Blutroter Schnee von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: ~24. November~ ------------------------- ~24. November~ Dieser kalte Novembermorgen begrüßte mich mit einer kalten Brise, da ich mal wieder das Fenster nicht zugemacht hatte. Ich wollte mich noch etwas näher an Kai kuscheln, aber ... er war nicht mehr da. Erschrocken blickte ich mich um und suchte nach ihm. Aber in der oberen Etage war nichts von ihm zu sehen und auch nichts zu hören. Ich ersparte mir die Mühe weiterzusuchen und blieb gleich im Bad. Anschließend begab ich mich in mein Zimmer und schaltete den CD-Player ein und setzte mich an meinen Schreibtisch um ein Gedicht über diesen schönen Traum zu schreiben: Ich habe einfach zuviel versucht. Alles ist mir zu schwer geworden. Ich fange an, verrückt zu werden. Ich vermisse euch. Ich vermisse die Nähe von euch. Eure Freundschaft. Und vorallem dich. Mein wunderbarer Engel, der du mir Kraft gabst. Doch jetzt bist du verschwunden. Alles ist irreal und utopisch, was ich denke. Ich bin doch nur allein. Ganz allein... Zwar wollte ich eigentlich noch weiter schreiben, aber in diesem Moment ging die Musik aus. Erschrocken drehte ich mich um und blickte erneut in Kais Gesicht. Der Ausdruck, den seine Lippen diesmal formten, neigte dazu, ein Lächeln zu sein, aber das war es noch nicht. Eher eine Mischung aus Besorgnis und Erleichterung. Wir starrten uns eine Weile an und dann löste sich der Pause-Knopf und das Lied ging weiter. Ich sprang von meinem Stuhl auf und warf mich wieder in seine Arme und sagte mit zitternder Stimme "Ich dachte, alles war ein Traum. Ich dachte, ich wäre schon wieder allein." Ich weiß, ich bin kindisch, aber ich musste schon wieder weinen. Es ging nicht anders. Diesmal war es sogar schlimmer. Alles Trösten seinerseits half nichts. Schließlich nahm er meinen Kopf in beide Hände und blickte mir in die verweinten Augen. Er bat mich "Hör bitte auf, Kleiner ... Es tut mir leid!" Ich sah Tränen in seinen Augen glitzern und meine Schluchzer verstummten augenblicklich. Die Träne bahnte sich ihren Weg hinunter an Kais Wange und hinterließ eine feine, silbrige Spur auf dieser. Ich legte meine Hand auf ihr ab und fuhr mit dem Daumen über die kleine Silberperle. Fort war sie. Sanft lächelte er mich an und ich versank in diesen feurroten Augen. Kurz darauf vergrub ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge und verflocht die Finger meiner rechten Hand mit den Seinen. Mit seiner Hand streichelte er meine dunkelblauen Haare. Ich hatte die andere auf seine Brust gelegt und hörte sogar den Herzschlag ganz deutlich. So standen wir lange da und starrten uns in die Augen. Scheinbar gab es bei uns beiden einen Kurzschluss. Ich sollte erst viel später herausfinden, dass das viel mehr bedeuten sollte, als ich jemals gedacht hätte. Sanft schob er die Hand unter mein Kinn und hob es an, ließ seine Lippen auf meinen nieder. Ich schloss sofort die Augen und genoss dieses wunderbare Gefühl. All meine Sorgen und Probleme schienen wie weggeblasen zu sein. Ich lauschte dem Lied und eine einzige Träne bahnte sich ihren Weg hinab. Doch diesmal war es aus Freude. Ich spürte, wie Kai leicht mit seiner Zunge über meine Oberlippe strich. Ich hatte so noch nie geküsst und war nicht vorbereitet. Aber das kam von ganz allein. Leicht hob ich meine Lippen auseinander um dem Bittenden den stummen Einlass zu gewähren. Mit einer sanften Bewegung hatte mich der rote Phönix noch enger an sich gezogen und ließ seine Hand nun auf meiner Hüfte ruhen. Allmählich began seine Zunge meine Mundhöle zu erkunden. Verführerisch strich er mir über die Zähne. Dann schlich er in die hinteren Regionen um meine Zunge, die sich hinten versteckte, herauszulocken. Nur allzu gerne nahm ich die Einladung an und wir fochten ein lustiges Spiel, welches ich gewann und als Belohnung in sein Territorium eindrang. Ein süßer Geschmack von Schokolade und der etwas herbe Geschmack von Kaffee ließ mich seufzen. Soweit unsere Luft noch ausreichte erkundete er nun auch meine Mundhöle um den Geschmack meiner Pfefferminz-Zahnpasta auszukosten. Ich wünschte, es würde ewig so weitergehen. Moment mal! Was tat ich hier gerade eigentlich? Ich riss die Augen auf. Ebenso wie Kai in der selben Sekunde. Schnell färbten sich unsere Wangen sehr