante. Vielleicht konnte sie ja Ken fragen... Sofort verwarf sie den Gedanken wieder. Es ging auch durchaus, wenn sie allein trainierte, sie brauchte keinen Torwart, der sich vielleicht noch über sie lustig machen würde. "Was machst du denn noch hier?", rief Kalypso Ken in ihrer typisch lässigen Art zu. Er stoppte. Er hatte nicht erwartet, dass noch jemand da war. Er hatte sich ja auch extra den Schlüssel vom Trainer geborgt, damit er nach seinem Zusatztraining den Ball zurückbringen konnte. "Sieht man das nicht?", stellte er die Gegenfrage und kam zu ihr hinüber. "Na ja, warum fragst du nicht Kojiro, wenn du zusätzlich trainieren willst?" "Ach was, der muss schauen, dass er Mathe kapiert. Ich bin zwar auch nicht der Beste, aber ich will nicht ihn auch noch da hineinziehen. Nur weil ich ein Zusatztraining einlege." "Ach so. Aber an deiner Stelle würde ich auch bald gehen. Die Putzfrau wird sauer, wenn sie zu spät am Abend noch jemanden hier antrifft. Ich spreche da aus Erfahrung." Sie grinste ihn an. Er wusste, dass sie recht hatte, und da ihm die Beine schon ziemlich wehtaten, hob er den Ball auf und meinte: "Du hast Recht. Ich bring nur noch den Ball hinein, wartest du auf mich. Soweit ich weiß haben wir den gleichen Weg." "Klar. Aber pass auf, dass er nicht zu dreckig ist." "Ja ja." Sie setzte sich auf die Bank vor der Tür und schaute auf den Platz. Ken wusste es zwar nicht, aber sie taten so ziemlich das Gleiche. Beide trainierten sie zu Zeiten, an dem niemand da war und wollten auch niemanden fragen, ob er nicht mit ihnen zusammen trainieren wollte. Aber trotzdem konnte sie ihn nicht fragen, ob er mit ihr trainieren wollte. Sie schüttelte den Kopf, als würde sie dadurch diesen Gedanken vertreiben können. "Ich bin fertig. Danke, dass du gewartet hast.", ertönte plötzlich Wakashimazus Stimme hinter ihr. "Ach, keine Ursache." Gemeinsam gingen sie vom Schulgelände und schlugen automatisch ihren Heimweg ein. Sie achteten gar nicht mehr darauf, wo sie hingingen. Dafür waren sie viel zu sehr in ihr Gespräch vertieft. Sie redeten über alles Mögliche, über ihre Familien, Hobbys, außer über Fußball. Irgendwie kamen sie gar nicht auf den Gedanken darüber zu reden. Sie waren schon fast an ihrem Haus vorbei, als Kalypso plötzlich stoppte. "Ups, fast wären wir dran vorbei gelaufen. Tja, wir sehen uns dann morgen. Tschau." "Tschüss. Bis morgen.", antwortete er und wartete nur noch, bis sie im Haus verschwand, dann machte er sich selbst auf den Heimweg. Er dachte an das Gespräch von vorhin und wunderte sich, dass er mit ihr über so ziemlich alles reden konnte. Ob er ihr auch von dem Abkommen mit seinem Vater erzählen sollte? Aber was würde das schon bringen. Sie konnte ihm auch nicht helfen, wenn es darum ging, dass er ein noch besserer Tormann sein wollte. Sobald die Haustür hinter Kaly zugefallen war, lief sie hinauf in ihr Zimmer und schloss schnell die Tür hinter sich. Hätten sie noch länger Zeit gehabt, nur ein paar Minuten, sie hätte ihm erzählt, dass sie selbst auch Fußball spielte. Also war es vielleicht ganz gut, dass sie so schnell da waren. Sie musste in Zukunft höllisch aufpassen, wenn sie mit ihm sprach, besonders wenn sie allein waren. Aber sonst war das echt ein super Tagesabschluss gewesen. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Ken auch Karate konnte und später einmal ein Dojo übernehmen sollte. Das musste doch toll sein, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er damit nicht ganz glücklich war. Sie wusste nur nicht warum. Vielleicht würde er es ihr ja irgendwann verraten. Sie schob die Gedanken an ihn beiseite und holte ihre Mathesachen aus der Schultasche. Zehn Aufgaben mussten sie morgen gelöst haben und in Englisch musste sie auch noch einen Text schreiben. Die Lehrer hier verlangten ziemlich viel. Da konnte sie von Glück sagen, dass sie noch nie schlecht war in der Schule. Anderen ging es da nicht so gut, das wusste sie. Sobald sie fertig mit ihrer Hausübung war, zog sie sich ihren Pyjama an und schlüpfte ins Bett. Sie musste morgen wieder ziemlich früh raus, wenn sie noch die Zeit in der Früh zum Trainieren nutzen wollte. Okay, is daweil nicht recht viel anders, als bei vielen der anderen FF's, aber es is meine erste! Also, ich hoffe, dass sie euch trotzdem gefallen hat! Bis zum nächsten Mal! Kapitel 4: Was tun, wenn man überrascht wird? --------------------------------------------- Hi! Eigentlich sollte ich jetzt Physik und Reli lernen, aber ich will nicht, dass sich sessi-sama umbringt *gg* Außerdem hab ich schon so nette Kommis zu meinem letzten Kapitel bekommen, da hab ich mir gedacht, ich tu euch einen Gefallen und stell das neue rein. Also danke an Arliah01, mimialis, Taichi3 und sessi-sama! Jetzt hör ich auf euch voll zu quatschen, und wünsch euch viel Spaß beim Lesen!!! ------------------------- 4. Kapitel - Was tun, wenn man überrascht wird? Kalypsos Wecker läutete um 5:45 Uhr. Ohne eine Sekunde zu vergeuden, sprang sie aus dem Bett und zog sich ihr Trainingsgewand an. Um ihre Eltern nicht zu wecken, schlich sie sich auf Zehenspitzen aus dem Haus. Die Straßen waren noch ruhig, als sie zur Schule rannte. Niemand war zu sehen, obwohl die Sonne bald aufgehen musste. Sie mochte diese Tageszeit am liebsten, wenn alles noch ruhig war und man hören konnte, wie die Singvögel langsam zum Singen anfingen und immer lauter wurden. Die Luft war noch frisch und der Himmel so blau, wie sonst nie. Sie holte sich einen Ball aus dem Haus und ging damit auf den Platz. Sie musste ihren neuen Schuss unbedingt noch verbessern und das war nur durch viel hartes Training möglich. Eine Stunde lang machte sie Dribbel- und Schussübungen und wünschte sich wieder einmal, dass ihre Teamkameradinnen aus Irland jetzt da wären und mit ihr am Platz stehen würden. Aber das war ja nicht möglich. Schon komisch, dass die Schule in Japan, die für die besten Fußballjugendspieler bekannt war nicht einmal eine Mädchenmannschaft hatte. Aber das war wohl durchaus logisch, wenn es Japan noch nicht einmal mit der Herrennationalmannschaft in die Vorrunden der Weltmeisterschaft geschafft hatte. Wie sollten sie dann auf die Idee kommen, dass sie es mit den Frauen probieren könnten. Es gab ein paar vereinzelte Mannschaften, darüber war sie sich im Klaren, aber leider nicht hier. Nach der Stunde, dehnte sie sich noch und ging dann in den Umkleideraum der Jungs. Ihre Sachen hatte sie schon vorher dort deponiert, jetzt nahm sie eines der Handtücher, die sie erst gestern gewaschen und in den Trockner geschmissen hatte und ging sich duschen. Sie dachte sich nichts dabei, denn wenn sie sie schon gewaschen hatte, konnte sie auch eines verwenden. Das eine mehr zum Waschen machte auch nichts mehr. Nach dem Duschen stand sie gerade nur mit Slip bekleidet im Raum und versuchte ihren BH hinter ihrem Rücken zu schließen, als plötzlich die Tür aufging. Sie wirbelte herum und erstarrte. Vor ihr stand ein ebenso starrer Ken. Sie liefen beide rot an und er nuschelte: "Sorry, hab nicht gewusst, dass jemand hier drin ist." Schnell schloss er die Tür wieder. Sie beeilte sich mit dem Umziehen und ging dann zu Tür. Er wartete davor und schien noch immer etwas peinlich berührt zu sein. "Hier, du kannst rein." Sie wollte an ihm vorbeischlüpfen, aber er hielt sie am Arm fest. Mittlerweile war sein Hirn wieder klar genug geworden, dass er sich fragen konnte, was sie eigentlich um diese Zeit hier machte. Den Gedanken, wie gut sie gerade aufgesehen hatte, halbnackt und mit den offenen Haaren, die bis zur Hüfte reichten, musste er noch ein wenig beiseite schieben. Dafür war jetzt nicht die richtige Zeit. "Was hast du hier gemacht?", fragte er sie und sah ihr dabei in die türkis-violetten Augen. Irgendetwas blitzte darin auf, war aber so schnell wieder verschwunden, dass er es nicht benennen konnte. "Geht dich eigentlich nichts an.", antwortete sie nur und wollte ihren Arm losmachen. Sie wollte gar nicht wissen, wie er reagieren würde, wenn sie ihm verriet, dass sie heimlich jeden Tag trainierte. Ken hielt sie noch einen Moment lang fest und wunderte sich, warum sie jetzt schon wieder so abweisend war. Nach gestern hatte er endlich gedacht, dass er sie jetzt verstand, aber anscheinend war das doch nicht so. Er würde wirklich gerne wissen, was sie zu verbergen hatte, aber ihm war auch klar, dass sie es ihm nicht so einfach verraten würde. Aber das war egal, er würde es auch auf anderem Wege herausfinden. Ja, das würde er ganz bestimmt, dachte er selbstsicher und ließ ihren Arm los. "Tja dann. Wenigstens sind wir jetzt quitt." Diesmal war sie es, die ihn aufhielt. "Warum?" "Na du hast mich auch schon mal nur in der Unterhose gesehen." "Stimmt, ja." Er ging an ihr vorbei und schloss die Tür des Umkleideraums hinter sich. Kalypso schaute noch einen Moment die geschlossene Tür vor sich an, zuckte dann mit den Achseln und ging. Eigentlich hatte sie nicht erwartet, dass er so schnell aufgeben würde. Sie hätte ihm natürlich unter gar keinem Fall eine Antwort gegeben, aber er hätte es ja wenigstens probieren können. Anscheinend war sie ihm doch nicht so wichtig, wie es gestern ausgesehen hatte, und wie sie heimlich gehofft hatte. Laut würde sie so einen Wunsch allerdings nie äußern. Ohne es zu wissen, wurde Kalypso ab dem Zeitpunkt von Ken beobachtet. Er kam zu dem Schluss, dass sie sich ganz normal verhielt. Wie immer war sie ziemlich wortkarg den Jungs gegenüber und arbeitete konzentriert. Sowohl während des Unterrichts als auch während des Trainings. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie während sie ihrer Arbeit als Betreuerin nachging das Spielfeld keine Sekunde aus den Augen ließ. Er konnte sich nur keinen Reim daraus machen. Plötzlich kam ein sehr schneller Ball in Richtung Tor geschossen. In letzter Minute warf er sich in seine Richtung und hielt ihn sicher. Er sollte sich wirklich aufs Spiel konzentrieren, fand er und schoss den Ball zurück an Kojiro. Der grinste ihn an, also hatte er zum Glück nichts von Kens Überlegungen mitbekommen. Kalypso hatte den letzten Schuss von Hyuga mitbekommen und dachte sich, dass Wakashimazus Zusatztraining sich doch bezahlt machte, er war eindeutig schneller geworden. Wie gern würde sie ausprobieren, ob ihr Schuss durch seine Abwehr hindurch kam. Schnell atmete sie einmal tief durch, sie hatte sich solche Gedanken doch strikt verboten, warum hielt sie sich also nicht daran. Sie konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit, das war eindeutig sicherer als ihre albernen Tagträume. An diesem Tag war sie wieder die Letzte. Die drei anderen Mädchen hatten zwar etwas protestiert, weil sie dann viel mehr Arbeit hatte, aber sie war stur geblieben. Sie war gern so lange hier und es machte ihr nichts aus mehr zu arbeiten. Als sie diesmal aus der Tür trat und abschloss, spielte Ken nicht mehr am Feld. Sie hatte sich extra Zeit gelassen, damit sie nicht wieder zusammen heimgingen. Vielleicht würde er ja wieder auf ihre Begegnung am Morgen zurückkommen und ihr war den ganzen Tag keine Ausrede eingefallen. Es war also besser, wenn sie allein ging. Auf ihrem Heimweg sah sie sich ihre Umgebung ganz genau an. Nicht nur die Häuser sahen anders aus als in Irland, schon die Farbe des Grases und der Blätter war ein anderes grün. Sie vermisste ihre alte Heimat ein bisschen, mit ihren sanften Hügeln und den sturen Einwohnern der Dörfer, die darin verstreut waren. Sie war wohl auch ein bisschen stur, dachte sie grinsend, sonst hätte sie längst mit dem Fußball spielen aufgehört. Aber für sie gehörte diese Sportart mittlerweile zum Leben und sie würde sie noch mehr vermissen, als ihr Geburtsland. Am nächsten Tag stand sie wieder so früh auf. Daran war sie mittlerweile schon so gewöhnt, dass sie ihren Wecker fast gar nicht mehr benötigte, sondern automatisch aufwachte. Während sie sich wieder auf den Weg zum Sportplatz machte, wachte auch eine zweite Person vom Geräusch seines Weckers auf. Aber Ken stand nicht so leicht auf wie sie. Die Mathehausübung hatte ihn nämlich noch bis spät in die Nacht am Schreibtisch gehalten. Er stand nur so früh auf, weil er hoffte, dass er vielleicht endlich das herausfand, was Kalypso ihm und allen anderen verheimlichte. Also quälte er sich aus dem Bett und zog sich an. Auf dem Weg zur Schule gähnte er ungefähr ein Dutzend Mal und er fragte sich, warum er eigentlich auf so eine dumme Idee kam. Aber dann sah er sie am Fußballfeld, als sie gerade einen ziemlich kräftigen Schuss ins Tor feuerte. Das tat sie nicht zum ersten Mal, das sah er ihr an. Sie war sogar richtig gut. Warum hatte sie nur nie etwas gesagt. Nun, er würde sie fragen, aber erst würde er versuchen den Schuss zu halten. Er schlich sich so nah ans Tor heran, wie es ihm möglich war, ohne von ihr gesehen zu werden. Aber das war kein so großes Problem, denn sie konzentrierte sich so sehr auf den Schuss, dass sie gar nicht darauf achtete, was um sie herum geschah. Im gleichen Moment, in dem sie schoss, sprang er auf und sprintete vors Tor. Er verfehlte den Ball um Haaresbreite, spürte aber trotzdem, wie viel Schwung er hatte. Er richtete sich wieder auf und grinste sie an. Sie aber starrte ihn nur an. "Was ... was tust du hier?", stammelte sie. "Nun ja, du wolltest mir nicht sagen, was du gestern hier gemacht hast, also hab ich gedacht, ich schau halt selbst mal nach. Und ich hatte Glück, du bist wirklich wieder hier. Machst du das jeden Tag?" "Ja." "Tja, dann ist klar, warum der Schuss so gut war. Warum hast du nicht gesagt, dass du Fußball spielst?" "Was denkst du, hätten die meisten von euch gesagt?" "Nun ja, sie hätten es wahrscheinlich am Anfang nicht geglaubt." "Ganz genau, und ich hab echt keine Lust, dass sie mich auslachen, oder so. Ich spiel zum Spaß und dabei bleibt es auch." "Sieht aber ziemlich ernsthaft aus. Hast du in Irland in einer Mannschaft gespielt?" "Ja." Sie strich sich über das Gesicht. Eigentlich hatte sie daran geglaubt, dass nie jemand ihr Geheimnis aufdeckte. Aber jetzt war sie auch irgendwie erleichtert. Sie konnte so wirklich mit wem reden und musste nicht aufpassen, dass sie nichts Falsches sagte. "Wie wär's, probier den Schuss noch mal und ich versuch diesmal echt, ob ich ihn halten kann." "Okay." Sie dribbelte den Ball zurück von ihrer Abschussstelle und nahm Anlauf. Sie konzentrierte sich nur aufs Tor, ihr Fuß traf den Ball automatisch an der richtigen Stelle. Ken sah den Ball auf sich zukommen, triumphierte, weil sie anscheinend schlecht gezielt hatte, da zog der Ball plötzlich einen Bogen und landete in der oberen Ecke. Er hatte gar nicht so schnell reagieren können. "Echt gut." Er warf ihr den Ball zurück. "Ich will es noch mal probieren." Sie grinste. "Erstaunlich, sogar der beste Torwart Japans hat meinen Ball nicht gehalten." "Werde ich schon noch. Schieß!" "Wie du meinst." Sie schoss erneut und diesmal warf er sich zumindest schon in die richtige Richtung. "Wieder nicht. Willst du noch mal?" "Ja." Er stellte sich wieder vor dem Tor auf. Jeden Ball konnte man halten. Man musste nur erkennen, wie er kam. Sie schoss wieder, aber diesmal schnitt sie ihn anders an und der Ball ging in die andere Ecke. "Ganz schön fies, oder? Dieser Schuss ist ziemlich variabel." "Aber ich werde ihn noch stoppen." Sie trainierten weiter und vergaßen dabei fast die Zeit. Dann sah Kalypso plötzlich auf die Uhr und erschrak. "Hey, bald fängt der Unterricht an, wir sollten