Heimlichkeiten von sheepdog (Nach langer Wartezeit ist Kapitel 14 jetzt da!!!!!) ================================================================================ Kapitel 14: Versöhnung möglich oder nicht? ------------------------------------------ Hi! Es tut mir sehr, sehr Leid, dass ich so lang nichts getan habe, aber ich bin jetzt im letzten Jahr, hab also Matura (die österreichische Form von Abitur) und daher viel mehr zu lernen, als in den letzten Jahren. Ich hoff, ihr verzeiht's mir das und habt Spaß am nächsten Kapitel!! Bye Sheepdog _________________________________________ 14. Kapitel – Versöhnung möglich oder nicht??? Keiner hörte die Terrassentür zufallen, aber die Stimme vernahmen sie und auch deren Befehlston: „Ken!“ Der gerufene ließ Kalypso los und drehte sich blitzschnell um. Automatisch schob er sie hinter sich und nahm die Abwehrstellung ein bevor er sich wieder lockerte, dies war schließlich kein Karatekampf, sondern einer auf verbaler Ebene. „Vater.“ Er kam gar nicht dazu weiter zu sprechen. „Was tust du im Schwimmbecken mit dieser…dieser…“ Er schien kein Wort für das Mädchen zu finden. „Darf ich dir meine Freundin vorstellen? Kalypso O’Flatery, mein Vater.“ „Sehr erfreut, sie kennen zu lernen, Herr Wakashimazu.“ Fast wäre sie in einen Knicks gesunken, obwohl sie dieses Bedürfnis zuvor noch nie verspürt hatte. Kens Vater nickte ihr nur steif zu. „Komm sofort aus dem Wasser. Du hast heute noch nicht trainiert, wie willst du da besser werden?“ Sein Sohn setzte zu einer hitzigen Erwiderung an, aber der ältere sprach schon weiter: „Andauernd spielst du Fußball und jetzt verbringst du auch noch Zeit mit etwas noch unwichtigerem.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und ging. „Es tut mir Leid.“, sagte Ken zu ihr und nahm ihr Gesicht in die Hände. „Dein Vater ist wohl nicht allzu begeistert. Aber keine Angst, ich halt das schon aus.“ Sie gab ihm einen kurzen Kuss und kletterte aus dem Becken. „Vielleicht solltest du jetzt wirklich trainieren gehen, sonst regt er sich noch mehr auf.“ „Ich bringe dich noch nach Hause.“ „Ach was, es ist nicht weit und ich bin kein kleines Kind mehr.“ Sie grinste ihn an. „Wir sehen uns morgen, ja?“ „In Ordnung.“ Er sah ihr nach, als sie den Garten verließ und drehte sich seufzend um, der wirkliche Kampf würde erst jetzt stattfinden. Am besten er holte sein Trainingsgewand, um ordentlich dafür gerüstet zu sein. Der Satz hatte Kalypso mehr getroffen, als sie zugeben wollte. Sie hatte zwar schon oft Ablehnung erfahren in ihrem Leben, aber nie derart stark. Warum hatte Kens Vater etwas gegen sie? Oder war es gegen Mädchen im Allgemeinen, weil sie seinen Sohn vom Training abhielten? Kens Leben musste wirklich schwierig sein, da hatte sie viel mehr Glück. Sein Vater kam ihr wirklich vor wie ein Herzog oder König. Gebieterisch und immer in dem Glauben, dass alles nach seinem Willen laufen würde. Nur Ken wehrte sich scheinbar dagegen und das passte dem Herrscher natürlich überhaupt nicht. Sie würde gern einmal die Mutter ihres Freundes kennen lernen. Wie die wohl war? Aber höchstwahrscheinlich würde es dazu keine Chance geben. Nach dem heutigen Erlebnis wäre sein Haus nahezu tabu für sie. Außer sie schaffte es Herrn Wakashimazu für sich einzunehmen. Das hatte sie schon öfter geschafft, aber ob es auch diesmal möglich war? Er wäre ein härterer Brocken, als alle zuvor. Doch sie hatte selten aufgegeben, ohne zu kämpfen, nun brauchte sie nur noch einen Schlachtplan. Kaum war Ken im Dojo, als auch schon sein Vater kam. „Du hättest freundlicher sein können.“, warf er ihm vor. Der ältere nahm diesen Vorwurf gar nicht zur Kenntnis. „Wie konntest du unsere Familienehre nur so beschmutzen?“ „Wie? Ich beschmutze gar nichts.“ „Oh doch, mit diesem ausländischen Mädchen, das dich vom Training abhält. Denkst du denn gar nicht an die Zukunft unserer Familie?“ „Nur weil sie keine Japanerin ist? In ihren Adern fließt sehr wohl japanisches Blut und ansonsten könnte dir das auch egal sein! Niemand achtet mehr darauf.“ „Genügend Leute tun das. Du schadest deiner Familie mit dieser…dieser Liaison.