The way to Madness von abgemeldet (Takouji) ================================================================================ Kapitel 7: Hannibal ------------------- Kouji zuckte leicht zusammen, und sah dann wieder auf den Fernseher: "Das Schreien... wie von Kindern..." "Und was sahen Sie?" "Lämmer! Die Lämmer haben geschrieen!" Jaja... wie schön... Kouji drückte den roten Knopf, löschte das Licht und ging dann in sein Zimmer, wo er sich auf den Rücken fallen ließ und nachdenklich die Decke anstarrte. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke daran, was Takuya da drüben gleich anstellen würde überhaupt nicht... Die Zimmertür des Braunhaarigen war nicht einmal abgeschlossen und merkwürdigerweise bekam Takuya ein schlechtes Gewissen, als er mit seiner Zunge langsam über Mitsuos Halsschlagader fuhr und mit seiner Hand wesentlich tiefer, dem Jungen unter sich einige Stöhner entlockte. Kouji drehte sich zu Seite, drückte seinen Teddy an sich und schaltete die Stereoanlage leise ein ~Dass du wegen mir irgendwen verlässt, dass du manchmal weinst, weil es dich verletzt~ Plötzlich stockte Takuya und Mitsuo sah ihn fragend an. Beide hatten nur noch die Boxershorts an, doch der Braunhaarige schüttelte entschuldigend den Kopf. Dann stand er auf und zog sich langsam wieder an, der Rotschopf tat es ihm gleich. "Ich bring dich nach Hause..." Mitsuo nickte zögerlich. Er kapierte zwar nicht, was los war, aber Takuya schien es nicht sonderlich gut zu gehen und so ließ er es bleiben zu fragen. Als sie fertig angezogen waren, gingen sie in den Flur und schlossen die Wohnungstür. Kouji bekam davon nichts mit, da in seinem Zimmer Musik lief. Nach einer Viertelstunde hackte Roswitha an seine Tür, und der Schwarzhaarige öffnete seufzend, mit einem kurzen Blick auf Takuyas offene Tür. Moment. Offen? Nach ner Viertelstunde? Das war sogar für den hauseigenen Casanova etwas schnell... Langsam und nachdenklich drehte Takuya den Wohnungsschlüssel um. Er hatte noch nie einen Typen nach Hause gebracht und wenn, nicht bevor er mit ihm geschlafen hatte. Abgesehen von Freunden, aber er meinte ja solche One-Night-Stands wie Mitsuo. Schweigend betrat er die Wohnung und sein Blick fiel sofort auf Kouji, der gerade aus seiner Zimmertür getreten war und ihn erstaunt anschaute. Seine schwarzen Haare waren leicht verwuschelt und ein klitzekleiner Rotton auf seinen Wangen. "Wo warst du denn?" fragte der Kleinere ihn reichlich verwirrt. "Ich... hab Mitsuo heim gebracht.", wurde ihm zögerlich geantwortet. Dann erschien langsam ein merkwürdiger, ja, beinahe schüchternes Lächeln auf Takuyas Lippen. "Du siehst süß aus, mit den Haaren und den roten Wangen." Prompt wurde Kouji noch röter, er strich sich durch die Haare und sah zur Seite, wo Roswitha und Shochan wieder flirteten. Scheinbar ging's dem Möchtegern-Gockel wieder gut. Weiterhin mit diesem süßen Lächeln im Gesicht, schloss Takuya die Tür und zog sich Schuhe und Jacke aus. Shochan wand sich kurz von Roswitha ab und sprang sein Herrchen fröhlich an. Er quiekte ein glückliche "Takuuu, Takuuu" und ließ sich kurz streicheln, nachdem er Takuya zu Boden befördert hatte. "Du solltest das Vieh mal erziehen..." grinste Kouji, strich sich die Haare zurück und stellte dann Takuyas Schuhe in die Kommode. Roswitha sah beleidigt zu Taku. Nicht genug, dass der ihr, ihr Herrchen wegnahm, jetzt musste er auch noch ihre neue Flamme beanspruchen.... Frechheit! Takuya bemerkte den Blick des Huhnes und grinste. Er stand auf und nahm seinen Papagei in die Arme und setzte ihn grinsend vor Roswitha wieder ab. "Hier hast du deinen Schatz wieder, Hühnchen." Diese gackerte einmal und hackte ihm dann in den Zeh. "Aaaaaaauaaaaaa..." stöhnte der Braunhaarige und Kouji verzog leicht das Gesicht: "Sie hat dir die Sache mit den Eier noch immer nicht verziehen... geht's?" "Oh Fuck!!!", jammerte Takuya weiter und ließ sich auf den Sessel fallen und