uns duschen gehen. Wer geht zuerst?" "Es gibt eine einzelne Duschkabine. Ich hab zwar nie verstanden, warum, aber jetzt scheint sie nützlich zu sein. Wer geht dorthin?" "Ich. Es ist euer Umkleideraum. Bis später." Sie holte ihre Uniform und machte sich auf den Weg zur Einzelkabine. Bald hatte sie sie gefunden und sperrte hinter sich ab. Nach dem Duschen gingen sie zusammen zur Klasse. Kojiro und Yuriko waren schon da und sahen ihre Freunde mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Was ist denn?", fragte Kalypso ihre Freundin. "Ach, nichts. Es ist nur komisch, dass du und Ken zusammen kommst." "Wir wohnen nicht weit von einander entfernt. Wir haben uns am Schulweg getroffen. Oder willst du mir etwas anderes unterstellen?" Tatashi lief rosa an. "Nein." "Gut, es ist nämlich nichts passiert. Wir haben uns nur unterhalten." Und ein bisschen Fußball gespielt, fügte sie in Gedanken hinzu. Auch Hyuga sprach seinen Freund darauf an: "Ist sie doch nicht so kalt, wie sie immer tut?" "Eigentlich kann man mit ihr ganz gut reden. Außerdem haben wir den gleichen Schulweg." "Schon klar." Es kam deutlich hervor, dass Kojiro ihm nicht ganz glaubte. "Tja, glaub was du willst. Aber es ist auch nicht gerade üblich, dass du und Tatashi als erste da seid und dann noch ganz allein." "Was willst du damit sagen?", fuhr ihn sein Freund an, wurde aber auch ein ganz kleines bisschen rot. "Nur das gleiche, wie du. Ach, ist ja schon gut, Captain. Ich weiß ja, dass wir uns nur aufs Turnier konzentrieren müssen." "Ganz genau." Damit war das Gespräch beendet. Ken dachte sich, dass es seinen besten Freund jetzt wohl auch getroffen hatte, aber das würde er sich wohl nie anmerken lassen. --------------------- Ok. Auch das hat man schon mal gelesen, aber na ja, es is meine erste FF. Ich hoffe trotzdem, es hat euch gefallen und ihr schreibt mir ein paar nette Kommis. Oder eine nette Kritik! Bis zum nächsten Mal, Sheepdog Kapitel 5: Reise in die Vergangenheit ------------------------------------- Hi!!!!!!!!! Nun, jetzt kommt das fünfte Kapitel. Wie der Titel schon sagt, geht es um die Vergangenheit und zwar um die Vergangenheit von Kalypso. Es is ned wirkli a aufregendes Kapitel, aber ich hoff es gfallt euch trotzdem. Ich bedank mi nu ganz lieb von meinen Kommischreibern sessi-sama, mimialis und Genzogirly und wünsch den Leuten aus Wien, NÖ und den deutschen Bundesländern, die jetzt frei haben (falls einer von dort des liest) schöne Ferien, i hau mi ab Sonntag auf die Piste!!! I hör schon auf zum plappern und wünsch euch viel Spaß!!! +++++++++++++ 5. Kapitel - Reise in die Vergangenheit Von da an trainierten sie zusammen, aber nur am Abend, nicht in der Früh. Ken war einfach ein solcher Morgenmuffel, er schaffte es einfach nicht früh auf zu stehen. Kalypso war das egal, wenigstens musste sie nicht mehr ganz allein trainieren. Es machte einfach nicht so viel Spaß. Trotzdem vermisste sie ihre Freundinnen in Irland immer noch. Mit ihrer Mannschaft war es doch etwas ganz anderes gewesen. Eines Abends nach dem Training, fragte sie Ken: "Warum trainierst du eigentlich noch zusätzlich so viel. Ich glaube nicht, dass die anderen denken, dass du das nötig hast." Mittlerweile musste sie sich immer neue Methoden einfallen lassen, mit ihrem Schuss, der ihm zu Anfang so viele Probleme beim Halten bereitet hatte, hatte er keine Probleme mehr. "Du kennst die Nankatsus nicht." "Nein, aber ich hab schon viel immer über sie gehört, sind sie wirklich so stark?" "Ja, besonders Tsubasa. Er lässt sich einfach von nichts aufhalten, er findet immer wieder einen Weg, damit er ein Tor schießen kann, selbst wenn die Situation noch so ausweglos erscheint." "Scheint echt ein toller Fußballer zu sein. Aber das ist noch immer kein Grund oder ist dir das Gewinnen so extrem wichtig?" "Natürlich ist mir der Sieg für meine Mannschaft wichtig.", gab er zurück. Sie zog die Augenbrauen in die Höhe, da sie durchaus spürte, dass noch irgendetwas dahinter steckte. Er seufzte. "Ich hab dir ja erzählt, dass ich später mal das Dojo meiner Familie übernehmen soll. Nun, mein Vater findet, dass ich zuviel Zeit mit Fußball verschwende und damit aufhören sollte. Ich habe ihm einen Deal vorgeschlagen: Wenn wir dieses Turnier verlieren, hör ich damit auf, wenn nicht, darf er es mir nicht verbieten und ich zieh mich erst dann aus dem Sport zurück, wenn ich es wirklich will." "Ach so. Dann versteh ich es natürlich. So ein Problem hatte ich mit meiner Mutter auch." Sie konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie einen riesigen Streit gehabt hatte, weil ihre Mutter nicht wollte, dass sie mit den Jungs am Strand Fußball spielte und sie war erst recht dagegen, als ihre Tochter dann in einem Team in der nächsten Stadt spielen wollte, auch wenn das für Mädchen war. "Echt? Erzählst du es mir?", riss er sie aus ihren Gedanken. Sie sah ihn an und wusste, dass sie jetzt etwas erzählen musste, immerhin hatte er ihr etwas für ihn so wichtiges preisgegeben. "Okay, aber setzten wir uns lieber, das könnte länger werden. Außer du hast keine Zeit." "Ich hätte dich nicht gefragt, wenn ich die nicht hätte. Na, komm schon. Ich will wissen, was hinter Ice-Kaly steckt." "Ice-Kaly?", sie sah ihn scharf an, aber er grinste nur. "So nennen wir dich immer im Team, seit dem du einfach in unsere Umkleidekabine gekommen bist." Sie runzelte die Stirn und dachte darüber nach. Eigentlich sollte sie sich ja geschmeichelt fühlen, früher hätte das niemand zu ihr gesagt. Aber sie war auch nicht eiskalt oder? Aber dann zuckte sie mit den Schultern, war doch egal, was die anderen dachten. "Tja, ich nehme das als Kompliment, immerhin war ich mal so schüchtern, dass die anderen mich nicht einmal bemerkt haben." "Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen." "Oh doch. Außerdem bin ich bei jeder Kleinigkeit rot geworden, ich hab echt hart an mir arbeiten müssen, also kann ich den Namen durchaus als Kompliment werten." "Denk ich auch, es ist nämlich eher so, dass dich die Jungs deswegen bewundern, immerhin kichern viele Mädchen in unserem Alter schon los, wenn sie nur daran denken, einfach so in die Umkleidekabine zu gehen." "Okay." Sie grinste ihn an. "Dann mal los. Wo soll ich nur anfangen?" Sie lehnte sich an die Hauswand des Trainingshäuschens und dachte nach. "Wie wär's damit, wie du zum Fußball gekommen bist.", meinte Ken. "Ja, also dann: --- Flashback Anfang --- Ich war ungefähr acht Jahre alt, wie gesagt extrem schüchtern, aber irgendwas hatte ich an mir, sodass die anderen mich wohl doch bemerkten. Meistens machten sie irgendwelche Scherze und lachten dann, wenn ich knallrot wurde. Das war keine leichte Zeit für mich. Ich ging dann immer nach der Schule an die Küste und saß dort oben auf den Klippen und sah aufs Meer hinaus. Manchmal sah ich auch meinem Cousin und seinen Freunden beim Fußballspielen am Strand zu. Sie hatten richtig viel Spaß und ich war richtig neidisch, also besorgte ich mir einen Ball und ging heimlich spielen. Ich war nicht wirklich gut, ich spielte eher, um mir meiner Einsamkeit nicht so bewusst zu sein. Mein Ball hatte einen Namen und ich konnte ihm alles erzählen. Eines Tages hat Max es wohl mitbekommen, wie ich einfach so verschwand und ist mir gefolgt. Da hat er mitbekommen, was ich tue und in einem Anfall von Freundlichkeit hat er mir dabei geholfen besser zu werden. Dann hat er gemeint: "Kaly, du bist jetzt gut genug, wie wär's, wenn du mal mitkommst und mit uns am Strand spielst?" Ich dachte wirklich, dass er durchdreht, so gut war ich doch noch gar nicht, aber er ließ nicht locker und so ging ich mit. Die anderen Jungs sahen mich komisch an und lachten, als Max vorschlug, dass ich mitspielen sollte. Die meisten waren so zwei Jahre älter als ich, aber er konnte sie dann doch überreden und so kam es zu meinem ersten Spiel. Ich war selbst überrascht, als ich mich durch die anderen hindurch schlängeln konnte, ohne dass sie mich aufhielten. Es war ein Riesenerlebnis für mich. Meine Mannschaft hat dann gewonnen. Von da an respektierten sie mich und ich durfte immer mitspielen. Ich wurde noch besser und durch den Umgang mit ihnen hab ich auch gelernt nicht mehr so schüchtern zu sein und alles lockerer zu nehmen. Ein paar Jahre später kam Max die Idee, dass ich doch in die Mädchenmannschaft in der nächsten Stadt gehen konnte. Allerdings hatte ich damals schon Probleme mit meiner Mutter, weil sie nicht einmal wollte, dass ich mit den Jungs spiele. Ich war zwölf und sie wollte, dass ich mich mehr wie die anderen Mädchen benehme, aber das interessierte mich einfach nicht. Deshalb traute ich mich auch nicht meine Mutter zu fragen. Aber Max ließ nicht locker und schleppte mich zu einem Probetraining zu der Mannschaft. Ich hatte die Wahl, entweder ich ging hin oder sie ließen mich nicht mehr mitspielen. Aber Fußball war mittlerweile schon so sehr ein Teil meines Lebens, das ich ohne einfach nicht mehr leben wollte und so fuhr ich mit ihm hin. Die Mädchen waren anfangs noch skeptisch, aber dann wollten sie mich gar nicht mehr gehen lassen, aber wir mussten nach Hause. Dort nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und bat meine Mutter um Erlaubnis. Die war nicht gerade angetan von der Idee, aber ich überredete sie, dass ich zumindest eine Zeit lang jeden Nachmittag in die nächste Stadt fahren durfte. Aber ich musste auch den Kunstkurs besuchen, den sie gefunden hatte. Es stellte sich heraus, dass auch das etwas für mich war und so fand man mich in Zukunft entweder Fußball spielend mit den Jungs oder dem Team, vor der Staffelei oder in der Schule. Mit der Zeit gab es meine Mutter dann auf und sie kam sogar auf ein paar meiner Spiele, ich denke sie hat kapiert, wie viel es mir bedeutet. Ungefähr vor einem Jahr wählte mich die Mannschaft zu ihrem Captain und jetzt musste ich sie im Stich lassen. -----Flashback Ende----- ...das war's." "Du vermisst dein Team, was?", fragte er leise. Langsam kam sie wieder aus der Vergangenheit zurück. "Merkt man das?" "Nur, wenn du über sie sprichst." "Ja, ich vermisse sie. Nicht, dass es mit dir nicht auch super wäre, und mit den anderen Betreuerinnen oder in der Kunst-AG, aber es dich doch etwas anderes." "Wie anders?" "Na ja, ich konnte mit ihnen über alles reden und wenn wir nicht redeten, dann spielten wir Fußball. Hier kann ich zwar mit dir über viel reden, aber alles sag ich dir doch nicht und ich spiele zwar mit dir Fußball, aber auch das ist nicht das gleiche. Und mit Yuriko kann ich zum Beispiel nicht über Fußball reden." "Hast du's schon probiert?" "Nein. Ich hatte noch nicht den Mut dazu." "Dann probier's, du könntest überrascht werden." Sie sah ihn fragend an, aber er grinste nur und meinte: "Lass dich überraschen, jetzt gib mir deinen Ball, ich bring ihn rein und dann gehen wir heim. Wir haben noch Aufgaben vor uns, die bis morgen erledigt sein müssen." Sie sagte nichts und schüttelte nur den Kopf, als er die Bälle zurückbrachte. Was konnte er bloß meinen? Sie konnte sich echt keinen Reim darauf machen, aber er hatte sie so neugierig gemacht, dass sie Yuriko wahrscheinlich morgen wirklich alles erzählen würde. Hat's euch gfallen? Ich hoffe es, schreibt's ma ein Kommentar, ja? Würd mi sehr freuen. Bis zum nächsten Mal Sheepdog Kapitel 6: Shoppingtour mit überraschenden Folgen ------------------------------------------------- Da bin ich wieder!!! Sorry, dass es so lang gedauert hat, aber ich war die letzten 3 Wochen in Wien und konnte dort nix hochladen, aber ich hab brav weitergeschrieben. Ich danke mal allen meinen Kommischreibern, und mimialis, ich hoffe, das Kapitel hat mehr Handlung, als das letzte! Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen!!! --------------------------------------------------------------------------- 6. Kapitel - Shoppingtour mit überraschenden Folgen "Was?!", rief Yuriko am nächsten Tag nach der zweiten Stunde aus. Die Köpfe der wenigen Schüler, die in der Klasse waren, drehten sich ihnen zu, kümmerten sich kurz darauf aber wieder um ihre eigenen Sachen. "Du warst hier noch gar nicht richtig shoppen?" "Nein.", gab Kaly zurück. "Dann müssen wir das heute Nachmittag gleich nach der Schule nach. Wir fragen Marika, Ai und Tuna und dann flitzen wir gleich nach der Schule in die Geschäfte. Essen können wir in einem Lokal in der Stadt. Das geht doch, oder?" "Ja, sicher. Meine Mutter kommt immer erst am Abend nach Hause und mein Vater kommt auch nie früher. Sie sind beide ziemlich beschäftigt." >Das macht mir aber überhaupt nichts.<, dachte die Irin sich >So kann ich wenigstens mit Wakashimazu trainieren, ohne, dass sie es merken.< "Dann ist es gebongt." Nur hatten sie vor ihrer Shoppingtour noch vier Stunden Schule und daran wurden sie durch die Schulglocke erinnert. Seufzend marschierte Kalypso zurück an ihren Platz. Jetzt hatten sie Biologie und das war ein Fach, das sie wirklich nicht mochte. Ihre Mitschüler kamen auch wieder in das Zimmer zurück und setzten sich. Sie sah, wie Yuri Marika fragte und diese lächelnd nickte. Darauf drehte sich ihre Freundin um und hielt den rechten Daumen in die Höhe. Marika war schon mal dabei. Neben ihr hatte Ken das ganze beobachtet und stieß seine Sitznachbarin jetzt an. "Habt ihr drei was vor?" "Ja, heute ist unser einziger freier Nachmittag in der Woche und wir machen die Läden hier unsicher. Aber wir können uns gern danach wieder am gewohnten Platz treffen." Er dachte kurz darüber nach, schüttelte aber dann den Kopf. "Nein, morgen wieder, heute muss ich wieder mal Karatetraining machen. Mein Vater wird schon sauer. Er denkt sowieso schon, dass ich wegen dem Fußballspielen alles andere vernachlässige." "Gut, dann eben erst morgen." Dann kam ihre Lehrerin in die Klasse und alle wurden still, niemand wollte die Frau mit den strengen Adleraugen ärgern. Denn dann fing sie an, die Schüler reihenweise fertig zu machen, angefangen mit den schlechtesten. (also ich kenn das gut) Sie nahmen gerade die Atemwege durch und Kaly konnte mehrmals unter der Stunde ihr Gähnen fast nicht mehr unterdrücken und wünschte sich das Ende der Stunde herbei. Als es läutete, sprangen die Schüler auf und stürzten aus dem Raum. Endlich war die Folter zu Ende. Kalypso schlängelte sich durch die Tische vor zu Yuriko und gemeinsam gingen sie in die Nachbarklasse zu Ai und Tuna. Diese sagten ebenfalls begeistert zu und so machten sie sich aus, sich nach Schulende alle vor auf dem Hof vor dem Gebäude zu treffen. Der Tag wurde lange, er zog sich hin, als würden statt vier Stunden zehn vergehen und Kaly wusste echt nicht mehr, warum Lehrer so viel reden konnten. Doch endlich läutete es. Die sechste Stunde war vorbei und jetzt würde sie Spaß haben. Sie stand auf und packte ihre Sachen in den Rucksack. "Viel Spaß!", wünschte ihr Wakashimazu. Sie grinste ihn an. "Werden wir haben, danke." "Spaß, wobei?", mischte sich Kojiro ein. "Die Mädels machen die Läden unsicher.", antwortete der Torwart für seine Sitznachbarin, da diese schon auf dem Weg zu ihren Freundinnen war. "Ach so." Die beiden Jungen sahen den Mädchen hinterher, die fröhlich quatschend die Klasse verließen. Jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken nach. Dann zuckte Hyuga mit den Schultern. "Ich geh dann auch einmal. Muss noch Mathe lernen, sonst schaff ich den Test nächste Woche nie." "Ja, das muss ich auch." Die Mädchen zogen sich unterdessen die Schuhe an und gingen hinaus. "Und wo