Gegen Jede Regel III von Kasu (Enttäuschungen und Zweifel) ================================================================================ Kapitel 1: vom rechten Pfad --------------------------- ***************************** So, lang genug habt ihr gewartet! Mit neuer Kraft und Ideen gehts endlich weiter mit Gegen jede Regel! ^ö^ Mit vielen neuen Charakteren, unbekannte und bekannte! Lasst euch überraschen! Viiiiiiiiiiiiel Spaß! ^^ *liebzuzwinker* Kasu ***************************** 1.Kapitel:vom rechten Pfad J drehte sich um und befand sich wieder in dem langen dunklen Gang mit den schwarzen Pfeilen an den Wänden. Diesen Ort hatte er in der letzten Zeit schon öfter in seinen Träumen besucht und wieder blickte er auf die doppelte Stahltür am Ende des Ganges. Nervös begann er zu zappeln und sein Blut schoss rasend durch seine Adern. Würde er sie wieder sehen? Wenn er jetzt durch diese Tür ging, würde sie dahinter schon auf ihn warten und ihm mit ihrer Schönheit den Atem rauben? J grinste voller Vorfreude und schritt auf die Tür zu. Plötzlich fiel ihm etwas auf... Keine liebliche Soulmusik drang leise an sein Ohr, sondern schnelle Drums, donnernder Bass, melodische Gitarrenklänge und eine markante Stimme die aus vollem Halse einen wilden Text schrie. Der Boden unter J's Füßen fing an zu beben und als er die Tür berührte, vibrierte sie stark und leicht zögernd drückte er mit seinem Körpergewicht dagegen. Einen Moment war er völlig geblendet und eine Wand von Ohrenbetäubenden Lärm prallte auf ihn. Er hob zum Schutz den Arm hoch und blinzelte vorsichtig. Langsam wurde das Bild vor ihm scharf und beeindruckt riss er seine Augen auf. Er befand sich wieder in dieser gigantischen Konzerthalle, doch diesmal war sie nicht leer, sondern Tausende von Menschen standen in den Rängen, sprangen gleichzeitig in die Luft und überkreuzten ihre Arme, während niemand anderes als die Band X auf der Bühne stand und ihnen einheizte. J hatte noch nie so viel Energie und Menschen auf einen Haufen gesehen und ihm klappte mit leuchtenden Augen das Kinn runter. "SUGOI!!!" verließ es automatisch seinen Mund und zu seinem Entsetzten hörte schlagartig die Musik auf. Alle Menschen drehten sich finster zu J um und starrten ihn an. Völlig überrascht und verwirrt blickte er in die Tausenden von Gesichtern und eine Nervenzermürbende Stille umschloss ihn. "Verpiss dich!" schrie jemand und ein Baby begann zu weinen. "Scher dich hier weg! Du störst den Grouve!" maulte ein anderer und das Murren wurde immer lauter. Aus der ganzen Halle drangen Flüche und Beleidigungen und einige begannen mit leeren Plastikflaschen und Schuhen auf J zu schmeißen. Dieser wurde dadurch brutal in Richtung Ausgang gezwängt, riss panisch die Tür wieder auf und verließ die Halle. Er stand wieder in dem Gang und atmete schwer. "Was sollte denn der Scheiß eben??..." Grummelnd rieb er eine Stelle am Arm, wo ihn ein Schuh getroffen hatte. "Aua..." sprach er betrübt und drehte sich wieder zur Tür und zeigte ihr elegant seinen Mittelfinger. "Dummes Pack!" Plötzlich öffnete sich die Tür und hide, der Gitarrist von X, schritt wütend auf ihn zu. Seine Augen funkelten Geisteskrank und seine zierlichen Finger umschlossen fest den Griff eines glänzenden Katanas. (jap. Schwert) "Mach, dass du hier raus kommst!" drohte er und hob das Schwert in die Höhe, bereit zum Schlag. J bekam es mit der Angst und ohne noch einen Moment zu Zögern, rannte er den Gang entlang. Er hastete um eine Ecke, eine Treppe hinunter, wieder ein Gang, erneut eine Treppe und egal wo er lang lief, alles sah gleich aus und er fand sich ständig in einem neuen Gang wieder, an dessen Wände Pfeile in alle Richtungen gezeichnet waren. Verzweifelt blieb er stehen und sah sich um. Nun gab es weder eine Tür, noch eine Treppe auf dem Weg und keuchend lehnte er sich gegen eine Wand. Wütend rammte er seine Faust dagegen und schloss leise flehend die Augen. "Hast du dich verlaufen?" sprach sanft, eine ihm bekannte Stimme und er sah sich rasch um. Da war sie wieder und lehnte sich lächelnd gegen die Wand, gegenüber von ihm. Sprachlos starrte er in ihre Huskyaugen und erzitterte, als sie geschmeidig ihren Körper in Bewegung setzte und auf ihn zu schritt. Als sie vor ihm stehen blieb, legte sie ihre blasse Hand auf seine Wange und sah ihn durchforschend an. "Hast du deine Stimme auch verloren, oder willst du nicht mit mir reden?" flüsterte sie und strich mit ihren Zeigefinger über seine Lippen. J war völlig hin und weg und sein Herz schlug aufgeregt in seiner Brust. Dann lächelte er verführerisch und griff nach ihrer Hand. Er küsste diese zärtlich und sah ihr in die Augen. "Wer bist du, verdammt noch mal?" Sie lächelte amüsiert und streichelte mit ihren Daumen über seine Finger. "Ich kann dir hier raus helfen, aber..." Ihr Blick wurde traurig und J's Herz verkrampfte sich bei diesem Anblick. "Was?" fragte er leise und sie sah ihn bittend an. "...nur wenn du mich mit dir nimmst!" J wollte ihr grade seine Zustimmung geben, als sie erschrocken auf ihre Arme starrte. Ihr Körper begann sich langsam aufzulösen und panisch versuchte J sie fest zu halten. "NEIN! Ich brauch dich! Bitte geh nicht weg!" flehte er und sie versuchte ihm zu antworten, doch keine Stimme drang an sein Ohr. Ängstlich sahen sie sich in die Augen, bis sie völlig verschwunden war und J alleine in dem dunklen Gang zurück blieb. "NEEEEIIIIN!!!!!!!" schrie er und schrak Schweißgebadet auf. Schwer atmend saß er in einem Bett und starrte in die Finsternis. Es war noch tief in der Nacht und verzweifelt fuhr er sich mit seinen Händen durchs Haar. Immer wieder hatte er diesen Traum und jedes Mal wenn er aufwachte, fühlte er sich so leer und hilflos, wie ein zurückgelassenes Kind. Etwas regte sich neben ihm im Bett und fragend drehte er seinen Kopf nach Links. Neben ihn lag ein nacktes Mädchen, in einer Decke eingekuschelt und schlummerte friedlich. Völlig Gefühllos sah er sie an und grübelte wie ihr Name noch mal war... Hatte er sie überhaupt danach gefragt? Aber es war ihm auch egal... Sie war eh genau wie alle andern! Himmelte ihn an, weil er Musiker war und ließ sich nach drei Gläsern Sake, schon flachlegen ohne wirklich Interesse an seiner Persönlichkeit zu zeigen. Ohne sie noch einmal anzusehen, stand J leise auf und zog sich an. Er schnappte sich seine Sachen und verließ die fremde Wohnung auf Zehenspitzen. Mit mürrischem Blick trat er auf die Menschenleere Straße und zündete sich eine Zigarette an. Entnervt sah er die Straße hinab und dachte angestrengt nach... Scheiße! Aus welcher Richtung war er noch mal gekommen? Hätte er doch nur nicht so viel getrunken! Sein Schädel dröhnte und völlig gleichgültig entschied er sich für die Richtung, die ihm am bekanntesten erschien und machte sich murmelnd auf den Weg. Er hatte ja noch genug Zeit bis zur Generalprobe und irgendwann würde er schon an einem Taxi vorbeikommen und so konnte er die Stille und die frische Luft noch ein wenig seine Seele beruhigen lassen. Noch immer spukte ihm der traurige Blick seiner unbekannten Traumbegegnung im Kopf herum und nachdenklich steckte er seine Hände in die Tasche und lief die dunklen Straßen entlang. Warum verfolgte ihn nur ständig dieser Traum? Und wieso kam X auf einmal drin vor? Jetzt viel es ihm wieder ein...er hatte am Abend zuvor im Auto der Kleinen ihr Album gehört! Das musste ihn wohl irgendwie beeinflusst haben. Ja ja X... die hatten es wirklich drauf! Und vor allem hatten sie es geschafft... Trotz ihrer rebellischen Art, oder vielleicht grade deshalb verkauften sich ihre Platten in Rekordzeiten und ihr Name war in aller Munde. Sie wurde regelrecht zu einem Leitbild für die hoffnungslosen Jugendlichen und insgeheim bewunderte sie auch J. Er wollte auch irgendwann solch einen Erfolg wie sie haben und seine Botschaften in die Welt hinaus tragen, doch stattdessen hieß es warten...immer wieder warten! Er hatte es satt in diesen stinkigen, engen Live House Buchten zu spielen und darauf zu hoffen, dass sie endlich mal ein Produzent ansprach! Er war halt ein ungeduldiger Mensch! Konnte es denn nicht wenigstens in der Musik bei ihm Bergauf gehen? Unzufrieden kickte er eine leere Coladose auf der Straße weg und zündete sich erneut eine Zigarette an. Nach 1 Stunde umherirren, traf J doch noch auf ein Taxi, das parkend am Straßenrand stand. Erleichtert setze er sich rein, doch würdigte er dem Fahrer keines Blickes. "Zum Sakura Hotel!!" brummte er und schloss die Augen. "Ihnen auch einen guten Morgen!" grummelte der Taxifahrer vor sich hin und fuhr los. J war alles so egal! Ihm war egal, ob der Fahrer ihn jetzt für ein unhöfliches Arschloch hielt, ihm war egal ob er diesem Mädchen vielleicht das Herz gebrochen hatte und ihm war egal, dass er sein ganzes Geld versoffen hatte am Abend zuvor und sich ein Taxi mit Sicherheit nicht leisten konnte... Stattdessen versuchte er lieber irgendwie seinen Kopf frei zu bekommen und lauschte dem brummen des Automotors. Heute hatten sie einen Auftritt in der Osaka Moda Hall, ihr zweiter richtiger Auftritt in diesem Jahr bei dem sie alleine spielten und außerhalb von Kanagawa waren. Er freute sich irgendwie drauf, da das Einzigste was ihm im Moment noch ablenken konnte, die Musik war. Wenn er spielte, hatte er das Gefühl allen Stress zu vergessen und wenn er mit den Anderen auf der Bühne stand, dann fühlte er sich auch nicht so furchtbar allein gelassen.... Am Abend zuvor hatten sie schon einen Gastauftritt bei einem anderen Konzert gehabt und sie bekamen von allen Seiten Lob. Sogar die Mädels warteten nach dem Konzert draußen vor den Hintereingängen und versuchten alles um sich an einen von ihnen ran zu machen. J musste grinsen, als er sich an Sugis verärgertes Gesicht erinnerte, als sich ein recht junges Mädchen an Inoran schmiss. Dieser jedoch wurde völlig panisch und flüchtete schnell zum Auto. Er war wirklich immer zu niedlich, wenn Fremde ihn bedrängten und Sugi wurde immer so schnell Eifersüchtig! Die Zwei hatten sich in dem letzten Jahr zu einem richtigen Pärchen entwickelt. Vor knapp einen halben Jahr waren sie zusammen in eine Wohnung gezogen und zeigten ganz offen auf der Straße, dass sie zusammen gehörten. Seit dem war richtig Ruhe eingekehrt und bei den Beide schiene endlich alles im Gleichgewicht zu sein. J hätte nie gedacht, dass sie das auf Dauer wirklich schafften, doch das Gegenteil zeigte ihm, wie ernst es zwischen ihnen war. Anfänglich hatte er wirklich große Angst, dass sich Inoran von ihm entfernen würde und hatte ständig den Drang Sugi zu reizen, aber Inoran schien eher immer mehr an Vertrauen zu Sugizo zu entwickeln und baute somit auch mehr Selbstbewusstsein auf. Er kam jetzt viel offener auf J und die Anderen zu und nahm sich für jeden Zeit. Er schien endlich zufrieden und das wünschte sich J selbst auch so sehr... Er war überhaupt nicht zufrieden! Im Gegenteil... ER schien sich eher immer mehr von den Anderen zu entfernen und konnte nichts dagegen tun. In seinem Herzen war ein Loch, eine furchtbare Leere, die ihn langsam auffraß und so sehr er sich dagegen sträubte, er wusste, dass er Hilfe brauchte... Der Taxifahrer hielt an und sah ziemlich gereizt zu J. "Das macht dann 3200 Yen!" "Wie bitte?" fragte J entrüstet. "Das ist nicht ihr ernst, oder? Für das kleine Stück?" "Das ist nicht mein Problem! Sie sind in mein Auto gestiegen, ich hab sie gefahren wo sie hin wollten und nun bezahlen sie auch!" sprach er ungeduldig und hatte schon eine böse Vorahnung, als J anfing vergebens in seinen Taschen zu kramen. "Hören sie, ich hab kein Geld dabei, aber wenn sie mir einen Moment Zeit geben, geh ich schnell zu meinem Kumpel rein und der gibt mir bestimmt was!" stammelte J nervös und der Fahrer schnaufte wütend. "Elendes Straßengesindel! Ist doch immer das gleiche mit auch! Ich komm mit rein und du bete, dass dein Freund Geld hat, sonst kannst du deine nächste Fahrt in einem Polizeiwagen machen!" Er stieg wütend mit J aus und sie liefen ins Hotel hinein. Langsam bekam J echt Schiss...was wenn er keinen Wach machen könnte, oder keiner Geld da hatte??? Er lief mit dem Taxifahrer zu Shinyas Zimmer, da er sich dachte, dass dieser ihm bestimmt nicht gleich den Kopf abreißen würde wie Ryu... Den scharfen Blick des Fahrers im Nacken klopfte er an seine Tür und nach einigen Minuten blinzelte Shinya verschlafen durch einen Spalt. "Jun...was machst du denn um diese Zeit hier?" gähnte er und J sah ihn mit ernster Miene an. "Sorry, dass ich dich wecke, aber hast du zufällig etwas Kleingeld bei dir? Kann das Taxi nicht bezahlen..." Shinya stutze und bemerkte jetzt den Taxifahrer hinter J, der bedrohlich seine Arme verschränkt hatte. "Wie viel brauchst du denn?" fragte er vorsichtig und J murmelte leise den Preis. "Mensch Jun! Hast du ne Weltreise gemacht? ...tut mir jetzt wirklich leid, aber ich hab nur noch 1000 Yen oder so..." J zog zischend die Luft durch seine Zähne ein und kniff leise Fluchend die Augen zusammen. Er spürte wie die kräftige Hand des Fahrers seinen Kragen fest umschloss und Shinya sah panisch von einem zum Anderen. "Aber frag Inoran doch mal! Er hat doch immer einen Notgroschen dabei!" "Okay...danke trotzdem!" nuschelte J und drehte sich wieder dem Gang zu. "Ich frag ihn schnell! Er hat bestimmt was und dann können wir die ganze Sache sicher regeln!" "Na wollen wir das mal für dich hoffen Kleiner!" fauchte der Fahrer zu J und schubste ihn den Gang weiter. Shinya sah ihm besorgt hinterher und blieb grübelnd in der Tür stehen um zu sehen, ob das auch gut ginge. J blieb vor Inorans Tür stehen und zögerte mit Klopfen. Er wollte ihn und Sugi eigentlich nicht stören...und sicher würde Inoran wütend auf ihn sein! Warum musste er ihm auch immer wieder Grund dazu geben? Konnte er nicht einmal irgendwas richtig machen? Der Taxifahrer hatte die Schnauze voll zu warten und hämmerte laut gegen die Tür. J warf ihm einen finsteren Blick zu, doch der Fahrer ließ sich nicht davon beeindrucken. Er konnte ihn jederzeit zur Polizei schleppen, und J war sich dessen auch schmerzhaft bewusst. Nach wenigen Sekunden öffnete Sugizo die Tür und sah verwirrt von J zum Fahrer. "Sonst geht's euch noch gut, oder was? J hast du nichts Besseres zu tun, als mich lautstark aus dem Bett zu jagen?" sprach er verärgert und J tippelte nervös mit seinen Fingern gegen sein Bein. "Tut mir echt leid! Ist Inoran wach?" Doch schon tauchte Inorans verschlafendes Gesicht neben Sugizo auf. "Was'n los? Junjun? Warum so ein Lärm?" "Entschuldigung, aber ich hab nicht die ganze Nacht zeit!" nölte der Taxifahrer dazwischen und hatte nun Inorans ganze Aufmerksamkeit. "Wo bist du denn ausgebrochen? Träum ich noch? Sugi...lass uns wieder pennen gehen!" Inoran machte kehrt, doch J hielt verzweifelt seinen Arm fest. "Ino...ich hab Mist gebaut! Kannst du mir 3000 Yen leihen?" Inoran sah ihn lange an und seine Miene wurde ernst. Dann befreite er sich aus J's Klammergriff und holte seine Brieftasche. "Wie viel Schuldet er ihnen?" fragt er leise und der Taxifahrer betonte abermals den vollen Betrag von 3200 Yen. Inoran gab ihm das Geld, während Sugizo fragend in J's Gesicht blickte. "Wo kommst du denn jetzt her?" flüsterte er zu ihm und J brummte nur leise. Sugizo schnaufte und schüttelte den Kopf. Der Taxifahrer zählte noch mal alles nach und sah J dann warnend an. "Hast du ja noch mal Glück gehabt! Und nächstes Mal solltest du vorher in deinem Spatzenhirn ausrechnen, was du dir leisten kannst, bevor du andere von ihrer Arbeit und ihrem Schlaf abhältst! Gute Nacht wünsch ich!" Mit diesen Worten verschwand er und als Shinya sah das er J in Ruhe ließ, zog er sich beruhigt wieder in sein Zimmer zurück. "Junjun...glaub nicht, dass ich dir immer aus der Patsche helfen kann!" sprach Inoran leise und sah J enttäuscht an. "Erzählst du mir denn wenigstens was passiert ist?" J senkte ignorierend den Blick und schwieg. "Komm Ino...lass ihn!" murmelte Sugizo ruhig und zog Inoran wieder ins Zimmer zurück. Dieser seufzte tief und schloss die Tür vor J, nachdem er ihm noch eine gute Nacht gewünscht hatte. J ballte wütend die Hände und ging in sein eigenes Zimmer. Was war eigendlich sein Problem? Inoran lies sich von Sugi zurück ins Bett ziehen und setzte sich nachdenklich auf die Bettkante. Sugizo krabbelte zurück unter die Decke und griff nach Inorans Arm. "Komm her!" sprach er sanft und zog ihn zu sich in die Arme. Traurig kuschelte sich Inoran an seinen Körper und schloss die Augen. "Warum redet er nicht mehr mit mir?" flüsterte er leise und Sugizo kraulte sein Haar und küsste zärtlich seine Stirn. "Ich glaub das er es will, aber aus irgendeinen Grund nicht kann...mach dir keine Vorwürfe! Du hast nichts Falsch gemacht, okay? Und nun schlaf noch ein bisschen! Morgen wird ein langer Tag!" Inoran nickte und griff nach seiner Hand. Er zog sie zu sich an die Brust und hielt sie fest umschlossen. Hoffentlich hatte Sugizo recht...dennoch wollte er J helfen! Aber wie? Kapitel 2: Neue Bekanntschaften ------------------------------- Grummelnd drehte sich J in seinem Bett um und knautschte frustriert sein Kissen zusammen. Er weigerte sich auf den Wecker zu schauen, weil er wusste dass es schon spät war und er schon längst hätte aufstehen müssen. Irgendwie wollte er die Anderen nicht sehen, da er keinen Bock darauf hatte irgendetwas zu rechtfertigen. Am liebsten wäre er so lange im Bett geblieben, bis das Konzert anfing und hätte sich danach wieder verkrümelt. Dennoch plagte ihn das schlechte Gewissen, weshalb er die ganze Zeit nicht richtig schlafen konnte und mit seinen Nerven echt am Ende war. Mit müden Augen drehte er sich wieder auf den Rücken und starrte zur Decke. Ein Ohrenbetäubendes Knurren verließ seinen Magen und hungrig legte er seine Hand auf seinen festen Bauch. Jetzt riskierte er doch einen Blick auf die Uhr und alle Hoffnungen auf ein Frühstück waren dahin. Nicht mal Mittag hätte er jetzt noch bekommen und jammernd setzte er sich auf. "Alles Scheiße!" sprach er leise und steckte sich eine Zigarette an. Anschließend quälte er sich aus dem Bett und schlürfte Kopf kratzend zu seinem Koffer. Mühselig zog er sich ein paar Klamotten über, griff nach seinem Schlüssel und verließ sein Zimmer. Er war froh, niemanden von der Band über den Weg zu laufen, doch als er an dem Hotelrestaurant ankam und die Preise überflog, wünschte er sich, jemand hätte ihn aus dem Bett geprügelt und zum Frühstück mit geschliffen. Als ihm endlich bewusst wurde, dass er sich kein Essen leisten konnte, drehte er sich fluchend um und setzte sich in einen der Sessel im Foyer. Er stütze seufzend seinen Kopf auf und sein Blick schweifte nach links. Neben ihm saß eine Frau und las versunken in einer Tageszeitung, doch ihre Handtasche lag geöffnet an der Lehne neben ihm. Sofort schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass das seine Gelegenheit war an Geld zu kommen und aufgeregt schätze er seine Chancen ab, unauffällig ihre Brieftasche zu klauen. Sollte er es wagen? Das wäre nicht das erste Mal das er jemanden bestahl und die Situation schrie förmlich danach ausgenutzt zu werden... Sie konnte durch die Zeitung ja nichts sehen und so ließ er vorsichtig seine Hand in die Tasche gleiten und zog langsam die Brieftasche heraus. Er wartete noch einen Augenblick und stand dann leise auf und machte sich davon. Er lief in Richtung Fahrstuhl und beschleunigte seinen Schritt. Zu seiner Freude stieg niemand mit in den Fahrstuhl ein und so öffnete er gierig das Portemonnaie. Seine Augen funkelten, als er einen hübschen kleinen Stapel Scheine heraus zog und ihre Anzahl überflog. Es waren an die 40000 Yen und er konnte schon das leckere Reisomelett riechen, welches er sich sicherlich gleich kaufen würde. Das war ein richtiger Glückstreffer und vor sich hin lachend, suchte er nach weiteren nützlichen Dingen im Portemonnaie. Seine Finger glitten über die ganzen Kreditkarten und blieben bei dem Personalausweis hängen. Sie musste eine Geschäftsfrau oder so was gewesen sein, bei dem ganzen Geld... Neugierig zog er den Ausweis heraus und erstarrte... Für einen kurzen Augenblick war er wie gelähmt und starrte nur entsetzt auf das Foto der Frau, die ihn mit leuchtend blauen Huskyaugen anfunkelte. Das konnte doch nicht sein! Sie war es...die Frau aus seinem Traum! Sie sah ganz genauso aus! Wie konnte das nur möglich sein? Es war doch nur ein Traum! Ein alberner Traum! J bekam wildes Herzklopfen und erst der Gong des Fahrstuhls, der ihn darauf hinwies, dass er den gewünschten Stock erreicht hatte, riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Völlig konfus steckte er schnell die Brieftasche in seine Hose und ging in sein Zimmer. Aufgeregt schloss er seine Tür ab und lies sich in seinen Sessel sinken. Noch einmal zog er den Ausweis hervor und betrachtet das Bild genau. Sie war es...hundert prozentig! Das schwarze, lange Haar mit den leuchtend roten Strähnen, war zu einer eleganten Steckfrisur gewunden und das liebliche Gesicht lächelte frech in die Kamera. Es war wie verhext und J lief es eiskalt den Rücken hinunter. Erst jetzt viel sein Blick auf die Schriftzeichen darunter, die ihren Namen bildeten. Yaeko Iwasaki. "Yaeko..." murmelte J leise vor sich hin und strich verträumt über das Foto. War das ein Zeichen? Würde sie ihm helfen können, wie er es in seinem Traum gefühlt und gehofft hatte? Das war doch alles verrückt! J kniff die Augen zusammen und legte stöhnend den Kopf in den Nacken. "Und ich Blödmann, beklau sie auch noch!" Sein schlechtes Gewissen plagte ihn immer mehr und er war sich einig, dass er ihr die Brieftasche zurückgeben musste, sonst würde er sich das ewig vorwerfen. "Ich muss sie sehen..." brubbelte er leise und packte den Ausweis wieder ein und verließ das Zimmer. Vielleicht saß sie immernoch im Foyer und hatte noch gar nicht mitbekommen, was er getan hatte! Oh Gott! Was sollte er ihr nur sagen? Ach...ihm würde schon irgendwas einfallen! Als er im Foyer ankam und sich umsah, war der Platz auf dem sie gesessen hatte leer. "Mist!" fluchte J leise und sah zur Information. Er erblickte plötzlich einen Auflauf von Security Leuten um zwei junge Damen. Eine der Zwei sprach grade aufgebracht mit einen von den Wachmännern und gestikulierte wild mit ihren Armen. J konnte sie zwar nur von hinten sehen, doch schimmerten feurig die Roten Strähnen in ihrem Haar und nervös ging er auf die Menschentraube zu. Das musste sie sein...ganz bestimmt! Als er die Menge erreichte, räusperte er sich kurz und fiel ins Wort. "Entschuldigung! Gehört ihnen vielleicht diese Brieftasche? Ich habe sie eben im Fahrstuhl gefunden!" J zog ein total unschuldiges Gesicht, als sie langsam ihren Kopf zu ihm drehte. Er erwartete eigentlich ein überraschtes und erleichtertes Gesicht, doch ihre Augen waren zornig verengt und ihre Lippen wütend zusammen gepresst. Als sie J mit ihren klaren Augen erkannte, riss sie sie weit auf und zeigte mit ihrem Finger auf ihn. "Das ist der Mann!" sprach sie grollend zu seinem der Securitys und J blinzelte nervös. "Was?" keuchte er entsetzt als ihn plötzlich eine starke Hand am Gelenk packte und ihm das Portemonnaie entriss. "Ich habe gesehen, wie er neben Minako gesessen hat, eben als ich von der Toilette kam! Er muss es ihr heimlich aus meiner Tasche genommen haben! Dieser hinterhältige Schuft!" Wutschnaubend baute sie sich vor J auf und funkelte ihn bedrohlich an. "Was denn? Auf einmal sind wir ja ganz nervös?" fauchte sie spitz zu ihm und J trat der Angstschweiß auf die Stirn. Na da hatte er sich ja in tolle Schwierigkeiten gebracht! "Hatten wir jetzt auf einmal doch ein schlechtes Gewissen, oder warum hast du es zurück gebracht? Ach warte! Lass mich raten...Du hast dir einen hübschen Finderlohn entnommen und wolltest hier noch den großen Helden spielen, oder? Wie kann man nur so dämlich sein!" J war völlig verwirrt. Warum war sie so verärgert? Was für eine dumme Frage! Er wäre es ja auch wenn jemand ihn bestehlen würde. Was hatte er denn erwartet? Das sie ihm um den Hals fällt und sein Traum sich erfüllt? Wie konnte er nur so unglaublich naiv sein! "Ich habe nichts gestohlen! Es ist alles noch drin!" sprach er ernst und sie hob skeptisch eine Augenbraue. "Mina-chan? Sieh nach, ob er recht hat!" befahl sie streng und hinter ihr tauchte ein weiteres Mädchen auf. Sie sah Yaeko ein bisschen ähnlich, doch war sie viel kleiner und ihre Schulterlangen hellbraunen Haare, waren mit einer Totenkopfspange zusammen gebunden. Im Gegensatz zur elegant gekleideten Yaeko, trug sie einen schwarzen Spitzenrock, schwarze Stiefel und einen ausgeleierten, Beigen Pulli. Sie streckte ihre zierliche, mit silbernen Ringen und Ketten bestückte Hand nach dem Portemonnaie aus und überprüfte den Inhalt. "Er hat Recht, Nee-san! Es fehlt nichts!" sprach sie ruhig und Yaeko zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. >>Sie waren also Geschwister?!