Your dream will come true... von Roter_Panda (Abschied zu Heiligabend) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- "Your dream will come true..." Tea betrachtete sich im Spiegel. Das blaue Kostüm, das einen starken Marine-Touch hatte stand ihr wirklich gut. Hinter ihr ging eine Tür auf. Eine junge blonde Frau mit einem gestresstem Ausdruck im Gesicht und einem Klemmbrett in den Armen steckte ihren Kopf ins Zimmer. "In 20 Minuten du bist dran, Tea.", sagte sie in einem recht schlechten Japanisch. "Thank you, Jennifer.", entgegnete Tea schnell, denn ihre Freundin und Bühnenhelferein des Theaters zog schon die Tür zu. Zwischen den beiden herrschte eine etwas eigenartige Beziehung. Sie sprachen jeweils in der Sprache des anderen, um sich dann gegenseitig zu verbessern. Jennifer hatte in jüngeren Jahren einmal einen Japanischkurs gemacht. Doch viel hängen geblieben war nicht. Auch Tea konnte ihr Englisch noch verbessern. Sie beschloss, sich lieber noch mal aufzuwärmen, sonst würden sich ihre Muskeln wieder abkühlen und weniger dehnbar sein, und stand auf. 5 Jahre war es nun her, als sie Japan verlassen hatte, um hier in New York auf eine berühmte Tanzschule zu gehen. Im Nachhinein hätte sie sich schlagen können. Sie war überstürzt nach New York geflogen, ohne zu wissen, ob die Schule sie nehmen würde. Sie hätte eigentlich zuerst auf ein Vortanzen in Japan kommen sollen, doch sie hatte zu viel Angst gehabt, dass sie sie nicht nehmen würden und sie in Japan bleiben müsse. Hätten sie sie in New York nicht genommen, wäre sie einfach dort geblieben und hätte gejobbt und es auf anderen Tanzschulen versucht. Aber soweit war es gar nicht gekommen. Die Lehrer dieser Tanzschule hatten ihr Talent erkannt und sie unterstützt so gut es ging. Die größte Überraschung für sie war, als ihr die Hauptrolle eines Musicals angeboten worden war. Und an diesem Abend war die Premiere. Teas Gedanken wanderten in die Vergangenheit. Zu dem Tag, an dem sie mit Yugi in einem Café saß und ihm von ihrem großen Traum erzählte... "Ich will nach New York. Dort gibt es eine berühmte Tanzschule, an die ich unbedingt will. Sobald ich die Schule fertig habe, gehe ich dort hin.", erzählt Tea begeistert. "Daher muss ich jetzt auch schon zusammensparen, da das sicherlich nicht billig werden wird." Yugi lächelt sie an. "Und ich wette, dass du das schaffen wirst. Ich werde dann zu deiner Premiere kommen. Versprochen. Dein Traum wird wahr werden..." "Danke Yugi.", sagt Tea glücklich... Doch er würde nicht kommen, das wusste sie. Sie hatte ihm auch nichts gesagt. Wieso auch? Er wäre auch nicht gekommen, wenn sie ihm eine Einladung geschickt hätte. Sie hatte keinem ihrer Freunde eine Nachricht gesendet. Es tat ihr im Herzen weh, sich bei ihren Kameraden nicht mehr zu melden, aber sie traute sich nicht, wieder den Kontakt aufzunehmen. Tea hörte mit den Aufwärmübungen auf und ging seufzend zu ihrem Schrank. Aus einem zerknitterten Umschlag holte sie ein Foto raus. Serenity hatte es ihr geschickt. Darauf zu sehen war die ganze Clique. Joey war inzwischen mit Mai zusammen. Neben Tristan stand noch ein schwarzhaariges Mädchen. Serenity hatte in ihrem Brief erzählt, dass sie Miwako hieße. Auf dem Bild hielt Serenity die Hand von Duke... Marik, Ishizu und Odion waren auch auf dem Bild. Was auf den ersten Blick auffiel, war, dass Yugi um einiges gewachsen war. Er war fast größer als Joey! Seine Augen waren nicht mehr so groß und strahlten nun eine Entschlossenheit aus, die sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Er sah ein wenig wie Yami aus... Tea erinnerte sich an den Tag, als Yami in seine Welt zurückgekehrt ist. Yugi war wochenlang danach niedergeschlagen. Sie