gehen wir jetzt hin?", fragte Kalypso. "Zuerst in unser Lieblingsgeschäft. Die haben so viele Klamotten, das glaubt man nicht. Dann gehen wir was essen und dann sehen wir weiter." "Okay." Sie trafen die Zwillinge am Hof und gingen gemeinsam die Straßen entlang, bis sie vor einem dreistöckigen Gebäude standen. "Laipidee", stand in großen roten Buchstaben über dem Eingang und schon kurz hinter der Glasschiebetür standen die Kleiderständer voll von den verschiedensten Kleidern, Hosen, Tops und sonst auch allem, was die Herzen der Kundinnen dieses Geschäftes höher schlagen ließ. "Na, dann stürzen wir uns mal ins Getümmel.", grinste Marika und lachend marschierten die Mädchen durch die Tür. Die durchstöberten das Angebot, beratschlagten sich und verschwanden immer wieder in den Umkleidekabinen. Nach langer, langer Zeit hatten sie genug und sie gingen zur Kasse. Aus Laipidee heraus kamen sie jeder mit mindestens einer großen Tüte. "Jetzt hab ich echt Hunger.", meinte Kalypso. "Da weiß ich genau den richtigen Laden.", beruhigte sie Yuriko grinsend und schlug den Weg zu einem kleinen Sushilokal ein. Unterwegs kamen sie an einem Kiosk vorbei und Kaly überflog eigentlich uninteressiert im Vorbeigehen die Zeitungen. Da fiel ihr die Schlagzeile einer ausländischen Sportzeitung ins Auge: "Knapper Sieg für die irische Mädchennationalmannschaft." Sie blieb so abrupt stehen, dass Ai in sie hinein rannte. "Was ist denn los?" "Ehm, ich muss nur schnell was kaufen." Sie trat an den Stand und bezahlte die Zeitung mit dem Artikel über ihre alte Mannschaft. "Was ist das?", fragte Yukari, als sie wieder zu den anderen zurückkam. "Ach nichts." Sie wollte die Zeitung wegpacken und in Ruhe daheim lesen, aber ihre Freundin riss sie ihr aus der Hand "Hey!" "Da geht's um die irische Mädchenfußballnationalmannschaft. Bist du ein Fan von denen?" "In gewisser Weise, ja." "Wie, in gewisser Weise?", ihre Freundin musterte sie fragend. Die Irin seufzte, sie würde es ihnen wohl einfach erzählen, dann würde sie ja sehen, wie sie reagierten. "Beim Essen, ja?" "Okay." Sie gingen weiter, bis sie beim Lokal angekommen waren. Dort setzten sie sich in eine Ecke und bestellten die Getränke. "Also, was ist los?", fragte Yuriko "Nun, ich hab eine Sache bei meinen Hobbys ausgelassen, obwohl es so ziemlich mein größtes ist." "Und das wäre?" "Ich...", sie stockte. >Komm schon, sie fressen dich schon nicht.<, sprach sie sich Mut zu. "Ich spiele Fußball. Ich war in der Mannschaft von der in dem Artikel da die Rede ist." "Du warst in der irischen Nationalmannschaft?" "Ja." "Welche Position?" "Mittelfeld und Captain" (Kommt euch doch bekannt vor, oder?), sie fragte sich, warum das so wichtig war, aber antwortete trotzdem. "Dann musst du richtig gut sein. Warum hast du nichts gesagt?" "Na ja, in Toho gibt es keine Mädchenmannschaft, deshalb dachte ich, niemand wäre wirklich an Fußball interessiert und ich wollte mich nicht blamieren." "Wer hat dich umgestimmt?", fragte Yuriko weiter. "Ken.", nuschelte Kaly. "Was?! Er hat es gewusst? Warum hast du es ihm verraten und uns nicht?", fragten die Zwillinge entrüstet. "Hab ich doch gar nicht, er hat es selbst durch Zufall herausgefunden, weil ich immer allein in der Früh am Platz trainiert habe. Und seit dem haben wir eben nach dem regulären Training gemeinsam trainiert." "Warum tut er das?" "Das ist seine Sache.", wehrte die Irin ab, sie wollte sein Geheimnis nicht verraten. "Aber du weißt es." "Ja." "Tja, ist ja auch egal. Auf jeden Fall hast du dich getäuscht. Wir sind sehr wohl an Fußball interessiert, nicht nur an den Jungs." Kalypso sah sie an und Yuriko fuhr fort. "Wir haben auch eine Mannschaft, aber wir spielen eher als Hobby. Bei den Turnieren dürfen wir nicht mitmachen, weil wir nicht offiziell gemeldet sind." "Echt?" "Ja. Wir sind der FMC Toho. Auch, wenn die von Toho das noch nie mitbekommen haben. Ein paar der Jungs wissen es, aber es ist ihnen eigentlich egal." "Wie viele seid ihr?" "11" "Aber ein paar von uns wollen aufhören. Genauer gesagt 2. Sie wollen sich auf die Schule konzentrieren. Allerdings waren sie auch nie die besten.", warf Marika ein. Kalypso sah zu ihrer Zeichen-AG-Kollegin hinüber, von ihr hätte sie am wenigsten gedacht, dass sie bei einer Fußballmannschaft mitspielte, aber eigentlich sollte sie gar nichts mehr wundern. Doch langsam stahl sich eine Idee in ihren Kopf und das Mädchen ahnte schon, dass diese sie nicht mehr loslassen würde. Deswegen versuchte sie erst gar nicht ihren Einfall bei Seite zu schieben, sondern fragte: "Wann trainiert ihr das nächste Mal?" "Heute Abend. Willst du mitkommen?" Sie lächelte. "Gern" "Gut, dann essen wir am Besten auf und machen uns auf ins nächste Geschäft.", grinste Yuriko. "Ja.", stimmten die anderen zu. ---------------------------------------------------------------------- Also, ich hoffe, es hat euch gefallen, und ihr schreibt ma ein paar Kommentare. Natürlich auch Kritik, wenn ihr eine habt! Wir sehen uns beim nächsten Mal Bye Sheepdog Kapitel 7: FMC Toho ------------------- Also, da bin ich wieder!!! Danke für die netten Kommis, ich hab mir gedacht, ich mach euch ein Freude und schreib gleich weiter. Ich hoff, ihr habt Spaß beim Lesen! 7.Kapitel - FMC Toho Kalypso lud ihre Einkaufstaschen zu Hause in ihrem Zimmer ab, zog sich ihre Trainingsklamotten an und verschwand wieder aus dem Haus. Weder ihre Mutter, noch ihr Vater waren daheim gewesen. Nur Hirondelle hatte sie kurz begrüßt. Kaly ließ die Hündin in den Garten und gab ihr anschließend ein bisschen etwas zum Fressen. Aber sie konnte sie nicht mitnehmen. Das kleine Fellknäuel hatte eine Vorliebe für Bälle, sie spielte gerne mit einem Fußball, aber sie schlug auch immer wieder ihre Zähne hinein und das wollte das Mädchen nicht riskieren. Yuriko hatte ihr den Weg zu der Trainingswiese der Mädchenmannschaft beschrieben und so dribbelte Kaly dort hin. Die meisten anderen waren schon da. Sie kannte alle vom Sehen und hätte so gut wie keiner zugetraut, dass sie wirklich spielen konnten. Aber sie beobachtete die Mädchen aus ihrem Versteck hinter einem Baum und musste zugeben, dass einige von ihnen doch Talent besaßen. Nur war es bis jetzt noch nicht so richtig gefördert worden. >Sie brauchen einen anständigen Trainer.<, dachte sie, dann kam sie aus ihrem Versteck hervor. "Ah, da bist du ja!", rief Yuriko. "Ich dachte schon, du hast nicht hergefunden." "Nein, aber ich hab noch ein bisschen zugeschaut. Wirklich gut." Ihre Freundin grinste. Marika hinter ihr war leicht rosa angelaufen und lächelte verlegen. Auch die anderen Mädchen hörten auf zu spielen kamen zu ihnen herüber. Kalypso wurde begrüßt und dann machten sie die Mannschaften für ein kleines Trainingsspiel aus. Kaly spielte mit Yuriko und Marika in einer Mannschaft, wobei erstere im Sturm spielte und letztere in der Verteidigung. Die beiden waren gut aufeinander eingespielt und sozusagen die Stützen der Mannschaft, gemeinsam mit ihrer Torwartin Irane Suchida, die auch schon in einer Mannschaft gespielt hatte, bevor sie nach Tokio gezogen war. Eine zweite Sturmspitze gab es im Team nicht. Das Spiel begann, Yurikos jüngere Schwester Yukita fungierte als Schiedsrichterin. Kalypso hielt sich am Anfang zurück. Sie wollte ihre Mitspielerinnen ebenso wie ihre Gegnerinnen erst ein bisschen einschätzen. Ihre Mannschaft beherrschte zwar das Spiel und griff fast fortwährend an, aber die anderen deckten Yuriko wirklich gut, allein würde sie nicht so leicht ein Tor schießen können. Deswegen schaltete sich die Irin ins Spielgeschehen ein. Sie rannte auf eine ihrer Gegnerinnen zu, die gerade im Ballbesitz war und nahm ihr diesen so schnell ab, dass sie es erst nach zwei Schritten bemerkte. "Komm, Yuriko!", rief Kalypso ihrer Freundin zu. Diese überwand ihre Überraschung und folgte der Mittelfeldspielerin in die andere Spielfeldhälfte. Schnell hatte Kaly die Verteidiger ausgeschaltet und nach einer glänzenden Vorlage schoss Yuriko das erste Tor. Im weiteren Spiel gelang es der Irin immer wieder, den Ball an sich zu nehmen, aber die anderen passten jetzt besser auf, trotzdem gelangen ihr und Yuriko noch zwei weitere Tore. Nach dem Spiel bestürmten sie die anderen, damit sie in die Mannschaft kam. Sie lächelte glücklich: "Von Herzen gerne. Es ist nicht immer lustig, wenn man nur allein trainieren kann." Yuriko zog die Augenbrauen in die Höhe, aber sie sagte nichts über Wakashimazu. Es war die Sache ihrer Freundin, fand sie. Die Mädchen vereinbarten, sich am nächsten Abend wieder zum Training zu treffen und dann zerstreuten sie sich in alle Himmelsrichtungen. Yuriko und Kaly hatten eine Zeit lang die gleiche Richtung und so gingen sie gemeinsam. "Und du fandest uns wirklich gut?" "Ja, besonders dich, Marika und Irane. Ihr seid ein eingespieltes Team. Aber die anderen können auch was, sie bräuchten nur einen richtigen Trainer." "Tja, wir spielen ja eigentlich nur so zum Spaß." "Ihr seid zu gut dazu.", widersprach Kalypso. "Ach was. Außerdem macht es keinen Unterschied. Wir haben keinen Trainer und wir werden auch keinen bekommen." "Kann sein." Aber im Kopf der Irin hatte sich die Idee vom Nachmittag wirklich festgesetzt und ließ sie nicht mehr los. Sie brauchte jemanden, mit dem sie über das Thema reden konnte. Während ihrem Weg nach Hause überlegte sie, mit wem sie reden sollte und kam dann auf die Idee. Mit wem sonst, wenn nicht mit Ken. Am liebsten würde sie jetzt gleich zu ihm gehen, aber sie wusste nicht, wo er wohnte und wollte ihn auch nicht stören. Es musste eben bis morgen warten. Seufzend bog sie in ihre Straße ein und stieß mit jemanden zusammen. Kurz darauf fand sie sich mit ihrem Hinterteil auf dem Asphalt wieder. "Echt super, Kaly.", verfluchte sie sich leise selbst und sah dann auf. Ihr gegenüber saß ein Junge ebenfalls am Boden und sah sich gerade seine Hände an. "Ken? Alles in Ordnung?" Er sah auf und lächelte. "Ja, nichts passiert." "Dann ist ja gut." Ihr kam der Gedanke, dass es doch ein eigenartiger Zufall war, dass sie sich gerade dann trafen, wenn sie mit ihm reden wollte. "Was machst du denn um diese Zeit hier?" "Ich war noch beim Training und bin jetzt gerade auf dem Weg nach Hause gewesen. Das hier ist meine Straße." "Ach so. Hast du wieder alleine trainiert?" "Ja." "Tut mir Leid, dass ich keine Zeit hatte." "Macht nichts. Aber wie ich sehe hast du auch deinen Trainingsanzug an." Sie grinste "Ja, ich hab mit dem FMC Toho trainiert. Jetzt weiß ich, was du gemeint hast." "Du hast es ihnen gesagt?" Erst jetzt merkte er, dass sie noch immer auf der Straße saßen, stand auf und klopfte sich ab. Dann half er ihr auf. "Danke." Sie wischte sich ebenfalls den Staub von der Hose. "Ja, aber eher durch Zufall, weil ich einen Artikel über meine alte Mannschaft gesehen hab." "Ich habe sie noch nie spielen gesehen. Sind sie gut?" "Oh ja, besonders Marika, Yuriko und Irane. Die anderen bräuchten einen richtigen Trainer." "Höre ich da einen Plan heraus?" Sie grinste. Sie hatte ja gewusst, dass er sie verstehen würde. "Schon so was in der Art. Ich weiß nur noch nicht, wie ich es einfädle. Zuerst müsste ich einen Trainer finden, dann die Mannschaft bei dem Schuldirektor anmelden und so weiter. Aber woher bekomme ich einen Trainer?" "Wie wäre es mit unserem. Ihr könntet entweder nach oder vor uns trainieren, bis nächstes Jahr, oder bis ihr einen neuen Trainer habt." "Ich weiß nicht, ob Trainer Kitazume zustimmen würde." Ohne es zu merken, ging sie neben ihm her in Richtung seines Hauses und ließ sich seinen Vorschlag durch den Kopf gehen. "Und er müsste irgendwie sehen, was die Mädchen können." "Ja." Sie waren an seinem Haus angelangt. "Wie wär's mit einem Tee und wir machen weiter Pläne?" Überrascht sah sie auf und erblickte das große Haus und das Dojo vor ihr. Sie überlegte ob es wohl klug wäre, wenn sie mit ihm hinein ginge. Aber eigentlich war es egal. Ihre Eltern gingen heute aus und würden erst sehr spät nach Hause kommen. Und sie hatte wirklich keine Lust daheim allein herum zu sitzen und zu grübeln. "Okay." An der Tür wurden sie von Kens Mutter begrüßt. Einer netten, kleinen Frau, die ihnen sofort Tee und eine Kleinigkeit zum Essen brachte. Gemeinsam mit Ken saß Kalypso dann in seinem Zimmer, aß und trank und machte Pläne. Sie lachten und redeten, bis weit nach Sonnenuntergang. Irgendwann sah sie dann doch auf die Uhr und erschrak. "Oh mein Gott, schon so spät. Ich muss nach Hause." "Ja, ich muss auch ins Bett." Mit ein wenig Bedauern verabschiedeten sie sich und Kaly ging die Straße zu sich zurück. Daheim zog sie nur ihren Schlafanzug an und fiel ins Bett. Sie dachte ein letztes Mal an Ken und schlief dann lächelnd ein. Wenn sie euch gefallen hat, schreibt mir ein Kommi, oder eine Kritik, wenn ihr wisst, was ich besser machen könnt! Bis zum nächsten Mal Sheepee Kapitel 8: Kostbarer Jadeschatz ------------------------------- Hallihallo!!!!!!!! Nach einer extrem langen Pause ist es bei mir wieder so weit, und ihr bekommt neues Lesefutter!!! Und weil ich jetzt Ferien hab *freu* und ihr bei der FF so lange warten musstet, hab ich gleich zwei Kapitel für euch. Ich hoffe sie gefallen euch! Viel Spaß!!!!! ----------------------------------- 8.Kapitel - Kostbarer Jadeschatz Der nächste Tag war ein Sonntag, trotzdem wachte sie sehr früh auf. Stöhnend hievte sie sich aus dem Bett und zog sich ihre Trainigshose und ein T-Shirt an. Es war so eine Eigenart von ihr, dass sie nicht mehr gut einschlafen konnte, wenn sie einmal wach war, also konnte sie auch gleich joggen gehen. Sie schlich sich über die Treppen hinunter, holte die Leine von Hirondelle, die schon sehnsüchtig vor der Tür wartete und zog ihre Schuhe an. "Dann gehen wir mal, was Hiro?", sprach sie die Hündin an und ging mit ihr aus dem Haus. Sie liefen eine große Runde, die Straßen waren noch leer und alles war still. Sie liebte diese Tageszeit. Sie war allein und fühlte sich trotzdem nicht einsam. Wieder zu Hause stellte sie sich kurz unter die Dusche und ging dann in die Küche, um das Frühstück herzurichten. Ihre Eltern würden jetzt auch bald aufwachen. Sie setzte den Tee, zwei verschiedene Sorten, da ihr Vater schwarzen Tee und ihre Mutter grünen Tee bevorzugte, auf und machte Toast. Diesen gab sie in einen Korb und legte eine Serviette zum Warmhalten darüber. Sie war gerade fertig mit dem Tisch decken, da kam ihr Vater herunter. "Ich rieche Frühstück." "Ja, deine Nase war schon immer gut, Dad. Kommt Mam auch bald runter?", grinste sie. "Sie wird auch bald diesem Duft folgen. Seit wann bist du so früh auf." "Ich habe keine Ahnung. Aber mit Hirondelle müsst ihr auch nicht mehr gehen, wir sind die große Runde gelaufen, jetzt ist sie ziemlich fertig." Er sah auf den "Hundehaufen" (der Hund ist ein müder Haufen, mein ich damit) hinab. "Ja, sie sieht wirklich geschafft aus. Er beugte sich hinunter und streichelte die Hündin. Sie wedelte erfreut mit dem Schwanz, blieb aber liegen. "Guten Morgen.", jetzt war ihre Mutter auch gekommen. "Morgen Mam." "Danke fürs Frühstück machen, mein Schatz." "Gern geschehen.", ihren Groll auf ihre Mutter hatte Kalypso mittlerweile wirklich beigelegt. Immerhin hatte sie jetzt eine neue Aufgabe und bald hätte sie eine Mannschaft in der Schule, die Jungs würden ganz schön dumm aus der Wäsche schauen, wenn alle ihre Betreuerinnen plötzlich weg wären. In der ersten Zeit, würden sie die Trikots zwar noch waschen, aber dann mussten sie es