<< dachte sich J überrascht und versuchte seine Nervosität zu überspielen. "Wie, es fehlt nichts?" fragte Yaeko weiter und sah J tief in die Augen. "Was soll der Schwachsinn? War das dein Erstklau und dein Schlechtes Gewissen hat dich geplagt, oder was soll die ganze Nummer, hä?" Minako sah von ihrer Schwester zu J und beobachtete, wie er für einen kurzen Moment verlegen den Blick senkte. Irgendwie war er mit der Situation völlig überfordert und völlig eingeschüchtert. Sein Herz schlug wild wenn er sie ansah, doch wenn sie so einskalt zu ihm sprach, schmerzte es tief in seinem Innern. "Ich wollte sie nur kennen lernen!" sprach er ehrlich und Yaeko lachte amüsiert auf. "Mich kennen lernen? Was soll das bitte für eine tolle neue Masche sein, hm??? Du glaubst doch nicht etwa, wenn man die Brieftasche einer Frau klaut, stielt man auch gleichzeitig ihr Herz? GOTT!!! Du bist noch dämlicher als ich angenommen hatte!" J starrte wütend zu Boden und schwieg. Ihm war anscheinend wirklich nicht mehr zu helfen... Minako sah wie er seine zitternden Hände zur Faust ballte und biss sich betrübt auf die Unterlippe. Irgendwie tat J ihr furchtbar leid und sie hatte das Gefühl, dass er ziemlich fertig war und das alles sehr bereute. Warum hatte sie vorhin nicht aufgepasst, als sie gelesen hatte? Dann wäre das alles sicher nicht passiert! "Sollen wir ihn trotzdem festnehmen Misses?" fragte der Security, der J immer noch am Arm festhielt. "Ist mir egal!" sprach Yaeko gefühllos und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Warte Nee-san!" warf Minako plötzlich ein, als der Wachmann anfing, dem völlig panisch dreinschauenden J, Handschellen anzulegen. Yaeko sah sich entnervt zu ihr um. "Was denn?" Minako warf einen flüchtigen Blick in J's Augen und fuhr dann fort. "Lass ihn doch! Es ist doch alles wieder da und er wird es sicher nicht noch einmal tun, hab ich recht?" sprach sie mit auffordernden Unterton zu J und dieser nickte eifrig. "Ja ja! Ist mir egal! Dann lasst ihn halt gehen!" winkte Yaeko die Sache mit ihrer Hand ab und lief einfach weiter in Richtung Restaurante. "Noch mal Glück gehabt Freundchen!" sprach der Security bedrohlich und machte ihn wieder los. "Vielen Dank für ihre Mühe!" verbeugte sich Minako noch einmal höflich zu den Wachleuten, sah noch mal kurz auf in J's Augen und folgte dann eilig ihrer Schwester. J blieb wie angewurzelt stehen und starrte den Beiden hinterher, während die Wachmänner wieder abzogen. Er hatte sich noch nicht mal bedankt... "Ich bin so ein Idiot!" fluchte er laut und hinter ihm erklang plötzlich die Stimme von Sugizo. "Da geb ich dir völlig Recht!" bemerkte er und J drehte sich überrascht zu ihm um. "Was willst du denn?" fragte er ihn entnervt und Sugi stemmte verärgert die Hände in die Hüften. "Ich habe dich gesucht! Wir müssen in einer halben Stunde losfahren zur Halle und Inoran meinte, dass du nicht mehr in deinem Zimmer wärst! Er war völlig in Sorge und hatte gedacht, du wärst letzte Nacht noch mal losgezogen und es wäre irgendwas passiert! Ich finde du bist ihm eine Erklärung schuldig, schließlich hat er darauf bestanden, dass wir dich heute in Ruhe lassen und hat dir sogar was zum Essen mitnehmen lassen, falls du das Frühstück verschläfst!" J zog eine eingeschnappt Schnute und starrte an Sugi vorbei. "Mir doch egal! Ich bin ihm gar nichts schuldig, er ist schließlich nicht meine Mutter, okay? Ich geh mich jetzt fertig machen!" Mit diesen Worten drehte er sich um und ging zu seinem Zimmer zurück. Sugi sah ihm traurig nach und seufzte tief. "Aber er ist doch dein Freund...was ist nur los mit dir?!" Sugizo fuhr sich besorgt durch sein Haar und ging die Anderen suchen um ihnen bescheid zu sagen, dass er J gefunden hatte. Dieser war während dessen in seinem Zimmer angekommen, knallte wütend die Tür zu und trat völlig außer sich, mit seinem Fuß gegen einen kleinen Holztisch. "AAAARRRRGGGG!!!!" schrie er zornig und Tränen schossen in seine Augen. Voller Zorn trat er weiter auf dem Tisch herum, biss er plötzlich in seinem Anfall mit seinem Fuß umknickste und zu Boden stürzte. Er schrie auf vor Schmerz und Kummer und kauerte sich auf dem Boden zusammen, während er seinen Fuß fest umklammerte. "Ich hasse euch alle!!!!!!" schluchzte er und meinte eigentlich nur sich selbst damit. "Kenji...Ich will nicht mehr..." ******************************** Einige Stunden später, saßen die fünf Members von Lunacy in ihrer Umkleidekabine und trafen noch ein paar wenige Vorbereitungen für ihren Auftritt. Sugi hatte Inoran nichts von J's Worten erzählt um ihn nicht noch mehr zu beunruhigen, doch er war froh das sich J wenigstens dazu durchgerungen hatte, sich bei Inoran zu entschuldigen, auch wenn er sonst keinen Ton mehr gesagt hatte. Warum er plötzlich humpelte, wusste keiner, doch sie waren sich alle einig ihn an diesem Abend nicht mehr darauf anzusprechen, da J sehr abwesend und bedrohlich wirkte. Er war so unberechenbar geworden und keiner wusste mehr so recht, wie er mit ihm umgehen sollte. Auch jetzt saß er still in einer Ecke und zupfte ein wenig an seinem Bass herum. Doch dass mussten sie ihm lassen! Er hatte sich in dem letzten Jahr wirklich gemacht was das Spielen anging. Anscheinend übte er Tag und Nacht und ständig kam er mit neuen Ideen für Songs. Doch dabei zog er sich völlig zurück und hatte eine riesige Mauer um sich und seine Gefühle gebaut. Einzig und allein auf der Bühne hatten sie das Gefühl, dass J ihnen ehrlich und offen gegenüber stand... Shinya saß mit Inoran und Sugi auf einer kleinen Couch und sie spekulierten wie sie in Zukunft an Plattenverträge ran kommen könnten, als sich Ryuichi von seinem Spiegel erhob und ernst in die Runde sah. "Leute! Noch 15 Minuten! Lasst uns heute wieder alles geben! Ich hab gehört hier in Osaka, sind viele Talentsucher unterwegs, also strengt euch an!" Alle nickten, außer J. Ryuichi sah das, aber er sagte nichts weiter dazu. Er würde sich von J nicht den Abend verderben lassen! "Gut! Seit ihr auch schon so aufgeregt wie ich?" freute sich Ryu und boxte hüpfend in der Luft herum. Shinya lachte, stand auf und boxte mit ihm mit. Sugizo beobachtete grinsend wie Ryu und Shinya sich einen kleinen Kampf zum Aufwärmen lieferten, als plötzlich etwas an seinem Ärmel zupfte. Fragend sah er zu Inoran, der ihn panisch, mit blassem Gesicht ansah, und angespannt ein "Sugi-chaaaaan!!!!" über seine Lippen presste. Sugizo lächelte ihn sanft an und zog ihn auf seinen Schoß. Mittlerweile war es schon fast ein Ritual geworden. Vor jedem Auftritt gehörten die letzten 10 Minuten nur Sugizo und Inoran, da Sugi der Einzige war, der Inorans furchtbares Lampenfieber etwas lindern konnte. Wie so oft nahm er Inorans Gesicht in seine Hände und sprach leise mit seiner beruhigenden Stimme auf ihn ein, während er ihn streichelte oder seinen Nacken massierte. "Einfach entspannen!" sprach Sugi ruhig und stupst mit seiner Nase an Inorans. "Ganz ruhig Atmen...wir sind alle bei dir! Und du wirst sehen, sobald du anfängst zu spielen ist alle Angst verflogen! Und danach gehen wir noch schön Essen, okay? Weißt du schon auf was du Hunger hast? Ich lad dich dann ein!" Inoran schloss die Augen und nickte. "Curryreis mit Hühnchen!" antwortet er langsam und lächelte leicht. "Gut...ausgezeichnete Wahl!" Sugi zog mit seinem Finger sein Kinn zu sich heran und küsste Inoran zärtlich. Eine wohlige Wärme überflutete ihre Herzen und Inoran nahm Sugi dankbar in den Arm. "Ich liebe dich..." flüsterte er leise in sein Ohr und Sugi strahlte übers ganze Gesicht, während er Inorans Körper schützend umschloss. "Ich dich auch..." antwortete er leise und dann löste sich Inoran lächelnd und stand auf. "Also dann! Lasst uns gehen!" sprach er energisch und alle sprangen auf und machten sich auf den Weg zur Bühne, außer J... "Junjun?" fragte Inoran, als die Anderen raus waren und er sich immer noch nicht regte. Inoran wurde es sofort wieder schwer ums Herz und langsam machte er einen Schritt auf J zu. "Jun...sag doch bitte was!" flehte er, doch J stand nur langsam auf, zündete sich eine Zigarette an und humpelte einfach ohne ein Wort an Inoran vorbei zur Bühne. Inoran starrte traurig zu Boden und schloss die Tür hinter sich. Wo sollte das nur enden? Seine Angst um J brachte ihn schon um seinen Schlaf und er wusste langsam wirklich nicht mehr wie es weiter gehen sollte... Als sie die Bühne, in der kleinen stickigen Halle, betraten wurde sie von einer Meute kreischender Fans empfangen. Mit gemischten Gefühlen begannen sie ihre Songliste abzuspielen und erst gegen Ende des Konzertes schafften sie es endlich sich von ihren Gedanken loszureißen und voller Hingabe zu spielen. J stand ein Stück hinter Inoran und bewegte sich so gut wie gar nicht vom Fleck. Er starrte entweder zu Boden oder schloss die Augen, während er seinen Frust an seinem Bass abließ und eine Zigarette nach der anderen rauchte. Als sie ihren neu einstudierten Titel "Sandy Time" anfingen, sah er beim Spielen zum ersten Mal auf ins Publikum. Doch sah er nicht in die Gesichter der Fans sondern starrte viel mehr ins Nichts. Er fühlte sich so leer und unverstanden, dass es ihm den Hals zuschnürte. Wahrscheinlich würde er sein Leben lang in solch stinkigen Clubs spielen, sein bisschen Gage jeden Abend für Alkohol aus dem Fenster werfen und irgendwann, ohne Freunde und völlig vereinsamt in irgendeiner Gasse verkommen. Und er war selber daran schuld... Dieser Gedanke fraß ihn langsam von innen auf und machte ihn kaputt. Es war wie in seinem Traum...er steckte in einem Labyrinth fest und egal welche Tür er öffnete, er fand keinen Weg hinaus, sondern verirrte sich nur noch weiter ins Innere. Plötzlich schmerzte sein linker Arm und er bekam Probleme beim Greifen der Bassseiten. Er sah zu seinem Handgelenk, welches provisorisch verbunden war und durch das langsam anfing Blut zu sickern. Er spielte dennoch weiter und ließ sich nichts anmerken, auch wenn seine Fingerkuppen langsam anfingen zu kribbeln und er seine Hand kaum noch spürte. Er kniff die Augen zusammen, schüttelte sie ganz kurz und spielte weiter. Nicht mal umbringen konnte er sich richtig... Er hatte im Hotel versucht sich die Pulsadern aufzuschneiden, doch er hatte sie nicht richtig getroffen und als er das Blut sah, geriet er in Panik und versuchte die Wunde wieder zu stoppen. Ein Glück hatte niemand von den Anderen etwas mitbekommen und er hatte auch nicht vor ihnen irgendwas zu erzählen. Sie würde ihn eh nicht verstehen...oder nur unnütz rumheulen! Auf einmal fing sein Herz an wie wild zu klopfen und er fühlte sich beobachtet. Er sah auf und suchte den Saal ab, doch alles was er sah, waren Durchgeschwitzte Fans die sich zusammen drängten. Doch da... Ganz weit hinten im Raum...da war jemand! Er fühlte es ganz genau! Angestrengt versuchte er etwas zu erkennen und trat dichter zum Rand der Bühne. Er fixiert seinen Blick auf einen winzigen schimmernden Punkt und ein aufgeregtes Kribbeln durchfuhr seinen Körper. War es ein Engel? War er gekommen um ihn mitzunehmen und zu erlösen? Für einen kurzen Augenblick hatte er das Gefühl alle Last würde von ihm genommen werden und glücklich lächelte er zu dem geheimnisvollen Schatten. Dann wurde alles schwarz um ihn herum und mit einem lauten Rums viel er zu Boden. Als er wieder zu sich kam, lag er auf der Couch in der Umkleidekabine und Inoran sah ihm völlig besorgt ins Gesicht und legte einen kalten Lappen auf seine Stirn. "Inoran..." wisperte er leise und nahm nun auch die anderen Bandmitglieder wahr, die sich mit ernsten Mienen gegen die Kommode gelehnt hatten und ihn aufgeregt beobachteten. "Junjun...alles Okay? Fühlst du dich besser?" fragte ihn Inoran und J erkannte, dass seine Augen ganz rot und geschwollen waren. Hatte er etwa geweint? "Ja geht schon..." J versuchte sich aufzurichten und fühlte einen Stich in seinem Arm. Er griff nach seinem Handgelenk, das frisch und fest verbunden war und sah erschrocken auf zu Inoran. Sie wussten es... Inorans Wangen färbten sich rot und er sah J lange und tief in die Augen. Was war nur passiert? Warum konnten sie nicht miteinander reden so wie damals? J wollte Inoran so viel sagen, doch er brachte keinen Ton über seine Lippen. Verlegen senkte er wieder den Blick, als es plötzlich an der Tür klopfte. Shinya öffnete sie und erstarrte. "Hallihallo! Na Jungs, alles Klar bei euch? Habt ja ganz schön für Aufruhe da draußen gesorgt!" sprach eine melodische Stimme und durch die Tür trat hide, der Gitarrist von X, gefolgt von der mürrisch drein schauenden Yaeko und ihrer schüchternden Schwester Minako. Kapitel 3: Secret Door ---------------------- **************************** Endlich ist es soweit! ^ö^ Ich habs nach 2 Monaten endlich geschaft mal wieder ein neues Kapitel zu laden! ^___^ Es tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber hatte halt viel zu tun! ^^° Hab von nächsten Kapitel auch schon die hälfte fertig und hoffe das es dieses MAl nicht wieder ein Monat dauert bis ich es fertig hab! XDDD Zum Kapitel ist zu sagen, dass ich das Ende sehr gern hab...ich mag die Unterhaltung und die Gesten von Inoran und Sugi sehr...zeigt für mich eine wundervolle Nähe zwischen den Beiden, nur leider wird das nicht mehr all zu lange so bleiben! ^^° Seit gespannt wie es weiter geht! Es wird noch viel passieren! ^^ Ach ja und ich wollte noch vorne weg sagen, dass ich die Leute von X eher passiv einsetzten werden, da es mir sonst zu übersichtlich wird...es soll ja einen Luna Sea FF bleiben und keine X ff werden! ^^ Dennoch spielen sie im 3 Teil eine Große Rolle! ^____^ Ich hoffe ihr habt dafür verständniss und habt spaß an meinem neuen Kapitel! *freu* eure Kasu PS: Will nicht noch irgendwer ein paar schicke Fanarts zu der Story zeichenen? Ich würd mich sooo freuen! *___* ************************************ 3.Kapitel: Secret Door Alle starrten wie gebannt auf hide, der ganz unschuldig in den Raum trat und direkt auf J zusteuerte, als er diesen auf der Couch erblickte. J wusste gar nicht wie ihm geschah und völlig verwirrt sah er hide in die Augen, als er vor ihm in die Hocke ging und ihn ernst musterte. Sein langes blondes Haar, durch das sich vereinzelt bunte Strähnen zogen, war zu einem langen Zopf gebunden, der unter seinem dunkelroten Hut hervor lugte. Er hatte eine schwarze Lederhose an und ebenfalls wie Minako, einen Beigen Pulli, der schief über seine Schulter hing. Zu dem war er ungeschminkt und eine große Sonnenbrille klemmte an seinem Kragen. Lange sah er J in die Augen und zog seine Augenbrauen zusammen, bis sich seine Gesichtszüge langsam entspannten und er J breit angrinste. "Wie ich sehe, geht es dir besser! Freut mich! Wie ist dein Name?" J fuhr sich nervös durchs Haar und antwortete dann ruhig. "Ich heiße Jun...oder J! Wie du willst!" J konnte nicht fassen, dass tatsächlich hide vor ihm stand...träumte er vielleicht doch? Nein...das war real! Doch was wollte er hier? "Sugoi! J klingt cool!" freute sich hide und steckte sich eine Zigarette an. "Mein Name ist hide, ne? Und das sind Yaeko und Minako!" Er nickte zu den zwei Mädels, die sich gegen die Wand gelehnt hatten und stand wieder auf. J blickte aufgeregt in Yaekos Augen, die ihn böse funkelnd fixiert hatten. Was um Himmels willen wollten die denn auch noch hier? "Ich weiß..." murmelte er leise und mit bedrücktem Blick sah er zu Boden. Er verstand echt die Welt nicht mehr... "Ja, Minako hat mir schon berichtet, dass ihr euch heute schon mal begegnet seit! Sie hat uns ja hierher geschleppt!" plapperte hide munter und sah sich um. Inoran saß immer noch an J's Seite und starrte ignorierend zur Wand. Ihm lag die Sache mit J noch so schwer im Magen, dass ihm übel wurde und schwer atmend versuchte er sein Herz zu beruhigen. Die anderen Members, allen voran Sugi, schienen Sprachlos über den überraschenden Besuch und nickten ehrwürdig zu hide, als sich ihre Blicke trafen. "Was verschafft uns denn die Ehre?" ergriff Sugi das Wort und hide setzte sich in einen der Stühle, legte die Beine hoch und pustete den Qualm langsam aus. Er sah erst eine Weile lang von Gesicht zu Gesicht und beobachtete Inoran lange, wobei er sich fragte, ob er nicht doch lieber später hätte kommen sollen... Langsam wurden alle nervös, weil er sich mit seiner Antwort so lange Zeit ließ und zuckten kurz erschrocken zusammen, als er sich in einer schnellen Bewegung nach vorne beugte und mit tiefer Stimme zu sprechen begann. "Passt auf...Ich glaub ihr habt grad ein paar andere Dinge im Kopf und deshalb mach ich es kurz!" sprach er furchtbar ernst und sah dann mit funkelnden Augen zu Sugizo. "Yaeko hier ist, neben Yoshiki, Mitproduzentin von X! Ihre Schwester Mina-chan, unsere Stilistin, hat uns ein Tape von euch gegeben und Yoshiki war ganz angetan von eurer Musik. Wir wollten sehen was ihr so drauf habt und haben uns deshalb das Konzert angesehen! Kurz, wir sind hier um euch das Angebot über einen Plattenvertrag bei Extasy Records zu machen!" Stille. Alle, sogar Inoran sahen überrascht auf und ließen sich hides Worte durch den Kopf gehen. War das sein Ernst? Als J bewusst wurde, was hide da soeben gesagt hatte, fing sein Herz wie wild an zu rasen und mit brummender Stimme und einem leichten Lächeln sprach er: "Endlich mal ein paar gute Neuigkeiten!" Hide strahlte ihn zufrieden an und stand auf. "Gut! Dann will ich auch nicht länger stören! Hier ist Yoshikis Visitenkarte, also ruft an, wenn ihr Näheres wissen wollt! Ich hoffe, man sieht sich!" "Vielen Dank!" sprach Ryu, der die Karte entgegen nahm, und alle Members nickten hide dankbar zu, als er sich umdrehte und zur Tür hinaus schlenderte. Dann blieb er plötzlich noch mal stehen und sah J grinsend an. "Und du! Bau nich so viel Mist! Du wirst noch gebraucht! Macht's gut!" Mit einem Winken war er auch schon verschwunden, noch bevor J etwas antworten konnte. "Wirklich guter Auftritt! Macht weiter so!" sprach plötzlich Yaeko und sah sich noch mal die Reihe um, wobei sie J keines Blickes würdigte. "Schönen Abend wünsch ich noch!" "Ebenfalls!" antwortete Shinya und auch Yaeko verschwand aus dem Zimmer. Jetzt stand nur noch Minako im Zimmer und nickte einmal zustimmend. Irgendwie war sie nervös und ihr brannte die Frage auf der Zunge was mit J sei, doch sie wusste das es besser wäre, den Mund zu halten. Statt in Freudenjubel über das Angebot auszubrechen, schienen die Members eher sehr bedrückt und sie hatte im Gefühl das es um J ging... Irgendetwas Schlimmes war passiert und sie hoffte, dass sie das irgendwie klären konnten. "Ihr wart wirklich gut!" sprach sie auf einmal ruhig und lächelte aufbauend zu Inoran. Dieser sah sie einen Moment hilflos an und senkte dann den Blick. Er hätte sich gern über das alles gefreut, aber er war zutiefst geschockt über die Dinge, die geschahen ohne das er sie verhindern konnte... Ryu musterte die Karte in seiner Hand und seufzte. "Vielen Danke! Wir werden bestimmt auf euer Angebot zurückkommen! Und Danke das du sie auf uns Aufmerksam gemacht hast!" lächelte er zu Minako und steckte die Karte weg. "War mir ein Vergnügen!" antwortete diese und wünschte sich, sie wären vielleicht in einem passenderen Augenblick gekommen... "Mina-chan! Komm endlich!" ertönte Yaekos Stimme vom Gang und Minako rollte seufzend die Augen. "Na gut, ich werde dann auch mal...Man sieht sich!" sprach sie sanft und sah mit einem sorgenvollem Lächeln zu J, der jedoch von Yaekos Ignoranz erneut getroffen war und verwirrt auf seine Hände starrte. Traurig wandte sie ihr Gesicht ab und eilte wie so oft ihrer Schwester nach. Als die Tür ins Schloss viel, herrschte ein angespanntes Schweigen und alle Members sahen fragend auf J. Shinya hielt das alles nicht mehr aus und lief zu J. Er hockte sich vor ihn hin, wie hide es zuvor getan hatte und suchte mit ernstem Gesicht seinen Blick. "Ich will dich ja nicht bedrängen Jun...aber das was heut passiert ist besorgt uns alle! Ich hoffe du bist dir klar das du uns nicht egal bist..." J umschloss mit seiner Hand sein verbundenes Handgelenk und drückte leicht zu, während er seine Finger mit zusammengezogenen Augenbrauen anstarrt. Es war ihm so furchtbar unangenehm...er hatte es mal wieder geschafft, dass sie alle wegen ihm besorgt waren...oder wütend! Anscheinend zog er den Stress magisch an, doch er wollte nicht so schwach wirken, denn das tat ihm erst recht weh. Sugizo blickte besorgt von J zu Inoran, der immer noch den Blick zur Wand gerichtet hatte und am ganzen Körper zu zittern begann. Nervös begann Sugi an seinem Daumennagel zu knabbern und überlegte angestrengt was er jetzt tun könnte... Shinya hatte in der Zeit seine Hand sanft auf J's Verband gelegt und hatte es geschafft, das J ihn ansah. "Jun...ich will jetzt nicht von dir wissen was in deinem Kopf vorgeht aber bitte sag mir oder besser uns...gibt es einen Grund zur Annahme das so etwas noch mal passiert?" J blickte Shinya mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck an und schüttelte den Kopf. Shinya nickte erleichtert und richtete sich auf. "Gut...ich vertraue auf dein Wort als Freund!...dann sollten wir uns jetzt fertig machen!" sprach er geschafft und ging an Inoran vorbei, wobei er ihm mitfühlend seine Hand auf die Schulter legte. "Okay Jungs, ich geh dann mal eine knistern!" brummte J und stand auf. Er wollte nur noch raus und so schnappte er sich ohne zu zögern seine Jacke und verließ den Raum. Shinya sah ihm wie Sugi und Ryu nach und seufzte. "Ich hoffe die Sache mit dem Plattenvertrag bring ihn wieder...huh???" erschrocken sah er auf Inoran, der ruckartig aufgestanden war, seinen Mantel geschnappt hatte und Türen knallend aus dem Raum stürzte. "Au...das gibt Ärger..." murmelte Shinya und sah Sugi an, der völlig perplex auf die Tür starrte. Inoran kochte vor Wut. Völlig außer sich stürmte er den Gang entlang und trat aus einer Seitentür. Schnell blickter es sich um und nahm J war, der gegen eine Mauer gelehnt eine rauchte. Ohne zu Zögern schritt er auf ihn zu scheuerte ihm voller Wucht ein. J sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und hielt sich seine Wange. "Was fällt dir ein mich so zu erschrecken!" schrie Inoran völlig hysterisch und bebte am ganzen Körper. "Was hab ich getan das du mir das antust??? Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als du auf der Bühne umkipptest und das Blut nur so aus deinem Arm quoll...Hast du auch nur eine Ahnung wie man sich da als Freund fühlt? Seit Wochen redest du nicht mehr mit mir, ohne einen Grund zu nennen! Deine arrogante Art mir gegenüber kotzt mich an! Egal was ich tue...du ignorierst es und sagst alles wäre in Ordnung! ABER NICHTS IST IN ORDNUNG!!!" Tränen rannen sein Gesicht herunter und J's Herz raste so sehr das er dachte, er würde gleich erneut ohnmächtig... "Du bist kaputt! Ich weiß das... ich sehe das! Jun, ich kenn dich schon so lange, ich bin doch nicht blind! Ich will dich nicht verlieren...Warum redest du nicht mit mir, verdammt noch mal????" Inorans Stimme versagt ihm und J's Hals war wie zugeschnürt. Das war alles seine Schuld! Inoran war nur wegen ihm so fertig und verzweifelt... "Hör auf dir so viele Sorgen um mich zu machen..." begann J leise und Inoran starrte ihn fassungslos an. "Ich brauch dich nicht und kann gut auf mich alleine aufpassen! Du hast Recht, ich hab im Moment ein paar Probleme, doch ich will sie alleine lösen! Hör auf so zu tun als wenn du mir helfen könntest!" sprach er kalt und Inoran spürte wie sich ein großes Loch in seinem Herzen ausbreitete. "So...du brauchst mich also nicht..." sprach Inoran leise und sah zu Boden. "Gut, deutlicher kann man es wohl nicht mehr sagen! Dann sieh halt zu wie du alleine klar kommst! Ich hab kein Bock mehr...du hast echt nichts verstanden von dem was ich gesagt habe..." Inoran drehte sich um und lief ohne ein weiteres Wort wieder zurück in die Halle. J sah ihm lange nach und atmete schnell. Fast panisch sah er sich um und kickte aufgebracht gegen eine Mülltonne. "DU BIST DOCH DERJENIGE DER HIER NICHTS VERSTEHT!!!!" brüllte er wütend und begann am ganzen Leib zu zittern, denn er wusste dass er zu weit gegangen war... Inoran ging völlig benebelt in die Umkleide zurück und sah ausdruckslos in die Runde. "Sugi? Lass uns bitte ins Hotel fahren..." Shinya und Ryu warfen sich besorgte Blicke zu und Sugizo zögerte nicht lange und nahm seine Sachen. So wie es aussah war das Gespräch mit J nicht so gut verlaufen und Sugi wusste das Inoran jetzt nicht darüber reden wollte. Das erkannte er an seinem geistesabwesenden Gesichtsausdruck. "Gut ihr Zwei...wir sehen uns dann morgen Früh und fahren dann gegen 12 Uhr nach Hause zurück!" sprach Ryu und atmete tief ein und aus. Das alles machte ihn voll fertig. Er fühlte sich auch so furchtbar hilflos und war froh das Shinya noch an seiner Seite war, der genauso fühlte. "Ja..bis morgen!" sprach Sugi ernst, legte seinen Arm um Inorans Schulter und ging mit ihm raus. Still liefen sie den Gang entlang und J kam ihnen plötzlich entgegen. Inoran hielt an und sah erwartungsvoll zu J, doch dieser konnte ihm nicht ins Gesicht blicken und lief ignorierend an ihnen vorbei. Sugi konnte die Spannung zwischen den Beiden richtig knistern hören und bekam eine Gänsehaut. Inoran biss sich nachdenklich auf die Unterlippe und starrte ins Nichts. "Lass uns weiter gehen!" sprach er leise zu Sugi und redete den ganzen Weg bis zum Hotel kein einziges Wort mehr. Als sie ihr Zimmer betraten war es bereits späte Nacht und Sugi ging erstmal duschen. Im Kimono trat er aus dem Bad und rubbelte sich mit einem Handtuch sein nasses Haar während er mitfühlend Inoran beobachtete, der am Fenster saß und verträumt eine rauchte. Vom Zimmerservice hatte er sich noch Tee bringen lassen und nahm eine heiße Tasse und setzte sich im Schneidersitz auf ihr Bett. Er trank die warme Flüssigkeit und ließ Inoran nicht aus den Augen. Was ihm jetzt wohl durch den Kopf ging? Wahrscheinlich war er einfach nur noch müde... "Willst du nicht ins Bett kommen? Der Tag heute war sehr anstrengend..." sprach er sanft und wurde von Inoran unterbrochen, als wenn er Sugizo gar nicht zugehört hätte. "Du hattest unrecht...Jun will nicht mit mir reden!" bemerkte er ruhig und stand langsam auf und setzte sich zu Sugi aufs Bett und trank ebenfalls einen Schluck Tee. "Er meinte zu mir er will seine Probleme alleine lösen! Naja...ich werde ihn nicht daran hindern! Er braucht mich nicht mehr Sugi..." Inoran klang bei diesen Worten so furchtbar verletzt das es auch Sugi einen stich ins Herz versetzte. Langsam stellte er seine Tasse zurück auf den Tisch und nahm Inoran in den Arm. "Das glaube ich nicht Inoran...er braucht dich nach wie vor, nur ist er sich zu Stolz um es zuzugeben!" Inoran schüttelte leicht den Kopf und umklammerte weiterhin seine Tasse Tee, während er seinen Kopf an Sugis Schulter lehnte. "Nein...er will meine Hilfe nicht! Ich habe als Freund versagt...aber so ist das Leben halt! Da kann man sich wohl nicht gegen wehren...er hat sich so verändert Sugi-chan...ich erkenne ihn kaum noch wieder! Wahrscheinlich wird er nie wieder so werden wie ich ihn kennen gelernt habe..." Sugi holte tief Luft und streichelte mit seinem Finger über Inorans Gesicht. Dieser schloss traurig die Augen und versuchte sich zu entspannen. "Wart es doch einfach noch ein bisschen ab! Es war für J heute auch ein sehr schwerer Tag und vielleicht hatte er die Kontrolle verloren...Du bist kein schlechter Freund! Bitte red dir so was nicht ein...nur manchmal redet man halt einfach aneinander vorbei! Hab noch etwas Geduld mit ihm! Wer weiß, vielleicht bringt ihm der Plattenvertrag wieder auf andere Gedanken! Du hast doch gesehen wie erleichtert er war als hide vorhin das Angebot gemacht hatte. Vielleicht ist es das worauf er die ganze Zeit schon gewartet hat!" Inoran hob seinen Kopf und sah Sugi nachdenklich an. "Vielleicht hast du recht...dennoch nehm ich ihm seine Worte ziemlich übel und werde ihm jetzt wahrscheinlich erstmal eine Weile aus dem Weg gehen...er soll nicht denken, dass ich mir alles gefallen lasse!" sprach er verärgert und rieb sich müde seine Augen. "Das kann ich verstehen...wirklich! Das wird sich schon wieder einrenken..." Sugi stand langsam auf und zog seinen Kimono aus. Auch Inoran zog seine Sachen aus und beide krabbelten geschafft unter die Decke. Inoran legte sich auf die Seite und stütze seinen Kopf auf. Lange sah er Sugizo in die Augen und strich ihm sacht über den Hals. "Hmm...das mit hide heute ist echt eine riesige Überraschung gewesen...ich kann es immer noch nicht wirklich fassen!" sprach Inoran leise und Sugi nickte lächelnd. "Unser erster Plattenvertrag! Und dann auch noch unter Yoshikis Label...jetzt wird es richtig ernst! Ich bin schon total aufgeregt!" Inoran lächelte zurück und sprach einfühlsam. "Kann ich mir vorstellen! Endlich scheint dein lang ersehnter Traum zum greifen nah..." Sugizo nickte, doch sah er etwas verwirrt in Inorans Gesicht. "Warum mein Traum? Ist es denn nicht auch deiner?" Inoran schüttelte Geistesabwesend den Kopf und Sugi stütze sich überrascht auf seinen Unterarm auf und sah auf Inoran hinab. "Ich weiß es nicht...ich hab mir noch nie richtig Gedanken darum gemacht..." flüsterte Inoran und Sugizo fühlte sich irgendwie überrumpelt. Er hatte immer geglaubt Inoran wollte wie er berühmt werden...Hatte er sich da etwa getäuscht? "Aber...was ist dann dein Traum? Was ist dein Ziel?!" fragte er neugierig und Inoran dachte lange nach. "Ich hab eigentlich gar kein Ziel...ich war bis jetzt zufrieden damit, so wie es war! Der Gedanke daran das sich jetzt etwas verändert macht mir eher ein bisschen Angst!" sprach er vorsichtig und sah Sugizo tief in die Augen. "Aber du musst doch Wünsche haben? Sei doch nicht immer so bescheiden! Gibt es denn nichts was du dir für die Zukunft wünschst? Denk doch mal ein bisschen egoistisch!" Sugizo lächelte sanft und Inoran grinste ihn an. "Du willst also dass ich egoistisch bin? Okay..." Inoran dachte angestrengt nach und fuhr dann mit seiner warmen Hand über Sugis Brust und ließ sie an seiner Taille ruhen. Er rückte näher an Sugi heran und fuhr mit seiner Nase über seinen Hals und küsste sein Kinn. "Dann wünsch ich mir, dass du immer bei mir bleibst..." Sugis Herz schlug heftig in seiner Brust und sein Blut rauschte aufgeregt durch seinen Körper. "Geht das als Traum durch?" fragte Inoran leise und Sugizo schloss nickend die Augen. Inorans Worte lösten einen regelrechten Orkan von Schmetterlingen in seinem Bauch aus und glücklich wiederholte er sie immer wieder in seinem Kopf. Unfähig etwas zu antworten schmiegte er sich dicht an Inorans Körper und suchte mit seinen Lippen nach Inorans Mund. Zärtlich liebkosten sich ihre Zungen und Inoran schloss voller Genuss die Augen. Leise seufzte er bei ihrem sehnsüchtigen Kuss und spürte Sugis Gegenwart in jedem Atemzug den er machte. Seine Liebe konnte das Loch in seinem Herzen, welches J so tief eingebrannt hatte für einen kurzen Moment wieder füllen und ließ ihn seine Ängste vergessen. Egal was passieren würde...solange Sugizo bei ihm war, würde er es schon überstehen. Ja...in diesem Punkt wollte er wirklich egoistisch sein! Sugi gehört ihm! Nur ihm allein... Nur widerwillig löste er sich von seinen weichen Lippen und schmiegte sein Gesicht an Sugis Wange. Dieser presste mit seinen starken Armen schützend Inorans Körper fest an seinen, so dass sich ihre warme, weiche Haut überall berührte und liebkoste. Inoran genoss die Sicherheit, die ihm Sugis Körper spendete und schlief langsam in seiner Umarmung ein. Sugi jedoch starrte nachdenklich zum Fenster, während er Inorans Nacken liebevoll kraulte. Irgendwie hatte er ein seltsames Gefühl in seinem Bauch... Der Gedanke das Inoran keine wirklichen Zukunftsvorstellungen hatte beschäftigte ihn ungemein und er fragte sich warum Inoran dann in einer Band war, wenn er nicht berühmt werden wollte...was beabsichtigte er mit seiner Musik? Wieso hatte er ihm nicht schon früher davon erzählt, dass er nicht wirklich darauf aus war Erfolg zu haben? Er hatte ihm immer das Gefühl gegeben das sie ihren gemeinsamen Traum verwirklichten und nun war es plötzlich doch nur sein eigener gewesen... Irgendwie ließ ihm das gar keine Ruhe und mit fragendem Blick sah er in Inorans friedlich schlummerndes Gesicht. "Was geht in deinem Kopf vor?" flüsterte er leise und küsste seine Stirn. Nun waren sie schon fast 2 Jahr zusammen und wieder hatte er das Gefühl, als würde er den Menschen den er in seinen Armen hielt nur zu einem Bruchteil wirklich kennen! Was würde jetzt passieren wenn es wirklich ernst wurde? Und zu dem war da auch noch das angespannte Verhältnis zu J! Ob das alles gut gehen würde... Er hoffte es...er betete still dafür, denn nichts bedeutet ihm so viel in seinem Leben, als mit Inoran auf der Bühne zu stehen... Kapitel 4: Tiefe Ängste ----------------------- *************************** Bahahahaaaa, bin ich nicht gut???? So schnell ein neues Kapitel! XDDDDD Hab mich angestrengt! Dieses mal erfahrt ihr etwas mehr über das was in den Köpfen unserer Lieblinge vor sich geht! ^__~ Ich hoffe es ist nicht zu viel, dass kapitel is nämlich echt lang find ich! O.o Njoa, auf jeden Fall vergesst nicht Luft zu holen und ich freu mich schon auf eure Kommentare! *ggg* Kasu *************************** 4.Kapitel: Tiefe Ängste "Inoran! Hey! Komm schon steh auf...wir müssen jetzt echt los!" Sugizo saß auf dem Bett und rüttelte sacht an seiner Schulter, doch Inoran drehte sich einfach auf die andere Seite und ignorierte ihn. Kaffee und Sachen hatte Sugi bereits bereitgestellt und schmollend stand er auf und schaltete ihre Anlage laut ein. Aus den Boxen dröhnte harter japanischer Metal und Inoran vergrub seinen Kopf grummelnd unter seinem Kopfkissen. Er war wach, doch er weigerte sich auf zu stehen und zur Arbeit zu fahren. Seit dem sie aus Osaka zurückgekommen waren, waren bereits 4 Wochen vergangen und seit 3 Wochen ungefähr waren sie jetzt schon im Tonstudio von Yoshiki und nahmen ihr erstes Album auf. Yoshiki hatte viel Ahnung von dem was er tat, doch musste Inoran auch feststellen das er sehr streng war und hohe Anforderungen an sich und die Leute, die mit ihm arbeiteten, stellte. Er war noch ein viel größerer Perfektionist als Ryuichi und Sugizo was die Musik anging und lies sich nur schwer ins Wort reden. Gleich bei ihrem ersten Treffen verlangte er von der Band eine Namensänderung, da er die Bedeutung des Wortes "Lunacy" nicht passend fand für ihren Stil. Nun gut, dass war nicht weiter ein Problem gewesen, nun hießen sie halt "Luna Sea"! Doch Inoran gefiel es gar nicht das plötzlich jemand völlig anderes das Sagen hatte. Er fühlte sich viel eingeschränkter in seiner Handelsweise und unter Druck gesetzt was die Aufnahmen betraf. Inoran musste nämlich feststellen das er sich ziemlich schwer darin tat wenn es hieß, er müsste auf Kommando sauber spielen. Wenn er alleine in dieser Aufnahmebox saß und die strengen Blicke von Yoshiki und den Anderen auf sich spürte, wurde er furchtbar nervös, seine Hände begannen zu schwitzen und er verspielte sich andauernd. Wegen ihm verzögerten sich die Aufnahmen ständig und nach jedem Arbeitstag hielt ihm Yoshiki eine Predigt, dass er sich doch mehr anstrengen sollte, denn Zeit kostet Geld! Sugizo sprach ihm zwar jedes Mal aufmunternde Worte zu, doch er wusste, dass Sugi innerlich auch ungeduldig wurde und das machte das alles nur noch schlimmer. Inoran fühlte sich einfach unwohl und das lag nicht nur an Yoshiki und dem Druck, sondern auch an J, mit dem er immer noch nur vereinzelte Sätze sprach und der anscheinend in hide seinen neuen Zufluchtspartner gefunden hatte. Seit dem Tag als sie sich das erste Mal getroffen hatten, schienen die Zwei sich magisch anzuziehen und verstanden sich prächtig. Regelmäßig ging J mit hide in Bars, oder alberte mit ihm im Studio rum, denn in hide hatte J seinen Meister gefunden, was das anstellen von Blödsinn anging. Es war nicht so das Inoran eifersüchtig auf hide war, denn hide war trotz aller Albernheiten die er mit J fabrizierte ein sehr aufgeschlossener und nachdenklicher Mensch, mit dem er eigentlich ziemlich gut zurecht kam. Er wusste auch genau bescheid, dass zwischen J und Inoran etwas nicht stimmte und versuchte oft sie zusammen irgendwo hin zu schleppen. Inoran ließ sich aber nie darauf ein, da er darauf wartete das J einen Schritt auf ihn zu tat, doch das war nicht der Fall. Es schien ihm völlig egal zu sein was mit ihm war und das nagte unheimlich an Inorans Laune. Langsam hatte er das Gefühl, als wenn J nicht mehr mit ihm befreundet sein wollte. Hatte er sich vielleicht selbst verändert ohne es zu merken? Sugi meinte ja das J nicht wirklich zufrieden war mit der Situation. Das er nur so tat als wenn es ihm gut ginge und Inoran ihm egal wäre. Das merkte man erst recht daran, wie sehr er sich an hide klammerte. Doch sollte er das glauben? 4 Wochen benahm er sich nun schon so und machte nicht auch nur ein Anzeichen, dass er auf Inoran angewiesen wäre. War es nicht langsam an der Zeit die Hoffung auf zu geben und es einfach zu akzeptieren? Murrend setzte sich Inoran auf und griff nach der Tasse Kaffee die neben ihm auf einem Tisch stand und trank einen Schluck. Sugi kam ins Zimmer, sah ihn überrascht an und schaltete die Anlage aus. "Guten Morgen! Hast du dich doch noch dazu entschieden auf zu stehen?" fragte er ruhig und Inoran sah ihn mit tiefen Augenringen an. "Bleibt mir ja keine andere Wahl!" maulte er und zündete sich eine Zigarette an. Sugi konnte seine schlechte Laune schon von weitem riechen und sagte lieber nichts, denn sonst würde er nur einen finsteren Blick ernten. Inorans Stimmung schien von Tag zu Tag schlimmer zu werden und raubte Sugizo langsam den letzten Nerv. Inoran schien mit seinen Gedanken nur noch abwesend und reagierte schon gar nicht mehr darauf wenn er mit ihm sprach. Sugi konnte ja verstehen das er Missgelaunt war, da er wusste wie eingeengt Inoran sich unter Yoshikis Gewalt fühlte. Er wusste auch dass ihm J's Verhalten schwer zusetzte, was er absolut nachvollziehen konnte! Doch das Schlimme war, dass Inoran seinen ganzen Frust nun unbewusst an ihm ausließ! Sugi versuchte dennoch ruhig zu bleiben und ihm bei zu stehen, denn es war klar das Inoran ihm nichts Böses wollte und zurzeit einfach nur Probleme hatte mit der Situation zu recht zu kommen. Dennoch viel ihm das nicht immer leicht verständnisvoll zu bleiben, da Inoran begann den gleichen Fehler wie J zu machen und sich gegenüber den Menschen um ihn herum immer mehr verschloss! Er hatte auch langsam das Gefühl das Inoran ihm nicht mehr so recht glaubte, da sich seine Worte des Zuspruchs nicht so wirklich realisierten. Er ärgerte sich über J, da er ganz genau spürte, dass dieser das mit Inoran sehr bereute und sich einfach nur nicht dazu durchringen konnte mit ihm zu reden... Sein beschissener Stolz ging ihm langsam echt auf die Nerven und am liebsten hätte er ihm einen Tritt in den Arsch gegeben, doch selbst das würde bei J nichts mehr bringen. Auch hide konnte ihm nicht so Recht den Schubs in die richtige Richtung geben, da J etwas ganz anders fehlte... Was J fehlte war jemand der ihm Zuneigung gab! Jemand der ihm ganz allein gehörte und an dem er sich festhalten konnte. Denn genau das suchte er im Moment bei hide. Doch weder hide noch Inoran konnten ihm das geben, was ihn wirklich aus den Fängen der Einsamkeit retten würde... Irgendwas sagt ihm das er diese kleine Stilistin von X im Auge behalten sollte. Denn Ryuichi und er hatten bemerkt, wie sie sich des Öfteren bei ihren Aufnahmen ins Studio schmuggelte und hinter Yoshiki versteckt, J beobachtete. Es war witzig mit an zu sehen wie sie mit den Members von X umging, wenn ihre große Schwester Yaeko nicht in der Nähe war. Obwohl sie viel jünger war, war sie ziemlich frech zu allen und hatte einen furchtbar trockenen Humor. Anscheinend hegten die X Members ihr gegenüber solch Art familiäre Gefühle und grade bei Yoshiki konnte sie tun und lassen was sie wollte. Wegen ihr wurde so manche Standpauke von Yoshiki für Inoran gedämpft und dafür dankt Sugizo ihr ungemein. Das eine Mal traf Sugi sie draußen beim Rauchen und sie starrte ihn neugierig von der Seite an und biss sich auf die Zunge. Als er fragte was los sei, sah sie ihm tief in die Augen und sprach ruhig: "Du bist ganz schön verknallt, hmm? Er ist ziemlich auf dich angewiesen...er sucht sehr oft deine Nähe! Ich hab das Gefühl das ihm das alles hier nicht so recht zusagt...Du solltest gut auf ihn aufpassen!" Sugi war im ersten Augenblick völlig überrumpelt gewesen. Woher wusste sie das alles? Doch hatte er nicht das Gefühl, dass er es abstreiten müsste. Erst hatte er sie lange Zeit nachdenklich angesehen, doch dann hatte er ebenso offen zu Minako weiter gesprochen. "Du hast eine ziemlich gute Beobachtungsgabe! Ich werd auf mein kleines Sorgenkind schon Acht geben, danke! Aber ich bin auch nicht grade blind...deine Blicke zu J sprechen ja auch Bände!" Er hatte sie breit angegrinst als sie bei seinen Worten rot anlief und dann verlegen lächelte. Sie hatten sich kurz unterhalten und sie hatte Sugi versichert dass sie das mit Inoran und ihm vorerst für sich behalten würde. Genauso versprach Sugi, J gegenüber nichts von ihr zu erwähnen, da Minako das aus irgendwelchen Gründen vor ihrer Schwester geheim halten wollte und sie glaubte das J sich sowieso nicht für sie interessieren würde. Sugizo fand es traurig das J ihr dieses Gefühl gab, da Minako ihn echt zu mögen schien. Dennoch beruhigte es Sugi das es jemanden gab, der ein Auge auf J warf und der eher hinter die Fassade blickte und es vielleicht sogar schaffen konnte, ihn in die rechten Schanken zu weisen, wenn sie eine Chance dazu bekommen würde! Hoffentlich würde J es irgendwann bemerken... Irgendetwas hatte Minako an sich, das ihn an sich selbst erinnerte und er hatte das Gefühl sie teilten beide das gleiche Schicksal... Plötzlich riss ihn Inoran aus seinen Gedanken, der aufgestanden war und in einem Zug seinen Kaffee austrank und sich lustlos umzog. Dann schritt er mit finsterem Gesichtsausdruck an Sugi vorbei und zog sich seine Schuhe an. "Lass uns schon abhauen..." zischte er und griff nach dem Wohnungsschlüssel und sah Sugi für einen Augenblick ängstlich an, als sich der Gedanke an Yoshiki und J wieder in seinen Kopf drängte. "Inoran ist alles in Ordnung mit dir?" fragte Sugi leise und trat auf ihn zu. Inoran blinzelte nervös und sah ihn ein wenig verstört an. "Nein...aber das ist ja nichts Neues...lass uns gehen!" Er drehte sich zur Tür und öffnete sie, doch Sugi griff schnell nach seiner Hand und umarmte ihn von hinten. "Lass das Sugi-chan! Davon wird es auch nicht besser!" Inoran riss sich aus seiner Umarmung und trat aus der Wohnung. Sugizo wurde schwer ums Herz und bedrückt schloss er die Tür. Er vermisste seinen fröhlichen Inoran der es genoss wenn er ihn berührte...Wie lange würde er das noch aushalten können? Inoran gab ihn mittlerweile das Gefühl genauso unnütz zu sein wie er für J... Er atmete noch mal tief ein und schluckte den Klos in seinem Hals runter, während er mit Inoran zu ihrem Auto lief. Als sie vor dem riesigen Hochhaus anhielten starrte Inoran noch eine Weile auf das Armaturenbrett bevor er endlich ausstieg und mit Sugi zusammen in den obersten Stock fuhr, in dem Yoshiki sein kleines Studio hatte. Die Anderen waren bereits da und hatten begonnen sich ein zu spielen. Shinya wurde sogar schon aufgenommen. An ihm hatte Yoshiki einen kleinen Narren gefressen... Er mochte Shinya unheimlich und war von seiner Art Drums zu spielen, höchst begeistert. Mit Shinya gab es auch kaum Probleme bei den Aufnahmen, denn es schien so, als wenn er bis jetzt nichts anderes in seinem Leben getan hätte! Sugizo und Inoran betraten den Aufnahmeraum und Inoran legte still seine Sachen ab, während Sugi an Yoshiki heran trat, der mit Zigarette im Mund am Mischpult saß und konzentriert ein Paar Knöpfe drückte. "Morgen Yoshiki-san! Entschuldigung für die Verspätung!" Yoshiki sah zu ihm auf und warf einen kurzen Blick nach hinten zu Inoran, der sich entnervt auf einen Stuhl in der Ecke setzte und sich ignorierend eine Zigarette anzündete. "Naja, sind wir ja schon gewöhnt das gewisse Leute nicht viel von Pünktlichkeit halten, während andere ihre Arbeit wirklich ernst nehmen und sich früh hierher quälen!" Sprach er laut, so das Inoran ihn auch gut hören konnte, sah wieder durch die Scheibe zu Shinya und hob seinen Daumen als Zeichen das er mit der Aufnahme begann. Inoran schnaufte verächtlich und verlies den Raum. Sugizo sah ihm seufzend nach und blickte einen Moment nachdenklich durch die Scheibe und sah Shinya zu, wie er fast in Trance an seinem Schlagzeug saß und die Sticks durch die Luft wirbelte. "Er wird sich schon noch daran gewöhnen...er ist eigentlich ein sehr zuversichtlicher Musiker!" sprach er ruhig zu Yoshiki und dieser zog lange an seiner Zigarette und drückte sie dann mit ernstem Gesichtsausdruck in einem Aschenbecher aus. "Das will ich auch hoffen! In dem Geschäft gibt es halt auch gewisse Regeln, wenn du verstehst! Wir machen das hier nicht nur zum Spaß, sondern wir tragen auch eine Gewisse Verantwortung! Schließlich verdienen wir damit auch unseren Unterhalt! Das sollte ihm langsam wirklich mal bewusst werden!" Er drückte einen Knopf und sprach über ein Mikro zu Shin. "Shinya? Das war gut so! Lassen wir es erstmal dabei! Gib mal bitte Ryuichi Bescheid, das er jetzt dran ist!" Shinya nickte und verließ die Aufnahmekabine. "Danach bist du mit Inoran dran, okay? Wir versuchen es heute mal wenn ihr zusammen spielt...vielleicht klappt das ja besser!" sprach Yoshiki dann an Sugi gewandt und Sugi nickte dankbar. "Das ist eine gute Idee! Ähm..." Sugi sah sich fragend um und sprach dann verwirrt weiter. "...Ist Minako heut gar nicht hier?" Yoshiki blinzelte ihn an und zog seine Schultern hoch. "Eigentlich schon, aber seit dem J und hide ihr kleine Papierkugeln ins Haar geschnipst hatten ist sie irgendwie wie vom Erdboden verschwunden..." Er klang leicht besorgt und Sugi schüttelte nur den Kopf. Konnte J sich denn nicht einen Tag zusammen reißen? Musste er auch noch ausgerechnet Minako ärgern? "Na ja, sie wird schon wieder auftauchen und wenn nicht werd ich sie mal in der Pause suchen gehen! Ich geh dann schon mal zu den Anderen!" Sugizo war schon fast aus der Tür als Yoshiki sich noch mal mit misstrauischem Blick zu ihm umdrehte. "Sag mal...warum fragst du eigentlich nach Mina-chan? Hast du etwa ein Auge auf sie geworfen?" fragte er mit drohendem Blick und Sugizo lief knall rot an. "Nein, wie kommst du denn darauf? Ich komm halt nur ganz gut mit ihr aus! Außerdem...bin ich schon seit 2 Jahren fest vergeben!" lächelte er verlegen und Yoshiki nickte beruhigt. "Dann ist ja gut..." Und schon war er wieder darin vertieft seine unzähligen Schalter zu betätigen. Sugizo schloss die Tür und lief mit einem verträumten Blick in ihren Proberaum. Er hatte Yoshiki und den Anderen noch nichts von sich und Inoran erzählt, doch er wusste dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie es heraus bekommen würden und ihm war auch so ziemlich egal wie sie reagierten. Wenn er für Inoran da sein musste, dann würde er das auch tun! Als er den Raum betrat viel sein erster Blick gleich auf Shinya, der sich neben Inoran gesessen hatte und ruhig auf ihn einredete. Shinya war wirklich eine gute Seele und der kostbarste Schatz den sie in der Band hatten. Er war wirklich derjenige der es immer wieder schaffte alles zusammen zu halten und Sugi bewunderte das sehr. Als Shinya ihn bemerkte und kurz seinen Kopf zu ihm hob, lächelte Sugi ihn dankbar an und Shinya nickte nur beruhigend. Wo nahm er nur immer diese Geduld her? Sugi ließ ihn noch eine bisschen allein mit Inoran reden und sah sich zu J und hide um, die am anderen Ende des Raumes saßen und ein bisschen auf Bass und Gitarre zupften. Sie tauschten vergnügt