rot, so ähnlich wie ein Radieschchen mit Sonnenbrand. Ich trat einen Schritt zurück und blickte beschämt auf den Boden. Ebenso wie mein Gegenüber. Jedoch brannte sich dieser Augenblick in mein Gedächtnis ein, wie alle, die mich bisher so glücklich gemacht hatten. Meine innere Stimme rief mir einen Satz in den Sinn, den ich aber sofort wieder verdrängte "Das war wunderschön. Dieses Gefühl will ich nicht mehr missen." Energisch schüttelte ich den Kopf und meinte leise zu Kai "Sorry, das ... wollte ich nicht. Tut mir leid." "Nein, nein!" antwortete dieser dann gleich darauf "Das war meine Schuld. Schließlich hab ich dich zuerst geküsst. Das ist meine Schuld." "Nein, meine!!" "Nein, meine!!!". Nach ungefähr einer Minute des Streits fingen wor hemmungslos an zu lachen, weil wir uns eigentlich nach so einem Erlebnis gar nicht mehr streiten konnten, oder bessergesagt, durften. Schließlich packte ich einfach seine Hand und rannte mit ihm die Treppe herunter. Kai war ziemlich überrumpelt und ließ sich einfach mitzerren. In der Küche angelangt stürtze ich mich sogleich auf Max, der seine Nase im Kühlschrank hatte. Zwangsläufig musste ich also Kais Hand loslassen. Für mich war dieser Kuss nichts weiter als ein Zeichen des Schlafmangels. Aber ein Stimmchen im Hinterkopf sagte mir, dass es eben dies nicht war. Max knuddelte mich und entschuldigte sich, dass er gestern Abend einfach so weggepennt war. Ich fragte ihn "Und Maxie-chan? Wie wars mit deinem Ray?" Seine Kinnlade klappter herunter und er blickte mich fassungslos an. "Ach...", fügte ich hinzu, "Bei Kai und mir lief alles glatt." Sofern dies möglich war wurden seine Augen noch größer. "Haha!!! Verarscht!" sagte ich keck und ließ mich auf einen Küchenstuhl plumsen und lächelte glücklich, während ich mich umblickte um meinen Freunden zu zu schauen. Ray war mit Tischdecken beschäftigt, während Max immer noch leicht rot im Gesicht weiterhin Tee kochte. Kai stand an der Kaffeemaschine und bereitete sich noch einen, vermutlich extra starken Cappuccino. Ich grinste dümmlich vor mich hin und dachte an meine derzeitigen Probleme. Aber mir fielen partot keine ein, aber anscheinend kann sich sowas ganz schnell ändern, wenn man so plötzlich mit solchen Dingen konfrontiert wird. Aber darum wollte ich mir jetzt keine großartigen Sorgen machen also begannen wir zu Frühstücken. +Normal POV+ Das, was man jetzt im Hause der Kinomiyas beobachten konnte, war einfach ein Bild für die Götter. Max und Takao saßen nebeneinander und Kai und Ray den beiden gegenüber. Ray und Max unterhielten sich ganz ungeniert, während Kai und Takao ganz bestimmt schwiegen und sich mit allem Essbaren vollstopften, was sie mit Händen erreichen konnten. Irgendwann war es soweit, dass sich Takao gerade sein fünftes Brötchen nehmen wollte, und nur noch eines im Korb lag. Auch Kai hatte vor sein Drittes zu verspeisen und Takao sah ihn überrascht an, als sich ihre Hände über dem Brötchenkorb berührten. Beide ließen aber die Hände erhoben und starrten sich einfach nur an, als Takao fragte "Kai? Seit wann isst du eigentlich so viel?". Der Angesprochene schenkte seinem Gegeüber einen beleidigten Blick und meinte verführerisch "Ich will dir in Nichts nachstehen, Ta-chan!". Dieser beugte sich kurzerhand über die Tischplatte und drückte dem überraschten Kai einen Kuss auf die Wange und sagte "Das tust du nicht im Geringsten, Kai-kun." Max und Ray traf der Schlag, als Takaos Lippen Kais Wange berührten und sie schrien beide überrascht auf. "Äh? Kai? Takao? Habt ihr sie noch alle?", stammelte Ray vorsichtig und Kai meinte mit einem Grinsen: "Aber natürlich allerliebster Ray-sama! Wir sind vollkommen klar im Kopf..." "Aber immerhin hat Takao dich gerade geküsst!", sagte Ray und Max fügte leise und mit hochrotem Kopf hinzu "Ihr habt geflirtet ..." Kai und Takao sahen sich an und brachen erneut in schallendes Gelächter aus, in das Ray und Max schon bald mit einstimmten. Das musste Freundschaft sein. Nie mehr allein sein ... Echtes Vertrauen haben ... Das ist wahre Freundschaft. Aber was ist Liebe? Ist das nicht etwas, was man auch mindestens einmal im Leben erfahren sollte? Max und Ray standen auf um den Tisch abzuräumen (sie hatten bei Schere, Stein, Papier verloren), während sich die Übriggebliebenen ins Wohnzimmer