entweder selbst machen, oder sich neue Betreuerinnen suchen. Grinsend setzte sie sich an den Tisch. "Was frisst du jetzt schon wieder aus?", fragte ihr Vater. "Oh, nichts. Ich stelle nur eine Mädchenfußballmannschaft an der Schule zusammen." "Was?", fragte ihre Mutter. "Na ja, eigentlich gibt es die Mannschaft schon, Schulextern. Aber sie sind richtig gut, haben aber keinen Trainer. An der Schule hätten sie den und wenn wir gut genug werden, könnten wir ebenso Turniere mitspielen, wie die Jungs. Ist ja doof, wenn die Schule, die für ihren Fußball so bekannt ist nur im Männerfußball triumphiert." "Ja, da könntest du Recht haben.", meinte ihr Vater lächelnd. Er war immer stolz auf ihre großartigen Leistungen im Fußball gewesen. "Nun, dann wirst du eine der zwei AGs aufhören, oder?", fragte ihre Mutter. "Ja, bei den Betreuerinnen, die anderen davon sind auch in der Mannschaft. Deswegen hab ich so gegrinst, ich weiß nämlich nicht, was die Jungs dann ohne uns machen. In der Zeichen-AG bleibe ich aber weiterhin." Ihre Mutter seufzte und lächelte dann auch. "Dann werde ich eben wieder zu deinen Spielen gehen und dich anfeuern." "Ja, das wäre cool. Danke Mam." "Mach ich gerne. Also, was machen wir heute?", fragte sie ihren Mann. "Nun, sie haben für heute richtig warm angesagt. Wie wär's, wenn wir einen Grillabend machen, wir laden ein paar Nachbarn und Verwandte von dir ein. Kalypso kann auch ein paar Freunde von sich dazu einladen. Jeder nimmt ein bisschen etwas mit, und dann sitzen wir einfach zusammen und reden." Miyako (zur Erinnerung = Kalys Mutter *gg*) lächelte, sie konnte sich schon denken, warum er diese Idee hatte. Er vermisste wohl die Geselligkeit in den irischen Pubs. "Natürlich, das ist eine gute Idee, ein paar der Nachbarn kenne ich schon, aber nicht alle, wir gehen einfach von einem zum nächsten und laden sie ein und Kaly holt ihre Freunde. Meine Cousine Kaede kommt sicher auch, die anderen wohnen aber zu weit weg." Die Mitglieder der Kleinfamilie grinsten einander an und aßen zu Ende, dann wurde noch alles weggeräumt und schon zerstreuten sie sich in alle Winde. Ihre Eltern gingen zu den Nachbarn, Kaly holte ihr Fahrrad und machte sich auf den Weg zu ihren engsten Freunden. Als erstes fuhr sie zu Yuriko und klingelte. Yukita machte auf und bat sie herein. Für die 12-jährige war Kalypso ihr neues Idol, so wie sie wollte sie auch einmal Fußballspielen können. Sie zog die Irin ins Esszimmer, wo die Familie noch beim Frühstück saß. "Tut mir Leid, ich will nicht stören.", entschuldigte sie sich. "Ach, das macht doch nichts.", meinte Yurikos Mutter lachend. "Bist du eine Freundin von Yuri (Spitzname von Yuriko)?" "Sie ist meine neue Klassenkameradin, Kalypso O'Flatery, Mum.", erklärte ihr ihre Tochter. "Und das sind meine Eltern. Yukita kennst du schon und mein großer Bruder Satoshi." "Sehr erfreut.", lächelte Kaly. Sie erinnerte sich, wie ihre Freundin den Bruder einmal als riesige Nervensäge beschrieben hatte. Dann dachte sie, dass sie statt nur Yuriko eigentlich die ganze Familie einladen könnte. Je mehr Leute, desto lustiger und Sitzgelegenheiten hatten sie genug im Garten. "Ich kann leider nicht sehr lange bleiben, ich bin nur gekommen um eine Einladung zu überbringen und muss dann weiter zu Marika. Meine Eltern wollen heute wegen des schönen Wetters einen Grillabend veranstalten, dabei bringt jeder ein bisschen etwas mit und dann wird es ein ganz netter Abend." "Cool. Also wir kommen, oder Mum.", freute sich Yukita. "Ja, wir kommen gerne. Wann denn?" "Oh, ab 18 Uhr jederzeit. Der Grill wird um 17:30 Uhr angeheizt und immer wird die Kohle nachgelegt." "Gut, dann sehen wir uns heute Abend.", Yuriko begleitete sie noch zur Tür. "Wen lädst du noch ein?" "Nun, die halbe Nachbarschaft ist eingeladen, Mums Cousine Kaede. Ich schau noch bei Marika, den Tsonekamas, Irane und Wakashimazu vorbei, ihm werde ich sagen, dass er Hyuga auch mitbringen kann, wenn er will, von ihm weiß ich nämlich nicht, wo er wohnt." "Ah ha. Na gut, dann bis später." Insgeheim freute sie sich darauf Kojiro einmal außerhalb der Schule anzutreffen und sich mit ihm zu unterhalten. "Ja, tschau." Sie schwang sich auf ihr Fahrrad und fuhr davon. Auch die anderen sagten zu, Ken versprach auch Kojiro und Takeshi mitzunehmen und sie machte sich wieder auf den Heimweg. Da schoss auf einmal ein Fußball haarscharf an ihr vorbei. Sie sah sich um, wer da wohl geschossen haben konnte und sah ein Mädchen mit braunen Zöpfen auf sich zulaufen." "Tut mir Leid, ehrlich, ich habe nicht damit gerechnet, dass jemand kommt. Ich habe einfach nicht widerstehen können und musst durch diesen Spalt hier schießen." "Schon okay, mir ist nichts passiert.", grinste Kaly. "Du kommst nicht von hier, oder?" "Nein, ich bin aus China hierher gezogen. Mein Name ist YinYao Takano." "Ich bin Kalypso O'Flatery. Ich bin auch erst vor kurzem aus Irland hierher gekommen. Auf welche Schule gehst du?" "Ab morgen auf die Toho." Grinsend bezog Kaly sie heimlich in ihren Plan ein, denn ihr Schuss war wirklich gut. "Auch meine Schule. Seit wann spielst du Fußball?" Sie saß ab und ging neben der Chinesin her. "Seit ich denken kann, mein Bruder hat es mir beigebracht und so bin ich China dann in eine Mannschaft gekommen. Warum?" "Nur so. Willst du hier auch weiterspielen?" "Klar, aber soweit ich weiß, gibt es keine Mädchenmannschaft bei Toho." "Zumindest noch nicht offiziell." Nach kurzem Zögern weihte Kaly sie in ihren Plan ein. YinYao war begeistert. "Klar mach ich mit. Wann kann ich sie kennen lernen?" "Ein Teil schon heute, wenn du willst. Meine Eltern machen einen Grillabend und da kommen auch ein paar meiner Freunde, du kannst deine Familie auch mitbringen wenn du willst. Dann lernen sie gleich mehrere Leute kennen." "Ja? Das wäre toll. Gut, ich komme gerne. Dann bis später." Und schon dribbelte sie wie ein Wirbelwind mit ihrem Ball davon. Kaly sah ihr lächelnd hinterher. Sie mochte ihre neue Freundin jetzt schon. ------------------------------------------------- Nun, das erste von zwein is jetzt aus! Nur ein kleiner Hinweis noch auf den Kapitelnamen: YinYao bedeutet Kostbarer Jadeschatz. Mir gefällt der Name irgendwie. *g* So, und jetzt brav weiterlesen... Kapitel 9: Grillabend --------------------- Ich sag jetzt nicht mehr viel, wünsch euch nur noch mal viel Spaß!!! ------------------------------------- 9. Kapitel - Grillabend Um 6 Uhr Abends war alles im Garten der O'Flaterys für eine große Menge an Gästen hergerichtet. Die Kohle im Grill glühte, so wie sie es sollte, alle vorhandenen Tische, Bänke und Stühle standen bereit. Auch Decken gab es, um sich in die Wiese setzen zu können. Auf einem Beistelltisch neben dem Grill standen viele verschiedene Soßen, Salate und Getränke. Aus dem CD-Player erklang irische Volksmusik. Die hatte Kalypsos Vater angestellt, zur Einstimmung, wie er das nannte, während er die ersten Würste und Steaks auf den Rost legte. Kaly schuftete genauso wie ihre Eltern, sie verteilte Kerzen und Fackeln überall im Garten, damit man noch etwas sah, wenn es dunkel wurde, ohne zu viel elektrisches Licht anstellen zu müssen. Bei einem Reel (Irischer beschwingter Volkstanz) schnappte Miyako die Hand ihrer Tochr und lachend tanzten sie einander gegenüber dazu. Kaly musste nicht mehr nachdenken. Sie hatte die einfachen Schritte, die sie schon in frühester Kindheit gelernt hatte, mittlerweile im Blut und kam bei dem schneller werdenden Tempo mühelos mit. Allerdings war sie danach trotzdem ziemlich aus der Puste. Sie sah zu ihrem Vater, der seine beiden Frauen glücklich anstrahlte. Er schien rundherum zufrieden zu sein. Plötzlich hörte sie ein Klatschen von der anderen Seite des Gartens her. Sie drehte sich um. Dort standen Yuriko, Ken, YinYao und deren Familien. "Oh, hallo.", rief sie und kam zu ihnen hinüber, um sie willkommen zu heißen. "Was war das?", fragte Yuri neugierig. "Ein Tanz aus Irland." "Hat super ausgesehen und voll schwierig." "Danke, aber die Schritte sind gar nicht so schwer. Es ist nur das Tempo." Peinlich war es ihr nicht, dass ihre Freunde ihr zugesehen hatten, aber es fühlte sich ungewohnt an. In Irland kannten diesen Tanz alle. Die Zusehenden klatschten vielleicht, tanzten aber dann gleich beim nächsten Tanz selbst mit. Hier war das etwas Neuartiges und niemand schwang zu der neuen Musik das Tanzbein. YinYao riss sie zum Glück aus ihren Gedanken. "Kalypso, darf ich dir meine Familie vorstellen? Das hier sind meine Eltern und meine Bruder Hiroshi." "Freut mich." Sie schüttelte den Neuankömmlingen die Hände und wies auf ihre Eltern. "Mein Vater ist heute Abend der Grillmeister und meine Mutter ist für alles mögliche andere zuständig. Am besten machen Sie sich selbst miteinander bekannt." Die Familien nickten und gingen zu den Tischen, lieferten ihre mitgebrachten Sachen ab und holten sich Getränke. Bald schon sprachen Yurikos und YinYaos Mutter miteinander, während die Männer sich um den Grill versammelt hatten. Die älteren Brüder von Kalys Freundinnen saßen bei einem Tisch und unterhielten sich. Kalys Freunde waren bei ihr am Zaun geblieben. "Kommen Kojiro und Takeshi allein?", fragte sie Ken. "Ja, ich hab ihnen den Weg erklärt und da es nicht weit von mir weg ist, werden sie es schon finden." "Okay. Wollt ihr vielleicht auch was trinken? Also ich brauch jetzt eine Erfrischung." Sie drehte sich um, tat einen Schritt und sah aus dem Augenwinkel Yurikos neugierigen Blick auf YinYao. Abrupt blieb sie stehen. "Ich bin echt dumm. Ich hab das Gefühl, als würde ich dich nicht erst seit heute Nachmittag kennen, YinYao. Deswegen hab ich ganz vergessen euch vorzustellen. Also das hier sind zwei deiner zukünftigen Klassenkameraden, Yuriko Takahashi und Ken Wakashimazu. Ich glaube es ist besser, wenn du dich selbst vorstellst, denn ich kenn dich selbst noch nicht so gut." Ihre neue Freundin grinste "Macht nichts. Also ich bin YinYao Takano und bin erst gestern aus China hierher gezogen." In den Moment kamen auch Kalys andere Freunde und die Chinesin durfte sich noch einmal vorstellen. Die anderen mochten sie sofort und so gingen sie bald lachend zum Grill. Die ersten Stücke wurden gerade fertig, doch sie ließen den anderen den Vortritt und setzten sich stattdessen zu Yurikos und YinYaos Brüdern an einen Tisch und unterhielten sich. Der Garten füllte sich immer mehr. Bald waren alle Tische besetzt und es wurde viel gelacht, gegessen und geredet. Im Hintergrund lief noch immer irische Musik. Es schien niemanden zu stören, sondern eher die Stimmung noch zu heben. Mitten in einer Fußballdiskussion von Kojiro und Hiroshi rief plötzlich Kalys Mutter: "Kalypso, es wird langsam dunkel, kümmerst du dich um die Fackeln? Außerdem könntest du die zweite Schüssel Tzatziki mit heraus nehmen." "Ja, klar." Jetzt erst merkte die Jugendliche, dass es langsam dunkel wurde und stand auf, um ins Haus zu gehen. "Soll ich dir helfen?", fragte Ken und erhob sich ebenfalls. Sie lächelte "Gerne." Sie gingen durch die Terrassentür hinein. Er sah sich interessiert um. "Hübsch. Wo ist dein Zimmer?" "Oben. Willst du es denn sehen?" "Ja. Falls es dir nichts ausmacht." "Nein. Mama wird es schon ein paar Minuten ohne Licht aushalten. Komm." Sie führte ihn die Treppe hinauf und ließ ihn in ihr Zimmer. Er schaute sich um und sagte eine Zeit lang nichts. Dann fragte er: "Wer hat das Wohnzimmer eingerichtet?" "Meine Mutter, wieso?", antwortete sie überrascht. "Dann hast du anscheinend ihren guten Geschmack geerbt.", grinste er. Sie sah sich ebenfalls um. "Da könntest du Recht haben." Sie drehte sich wieder zu ihm und stieß plötzlich mit ihm zusammen. Er war so geräuschlos wie eine Katze hinter sie getreten und sah ihr nun in die Augen. Unbewusste beschleunigte sich ihr Puls und sie erwiderte wie hypnotisiert seinen Blick. Er hob eine Hand an ihr Gesicht und kam mit seinem langsam näher. Nicht lange und sie spürte seinen Atem auf ihren Lippen und dann lagen die seinen schon über ihr. Es war ein süßer Kuss und er löste eine Menge Empfindungen in ihr aus. Allerdings konnte sie keine davon fassen, sie schwirrten ebenso wie ihre Gedanken in ihrem Kopf herum und waren so glitschig wie Fische im Wasser. Langsam vertiefte er seinen Kuss und sie schlang die Arme um ihn und schloss die Augen. Dann löste er sich wieder von ihr und sie klappte die Lider wieder auf. Lächelnd sah er sie an. "Ich glaube, wir sollten langsam wieder hinunter gehen. Die anderen warten auf ein Licht." "Ja, du hast Recht." Sie lächelte ebenfalls und hatte das Gefühl, in ihr wäre ein Licht schon aufgegangen. In der Küche entzündete sie zwei Kerzen und holte die Tzatzikischüssel aus dem Kühlschrank. Diese stellte sie draußen auf den Beistelltisch und entzündete dann gemeinsam mit Ken die Fackeln und Kerzen im Garten. Als sie wieder zu ihrem Tisch kamen, sah man dort fast die Funken sprühen. Anscheinend hatten sich Hiroshi und Satoshi (Yurikos älterer Bruder) über Fußball unterhalten und waren so auch auf die Aktivitäten ihrer Schwestern gekommen. Wie bei älteren Geschwistern üblich konnten sie es natürlich nicht lassen und zogen sie damit auf. Bei Hiroshis Satz: "Sie ist zwar nicht schlecht, kann mir aber nicht das Wasser reichen, stimmt's Schwesterchen?", fuhr dann YinYao ziemlich aus der Haut. Sie sprang auf und stemmte sich ihre Hände in die Seiten. Das sah ziemlich lustig aus, denn sie war um einiges kleiner als ihr Bruder. "Ich kann es mit Leichtigkeit mit dir aufnehmen!" Belustigt sahen die anderen den beiden Geschwistern zu. Da drehte sie sich plötzlich um. "Ich glaube, ich weiß, wie wir das Problem aus der Welt schaffen können. Wir machen einfach ein kleines Spiel." Sie deutete auf ihre neuen Freundinnen. "Machiko, Kaly, Yuri, Irane und ich spielen gegen Kojiro, Ken, Takeshi, Satoshi und Hiroshi. "Was haltet ihr davon?" Kalypso schluckte. Von den Jungs wusste schließlich nur Wakashimazu, dass sie spielte. Bisher war es hier in Japan eines ihrer größten Geheimnisse gewesen. Das würde sich schlagartig ändern, wenn sie morgen spielte, denn da musste sie wirklich alles geben. Aber alle anderen waren dafür und Ken lächelte sie herausfordernd an. Irgendwie wollte sie schon spielen. Also sprach sie mit der Stimme der Vernunft: "Aber ich würde das Ganze auf morgen verschieben. Jetzt ist es schon zu dunkel. Wenn wir nichts sehen, könnte es noch Verletzte geben." Die anderen stimmten zu und so verabredeten sie sich für den nächsten Nachmittag am versteckten Sportplatz der Mädchen. Danach gingen sie bald alle heim, denn sie mussten noch ein bisschen schlafen, immerhin war morgen Schule. Auch Kaly legte sich ins Bett, musste allerdings noch eine Zeit lang an Kens Kuss denken. Sie hoffte nur, dass ihr das nicht morgen unter dem Spiel wieder einfiel und sie ablenkte. Es würde nämlich mit Sicherheit nicht leicht werden. ------------------------------------------ Jetzt is es wirklich aus und ich wünsch mir ein paar Kommis von euch!!!! Rechtschreibfehler dürfen gefunden und behalten werden. Bis zum nächsten Mal Sheepee Kapitel 10: Enthüllungen und Entdeckungen ----------------------------------------- Hi! Da bin ich wieder. Hab mal wieder Lust gehabt, hier weiter zu schreiben. Ich danke allen Kommischreibern, auch wenn ich mich nimmer an alle Namen erinnern kann. *kurz nachschau* Ah ja, danke an: Kathryn24, Iatreia-chan, Bloody_Mary, mimialis, karekano und TicTac!!! Ich hoffe, das kommende Kapitel gefällt