die Instrumente und hide schrederte wie verrückt auf J's Bass rum, so dass dieser schmerzverzerrt das Gesicht verzog und sie ihm lachend wieder wegnahm. Sugizo lief langsam auf sie zu und verschränkte die Arme, während er sich lässig gegen die Wand lehnte. "Guten Morgen die Herrschaften!" sprach er und hide sah rasch zu ihm auf und starrte ihn finster an. Langsam stand er auf und lief auf Sugi zu, stellte sich ganz nah vor ihm und funkelte ihm böse in die Augen. "Ohayo goizaimasu Sugi-chaaaan!" sprach er dann mit quäkiger Stimme und grinste ihn breit an. Sugizo lächelte zurück und schüttelte den Kopf über hides Begrüßung. "Ich hab schon auf dich gewartet! Mir ist was total Geiles eingefallen was ich mit dir spielen möchte! Warte mal!" Völlig energisch wuselte er bei den Gitarren rum und schnappte sich eine von Inoran. Dann setzte er sich ungeduldig auf einen Hocker und schloss sie an den Verstärker an. J beobachtete ihn fragend und verschränkte gespannt die Arme, während Sugi ebenso gespannt seine Hände in die Hüften steckte und wartete was jetzt kommen würde. "Pass auf...also ich spiele diesen Teil von eurem "Shade" Lied! Weißt du dieses Zwischending!" Er begann den Zwischenpart von Inoran zu spielen und Sugizo nickte. "Also ich hab mir gedacht...das würde doch total abgefahren kommen wenn du da was mit deiner Geige spielen würdest! Du spielst doch Geige oder? J hat mir mal so was erzählt!" Sugi starrte erst hide überrascht an und dann J. Woher wusste J das er Geige spielen konnte? Doch er konnte es schon erahnen...sicherlich hatte Inoran ihm das erzählt! "Hmm...ich weiß nicht..." sprach Sugi leise und setzte sich zu hide. "Hab schon ewig nicht mehr gespielt und hab auch nicht wirklich viel Spaß daran..." Hide sah ihn verdutzt von der Seite an und zupfte leise an der Gitarrenseiten in seiner Hand. "Was soll das heißen, du hast keinen Spaß daran! Ein Instrument zu beherrschen ist doch das Schönste was es gibt! Wie auch immer man dazu gekommen ist oder was für ein Geschichte man verbirgt, man kann immer seine Vorteile daraus ziehen! Komm schon...es wäre schade, wenn du andere an deinem Talent nicht teilhaben lassen würdest!" sprach er sanft und stieß seinen Ellbogen leicht in Sugis Seite. Dieser dachte lange nach und sah dann in hides breit grinsendes Gesicht. "Na, wir können es ja mal probieren!" sprach er ruhig und hide klatschte erfreut in die Hände. "Toll! Hast du sie hier???" "Anooo...ja ich glaub schon!" Sugizo stand auf und lief zu ein Paar Kisten mit Musik Kram von ihnen, die noch nicht ausgeräumt waren. In einer von ihnen entdeckte er den eingestaubten schwarzen Geigenkasten und zog ihn hervor. Misstrauisch begutachtete er den Inhalt und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. "Die muss ich aber erstmal wieder in Stand bringen..." murmelte er und begann sorgfältig die Seiten zu spannen und den Bogen zu säubern. Hide sah ihm interessiert dabei zu während J sich auf ein Podest setzte und sich mit den Rücken an die Wand lehnte. Er drehte seinen Kopf in Inorans Richtung und beobachtete ihn unauffällig. Sein Herz wurde ihm furchtbar schwer bei dem Anblick wie down Inoran in der letzten Zeit war und er machte sich wahnsinnige Vorwürfe. So lange hatte er sich noch nie mit Inoran verstritten und er wusste einfach nicht wie er es anstellen sollte mit ihm zu reden... Er konnte es verstehen wenn Inoran nach dem was passiert war nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte in Freundschaftlicher Hinsicht. J brauchte mehr als nur eine Entschuldigung um das wieder grade zu biegen, doch nicht mal das bekam er auf die Reihe... Jedes Mal wenn er die Gelegenheit hatte und mit Inoran alleine war, begann sein Herz wie wild zu schlagen und er brachte kein Wort über die Lippen. Was er ihm mit seinem Selbstmordversuch angetan hatte, war ihm schmerzhaft bewusst und er wusste einfach nicht wie er ihm dass alles erklären sollte, da er sich selbst überhaupt nicht verstand! Nur hides Gegenwart heiterte ihn ein bisschen auf und er wurde etwas lockerer, doch vermisste er seinen kleinen grummelnden Inoran, der sich Stundenlang sein Musikgeschwafel anhören konnte und der immer liebevoll auf ihn acht gab und ihm das Gefühl gab, dass er gern in seiner Nähe wäre... So viel war passiert, und sie hatten sich beide stark verändert in der letzten Zeit. Inoran war durch Sugizo viel selbstsicherer geworden und hatte durch ihn einen so starken Rückhalt, das J in der Hinsicht nutzlos wurde... Zu dem schien Inoran nicht mehr all zu viel an der Band zu liegen, da er kaum Engagement zeigte was die Aufnahmen ihrer Platte betraf. Das machte J ein wenig wütend, weil er es wichtig fand, dass in einer Band ein Art Gleichgewicht herrschte. Vielleicht hatte er sich sogar so sehr verändert, dass ihm überhaupt nichts mehr daran lag, das J sich bei ihm entschuldigte. Wozu sollte er ihn schon noch gebrauchen? Betrübt ließ J seinen Kopf hängen und spielte an seinem Bass rum. Sugizo war in der Zeit fertig gewesen und stand vom Boden auf. Hide griff schnell zur Gitarre und begann den Zwischenpart immer wieder zu wiederholen, während Sugi mit geschlossenen Augen eine passende Melodie in seinem Kopf kreierte. Er setzte die Geige zwischen Kinn und Schulter und bewegte seinen Arm mit dem Bogen graziös in der Luft als wenn er still in seinem Gedanken sein Lied spielen würde. Dann setzte er den Bogen ganz langsam auf die Seiten, als hide von neuem Begann den Gitarrenteil zu spielen und zog den Bogen langsam nach unten während seine langen Finger zierlich die Töne griffen. Ein sanfter Klang, gleich dem ruf eines Wales durchschnitt den Raum und versetzte Inoran eine Gänsehaut am ganzen Körper. Völlig überrascht sah er auf und starrte auf Sugi, der völlig Geistesabwesend, fast reine Töne aus seiner Violine kitzelte und sein Herz zum rasen brachte. Genau das hatte er damals für ihn gespielt, als Inoran das erste Mal bei Sugi geschlafen hatte... Alte Erinnerungen kamen in ihm hoch, wie sie zusammen im Regen standen und wie Sugi sich das erste Mal in seinem Leben verletzbar zeigte und sich an seiner Schulter ausweinte. Das war schon wieder so lange her und doch konnte er noch genau den Duft der, vom Regen aufgewirbelten, Erde riechen und Sugizos zitternden Körper spüren. Er hatte die ganze Zeit an seine Probleme gedacht, dass er ganz vergessen hatte, wie viel es Sugi bedeutete, dass er ein echter Musiker wurde um es seiner Familie heimzahlen zu können. Sugizo hörte auf zu spielen und öffnete die Augen. Er sah direkt in Inorans Gesicht und dieser lächelte ihn verlegen an. Sugizos Blick ruhte sanft auf ihm und er sah ihn so verliebt an, dass Inoran knall rot anlief und ein warmes Kribbeln durch seinen Körper bis in seine Fingerspitzen fuhr und ihn schwer Atmen ließ. Hide sah das und runzelte fragend die Stirn. So sahen sich aber nicht zwei wirklich gute Freunde an... sollte da etwa tatsächlich was zwischen den Beiden laufen? Irgendwie fand er den Gedanken echt niedlich und stand dann in einer schnellen Bewegung auf um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Er stand halt gerne im Mittelpunkt... "Also das hat sich voll geil angehört! Wir sollten das Yoshiki mal vorspielen! Das müssen wir unbedingt aufnehmen!" strahlte er in die Runde und Sugi richtete ihm verplant seinen Blick zu. "Was hast du gesagt?" blinzelte er und hide zog seine Lippen zusammen und schmollte. "Pah! Du musst mir nicht zuhören! Ich red gern mit mir selbst!" grummelte er und in dem Moment kam Ryuichi aus dem Aufnahmeraum und fuhr sich geschafft mit der Hand durch seine lange schwarze Mähne. "Sugi-chan! Inoran! Ihr seit dran!" Völlig fertig sank er auf einen Stuhl nieder und trank erstmal einen großen Schluck Wasser. Sugizo legte die Geige zurück in den Koffer und schnappte sich seine E-Gitarre. "Wir spielen zusammen?" fragte Inoran überrascht und stand langsam auf. "Ja, Yoshiki will mal sehen ob das funktioniert!" Sugi sah ihn aufbauend an und reichte Inoran seine Gitarre. Dieser nahm sie leicht zögernd und folgte Sugi in den kleinen Raum hinter der Scheibe, nahm mit ihm auf den Hockern platz und setzte sich seine Kopfhörer auf. Sein Adrenalin stieg schon wieder beängstigend und nervös tippelte er mit seinen Fingern auf seiner Gitarre und vermied es zu Yoshiki auf zu sehen, der ihn sicherlich wieder streng musterte. "Gut...wir werden jetzt noch mal probieren den Gitarrenteil von "Time is Dead" aufzunehmen und diesmal spielt ihr gemeinsam, also achtete immer auf das, was der Andere spielt! Seit ihr soweit fertig?" fragte Yoshiki und Sugi nickte und hatte seine Gitarre fest im Griff. Inoran schloss die Augen und versuchte sich voll und ganz auf das Lied zu konzentrieren. Er musste sich einfach anstrengen, wenigstens für Sugi! Ihm lag doch so viel daran...er durfte es einfach nicht verpatzen! "Gut wir fangen dann an mit der Aufnahme!" erklang Yoshikis Stimme und Sugi und Inoran nickten sich zu und begannen zu spielen, nachdem Sugi den Takt angezählt hatte. Dass er bei ihm war beruhigte Inoran ein wenig und er fühlte sich etwas sicherer. Zu Anfang schien es richtig gut zu klappen mit dem Zusammenspielen, doch dann wurde Inoran leichtsinnig und seine Konzentration lies nach. Yoshiki brach ab und ließ sie noch mal anfangen. Inoran wurde mit einmal ganz flau im Magen und angestrengt versuchte er sich wieder zu konzentrieren. Sein kleiner Patzer warf ihn schon wieder völlig aus der Bahn und angespannt rutschte er auf seinem Hocker herum und begann mit Sugi erneut zu spielen. Wieder ein Patzer! Inoran kniff zischend die Augen zusammen und atmete tief ein. "Inoran! Konzentrier dich!" dröhnte es durchs Mikro und Inoran nickte nervös. Sugi zählte erneut den Takt an und Inoran gab sich richtig Mühe und sie schafften es sogar den ganzen Teil durch zu spielen. Erleichtert sah er Sugi an, der ihn anlächelte doch dann erklang wieder Yoshikis Stimme. "Sugizo, dein Teil war okay! Inoran...du warst an der einen Stelle etwas zu schnell! Wir wiederholen das noch mal und diesmal spiel mal bitte mit etwas mehr Gefühl!" Inoran fühlte sich als wenn man ihm in den Bauch geboxt hätte und seine Hände begannen zu zittern. Er musste ruhig bleiben! Er würde das schon schaffen... Sie begannen den Teil zu wiederholen, doch Inorans Hände wurden schon wieder schwitzig und er rutschte mit einem Finger von der Seite ab und ein völlig schiefer Ton dröhnte über die Anlage und erschrocken zuckte er zusammen. "Inoran...Soll ich es lieber für dich spielen, oder wird das heut noch was???" maulte Yoshiki und erntete einen vernichtenden Blick von Sugizo. "Gut noch mal von vorn!" "Inoran...sollen wir lieber eine Pause machen?" fragte Sugizo Inoran mitfühlend, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Es konnte doch nicht so schwer sein, dieses blöde Lied zu spielen! "Lass uns weiter spielen..." murmelte er und sie begannen von vorn. Sie spielten den Teil durch, und Inoran war so angespannt, dass er die Seiten so fest drückte, dass sie sich schon tief in seine Haut schnitten. "Große Klasse Sugizo! Das Solo war wirklich super! Schade das Inoran wieder zu schnell war...die Aufnahme können wir vergessen! Also noch mal von vorn!" Inorans Lippen begannen zu beben und sein Hals war wie zugeschnürt. Wegen ihm musste Sugi ständig neu anfangen und seine Aufnahmen konnten nicht verwendet werden...er schaffte es nicht mal für ihn richtig zu spielen! Irgendwie schienen die Wände auch in dem Raum immer näher zu kommen und er begann schwer zu Atmen. Sugi zählte erneut den Takt vor, doch kaum hatten sie angefangen zu spielen dröhnte Yoshikis Stimme bedrohlich durch die Lautsprecher. "INORAN! Man wo hängt dein verdammter Kopf! Wir spielen "TIME IS DEAD" verflucht noch mal, nicht "Sandy Time"! NOCH MAL VON ANFANG AN!!!" Inoran wurde schwindlig und er konnte nicht mehr. Er musste hier raus! Ihm wurde richtig übel und hektisch ließ er die Gitarre fallen und stolperte aus dem Raum. Panisch rannte er die ganzen Treppen runter und als er nach draußen trat, stolperte er wegen seiner weichen Knie und fiel unsanft zu Boden. Er zitterte am ganzen Leib und rang verzweifelt nach Luft. Er dachte er müsste ersticken und hielt sich seinen schmerzenden Hals, während ihm die Tränen die Wange hinunter liefen. "Inoran!" hörte er es entsetzt von hinten und Sugizo kniete sich völlig außer Atem neben ihn und rüttelte an seiner Schulter. Inoran begann zu husten und zu Hyperventilieren, was zur Folge hatte das sein ganzer Körper sich verkrampfte. "Inoran! Du musst dich beruhigen!" sprach Sugizo panisch und wusste nicht was er jetzt tun sollte. "Atme langsam! Schschhhhh! Ganz tief Luft holen!" Inoran kniff die Augen zusammen und brach nun völlig zusammen. Sugizo drehte ihn auf den Rücken und hielt sein Gesicht fest in seinen Händen. "Inoran! Mach mir keinen Scheiß! Komm schon! Langsam Atmen!" Sugizo bekam so furchtbare Angst bei seinem Anblick und verzweifelt sah er sich um. "HILFE!!! ICH BRAUCH HILFE!!! BITTEEE!!!" schrie er, während Inoran sich voller Furcht an seine Sachen klammerte und nur noch erstickende Geräusche von sich gab... Kapitel 5: Licht und Dunkelheit ------------------------------- ************************************ *puh* Also ich sag euch, nach diesem Kapitel ist mir richtig flau im Magen! -.- Ich finds schon irgendwie krass, aber ich will euch noch nichts verraten! Es ist ziemlich lang und verdammt ernst, ich hoffe ihr haltet noch ein bisschen mit mir und unseren Lieblingen durch, denn in diesem Kapitel fängt es erst langsam an wieder bergauf zu gehen! Es tut mir leid, dass ich Ino und die Anderen so quäle, aber ich versichere euch, das wird nicht immer so bleiben! ^^° Es ist auch nicht so das ich Depressionen habe und deshalb solch ein Gefühlchaos verursache! Ich finds einfach nur aufregend, euch durch dieses Labyrint zu schicken und die einzelnen Puzzleteile ganz langsam zu einem ganzen zu fügen! XDDDDDDD Dann wollt ich mich diesmal auch ganz dolle für eure lieben Kommentare zu meinem letzten Kapitel bedanken! *knuddel* Das hat mich wieder richtig aufgebaut und mir neue Energie zum weiter schreiben gegeben! *_______* Ihr seid die Besten! *strahl* So...und jetzt holt tief Luft und stürzt euch ins neue Kapitel! Ich hoffe wie immer das es trotz allen Ernstes gefällt und ich beeile mich mit weiter schreiben! ^^ *wink* eure Kasu ************************************ 5.Kapitel: Licht und Dunkelheit Nervös griff Sugizo mit seinen Händen in seine Haare und starrte auf den Krankenhausboden, während Yoshiki neben ihm nachdenklich zur Decke sah und unbewusst eine seiner langen blonden Strähnen um seinen Finger wickelte. Im Krankenhaus herrschte hektisches Treiben, doch dem schenkten sie keine Beachtung. Seit gut zwei Stunden saßen sie Beide schon da und hatten immer noch keine Nachricht bekommen, wie es Inoran ging. Yoshiki war, nachdem Inoran aus dem Studio gestürzt war, Sugizo nach gegangen und fand ihn Hilfe schreiend vor dem Eingang und hatte nicht lange gezögert und den Notarzt gerufen. Er war dem Krankenwagen nachgefahren, um mit seinem Auto zur Verfügung zu stehen und machte sich große Vorwürfe. War es seine Schuld, dass Inoran so zusammengebrochen war?? Endlich steuerte eine relativ junge Ärztin auf sie zu und beide sahen fragend auf. Ihr Blick war skeptisch als sie die äußere Erscheinung der beiden Herrschaften, die sich als diese nicht auf Anhieb identifizieren ließen, betrachtete und ihr Blick blieb besonders lange bei Sugizos roter Mähne hängen. Dieser stand aufgeregt auf und sah sie Hilfe suchend an. "Wie geht es Shinobu???" fragte er und die Ärztin sah kurz zu Yoshiki und schob sich ihre Brille auf der Nase zu Recht. "Sind sie ein naher Verwandter oder Bekannter des Patienten?" Sugizo nickte. "Ja, ich bin mit ihm zusammen!" sprach er fest und die Ärztin blinzelte kurz und schüttelte den Kopf, als wenn sie ihn nicht richtig verstanden hätte. "Sie sind was?" Genau diese Frage huschte Yoshiki auch grade durch den Kopf und mit offenem Mund starrte er zu Sugizo hinauf. "Ich bin mit ihm zusammen! Er ist mein Freund! Haben sie damit irgendein Problem??" zischte Sugizo scharf und die Ärztin lief rot an und schüttelte den Kopf. "Nein! Natürlich nicht. Wenn ich sie dann mal kurz sprechen könnte?" Sie drehte ihr Gesicht verlegen weg und deutete ihm, ihr zu folgen. Sugizo sah sich nicht mehr zu Yoshiki um und folgte ihr ernst in eines der Sprechzimmer, während Yoshiki immer noch völlig perplex auf dem Platz saß und nicht fassen konnte, was er da eben gehört hatte. Sugizo setzte sich auf einen Stuhl vor ihrem Schreibtisch und schnappte ungeduldig nach Luft. Die Ärztin sah während dessen ein paar Unterlagen durch und lehnte sich dann zurück in ihren Sessel und überschlug ihre Beine. "Nun...Herrn Inoue geht es mittlerweile wieder gut! Wir haben ihm ein paar Beruhigungsmittel verabreicht und er kann ohne Bedenken wieder nach Hause fahren!" Sugizo atmete erleichtert aus und ihm war ein riesiger Stein vom Herzen gefallen bei ihren Worten. "Und was genau war nun mit ihm los?" wollte er wissen und die Ärztin sah wieder kurz auf ihr Blatt. "Also, er hatte eine Panikattacke! Dadurch fing er an zu Hyperventilieren und sein Nervensystem drehte durch. Ich habe mich lange mit ihm unterhalten und er hat mir erzählt was heute vorgefallen war. Er meinte auch dass ihm so etwas Ähnliches schon ein paar Mal passiert war, aber er nie einen wirklichen Grund dafür feststellen konnte. Er vermutete erst es wäre eine Art Asthma, doch wir haben ihn durchgecheckt und er ist Kern gesund! Sein Anfall war Psychisch bedingt und ich vermute mal nach seinen Erzählungen, dass er unter Platzangst leidet." Sugizo war wie vom Schlag getroffen und grübelnd fuhr er mit seiner Hand in sein Haar und stütze seinen Kopf auf. Platzangst?? "Das würde jedenfalls einiges erklären..." murmelte er und dachte an die enge Aufnahmekabine. "Und wenn er dann auch noch unter Druck gesetzt wird, steigert sich seine Angst und es kommt zu solchen Attacken!" sprach die Ärztin weiter und fing an ein Rezept aus zu schreiben. "Ich hab ihm jetzt erstmal ein paar Beruhigungsmittel gegeben und Schlaftabletten, da er mir erzählt hat, dass er kaum noch durchschlafen kann! Er ist jetzt erstmal für eine Woche krank geschrieben und sollte sich wirklich ausruhen, doch dann würde ich ihm empfehlen diesen Psychologen hier auf zu suchen um das Problem langfristig in Angriff zu nehmen!" Sie überreichte Sugizo den Zettel und dieser überflog die Adresse die darauf stand. Das Inoran kaum noch richtig schlief, wusste er, denn jedes Mal wachte er auf wenn Inoran sich nervös im Bett herum wälzte oder schweißgebadet aus einem Traum aufschreckte. Er konnte sich auch keinen Reim mehr darauf machen und hatte schon Angst, Inoran verheimliche ihm etwas...doch anscheinend spielte sich das alles in seinem Unterbewusstsein ab, ohne das er es wirklich beeinflussen konnte. "Gut...ich werd ihm die Adresse geben! Kann ich dann gehen, oder gibt es noch irgendwas das ich wissen müsste?" Die Ärztin überlegte kurz und schüttelte den Kopf. "Nein, dass war eigentlich alles! Ich hoffe sie kümmern sich gut um ihren Freund! Es ist wichtig dass er merkt, dass jemand hinter ihm steht und ihn unterstützt! Hat er eine gute Beziehung zu seiner Familie??" Sugizo nickte und die Ärztin stand auf. "Das ist gut! Er hat zurzeit ziemlich mit sich zu kämpfen...Im Notfall sollte er immer Zuflucht bei ihr suchen!" "Gut zu wissen..." Sugizo stand ebenfalls auf und verbeugte sich höflich. Sie nickte ihm zu und lief mit ihm zur Tür. "Okay, er wartet im Zimmer 201! Auf Wiedersehen!" und schon rauschte sie davon. Sugizo steckte den Zettel ein und ging erstmal zu Yoshiki, der grübelnd vor sich hin träumte und aufschreckte als er ihm auf die Schulter tippte. "Aaah, da bist du ja! Und wie sieht es aus??" fragte er und stand auf. "Ihm geht's soweit gut! Wäre schön wenn du uns nach Hause fahren könntest!" sprach Sugi ruhig und Yoshiki biss sich neugierig auf die Unterlippe. "Ja...ihr lebt also so richtig zusammen?? Entschuldige, dass gehört jetzt nicht hier her! Was hatte Inoran denn nu?" Sugizo musste leicht über seine Überraschtheit schmunzeln und war etwas erleichtert das er es anscheinend ganz locker nahm mit ihm und Inoran. "Er hatte eine Panikattacke und so wie es aussieht leidet er unter Platzangst!" Yoshiki riss seine Augen weit auf und verzog dann schmerzlich sein Gesicht. "Uuuh...das ist übel! Oh man... kein Wunder das er sich nicht richtig konzentrieren konnte! Und ich keif ihn auch noch so an...ich bin so ein Depp!" Sugizo nickte zustimmend und lief mit ihm in Richtung Zimmer 201. "Ich geh ihn schnell holen, du kannst ja schon den Wagen vorfahren! Ich muss dann noch im Studio anrufen und bescheid sagen..." Yoshiki eilte sofort los und Sugizo ging vorsichtig ins Zimmer. Inoran saß auf einem Bett und starrte ausdruckslos aus einem Fenster. Sugizo trat langsam auf ihn zu und fuhr mit seiner Hand liebevoll über sein Haar. Inoran rührte sich nicht und Sugi holte tief Luft. "Inoran...lass uns nach Hause fahren!" Inoran senkte den Kopf, stand auf und lief schweigend neben ihm her. Als sie aus dem Krankenhaus traten und Inoran Yoshiki in dem Auto erblickte blieb er erschrocken stehen. "Was macht der denn hier??" fragte er zornig und Yoshiki stieg schnell aus dem Wagen aus und lief auf sie zu. "Er hat den Notarzt gerufen und fährt uns jetzt nach Hause!" sprach Sugi beruhigend, doch Inoran sah ihn wütend an. "War das etwa deine Idee?" fragte er vorwurfsvoll und Sugis Eingeweide zogen sich schmerzhaft bei seinem Unterton zusammen. Warum fühlte sich Inoran so angegriffen? Hatte er ihm irgendwas getan? "Inoran...ich möchte mich entschuldigen!" begann Yoshiki plötzlich und Inoran sah ihn kalt an. "Hätte ich gewusst was mit dir los ist, hätte ich dich bestimmt nicht so angeschrieen! Ich bin halt ziemlich eigen was die Arbeit angeht und vergesse manchmal, dass nicht jeder auf Anhieb klar kommt in dem Geschäft! Es tut mir leid, dass ich so grob war! Ich werde mich in Zukunft zusammen reißen!" Inoran sah ihm lange und finster in die Augen, dann wendete er sich ab und setzte sich in Yoshikis Wagen. "Ich glaub ich sollte lieber noch mal mit ihm reden, wenn er ausgeschlafen hat!" murmelte Yoshiki und sah entnervt zu Sugi. Es kam nicht oft vor das er sich bei jemandem entschuldigte und er sah es als Beleidigung, wenn es nicht ernst nahm. "War schon richtig das du ihm das jetzt gesagt hast...ich ruf schnell die Anderen an und sag bescheid!" "Sag ihnen dass sie ruhig im Studio bleiben sollen, ich komm danach noch vorbei!" "Ist gut!" Sugizo rauschte zum Telefon davon, während Yoshiki noch entspannt eine Rauchte und lieber auf ihn wartete, weil er sich nicht alleine in den Wagen zu Inoran traute. Sugizo warf eine Münze in das Telefon und wählte die Nummer vom Studio. Erst ging hide ran, doch es dauerte nur Sekunden das die Anderen begriffen, wer am Apparat war und schon riss jemand den Hörer aus hides Hand und J's Stimme drang aufgedreht an sein Ohr. "Sugizo!!!! Wie geht es Inoran????? Ist alles in Ordnung??? Hat er irgendwas Ernstes????" "Warum fragst du ihn nicht selber!? Es würde ihm sicherlich besser gehen, wenn du endlich mit ihm reden würdest!" sprach Sugizo wütend und J's Stimme erstarb. "Ihm geht es soweit gut..." fuhr Sugizo fort und J hörte ihm aufmerksam zu. "Er hatte eine Panikattacke und es besteht der Verdacht, dass er an Platzangst leidet! Yoshiki fährt uns jetzt erstmal nach Hause und für die Woche ist er noch krank geschrieben. Ich weiß allerdings nicht, wann Inoran sich wieder in der Lage fühlt zur Arbeit zu kommen...Ihr braucht auch erstmal nicht vorbei zu kommen, da er Ruhe haben soll! Doch ihr sollt noch im Studio bleiben, Yoshiki kommt noch mal zu euch!" "Okay..." sprach J etwas eingeschüchtert von Sugis Kommentar. "Danke für deinen Anruf!" "Ich meld mich dann wenn es etwas Neues gibt! Sag den Anderen Bescheid! Bis dann!" Sugi legte auf und fühlte wie er langsam Kopfschmerzen bekam... Seine Schläfe massierend sammelte er Yoshiki ein und zusammen fuhren sie zu sich nach Hause. Inoran starrte die ganze Zeit nur aus dem Fenster und als Yoshiki sie abgesetzt hatte, ging Inoran direkt rein ohne noch ein Wort mit ihm zu wechseln, was Yoshiki wütend schnaufen