Projekt Ijuuin von Mahado (the truth is sometimes harder than a lie) ================================================================================ Kapitel 19: Aufatmen -------------------- Vorwort: Schön, dass euch Saitos Vergangenheit gefallen hat /so war sie nämlich unverzichtbar gewesen). Enzans und seiner Mutter kommt natürlich auch noch, denn es ist schließlich einer der wichtigsten Teile dieser FF. Aber jetzt machen wir mal weiter... Wie schon angekündigt folgt eine kleine Ruhepause, zwischen den schlimmen Sachen, denn auch die Helden brauchen mal etwas Entspannung, oder? Und Yaito möchte auch mal wieder mitmischen können. In dem Sinne...Viel Spaß mit Kapitel 19 Eure Mahado Kapitel 19 "Aufatmen" -------- Dekao schlotterten doch ein wenig die Knie, als die für ihn unbekannte Gestalt eines Mannes, aus dem Anwesen der Ijuuins ging und den kleinen Seiteneingang des Hauses quietschend wieder hinter sich schloss. "Ein Einbrecher..." flüsterte er dem kleinen blonden Mädchen zu, welches ihren Blick auf die Gestalt ebenfalls fixierte. "Er ist sicher eingestiegen, hat alle getötet und dann das ganze Vermögen abgesahnt, was sich im Haus befand..." fantasierte der Dicke weiterhin, doch ein harter Stoß, seitens Yai brachte ihn einigermaßen wieder zur Vernunft. "Mach dir nicht in die Hosen, Dicker..." entgegnete sie leicht zickig und holte tief Luft. "Was hast du vor...?" wollte Dekao ansetzten, doch sie kam ihm zuvor. "Sie da!" zischte sie keines falls besonders leise. "Zeigen sie sich auf der stelle, oder sie bekommen es mit meinen zehn teuersten Anwälten zu tun!!" drohend streckte sie ihre kleine, aber keineswegs ungefährliche Faust in die Richtung der Gestalt, die nun verwundert stehen blieb. Langsam näherte sie sich der Straßenlaterne, die den Gehweg beleuchtete und ein schlanker, junger Mann kam zum Vorschein. "Sagt mal, Kinder..." begann er schließlich mit ruhigem Ton "Was macht ihr um diese Uhrzeit, denn noch hier? Seit ihr etwa Freunde des jungen Herrn Ijuuin?" Yai klimperte mit den Augen und versperrte gleichzeitig mit einer Hand, dass Mundwerk des Dicken, da sie wusste er würde ein unpassendes Kommentar abgeben, wenn er die Wörter "Ijuuin" und "Freund" aufeinander bezogen, hörte. "Sind wir..in gewisser Weise" gab sie als Antwort zurück, denn sie wollte natürlich verhindern, dass irgend so ein Verrückter nachher behaupten würde, die Konkurrenz helfe ich gegenseitig. Diesen kleinen Stolz konnte ihr wirklich keiner nehmen. Der junge Mann musterte die Kinder und als er sie für ungefährlich einstufte sagte er matt "Enzan kann euch leider nicht empfangen. Er ist ziemlich krank, wisst ihr? Nachdem der Präsident ihn heimgebracht hatte, konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten und schläft bereits..." Yai sprang wie von der Tarantel gestochen auf "Was?! Er ist also wirklich wieder zuhause?! Und es geht ihm gut?" rief sie halb ungläubig und musterte Matsuda aufdringlich. Würde er lügen, würde er es mit ihr persönlich zu tun bekommen und alle die sie kannten wussten, dass das keine angenehme Sache war. Doch der junge Bodyguard zeigte sich ungerührt. Er meinte es scheinbar ernst. "Naja...außer das er Fieber hat und das Bett hüten muss geht es ihm gut, aber warum fragt ihr?" "Nur so..." stotterte das blonde Mädchen. Scheinbar hatte dieser Typ, wenn er auch in diesem Haus arbeitete, keine Ahnung davon gehabt, dass Enzan entführt worden war. Vielleicht lief die ganze Sache ja heimlich ab? Die Entführer hatten sich bestimmt bei seinem Vater gemeldet und eine Stange Geld