euch auch, ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen!!! ------------------------ 10.Kapitel - Enthüllungen und Entdeckungen Kalypso wachte am nächsten Morgen sehr früh auf. Zu Beginn wusste sie nicht genau, warum. Doch dann fiel es ihr wieder ein. Heute würden sie gegen die Jungs spielen. Gott, was sollte sie nur machen, sie wollte es den anderen doch nie sagen, dass sie spielen konnte. Aber das ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Würde sie heute nicht spielen, wäre sie ein Feigling, und sie war nie einer. Dann kam ihr plötzlich eine Idee. Vielleicht konnte sie das als Chance nutzen und dem Trainer der Jungs zeigen, dass sie echt gut waren. Wahrscheinlich würden sie vorher noch alle gemeinsam ein bisschen trainieren, dann könnte er sich alle anschauen. Das wäre phantastisch. Sie ging grübelnd ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Wie könnte sie es anstellen, dass der Trainer sie beobachtete und wäre er überhaupt interessiert? Sie würde ihn nach dem Training der Jungs fragen. Kaly zog sich ihre Schuluniform an und packte ihre Tasche. Dann schlenderte sie hinunter in die Küche, sie musste sich heute wirklich nicht beeilen. Genüsslich aß sie ihre Honigsemmel, zog dann ihre Schuhe an und verließ das Haus. An der Ecke zu Kens Straße knallte sie in jemanden hinein und fand sich wieder einmal auf der Erde wieder. Gegenüber von Ken. "Das hätte ich nicht besser planen können.", grinste er, zog sie an sich und küsste sie. "Nur so als Erinnerung an gestern.", murmelte er. Als ob sie eine Erinnerung bräuchte, das ganze war ihr nur zu deutlich im Gedächtnis, allerdings hatte sie auch nichts gegen die "Auffrischung". Trotzdem schob sie ihn kurz darauf ein Stück von sich weg und stand auf. "Ich brauch jetzt mal dein Gehirn.", meinte sie. "Okay, schieß los." Er klopfte seine Hose ab. "Also, ich hab mir gedacht, dass ich den Trainer einfach frage, ob er heute beim Match zuschauen will. Allerdings muss das so geschehen, dass die anderen nichts davon mitkriegen." "Verstehe." Ken überlegte, wie sie das am besten anstellen könnten. "Ich könnte ihn um eine Unterredung in seinem Büro bitten, dann eist du dich schnell von den anderen los, sie können die Wäsche doch auch selbst einsammeln." "Wir müssen uns aber beeilen, zu lange kann ich sie nicht allein lassen. Wir müssen schließlich zum Training, dass wir davor haben." "Ach, wir trainiert vorher noch?" "Klar, wir müssen erstens sehen, wie gut YinYao ist, außerdem hätten wir heute sowieso Training. Sei doch froh, dann habt ihr bessere Chancen." "Hey, wir besiegen euch schon." "Das glaubst aber auch nur du!", grinste sie. "Werden wir ja sehen. Wenn unser Vorhaben gelingt, will ich aber auch eine Belohnung." Sie starrte in sein grinsendes Gesicht. "Und was?" "Sag ich nachher." "Das ist nicht fair." "Wer hat gesagt, dass ich fair bin?", fragte er. Da flog ihm ein Ball genau in den Bauch. Sie waren am Schulhof angekommen. "Hey! Wakashimazu den Ball solltest du fangen können!", rief ihnen Hyuga zu. Der Ball rollte Kalypso vor die Füße. "Willst du zurückschießen?", fragte er sie. Sie dachte nicht lange nach. Bald würden es sowieso alle wissen, der Schulhof war nicht gerade voll und es war einfach zu verlockend den Ball zurück zu schießen. Sie holte aus und der Ball flitzte knapp oberhalb des Pflasters über den Boden, machte eine Kurve und traf den Tiger ebenfalls in den Bauch. Grinsend wandte sie sich Ken zu. "Nun habt ihr die gleichen Schmerzen!" Er lachte auf und gemeinsam gingen sie zu ihren Freunden. "Was war den das für ein Schuss?", fragte Kojiro verdattert und rieb sich den Bauch. Mit so etwas hatte er wirklich nicht gerechnet. "Er hat keinen Namen.", antwortete Kaly. "Ist aber voll super.", staunte Takeshi. "Danke." Sie mochte den Jüngeren Mitspieler der Mannschaft, doch sie würde ihn nicht unterschätzen. Sein Zusammenspiel mit Kojiro war wirklich erstklassig. In dem Moment kam YinYao zu ihnen. "Guten Morgen! Gehst du mit mir ins Sekretariat?" "Klar. Gerne. Bis nachher, Leute." Die beiden Mädchen gingen quatschend in Richtung des Schulgebäudes. "Hast du gewusst, dass sie spielen kann?", fragte Hyuga seinen Freund. "Ja. Wir haben miteinander trainiert, sobald alle anderen weg waren." "Warum?" "Ach, nur so, wir wollten es beide und dachten, dass es doch unsinnig wäre, getrennt zu trainieren." "Wenigstens kennt einer von uns ihre Schüsse." "Diesen hier hat sie noch perfektioniert, seid ich das letzte Mal mit ihr gespielt habe. Sie war in der Nationalmannschaft von Irland. Hat bei der EM mit ihrer Mannschaft den zweiten Platz gemacht." "Wow. Wenn die anderen auch so gut sind, haben wir es gar nicht so leicht." "Bei den anderen weiß ich es nicht." "Zumindest ist es ein gutes Training." "Ja, das ist es bestimmt." "Wir sollten auch langsam zu unseren Klassen gehen.", mischte sich Takeshi ein. "Ja, machen wir das. Ich will nicht schon wieder nachsitzen. Besonders heute wäre es sehr schlechtes Timing, dann müsstet ihr ohne mich auskommen.", grinste der Tiger. Er freute sich schon die Herausforderung am Nachmittag. Die Mädchen wären zwar nichts im Vergleich zu Tsubasa Ohzora, aber ein guter Kampf könnte es schon werden. Im Sekretariat war die Angelegenheit schnell erledigt, YinYao schrieb sich noch in keine AG ein, da sie hoffte, dass es bald eine Fußballmannschaft geben würde in der sie mitspielen könnte. Doch das war normal, die wenigsten Neuankömmlinge entschieden sich gleich am ersten Tag. Sie schafften es noch mit dem Läuten in die Klasse zu kommen und setzten sich auf ihre Plätze. YinYao bekam den Tisch hinter Kalypso. Unter der Stunde schrieb Kaly Ken einen Zettel und fragte noch einmal, was er von ihr wollte, wenn der Trainer zusagte. Er aber grinste sie nur an und schüttelte den Kopf. Grummelnd wandte sie sich wieder dem Lehrer zu, der vorne stand und in den Raum sprach, obwohl ihm die wenigsten zuhörten. Aber sie wollte es schließlich in die Oberschule schaffen, also sollte sie besser aufpassen. Kalypso wartete den ganzen Tag sehnsüchtig auf das Ende des Trainings der Jungs, dann half sie ihren Freundinnen schnell mit den Handtüchern und entschuldigte sich kurz. Ken hatte es wirklich geschafft, den Trainer ins Büro zu locken. Sie klopfte an. "Herein!" Sie öffnete die Tür. "Trainer Kitazume. Ich müsste kurz mit ihnen sprechen." "Ach, sie auch? Nun, Wakashimazu hat zuerst gefragt." "Um ehrlich zu sein, Trainer, ist meine Aufgabe schon erledigt. Danke." Ken verbeugte sich, ging hinaus und schloss die Tür hinter sich. Der Trainer hob fragend die Augenbrauen. "Was soll das bedeuten?" "Nun, es hätte eigenartig ausgesehen, wenn ich Sie beim Spielfeld um eine Unterredung gefragt hätte, deswegen bat ich Wakashimazu darum. Ich hätte ein Bitte." "Fahren sie fort." "Nun, ich spiele schon lange selbst Fußball, und war nicht gerade erfreut, dass es hier keine Mannschaft für Mädchen gibt, aber in Wahrheit gibt es eine solche schon. Sie nennen sich FMC Toho. Es sind alles Mädchen aus unserer Schule, sie spielen wirklich gut, aber ihnen wäre nie die Idee gekommen, an der Schule anzufragen, um sie offiziell zu machen. Ich finde aber, dass es Verschwendung wäre. Doch mir würden sie nicht glauben, aber vielleicht ihnen, wenn Sie sagen, dass sie gut genug wären und Trainer haben sie auch keinen richtigen." "Nun, ich kann sie mir gerne einmal ansehen und zumindest bis Ende des Schuljahres der Trainer sein, das ist nicht mehr lang. Nächstes Jahr, wenn sie gut genug sind, könnte die Schulleitung einen neuen Trainer anfordern. Der nur eure Mannschaft trainiert." "Es müsste aber so geschehen, dass sie Sie nicht sehen." "Wie stellst du dir das vor?" "Wir haben heute um 16 Uhr Training am versteckten Fußballplatz." Mit einem Nicken deutete er ihr an fort zu fahren. Er kannte den Platz. "Und danach spielen fünf von uns gegen fünf Jungs, unter anderen Wakashimazu, Hyuga und Sawada. Meine Idee wäre es, dass Sie vielleicht bei beidem oder zumindest beim Spiel zusehen könnten." "Das tue ich gerne. Ich soll mich also einfach hinter den Bäumen verstecken?" Ihre Augen begannen zu leuchten und sie nickte. "Danke, Trainer Kitazume." "Gut, dann hilf jetzt wieder den anderen Betreuerinnen." "Ja." Sie ging aus dem Büro, schloss die Tür hinter sich und wiederholte aus lauter Freude ein paar der schwierigsten Tanzschritte, die sie in ihrer Kindheit gelernt hatte. Und zum ersten Mal in ihrem Leben machte sie alles richtig. Das nahm sie als gutes Omen. "Also kommt er?", fragte Ken plötzlich hinter ihr. Sie strahlte ihn an. "Ja. Danke." "Nun, wenn er sich dazu entschließt euch zu trainieren und das wird er, würde ich gerne mit dir am Samstagabend ausgehen." "Das ist die Belohnung?" "Ganz genau, was hast du denn gedacht?" "Gar nichts." Sie verschloss den Gedanken, der ihr seit dem Morgen durchs Hirn gespukt war und sie sehr nervös gemacht hatte, in den hintersten Winkel ihres Gehirns. "Ich gehe gern mit dir aus, das hättest du nicht als Bedingung machen müssen." "Ich wollte auf Nummer sicher gehen." Aber er war froh, dass sie betont hatte, sie ginge nicht wegen seiner Hilfe mit. Da kam Kalypso plötzlich ein Gedanke. "Aber ist am Samstag nicht euch Qualifikationsspiel gegen Musashi?" "Ja, da hast du Recht. Dann können wir gleich unseren Sieg feiern." "Du bist dir so sicher zu gewinnen?" "Ja, das bin ich. Ich muss." Ihr fiel sein Vater ein. "Dann wirst du auch. Ich sorge für eure Erfrischungen und danach feiern wir was das Zeug hält!" Er zog sie an sich und küsste sie. Da kam Yuriko um die Ecke "Kaly, bist du da irgend... Oh, entschuldigt." Kichernd ging sie wieder zurück. Die Irin hatte sich beim Klang ihrer Stimme schnell von Ken gelöst und starrte ihr jetzt mit rotem Gesicht hinterher. Als sie sich wieder umdrehte, sah sie ihn grinsen. "Was ist denn da so lustig?" "Nun, irgendwann hätten wir es ihnen sowieso sagen müssen." Die presste ihre Lippen aufeinander. "Da hast du Recht. Jetzt sollte ich Ihnen aber besser helfen." Sie rannte ihrer Freundin schnell hinterher. Vielleicht konnte sie sie einholen, bevor sie den anderen etwas sagen würde. Doch sie hörte das Kichern schon, als sie zum Waschraum kam. Sie hatte zu lange gebraucht. Jetzt würden wahrscheinlich endlos viele Fragen auf sie niederprasseln und die Zwillinge würden wieder ihr "Oh-oh-oh" von sich geben. Das würde ihr wohl alles nicht erspart bleiben und so holte sie noch einmal tief Luft und ging in den Raum hinein. "Kaly!", riefen sie aus und schon der Ton färbte ihre Wangen rosa. "Also, seit wann läuft da was zwischen euch?", fragte Yuriko ganz direkt. "Gestern Abend.", murmelte Kalypso. "Und da stiehlst du dich schon weg, um dich heimlich mit ihm zu treffen?!", fragte Ai ent- oder begeistert, das konnte die Irin nicht so gut unterscheiden. "Nein, das war wegen etwas anderem, wir sind uns nachher über den Weg gelaufen, haben geredet und uns geküsst. Mehr nicht." "Was war das andere?", wollte Yuri wissen. "Das erfahrt ihr noch früh genug, ich kann es euch nicht sagen." "Eine Überraschung?", fragte Tuna. "Oh-oh-oh. Wir lieben Überraschungen.", fuhren die Zwillinge synchron fort. "Ich nicht.", meinte Yuriko. "Du wirst dich trotzdem noch etwas gedulden müssen. Übrigens hat mich Ken eingeladen, am Samstag mit ihm auszugehen und ihren Sieg zu feiern.", lenkte Kaly vom Thema ab. "Oh-oh-oh." "Er ist wohl sehr von ihrem Sieg überzeugt.", sagte sie trotz der Zwillinge. "Das ist er. Und warum auch nicht, sie sind gut." Sie grinste ihre Freundin an. "Aber wir sind besser. Komm, machen wir das hier fertig, damit wir zu unserem Training kommen." "Ja." ----------------------------- So, das war's. Würde mich über ein paar Kommis freuen! Hab schon den Anfang vom nächsten Kapitel geschrieben und melde mich, wenn es weitergeht!! Bis zum nächsten Mal Sheepee Kapitel 11: Neuheit bei Toho ---------------------------- HI! Nach langer, langer Wartezeit melde ich mich wieder zurück. So lange schon, dass ich nicht mehr weiß, wer mir die ganzen netten Kommis geschrieben hat. Allerdings wisst ihr das hoffentlich eh noch und ich spreche euch hiermit meinen Dank aus. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Viel Spaß!!!!!! --------------------------------------- 11. Kapitel - Neuheit bei Toho Sie schafften es gerade noch rechtzeitig zum Training, alle anderen waren schon da und so konnten sie gleich beginnen. Wie schon vorher von Kalypso vermutet war YinYao wirklich gut und passte auch gut in die Mannschaft. Sie bildete ein gutes Team mit Yuriko im Angriff. Marika konnte sich nun wirklich auf die Verteidigung konzentrieren und Kaly schaltete sich nur ein um Vorlagen zu machen und übernahm ihre Hauptaufgabe im Mittelfeld. "Die Jungs haben keine Chance.", grinste sie, als sie zu trainieren aufhörten. Sie benötigten eine kleine Pause vor dem Spiel. Immerhin würde es ein wirklich harter Kampf werden. "Ja, wir werden es ihnen zeigen." Kalypso sah sich zwischen den Bäumen um. War Trainer Kitazume dort irgendwo? "Was suchst du?", fragte Yuriko. "Späher.", antwortete YinYao für sie. Sie ahnte, was die Irin vor hatte und bemerkte, dass sie um eine Antwort verlegen war. "Ich würde es meinem Bruder zutrauen. "Ach, das machen die nicht.", winkte Marika ab. "Natürlich, das macht jede Mannschaft.", widersprach Irane. Sie war nicht so gutgläubig, wie die Verteidigerin. "Besonders wenn sie die Stärke ihrer Gegner nicht kennen." Die anderen sahen sie zweifelnd an, aber sie hielten es nicht mehr für unmöglich. In dem Moment kamen die Jungs die Straße herauf. "Dann auf in den Kampf.", grinste Kaly. Auch die anderen freuten sich schon auf das Spiel. Eine solche Herausforderung bekämen sie so schnell nicht wieder. "Na, alles bereit?", fragte Ken. "Natürlich. Ihr hoffentlich auch." "Klar. Aber denkt nicht, dass ihr gewinnt.", posaunte Kojiro hinaus. "Oh, wir werden sehen, wie es am Ende aussieht.", gab Yuriko zurück. Die zwei standen einander lauernd gegenüber. "Hey, hey! Tragt euren Kampf am Spielfeld aus.", beschwichtigte Irane die beiden. "Ja, genau.", sagte Takeshi. Sie begaben sich alle aufs Spielfeld. Yurikos Schwester machte die Schiedsrichterin. Sie warf die Münze, die Jungs hatten Anstoß. Kojiro griff sofort an, nebenher rannte Satoshi. Takeshi blieb im Mittelfeld zurück und Hiroshi hatte die Verteidigung über. Aber weit kam der Tiger nicht. Kalypso schnappte sich den Ball und passte zu Yuriko, nun gingen sie und YinYao in den Angriff über. Doch Hiroshi fing einen Pass ab. Der Ball ging an Takeshi, er dachte, er hätte im Mittelfeld freie Bahn, aber Kaly hatte aufgepasst und kam auf ihn zu gelaufen. Natürlich war Sawada kein Anfänger und wusste, dass er es mit einer ernst zu nehmenden Gegnerin zu tun hatte, er gab an Satoshi ab, der dribbelt bis zu Strafraumgrenze, Marika hatte Kojiro gedeckt und war deswegen nicht schnell genug dort. Der zweite Stürmer schoss, aber der Ball wurde gefangen. Irane hatte keine Probleme damit. "Hier!", der Ball ging wieder an Kalypso, die diesmal selbst voran dribbelte. Gemeinsam mit YinYao spielte sie Hiroshi aus und überließ dann Yuriko den Schuss. Ken war nicht umsonst der zweitbeste Torwart der Japanischen Jugendnationalmannschaft. Er hielt sein Tor sauber. Kaly wusste, dass sie ihren Schuss bringen musste, aber sie wollte auch den anderen die Chance geben. Der Ball ging von einer Hälfte in die andere, immer wieder wurde er abgefangen und kam oft nicht einmal in die Nähe des Tors, obwohl sie auf einem verkleinerten Spielfeld spielten. Dann schaffte es Kalypso doch einmal vor Kens Tor und schoss. Die Mädchen am Spielfeldrand jubelten. 