“ „Ich schade keinem damit. Ich habe sie sehr gern und bin gerne mit ihr zusammen. Ich hab schon ihre Eltern kennen gelernt, sie sind auch sehr nett und waren freundlich zu mir. Du hingegen hattest nur verletzende Worte für sie übrig, das ist eine wirkliche Schande.“ Er sah, wie sich die Augen seines Vaters weiteten. So hatte er auch wirklich noch nie mit ihm gesprochen. Natürlich hatte er sich geweigert auf das Fußball spielen zu verzichten, aber dieser Streit war nichts gegen jetzt gewesen. Doch was sollte er tun? Die Worte hatten Kaly verletzt, auch wenn sie es nicht zugeben wollte und das konnte er nicht durchgehen lassen. Sein Vater fand keine Antwort mehr und verließ das Dojo. So blieb Ken allein mit seinen Gedanken. Er hatte nur zwei Möglichkeiten, entweder hielt er Kalypso davon ab, zu ihm zu kommen oder er tat alles für eine Versöhnung der beiden. Irgendwie war ihm das zweite lieber, auch wenn es nicht leicht werden würde, aber er musste sie natürlich zuerst fragen. „Guten Morgen.“, sagte YinYao, als Kalypso in die Klasse kam. Sie waren noch die beiden einzigen, da es noch viel zu früh war. „Wie kommt es, dass du ohne Ken hier auftauchst?“ „Kommen wir sonst immer zusammen? Ich war einfach schon so früh wach.“ „Hattet ihr Streit?“ „Nein, überhaupt nicht. Nur habe ich gestern seinen Vater getroffen und der war nicht wirklich erfreut über meine Anwesenheit.“ Kaly lächelte ein wenig wehmütig. Sie hatte in der ganzen Nacht beinahe nichts geschlafen, weil sie sich einen Schlachtplan überlegen wollte. Aber sie wusste einfach nicht wie sie Herrn Wakashimazu für sich einnehmen sollte. Jeder Plan kam ihr dümmer vor, als der vorige. Sie hatte sogar überlegt, ob sie die Teezeremonie lernen sollte, aber sie wollte sich doch eigentlich nicht verändern, nur weil der Vater ihres Freundes etwas gegen sie hatte. „Oh. Und was willst du jetzt tun?“ „Ihn umstimmen. Aber ich habe leider keine Ahnung wie.“ „Du könntest doch Ken fragen, vielleicht hat er eine Idee. Er müsste seinen Vater besser kennen.“ „Ja, aber wenn er eine Versöhnung gar nicht will. Die beiden verstehen sich sowieso nicht so wirklich. Weil Ken lieber Fußball spielen will, anstatt Karate zu trainieren, um später das Dojo zu übernehmen. Ehm, bitte erzähl das nur niemanden, ja?“ Die Chinesin lächelte „Nein, keine Panik. Aber weißt du was, vielleicht solltest du dich ein wenig ablenken, dann fällt dir schon etwas ein. Und ich weiß auch, wie du das machst. Ich brauche nämlich Hilfe bei Mathe und du bist darin doch gar nicht so schlecht.“ „Kein Problem.“ Die beiden setzten sich an YinYaos Tisch und steckten die Köpfe zusammen. So fand Ken sie ein wenig später auch vor. Er ging zu ihnen hinüber und der Schatten, den er warf, ließ die Mädchen aufsehen. „Guten Morgen, Kaly, YinYao“ „Guten Morgen.“ „Kaly, ich müsste kurz mit dir sprechen, wenn das geht.“ „Klar. Sie hat mir alles erklärt. Jetzt sollte ich es schaffen.“, antwortete statt ihr die Chinesin. „Ja, okay.“ Kalypso wunderte sich über den Ton, indem Ken gesprochen hatte. Er hatte so ernst geklungen. Was wollte er besprechen? Sie folgte ihm hinaus auf den Gang, auf dem immer noch sehr wenig Schüler zu sehen waren. „Also, was ist los?“, fragte sie. Sie hielt nichts davon zu warten bis der andere endlich sprach. „Ich würde dich gerne um etwas bitten, aber ich weiß nicht, ob das nicht zu viel verlangt ist…“ „Rück raus mit der Sprache, sonst bekommst du meine Antwort nie.“ Langsam bekam sie Angst, also wurde sie ungeduldig. Das war deutlich besser, als das andere Gefühl zu zeigen. Sie zeigte ihre Furcht nie, ihrer Meinung schwächte das zu sehr. „Okay. Ich denke wir haben zwei Möglichkeiten, entweder du kommst nie mehr zu meinem Haus oder wir versuchen, dass mein Vater dich zumindest akzeptiert. Ich wäre eigentlich für die zweite, aber du musst einverstanden sein, es wird nämlich nicht leicht und wahrscheinlich verletzt er dich wieder.“ Die Angst die ihr Herz wie eine Faust umklammert und ihren Magen verknotet hatte, löste sich auf und sie lächelte. „Kein Problem, das wollte ich sowieso. Aber er wird mich nicht nur akzeptieren, er wird mich wirklich gern haben. Ich brauche nur noch einen richtig guten Plan.