abkassiert um ihn wieder herzugeben. Scheinbar hing der recht kühle, etwas gespenstisch ausschauende Firmenbesitzer doch am Leben seines einzigen Kindes. Aber, wie es auch nun geschehen war, Enzan war nun scheinbar sicher zuhause und diese Tatsache musste schnell verbreitet werden. --------- Die Türen der U-Bahn sprangen auf und Netto richtete sich langsam wieder auf, während Meiru an seinem Ärmel zupfte. "Netto...Hier müssen wir aussteigen." Murmelte sie und endlich zeigte der Junge mal eine Reaktion und folgte sich halb schleppend aus dem Abteil, auf den Bahnsteig. Nachdem die Rothaarige zu Ende erzählt hatte, dachte der Braunhaarige noch lange an diese Tatsache, dass er einst einen Bruder gehabt hatte und ihn vergessen hatte. Das schockierte ihn sogar noch mehr, als das Wissen, dass der kleine Blauhaarige gestorben war. Konnte man einen so wichtigen Menschen einfach so vergessen? Plötzlich spürte er einen kleinen Schmerz in seinem linken Oberarm und kniff die Augen ein wenig zusammen. "Netto!" Das Gesicht seiner Freundin sah ihn schmollend und unter leichten Tränen an, sodass er ein wenig erschrak. Irritiert sah er sie von der Seite an. "Was?!" murrte er ungewollt ein wenig grob und sofort wurden die Augen des Mädchens größer. "Ich hätte es dir nie sagen dürfen..." murrte sie ein wenig weinerlich und weichte mit ihrem Blick den etwas ratlosen dreinblickenden Jungen aus. Eine Weile sah er sie schweigend an und wurde um die Wangen ein wenig rosafarben. "Danke..." brachte er schließlich heraus und als das Mädchen ihn nun wiederum ein wenig seltsam ansah, setzte er sein gewohntes Grinsen auf "Danke, dass du mir das alles erzählt hast!" "Das macht dich doch traurig..." murmelte Meiru ein wenig stumpf und wagte es immer noch nicht ihren Blick vollständig auf seine Höhe zu tun. "Schon...Aber es macht mich auch irgendwie glücklich. Ohne deine Hilfe wüsste ich vielleicht nie, dass ich einen Bruder hatte, denn ich sehr lieb hatte. Darum...Danke, Meiru-chan!" Meiru lief schlagartig klatschrot an und drehte dem Jungen hastig den Rücken zu und murrte. "A...ah du..." stotterte sie und lief schon mal vor. Im Laufen musste sie schmunzeln und immer mehr lächeln. Es würde alles gut werden, da war sie sich sicher. Netto schaute seiner Freundin leicht grinsend nach und schloss die Augen eine Weile, um den Abendwind zu genießen, als plötzlich sein Handy klingelte. Planlos legte er es sich ans Ohr und murmelte "Hier ist Netto. Was gibt`s?" Seine Augen funkelten kurz auf als er die andere bekannte Stimme am anderen Ende hörte "Was?! Ist das wahr?! Er ist da? Enzan ist zuhause?!" ---- Ein schrilles Telefonklingeln riss den Weißhaarigen aus seinem tiefen Schlaf. Leicht verwirrt stellte er fest, dass er aus dem Bett gefallen war und nun auf allen Vieren auf den Fußboden lag. Die Kissen lagen wild auf dem Teppich verstreut und sein PET war aus der Halterung gefallen. Mühevoll griff er nach dem roten Gerät und blickte in den Monitor. "Enzan-sama!" kam ihm eine bekannte Stimme entgegen und der Weißhaarige hob seinen Kopf in die Höhe. Auf dem Desktop erschien ein Navi mit langen silbernen Haaren, in einer roten Rüstung und einem Helm mit einer dunklen Sonnenbrille. Enzan war ein wenig irritiert. Er erkannte diesen Jungen, aber sein Gedächtnis war für einen kleinen Augenblick wie ausgelöscht. Ohne darüber nachzudenken bewegten sich seine Lippen "Blues...?" murmelte er und das Wesen reagierte mit einem freudigem Lächeln. "...hai, Enzan-sama. Endlich seid ihr wach, ich hatte mir solche Sorgen gemacht! Ihr wart 