1:0 für die Mädchen. Sofort gingen die Jungs in einen noch härteren Angriff über. Kojiro brach durch Marikas Verteidigung und schoss. Schon war der Ausgleich erzielt. "Der Schuss war echt gut.", murmelte Irane. "Kopf hoch!", grinste Kalypso. "Jetzt wird es wenigstens wieder spannender." "Ja.", stimmte auch YinYao zu. "Also kommt, wir greifen wieder an." Sie gingen zum Mittelpunkt und warteten auf den Pfiff von Yurikos Schwester. YinYao dribbelte voran, Yuri war nicht weit hinter ihr. Kaly beobachtete sie. Ihr war aufgefallen, dass die Chinesin noch keine einziges Mal aufs Tor geschossen hatte, vielleicht war es jetzt so weit. Ein Doppelpass und Hiroshi war ausgespielt. Diesmal überließ Yuriko der anderen Stürmerin den Schuss, hatte sie doch einsehen müssen, dass sie bei Ken nicht wirklich viel Chance hatte. Der Ball flitzte wie ein Blitz über das Feld und landete im Tor. "Super!", jubelte Kalypso. Sie hatte geahnt, dass YinYao mehr drauf hatte, als sie während dem Training gezeigt hatte, aber so einen Schuss hatte sie dann doch nicht erwartet. "Danke.", bedankte sich ihre Freundin und grinste. Es war nicht mehr lang zu spielen. "Gar nicht schlecht.", gab Kojiro zu, als er mit dem Ball zum Mittelpunkt des Feldes kam. "Aber freut euch nicht zu früh." Trotzdem schaffte er es bis kurz vor Schluss nicht mehr vor Iranes Tor. Erst in der letzten Minute half ihm Takeshi dabei, Marika auszuspielen. Der Tiger schoss und auch diesmal zappelte der Ball im Netz. Gleich darauf wurde das Spiel abgepfiffen. "Nicht schlecht.", grinste Kalypso und schüttelte Kojiros Hand. "Ja, das könnte man wiederholen.", gab er zu. "Wir wussten zwar, dass ihr spielt, aber dass ihr so gut seid, wussten wir nicht.", gab Satoshi zu. Er würde seiner Schwester jetzt mit mehr Respekt begegnen, überlegte er sich. "Nun ja, wir posaunen es auch nicht unbedingt herum. So gut sind wir nämlich auch nicht.", schüttelte Marika den Kopf. "Darüber denke ich anders.", hörten sie plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Trainer Kitazume war hinter den Bäumen hervor gekommen. "Was machen Sie denn hier?", fragte Yuriko. "Kalypso hat mich gebeten herzukommen, um euch spielen zu sehen. Sie hatte die Idee einer Mädchenmannschaft an der Tohoschule." "Ehrlich?", die anderen, bis auf Ken und YinYao starrten sie an. "Ihr seid zu gut für Hobbyspieler.", murmelte sie leicht verlegen. "Warum hast du das uns nicht gesagt?", fragte Irane. Die anderen Spielerinnen nickten. "Ich dachte, ihr glaubt mir nicht.", gab Kaly zu. "Und Sie meinen, wir sind gut genug für eine richtige Mannschaft?", wandte sich Yuriko an den Trainer. "Oh ja, wenn ihr einverstanden seid, werde ich mich mit der Schulleitung sprechen und werde dann zumindest für dieses Jahr euer Trainer." "Wir sind einverstanden.", warfen die Tsonekamas ein und alle anderen stimmten ihnen zu. "Nun, Jungs.", grinste Kalypso. "Sieht so aus, als könntet ihr euch neue Betreuerinnen suchen." Kojiro und Takeshi sahen nicht gerade glücklich aus, Satoshi und Hiroshi waren schadenfroh, sie traf es schließlich nicht. Ken nahm das ganze gelassen, er hatte mit so etwas schon geahnt. "Aber wir könnten zumindest noch bei dem Turnier den Job machen.", beruhigte sie Yuriko. Hyuga atmete erleichtert auf. "Danke." "Gut, dann wäre das geklärt.", schloss Kitazume und verabschiedete sich. "Ich gebe euch Bescheid, was der Direktor von dieser Idee hält." Auch die anderen zerstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Zum Schluss blieben nur noch Ken und Kalypso übrig, die gemeinsam nach Hause gingen. "Ihr habt gut gespielt.", meinte Ken. "Danke. Ich bin froh, dass sich Yin Yao so gut eingefügt hat. Aber wenn das Spiel noch weitergegangen wäre, hätten wir gewonnen, auch wenn ihr nicht schlecht wart.", grinste sie frech. Er boxte sie leicht in die Seite. "Jetzt hochmütig werden? Na, warte." Er zog sie an sich und küsste sie. "Vielleicht hab ich deinen Ball nur ins Tor hineingelassen, weil ich dich so gern habe?" "Nein, du verschenkst keinen guten Kampf und das ist eines der Dinge, die ich an dir so mag." "Wenn man beim Fußball aufgibt hat man schon verloren." "Ja, aber das ist nicht nur dort so, finde ich." Sie nahm ganz automatisch seine Hand und so schlenderten sie gemeinsam die Straße entlang. "Ich frage mich, ob du es gegen Tsubasa auch schaffen würdest." "Tsubasa Ohzora? Der Superspieler von Nankatsu?", fragte sie erstaunt. "Genau der. Bisher hat er uns immer besiegt. Heuer haben wir noch Takeshi, aber trotzdem wird es nicht leicht werden." "Ihr schafft es. Ihr müsst es schaffen!", sagte sie zu ihm. "Ja, ich weiß. Wir strengen uns auch alle an. Die erste Hürde am Samstag werden wir überwinden und dann sind die anderen auch nicht mehr so schwer. Musashi ist ein Spitzenteam. Auch wenn Misugi Herzkrank ist." "Davon habe ich auch schon gehört." Sie waren bei ihrem Haus angekommen und standen noch kurz davor. "Glückwunsch, dass du es geschafft hast, die anderen zu überzeugen. Sie können ganz schön dickköpfig sein." "Ach, sie wollten das eigentlich selbst. Sie haben nur einen kleinen Schubs gebraucht. So ähnlich, wie ich früher." "Du redest von deinem Cousin?" "Ja, ich würde ihn gern einmal wieder sehen. Ich werde ihn heute wahrscheinlich anrufen und ihm alles erzählen. Vielleicht kommt er in seinen Ferien einmal." Sie lächelte verträumt und dachte daran, wie viel Spaß sie hier haben könnten. Ken merkte, dass sie ihm in Gedanken davonflog, aber es störte ihn nicht, auch er hatte Freunde, die weiter entfernt wohnten. Er gab ihr einen Kuss, der sie wieder auf den Boden holte und ging nach Hause. Sie sah ihm noch nach, dann drehte sie sich auch um sperrte die Tür auf. Sie lief hinauf in ihr Zimmer und ließ einfach alles auf den Boden fallen. Kaly rechnete schnell nach und entschied, dass sie in Irland anrufen konnte. Deswegen ließ sie sich aufs Bett plumpsen und wählte die Nummer ihres Cousins. "Tuut, tuut,...." "O'Flatery!" "Ebenfalls.", lachte Kalypso, sobald Max abhob. "Oh, die Japanerin ruft wieder einmal an. Wie geht's dir?" "Gut danke, ich hab hier neue Freunde gefunden, aber mit dir wäre es noch lustiger." "Hmm...Vielleicht kann ich ja einmal kommen. Spielst du noch Fußball?" "Ja, in der ersten Zeit hab ich mit dem Torwart der Schulmannschaft trainiert. Er ist derzeit der beste in Japan. Aber dann bin ich zu der Hobbymannschaft von den Mädchen aus der Schule gestoßen und hab heute den Trainer der Jungs gebeten, uns auch zu trainieren. Jetzt gibt es an unserer Schule auch eine Mädchenmannschaft. Das wird ein richtiger Spaß." "Kann ich mir vorstellen. Sind die anderen denn gut?" "Ja, sehr gut, ein paar sogar spitzenmäßig. Da ist eine Chinesin, die auch erst hergezogen ist, sie spielt 1A im Sturm. Und drei Japanerinnen im Tor, in der Verteidigung und die zweite Sturmspitze, sie sind wirklich klasse. Oder die Zwillinge, sie brauchen gar nichts mehr zu sagen, die verstehen sich blind. Ihr Passspiel kann fast keiner stoppen." "Du bist wieder einmal Mittelfeldregisseur?" "Ja, das Mittelfeld hat noch ein paar Lücken aufgewiesen." "Dann hast du ja die perfekte Mannschaft gefunden, Cousinchen." "Könnte man sagen, aber in Irland war sie genauso perfekt. Hast du die anderen mal wieder getroffen?" "Ja, ich war bei einem Spiel. Im Mittelfeld gibt es noch ein paar Problemen, aber sie haben gewonnen." "Das ist gut. Und, wann kommst du hierher?", drängte sie. "Ich weiß nicht. Wir haben zwar bald Ferien, aber ob mich Mum und Dad lassen ist eine andere Sache." "Du hast doch ein Quartier hier. Die Flüge sind auch nicht mehr so teuer. Ich möchte dir ein paar Leute vorstellen." "Ja, ich komme. Irgendwie werde ich es schaffen. Aber ich sag dir nicht wann. Ich werde einfach an einem Tag plötzlich vor eurer Tür stehen und klingeln." "Super. Ich mag solche Überraschungen!", freute sie sich. "Dann leg ich jetzt auf. Bis dann." "Bye, Max." Lächelnd legte sie das Telefon weg. Ihr Cousin würde kommen. Hierher. Nach Japan. Was würde er zu ihrem Team sagen? Was hielte er von Ken? Oh Gott, er würde doch nicht den Beschützer markieren wollen??? Am besten, sie ließe alles auf sich zukommen, wie es kommen wollte. Sie konnte ja doch nichts daran ändern. Ende der Woche musste sie den Jungs die Daumen halten. Sie hoffte wirklich auf einen Sieg. Ken durfte das Fußballspielen nicht aufgeben. Er liebte es viel zu sehr. ---------------------------------------------- So, das war's erst mal. Ich arbeite schon am nächsten, muss aber auch was für die Schule tun. *seufz* Bye Schreibt's mir ein Kommi!!!! Sheepee Kapitel 12: Freud und Leid -------------------------- Hi! Nach langer, langer Zeit ist es wieder so weit. Es tut mir Leid, dass ich euch so lange warten lassen musste, aber das Problem mit dem Schulstress müssten die meisten von euch kennen. Ich danke meinen lieben Kommiwritern: Kathryn24, Iatreia-chan, mimi_alis, besa und crawford (hier kommt der von dir so heftig gewünschte Lesestoff. *gg*) Und jetzt halt ich euch nicht länger auf. Viel Spaß beim Lesen!!! _____________________________________________________________ 12. Kapitel - Freud und Leid "Ein großartiges Spiel!", brüllte der Kommentator ins Mikrofon. Die Zuschauer jubelten noch immer. Toho gegen Musashi mit erstem als Gewinner, daran würde man sich noch lange erinnern. Die Spieler von Toho hatten sich bereits umgezogen und ihre Betreuerinnen waren auch schon bei ihnen. Alle waren in Hochstimmung und jubelten. Es war ein schweres Match gewesen, aber sie hatten Jun und Co. geschlagen. Das musste doch ein gutes Zeichen für das Turnier sein. Da wurde auf einmal die Tür aufgestoßen. "Trainer Kira!", rief Kojiro aus und auch Ken und Takeshi freuten sich darüber, ihren alten Trainer zu sehen. "Haben sie dich gezähmt Kojiro? Du bist weich geworden, nur noch ein Kätzchen im Käfig! Ich leite jetzt ein Trainingscamp in Okinawa. Komm dorthin, wenn du willst." Er verschwand wieder. Wie ein Geist, doch plötzlich war die Stimmung gedämpft. Hyuga starrte auf die Tür. "Kojiro...", meinte Ken und wollte zu seinem Freund gehen, der schüttelte den Kopf und verschwand aus der Umkleidekabine. "Das stimmt doch gar nicht!", ärgerte sich Yuriko. "Warum sagt der so etwas, wo Kojiro so gut gespielt hat!" "Trainer Kiras Methoden sind einzigartig. Ohne ihn wären wir sonst nicht so gut. Aber es erstaunt mich auch.", antwortete Ken. Nun leise geworden ging die ganze Mannschaft hinaus. Sie versuchten sich fröhlicher zu geben, als sie die Reporter bemerkten, aber jeder fragte sich, was Kojiro jetzt tun würde. "Willst du ihn suchen?", fragte Kalypso ihren Freund. "Nein, er wird meine Hilfe nicht wollen." "Ihr seid Freunde.", wandte sie ein. "Aber er bearbeitet Probleme lieber allein. Ich habe auch den Ruf eines Eigenbrötlers. Wusstest du das nicht?" "Nein, bisher habe ich nichts davon gemerkt.", grinste sie. Langsam wurde die allgemeine Stimmung wieder besser. Es lachten wieder einige. Für sie war die Leistung ihres Captains spitzenmäßig gewesen und sie vertrauten darauf, dass er wieder kam. Nur Yuriko machte sich noch Sorgen und verabschiedete sich bald. Sie hatte die Absicht, ihn überall zu suchen. Bis sie ihn fand. "Nun, du hast doch unser Verabredung hoffentlich nicht vergessen?", fragte Ken grinsend. "Wie könnte ich. Wann holst du mich ab?" "Wie wäre es um 19 Uhr? Wir gehen was essen und dann in einen Club." "Klar. Ich werde fertig sein." "Verrätst du mir, was du anziehst?" Sie lachte "Nein, da musst du dich überraschen lassen." "Schade, aber bei so einem Dickkopf kann man nichts machen.", neckte er sie. "Hey, wer hat da den Dickkopf??", regte sie sich, wie von ihm geplant, auf. Er grinste schelmisch und lief voraus. "Da brauchst du doch nicht zu fragen, oder meine Schöne?" "Eigentlich nicht, denn schließlich kannst den nur du haben!", lachte sie nun auch. "Döööt! Falsche Antwort." Sie schoss ihm den Ball, den sie unter ihrem Arm trug, hinterher. Aber er fing ihn mit Leichtigkeit und warf ihn zu zurück. "Du hast schon einmal besser geschossen." Sie wiederholte ihren Schuss und traf ihn am Kopf. "War das jetzt gut genug?", lächelte sie schadenfroh. Normalerweise hätte sie ihn nicht getroffen, aber er hatte nicht aufgepasst. Er hielt sich den Kopf und hatte das Gefühl, Sterne zu sehen. Es war schon lange her, dass er einen Ball an seinen Schädel bekommen hatte. "Gar nicht so schlecht.", meinte er. Sie hatte ihn mittlerweile eingeholt und küsste ihn an die Stelle, an der sie ihn getroffen hatte. "Besser?", grinste sie, nicht so mitfühlend, wie sie eigentlich sein wollte. Sie fand es noch immer witzig und musste ihr Lachen zurückhalten. "Du findest das lustig, oder?", fragte er. Wohl oder übel, sagte sie doch, was sie dachte: "Na ja, ich hab schließlich den besten Torwart in Japan abgeschossen, das hat schon was." "Irgendwann zahl ich dir das heim, darauf kannst du dich verlassen." Aber er grinste schon wieder. Ob Wakabayashi sich auch abschießen lassen würde? Er wusste es nicht, aber es hatte ein gutes gehabt, denn Kaly stand noch immer so nah bei ihm, dass er die Distanz zwischen ihren Mündern schnell überbrückte und sie unerwartet küsste. Ihre Reaktion war äußerst befriedigend. Ihr Lachen verstummte sofort und sie ließ sich mit einem leisen Seufzer an ihn sinken. Er zog sie an sich und genoss ihren Geschmack und ihren Geruch. Auch wenn Ken es nicht zugab, hatte er, als er sich von Kaly löste, Kojiros Verhalten nach dem Spiel noch immer im Hinterkopf. Das wissen, dass sein Freund seinen Beistand nicht wollte, verletzte ihn und doch verstand er es und er vertraute Hyuga. Er würde ihn nicht im Stich lassen und alles unternehmen, damit sie die Meisterschaft in diesem Jahr gewannen. Yuriko hatte sich auf eine Odyssee durch Tokio begeben. Ihre Gedanken bestanden nur noch aus ihren Sorgen um Kojiro. Würde er wieder impulsiv handeln? Es stimmte schon, dass er als Schulanfänger bei Toho eigensinniger gewesen war, wodurch er ständig auffiel und Probleme mit den Lehrern hatte. Jetzt wurde er endlich zugänglicher und gerade dann kam dieser Kira. Sie könnte ihn umbringen. >Kojiro ist ein super Spieler. Einer der Besten in Japan, was hat dieser Kira?" Sie kam zum Haus von Kojiros Familie. Vor dem Eingang spielten drei Kinder. Sie sahen auf, als sie näher kam. "Hallo. Ich suche Kojiro Hyuga." "Mein großer Bruder ist schon wieder weg.", sagte der kleine Junge. Also waren das seine Geschwister, mutmaßte sie. Richtig süß. "Wo ist er denn hin?" "Ich glaube zum Bahnhof.", antwortete die Schwester. "Bahnhof?", murmelte sie entsetzt. Die Kinder starrten sie an und sie versuchte wieder ganz entspannt zu lächeln. "Danke!" Sie winkte zum Abschied und machte sich eilig auf den Weg. Was wollte Kojiro am Bahnhof? Wollte er wirklich zu seinem alten Trainer. Aber dann ging er das Risiko ein von der Schule geschmissen zu werden. Sie musste ihm sein Vorhaben unbedingt ausreden. Keuchend kam sie am Bahnhof an. Das letzte Stück war sie vor lauter Panik gerannt. Dann starrte sie in das Gewimmel der Leute. Es waren viel zu viele, wie sollte sie ihn da so schnell finden. Sie sah auf die Anzeige. Der nächste Zug nach Okinawa ging in 45 Minuten. Das war nicht mehr viel Zeit. Sie eilte durch die Menge, sah sich so genau wie möglich um, ging dann auch auf den Bahnsteig, auf dem sein