seufzte. Sie hätte Yugi gerne anders "Auf Wiedersehen" gesagt. Aber sie musste es ihm einfach sagen, bevor sie vielleicht für immer nach New York gehen würde. Die Erinnerung kehrte zurück... Diesen Abend schneit es. Aus den Häusern dringt Weihnachtsmusik auf die Straße. Es ist Heiligabend und der letzte Abend von Tea in Japan. Schon fünf Stunden später soll ihr Flieger fliegen. Nun steht sie vor dem Game Shop und überlegt, ob sie das wirklich machen soll, als die Eingangstür des Ladens mit einem Klingeln aufgeht und Yugi raus in den Schnee tritt. "Tea? Bist du das? Was machst du hier in der Kälte?" Er steht nun vor ihr und schaut zu ihr hinunter. Er ist schon größer als sie. In letzter Zeit war er wie verrückt in die Höhe geschossen. Tea spürt wie die Verzweiflung in ihr hochsteigt. Wie soll sie es ihm nur sagen? "Komm rein, bevor du dich erkältest." Er greift nach ihrem Handgelenk und will sie mit sich ziehen, doch sie hat nicht vor, nur einen einzigen Schritt weiter zugehen. "Tea, was ist?", fragt Yugi irritiert. Sie schaut ihm in die Augen. Es fällt ihr so schwer es ihm zu sagen. "Yugi,... ich werde nach New York gehen." "Was? Wann?" "In 5 Stunden. Ich wollte, dass du noch eines weißt, bevor ich gehe." Sie streckt sich und küsst ihn kurz auf den Mund. Als sie sich von ihm löst, schaut sie traurig auf den Boden. "Ich liebe dich..." Ruckartig dreht sie sich um und rennt die Straße entlang. Sie muss weg. Weg von Domino City. Weg von Yugi... "Tea! Es geht gleich los!", stürmte Jennifer ins Zimmer. Tea schüttelte den Kopf, als würde sie die Erinnerungen an den einen Tag rausschütteln. Sie trat aus ihrer Kabine. Die Zuschauer würden nicht ewig warten... "Tea! Das war eine tolle Vorstellung! Du warst spitze!", lobte Jennifer ihre Freundin, als diese erschöpft nach der Aufführung sich in ihrer Kabine frisch machte. Sie schaute Jennifer an. "Jenny, could you leave me alone? Ich brauche ein wenig Ruhe." Sie nickte verständnisvoll und verließ das Zimmer. Tea vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie wollte nicht weinen, doch sie konnte es nicht verhindern. Warum war sie so traurig? Sie hatte doch gewusst, dass er nicht kommen würde. Warum ging ihre Welt dann trotzdem unter? Wäre sie doch bloß in Japan geblieben. Es machte sie krank, so weit von ihm entfernt zu sein. Aber nun konnte sie nicht mehr zurück... Warum konnte sie eigentlich nicht mehr zurück? Sie konnte sich nicht erklären, warum sie immer gedacht hatte, dass sie in Japan nicht mehr willkommen wäre... Vielleicht stimmte das aber auch. Vielleicht hatten ihre Freunde sie auch schon vergessen... Nein, sie konnte nicht zurück. Sie musste in New York bleiben. Die Tür ging auf und Jennifer lugte rein. "Tea. Da ist someone, der dich sprechen will. Er sagt, it's important." Tea seufzte. "OK. But he shall hold on one minute." Jennifers Kopf verschwand wieder. Tea ging zum Waschbecken und wusch sich die Tränen aus dem Gesicht. Hinter ihr ging die Tür auf und wieder zu und eine Stimme ertönte: "Diesmal läufst du mir nicht weg." Erschrocken drehte sich Tea um. Ihr Herz raste wie wild. Freudig fiel sie dem Mann der da im Zimmer stand um den Hals. Er legte vorsichtig seine Hände an ihre Taille. Tränen fanden wieder ihren Weg aus Teas Augen. Tea vergrub ihr Gesicht in der Schulter des Mannes. "Yugi..." "Tea... Ich liebe dich..." "Ich weiß. Sonst wärst du nicht gekommen." Japan hatte ihr die Tore wieder geöffnet... Tja, da bin ich wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen. Auf jeden Fall würde ich mich über ein paar Kommis freuen. Lest auch meine anderen FFs durch! ^^' ... Bitte!? Man sieht sich! Resalein Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)