3 Tage ohnmächtig!" "Drei Tage ohnmächtig?" wiederholte Enzan in Gedanken und sein Körper zuckte plötzlich zusammen. Die Erinnerungen kamen wieder und alles lief vor seinen Augen in sekundenschnelle ab. Ungläubig starrte er noch einmal auf den Monitor des PETs aus Angst der Navi der eben noch dort stand, den er so vermisst hatte, wäre weg. Aber nein. Er stand da. Lächelte ihn an wie damals und war bei seiner Seite. Ungewollt schossen dem Jungen Tränen in die Augen, die er noch grade so verhindern konnte. "Blues! Ic...ich habe dich...vermisst..." murmelte der Weißhaarige und Blues sah ihn mit einem leichten Nicken an "Ich euch auch, Enzan-sama..." Plötzlich brach das schrille Geräusch des Telefons, welches immer noch geklingelt hatte ab und ein kurzer Piepton folgte. Enzan lauschte auf. Ein Wirrwarr von Stimmen wurde hörbar. Es war schwierig die einzelnen Stimmen rauszuhören. "Enzan! Bist du da...wirklich da?!" rief eine Jungenstimme, die von einer milden weiblichen abgelöst wurde "Bist du sehr krank? Wir haben gehört, dass..." Eine schrille Stimme mische sich zickig dazwischen "Ruf das nächste Mal gefälligst an, du Blödmann! Wir haben uns Sorgen gemacht!" Wieder unterbrach die Jungenstimme "Wenn du deine Wachhunde n der Leine lässt, besuchen wir dich vielleicht...""Was heißt vielleicht, Netto? Wir besuchen ihn 100% Einen Freund besucht man!" "Meiru-chan...Ich muss so mit ihm reden, der bildet sich sonst was ein." Die schrille Stimme, die er nun eindeutig Yai zuordnen konnte übernahm die Oberhand "Seit mal still und haltet die Klappe! Er schläft wahrscheinlich grade und ihr weckt ihn mit eurem Gekreische!" Enzan musste schmunzeln. Das Yai diejenige war, die am lautesten schrie, fiel ihr wohl weniger auf. Die Nachricht schien endlich ein Ende zu finden, denn der Lärm und die Hintergrundgeräusche wurden zunehmend leiser und die Stimmen sammelten sich "Wie dem sei...Gute Besserung und sag uns sofort bescheid wenn´s dir besser geht. Übrigens sind hier Netto, Meiru und Yai..." Der Weißhaarige, der dem Gespräch vom Fußboden aus gelauscht hatte, brach in Gelächter aus "DAS hätte ich jetzt nie erraten..." Blues sah seinen Herrn irritiert an, freute sich aber innerlich ihn so vergnügt und scheinbar noch bei guten Kräften zu sehen. Enzan setzte ein leichtes Lächeln auf "Auch wenn sie manchmal mehr als nerven, ist es doch schön zu wissen, dass sich wenigstens jemand um einen Sorgen macht...dass man nicht ganz vergessen ist...", dachte er zu sich selbst. Langsam setzte er sich auf und nahm erneut sein PET in die Hände. "Blues? Wähl doch bitte mal kurz Nettos Nummer...Ich möchte nicht jeden Tag solche herrlichen Ansagen auf dem Band haben." Der rote Navi wählte schnell, denn dieses Gerät konnte auch zu solchen Zwecken ganz einfach genutzt werden, sofern der andere ebenfalls ein PET besaß. Das Leerzeichen. Nichts zu hören. Scheinbar war er nicht zuhause, also versuchte der Weißhaarige sei Glück bei Yai. Er wusste worauf er sich da einließ. Sicherlich würde ihn das Mädchen fast zu Tode reden, aber diesen Anruf war er ihr schuldig. Kaum war die Nummer gewählt, schon hörte man, dass der Hörer abgenommen wurde und jemand äußerst genervt am anderen "Hörer" meckerte. "Die wunderbare, herrliche Yaito Ayano-koji am Apparat! Wer stört meine wohl verdiente Ruhe?" Enzan stutzte ein wenig. "Ich bin`s...Enzan. Wenn ich deinen Schönheitsschlaf störe, muss ich wohl erst in einer Woche anrufen..." murmele er und merkte dass seine Stimme noch immer ein wenig kratzig war. Jedes Wort schmerzte noch in seinem