Zug abfahren würde. Noch war keine Menschenseele da. Sie wollte sich gerade wieder umwenden, als sie eine Gestalt am anderen Ende des Steigs sah, die an einer Säule lehnte. Hatte sie doch Glück? Versuchen konnte sie es ja, deswegen ging sie näher ran. Bald schon sah sie den Ball, den er bei sich hatte. Es war Kojiro. Er sah so verloren aus. Langsam und leise ging sie zu ihm. Was sollte sie sagen? Die ganze Zeit, hatte sie gedacht, sie müsste ihm etwas ausreden, aber sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte. Sie hatten sich bis jetzt nur in der Schule oder am Fußballplatz gesehen. Nie privat oder so. Außer bei Kalys Grillparty, aber da war es fast so wie in der Schule. Sie war bei ihm angekommen. >Sag einfach irgendetwas<, ermunterte sie sich selbst. Kojiro hatte sie noch immer nicht bemerkt, er starrte einfach nur ins Leere. "Hallo.", murmelte sie schon fast. Er wandte trotzdem leicht den Kopf. "Was machst du hier?", fuhr er sie an. Aber sie zuckte nicht zurück. Sie hatte sich geschworen, es wirklich zu probieren. "Ich habe dich gesucht. Du warst so eigenartig nach dem Spiel. Was machst du hier am Bahnhof?" "Ich fahre nach Okinawa.", antwortete er in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ. Sie ließ sich davon nicht beirren, besonders, da jetzt ihre größte Befürchtung wahr geworden war. "Aber du glaubst ihm doch nicht etwa? Du bist ein Spitzenspieler, lass dich von anderen nicht kleiner machen, als du bist!" "Trainer Kira hat Recht. Früher hätte mich Misugis Herzproblem nicht gejuckt. Ist doch seine Schuld, wenn er trotzdem Fußball spielt, aber heute habe ich total auf ihn Rücksicht genommen!" "Was ist falsch an Menschlichkeit?", fuhr Yuriko auf. "Zu viel Menschlichkeit hat am Platz nichts verloren, wenn man gewinnen will. Man darf nicht darauf achten, wenn der andere aufgibt, oder nicht mehr kann. Vielleicht solltest du dir das merken." Er fühlte sich schuldig, weil er seine schlechte Laue an ihr ausließ, aber sie war auf ihn zugekommen, nicht er auf sie und jetzt konnte er sich nicht mehr stoppen. "Ihr werdet mit eurer Mannschaft auch auf Gegner treffen, bei denen der Sieg wichtig ist und da kannst du dich auch nicht einfach umdrehen, nur weil sich eine Gegenspielerin gerade den Fingernagel abgebrochen hat." Sie starrte ihn an, wie ein verletztes Tier. "Wir haben unentschieden gegen euch gespielt!" "Ein paar Glückstreffer, mehr nicht.", wischte er ihr Argument beiseite. "Trainer Kitazume findet, wir sind gut." "Ihr habt Potential, aber ihr müsst noch viel lernen. Manche von euch werden das Training nicht aushalten." "Warum bist du so unfair und gemein?!" Sie verstand ihn wirklich nicht, so war er noch nie. Er war immer freundlich zu ihr gewesen. "Du bist zu mir gekommen, nicht ich zu dir." "Und das gibt dir das Recht, solche Dinge zu sagen." Er zuckte die Schulter. "Auf alle Fälle kannst du jederzeit gehen." "Das werde ich aber nicht, weil ich an die glaube!", sagte sie, obwohl sie den Schmerz in ihrer Brust fühlte. "Ich denke, du bist einer der hilfsbereittesten Menschen, die ich kenne. Und ein sehr guter Spieler. Man kann beides sein. Du trainierst sehr hart und treibst die anderen immer wieder an. Du wirst auch ohne Trainer Kira der beste Stürmer Japans!" "Mein höchstes Ziel ist es aber, Tsubasa Ohzora zu besiegen. Dabei kann mir nur Trainer Kira helfen!", fuhr er sie an. Ihre Worte hatten ihn tief getroffen. Er hielt sich nicht für hilfbereit. "Warum möchtest du Tsubasa so unbedingt schlagen?" "Das kann man nur verstehen, wenn man schon einmal gegen ihn gespielt hat. Es ist einfach so, dass man es schaffen will, trotz seiner unbändigen Energie zu triumphieren. Er hat immer neue Kraftreserven. Schafft es immer wieder, aufzustehen. Außerdem meinte er, er wolle am liebsten gegen Taro Misaki spielen. Das ist schon allein eine Beleidigung für mich. Ich bin sein größter Gegner in Japan! Und dieses Jahr wird er es nicht schaffen, mich zu besiegen." Sie hörte seine leidenschaftliche Rede und verstand ihn. Sie wollte in Fußball auch immer besser werden, auch wenn sie bis jetzt nur heimlich gespielt hatte. "Aber warum trainierst du dann nicht hier in Tokio mehr? So wie Ken und Kaly? Warum riskierst du, bei Toho rausgeschmissen zu werden. Trainer Kitazume wird dich nicht wieder spielen lassen." "Ich werde es schon schaffen, in dem entscheidenden Spiel dabei zu sein, bis dahin schaffen sie es allein und wenn ich dann gehen muss, was soll's?" "Das kann nicht dein ernst sein, dort sind deine Freunde. Und ich.", fügte sie ganz leise hinzu. "Manchmal muss man etwas opfern, um ein Ziel zu erreichen.", winkte er ab. "Aber..." In dem Moment fuhr der Zug ein. Sie wollte ihm gerade ihre Gefühle gestehen, doch neben dem Lärm hörte man nichts. Vielleicht war es gut so, denn sie wusste nicht, wie er auf ihr Geständnis reagieren würde. Sie fand sich langsam damit ab, dass sie ihn nicht mehr umstimmen konnte. "Wolltest du noch etwas sagen?", fragte er, wobei neben ihnen die Leute ausstiegen. "Nein, außer: Pass auf dich auf und viel Glück bei deinem Training." Er lächelte, es war selten, dass er das tat und allein dafür hätte sie ihn noch zigmal nach Okinawa geschickt. "Danke. Viel Spaß hier. Und sag den anderen nichts." "Auch nicht Ken und Takeshi?", fragte sie. Er stieg währenddessen schon ein. "Doch, den beiden schon. Aber sonst niemandem. Tschüss, Yuriko." "Tschüss, Kojiro." Sie winkte dem Zug hinterher, bis er um eine Kurve bog und verschwand. Wie sollte sie es aushalten ohne ihn, besonders, da er nun ihr Herz ganz zu Füßen liegen hatte. Würde sie es überleben, wenn er es wie einen Fußball wegschoss? ________________________________________________________ So, jetzt kamen endlich auch mal Kojiro und Yuriko mehr vor. Wie's weitergeht, erfahrt ihr aber erst später. Ich würd mich über ein paar Kommis freuen. Bye Sheepee Kapitel 13: Freud und Leid -------------------------- HI!!!! Ich melde mich wieder einmal zurück. Bedankt euch vor allem bei Crawford für den Tritt in meinen Allerwertesten. Ich habe versprochen, dass ich das Kapitel hier noch vor meinem Urlaub hochlade und das tu ich jetzt auch. Ich bedank mich jetzt nicht bei jeder einzelnen nochmal, denn ich hoffe, ihr wisst noch selbst, ob ihr jetzt ein Kommi geschrieben habt, oder nicht, sonst könnt ihr ja nachsehen. Aber ich bin schon ein bisschen im Packstress. Also, viel Spaß beim Lesen!!!! --------------------------------------------------- 13. Kapitel – Freud und Leid Yuriko war danach nicht mehr dieselbe. Sie lernte für die Schule und trainierte in der Mannschaft mit, aber sie war still geworden. Immer wieder hörte sie Meldungen von den Lehrern oder Trainer Kitazume, die behaupteten Kojiro würde die Schule verlassen müssen. Sie fand keinen Weg um das verhindern zu können. Was war sie schon? Nur eine ganz normale Schülerin. Hätte ihre Familie viel Geld gehabt, sie hätte vielleicht den Direktor bestechen können. Aber eigentlich war das nicht ihr Stil. Diesen Weg hielt sie für feige und sie wollte mutig sein. Sie war noch am gleichen Tag zu Ken und Takeshi gegangen um ihnen mitzuteilen, dass Kojiro nach Okinawa unterwegs war. Sie hatte angenommen, dass sie wütend wären, weil er die Mannschaft im Stich ließ, aber das waren sie nicht. Sie schienen fast, als könnten sie ihn verstehen. Nun das konnte sie eigentlich auch, aber trotzdem machte sie sich Sorgen um ihn. Wenn er sich doch wenigstens einmal melden würde. Doch das war wahrscheinlich zu viel verlangt. Er hatte immer nur seinen Fußball im Kopf. Sie war unwichtig. Nur ein Mädchen aus seiner Klasse. Vielleicht hatte er ein bisschen mehr Achtung vor ihr, seit sie gegen ihn gespielt hatte, aber mehr nicht. Es würde nie so etwas zwischen ihnen entstehen, wie sie es sich wünschte. „Ich kann das nicht mehr lange mit ansehen.“, murmelte Kalypso Ken zu, während sie von ihrer Tischreihe aus Yuriko beobachtete. „Du kannst aber auch nichts dagegen tun.“ „Ich habe nie bemerkt, dass sie so viel für Kojiro empfindet.“ „Nein, das hat wohl keiner von uns. Er kommt zurück.“ Sie blickte ihn an und runzelte die Stirn. „Ja, ich glaube dir, aber ob sich dadurch die Lage bessert, weiß ich nicht. Er hatte sie früher auch nicht wirklich wahrgenommen. Sie muss schon ziemlich lang auf die Erwiderung ihrer Gefühle warten. Es ist die Frage, ob das überhaupt jemals etwas wird.“ „Das kann ich dir leider auch nicht beantworten. Aber Yuriko ist keine schwache Person, sie kann es schon mit Kojiro aufnehmen.“ „Ja, wahrscheinlich ist sie imstande, den Tiger zumindest ein bisschen zu zähmen. Trotzdem werde ich versuchen, sie so gut wie möglich aufzumuntern.“ Der Lehrer starrte schon wieder zu ihnen herüber, also taten sie schnell so, als wäre das Buch extrem interessant, obwohl Physik weder von ihr noch von ihm besonders geliebt wurde. Nach der Schule hielt Kaly ihre Freundin davon ab, wie sonst immer schnellstmöglich zu verschwinden. Sie hatten beide einen freien Nachmittag und Kalypso hatte sich einen Plan zu Recht gelegt, wie sie die andere ein bisschen aufmuntern wollte. „Komm, wir gehen etwas essen.“ „Ich hab wirklich keine Zeit, Kaly. Ich hab meiner Mutter versprochen, ihr zu helfen.“ „Lüg mich nicht an. Ich hab deine Mutter schon angerufen und ihr gesagt, dass du ein bisschen später kommst, sie hatte nichts dagegen.“ „Wie konntest du nur? Du kannst nicht einfach so über mich bestimmen. Ich brauche dich nicht und ich will auch nicht mit dir zusammen essen gehen.“ Yurikos Zorn hatte die Leidensmiene von ihrem Gesicht gewischt. „Nur weil du ja ach so glücklich bist, musst du mich nicht belästigen. Lass mich also endlich in Ruhe!!“ „Nein.“, dann grinste Kaly sie an. „Endlich redest du ein bisschen mehr mit mir.“ „Gott.“, stöhnend setzte sich die Japanerin auf die Mauer vor der Schule. „Es tut mir Leid, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich hätte das alles nicht sagen dürfen.“ „Schon okay, du musstest ein bisschen Dampf ablassen, schließlich hast du bisher alles in dich hineingefressen. Willst du es mir nicht erzählen?“ Yuriko sah sie eine Zeit lang an. Sollte sie Kaly wirklich ihr Herz ausschütten? Würde sie das gleiche nicht auch bei ihr sagen? „Ja, eigentlich schon“ „Dann komm, wir setzen uns in ein gemütliches Lokal, essen etwas und reden.“ Gemeinsam gingen sie davon und langsam stahl sich auch ein kleines Lächeln auf das Gesicht der Japanerin. Währendessen war Ken schon daheim angekommen. Er hätte gerne den Nachmittag mit seiner Freundin verbracht, aber er verstand, dass sie sich um Yuriko kümmern musste. Also würde er sich wieder einmal ans Lernen machen. Die Prüfungen blieben ihm ja doch nicht erspart. Obwohl es eine ganz gute Idee gewesen wäre, die Fußballspieler von diesen lästigen Dingen zu befreien. Toho war doch so stolz auf sein Team, sie könnten ihnen auch ein bisschen entgegen kommen. Hirngespinste, besser er machte sich endlich an die Arbeit. Doch da läutete das Telefon. Seine Mutter hob ab und rief ihn in den Flur. „Für dich, mein Sohn.“ „Danke.“, er nahm ihr den Hörer ab. „Ja, hallo.“ „Hallo, Ken.“ „Kojiro!“ „Wie geht es dir und den anderen. Ich hoffe ihr trainiert fleißig.“ „Natürlich. Uns geht es gut…“ Er zögerte, sollte er das von Yuriko erzählen? Nein, das ging ihn nichts an. „Trainer Kitazume ist sehr wütend. Ich glaube, er will dich nicht spielen lassen, selbst wenn du zurückkommst.“ „Lass das mal meine Sorge sein. Beim entscheidenden Spiel bin ich dabei.“ „Wann kommst du denn wieder?“ „Noch nicht. Ich bin noch nicht so weit, aber ich schaffe es bis zum Turnier, da bin ich mir sicher.“ „Gut, denn gegen Tsubasa schaffen wir es nicht ohne dich.“ „Dieses Spiel lass ich mir auch nicht entgehen…Ah…Ken, sagst du bitte Yuriko, dass es mir gut geht.“ Sein Freund hatte das kurze Zögern bemerkt. Steckte da auch mehr dahinter? „Natürlich. Sie macht sich Sorgen um dich.“ „Das tut mir Leid.“ „Vielleicht kannst du das wieder gerade biegen, wenn du zurückkommst.“ „Ja, bis bald, Ken.“ „Tschüss.“ Die beiden Jungen legten auf. Ken ging in sein Zimmer und dachte an das Gespräch. Fühlte Kojiro auch mehr für Yuriko, als er zugeben wollte? Waren ihre Gefühle nicht nur einseitig? Er konnte es für das Mädchen nur hoffen. Er würde ihr die Nachricht überbringen, aber zuerst sollte Kaly sie einmal aufmuntern. Yuriko hatte ihrer Freundin alles erzählt. Dass sie sich von Anfang an zu Kojiro hingezogen fühlte und nur wegen ihm als Betreuerin angefangen hatte. Sie hatte sich die ganze Zeit in Geduld geübt, aber mit der war sie jetzt bald am Ende. „Vielleicht ändert sich etwas, wenn er zurück ist.“, meinte Kalypso. „Ich weiß nicht. Womöglich ist es wieder wie am Anfang. Da war er so eigensinnig, noch mehr als jetzt. Er war überhaupt nicht zugänglich.“ „Ich glaube nicht, dass es so wird. Er ist schließlich auch älter geworden. Das kann Kira nicht ändern.“ „Ich hoffe es.“ Sie gingen durch die Straßen und sahen in die Schaufenster. Da hatte Kaly eine Idee. „Wie wäre es, wenn wir dir ein Outfit kaufen, für den Tag, an dem er zurückkommt und dann fallen ihm die Augen raus, wenn er dich sieht.“ Yuriko lachte, das konnte sie sich wirklich nicht vorstellen. Aber die Idee hatte etwas für sich. Also gingen sie auch in die diversen Kleiderläden und schnupperten durch die Auswahl. Erst nach langem Suchen entschieden sie sich endgültig. So besaß Yuri nun einen violetten Rock, nur ein bisschen heller als ihre Haare und dazu ein blassgelbes Top. Sie würde es ganz sorgsam in ihren Kasten verstauen und hoffte, dass Kojiro sie irgendwie vorwarnte, bevor er kam. Als sie dann zu Yuris Haus kam, stießen sie auf Ken, der ebenfalls gerade dorthin wollte. „Hallo, Ken. Was machst du denn hier?“, fragte Kaly. Sie wollte ihn nicht vor ihrer Freundin küssen, weil die sonst vielleicht wieder dachte, dass sie ja ach so glücklich war. Sie wollte sie nicht deprimieren. „Ich habe eine Nachricht für Yuriko.“ „Ja?“, das Mädchen sah ihn alarmiert an. War Kojiro vielleicht etwas zugestoßen. War er endgültig von der Schule geflogen? Oder hatte er sich einfach entschieden in Okinawa zu bleiben?“ „Kojiro hat angerufen. Er bat mich dir auszurichten, dass es ihm gut geht. Er kommt zwar noch nicht zurück, weil er mit sich noch nicht so wirklich zufrieden ist, aber es dauert nicht mehr lange.“ „Und er hat wirklich gemeint, dass du mir das ausrichten sollst?“, fragte Yuriko erstaunt. Konnte sie doch noch hoffen? „Ja, sonst wäre ich nicht hier.“ „Ruft er dich an, wenn er zurückkommt.“ „Ich habe keine Ahnung, aber ich denke schon.“ „Dann gib mir bitte Bescheid. Ich muss jetzt noch ein bisschen lernen. Tschau ihr zwei.“ Freudestrahlend und beschwingt ging sie zu ihrem Haus und schloss die Tür hinter sich. „Es gibt also wirklich Hoffnung für sie.“, lächelte Kalypso. „Ja, ich denke schon.“ Ken zog sie an sich und küsste sie. „Komm, ich bring dich nach Hause.“ „Gut.“ Händchen haltend gingen sie ihren Weg und Kaly erzählte ihm alles, was am Nachmittag passiert war. „Da will ich aber dann dabei sein, wenn sie ihn begrüßt. Ich würde gerne wissen, wie Koji ohne Augen aussieht.“, lachte Ken. „Untersteh dich. Dieser Augenblick sollte nur den beiden gehören. Sonst wird da nie was draus.“ „Ja, ja. Aber Yuriko könnte ein Foto machen.“ „Eigentlich mag ich deine fiese Ader. Warum versteckst du sie nur immer so gut?“ „Ach, reine Gewohnheitssache. Aber ich glaube, ich bin dir noch eine Abreibung schuldig.“ „Wie?