lies. Sugizo bedankte sich noch mal fürs Fahren und schon fuhr Yoshiki zurück ins Studio. In der Wohnung lies Inoran alles von sich fallen und setzte sich auf ihr Bett. Völlig fertig lies er sich auf die Seite fallen und zog die Beine dicht an seinen Körper. Sugizo öffnete das Fenster um frische Luft und ein paar Frühlingssonnenstrahlen in das Zimmer zu lassen. Anschließend kochte er Inoran einen Kräutertee und zog eine Decke über seinen Körper. Während der ganzen Zeit sprachen sie kein Wort und Inoran ignorierte mehr oder weniger Sugis Aktivitäten. Dieser beobachtete ihn einen Moment lang und legte sich dann auf seine Seite des Bettes. Er fühlte wie der frische Wind seinen Rücken streifte und nur das Vogelzwitschern durchschnitt das eiserne Schweigen im Zimmer. Er hörte ihnen eine Weile zu und drehte sich dann zu Inoran um. Vorsichtig kuschelte er sich von hinten an ihn heran und legte seinen Arm um ihn. Irgendwie war Sugizo furchtbar bedrückt und mit traurigem Blick atmete er tief den Geruch von Inorans Nacken ein. Er schloss die Augen und sein Hals war wie zugeschnürt. Er wollte ihm helfen, aber er fühlte sich so nutzlos... Er musste einfach für ihn da sein...das war das Einzige was er tun konnte... Plötzlich erklang leise Inorans Stimme und Sugizos Herz verkrampfte sich schmerzhaft bei seinen Worten. "Sugi...lass mich bitte allein..." Sugizo schluckte und löste sich von ihm. Langsam stand er auf und verließ deprimiert das Zimmer, während Inoran sich einkuschelte und tief die frische Luft einatmete. Er fühlte sich so schlecht. Er konnte wirklich gar nichts! Er konnte J kein guter Freund sein, er konnte kein guter Musiker sein und dann war er auch noch psychisch labil und musste einen Therapeuten aufsuchen! Er war so unheimlich schwach und er schämte sich so dafür! Grade vor Sugi... Er wollte nicht, dass er ihn bemitleidete! Er wollte doch ihn beschützen und nicht andersrum... Er war wirklich ein Last für alle... ****************************** J legte den Hörer auf und sah in die Runde. Mit bedrücktem Gesichtsausdruck schilderte er den Anderen, was ihm Sugizo eben erzählt hatte und alle nickten angespannt. Shinya gab einen lauten Seufzer von sich und ließ den Kopf hängen. "Langsam macht ihr mich echt alle fertig!" sprach er leise und Ryu setzte sich zu ihm und tätschelte seine Schulter. "Shin...nun mach du dir nun nicht auch noch Vorwürfe!" sprach er einfühlsam. "Aber allen geht es schlecht und ich glaub mein Herz macht das langsam nicht mehr mit..." J starrte auf Shinya und fragte sich wo das alles noch hinführen sollte. Bestimmt machten sie ihm auch Vorwürfe... Er war aber auch ein Arschloch! Wütend über sich selbst drehte er sich zur Tür und lief langsam auf sie zu. "Ich geh mal so lange raus bis Yoshiki wieder da ist!" sprach er noch leise und verschwant aus dem Raum. Alle sahen ihm nach und hide setzte sich schmollend auf Yoshikis Sessel. "Man...bei euch ist echt der Wurm drin zurzeit!" grummelte er und Ryu nickte zustimmend. "Sorry...wir halten euch total mit unseren Problemen von der Arbeit ab!" sprach er mit schlechtem Gewissen und hide winkte das mit seiner Hand ab. "Hey! Macht euch keinen Stress! Bei uns läuft es manchmal noch schlimmer ab! Glaubt mir!" Hide grinste sie frech an und Ryu musste schmunzeln. "Und wie kommt es das ihr euch noch nicht die Köpfe eingeschlagen habt?" fragte Shinya und hide lachte. "Hast du dir schon mal Taijis Kopf angesehen? Der strotzt nur so vor Löchern! Aber jetzt mal im Ernst...egal wie viel Stress wir hatten, irgendwann standen wir gemeinsam auf der Bühne und hatten dieses unglaubliche Gefühl der Erfüllung...wir lachten zusammen und spielten wie die Besenkten und wir merkten, dass wir alle eine Gemeinsamkeit hatten, die Liebe zu der Musik! Das schweißt uns zusammen! Und glaubt mir...ihr habt noch nicht mal richtig angefangen! Ihr werdet sehen, sobald ihr eure erste große Tour habt, werdet ihr wissen was euch am wichtigsten ist!" Shinya und Ryu mussten beide lächeln bei seinen Worten und nickten. "Das wäre wirklich schön..." sprach Ryu leise und stellte sich vor mit Luna Sea vor großem Publikum zu spielen. Hoffentlich würden sie es gemeinsam bis dorthin schaffen... J überlegte kurz wo er genau hingehen sollte und entdeckte eine kleine Stahltür. Neugierig öffnete er sie und fand sich auf dem Dach des Studios wieder. Die Sonne schien an einem Wolkenlosen Himmel und angenehm kühler Wind wehte um seine Nase. Ja, das war ein guter Ort um kurz abzuschalten. Langsam schloss er die Tür hinter sich und lief zum Geländer. Neugierig schaute er hinunter auf die Straße und machte sofort wieder einen Schritt rückwärts. "Wow, ist das hoch..." "Ist ja auch der 16te Stock!" klang eine weibliche Stimme sarkastisch von seiner Rechten und erschrocken sah sich J um. Minako saß, mit einem Buch in der Hand, auf einer kleinen Anhöhe neben dem Schornstein und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Hast du dich verlaufen?" fragte sie und J war kurz verwirrt. Irgendwie kam ihm das bekannt vor... "Nein und ja..." seufzte er leise und sah bedrückt in die Ferne. "Willst du lieber alleine sein? Ich kann auch woanders lesen!" sprach Mina ruhig und war schon aufgestanden und bereit zum Abmarsch. J sah sie verwirrt an. Wollte er jetzt wirklich alleine sein? War es nicht seine Einsamkeit die ihm eigentlich so zu schaffen machte? Geistesabwesend schüttelte er den Kopf und Minako blieb überrascht stehen. "Nein! Bleib ruhig...bleib ruhig!" murmelte er und setzte sich an Minakos Seite. Er Winkelte seine Beine an und suchte nach seinen Kippen. "Verdammt! Ich hab sie drin liegen gelassen!" fluchte er und blinzelte überrascht als ihm Minako plötzliche eine Schachtel entgegen streckte. "Das sind die Worte eines wahrhaftig Süchtigen! Nimm dir schon eine!" sprach sie auffordernd und J nahm das Angebot dankbar an. Beide rauchten erstmal in Ruhe eine und starrten über das Dächermeer von Tokio. Minako träumte vor sich hin und fing leise an mit lieblicher Stimme zu reden, während sie den Qualm ihrer Zigarette langsam aus ihren Mund strömen ließ. "Hast du schon was von Inoran gehört? Ist er noch im Krankenhaus?" fragte sie und J sah überrascht zur Seite. "Woher weißt du..." "Hey, ich hab zwei gesunde Ohren und Augen und so ne Sirene kann man von hier Oben über Meilen schon hören! Ich hab beobachtet wie sie ihn weggefahren haben..." sie blinzelte und verschränkte ihre Arme auf ihren Knien und legte ihr Kinn nachdenklich darauf ab. "Ach so...also, Sugizo hat eben angerufen und meinte das sie jetzt wieder nach Hause fahren dürfen...aber wie es aussieht hat Inoran Angst in engen Räumen und bekam deshalb diesen seltsamen Anfall..." sprach J bedrückt und fühlte sich verantwortlich für das alles... "Du machst dir Sorgen um ihn oder? Warum seid ihr immer so Abweisend zueinander? Es fühlt sich für mich so "Falsch" an, als wenn ihr das eigentlich gar nicht wollt! Als wenn ihr euch gegenseitig nur anlügen würdet..." sprudelte es einfach so aus Minako heraus und sie klang dabei sehr traurig. J schnipste schnaufend seine Zigarette weg, lehnte seinen Kopf gegen die Mauer des Schornsteins und schloss die Augen. "Ich hab Mist gebaut...Inoran ist eigentlich einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich hab ihn verletzt und vor den Kopf gestoßen! Ich war ein schlechter Freund und er will sicherlich nichts mehr mit mir zu tun haben... Ich gerate nur in Ärger, wie damals mit der Brieftasche deiner Schwester und mache ständig alles falsch! Zu dem bin ich ne Niete darin mich zu entschuldigen..." J schluckte und Mina drehte ihren Kopf in seine Richtung und beobachtete ihn lange. "...ich bekomm einfach gar nichts auf die Reihe und selbst wenn ich versuche mich irgendwie aus dem Schlamassel zu retten, reit ich mich nur noch mehr in die Scheiße! Dann macht sich Inoran auch immer so furchtbare Sorgen um mich und das gibt mir noch mehr das Gefühl das ich ihm zur Lasst falle... Es ist wohl besser für ihn wenn er mich hasst, als wenn er sich seinen Schädel wegen mir zerbricht! Ich bin eh ein hoffnungsloser Fall!" Minako hob skeptisch eine Augenbraue und richtete ihren Kopf auf. "Meine Güte! Nun hör aber mal auf! Du zerfließt ja regelrecht in Selbstmitleid! Das ist ja nicht zum Aushalten!" sprach sie empört und J sah sie völlig perplex an. "Hörst du dir eigentlich mal selber zu??? Glaubst du allen Ernstes dass das die richtige Lösung ist? Ein bisschen mehr Verstand hätte ich dir schon zugemutet!" sprach Minako energisch und J verschlug es die Sprache. Er hätte nie damit gerechnet dass sie so kritisch sein würde. Er hätte eher gedacht sie würde ihn bemitleiden... Moment mal! Hatte er etwa gehofft Mitleid zu erregen? Plötzlich fand er sein eigenes Benehmen erbärmlich und ihrer Worte brachten seinen Verstand zum ticken. Er wollte kein Mitleid! Sie hatte Recht, er klang wie ein pubertärer, deprimierter Pessimist und das war alles andere als das was sein Stolz normalerweise zuließ. Ernst sah er tief in ihre Augen und spürte in sich das Verlangen sich zu rechtfertigen! Sich der Herausforderung zu stellen und auszusprechen, was in seinem Kopf und seinem Herzen vorging. Minako hielt seinem Blick stand und funkelte ihn auffordernd an. "Ich glaube du solltest dir des Wortes "Freund" mal wieder richtig bewusst werden!" sprach sie weiter und J verengte den Blick und hörte ihr gespannt zu. "Ein Freund ist jemand der zu einem hält! Jemand mit dem man sich versteht und bei dem man sich wohl fühlt!...dem man vertraut! Glaubst du nach allem was passiert ist hat sich zwischen dir und Inoran jemals etwas verändert??? Haben euch die schlechten Zeiten nicht eher zusammengeschweißt, weil ihr sie gemeinsam bestanden habt? Und willst du nicht tief in deinem Innern dass es wieder so wird wie vor eurem Streit??" J's Herz begann zu rasen und verlegen sah er zu Boden und nickte. Sein Herz wurde ihm furchtbar schwer und nachdenklich fuhr er sich mit seinen Händen ins Haar. "Ich...er fehlt mir einfach so furchtbar!" Er versteckte seinen Kopf schützend unter seinen Armen und rang nach Luft. Es tat weh! Es tat weh diese Wunde zu zeigen und er fühlte sich plötzlich so nackt und begann am ganzen Körper zu zittern. Minakos Herz schmerzte bei diesem Anblick in jedem Atemzug und am liebsten hätte sie J in die Arme genommen, doch sie traute sich nicht... "Ich denke das es ihm genauso ergeht..." sprach sie sanft und J ließ sich ihre Worte lange durch seinen Kopf gehen. "Warum sollte ich ihm fehlen? Er hat doch alles was er braucht und mit mir hat er nur Ärger!" drang es schmerzerfüllt unter seinen Armen hervor und Mina ließ traurig den Kopf hängen. "Du meinst Sugizo?" J sah überrascht auf und starrte Minako verwirrt an. Sie wusste davon? Minako bemerkte das nicht und sprach ruhig weiter. "Nun...das ist etwas anderes! Sugizo gibt ihm Geborgenheit und Liebe, doch braucht man nicht nur das zum Leben! Wer wird für Inoran da sein wenn er sich mal mit ihm streiten sollte? Wer wird ihm sein Gehör schenken, wenn er mal über etwas anderes reden will? Auf wenn kann er vertrauen, egal wie schlecht es auch kommen wird? Er braucht dich! Man spürt wie sehr er darauf wartet dass du ihn wieder beachtest...dass du zu ihm zurückkehrst!" J begann schwer zu atmen und blickte verzweifelt umher. Fühlte Inoran tatsächlich so?? "Aber was soll ich ihm sagen? Ich kann ihm nicht erklären was in mir vorgeht...ich hab doch selber überhaupt keine Idee, warum ich zurzeit so fertig bin. Ich fühl mich einfach so unzufrieden!" sprach er ehrlich und legte seine Stirn in seine Handfläche und schloss die Augen. "Es ist keine Schande das zuzugeben...es gibt Gefühle die sich schwer beschreiben lassen und ich glaube auch nicht dass das Inoran von dir verlangt! Diese Unzufriedenheit wird er sicherlich auch kennen und er wird es verstehen, denn es ist etwas das wir alle einmal erleben... Du musst es ihm nur sagen! Es ist wichtig das Gefühl zu vermitteln das du ihn an deinem Leben und deinen Problemen teilhaben lässt und glaub mir, einfach nur die Tatsache das er es weiß und das du seinen Rückhalt hast, wird dir ein kleines Stück weiter helfen!" J sagte eine Weile lang gar nichts und dachte in Ruhe über das Alles nach. Während dessen legte Minako ihren Kopf seitlich auf die Arme und beobachtete wie der Wind zärtlich mit J's schwarzen, schulterlangen Haaren spielte und ihre Fingerspitzen begannen zu kribbeln. Wie gern würde sie ihn berühren... Plötzlich erklang ruhig und tief J's Stimme und brachte Minakos Herz zum rasen. "Meinst du...er wird mir verzeihen was ich ihm angetan habe? Glaubst du ich schaffe das?" Minako atmete tief ein und antwortete mit fester Stimme. "Ja! Ich glaube daran das du das schaffst!" Diese Worte gaben J plötzlich so viel Kraft und dankbar sah er zu ihr auf. Mit einmal fühlte er sich so beruhigt und er wollte es versuchen! Er würde mit Inoran reden und darauf vertrauen dass alles wieder gut werden würde. "Danke!" sprach er sanft und Minako lächelte und winkte das mit ihrer Hand ab. Dabei fiel J's Blick auf ihren Unterarm, der übersäht war von Narben und erschrocken starrte er sie an. Minako bemerkte das und verlegen zog sie an ihrem Ärmel und verdeckte sie wieder. Mist! Warum konnte sie nie aufpassen? Was würde er jetzt von ihr denken? Verärgert drehte sie ihren Kopf weg und J grübelte was er jetzt sagen könnte. "Entschuldige! Ich wollt dich nicht in Verlegenheit bringen!" begann er leise und fuhr sich nervös durchs Haar. Der Gedanke das sich dieses liebe Geschöpf etwas selbst antat bedrückte ihn, denn er wusste welche Hilflosigkeit ihn dazu gebracht hatten sich selbst zu verletzten und er fragte sich, was ihr widerfahren war das es solche Ausmaßen erreicht hatte... "Erinnerst du dich an unser Konzert wo ich Ohnmächtig wurde? Ich war an diesem Tag sehr verzweifelt und ich weiß wie es sich anfühlt wenn man denkt, es würde nur noch einen Ausweg geben! Deshalb fühlt sich Inoran von mir auch so hintergangen! Ich hätte ihn beinahe alleine auf dieser Welt zurück gelassen, ohne ihm zu erklären Warum..." Minako sah ihn überrascht an und nun fügten sich endlich die letzten Puzzleteile in ihrem Kopf zusammen, und sie verstand plötzlich Inorans und J's Verhalten. Sie blinzelte und sah auf sein Handgelenk hinab, welches J unbewusst fest umklammerte. Vorsichtig streckte sie ihre Hand danach aus, schloss ihre zierlichen Finger um seinen Arm und zog ihn langsam zu sich. J ließ sein Handgelenk los und beobachtete sie aufgeregt. Minako fuhr mit ihrem Finger sanft über seine Haut und zog die noch unverheilten Spuren seines Schnittes nach. J bekam eine Gänsehaut und fühlte bei dieser Berührung ein nervöses Kribbeln im Bauch. Beide fühlten sich seit langer Zeit wirklich verstanden und eine angenehme Stimmung lag in der Luft. "Was ist schief gegangen?" fragte sie leise und J atmete tief ein und aus. "Ich hab nicht tief genug geschnitten und bekam Panik als ich das Blut sah... Ich hatte Angst! Ich wusste in dem Moment, dass es ein Fehler war...das ich leben wollte und nicht so vor meinen Problemen fliehen sollte!" Minako lächelte ein bisschen erleichtert und ein bisschen wehmütig über seine Worte und ließ seine Hand los. "Sei Froh! Ich habe weit aus länger gebraucht um das zu kapieren!" sprach sie ruhig und sah Gedankenverloren ins Nichts. "Zu erst waren es nur leichte Schnitte, dann folgten drei Versuche mir die Pulsadern auf zu schneiden, doch jedes Mal ging es schief und ich erwachte zu meinem Entsetzten immer wieder in einem Krankenhaus..." sprach sie bitter und J zog seine Augenbrauen nachdenklich zusammen. "Also entschloss ich mich andere Wege zu gehen und zwang meine Gedanken mit Drogen in die Knie, die mich fast ins Grab gebracht hätten, doch Yaeko schaffte es mich aus dem Sumpf wieder raus zu holen!" sie klang dabei nicht grade dankbar und das erschütterte J ziemlich. "Erst als ich anfing für X zu Arbeiten begann mir das Leben wieder etwas Spaß zu machen und ich hatte in den Bandmitgliedern einen neuen Halt gefunden. Mit der Zeit sah ich ein, dass ich mich selbst kaputt machte und versuchte langsam wieder ein neues Leben auf zu bauen. Ich will nicht sagen, dass ich Glücklich mit meinem jetzigen Leben bin, aber es ist bei weitem nicht mehr so schlimm, dass ich noch mal solche Dummheiten begehen würde!" "Warum hattest du dir das Angetan?" fragte J vorsichtig und Minako schnaufte verächtlich. "Das ist nicht schwer zu erklären! Mein Leben war vor X einfach nur scheiße! Meine Mutter starb an Krebs, als ich 4 war. Mein Vater drehte darauf hin völlig frei und pustete sich 2 Jahre später den Kopf weg. Yaeko und ich landeten in einem Heim, doch hatten wir nicht sehr viele Freiheiten und nur wenig Geld. Ich begann mich für den Tod zu interessieren und sah mir mit 11 heimlich meinen ersten Horrorfilm an. Darauf hin kaufte ich mir von meinem bisschen Geld Bücher über Geister und Vampire und verlor immer mehr die Angst vor dem Tod. Ich hörte dunkle Musik und die anderen Kinder aus dem Heim begannen sich vor mir zu fürchten und schlossen mich gänzlich aus. Ich versuchte meine Gefühle in Text und Melodie auszudrücken und begann Lieder zu schreiben. Doch ich hatte nicht genug Geld um mir ein Instrument zu kaufen... Mit 14 flog ich dann von der Schule, weil ich nachts in den Musikraum eingebrochen war, um eine Gitarre zu klauen! Meine Zukunft sah von da an nicht grade viel versprechend aus und ich hatte es satt, dass meine Schwester mir immer das Gefühl gab, ich sei ihr ein Klotz am Bein. Also wurde der Gedanke an Selbstmord immer verlockender und es kam wie es kommen musst... Mittlerweile versuche ich das alles hinter mich zu lassen, doch diese Narben erinnern mich immer wieder daran, wie sehr diese Dunkelheit schmerzte! Mit X kam endlich wieder ein bisschen Farbe in mein Leben und jetzt versuche ich diese Einsamkeit in mir zu bekämpfen! Und das werde ich sicherlich nicht mit weiteren Narben oder Drogen! Das ist eine beschissene Art diese Welt zu verlassen! Wenn ich noch mal mit dem Gedanken spielen würde, dann würde ich nur eine Art wählen..." Sie lächelte und stand auf, trat an das Geländer heran und streckte die Arme aus. "Ich würde Fliegen!" sprach sie verträumt, schloss die Augen und streckte sich dem Himmel entgegen. J bekam einen Schreck bei dem Anblick wie gefährlich sie ihren Körper über das Geländer neigte und sprang auf. "Pass auf!" schrie er, packte ihren Arm und zog sie zurück. Sie verloren das Gleichgewicht und stürzten zusammen zu Boden. Minako öffnete verwirrt die Augen und bemerkte das sie in J's Armen lag, welche sie fest umklammerten. Ihr Kopf lag auf seiner Brust und sie konnte sein Herz schnell schlagen hören. J saß der Schock über ihre Geschichte und ihrem Leichtsinn noch tief in den Knochen und schnell Atmend setzte er sich mit ihr auf und versuchte sich wieder zu beruhigen, während er Minakos Körper weiterhin an sich drückte. Diese Umarmung fühlte sich unglaublich schön an und Minako schloss sehnsuchtsvoll die Augen und genoss J's Schutz. "Tut mir leid...ich wollte dich nicht erschrecken!" sprach sie leise und J sah auf sie hinab. Er entdeckte eine kleine Papierkugel in ihrem Haar und zog sie verlegen heraus. Sie bemerkte das und sah fragend zu ihm auf. J lief knall rot an und konnte ihr nicht in die Augen sehen. Er war so ein Idiot gewesen, dass er sie auch noch ärgern musste, ohne auf sie Rücksicht zu nehmen! "Nein, mir tut es Leid, dass ich so fies zu dir war!" brummte er leise und Minako grinste ihn an. "Na ja, du hast ja vorhin selbst gesagt das du ein Talent hättest dich immer mehr in die Scheiße zu reiten! In diesen Punkt muss ich dir wirklich mal Recht geben!" J tat so als wenn er schmollen würde und funkelte sie an. "Aber es liegt an mir das zu Ändern, oder?... wenn ich noch mal ne Chance bekomme!" sprach er ernst und sie sahen sich lange in die Augen. Minako war davon etwas überrascht und sie konnte nicht glauben, dass J tatsächlich etwas daran lag, sein Verhalten ihr gegenüber wieder gut zu machen. Das war sie einfach nicht gewohnt und doch ließ der Gedanke daran, Hoffnung in ihr aufkeimen und vorsichtig lächelte sie ihn an. "Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient!" flüsterte sie und J lächelte dankbar zurück. Minako verschlug dieser Anblick den Atem und Schmetterlinge tobten wild in ihrem Innern. Sein Lächeln war so wunderschön... Schüchtern senkte sie den Blick und löste sich langsam von ihm, als sie bemerkte dass sie immer noch in seinen Armen lag. "Sorry! Ich wollt dir nicht auf die Pelle rücken!" lachte sie verlegen und erschrak, als J plötzlich nach ihrer Hand griff und sie wieder zu sich zurück in die Arme zog. "Warte!...nur noch ein bisschen...bitte!" sprach er leise, schmiegte seine Wange an ihren Kopf und schloss die Augen. Minako dachte ihr Herz würde gleich zerspringen, legte dann aber auch vorsichtig ihre Arme um ihn und schloss die Augen. Vieles spukte in Ihren Köpfen herum...Schmerz, Angst vor Vergangenes und Zukunft und die Suche nach Lösungen. Doch die Gegenwart des Anderen gab irgendwie eine unglaubliche Kraft und J hatte endlich das Gefühl, er würde den richtigen Weg finden. Seine Probleme kamen ihm im Vergleich mit Minakos Vergangenheit, fast lächerlich vor und er bewunderte ihre Offenheit ihm gegenüber. Dass sie aus ihren Fehlern gelernt hatte und nicht einfach so aufgeben wollte und im Selbstmitleid ertrank, beeindruckte ihn sehr...wenn sie das schaffen konnte, dann würde er das auch können! Als er spürte wie ihre Hände anfingen leicht seinen Rücken zu streicheln, seufzte er leise und ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus und lies ihn für einen kurzen Moment die Zeit vergessen. Es war ein unglaublich schönes Gefühl, als wenn jemand in seinem Chaos von Dunkelheit, das Licht angeschaltet hätte... Kapitel 6: Erste Schritte ------------------------- ********************************* Ich sag nur *seufz* und hoffe das ihr genauso im zweiten Teil rumquitscht wie ich, denn J hat echt seinen Glanzauftritt was Niedlichkeit betrifft! Ein neues langes Kapitel mit sehr viel Gefühl und ich bin schon gespannt wie ihr drauf reagiert... Teilweise ist aber doch noch sehr depremierend, und vor allem die Ino und Sugi Fans unter euch werden was zu knabbern haben...aber ich hoffe J und Mina geben euch wieder etwas Hoffnung! Übrigens meine Lieblingszene dieses Mal dreht sich um einen Hamster! ^ö^ Ich könnt mich jedes Mal über J wegeiern! Also viel Spaß beim lesen! *_____* eure Kasu ^^ ******************************** 6.Kapitel: Erste Schritte Nach 3 Tagen hatte sich J endlich dazu durchgerungen zu Inoran zu fahren und mit ihm zu sprechen. Nervös stand er vor seiner Haustür und der erste Angstschweiß trat ihm auf die Stirn. Immer wieder grübelte er was er ihm nur sagen sollte und entschloss sich dann einfach dazu sich nicht mehr darüber den Kopf zu zerbrechen und einfach abzuwarten was passierte. Ganz automatisch hob er seinen Arm und betätigte die Klingel. Es dauerte einen Moment, doch dann öffnete sich die Tür langsam und Sugizo blickte fragend durch einen Spalt. J erschrak im ersten Moment etwas, denn Sugi sah schrecklich fertig aus. Tiefe Augenringe zeichneten sein blasses Gesicht und J dachte schon er würde jeden Moment zusammen brechen. "Hi Sugi-chan!" begann J vorsichtig und sah ihn besorgt an. "Ist alles okay mit dir? Ich wollte eigentlich zu Inoran...ist er da? Kann ich mit ihm reden?" Sugizo seufzte erleichtert, schloss die Augen schmerzerfüllt und lehnte seinen Kopf gegen den Türrahmen. "Oh Gott J! Ich war noch nie so froh dich zu sehen..." flüsterte Sugi und J wurde ganz flau im Magen. Was war nur mit Sugi los? Er schien so furchtbar erschöpft und als er ihm dann die Tür aufmachte und ihn rein lies, tat es ihm irgendwie weh Sugi so zu sehen... J zog seine Schuhe aus und lief langsam durch die Wohnung. Sein Blick viel auf die Couch im Wohnzimmer, auf der Bettzeug lag und überrascht sah er wieder zu Sugi. Schliefen sie etwa getrennt? Was war hier nur los? "Er ist im Schlafzimmer! Geh ruhig rein, er ist wach!" sprach Sugi leise und ging ins Wohnzimmer. "Okay..." bemerkte J beiläufig und sein Herz begann aufgeregt zu schlagen als er langsam die Tür öffnete und ins Zimmer trat. Erst war J verwirrt, da niemand im Zimmer