Hellsing von Owl_of_the_Arcane (Walters Nichte) ================================================================================ Kapitel 16: Auf Messers Schneide -------------------------------- Auf Messers Schneide: Walter wunderte sich als seine Nichte nicht bis zur frühen Teezeit heimgekommen war, doch er beruhigte sich mit dem Gedanken, dass sie vielleicht nur die Zeit bei einem Plausch mit neuen Freunden vergessen habe. Mit seiner ruhigen Art richtete er alles für das gemütliche Teetrinken in der Küche her, doch das dumpfe Gefühl einer unguten Vorahnung wollte nicht weichen, sodass er hin und wieder öfters aus dem Küchenfester auf die Straße hinab sah, um sie sofort , wenn sie eintreffen sollte, erspähen zu können, doch kaum ein Mensch wanderte die Gehwege der Straße entlang. Innerlich seufzend versuchte er sich mit weiterer Arbeit abzulenken, aber die Unruhe wollte nicht weichen und wurde sogar so schlimm, dass er die verschiedensten Szenarien durchging, die zu ihrer Verspätung haben führen können. Als es ihm zu bunt wurde, schüttelte er entschieden den Kopf und zwang sich an andere Dinge zu denken. "Was beschäftigt euch so sehr, dass ihr schon den Tee erkalten lasst?" fragte der schwarzhaarige Vampir, der einer alten Gewohnheit folgend wie aus dem Nichts in der behaglichen Küche erschienen war. "Sarah hat sich anscheinend verspätet...eigentlich untypisch für sie....", gab er Auskunft und begab sich daran den Tee wieder zu erhitzen, indem er die Kanne auf ein dafür vorgesehenes Stövchen mit Teelicht zum wärmen stellte. Alucard grinste aus seine übliche Art und Weise, so als hätte er ein ungemein amüsantes Geheimnis. "Ich werde gleich losgehen und nach unserer Bummlerin sehen", bot er an und war, kaum da seine Worte verklungen waren, auch schon wieder im Schatten verschwunden, den er nun auch auf seiner Suche nutzte, um ungesehen durch die teils belebte Stadt zu wandern. Dank seiner vampirischen Sinne konnte er Sarahs Aura schnell ausmachen. Die Schwäche ihrer Aura ließ ihn erst vermuten, dass sie sich in weiter Entfernung zum ihm aufhielt, doch als er bei ihr ankam, erlebte er eine böse Überraschung. Leicht verkrümmt lag ihre durchnässte Gestalt auf dem feuchten Asphalt und der Geruch von Blut stieg ihm nur zu deutlich in seine feine Nase. Als er sich behutsam zu ihr hinabkniete, um zu sehen, ob sie noch lebte, drangen ihm immer mehr Einzelheiten ins Bewusstsein. So fiel ihm auf, dass das regenasse, schwarze Haar einen dunkelroten Ton aufwies, was an dem Blut lag, das aus einer Platzwunde auf Stirnhöhe floss. Ebenso bemerkte er das Blutrinnsal, das sich seinen Weg knapp neben ihrem rechten Auge bis hinab zu ihrem Kinn gebahnt hatte. Ihr Mund stand leicht offen und eine leichte Dampfwolke zeugte noch von dem wenigen Leben, das in ihr war. Behutsam ließ der sonst brutale Vampir seine Hände über ihren Körper gleiten und prüfte mit seinen Sinnen, ob irgendwelche schwerwiegenden Knochenverletzungen vorlagen, die einen Transport ins Anwesen, wie er ihn vorhatte, vereilten würden. Da dies nicht der Fall war, nahm er sie geschwind auf den Arm und versetze sie und sich mit einem raschen Teleportzauber in die medizinische Abteilung des Hellsing-Anwesens, das einem kleinen Krankenhaus ähnelte. Der Vampir hoffte, dass es noch nicht zu spät für eine Operation war, denn er spürte, wie ihre Lebenskraft langsam, aber unweigerlich zwischen seinen Händen zerrann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)