Rachen. "Enzan?!" murrte das Mädchen etwas matt und wollte grade ausholen, um die grade angespielte Beleidigung zu kontern, als sie realisierte wer da mit ihr sprach. "Enzan? Du...es..Es geht dir gut? Ich meine: Geht's dir gut? Ist alles klar?" stammelte sie ungewollt und merkte selbst nicht wie sie rot anlief. Der Weißhaarige musste schmunzeln als er es bemerkte, da er ihr Gesicht genau auf seinem Desktop erkennen konnte. "Ja...zumindest weitgehend. Aber sag...wie geht es dir? Du wirst so rot...Bist du erkältet?" Automatisch setzte das blonde Mädchen ein Schmollgesicht auf und schrie fast in den Apparat. "Das hättest du wohl gerne, was?! Ich weiß genau was du denkst. Von wegen ich wäre erkältet!" "So?" Der Weißhaarige machte ein ahnungsloses Gesicht "Was denn dann?" Yai stutzte und begann erst recht zu stottern "Du...du denkst...denkst...ich hab mir Sorgen gemacht...und freue...mich dich ...zu sehen, aber das stimmt nicht! Kapiert?" "Schade..." kam es trocken zurück "Ich hätte mich gefreut wenn es so gewesen wäre. Es ist schön zu wissen, dass andere einen nicht vergessen wollen...und vielleicht mögen." Das Gesicht der Blonden war jetzt feuerrot angelaufen und hätte selbst eine Chilischote übertroffen. Machte er sich lustig oder meinte er das jetzt ernst? Sein Gesicht wirkte recht überzeugend, aber er war immerhin der Vizepräsident der zweit bekanntesten Firma im Land, gleich nach Gabcom natürlich. Vielleicht war er darin geübt das blaue vom Himmel zu lügen? Trotzdem wollte sie ihm irgendwie glauben, obwohl sie sich nicht sicher war und das war schon eine sehr erstaunliche Sache. "Ha...hast du am Samstag eine Stunde oder so Zeit?" murmelte sie plötzlich leise, ihren blick immer noch vom Monitor abgelenkt. "Hm?" Enzan stutzte leicht. "Ob du Zeit hast?!" murrte sie jetzt wieder gewohnt bissig und zu ihrer Überraschung erhielt sie ein eindeutiges "Ja...warum?" Etwas nervös zupfte das Mädchen an ihrem roten Kleid. Was dachte er sich denn jetzt? Was dachte sie sich eigentlich dabei ihn so was zu fragen? Naja. Es war halt Neugier. Was geschehen war, wie er entkommen ist. Ganz neutrale Dinge eben, kein Rendezvous oder so was. Sie würde ja sicher mit Netto und Co. Dort hingehen. "Nun?" unterbrach der junge ihren Gedankengang. "Ähm...Netto und wir anderen haben uns gefragt was mit dir passiert ist. Rockman hatte gesagt, du wärst entführt worden und so...Du könntest uns ja aufklären, warum du Nettos Mutter solche Sorgen gemacht hast!" "Okay..." "Dann am Samstag, 14Uhr am Café in der Nähe der Schule. Bye, ich hab noch zu tun!" Ehe er noch eine Antwort geben konnte, hatte Yai schon aufgelegt, aus Angst er könnte es sich noch mal anders überlegen. In der Hinsicht glich sie Netto ein wenig. Enzan seufzte leise und warf einen kurzen blick auf den Kalender. Es war erst Montag, er hatte also noch Zeit sich auf diesen wohl sehr harten Tag vorzubereiten. ---- "Projekt Infinity wird gescannt, Datencheck...ok. Virenmeldung...negativ. Fortschrittprozess ....zu 70% abgeschlossen. Biologischer Faktor....100% Keine Veränderung..." Hunderte solcher Daten überflogen den Bildschirm des Wissenschaftlers, der einst zu den Sciencelabs gehört hatte. "Seltsam...ein eindeutiger Fortschritt in allen Kategorien außer in der biologischen Zusammensetzung? Verglichen mit den drei anderen verläuft der restliche Entwicklungsprozess aber wesentlich schneller. Ein wahrhaft interessantes Experiment." Mit einem einfachen Knopfdruck erloschen die hellen Bildschirme und der sonst dunkle Raum erhellte. Das alte Laboratorium war schon