zu sein schien und wollte schon wieder raus gehen, als sich ein dunkles Haarbüschel neben dem Bett etwas bewegte und er fragend zum Fenster lief. Inoran saß auf dem Boden neben dem Bett, die Beine angewinkelt und völlig vertieft in eine Zeichnung die er grad skizzierte. "Hey Kleiner!" sprach J vorsichtig und setzte sich auf das Bett neben ihm. "Was willst du hier?" raunte Inoran leise und kritzelte weiter, während J sich nervös durch die Haare fuhr. "Ich hab mir Sorgen gemacht...und wollte mit dir reden!" Er biss sich nach Worten suchend auf die Unterlippe und Inoran hörte auf zu zeichnen. "Ach jetzt auf einmal willst du reden? Muss man also erst zusammenbrechen und krank sein, damit du ein wieder beachtest?" sprach Inoran vorwurfsvoll und J schluckte. "Nein! Das hat damit gar nichts zu tun...ich...ich hab nur so viel Mist gebaut und weiß gar nicht wo ich anfangen soll mit meinen Erklärungen..." J sah sich Hilfe suchend im Zimmer um und musste an Minako denken. Sie glaubte daran das er es schaffen würde...er musste nur ganz ruhig bleiben. "Vielleicht sollte ich einfach hiermit anfangen..." begann er leise und sah auf Inoran hinab. "...Es tut mir leid Inoran! Die ganze Sache ist einfach so schief gegangen und ich weiß nicht wie ich das wieder gut machen soll, aber es tut mir leid! Ich wollte nicht das es so kommt!" Er hatte es geschafft! Er hatte es gesagt und nun sah Inoran langsam zu ihm auf und musterte ihn lange. "Ich habe in letzter Zeit so viele Fehler gemacht und dir damit so viel Kummer bereitet das ich dachte, ich wäre für dich ein schlechter Freund. Das du es satt hättest dich mit mir rum zuschlagen! Ich wollte so oft mit dir reden, doch ich konnte es einfach nicht! Ich wusste nicht mal selbst was mein Problem war und hatte das Gefühl dir alles erklären zu müssen...mich zu rechtfertigen für den ganzen Ärger den ich dir eingebracht hatte. Doch jetzt weiß ich, dass es vielleicht einfach schon ausgereicht hätte dir zu sagen, dass es mir schlecht ging. Das ich wie ein streunender Hund umher irrte und auf der Suche nach einem neuen Zuhause war und immer noch bin..." J machte eine kurze Pause und Inoran sah wieder zum Fenster hinaus. "So geht es mir auch..." bemerkte er leise und J sah ihn überrascht an. "Weißt du eigentlich wie weh mir das getan hat dich so leiden zu sehen? Ich dachte wir kennen uns lange genug um zu wissen, dass wir für einander da sein würden, egal wie es kommen sollte! Aber anscheinend hast du doch noch nicht solch ein Vertrauen zu mir, sonst hättest du schon früher mit mir geredet...Ich bin enttäuscht Jun...enttäuscht darüber das du mich beinahe allein gelassen hättest und enttäuscht das ich es nicht geschafft habe dir genug Vertrauen zu schenken!" Beide starrten bedrückt ins Nichts und schwiegen einen Augenblick. "In dem Moment als ich das Blut sah..." sprach J fast lautlos und sah auf sein Handgelenk hinab. "...musste ich an den Tag denken als wir alle zusammen zum Meer gefahren waren. Ich konnte wieder die Sonne auf meiner Haut spüren und das unbeschwerte Lachen hören...ich musste daran denken wie ich dich im Wasser gejagt hatte und dich dann im hohen Bogen durch die Gegend schmiss!" er lachte leise und Inoran lächelte verträumt bei dieser Erinnerung. "Ich wollte nicht wahr haben, dass ich so etwas schönes nicht noch mal erleben würde! Dieses Gefühl der Geborgenheit und das aufgeregte Kitzeln im Bauch bei dem Gedanken welche Türen die Zukunft noch für uns offen hält. Sollte das wirklich die letzte schöne Erinnerung an mein Leben sein? Sollte es so enden? Wollte ich das wirklich? Mir wurde bewusst dass es an mir lag das zu ändern! Ich will das es wieder so wird wie damals..." "Das wird es aber nicht!" sprach Inoran betrübt und J seufzte tief. "Ja...aber vielleicht könnte es wieder so ähnlich werden?!" "Ich weiß nicht Jun...im Moment fühl ich mich einfach noch so gekränkt...ich bin so durcheinander!" Inoran legte seinen Kopf auf seine Knie und umklammerte seine Beine. Er war froh das J da war aber der Gedanken schien ihm so surreal das jetzt mit einmal wieder alles so sein sollte wie vorher. Obwohl J sich bei ihm entschuldigt hatte spürte er immer noch Wut in sich und sein Herz war ihm schwer. "Das ist schon okay Inoran!" J legte ganz vorsichtig seine Hand auf Inorans Rücken und streichelte ihn sacht. "Ich dachte nur ich sollte es dir endlich sagen! Das alles wäre sicherlich nicht passiert wenn ich schon früher mit dir geredet hätte! Ich hoffe du kannst mir das irgendwann verzeihen...ich...ich denke ich werde jetzt erstmal wieder gehen! Doch wenn etwas ist, dann ruf mich doch vielleicht an und ich hoffe ich sehe dich dann bald wieder..." Inoran nickte leicht und J stand auf. Er sah noch eine Weile auf Inoran hinab und lief dann langsam zur Tür. Bevor er das Zimmer verließ warf er noch einen hoffnungsvollen Blick zurück auf Inoran, doch dieser rührte sich nicht und sah ihn auch nicht an. J wollte grade die Tür schließen, als Inoran doch noch mal leise seinen Namen rief. "Jun?" J sah aufgeregt zurück ins Zimmer und starrte auf das Haarbüschel. "Ich...ich nehme deine Entschuldigung erstmal an!" sprach er leise und J fiel eine große Last vom Herzen. "Danke!" antwortet er und wusste dass diese Worte nicht selbstverständlich waren. "Machs gut und Gute Besserung!" mit diesen Worten schloss er die Tür und ließ Inoran allein im Zimmer zurück. Er atmete einmal tief durch und zog sich seine Schuhe wieder an. Sugi war überrascht das er so schnell wieder fertig war und hatte schon die Befürchtung es sei etwas schief gegangen. Er brachte J noch zur Tür und dieser legte freundschaftlich seine Hand auf Sugis Schulter. Er sah lange in Sugis glasige Augen, doch ihm fiel nichts ein was er ihm hätte sagen können. Er wusste ja nicht was los war mit ihm und Inoran und hätte ihm gerne ein paar Worte der Aufmunterung geschenkt, doch er hatte das Gefühl das seine Kräfte hier am Ende waren. Sugizo konnte in seinem hilflosen Blick erkennen, was er dachte und legte seine Hand auf J's. "Ist schon okay!" sprach er leise und nickte. "Ich bin dir schon sehr dankbar dass du hier warst!" J lächelte ihn aufbauend an und verließ dann die Wohnung. Als Sugi die Tür hinter ihm schloss, lehnte er sich mit schwerem Herzen dagegen und sah überrascht auf, als sich plötzlich die Schlafzimmertür öffnete und Inoran langsam aus dem Zimmer trat. Sugizo zögerte kurz, ging dann aber vorsichtig auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. "Geht es dir jetzt besser?" fragte er besorgt und schrak zurück als Inoran ihn finster anblickte. "Warum hast du ihn her geholt?" fragte er und Sugis Herz begann zu rasen. "Ich hab ihn nicht her geholt!" sprach er verzweifelt und Inoran begann ihn Grundlos anzukeifen. "Lüg mich nicht an! Du konntest meine jämmerliche Gestallt nur nicht länger ertragen und musstest dich mal wieder einmischen!" sprach er vorwurfsvoll und Sugi spürte wie ihm langsam die Tränen in die Augen stiegen. "Beruhige dich doch! Du weist doch gar nicht was du da sagst!" versuchte er die Situation wieder etwas zu schlichten, doch das machte Inoran nur noch wütender. "Ja ja ich weiß! Ich bin ja psychisch labil und rede Schwachsinn!" "Das habe ich nie gesagt!" sprach Sugizo laut und begann am ganzen Körper zu beben. "Aber du hast es gedacht! Ich sag dir eins! Ich bin kein kleines Baby was du bemuttern musst! Das mit J hätte ich auch alleine regeln können! Und ich werde auch wieder zur Arbeit gehen und es diesem arroganten Yoshiki zeigen! Denn was ich einmal angefangen habe werde ich auch beenden!" Sugizo war kurz vor dem durchdrehen und versuchte sich wieder zu beruhigen. "Tu was du nicht lassen kannst! Aber ich hoffe dir ist bewusst, dass du mir hier nichts beweisen musst!" waren die einzigen Worte die er noch über die Lippen bringen konnte und ballte seine Hände zu Fäusten. Das war wie ein Schlag in Inorans Magen und er fühlte sich noch schlechter als zuvor. Schon wieder machte er alles Falsch und das Sugizo so ruhig blieb, machte ihn irgendwie noch aggressiver. "Na toll! Wir sind ja heute wieder ganz eingebildet!" raunte er ihn an und drehte sich um und lief in Richtung Schlafzimmer. "Glaub nicht dass sich alles immer nur um dich dreht!" Mit diesen Worten schmiss er die Tür hinter sich zu und Sugi blieb allein auf dem Gang stehen. Seine Hände zitterten und langsam ging er in die Hocke und verschränkte die Arme über seinen Kopf. Langsam wusste er sich wirklich keinen Rat mehr und er hatte das Gefühl sein Kopf würde ihm jeden Moment platzen. Dennoch wollte er die Hoffnung nicht aufgeben... Inoran war grad in einer Krise und wenn er ihn jetzt verlassen würde, würde er da wahrscheinlich gar nicht mehr raus kommen. So leicht würde er es ihm sicherlich nicht machen! Irgendwann würde Inoran schon merken, dass er sich nur selbst anlog! Hoffte er jedenfalls... Er musste einfach durchhalten! Er liebte diesen Menschen viel zu sehr, als das er ihn aufgeben würde! Wenn es nur nicht so furchtbar wehtun würde! Sugi hielt die Luft an und versuchte den Schmerz runter zu schlucken, doch die ersten Tränen bahnten sich einen Weg über sein Gesicht. Konnte er jetzt nicht einfach wieder durch die Tür kommen und ihn in den Arm nehmen? War ihm denn gar nicht bewusst was er ihn mit seinen Worten angetan hatte? Er wollte doch nur für ihn da sein! Warum begriff Inoran das nicht?! Das hatte doch rein gar nichts mit Mitleid oder so zu tun, sondern ganz allein mit dem Wunsch in seinem Herzen mit Inoran zusammen einen Weg zu finden... ***************************** J atmete tief aus als er Sugis und Inorans Wohnung verließ und stieg nachdenklich in ein kleines schwarzes Auto ein, welches direkt vor dem Haus geparkt hatte. Minako legte ihr Buch beiseite und sah J sanft an, der mit geschlossenen Augen seinen Kopf zurück gelehnt hatte. "Wie ist es gelaufen?" fragte sie vorsichtig und J fuhr sich seufzend mit der Hand durchs Haar. "Ganz okay für den Anfang! Er hat zumindest meine Entschuldigung angenommen!" sprach er erleichtert und Minako nickte lächelnd. "Na das ist doch schon mal was!" "Ja, aber..." J sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an und Minako legte fragend den Kopf etwas schief. "...ich mach mir Sorgen um Sugizo!" sprach J und sah noch mal zum Fenster auf. "Warum denn das? Was ist mit ihm?" wollte Minako wissen und J schüttelte geistesabwesend den Kopf. "Ich weiß es nicht...aber er sah völlig fertig aus! Anscheinend gibt es Streit zwischen den Beiden und ich hab das Gefühl das es meine Schuld ist..." "Hmm...das klingt nicht gut! Aber hör auf dir schon wieder die Schuld zu geben, verstanden? So kommen wir sonst nicht weiter! Sugizo wird es sicherlich grad nicht leicht haben mit Inoran...doch das ist etwas, in das wir uns nicht wirklich einmischen können! Konzentrier du dich erstmal nur darauf das mit Inoran wieder hinzukriegen, denn dass wird auch Sugizo ein Stück weiter helfen! Wir können nur hoffen, dass Sugi das durch hält..." J nickte und senkte den Blick. "Das hoffe ich auch!" Minako sah auf die Straße und machte den Motor an. "Soll ich dich jetzt nach Hause fahren?" fragte sie J und dieser sah sie betrübt an. "Ich weiß nicht...ich fühl mich grad so niedergeschlagen...können wir nicht noch irgendwo hin und uns ein bisschen ablenken?" "Hmm...also für Kino und Cafe haben wir beide kein Geld und es ist zu Kalt heut, als das wir draußen sitzen könnten..." grübelte sie und lächelte J an, als dieser sie bettelnd ansah. "Aber...ich könnte dich mit zu mir nehmen und wir könnten uns nen schönen Horrorstreifen reinziehen! Ich muss dich nur bis 22 Uhr rausschmeißen weil dann Yaeko nach Hause kommt und die sicherlich alles andere als erfreut wäre, wenn sie dich in ihrer Wohnung vorfindet!" J nickte begeistert und Minako musste schmunzeln. "Kein Problem! Hauptsache ich muss jetzt nicht alleine zuhause rum sitzen!" seufzte J und machte es sich auf dem Beifahrersitz gemütlich während Minako aufs Gas drückte und rasant durch die Straßen fegte. Sie hatte einen noch chaotischeren Fahrstil als J und dieser kniff des Öfteren mal die Augen zusammen und hielt sich am Türgriff fest, als sie grade noch so bei Gelb über eine Ampel fuhr und mit 40 um die Ecken bretterte. Als sie endlich vor ihrer Wohnung anhielten und Minako den Motor ausschaltete bemerkte J das er die letzten Meter die Luft angehalten hatte und atmete erleichterte darüber, dass sie doch noch heil angekommen waren, aus und schüttelte grinsend den Kopf. "Und ich soll dir wirklich glauben, dass du jemals einen Führerschein gemacht hast?" sprach er misstrauisch und Minako grinste frech zurück. "Ich hab nie behauptet einen Führerschein zu haben!" mit diesen Worten stieg sie aus und J riss die Augen weit auf. "Wie jetzt?" er stolperte aus dem Wagen und lief ihr fassungslos hinterher. "Du hast keinen Führerschein? Bist du denn verrückt? Wenn die dich erwischen!" Minako kramte in ihrer Tasche, zog ein Portemonnaie heraus und reichte J lachend ihren Führerschein. "Das, lieber Jun habe ich ebenso wenig behauptet! Du solltest langsam mal anfangen nicht so voreilige Entschlüsse zu ziehen!" J zog eine eingeschnappte Schnute und riss ihr den Schein aus der Hand. Er war etwas verlegen und tat so als wenn er das stück Papier studieren würde, doch innerlich war er irgendwie nervös. Das war das erste Mal das Minako seinen Namen aussprach...aber warum freute er sich so sehr darüber? Während Minako die Tür aufschloss blieb sein Blick bei dem Passbild hängen und ein breites Grinsen füllte sein Gesicht. Minako hatte auf den Bild einen so was von angenervten Gesichtsausdruck, als wenn sie den Mann hinter dem Fotoapparat jeden Moment in seine Einzelteile zerlegen würde und das stand im guten Kontrast mit den zwei langen unschuldigen Zöpfen an den Seiten, die mit kleinen blauen Schleifchen befestigt waren. "Hübsches Bild!" feixte J und Minako sah sich mit einem Mörderblick zu J um. "Frag lieber nicht!" drohte sie ihm und riss ihm den Führerschein wieder aus der Hand. J konnte sich die ganzen Stufen hoch zu ihrer Wohnung das Lachen nicht verkneifen und als sie den Flur betraten musste er sich erstmal an der Wand abstützen und sich die Tränen aus dem Gesicht wischen. "Schuhe aus!" raunte Minako ihn an und schien das alles andere als lustig zu finden. "Ach komm schon Mina-chan! Es ist wirklich niedlich!" kicherte J und zog sich seine Schuhe aus. "Ja ja!" brummte Minako, schüttelte den Kopf und zog J am Kragen gepackt zu ihrer Zimmertür. Bevor sie sie jedoch öffnete drehte sie sich noch mal etwas verlegen zu J um. "Ich muss dich aber vorwarnen! Ich hab nicht aufgeräumt!" Na ja, das war J eigentlich schon gewöhnt von Inoran, doch was ihm in diesem Zimmer erwartete, übertraf wirklich alle seine Vorstellungen. Die Wände waren bis an die Decke belagert von Regalen die voll gestopft waren mit Büchern, Videokassetten und allerhand Krims Kram. J musste sich erstmal am Türrahmen festhalten weil er dachte, die Regale würden sonst jeden Moment auf ihn nieder stürzen. Dann trat er vorsichtig und mit offenem Mund in den Raum und sah sich um. Es war ziemlich dunkel in dem Zimmer, dadurch das jeder Zentimeter Platz genutzt wurde für Kerzenständer und andere Kleinigkeiten, die zu allem Überfluss auch noch teilweise quer im Raum verteilt lagen. J wusste gar nicht wo er zuerst hinschauen sollte und Minako musste leise kichern als sie das bemerkte und setzte sich auf ihre Couch, die ausgeklappt mitten im Raum stand und auf der sich das Bettzeug wüst stapelte. "Puh...also das nenne ich wirklich unordentlich!" bemerkte J leise und als er die Fensterseite entlang schritt, blieb er vor einem Stück Wand stehen, welches über und über mit Fotos bestickt war. Auf dem größten Teil der Fotos waren die Jungs von X zu sehen, allen voran hide, der es anscheinend mochte, dass man ihn in den krankesten Posen fotografierte. Es gab sogar eine Fotoreihe mit X auf einem Spielplatz und J grinste breit als er eines fand, auf dem Minako und Taiji auf einer Wippe saßen und Minako durch ihr leichtes Gewicht hilflos in der Luft baumelte und panisch mit den Armen wedelte, während Taiji auf der anderen Seite fies grinste und sich bereit zum Absprung machte. "Ist er gesprungen?" fragte J lachend zu Mina und zeigte auf das Bild, doch der finstere Gesichtsausdruck von Minako beantwortete all seine Fragen. "Aber dafür hat ihn hide danach so richtig schön vermöbelt!" sprach Minako voller Genugtun und J sah sich kichernd die restlichen Fotos an. Jedes war irgendwie einzigartig und so voller Leben. "Die Fotos sind wirklich wunderschön! Sie sind so...echt! Als wenn du ihre Seelen fotografieren würdest!" sprach er leise und hielt inne, als er plötzlich ein Foto von sich in einer Ecke am Fenster fand. Wann hatte sie das denn geschossen? Auf dem Bild saß er in einer Ecke des Proberaums und strich nachdenklich mit seiner Hand über sein Bass. Ein paar wenige Haare hingen ihm in Strähnen ins Gesicht und er schien mit seinen Gedanken weit weit entfernt zu sein. Doch was ihm an meisten erstaunte und ihm ein komisches Gefühl im Bauch bescherte, war das wehmütige Lächeln welches seine Lippen umspielte. An was hatte er da gedacht gehabt? Er versuchte sich angestrengt zu erinnern und plötzlich viel es ihm ein. Verwirrt sah er sich zu Minako um und Tränen traten in seine Augen. "Großvater..." wisperte er und Minako stand erschrocken auf und eilte auf ihn zu. "Jun? Was hast du?" J lächelte sie an und schloss Kopfschüttelnd die Augen, während ihm zwei einsame Tränen die Wangen hinunter liefen. "Schon gut..." sprach er leise, trat noch einen Schritt auf Minako zu und umarmte sie vorsichtig. Minako wusste gar nicht so richtig wie ihr geschah und besorgt legte sie ihre Arme um J's Körper und drückte ihn liebevoll. "Auf dem Foto von mir..." begann J leise und Bilder aus seiner Jungend tauchten vor seinen Augen auf. "...erinnere ich mich an einen Tag, der ist schon 4 oder 5 Jahre her. Es war Weihnachten und ich war wütend auf meinen Großvater, weil er zum Fest kommen wollte und kurzfristig absagte. Ich hab ihn richtig angeschrieen am Telefon, weil er mir keinen Grund sagen konnte, wieso er keine Zeit hatte und ich wollte nie wieder mit ihm reden...Inoran kam am nächsten Tag zu mir und versuchte mich aufzuheitern und als wir grade draußen saßen und ich voller Zorn Schneebälle gegen die Hauswand warf, hörte ich plötzlich ein mir sehr gut bekanntes Motorheulen und um die Ecke fuhr der alte Ford von meinem Großvater...Er war den ganzen Weg aus Osaka zu mir gefahren um bei mir zu sein...er hatte auch ein Geschenk für mich, meine aller erste Bassgitarre! Ich verstand das alles irgendwie nicht! Erst als meine Eltern aus dem Haus traten und sich anfingen mit Großvater zu streiten. Ich erfuhr dass sie nicht wollten, dass er zu Weihnachten zu uns kam, da mein Großvater eigentlich beabsichtigt hatte mit mir und meiner Schwester auf Forschungsreise nach Neuseeland zu fahren als Geschenk und sie befürchteten das er uns Flausen in den Kopf setzten würde. Er hatte mir also nichts gesagt um meine Eltern nicht bloß zu stellen, doch er konnte es auch nicht auf sich sitzen lassen, dass ich sauer auf ihn war! Ich fand das alles so unfair und verfluchte meine Eltern, doch Großvater erklärte mir, dass das Leben manchmal unfair ist und es immer Menschen geben wird, die einen Mal einen Strich durch die Rechnung machen würden, doch man würde auch wieder eine neue Chance bekommen! Ich durfte nur nie meine Träume aufgeben und sollte mich immer an dem festhalten was ich habe...An dem Tag beschloss ich mit Inoran eine Band zu gründen! Letztes Jahr ist Großvater dann bei einem Autounfall ums Leben gekommen...doch war er bis zur letzten Minute voller Hoffnung!" schloss er leise und weitere Tränen flossen über sein Gesicht. "Er hat dir sehr viel bedeutet, hab ich Recht?" fragte Minako ruhig und J nickte und drückte sie noch fester an sich und zitterte leicht. Sein Hals war wie zugeschnürt und Minako streichelte sacht seinen Rücken. "Dann solltest du tun was er dir geraten hat und dich daran erinnern was du hast und was du erreichen möchtest! Du solltest ihm dankbar sein für all die Dinge die er dich gelehrt hat und ihm beweisen, dass er das nicht umsonst getan hat! Er hat an dich geglaubt, so wie ich an dich glaube und Inoran und der Rest der Band! Doch wann fängst du an, an dich selbst zu glauben?!" J fühlte sich irgendwie merkwürdig. Sein Herz tat weh, aber es war ein schöner und befreiender Schmerz... Sie...dieses geheimnisvolle Mädchen was ihn grad umarmte hatte es tatsächlich geschafft! Sie hatte etwas in ihm erkannt, was er schon fast vergessen hatte. Wie war das nur möglich? Er hatte das Gefühl, Minako würde direkt in ihn hinein sehen und langsam all seine Wunden heilen... War es vielleicht Großvater? Hatte er ihr diesen Engel geschickt? Diesen Engel, der selbst so große Verletzungen trug und doch noch so viel Kraft hatte um ihm zu helfen? Langsam löste sich J von ihr und sah fragend in Minakos Bernsteinfarbene Augen. Beide waren total aufgeregt und Minakos Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie J's warmen Atem in ihrem Gesicht spüren konnte. Betrübt hob sie ihre Hand und fuhr mit ihrem Daumen über J's Wangen und strich ihm sacht die Tränen aus seinem wunderschönen Gesicht. J musste wieder lächeln bei dieser Berührung und kam mit seinem Gesicht noch näher an sie heran. Ihre Augen waren so klar und sie strahlte so eine liebevolle und doch noch schüchterne Wärme aus, die ihn irgendwie schwach machte. Am liebsten hätte er sie geküsst, doch irgendwas hielt ihn noch zurück. Er hatte Angst ihr weh zu tun...er wusste nicht warum, aber er war sich einfach unsicher ob er dieser Frau gewachsen wäre... Seufzend schloss er die Augen und lehnte seine Stirn an ihre. Minako war kurz vor einem Herzinfarkt und atmete tief ein. Für einen Augenblick hatte sie schon gedacht J würde sie küssen... Sie war irgendwie erleichtert dass er es nicht getan hatte. Es war nicht so, dass sie es nicht wollte! Es war nur so, dass sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nie einen Freund hatte und sie befürchtete, dass sie nicht gut genug für J wäre, der doch schon so viele Frauen hatte, wie sie von Sugizo wusste... Einen Moment herrschte nachdenkliches Schweigen, doch dann löste sich Minako von J und nahm ihn bei der Hand. "Komm ich will dir jemanden vorstellen!" lächelte sie ihn an und zog den neugierig drein schauenden J hinter sich her zur anderen Seite des Zimmers, wo ein Terrarium auf einer kleinen Anhöhe stand. "Oh, hast du nen Hamster?" fragte J und Minako musste leise loslachen. "So was ähnliches! Setz dich!" J tat wie ihm befohlen und setzte sich gespannt auf ein Stück Sofabett und versuchte zu erkennen was Minako da aus dem Glaskasten holte. "Wenn ich vorstellen darf! Yaeko! Spitzname Ko-chan!" Minako drehte sich um und J schrak erstmal zurück und riss die Augen auf, als sein Blick auf eine Faustgroße Vogelspinne viel, die gemütlich auf Minakos Handfläche saß und mit ihren vorderen zwei Beinchen ein wenig auf der Haut rumtastete. "Das ist aber ein verdammt hässlicher Hamster!" keuchte er und zog zischend Luft durch seine Zähne. Minako grinste breit und setzt sich neben J, welcher sicherheitshalber erstmal ein Stückchen weg rückte. "Du brauchst keine Angst zu haben! Sie ist ganz harmlos! Du darfst dich nur nicht ruckartig bewegen, sonst fühlt sie sich bedroht und beißt zu! Das ist schon ein bisschen schmerzhaft! Willst du sie mal auf die Hand nehmen?" fragte sie begeistert zu J, der nach ihren Worten in eine art Starre gefallen war und nur noch seine Augen huschten von der Spinne zu Minako und wieder zurück. Er wollte das Ding nicht unbedingt aus den Augen lassen und zweifelnd versuchte er sich etwas zu entspannen und rutschte wieder etwas näher zu Minako heran. "Wow...das ist krass!" sprach er ehrfürchtig und holte tief Luft. "Komm schon! Das ist ein echt starkes Gefühl wenn sie über die Haut läuft! So etwas erlebt man nicht alle Tage!" J überlegte noch einen Moment und streckte dann unsicher seine Hand aus. "Wehe sie beißt mich!" sprach er ängstlich und Minako strahlte übers ganze Gesicht. "Das wird sie schon nicht! Ich glaube du bist ihr ganz sympathisch! Nicht war Ko-chan? Willst du jetzt