“ Er grinste. Warum hatte er nur so viel Angst gehabt, sie könnte das nicht wollen. Kaly hatte schließlich nie Angst vor einer Konfrontation. „Die erste Phase könnte schon ein Abendessen mit meiner Familie am Samstag sein. Wenn dich meine Mutter mag, ist das schon der erste Schritt.“ „In Ordnung. Ich komme gern. Aber ich muss doch keinen Kimono tragen, oder?“ „Nein, ich möchte dich so, wie du bist.“ Sie lächelte und ging mit ihm gemeinsam wieder in die Klasse. YinYao zwinkerte ihr zu, sie hatte die Angst ihrer Freundin gespürt und für unbegründet gehalten. Ken würde nicht mit ihr Schluss machen. Warum sollte er? Seine Gefühle standen ihm doch ins Gesicht geschrieben. Vielleicht waren verliebte Menschen einfach nur blind. Am nächsten Tag teilte Ken ihr mit, dass sie am Ende der Woche zum Essen eingeladen war. Von da an hatte sie keine Ruhe mehr, sie fragte alles mögliche, wie die Essen abliefen, was sie am Tisch sprachen, und so weiter und so fort. Er kam sich bald so durchlöchert vor, wie ein Emmentaler. Auch ihre Freundinnen machte sie ganz verrückt. Irgendwann war deren Antwort auf alles nur noch: „Du machst das schon.“ Sie versuchten sie abzulenken, aber ihre Gedanken suchten sich immer wieder den Weg zurück. Einzig beim Fußball spielen war sie noch wirklich konzentriert, da baute sie auch ihre Nervosität ab. „Eigenartig, sie ist jetzt noch besser, als zuvor.“, meinte YinYao. Kalypso war schon gegangen, aber ein paar der anderen Mädchen kümmerten sich noch um die Trikots. Sie wechselten sie dabei immer ab. „Ja, vielleicht sollten wir Ken bitten, sie öfter zu irgendwem in seiner Familie zum Essen mit zu nehmen.“, grinste Yuriko. „Oh nein, bitte nicht. Ich bin schon so froh, wenn das vorbei ist. Ich hoffe natürlich für sie, dass alles gut geht. Aber manchmal geht sie mir, so gern ich sie auch habe, auf die Nerven.“ „Ich wüsste aber auch nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn ich bei den Eltern meines Freundes eingeladen wäre.“ Yuriko wurde rot. „Nicht, dass ich einen habe, ich meine ja nur.“ „Ja, ja, ich versteh schon. Aber reden wir von etwas anderem, ja? Morgen wird das hoffentlich sowieso vorbei sein.“ „Ich denke schon. Irgendwie wird sie trotzdem nicht aus ihrer Haut können und ganz sie selbst sein und Kens Familie wird sie ins Herz schließen.“ „Ich bete jeden Tag darum. Aber findest du nicht auch, dass die Zeit viel zu schnell vergeht? Jetzt ist es nur noch eine Woche bis zu diesem großen Turnier der Jungs.“ „Ja, bald ist es wieder so weit.“ „Du warst da schon einmal dabei, oder?“ „Ich bin das dritte Jahr Betreuerin der Mannschaft, ich war bisher jedes Jahr dabei. Du wirst schon gehört haben, dass wir es nie zu einem Sieg geschafft haben. Dieser Tsubasa Ohzora kann man einfach nicht stoppen.“ „Ich hab andere über ihn reden hören. Er soll das Fußballwunder Japans sein.“ „Oh ja, das kann man laut sagen. Ohne ihn wäre Nankatsu bei weitem nicht so gut. Versteh mich nicht falsch, sie sind nicht schlecht, aber er bewirkt irgendetwas in dieser Mannschaft, das keiner versteht, der nicht mit ihm spielt. Man sieht einen Teil von diesem Zauber, wenn man ihnen zuschaut und der Gegner fühlt es auch immer, aber das ist auch schon alles. Wenn ich ehrlich bin, würde ich gern einmal mit ihnen spielen, bloß aus Neugierde, was das für eine Kraft ist, die seine Mitspieler zu solchen Glanztaten mitreißt.“ „Jetzt freu ich mich noch mehr aufs Finale und werde unsere Jungs ganz laut anfeuern. Ich hoffe nur, Kojiro ist bis dahin wieder da.“ YinYao nahm gerade die Wäsche aus dem Trockner, deswegen entging ihr die Yurikos Miene, als sie das sagte, sonst hätte sie sehr viel Sorge und die verzweifelte Liebe zu dem Fußballer gesehen. „Ja, hoffentlich.“ Sie legten noch die Trikots zusammen und verabschiedeten sich voneinander. „Kojiro komm bald wieder.“, murmelte Yuriko mit einem letzten Blick auf den Fußballplatz ihrer Schule, wo jetzt die Jungen trainierten. Die Zwillinge waren da geblieben, um sich um die Wäsche zu kümmern, das nächste Mal war wieder sie an der Reihe. „Wir alle brauchen dich hier, besonders ich.“ _____________________________ So, das war's für dieses Mal, ich werd mich bemühen, mit dem nächten Kapitel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)