hielt sich den Fuß. "Scheiße, ich hasse dein Huhn! Außerdem geht's nicht um die Eier, die is eifersüchtig, wegen Shochan!" "Dann ist sie eben eifersüchtig, jedenfalls mag sie dich nicht... brauchst du nen Eisbeutel oder so?" Takuyas Gejammer machte Kouji langsam Sorgen. "Ich mag sie auch nicht, deswegen tret ich sie ja auch nicht...", murmelte der Jammernde und zuppelte sich die Socke ein wenig herunter. "Hm, blutet 'n kleines Bißchen. Ich hol mir lieber 'n Pflaster!" "Sie nimmt dir ja auch nicht deine Eroberungen weg..." warf Kouji ein, öffnete eine Schublade und warf Takuya ein Pflaster hin. "Danke...- Wär ja noch schöner. Schlimm genug, dass sie auf einen Papagei steht... und der auf sie.", grinste er und klebte sich das kleine Pflaster über die Wunde. "Ich find's schlimmer, dass sie's sogar miteinander treiben..." Kouji schloss pikiert die Tür: "Ab jetzt muss ich die Eier wohl kaufen, sonst kill ich noch unsere Enkel..." "Ich will keine Enkel!", gab Takuya angewidert von sich. "Ich will mir auch nicht vorstellen, was für Mutanten dabei herauskommen. Am besten wir geben die Eier an irgendwelche kranken Wissenschaftler ab, die freuen sich!" "Du willst Roswitha zur Abtreibung zwingen?" fragte Kouji gespielt entsetzt: "Keine Panik, wenn das funktioniert, dann..." "Ach, momentan will ich die beiden Federviecher am liebsten vor den nächsten Bus werfen.", grummelte der Braunhaarige, zog sich die Socke wieder richtig hoch und flennzte sich aufs Sofa. "Wehe, dann kannst du was erleben!" Aus der Garderobe kam leises Gegacker das klang, als würden die Federviecher gerade eine nicht ganz jugendfreie Erfahrung machen (Feli: Kriegen Vögel nen Orgasmus?) und Kouji verzog das Gesicht: "Aber andererseits... in drei Minuten kommt der 17er vorbei..." "Nee, der Busfahrer mag mich nicht. Der wollte mich anzeigen, nur weil mein verkokelter Pfannkuchen mal auf seiner Windschutzscheibe gelandet ist. Was der bei zwei 'Vögeln' dann sagt, will ich gar nicht wissen!" "Ich bezweifle, dass es derselbe Busfahrer ist... verkokelten Pfannkuchen?" "Frag nicht." Missmutig schaltete Takuya den Fernseher ein. "Doch!" Kouji grinste und würdigte der schwarzen Kiste keinen Blick. Stattdessen schlenderte er langsam auf das Sofa zu: "Wann?" "Ohne meinen Alturs sag ich nichts!", gab Takuya kleinlaut von sich. "Oh, du armer, armer, kleiner Junge!" der Schwarzhaarige amüsierte sich bestens, wuschelte dem Größerem kurz durch die Haare und fragte dann plötzlich wieder todernst: "Kommt was?" "Lass mal sehen...", Takuya begann durch zu zappen. "Schnulzen, Schnulzen, Dailysoap, Katastrophenfilm, Zeichentrickserie, Schnulzen, Dokumentarfilm, Werbung, Top 20, Schnulzen, schlechter Horrorfilm, Schnulzen... so... wir sind durch. Also ich bin für die Werbung." "Ich bin für ne DVD..." erwiderte Kouji: "Hannibal?" "Ach, von mir aus. Besser als..." Takuya schaute noch einmal genau hin. "Äh... Gottschalkwerbung. Der Typ nervt! Weißt du wo die DVD is??" "Kasten!" Takuya stand auf und Kouji, der sich vorhin an ihn gelehnt hatte, kippte um: "Autsch!" Er rieb sich die Schulter und setzte sich dann wieder gerade hin. Takuya ging in die Hocke und beugte sich nach vorne um im düsteren Kasten nach 'Hannibal' zu suchen. Was waren das auch so viele DVD's??? "Unteres Regal, links..." half Kouji ihm weiter. Hätte er nur nichts gesagt. Hübscher Hintern, der da aus dem Hosenbund herauslugte... Im Gang draußen schrie Roswitha leicht panisch auf. "Schnauze! Du wolltest es ja unbedingt so!" rief ihr Besitzer ihr zu, und kurz darauf fiepte sie wirklich mehr oder weniger zufrieden weiter. "Hab's." Taku setzte sich auf und holte die DVD aus der Hülle, legte sie ein. Dann schnappte er sich die DVD - Fernbedienung und die des Fernsehers und ließ sich neben Kou auf das Sofa fallen. Dieser lehnte ganz von selbst den Kopf an die Schulter neben sich und der Film startete. Zwar kannten beide Jungen den Film bereits, hatten