“ Sie sah das listige Glitzern in seinen Augen und dachte an den Ball, mit dem sie ihn vor ein paar Tagen abgeschossen hatte. „Aber das ist doch jetzt schon viel zu lange her.“ „Glaubst du. Dafür gibt es keine Verjährungsfrist.“ Er packte sie an den Hüften und hob sie hoch. Lachend versuchte sie sich zu befreien, schaffte es aber einfach nicht. „Was hast du vor?“ „Ganz sicher bin ich mir noch nicht, aber langsam kommt mir da eine ganz nette Idee.“ Erst jetzt bemerkte sie, dass sie an ihrem Haus längst vorbei waren. „Wohin…?“ Er warf sie kurz in die Luft und ihr stockte der Atem. „Wehe, du machst das noch mal. Ich bin doch kein kleines Kind mehr.“ „Nein, das wäre etwas leichter.“, grinste er. „Hey.“ Empört gab sie ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Das war nicht als Beleidigung gemeint, meine Liebe. Eigentlich fühlt es sich ganz gut an, dich zu tragen.“ Das stimmte. Er genoss es wahrscheinlich zu sehr, wie sie sich in seinen Händen anfühlte. Freundlich grüßte er eine Frau, die sie aus ihrem Garten anstarrte. Da bemerkte Kaly zum ersten Mal, dass ziemlich viele Leute in der Gegend waren und ihnen hinterher sahen. Sie wurde leicht rosa und flüsterte ihm zu. „Du könntest mich langsam wieder runter lassen.“ „Gleich.“ Sie waren bei seinem Haus angekommen. Im Garten hatten seine Geschwister ein kleines Schwimmbecken von einem Meter Tiefe aufgestellt. Das war sein Ziel. Kaly sah nicht, wohin er ging, war aber froh, endlich von der Straße herunten zu sein. Doch dann kam der Schock, als das kalte Wasser über ihrem Kopf zusammenschlug. Prustend tauchte sie kurz darauf wieder auf. „Das war gemein, Ken.“ „Ich dachte, du magst meine fiese Ader.“, grinste er. „Ich glaube, das habe ich mir anders überlegt.“ Sie wand ihre Haare aus. So etwas schrie nach Rache und sie hatte auch schon eine Idee. Sie blickte ihn vorwurfsvoll an. „Du könntest mir wenigstens raus helfen.“ Er ahnte nichts Böses und kam an den Beckenrand, um sie wieder an den Hüften zu nehmen und herauszuheben. Dazu kam es aber nicht. Denn er fand sich plötzlich auch im Wasser wieder. Kaly war bei ihrem Manöver zwar auch wieder ins Wasser getaucht worden, aber das war es ihr wert gewesen. Lachend sah sie zu, wie er seine Haare ausdrückte. „Du hast also auch etwas Hinterhältiges an dir.“ Sie grinste. „Ich denke schon.“ Sie strich sich ein bisschen Wasser aus den Augen. Da bemerkte er, wie eng ihr Top an ihrem Körper klebte. Es war ein so verführerischer Anblick, dass er jede Rache vergaß und sich auf sie zu bewegte. So kam es, dass er plötzlich vor ihr stand und sie küsste, als sie ihre Augen wieder öffnete. Sie grub ihre Finger in sein nasses Haar und zog ihn noch enger an sich. Keiner hörte die Terrassentür zufallen, aber die Stimme vernahmen sie und auch deren Befehlston: „Ken!“ ---------------------------------------------- Wie's jetzt wohl weitergeht??? Tja, das erfahrt ihr dann wohl erst in einem Monat. Ihr könnt ja eure Theorien ins Kommi reinschreiben. *gg* Ich schreib auch jedem nach dem Urlaub zurück. Bye Sheepee Kapitel 14: Versöhnung möglich oder nicht? ------------------------------------------ Hi! Es tut mir sehr, sehr Leid, dass ich so lang nichts getan habe, aber ich bin jetzt im letzten Jahr, hab also Matura (die österreichische Form von Abitur) und daher viel mehr zu lernen, als in den letzten Jahren. Ich hoff, ihr verzeiht's mir das und habt Spaß am nächsten Kapitel!! Bye Sheepdog _________________________________________ 14. Kapitel – Versöhnung möglich oder nicht??? Keiner hörte die Terrassentür zufallen, aber die Stimme vernahmen sie und auch deren Befehlston: „Ken!“ Der gerufene ließ Kalypso los und drehte sich blitzschnell um. Automatisch schob er sie hinter sich und nahm die Abwehrstellung ein bevor er sich wieder lockerte, dies war schließlich kein Karatekampf, sondern einer auf verbaler Ebene. „Vater.“ Er kam gar nicht dazu weiter zu sprechen. „Was tust du im Schwimmbecken mit dieser…dieser…“ Er schien kein Wort für das Mädchen zu finden. „Darf ich dir meine Freundin vorstellen? Kalypso O’Flatery, mein Vater.“ „Sehr erfreut, sie kennen zu lernen, Herr Wakashimazu.“ Fast wäre sie in einen Knicks gesunken, obwohl sie dieses Bedürfnis zuvor noch nie verspürt hatte. Kens Vater nickte ihr nur steif zu. „Komm sofort aus dem Wasser. Du hast heute noch nicht trainiert, wie willst du da besser werden?“ Sein Sohn setzte zu einer hitzigen Erwiderung an, aber der ältere sprach schon weiter: „Andauernd spielst du Fußball und jetzt verbringst du auch noch Zeit mit etwas noch unwichtigerem.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und ging. „Es tut mir Leid.“, sagte Ken zu ihr und nahm ihr Gesicht in die Hände. „Dein Vater ist wohl nicht allzu begeistert. Aber keine Angst, ich halt das schon aus.“ Sie gab ihm einen kurzen Kuss und kletterte aus dem Becken. „Vielleicht solltest du jetzt wirklich trainieren gehen, sonst regt er sich noch mehr auf.“ „Ich bringe dich noch nach Hause.“ „Ach was, es ist nicht weit und ich bin kein kleines Kind mehr.“ Sie grinste ihn an. „Wir sehen uns morgen, ja?“ „In Ordnung.“ Er sah ihr nach, als sie den Garten verließ und drehte sich seufzend um, der wirkliche Kampf würde erst jetzt stattfinden. Am besten er holte sein Trainingsgewand, um ordentlich dafür gerüstet zu sein. Der Satz hatte Kalypso mehr getroffen, als sie zugeben wollte. Sie hatte zwar schon oft Ablehnung erfahren in ihrem Leben, aber nie derart stark. Warum hatte Kens Vater etwas gegen sie? Oder war es gegen Mädchen im Allgemeinen, weil sie seinen Sohn vom Training abhielten? Kens Leben musste wirklich schwierig sein, da hatte sie viel mehr Glück. Sein Vater kam ihr wirklich vor wie ein Herzog oder König. Gebieterisch und immer in dem Glauben, dass alles nach seinem Willen laufen würde. Nur Ken wehrte sich scheinbar dagegen und das passte dem Herrscher natürlich überhaupt nicht. Sie würde gern einmal die Mutter ihres Freundes kennen lernen. Wie die wohl war? Aber höchstwahrscheinlich würde es dazu keine Chance geben. Nach dem heutigen Erlebnis wäre sein Haus nahezu tabu für sie. Außer sie schaffte es Herrn Wakashimazu für sich einzunehmen. Das hatte sie schon öfter geschafft, aber ob es auch diesmal möglich war? Er wäre ein härterer Brocken, als alle zuvor. Doch sie hatte selten aufgegeben, ohne zu kämpfen, nun brauchte sie nur noch einen Schlachtplan. Kaum war Ken im Dojo, als auch schon sein Vater kam. „Du hättest freundlicher sein können.“, warf er ihm vor. Der ältere nahm diesen Vorwurf gar nicht zur Kenntnis. „Wie konntest du unsere Familienehre nur so beschmutzen?“ „Wie? Ich beschmutze gar nichts.“ „Oh doch, mit diesem ausländischen Mädchen, das dich vom Training abhält. Denkst du denn gar nicht an die Zukunft unserer Familie?“ „Nur weil sie keine Japanerin ist? In ihren Adern fließt sehr wohl japanisches Blut und ansonsten könnte dir das auch egal sein! Niemand achtet mehr darauf.“ „Genügend Leute tun das. Du schadest deiner Familie mit dieser…dieser Liaison.“ „Ich schade keinem damit. Ich habe sie sehr gern und bin gerne mit ihr zusammen. Ich hab schon ihre Eltern kennen gelernt, sie sind auch sehr nett und waren freundlich zu mir. Du hingegen hattest nur verletzende Worte für sie übrig, das ist eine wirkliche Schande.“ Er sah, wie sich die Augen seines Vaters weiteten. So hatte er auch wirklich noch nie mit ihm gesprochen. Natürlich hatte er sich geweigert auf das Fußball spielen zu verzichten, aber dieser Streit war nichts gegen jetzt gewesen. Doch was sollte er tun? Die Worte hatten Kaly verletzt, auch wenn sie es nicht zugeben wollte und das konnte er nicht durchgehen lassen. Sein Vater fand keine Antwort mehr und verließ das Dojo. So blieb Ken allein mit seinen Gedanken. Er hatte nur zwei Möglichkeiten, entweder hielt er Kalypso davon ab, zu ihm zu kommen oder er tat alles für eine Versöhnung der beiden. Irgendwie war ihm das zweite lieber, auch wenn es nicht leicht werden würde, aber er musste sie natürlich zuerst fragen. „Guten Morgen.“, sagte YinYao, als Kalypso in die Klasse kam. Sie waren noch die beiden einzigen, da es noch viel zu früh war. „Wie kommt es, dass du ohne Ken hier auftauchst?“ „Kommen wir sonst immer zusammen? Ich war einfach schon so früh wach.“ „Hattet ihr Streit?“ „Nein, überhaupt nicht. Nur habe ich gestern seinen Vater getroffen und der war nicht wirklich erfreut über meine Anwesenheit.“ Kaly lächelte ein wenig wehmütig. Sie hatte in der ganzen Nacht beinahe nichts geschlafen, weil sie sich einen Schlachtplan überlegen wollte. Aber sie wusste einfach nicht wie sie Herrn Wakashimazu für sich einnehmen sollte. Jeder Plan kam ihr dümmer vor, als der vorige. Sie hatte sogar überlegt, ob sie die Teezeremonie lernen sollte, aber sie wollte sich doch eigentlich nicht verändern, nur weil der Vater ihres Freundes etwas gegen sie hatte. „Oh. Und was willst du jetzt tun?“ „Ihn umstimmen. Aber ich habe leider keine Ahnung wie.“ „Du könntest doch Ken fragen, vielleicht hat er eine Idee. Er müsste seinen Vater besser kennen.“ „Ja, aber wenn er eine Versöhnung gar nicht will. Die beiden verstehen sich sowieso nicht so wirklich. Weil Ken lieber Fußball spielen will, anstatt Karate zu trainieren, um später das Dojo zu übernehmen. Ehm, bitte erzähl das nur niemanden, ja?“ Die Chinesin lächelte „Nein, keine Panik. Aber weißt du was, vielleicht solltest du dich ein wenig ablenken, dann fällt dir schon etwas ein. Und ich weiß auch, wie du das machst. Ich brauche nämlich Hilfe bei Mathe und du bist darin doch gar nicht so schlecht.“ „Kein Problem.“ Die beiden setzten sich an YinYaos Tisch und steckten die Köpfe zusammen. So fand Ken sie ein wenig später auch vor. Er ging zu ihnen hinüber und der Schatten, den er warf, ließ die Mädchen aufsehen. „Guten Morgen, Kaly, YinYao“ „Guten Morgen.“ „Kaly, ich müsste kurz mit dir sprechen, wenn das geht.“ „Klar. Sie hat mir alles erklärt. Jetzt sollte ich es schaffen.“, antwortete statt ihr die Chinesin. „Ja, okay.“ Kalypso wunderte sich über den Ton, indem Ken gesprochen hatte. Er hatte so ernst geklungen. Was wollte er besprechen? Sie folgte ihm hinaus auf den Gang, auf dem immer noch sehr wenig Schüler zu sehen waren. „Also, was ist los?“, fragte sie. Sie hielt nichts davon zu warten bis der andere endlich sprach. „Ich würde dich gerne um etwas bitten, aber ich weiß nicht, ob das nicht zu viel verlangt ist…“ „Rück raus mit der Sprache, sonst bekommst du meine Antwort nie.“ Langsam bekam sie Angst, also wurde sie ungeduldig. Das war deutlich besser, als das andere Gefühl zu zeigen. Sie zeigte ihre Furcht nie, ihrer Meinung schwächte das zu sehr. „Okay. Ich denke wir haben zwei Möglichkeiten, entweder du kommst nie mehr zu meinem Haus oder wir versuchen, dass mein Vater dich zumindest akzeptiert. Ich wäre eigentlich für die zweite, aber du musst einverstanden sein, es wird nämlich nicht leicht und wahrscheinlich verletzt er dich wieder.“ Die Angst die ihr Herz wie eine Faust umklammert und ihren Magen verknotet hatte, löste sich auf und sie lächelte. „Kein Problem, das wollte ich sowieso. Aber er wird mich nicht nur akzeptieren, er wird mich wirklich gern haben. Ich brauche nur noch einen richtig guten Plan.“ Er grinste. Warum hatte er nur so viel Angst gehabt, sie könnte das nicht wollen. Kaly hatte schließlich nie Angst vor einer Konfrontation. „Die erste Phase könnte schon ein Abendessen mit meiner Familie am Samstag sein. Wenn dich meine Mutter mag, ist das schon der erste Schritt.“ „In Ordnung. Ich komme gern. Aber ich muss doch keinen Kimono tragen, oder?“ „Nein, ich möchte dich so, wie du bist.“ Sie lächelte und ging mit ihm gemeinsam wieder in die Klasse. YinYao zwinkerte ihr zu, sie hatte die Angst ihrer Freundin gespürt und für unbegründet gehalten. Ken würde nicht mit ihr Schluss machen. Warum sollte er? Seine Gefühle standen ihm doch ins Gesicht geschrieben. Vielleicht waren verliebte Menschen einfach nur blind. Am nächsten Tag teilte Ken ihr mit, dass sie am Ende der Woche zum Essen eingeladen war. Von da an hatte sie keine Ruhe mehr, sie fragte alles mögliche, wie die Essen abliefen, was sie am Tisch sprachen, und so weiter und so fort. Er kam sich bald so durchlöchert vor, wie ein Emmentaler. Auch ihre Freundinnen machte sie ganz verrückt. Irgendwann war deren Antwort auf alles nur noch: „Du machst das schon.“ Sie versuchten sie abzulenken, aber ihre Gedanken suchten sich immer wieder den Weg zurück. Einzig beim Fußball spielen war sie noch wirklich konzentriert, da baute sie auch ihre Nervosität ab. „Eigenartig, sie ist jetzt noch besser, als zuvor.“, meinte YinYao. Kalypso war schon gegangen, aber ein paar der anderen Mädchen kümmerten sich noch um die Trikots. Sie wechselten sie dabei immer ab. „Ja, vielleicht sollten wir Ken bitten, sie öfter zu irgendwem in seiner Familie zum Essen mit zu nehmen.“, grinste Yuriko. „Oh nein, bitte nicht. Ich bin schon so froh, wenn das vorbei ist. Ich hoffe natürlich für sie, dass alles gut geht. Aber manchmal geht sie mir, so gern ich sie auch habe, auf die Nerven.“ „Ich wüsste aber auch nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn ich bei den Eltern meines Freundes eingeladen wäre.“ Yuriko wurde rot. „Nicht, dass ich einen habe, ich meine ja nur.“ „Ja, ja, ich versteh schon. Aber reden wir von etwas anderem, ja? Morgen wird das hoffentlich sowieso vorbei sein.“ „Ich denke schon. Irgendwie wird sie trotzdem nicht aus ihrer Haut können und ganz sie selbst sein und Kens Familie wird sie ins Herz schließen.“ „Ich bete jeden Tag darum. Aber findest du nicht auch, dass die Zeit viel zu schnell vergeht? Jetzt ist es nur noch eine Woche bis zu diesem großen Turnier der Jungs.“ „Ja, bald ist es wieder so weit.“ „Du warst da schon einmal dabei, oder?“ „Ich bin das dritte Jahr Betreuerin der Mannschaft, ich war bisher jedes Jahr dabei. Du wirst schon gehört haben, dass wir es nie zu einem Sieg geschafft haben. Dieser Tsubasa Ohzora kann man einfach nicht stoppen.“ „Ich hab andere über ihn reden hören. Er soll das Fußballwunder Japans sein.“ „Oh ja, das kann man laut sagen. Ohne ihn wäre Nankatsu bei weitem nicht so gut. Versteh mich nicht falsch, sie sind nicht schlecht, aber er bewirkt irgendetwas in dieser Mannschaft, das keiner versteht, der nicht mit ihm spielt. Man sieht einen Teil von diesem Zauber, wenn man ihnen zuschaut und der Gegner fühlt es auch immer, aber das ist auch schon alles. Wenn ich ehrlich bin, würde ich gern einmal mit ihnen spielen, bloß aus Neugierde, was das für eine Kraft ist, die seine Mitspieler zu solchen Glanztaten mitreißt.“ „Jetzt freu ich mich noch mehr aufs Finale und werde unsere Jungs ganz laut anfeuern. Ich hoffe nur, Kojiro ist bis dahin wieder da.“ YinYao nahm gerade die Wäsche aus dem Trockner, deswegen entging ihr die Yurikos Miene, als sie das sagte, sonst hätte sie sehr viel Sorge und die verzweifelte Liebe zu dem Fußballer gesehen. „Ja, hoffentlich.“ Sie legten noch die Trikots zusammen und verabschiedeten sich voneinander. „Kojiro komm bald wieder.“, murmelte Yuriko mit einem letzten Blick auf den Fußballplatz ihrer Schule, wo jetzt die Jungen trainierten. Die Zwillinge waren da geblieben, um sich um die Wäsche zu kümmern, das nächste Mal war wieder sie an der Reihe. „Wir alle brauchen dich hier, besonders ich.“ _____________________________ So, das war's für dieses Mal, ich werd mich bemühen, mit dem nächten Kapitel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)