seit Jahren nicht mehr benutzt worden und es wurde langsam Zeit es seinem Schicksal zu überlassen. Da der alte Ijuuin wohl seine Pläne nur noch behindern konnte, und er konnte es, denn immerhin galt er als mächtigster und reichster Mann in ganz Japan, musste etwas geschehen. Aber das war eigentlich ein kleineres Problem. Das verlassene "Old-Eleccity" bot mehrere gute Versteckmöglichkeiten. Eigentlich war es eine Verschwendung diese Stadt einfach so in Vergessenheit geraten zu lassen, nur wegen eines kleinen Zwischenfalls, der schon so viele Jahre zurücklag. Die meisten Leute glaubten an Geister die keine Ruhe finden konnten und voller Schmerzen und Rachgefühlen durch die Stadt flatterten oder an ein Monstrum, welches im alten Lab daheim sein sollte. Wie leicht konnte man mit abergläubischen Menschen eine ganze Stadt leeren. Der Gedanke brachte Regal immer noch zum Lachen. Menschen waren doch manchmal naiv und dumm. Und die Menschen heute, dümmer als je zuvor. Ihnen könnte man Viren auf Disks verkaufen und behaupten jene würden ihren PC zu neuen Hochleistungen bringen. Sie würden es glauben. Der dümmste Affe auf Erden würde einen durchschnittlichen Einwohner dieser Stadt bei weitem übertreffen. Aber das machte einige Sachen natürlich auch wesentlich leichter und bequemer. In Acht nehmen musste man sich nur vor den Spitzen der Macht. Leuten die ein wenig Grips hatten und alles unter die Lupe nahmen, ohne es einfach so hinzunehmen. Man durfte niemals den Fehler machen einen solchen Menschen ernsthaft zu unterschätzen. Da Shuuseki Ijuuin zu diesen Auserwählten leider zählte, war ein neues Versteck auch schwer ausfindig zu machen, aber glücklicherweise war Yuriko bereits auf der Suche nach so einem Fleckchen Land und sie würde es finden. Der Schwarzhaarige mit dem Visorauge konnte sich auf seine "Tochter" schon immer verlassen. ----- "Geschafft!" ein finsteres Grinsen zeigte sich auf den Lippen der Braunhaarigen mit dem Pferdeschwanz in dem schwarzen Mantel. Nach tagelanger Suche hatte sie endlich gefunden, wonach sie solange gesucht hatte. Einen Schwachpunkt. Sie wusste es musste einen geben und sie hatte Recht behalten. Selbst ein ultimativer Navi hatte also so etwas. Mit dieser Information wäre es eine Leichtigkeit sie fertig zu machen. Die große Yukiko war aufgeschmissen. Freudig rieb sich die junge Frau die Hände und erhob sich aus den Ledersitzen ihres gelben Cabrios. Lässig klappte sie die Sonnenbrille herunter, die sie auf ihrem Kopf trug und sprang geschickt aus dem Wagen. Sie war an ihrem Zielpunkt angekommen. Das alte Warenlager am alten Hafen stand nur noch halb in seiner Fassade und grade deshalb war es auch ein perfektes Versteck für gewisse Waren die nicht an die Öffentlichkeit geraten durften. Kleine Waren, die doch sehr begehrt waren und verbotener waren, als jede Art einer Droge die man auf dem Schwarzmarkt ersteigern konnte. Und um einiges gefährlicher waren und süchtiger machend. . Kunden dafür gab es genug, besonders im Undernet. Kaufen konnte sie im Prinzip jeder, aber der Darksoulchip wählte sich seine Besitzer und Benutzer selbst aus. War jemand zu schwach, konnte er gleich sein Todesurteil unterschreiben, denn seine Seele wurde in tausend Stücke zerrissen, entführt in eine andere Welt, vergessen und verloren. Eine Welt der Dunkelheit und Leere und des Todes. Aber no risk no fun. Die Auserwählten konnten jedoch eine Menge Vorteile aus diesem nützlichen Ding ziehen. Ihre Kraft, Intelligenz und Geschicklichkeit, alle Eigenschaften und Sinne wurden auf ein Niveau