verkrümelten. Kai stand vor dem Schrank, der vor DVDs nur so überquoll und zog ein paar heraus, die er irgendwann mal schauen wollte. Allerdings bemerkte er nicht, wie sich der kleine Drache von hinten anschlich und ihn mit einem leisen Schrei seinerseits zu Boden warf. Er verweilte einige Zeit auf Kais Hüfte und sah ihn an. Da der kühle Russe jedoch stärker war, tauschte er die Positionen kurzerhand um. Nun saß er auf dem kleinen, quirligen Drachen, der sich unter ihm wand. Kai jedoch konnte über diesen Anblick nur lächeln. Die Gegenwart des süßen Japaners machte ihn froh. Genau das war auch der Grund, warum er sich so verändert hatte. Gefühle waren kein Zeichen von Schwäche, nein, im Gegenteil, sie zeugten sogar von Stärke. Wenn man sich für eine Sache, die man liebt, stark macht, ist das keine Schwäche. Außerdem hatte Kai etwas besonders herausgefunden: Er mochte es, zu lachen und er mochte es, wenn seine Freunde glücklich waren. Und im Moment waren sie das, einschließlich Takao, der ihm von allen seinen Freunden am Meisten bedeutete, warum, hätte er momentan nicht sagen können, aber es war egal, er war nicht mehr allein auf dieser einsamen Welt. Auch in Russland, wo er gehofft hatte, etwas Ruhe finden zu können, ließen ihn die Sorgen im Bezug auf seinen kleinen Drachen nicht los. Sein Großvater tot, seine Freunde weg, seine Eltern schon seit seiner Kindheit tot, um ihn kümmern muss er sich selbst. Es war fast wie bei ihm, aber Kai war schon sein Leben lang allein gewesen. An seine Kindheit, in der er zusammen mit seiner Familie glücklich gewesen war, konnte er sich nicht mehr erinnern, weil all das von Momenten in der scheußlichen Abtei überschattet wurde. Aber das hier und jetzt war das, was im Moment zählte. Kai verstärkte seinen Druck auf Takaos Hüften und hielt ihn so am Boden. Dann griste er schelmisch und lachte "Bist du eigentlich kitzelig, Ta-chan?". Dieser schluckte als Antwort nur und blickte den Russen flehend an. Im nächsten Moment erfüllte Takaos Lachen das ganze Haus. Max und Ray kamen geschockt ins Wohnzimmer gerannt und amüsierten sich über die Szene. Kai war so von sich selbst überzeugt, dass er seinen Sitz auf Takaos Becken etwas lockerte. Das gab dem Untenliegenden die Möglichkeit sich aus dieser Situation zu befreien. Mit einem Ruck warf er Kai auf den Rücken und ließ sich ebenfalls auf seinem Becken nieder. Lachtränen kullerten seine Wangen hinunter und er blickte lange in Kais feuerrote Augen, bevor er die Hände hob und Kai nun seinerseits leicht kitzelte. Kai jedoch schmunzelte nur, weil er nicht kitzelig war und meinte keck "Ich bin nicht kitzelig, Ta-chan!" "Jeder ist irgendwo kitzelig, Kai-kun und ich werde heruasfinden wo, verlass dich drauf...". Kurzerhand und seine Worte in die Tat umsetzend schob Takao Kai nun einfach sein Oberteil nach oben und betrachtete ihn ausgiebig. Max und Ray lachten sich ins Fäustchen und ließen sich auf dem Sofa nebeneinander nieder. Takao währendessen fuhr mit seinen Fingern Kais stark ausgebildete Bauchmuskeln entlang und entlockte ihm anstatt einem Lacher ein tiefes, wohliges Seufzen. Mit seiner Arbeit fortfahrend schob der kleine Drache seinem Teamchef nun das Shirt noch weiter nach oben und fand endlich die kitzelige Stelle. Der Muskel unter dem Schlüsselbein war sein Schwachpunkt. Scharf zog der sonst so kühle Russe die Luft zwischen den Zähnen ein und biss diese aufeinander. Doch schon bald erfüllte sein Lachen das Haus. Irgendann bekam er keine Luft mehr und versuchte mit ein paar gelachten Worten "Ta ... kao ... hör doch ... bitte auf!!!", den wild gewordenen Drachen zu besänftigen. Aber der Angesprochene wollte gar nicht aufhören, er liebte es, wenn ihn Kai um etwas bat. "Und was krieg ich dafür, Kai-chan?", hauchte er ihm verführerisch ins Ohr, während er ihm eine kleine Verschnaufpause gab. "Was ... du ... willst ...". Sofort stand Takao auf und blickte ernst auf ihn herab und flüsterte "Ich nehm dich beim Wort, Kai-kun." So, das wars erstmal, aber das nächste Pitel kommt bestimmt. Ich weiß, an so einer Stelle auf zu hören, ist brutal, aber ich lonnte nicht anders... Hihi *kicher* Ihr müsst euch das mal bildlich vorstellen... *prust* Bis zum nächsten Pitel, ich liebe euch alle, eure Fell-chan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)