mal ein bisschen an Jun rumknabbern? Ja?" J sah Minako panisch an, doch Minako hielt seine Hand schon fest und gab Ko-chan einen Ruck damit sie ihre Acht Beine langsam in Bewegung setzte, was J schon die ersten Schweißperlen auf die Stirn zauberte. Aufgeregt starrte er auf das Tier und bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper, als sie langsam auf seinen Arm krabbelte. "Ohohoooo...nicht so flink!" brubbelte er, verlor aber vor lauter Faszination langsam seine Angst und bekam rote Wangen. "Das ist ja total irre! Sie fühlt sich so leicht an und doch scheinen ihre Beine so kräftig und drücken richtig in die Haut! Abgefahren..." Mit funkelnden Augen beobachtete er die Spinne wie sie sich drehte und langsam wieder in Richtung Minakos Hand wanderte, als hätte sie sich soeben auf einem Laufsteg präsentiert. "Na Ko-chan? Genug erkundet für heut?" freudig nahm Minako die Spinne wieder von J's Hand und setzte sie wieder zurück in ihr Terrarium. "Warum heißt sie Yaeko?" wollte J wissen und Minako sprach trocken: "Weil sie genauso ein kleines Biest ist wie meine Schwester! Nur das sie bei weitem nicht so viele Haare an den Beinen hat wie sie, nicht wahr meine Kleine?" Minako schloss den Käfig und drehte sich zu J um, der loslachen musste bei ihrem Kommentar. Ihm kribbelten immer noch die Stellen auf dem Arm, wo die Spinne entlanggelaufen war und rieb sich mit der Hand vor sich hin grinsend darüber. "Du bist ja nicht grad so gut auf deine Schwester zu sprechen, wie kommt es dann das du immer noch bei ihr wohnst und du dir so viel von ihr gefallen lässt?" fragte er neugierig und Minako seufzte tief als sie nebenbei mit ihrem Blick über ihre Videos flog. "Na ja, was glaubst du wohl? Sie ist die einzige Familie die ich besitze...auch wenn ich sie nicht ausstehen kann, sie ist immer noch meine Schwester und die Vergangenheit schweißt uns zusammen...Wir können nicht mit, aber auch nicht ohne einander! So sehe ich das zu mindestens. Ich hab noch die Hoffnung in ihr etwas Gutes zu finden...schließlich hat sie mich ja auch damals aus dem Drogensumpf gerettet! Ich hab nur keine Ahnung warum!? Vielleicht bedeute ich ihr ja doch mehr, als sie immer vorgibt..." Minako hielt kurz inne und J musterte sie nachdenklich. "Vielleicht! Aber Familie hin oder her...du solltest dir dennoch nicht alles von ihr gefallen lassen! Du hast genauso ein Recht darauf zu tun und zu sagen was du denkst, wie sie und wenn sie deine Gutmütigkeit nur ausnutzt, dann hat sie sie nicht verdient!" sprach J mit tiefer und einfühlsamer Stimme und Minako nickte geistesabwesend. "Da ist was dran...na ja! Ich werd das Kind schon schaukeln!" lächelte sie J an und dieser stütze seinen Kopf auf seinen Arm und lächelte aufmunternd zurück, während Minako sich wieder ihren Videos zuwandte und mit Begeisterung eines aus dem riesigen Regal heraus zog. "Au ja! Den müssen wir schauen! Kennst du Freddy Krüger? "A Nightmare On Elm Street"? Der ist so lustig! Lass uns den mal schauen!" freute sie sich und J legte den Kopf schief. "Okay, schieb rein! Ich kenn ihn jedenfalls noch nicht!" Minako zögerte nicht lange und schaltete den Fernseher und Videorekorder an, während J sich auf der Couch lang machte, das ganze Bettzeug zu einer bequemen Lehne stapelte und wie ein König den ganzen Platz einnahm. Als Minako sich grade auf die Couch setzten wollte blinzelte sie J ungläubig an. "Hey! Mach dich nicht so breit, dass ist immer noch mein Bett!" knurrte sie ihn an und als J sie nur fies angrinste und es sich noch gemütlicher machte und meinte, vorne auf der Ecke wäre doch noch genug Platz für sie, baute Minako sich gefährlich über ihn auf und versuchte ihn fluchend ein Stück weg zu ziehen. Doch J lachte nur und Minako hatte nicht genug Kraft ihn zu ziehen, also drückte sie ihm ihren Ellbogen in die Seite, woraufhin J erheitert aufquietschte, aber immer noch kein Stück Platz gemacht hatte. "Boa du bist fies! Kaum hier, übernimmst du schon das Couchkommando!" sprach Minako zornig, gab den Kampf aber auf und setzte sich schmollend auf die Ecke. Plötzlich schmiegte sich eine Hand von hinten vorsichtig um ihren Bauch und zog sie zurück. Bevor sie wusste was geschah lag sie mit den Rücken an J's Oberkörper gelehnt und seine Hand ruhte sanft auf ihrem Bauch. "Nicht schmollen! Hier ist doch genug Platz für uns beide!" sprach er leise zu ihr und Minako wurde ganz Rot im Gesicht. Zum Glück war es schon so dunkel im Zimmer, dass J ihre Verlegenheit nicht sehen konnte und so ließ sie ihren Kopf entspannt zurück auf J's Brust sinken und schloss kurz ihre Augen um ihr wild rasendes Herz zu beruhigen. J sah von Oben auf Minako herab und war total aufgeregt. Er wollte schon die ganze Zeit, das sie zusammengekuschelt den Film sahen, doch wusste er nicht wie er es sagen sollte und so hat er sie sich einfach gegriffen. Stolz auf seinen Mut freute er sich und schnupperte unauffällig an ihrem glatten Haar. Es roch irgendwie süßlich wie Zuckerwatte und doch frisch, wie eine Meeresbriese. Am liebsten hätte er seine Nase ganz tief in sie hinein getaucht und sein Gesicht an ihren Kopf geschmiegt, doch er lächelte nur verträumt vor sich hin und streichelte ganz sacht mit seinem Daumen ihren Bauch. Mit warmen Kribbeln in ihrem Bauch sahen sie sich den Film an und Minako machte sich über die dummen Jugendlichen in den Film lustig und bewunderte Freddys Gelassenheit, was J etwas Angst machte und man von ihm nur zwischendurch ein unsicheres "Ah...und das findest du also Witzig?" oder ein "Oh Gott ist das Eklig!" und "Du bist eindeutig krank!" hörte, worauf ein irres Gelächter von Minako folgte. Am Ende des Filmes war es ganz still und als der Abspann lief, seufzte Minako leise und sah auf die Uhr. "Oh je...schon dreiviertel Zehn! Ich muss dich jetzt echt rausschmeißen!" sprach sie traurig, doch bekam sie keine Antwort. "Jun?" Fragend setzte sie sich auf und drehte sich zu ihm um, doch J war völlig weggetreten und schlief tief und fest. Minako musste aufpassen das sie nicht laut losquietschte, so niedlich sah er aus und sich auf die Unterlippe beißend zog sie eine Decke über seinen Körper. "Du bist mir einer...was mach ich denn jetzt mit dir?" flüsterte sie und beobachtete ihn eine Weile beim Schlafen. Plötzlich hörte sie auf dem Gang eine Tür knallen und Schritte, die langsam auf ihr Zimmer zukamen. Mist! Das musste Yaeko sein! Wenn sie J hier erblicken würde, wäre die Hölle los! Panisch krabbelte Minako vom Bett und schlich sich zur Tür. Diese Öffnete sich grad in diesem Augenblick und Minako zog sie ein Spalt breit auf und krauchte durch den Spalt nach draußen. Sofort schloss sie die Tür wieder hinter sich und blickte nervös in Yaekos misstrauisches Gesicht. "Was ist denn mit dir?" fragte sie skeptisch und Minako versperrte ihr den Weg als, sie versuchte erneut in ihr Zimmer zu gehen. "Du kannst da nicht rein!" sprach sie und Yaeko stemmte die Hände in die Hüfte und schnaufte. "Ach ja? Warum denn nicht? Versteckst du was vor mir, oder was?" Minako grübelte verzweifelt und ihr kam der rettende Einfall. "Nein! Aber Ko-chan ist mir ausgebüchst und krabbelte irgendwo in mein Zimmer herum! Ich will nicht das sie mir aus dem Zimmer entwischt!" Yaeko zog ein angeekeltes Gesicht und machte einen Schritt Rückwärts. "Boa, diese widerliche Vieh! Wann kaufst du dir endlich mal ein anständiges Haustier? Das ist ja abartig! Aber du bist sowieso nicht ganz richtig im Kopf! Ich wart ja nur noch auf den Tag an dem du hier mit nem Penner auftauchst, aber lass dir eins gesagt sein, dann bist du hier raus aus der Wohnung! Und sollte mir dein dreckiges, achtbeiniges Ding da drin jemals über den Weg laufen, macht es Bekanntschaft mit meinen Spitzhacken, klar?" mit diesen Worten drehte sie sich um und lief in ihr Schlafzimmer, während Minako ihr zornig funkelnd hinterher sah. "Wer von uns beiden hier nicht ganz richtig im Kopf ist, ist ja wohl die Frage!" murmelte sie verärgert und ging wieder in ihr Zimmer zurück. Ihr Blut brodelte wütend in ihren Adern, doch als ihr Blick auf den friedlich schlummernden J zurück viel, beruhigte sie sich sofort wieder und schaltete Fernseher und Licht aus. Nur ein Paar Kerzen zündete sie an und da sie nur eine Decke hatte, zog sie sich noch einen Pullover über und legte sich zusammengekauert mit etwas Abstand neben J und sah ihn lange Zeit nachdenklich an. Ihr Herz tat weh bei seinem Anblick und obwohl sie sich heftig versuchte dagegen zu wehren, wünschte sie sich nichts sehnlicher als ihm nah zu sein. Doch im Moment waren ihre Gefühle zu sehr von ihrer Einsamkeit und ihren Kummer beeinflusst, als das sie Beide einschätzen konnten, was sie wirklich füreinander empfanden. Langsam streckte Minako ihren linken Arm aus und streichelte zärtlich über J's Wange. "Bitte lass mich nicht mehr allein..." flüsterte sie müde und schloss ihre Augen, während J im Schlaf unbewusst nach ihrer Hand griff und sie fest hielt... Als Minako am nächsten Morgen langsam ihre Augen öffnete war sie erst etwas verwirrt, weil an der Stelle wo J das letzte Mal lag, nur ein leerer Platz war und traurig verengte sie ihren Blick. Hatte er sich einfach so aus dem Staub gemacht? Ohne ein Wort? Schweren Herzens kauerte sie sich zusammen und erst jetzt bemerkte sie, dass sie in ihre Decke eingehüllt war. Ihr Blick viel zur Uhr und sie Schrak auf. "15 UHR?????" Jetzt war sie völlig verwirrt...so lange hatte sie noch nie geschlafen und als sie aufstand um sich um zu ziehen, viel ihr Blick auf einen Zettel, der an ihren Fernseher geklebt war und fragend riss sie ihn ab und las ihn sich durch: Guten Morgen Mina-chan! ^^ Es tut mir leid, dass ich gestern nicht wie versprochen abgehauen bin, aber ich hab mich so wohl gefühlt und bin anscheinend völlig weggetreten! So gut hab ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen und ich hoffe ich hab dir nicht all zu große Umstände gemacht... Ich danke dir jedenfalls für den gestrigen Abend und...wenn du wach bist, dann ruf mich doch bitte zu Hause an und sag mir ob es dir gut geht! Ach quatsch was schreib ich denn hier schon wieder! >.< Ich zwing dich ja nicht mich anzurufen, nur falls irgendwas ist oder so... Also ich würde mich jedenfalls freuen wenn du mich anrufen würdest! Man...ich hoffe du hast nicht so doll gefroren heut Nacht! Tut mir echt leid, dass du so viel Ärger mit mir hast. Na ja, meld dich, wenn du willst! Dein Jun PS: Ich bin den ganzen Tag zu Hause, also ist egal wann du anrufst! Und vielen Dank noch mal für alles! Minako musste sich diesen Brief mindestens dreimal durchlesen und kam aus dem grinsen gar nicht mehr heraus. Mit rosigen Wangen und wild schlagenden Herzen ließ sie sich auf ihr Bett zurück sinken und drückte den Zettel fest an ihre Brust. So gut hatte sie auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen, doch das lag nur an dem wundervollem Gefühl der Geborgenheit, das ihr J schenkte und das sie zum ersten Mal in ihrem Leben verspürte. Kapitel 7: An den Grenzen ------------------------- ************************************ Und weiter gehts! ^^ Sorry, das es schon wieder so viel ist, aber es lässt sich schwer splitten und da müsst ihr halt durch! XDDDD Hoffe ihr fiebert genauso mit wie ich und ich bin echt gespannt auf eure Reaktion! ^^ Ach und es tut mir schrecklich leid für den großen Zeitsprung aber ließ sich nicht anders machen! ^^° eure Kasu *********************************** 7.Kapitel: An den Grenzen "Aaaahhhrrrgg! Mist, verdammt!" fluchte Minako leise als sie zum 20 Mal versuchte eine ihrer eigenwilligen Strähnen mit einer kleinen Haarspange zu befestigen und diese sich sofort wieder löste und in ihr Gesicht fiel. Seufzend pustete sie sie weg und startete einen neuen Anlauf. Heute musste alles Perfekt sein! Es kam selten vor das sie sich schick raus machte, doch an diesem Tag hatte sie irgendwie ihre Freude daran und ihr Herz raste aufgeregt als sie sich im Spiegel betrachtete. Es war mittlerweile Mai und vor knapp einem Monat hatten Luna Sea es geschafft und ihr erstes Album "Lunacy" unter Yoshikis Label veröffentlicht. Die Zeit bis dahin war nicht grade leicht...doch sie verging ziemlich schnell. Inoran tauchte plötzlich wieder auf und wollte nur noch Arbeiten. Er redete zwar mit allen, doch war er fast immer schlecht gelaunt und vor allem gegenüber Sugizo verhielt er sich merkwürdig. Seit dem Vorfall bei den Aufnahmen, wo er ins Krankenhaus gebracht wurde, war eine hoch angespannte Stimmung zwischen den Beiden und man sah sie gar nicht mehr irgendwelche Zärtlichkeiten austauschen. Sie kamen beide zur Arbeit, zogen ihr Ding durch, redeten kaum miteinander und fuhren wieder nach Hause. Diese Stimmung war für alle sehr bedrückend, doch niemand schaffte es so richtig an sie heran zu kommen und sie warteten nur noch auf den großen Knall... Größtenteils konzentrierte sich Inoran einfach nur auf die Aufnahmen und nahm das als Vorwand um so wenig wie möglich Konservation zu betreiben. Auf Yoshiki war er nach wie vor nicht gut zu sprechen und die Beiden warfen sich permanent nur finstere Blicke zu, doch ließ Yoshiki Inoran in Ruhe und somit hatten sie es tatsächlich hinbekommen einen Weg zu finden um vernünftig zu arbeiten. Mit Müh und Not hatte es wenigstens J geschafft, das Inoran sich wieder relativ normal mit ihm unterhielt. Er versuchte so oft wie möglich mit Inoran ein Gespräch zu führen und tastete sich langsam wieder an sein Vertrauen heran, doch Inoran schien noch nicht so richtig von der ganzen Sache überzeugt. Doch auch wenn Inoran nicht so richtig mit ihm über die Dinge die ihn bedrückten sprach, so suchte er sehr häufig J's Nähe. Er saß dann meist einfach schweigend bei J und rauchte eine Zigarette nach der Anderen. Shinya machte sich große Sorgen um Inorans Gesundheit, da er anscheinend nur noch rauchte und kaum was aß, was man an seinem schmalen Gesicht beängstigend feststellen konnte. Doch Sugizo sah nicht besser aus! Bei ihm kamen nur noch die Augenringe dazu und ein nervöses Zittern seiner Hände, wenn er allein in einer Ecke saß und versuchte kurz abzuschalten. Es war eigentlich ein Wunder das sie unter diesen Umständen überhaupt die Aufnahmen geschafft hatten und alle hofften jetzt, dass sich die Situation etwas entspannen würde, wenn sie nicht mehr unter all dem Zeitdruck standen und wieder etwas Zeit für sich hatten. Genau 3 Wochen hatten sie noch bis zu ihrer ersten Tour und somit zum ersten Mal seit Jahren wieder einen richtigen Urlaub! Minako hielt kurz inne und starrte ihr Spiegelbild an. Hoffentlich würden Sugi und Inoran den Urlaub nutzen um ihre Beziehung wieder in den Griff zu bekommen... Sie wünschte sich genauso wie J und der Rest der Band, dass sie endlich wieder zusammen lachen konnten, was in den letzten 3 Monaten so gut wie gar nicht der Fall war... Minako seufzte und senkte den Blick. Diese Stimmung war so bedrückend, dass man innerlich nur schreien konnte! Selbst bei X hatte sie so etwas noch nicht erlebt, doch da gab es ja auch kein Pärchen in der Band. Bei dem Gedanken musste Minako kurz schmunzeln. Sie konnte sich irgendwie gar nicht vorstellen, dass zum Beispiel hide was mit Pata anfangen würde! Tja...es war schon was dran an dem Spruch: "Man sollte Privates und Beruf trennen!" doch fand sie auch, dass man gegen die Liebe nichts tun konnte und wenn es einen halt erwischte, dann sollte man auch solche Hindernisse überwinden können. Plötzlich bekam sie wieder nervöses Bauchkribbeln. Sie sah sich im Spiegel an und strich sich verträumt mit ihren Fingerspitzen über ihr dezent geschminktes Gesicht. Ob sie J so gefiel? Sie lächelte. Der bloße Gedanke an ihn, ließ ihr Herz schnell schlagen und bei dem was sie an diesem Abend vorhatte, bekam sie furchtbar weiche knie. Heute wollte sie es endlich wagen! Sie wollt ihm sagen, was sie für ihn empfand! In den ganzen drei Monaten, seit sie auf dem Dach miteinander gesprochen hatten, war J wie verwandelt. Er war so voller Hoffnung und immer wenn sie sich sahen, war er so unglaublich lieb. Er ärgerte sie zwar immer noch, aber sie spürte dass er es nicht böse meinte und außerdem war sie nicht besser gewesen. Es machte spaß mit ihm rum zu albern und zu flirten und wenn sie mal kurz alleine waren, wurde er so niedlich schüchtern und stammelte merkwürdiges Zeug zusammen. Doch richtiges Herzflimmern bekam sie immer, wenn sie ihn zufällig auf dem Dach traf und er deprimiert über Sugi und Ino über die Dächer starrte und rauchte. Sie stellte sich dann immer zu ihm und sie schwiegen einfach nur. Jeder wusste was der Andere dachte und es war eine Vertrautheit zwischen ihnen entstanden, die Minako so in ihrem Leben noch nie zu einem Menschen empfunden hatte. Allein die Anwesenheit des anderen wärmte ihre Herzen und füllte sie mit Trost und Minako wusste, dass diese Gefühle für J mehr waren als tiefe Freundschaft. Und sie war sich eigentlich auch sicher, dass es J genauso ging... Heute Abend würde sie es jedenfalls herausfinden! Schon seit Wochen wartete sie auf den richtigen Augenblick und heute war der perfekte Tag! Sie waren alle zu einer Party von Yoshikis Label eingeladen, auf dem neue Bands, die er produzieren wollte, vorgestellt wurden und die Veröffentlichungen neuer Alben gefeiert wurden. Mehrere Male im Jahr veranstaltete Yoshiki solche Feste und sie endeten immer sehr feucht fröhlich und waren gut um Bekanntschaften unter den verschiedenen Bands zu knüpfen. Doch ging es bei solchen Partys manchmal auch etwas rau zu, denn manche Bands, die mit ihrem Erfolg nicht so richtig klar kamen und sich für was ganz besonderes hielte, neigten oft im Alkoholrausch dazu den großen Boss zu markieren und das endete oft in einer Schlägerei. Doch da hielt sich Minako dezent raus! Sie wollte heut nur die Gelegenheit nutzen um J wieder zusehen, der sie schon die ganze Woche mit der Frage nervte, ob sie auch wirklich kommen würde. Sie hatte sich sogar ein neues Kleid gekauft! Wenn sie so recht überlegte hatte sie sich sogar zum ersten Mal ein richtiges Kleid gekauft. Fassungslos über sich selbst schüttelte sie den Kopf und richtete ihre Träger, als es plötzlich an der Badtür klopfte. "Mina-chan! Was machst du denn so lange da drin!? Das Bad gehört dir nicht allein!" raunte Yaeko und Minako öffnete Augenrollen die Tür. Ihre Schwester wollte grade mit einem gewaltigen Redeschwall auf sie einbrechen als ihr Blick erstaunt bei Minakos Aussehen hängen blieb. "Wo hast du denn den Fummel her? In der Altkleidersammlung gewühlt?" fragte sie bissig und Minako grinste sie nur voller Genugtun an. "Nein, ich muss dir ja nun wirklich nicht alles nachmachen liebe Schwester!" Yaeko fiel die Kinnlade herunter und sie konnte nicht fassen was sie da hörte. Minako hatte in letzter Zeit öfter mal die Angewohnheit richtig kampflustig zu sein und das gefiel ihr überhaupt nicht! Zu dem hatte sie auch mitbekommen das zwischen J und ihr irgendwas lief und das zerrte ziemlich an ihrem Ego. J hatte sich mittlerweile so positiv raus gemacht und war unter allen X Mitgliedern ein begehrter Geselle, was auch ihre Aufmerksamkeit auf ihn richtete. Er wollte sie doch damals kennen lernen...nun, sie wäre im Moment nicht abgeneigt das zu zulassen. Nur musste sie erst ihre lästige Schwester loswerden, doch das würde ja wohl nicht so schwer sein. Ein fieses Grinsen huschte über ihr Gesicht und mit gespielter Verlegenheit drängelte sie sich an Minako vorbei und überprüfte ihr Make Up im Spiegel. "Mina-chan, du kannst mir meine Laune heut nicht verderben! Netter Versuch!" sie seufzte und sah Mina mit einem verträumten Blick an. "Weißt du Schwesterlein...ich glaub, ich bin verliebt!" Minako musterte sie skeptisch und durchschaute sofort ihr falsches Spiel. "Ach ja, und wer ist der Unglückliche?" fragte sie scharf und Yaeko lächelte sie an. "Jun natürlich! Ich meine, er wollte mich doch schon von Anfang an und irgendwie hat er es geschafft mich zu bezaubern! Und heute Abend werde ich ihn mir krallen!" Minako dachte für einen Moment sie wäre im falschen Film und Wut kochte in ihr auf. "Jun?" fragte sie empört und Yaeko blinzelte sie unschuldig an. "Das glaub ich dir nicht! Du kannst ihn auf den Tod nicht ausstehen! Und selbst wenn, warum sollte er sich auf dich einlassen?" "Awwww...sind wir eifersüchtig? Schätzchen! Er ist ein Kerl! Und alle Kerle lassen sich darauf ein wenn man sich ihnen hilflos anbietet!" sprach sie besserwisserisch und richtete ihr Kleid. "Was fällt dir ein so über Jun zu sprechen! So ist er nicht! Von so einer Hexe wie dir lässt er sich nicht reinlegen! Du weißt doch überhaupt gar nicht was Liebe ist! Das einzige was dir viel bedeutet ist dein Ruf!" fuhr Minako sie an und Yeako sah sie finster an und begann leise zu lachen. "Du bist so naiv, wirklich! Du willst mir was über Männer beibringen? Wer von uns beiden hatte denn bis jetzt nur intime Berührungen mit einer Vogelspinne??? Hör auf so zu tun, als wenn Jun schon dir gehören würde! Warum wohl hat er es bis jetzt noch nicht geschafft dich rum zu kriegen? Vielleicht will er das ja gar nicht! Schon mal daran gedacht? Und jetzt mach dich fertig, ich will nicht zu spät kommen!" mit diesen Worten drängelte sie sich an Minako wieder vorbei und verließ die Wohnung. Minako rührte sich nicht und sie fühlte sich als wenn ihr ganzer Körper eingeschlafen wäre. Ihre Lippen begannen zu beben und sie versuchte eisern ihre Tränen zu unterdrücken. Es war nicht wahr! Was Yaeko sagte war einfach nicht wahr! Sie wollte sie nur fertig machen, mehr nicht! J würde sich nicht auf sie einlassen!!! NIEMALS! Minako atmete tief durch. Diesen Kampf würde sie nicht verlieren! Noch nie war ihr etwas so wichtig und sie würde alles dafür geben um es zu bekommen! ************************************* "Man ist das voll hier!" murmelte Shinya und drängelte sich mit den Anderen durch die Menge von Rockern, jungen Mädchen und Leuten mit viel Geld, die lautstark im Zigarettennebel eingehüllt durcheinander redeten und tranken. Inoran fühlte sich gar nicht wohl in seiner Haut und hielt sich dicht hinter J, während Sugizo mit ausdrucksloser Miene hinter ihnen her lief und Löcher in Inorans Rücken starrte. Ryuichi schlenderte neben ihm her und warf öfters mal einen besorgten Blick auf ihn, während J von allen wohl am aufgeregtesten schien und nervös seinen Blick durch die Menge schweifen lies. Doch schon rempelte ihn jemand von der Seite an und hides Kopf wackelte erfreut vor seinem Gesicht hin und her. "Junniiiiiii!!!! Da bist du ja endlich! Ich hab ein Haufen Leute, die ich dir vorstellen muss! Komm mit!" er zerrte ihn, ohne auch nur auf eine Reaktion zu warten, am Arm davon und verschwand Spurlos in der Menge. Inoran stand mit aufgerissenen Augen da und starrte ihm hinterher. Na toll...und was sollte er denn jetzt ohne seinen Jun machen? Entnervt steckte er die Hände in die Hosentaschen und sah sich um. Pata, der zweite Gitarrist von X mit dem er gern mal etwas quatschte, war auch nirgends zu sehen und da erblickte er einen kleinen versteckten Platz auf einer Couch und steuerte tief einatmend darauf zu. Wenn er schon den Abend hier verbringen musste, wollte er wenigstens bequem sitzen und so lange ihn nur keiner Ansprach war alles in bester Ordnung. Plötzlich hielt ihn eine Hand am Arm fest und fragend sah er auf in Sugizos Gesicht. "Was ist?" fragte er genervt und Sugizo sah ihn bittend an. "Wollen wir uns nicht lieber einen Platz suchen an dem wir alle zusammen sitzen können?" Inoran sah ihn an, als wenn Sugi nicht ganz dicht wäre, schüttelte den Kopf und drehte sich wieder um. "Inoran!" sprach Sugizo laut und war drauf und dran vor lauter Verzweiflung los zu schreien, doch er versuchte sich zurück zu halten, da er keine Szene vor den ganzen Leuten machen wollte. Inoran sah ihn noch mal ausdruckslos an und die Worte die seinen Mund verließen waren nur eine weitere Nadel, die in Sugis klaffende Wunde stach. "Werde ich dich denn nie los? Kann ich nicht mal für einen Abend auf meinen ach so tollen Wachhund verzichten? Ich will einfach mal Abstand! Wann kapierst du das endlich, Sugi-chan!" sprach Inoran bedrohlich, riss seinen Arm aus Sugis Klammergriff und ging ohne ein weiteres Wort zu dem freien Couchplatz, setzte sich und starrte finster zu Boden. Sugizo stand verlassen in der Menge