ihn aber beide über längere Zeit nicht gesehen. Im Grunde verlief der größte Teil relativ angespannt, sie waren ausschließlich auf den Film konzentriert. Takuya warf abunzu ein paar Blicke auf den Jungen neben sich, dessen Kopf noch immer auf seiner Schulter ruhte. Machte ihn das nervös? Ja, bei Kou definitiv. Schließlich kam Takuyas Lieblingsstelle, ca. 30 Minuten vor Ende des Filmes. Hannibal hatte einen Mann hypnotisiert und dieser saß am Tisch. Spezial Agent Starling saß ein paar Stühle weiter und war an den Händen gefesselt, äußerst angespannt. Ruhig und genüßlich schnitt Hannibal dem Mann vor sich die obere Kopfhälfte ab, ca. bis zum Stirnende und nahm ihm ein Stück Gehirn heraus, legte es auf die Pfanne. "Ich glaub, mir wird grad schlecht..." murmelte Kouji und schmiegte das Gesicht an Takuyas Oberteil. Der Duft beruhigte ihn, nicht nur seinen Magen... "Ich find's schön...", grinste Takuya, aber wenn man ihm dabei in die Augen gesehen hätte, wusste man, dass er keineswegs die Filmszene meinte; sondern eher ein schwarzhaariges Objekt, dass ihm gerade eine Gänsehaut verlieh. "Dass du ~etwas~ seltsam bist, ist ja auch wirklich nichts neues..." brummte das 'Objekt' und kuschelte sich noch mehr an. Dann wurde geschwiegen. Takuya wurde eigentlich immer unwohler, obwohl genau das, was gerade passierte, wunderschön für ihn war. Wusste Kouji eigentlich bewusst, was er ihm damit antat? Unsicher und vorsichtig legte er langsam seinen Arm um den Schwarzhaarigen. Dieser sah erst leicht überrascht zu Takuya hinauf und dann wieder zum Fernseher. War wirklich angenehm so... nur darüber nachdenken war vielleicht keine überragend gute Idee, denn schon kamen nette kleine Gedanken über Hetero und Homosexualität blablabla... Also schloss er die Augen halb und konzentrierte sich auf den Film und seine eigene nähere Umgebung. Eine Viertelstunde später wurde der Krüppel im Rollstuhl seinen extra-bissig-mörderischen-Wildschweinen zum Frass vorgeworfen und Hannibal trug Spezial Agent Starling hinaus, rettete sie. Takuyas Kopf kippte plötzlich zur Seite und er war eingeschlafen. Kouji drehte sich perplex um und verkniff sich knapp ein Kichern. Der Typ war jetzt aber nicht wirklich mitten in Hannibal eingeschlafen, oder? "Woah..." Dafür, dass er schlief, konnte er sich aber noch ganz schön bewegen... Und so fand sich der Schwarzhaarige plötzlich an den größeren Körper gezogen und sah ehrfürchtig auf das Gesicht vor sich. Seit wann sah Takuya denn so gut aus? Kouji stützte sich leicht auf seiner rechten Schulter ab, und streichelte dann vorsichtig über seine Wangen, blieb an den Lippen hängen... "Den schuldest du mir eh noch..." Ohne groß nachzudenken schloss er die Augen und beugte sich nach vorne. Takuya schlief wirklich tief und fest, aber in seinem Unterbewusstsein wurde wahrgenommen, als zwei weiche Lippen sich auf seinen Mund legten. Wie ein Reflex wurde der Kuss sofort erwidert, aber nicht stürmisch oder besonders fest, sondern ganz sanft. Kurz darauf löste sich der Schwarzhaarige wieder von ihm und schälte sich aus der Umarmung. "Vielen Dank, Taku..." er leckte sich kurz über die Lippen und ging dann kurz in Takuyas Zimmer. Er nahm die Decke vom Bett und mümmelte den Braunhaarigen hinein. "Kou...", kam es leise von Takuya und er seufzte, kuschelte sich an die Decke, streifte bei der Bewegung mit seiner Wange Koujis Hand und verzog bei der Berührung seinen Mund zu einem Lächeln. "Warum musst du eigentlich immer so n Arschloch sein, Taku?" seufzte der Schwarzhaarige und betrachtete Takuya noch einige Minuten. Dann stand er auf, streckte sich und kroch nach kurzem Überlegen mit einem Grinsen ebenfalls unter die Decke. Takuya murrte kurz, bemerkte aber dann die Wärme und schloss sie in seine Arme. 'Die Wärme' hingegen schloss zufrieden die Augen und dümpelte langsam ins Reich der Träume hinüber. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)