katapultiert, welches nur mit einem Gott verglichen werden konnte. Aber genauso hoch wie das Risiko, war auch der Preis dieser Seltenheiten und so konnte man sich nur als reicher Navi bzw. Geschäftsmann diese Priorität leisten. Und es hingen viele Firmen und Milliardäre in diesen dunklen Geschäften, denen jedoch völlig bewusst war, dass diese Transaktionen verboten waren und man für ewig hinter Gitter kommen konnte, wenn man auch nur einen dieser Chips besaß. Aber glücklicherweise regiert ja Geld die Welt und nicht die Gerechtigkeit. Anders war es auch nicht in Densantown. Schon von draußen konnte die Braunhaarige hören, dass drinnen bereits neue Kunden auf sie warteten. Gelassen schob sie die schweren verrosteten Eisentüren auf und tatsächlich standen schon einige dunkle Gestalten in dem Vorraum des Lagers. "Ich nehme 1000!" drang die erste Stimme aus einer Ecke "Das Limit liegt bei einem, pro Käufer, meine Heeren und Damen, sie wissen das genauso gut wie ich...Diamanten verkauft man ja auch nicht dutzendweise, oder? Ihren Wert sollte man nicht sinnlos vermindern" gab Yuriko trocken zurück. "Zudem wird der Preis von nur einem Meisterstück die Kassen einiger Firmen möglicherweise bis auf den Grund leeren..." Als der Lärm und das Drängen sich nur noch weiter entfachte und die Geschäftsmänner und Frauen immer lauter und höher boten, machte die Braunhaarige eine beruhigende Geste. "Ich versichere ihnen...jeder der es sich leisten kann, wird heute nicht mit leeren Händen dieses Gebäude verlassen!" Langsam beruhigte sich die Menschenmasse und die junge Frau nickte zufrieden. "Einen Augenblick..." beinahe lautlos verschwand sie hinter einer Tür und stieg eine nahezu endlose Treppe hinab. Die Fabrik der Darksoulchips lag nämlich tief im Keller des Gebäudes. Mehrfach gesichert, sodass nicht einmal eine Maus, oder gar ein Floh in diesen Raum gelangen konnte, ohne erschossen, zerschmettert oder pulverisiert zu werden. Yuriko ließ sich Zeit. Im Mittelpunkt ihrer Gedanken war nicht ihre tägliche Arbeit, viel mehr der Gedanke diese los zu werden. Ihre Rivalin auf diese Stufe zu schupsen oder gar tiefer, viel tiefer. So tief, dass sie am Boden liegen würde, ohne die Chance sich jemals wieder erheben zu können. Und sie hatte einen Plan, einen tadellosen Plan der nicht fehlschlagen konnte. Denn wie eine Droge, hatte dieser Chip eine Schwachstelle, die nicht einmal ihr Besitzer beseitigen konnte und das war der Schlüssel zu ihrem Erfolg. -------- "Code fehlgeschlagen! Verbindung wird gekappt!" erklang eine weibliche Cyberstimme und der Monitor des Laptops färbte sich kurz in ein schrilles rot, bis er schließlich völlig erlosch. "Mist!" Yuuchiro fluchte und schlug mit den Fäusten gegen seinen Schreibtisch. Wieder hatte es nicht geklappt. Seine Bemühungen, etwas über diese X oder die anderen ultimativen Navis heraus zu finden, waren wieder vergebens gewesen. Auch über X`s seltsamen Begleiter konnte er nichts herausfinden, obwohl Rockman eine Aufnahme von dem Kampf zwischen ihm und Netto gemacht hatte. Unglücklicherweise waren diese Aufnahmen jedoch verschlüsselt und der Code zum entschlüsseln der Videodatei, konnte einfach nicht geknackt werden. Kein Hackerprogramm, keine Virusprogramme, nicht konnte sie öffnen. So brachte es doch alles nichts! "Nimms ruhig...Lass dir etwas Zeit. So kommen wir doch überhaupt nicht weiter." Meijin stellte eine Tasse frisch aufgebrühten Kaffee auf den Schreibtisch und legte die Beine hoch und warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war bereits nach Mitternacht und schon seit zwei Tagen hatten die beiden Wissenschaftler kaum Ruhe gefunden. "Vielleicht brauchen wir Hilfe..." murmelte der Braunhaarige mit der Lesebrille und bediente sich mit dem heißen Getränk und einigen Plätzchen, die ebenfalls auf dem Tischchen standen. "Vielleicht...Aber wer könnte uns den schon unter die Arme greifen? Der alte Ijuuin etwa?" Mejin lachte ironisch auf. Er wusste, dass dieser Vorschlag mehr als ironisch gemeint war. Die Familie Ijuuin hielt sich nämlich aus solchen Angelegenheiten normalerweise raus, oder regelte sie auf ihre eigene Art und weise. Im Geschäft kooperierten sie zwar, aber bis auf Enzan bot niemand ihre Mithilfe an, wenn sie nötig war. Es würde dem Ruf der Firma schaden, so hieß es oft. "Wie wäre es mit Laika aus Sharo?" kam Yuuichiro ein neuer Gedanke und der junge braunhaarige Mann mit der seltsamen Brille auf der Nase legte den Kopf nachdenklich in den Nacken. Laika war ebenfalls ein Netsavoir. Allerdings in Sharon stationiert und um vier Jahre älter als Netto. Der grünhaarige Russe hatte auch ein wenig größere Erfahrung im Kampf und ganz besonders im Informationensammeln. Da dieser Junge nicht nur über seinen Vater, eine gute Verbindung zum internationalen und geheimen Netzwerk hatte, war er eigentlich die Lösung für ihr kleines Problem. "Nun was meinst du?" fragte Nettos Vater nach einer längeren Bedenkzeit. "Anrufen kostet ja kaum was...Naja. Bis nach Sharon schon, aber..." "Was denn nun?" "Ich werde ihn gleich mal über sein PET verbinden und dann sehen wir weiter..." sofort ergriff Mejin sein PET, in welchem immer noch einer seiner zahllosen Navis steckte und stellte eine Verbindung übers Telefonnetzwerk auf. "Laika am Aperrat...Wer spricht?" erklag nur wenige Sekunden später eine recht ernste Jungenstimme am anderen Ende und die Bildübertragung zeigte den Grünhaarigen mit den blauen Augen, leicht entnervt. Mejin verzog seine Mine zu einem matten Lächeln. Dieser Junge machte ihm eine kleine Gänsehaut. "Mejin aus den Sciencelabs...Störe ich grade?" Mit kaum bewegtem Gesicht, verengte der Junge seine Augenbrauen, antwortete aber genauso trocken, wie schon bei der Begrüßung. "Kommt auf den Grund des Anrufs an!" "Es ist wichtig...Es geht um etwas, wobei wahrscheinlich nur du uns helfen kannst." Laikas Augen funkelten beinahe kurz auf. Sein Blick wirte nun noch konzentrierter "Ich bin ganz Ohr..." ************ Nachwörtchen: Sorry für die laaaange Wartezeit, aber ich war 3 Wochen im Urlaub und konnte nicht updaten, dafür eine Menge schreiben (naja...ein bisschen zumindest ^^"). Also noch einmal: Gomen~ Also ich war mal so frei Laika mit einzubauen. Ich weiß nicht, wie beliebt oder unbeleibt er hierzulande ist ^^" Ich finde ihn ganz erträglich... Hab ihn eigentlich nur eingebaut, weil ich ihn a) brauche und b)ich kaum Axesscharaktere hatte. Ich hoffe er stört nicht allzu sehr. Enzan wird langsam wieder gesund und ich komm endlich zu meinem Date. Dürfte ganz amüsant werden. Netto kriegt dann wieder etwas bessere Laune und Meiru darf sich etwas verausgaben. Mal sehen wie sich Yai macht. Das Geheimnis um die 3 "Spezial-Navis" wird auch sehr bald klar. Ich bin mal gespannt ob jemand richtig geraten hat, wer sich dahinter verbirgt. Yuriko bastelt auch schön an ihrem Racheplan. Was ich mit Yuki mache ist noch die Frage.... Auf jeden Fall bleibt es spannend, also bleibt bitte dran ^^ du viiiiielen Dank noch mal für die Kommis und die geduldigen Leserinnen und Leser~ *Thanx~ Eure Mahado Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)