und hatte das Gefühl, als wenn sein Geist an der Decke des Raumes schwebte und lachend auf seinen leeren Körper hinab blickt. Ryuichi und Shinya, die diese Szene fassungslos beobachtet hatten, sahen sich fragend an und liefen dann auf Sugizo zu. Shinya legte seine Hand auf Sugis Schulter und versuchte in anzusehen. "Sugi? Hey! Komm...lass uns irgendwo hinsetzten, okay?" fragte er besorgt und Sugi sah verwirrt auf und nickte. "Ja...lass uns gehen!" murmelte er Geistesabwesend und die Drei schafften es eine ungestörte Ecke in einem traditionellen Tatami-Raum zu erhaschen und setzten sich auf den Boden. Ryuichi hatte noch schnell etwas Sake ergattert, doch nachdem Sugi drei Gläser auf Ex getrunken hatte nahm ihm Ryuichi besorgt die Flasche weg und Sugi fing an zu Protestieren. "Hör auf Sugi! Es hilft dir jetzt gar nichts wenn du dich sinnlos besäufst!" sagte er streng und Sugi atmete tief ein und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. "Das sagt ihr so leicht! Und was soll mir bitte dann helfen???" wisperte er leise und lehnte seinen Kopf mit geschlossenen Augen gegen die Wand. Shinya senkte betrübt den Blick und grübelte. "Lässt er denn gar nicht mehr mit sich reden?" fragte er ruhig und Sugizo schüttelte langsam den Kopf. "Immer wenn ich es versuche fühlt er sich sofort wieder angegriffen und es endet im Streit...er ist so verdammt Stur!" zischte Sugi und schlug verärgert mit seinem Kopf gegen die Wand. "Ich versteh das nicht...dabei haben wir doch die Aufnahmen hinter uns gebracht und J geht es doch auch wieder gut..." sprach Ryuichi nachdenklich und starrte zu Boden. "Er hat sich einfach in etwas verrannt aus dem er keinen Ausweg mehr findet! Ich denke dass er mit seiner Situation im Moment nicht klar kommt und versucht seine Unsicherheit nach außen hin zu vertuschen..." murmelte Sugi geistesabwesend und Shinya sah ihn fragend an. "Ja, aber warum redet er nicht mit dir darüber?! Oder mit J?! Warum macht er dir das Leben so schwer, du kannst doch nichts dafür und willst ihn doch nur unterstützen?" Sugi öffnete die Augen und sah Shinya einen Moment lang an. "Weil er mir nicht vertraut! Ich weiß nicht warum Shinya! Ich wünschte ich wüsste es, aber ich weiß es nicht!" Shinya sagte die nächsten Worte nur ungern, doch irgendwer musste ja aussprechen was alle schon lange dachten. "Dann solltest du dir vielleicht überlegen ob du nicht erstmal einen Schlussstrich ziehen willst! Du machst dich doch damit nur selbst kaputt und Inoran scheint im Moment nicht viel daran zu liegen bei dir zu sein..." Shinya biss sich auf die Unterlippe und warf einen kurzen Hilfesuchenden Blick zu Ryu, bevor er weiter sprach. "...Vielleicht solltet ihr wirklich mal eine Weile auf Abstand gehen!" Sugis Herz krampfte sich bei seinen Worten schmerzhaft zusammen und die pure Verzweiflung schrie in ihm auf. "Das kann ich nicht Shin!" sprach er mit erstickter Stimme und kleine Tränen bahnten sich einen Weg über seine Wangen. Ryuichi spürte wie sein eigenes Herz bei Sugis Anblick stach und mitfühlend legte er seine Hand auf Sugis. Dieser sah mit bebender Lippe zu ihm auf, verschränkte seine Finger mit seinen und hob Ryus Hand zu seinem Herzen. Er hielt sie fest an seine Brust gedrückt und lies seinen Kopf nach vorne sinken und schmiegte sein Gesicht an Ryuichis Körper. Dieser legte seinen anderen Arm bedrückt um Sugi und hielt ihn fest, während Shinya sanft Sugis Rücken streichelte. Sugizo konnte sich kaum noch zurück halten und hätte am liebsten vor Schmerzen geschrieen, doch er schluckte es runter und schluchzte nur ab und zu leise. Er wusste das Shinya und Ryu recht hatten mit dem was sie sagten, doch schien es ihm unmöglich Inoran zu verlassen. Er war alles für ihn...Seine Familie, sein Zuhause, sein Halt, seine Sorgen, seine Luft zum Atmen, der Mond, der ihn zum Träumen brachte und die Sonne die sein Herz erwärmte...und vor allem war er seine größte Liebe! Wie sollte er ihn verlassen können? Nach all dem was schon passiert war? Ryuichi rang ebenfalls nach Luft und drückte Sugis Körper noch fester an sich. Ihn so zu sehen war schlimmer als die Schmerzen des letzten Jahres, in dem er versucht hatte alle Gefühle für Sugizo zu unterdrücken. Mit Shinyas Hilfe, der immer bei ihm war wenn er sich einsam fühlte, hatte er das auch ganz gut geschafft, denn Sugi war glücklich und zufrieden...doch jetzt... Zu sehen wie er all die Monate versucht hatte stark zu bleiben, Inoran bei zu stehen und um seine Liebe zu kämpfen, und ihn plötzlich so völlig hilflos und verzweifelt in seinen Armen zu halten, war zu viel. Es war einfach zu viel! Er sprach es zwar nie aus oder zeigte es gegenüber den Anderen, doch er hasste Inoran dafür. Natürlich, wahrscheinlich verstand es Inoran einfach nicht und war so mit seinen Problemen beschäftigt, dass er sich einfach blind ins Verderben stürzte und konnte vielleicht gar nicht mal was dafür, doch empfand Ryu dennoch einen Groll gegen ihn, weil Sugi sich so mit Leib und Seele für ihn einsetzte und Inoran es auch noch gegen ihn verwendete. Das war nicht fair und sicherlich eine Seite an Inoran, die Zeigte dass er doch noch ein wenig unreif war. Das verärgerte Ryu, doch er konnte nichts tun. Einzig und allein in Inorans Händen lag es wieder Klarheit zwischen den Fronten zu schaffen, doch würde er das schaffen bevor es zu spät war? Wie lange würde Sugi das noch mitmachen? Er schien hart an seiner Grenze zu sein und wenn nicht bald was passieren würde, würde Sugi wohlmöglich noch den Verstand verlieren und völlig ausrasten. Ryu wollte sich das gar nicht ausmalen und hoffte das es noch einen anderen Weg geben würde. Traurig streichelt er über Sugis Haare und sah ihn lange an, als sich Sugi endlich wieder beruhigt hatte und sich von ihm löste. Ryu hielt immer noch seine Hand fest und streichelte sanft mit dem Daumen über seine Haut. Sugi spürte das diese Berührung mehr als nur freundschaftlich war und wenn er Kraft gehabt hätte, hätte er seine Hand vorsichtig zurückgezogen um es Ryu nicht so schwer zu machen, doch im Moment war er so dankbar für diese kleine Zärtlichkeit, dass er müde seinen Kopf wieder gegen die Wand lehnte, die Augen schloss und Ryuichis Berührungen mit seinem Finger erwiderte. Shinya sah auf ihre verschränkten Hände und blickte dann fragend zu Ryuichi auf. Dieser konnte seinem Blick nicht lange standhalten und sah verlegen zur Seite. Shinya dachte eigentlich das Ryu mittlerweile über Sugi hinweg gewesen wäre, doch sein Blick und seine Gestik verriet etwas ganz anderes. Shinya seufzte und trank einen Schluck Sake. Er wusste das Ryuichi sich darüber im Klaren war, das die Gefühle die er grade so offen zeigte, ihn wieder um Monate der Heilung zurück werfen würden und er fragte sich, ob Ryuichi jemals von ihm loskommen würde. Hoffentlich machte er sich jetzt nicht wieder neue Hoffnungen, denn Shinya war sich sicher, dass Sugi Inoran nicht so schnell ersetzen würde. Er kannte ihn gut genug um zu wissen, dass wenn Sugi etwas wirklich wichtig war, er sogar sein Leben dafür geben würde. Ryuichi hatte keine Chance...so traurig Shinya es auch fand, aber damit musste Ryu irgendwie fertig werden. Die ganze Situation glich immer mehr einem Gefühlschaos und es belastete Shinya, dass er seinem besten Freund nicht weiter helfen konnte und bloß zusah, wie er langsam kaputt ging. Und doch...da war etwas das ihm noch Hoffnung gab. Sugi hatte sich in dem letzen Jahr so stark weiter entwickelt, wie es Shinya nie für Möglich gehalten hätte. Seit dem Tag als er sich gegen seine Eltern gestellt hatte, war er um einiges Erwachsener geworden und es gab etwas in seinem Blick, dass ihm manchmal das Gefühl gab, Sugi würde alles schaffen. Es war eine Sicherheit die zwar in den letzten Wochen stark gelitten hatte, doch sie war nicht ganz verschwunden. Vielleicht würde Sugi ja doch noch einen Weg finden... Shinya atmete tief durch, goss noch ein Glas voll mit Sake und stieß mit seinem Ellbogen sacht gegen Sugis Arm. "Hier! Nimm noch nen Schluck! Ich erlaube es dir! Dir ist eh nicht mehr zu helfen!" sprach er sanft und Sugi sah ihn überrascht an und nahm ihm dann leicht lächelnd das Glas aus der Hand und trank es leer. "Danke Shin! Du weißt eben das mein Kopf härter ist als deiner!" "Ja, aber meiner ist dafür definitiv voller!" sprach Shinya trocken und Ryu und Sugi mussten leise lachen. Ryuichi rutschte noch dichter an Sugis Seite heran und machte Platz für ein paar andere Musiker die sich nun zu ihnen gesellten und sie nach ihrem neuen Album ausfragten, während Ryuichi mit wild klopfendem Herzen weiterhin Sugis Hand versteckt hielt und es genoss, wie Sugis lange Finger mit seinen spielten. So verbunden war er schon ewig nicht mehr mit ihm gewesen und tief in seinem Innern wünschte er sich immer noch Sugi irgendwann für sich zu erobern, doch gleichzeitig war ihm bewusst das es wohl ewig nur ein Traum bleiben würde. Doch wenigstens dieser eine Augenblick, diese einen kleinen Berührungen in diesem Moment gehörten nur ihm allein und niemand würde ihm das jemals nehmen können. ************************* Inoran hatte während dessen alle Schwierigkeit sich aus allen möglichen Konservationsversuchen von den Leuten um ihn herum zu flüchten und hoffte nur innerlich das der Abend so schnell wie möglich vorbei gehen würde. Er stütze seinen Kopf auf seine Hand und beobachtete die fröhlich feiernde Menge. Es widerte ihn an wie sich alle nur sinnlos betranken und sich wie die letzten Menschen benahmen. Er beobachtete wie sich zwei Rocker gegenseitig an die Gurgel gingen und der Eine dem Anderen einen Haken verpassen wollte, ihn aber verfehlte und gegen einen Tisch rempelte und ihn umstieß. Doch die größte Abscheu empfand er für Yoshiki, der arrogant an einem Tisch mit ein paar finster drein schauenden Figuren saß, sich schwankend erhob und altklug irgendeinen Spruch grölte und sein Glas auf den Boden feuerte, höchst wahrscheinlich mit der Absicht bedrohlich zu wirken und zu zeigen wer hier der Boss ist. Anschließend griff er sich einfach ein Mädchen am Arm und zerrte sie auf seinen Schoß. Doch anscheinend war das Mädchen selbst so benebelt das es alles mit sich machen lies. War das wirklich alles? Sah so ein Leben von einem Musiker aus? Sich besaufen mit seinem Ruhm und im ständigen Machtkampf mit den anderen Musikern zu stehen und sich alles zu erlauben? Auf einem völligen Höhentrip der Arroganz zu sein, sich an jedem dahergelaufene Fangirl zu vergreifen und die Musik zu einem einzigen Mittel zu degradieren um noch mehr Macht zu erlangen? Wo waren seine ganzen Idole geblieben? Wo waren die Menschen von denen er dachte, sie würden spielen um die Welt zu verbessern, in der sie lebten und die sie so sehr hassten? War das alles nur gelogen? All die Gefühle der Hoffnung und Bestätigung die er hatte wenn er ein bestimmtes Lied hörte...waren sie nicht echt? Steckte DAS wirklich dahinter? Inoran fühlte sich als wenn alles an was er jemals geglaubt hatte eine einzige Illusion wäre die nun vor seinen Augen wie ein Spiegel zerbrach. Eine Leere hatte sich in seinem Innern ausgebreitet und sog all seine Hoffnung in sich auf wie ein Schwamm. Er fühlt sich hintergangen und betrogen und hasste sich selbst für seine Naivität. Plötzlich bemerkte Inoran das der Typ neben ihm, ihn die ganze Zeit anstarrte und finster funkelte er ihn an. "Was ist?" fragte er und der Typ lachte und schüttelte seinen Kopf. "Was ist dir denn für ne Laus über den Weg gelaufen, Junge?! Gehörst du nicht zu Yoshikis neuster Band? Wie hieß sie noch gleich...irgendwas mit Sea war es glaub ich...aber hey! Gratuliere zu eurem erfolgreichen Verkauf! Ab jetzt geht es aufwärts! Freut dich das gar nicht? Das muss man doch feiern!" Inoran sog angespannt Luft durch seine Nase und drehte seinen Kopf ignorierend weg. Er fand eher dass sie weit abwärts fuhren... Der Typ verdrehte die Augen und tätschelte mit seinem Tätowierten Arm Inorans Schulter. "Man Junge! Werd mal ein bisschen Locker!" Als Inoran sich daraufhin immer noch nicht regte sah der Typ grinsend zu einem Kumpel von sich und deute ihm ein Glas Bier zu holen. Als er es bekam sah er sich kurz vorsichtig um und zog heimlich eine kleine Pille aus seiner Tasche, die er unauffällig ins Glas fallen ließ und die sich innerhalb weniger Sekunden zischend auflöste. Anschließend reichte er Inoran das Glas und lächelte ihn an. "Hier! Ich geb dir einen aus! Ich mach das nicht für jeden, klar? Also nimm es an! Du wirst dich sicher gleich ein bisschen besser fühlen!" versicherte er ihm und Inoran sah skeptisch auf. Wenn das ein Weg war ihn irgendwie los zu werden sollte er seine Möglichkeit wahrnehmen und so nahm er leicht nickend das Glas aus seiner Hand und trank einen Schluck. Das kalte Gebräu war bitter, doch löschte es wenigstens seinen Durst. Eigentlich sollte er keinen Alkohol trinken, da er immer noch Tabletten gegen seine Depressionen nahm, doch ein Bier würde schon nicht schaden. Der Typ sah mit Freuden zu, wie Inoran innerhalb kürzester Zeit das Glas geleert hatte und fragend zu ihm aufschaute. "Warum grinst du mich so an?" fragte Inoran mürrisch und hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Ihm wurde plötzlich so warm und als er versuchte das Bierglas auf dem Tisch abzustellen verfehlte er ihn doch tatsächlich und es landete scheppernd auf dem Boden. "Oh Scheiße!" lallte er verwirrt und sah plötzlich alles etwas verschwommen. "Bist du sicher dass das nur Bier war?" fragte er den Typen und fasste sich mit seiner kalten Hand an seine Stirn, worauf der Typ nur zu lachen anfing. "Sicher mein Junge!" sprach er und trank selbst sein Glas leer. Inoran wusste nicht warum, aber irgendwie fühlte er sich plötzlich besser. Ihm schien mit einmal alles so egal zu sein und dieses Gefühl war irgendwie befreiend. Er lehnte sich zurück und starrte zur Decke. War die schon immer so lustig bunt gewesen? Inoran musste plötzlich leise lachen als sich die Lampen der Decke selbständig zu machen schienen und wild durch die Luft tänzelten. "Na geht doch! So gefällst du mir schon viel besser kleiner!" sprach der Typ und Inoran grinste ihn an. "Ich mir auch!" kicherte er und wippte hin und her und freute sich an dem Kribbeln in seinem Bauch und wie die Menschen sich plötzlich so seltsam verformten. Langsam streckte er seine Hand aus als ein bunter Fleck auf ihn zusteuerte. "Du bist aber schön!" sprach er verträumt zu dem Fleck und realisierte gar nicht das jemand seine Hand festhielt. "Hey, du bist ja ganz kalt!" sprach der Fleck mit einer lieblichen Stimme, die in Inorans Ohren so rein klang, wie von einem himmlischen Wesen. "Bist du ein Engel?" fragte er und hörte ein sanftes Kichern. "Du bist ja ein ganz Süßer...wenn du das möchtest bin ich gern dein Engel! Soll ich dich wärmen?" halte es bezaubernd in Inorans Ohren und er nickte lächelnd. Der Fleck kam nun noch näher auf ihn zu und Inoran spürte plötzlich ein Gewicht auf seinem Schoß das gegen seine Hüfte drückte. Der bunte Fleck schien ihn irgendwie wie ein Nebel zu umfangen und bewegte sich leicht auf ihm, während Hände, wie Schlangen durch seine Haare fuhren und ihm eine Gänsehaut bescherten. Diese Berührungen erregten ihn sofort heftig und leise stöhnte er auf. "Oh...da scheint jemand aber Zuneigung zu brauchen!" flüsterte die Stimme in sein Ohr und ohne Vorwarnung drang eine warme Zunge in seinen Mund massierte die seine wild. Alles um Inoran begann sich zu drehen und das einzige was er noch wirklich wahrnahm war das ziehen in seiner Lendengegend das Elektrische Impulse durch seinen ganzen Körper jagte. Sein ganzer Körper schien nicht mehr unter seiner Kontrolle und seine Gedanken waren wie verschleiert. Alles schien so weit entfernt... ******************** Sugizo starrte in seinen Gedanken vertieft auf eine kleine Lampe während Ryuichi gespannt dem Gespräch von Shinya und dem Leader einer anderen Band lauschte die sich über die neusten politischen Veränderungen und dem Zusammenbruch der Japanischen Börse unterhielten. Die Wirtschaft Japans schien immer mehr den Bach hinunter zu gehen und folgen waren hohe Arbeitslosenzahlen und überteuerte Grundstückspreise. Dem Land ging es nicht gut und das stimmte sie alle nicht grade zuversichtlich für ihre Zukunft. Ryuichi seufzte und sah zu Sugizo, der immer noch verträumt vor sich hin starrte und dabei so traurig aussah, dass es Ryuichi von innen langsam auffraß. Er streichelte sacht über seine Hand und Sugi blinzelte langsam und sah ihn dann an. Lange sahen sie sich schweigend in die Augen und Ryu spürte das Sugizos Gedanken nur bei Inoran waren... Nahm er ihn den gar nicht wahr? Doch...das tat er! Sugi hob seine Hand und legte sie vorsichtig auf Ryus Wange. Ryuichis Herz begann wild zu schlagen und Sugizos ganze Aufmerksamkeit galt nun ihm. Er zog Ryuichis Gesicht zu ihm und schmiegte seine Wange an seine. "Ich hasse mich dafür das ich dir immer wieder weh tue..." flüsterte Sugi in sein Ohr und Ryuichi wurde schwer ums Herz. "Es tut mir leid...ich werde mich wohl nie so Revanchieren können für all die Zuneigung die du mir gibst, wie du es eigentlich verdient hättest!" Es fühlte sich an, als wenn irgendwas Schweres gegen Ryuichis Brust drückte und ihm jede Luft zum Atmen raubte. Sugizos Stimme so nah zu hören...wie sie in sein Ohr wisperte so voller Gefühl und gleich dem Klang seiner wunderschönen Violine seinen Verstand berieselte, dass alles löste ein warmes Kribbeln in ihm aus und bedrückt schloss er die Augen. "Das habe ich nie verlangt Sugi-chan!" antwortete er leise und versuchte sein Herz zu beruhigen. Dann zog er seinen Kopf vorsichtig weg und nahm Sugis Hand von seinem Gesicht. "Mach dir nicht auch noch Sorgen um mich...ich möchte einfach das du auf dich aufpasst und den Mut nicht verlierst! Wenn du so fest an ihn glaubst...dann wirst du auch einen Weg finden! Da bin ich mir sicher!" Sugi atmete tief ein und lächelte ihn an. "Danke Ryu!" "Hey Sugihara!" rief plötzlich Yoshikis Stimme und Sugi und Ryu drehten sich in die Richtung aus der sie kam. Yoshiki schlängelte sich mit einem Grinsen durch die Mengen und hockte sich lachend neben Ryuichi. Er stank furchtbar nach Alkohol und atmete aufgeregt. "Sag mal...hast du dich von deiner Püppi getrennt, oder was geht da nebenan ab?" Sugizo sah ihn fragen an und zog die Augenbrauen zusammen. "Was meinst du? Ich versteh nicht..." Yoshiki musste sich ein Lachen verkneifen und trank noch ein Schluck Bier. "Naja, dein kleines Trauerknäul scheint heut ziemlich gut drauf zu sein! Hat mir doch tatsächlich mein Mädchen ausgespannt!" Yoshiki konnte sich nicht mehr in der hockenden Position halten und setzte mit seinem Hintern auf dem Boden auf, während Sugizo seine Augen weit aufriss und aufgeregt aufstand. "Sugi! Warte!" rief Ryuichi noch und versuchte ihm wie auch Shinya zu Folgen, doch Sugi schien wie von der Tarantel gestochen und war in sekundenschnelle in den Nachbarraum gerannt. Das Bild was ihn dort erwartete, ließ alles Blut in seinem Körper gefrieren und entsetzt blieb Sugi vor der Couch stehen, auf der Inoran mit einem karg bekleideten Mädchen auf dem Schoß saß und sich ein wildes Zungenduell mit ihr lieferte, während seine eine Hand unter ihrem engen Top ihre Brust massierte. Sugizo starrte einige Sekunden fassungslos auf die Beiden, die sich gar nicht zu stören lassen schienen, und brauchte einen Moment um wieder zur Besinnung zu kommen. Es war als wenn ihm jemand das Herz aus der Brust gerissen hätte und es blutend vor allen Menschen zur Schau stellte. Sugizo zitterte am ganzen Leib und atmete schnell. Der blanke Zorn brodelte in ihm auf und völlig außer sich griff er nach dem Mädchen und riss sie gewaltsam von Inoran herunter. "Au! Spinnst du Man??" schrie das Mädchen, welches unsanft zu Boden gefallen war, doch Sugi schenkt ihr keine Beachtung. Finster sah er in Inorans Gesicht, der ihn verwirrt anblinzelte. Als er ihn erkannte grinste er jedoch breit und winkte ihm leicht zu. "Hi Sugi-chan!" Sugi verstand gar nichts mehr...nahm Inoran ihn jetzt auf den Arm?? Was war hier verdammt noch mal los? "Au man! Ich wünschte bei mir hätte das Zeug mal so angeschlagen! Der Kleine geht ja richtig ab!" lachte der Typ neben Inoran und Sugizo verstand plötzlich. Völlig wutentbrannt steuerte er auf den Typ zu und zog ihn am Kragen hoch. "WARST DU DAS??? WAS HAST DU IHM GEGEBEN???" schrie Sugi ihn an und der Typ grinste nur frech und zuckte mit den Schultern. "Nur ein Bierchen...naja und vielleicht noch was kleines zum Auflockern! Kein Grund zur Panik man!" lachte er leise und Sugi verlor völlig die Kontrolle, holte mit seiner Faust aus und verpasste dem Typen einen Haken, so das dieser zu Boden viel und mit blutiger Lippe aufschaute. "HAST DU SIE NOCH ALLE???? DU HÄTTEST IHN UMBRINGEN KÖNNEN!!" schrie er völlig außer sich und alle Menschen im Raum starrten nun gebannt auf das Geschehen. "Hey bleib mal ganz ruhig, ja? Von so ner kleinen Pille kratzt man nicht gleich ab! Kein Grund hier aggressiv zu werden!" sprach der Typ verärgert und versucht sich wieder aufzurappeln, doch kam er nicht weit denn Sugi packte ihn erneut am Kragen und zog ihn zu sich hoch. "ER NIMMT TABLETTEN DU IDOT! Hat dein Spatzenhirn schon jemals von der Wirkung von anderen Drogen auf Medikamenten Gehört?" Langsam wurde es dem Typen zu gefährlich und er versuchte sich aus Sugis Griff zu befreien. Er schaffte es schließlich, trat ein paar Schritte zurück und fuhr sich gehässig lachend mit der Hand über den Mund um das Blut abzuwischen. "Ach deshalb ist der Kleine so abgegangen! Kann ich doch nichts dafür wenn er so unvorsichtig ist!" Das war zu viel. Sugis Verstand schaltete komplett ab und rasend vor Wut stürzte er sich auf den Typen und schlug immer wieder heftig auf ihn ein. Ein paar Leute um sie herum feuerten sie an, doch Sugi bekam das alles nicht mehr mit. Er ließ seinen ganzen Frust an dem Mann den er zu Boden geschlagen hatte aus und erst als starke Hände seine Arme umklammerten und ihn weg zogen kam er langsam wieder zur Besinnung. "SUGI HÖR AUF MIT DEM SCHEIß"! schrie Shinya ihn an und hielt ihn zusammen mit Ryuichi im Klammergriff und zerrte ihn weg von dem Typen. Sugizo kochte immer noch vor Wut, doch sah er ein, dass er sich Beruhigen musste und starrte schnell Atmend zu Boden. "ihr könnt mich loslassen..." sprach er finster und Ryuichi und Shinya ließen ihn vorsichtig los. Sugi richtete seine Sachen und warf einen Blick auf Inoran, der völlig benebelt auf der Couch saß und immer wieder die Augen verdrehte, als wenn er jeden Moment das Bewusstsein verlieren würde. Sugi schnaufte verärgert und stampfte auf ihn zu. Ryu und Shinya dachten schon im ersten Moment er würde jetzt auch auf Inoran losgehen und schnellten ihm hinterher, doch Sugi griff nach Inorans Arm, legte ihn um seine Schulter und zog ihn hoch. "Ich bring ihn nach Haus!" sprach er ernst und schleppte Inoran in Richtung Ausgang. "Sollen wir nicht mitkommen?" fragte Ryuichi besorgt und Sugi schüttelte kurz mit dem Kopf. "Nein!" sprach er bedrohlich und ließ Ryu und Shinya alleine zurück. Draußen an der frischen Luft hielt Sugizo kurz an und setzte Inoran auf einer Bank ab. "Sugi...Liebling! Es ist kalt! Wo sind die ganzen Lichter hin?" murmelte Inoran und Sugi sah ihn kalt an. "Sugi?" fragte Inoran verwirrt und sah benommen zu ihm auf. Sugizo war so wütend auf ihn wie nie zuvor und doch konnte er ihm in seiner Verfassung nicht lange böse sein. Seine Sorge um seine Gesundheit war größer als sein Groll und so fuhr er ihm vorsichtig durchs Haar und fühlte dann seinen Puls. "Inoran...fühlst du dich noch okay? Soll ich dich ins Krankenhaus bringen?" fragte er ernst und Inoran zog müde seine Augenbrauen zusammen. "Nein...nicht Krankenhaus...will ins Bett! Sugi-chan...mein Sugi-chan..." murmelte er und Sugi holte tief Luft, während er ihm seine Jacke um die Schulter legte. "Dann werd ich uns mal ein Taxi besorgen..." Kapitel 8: Real Nightmare ------------------------- *********************** So...ein recht krasses Kapitel glaub ich...also ich hab ganz schön mitgelitten und mich sogar gegruselt! >.< Langsam wirds so richtig verzwickt, aber ihr habt es fast geschaft! Bald gehtswieder aufwärts! XDDDDDD Doch nun...stürzt euch in das Chaos und leidet! BAHAHAHAHAAAAA ^ö^ Nee Scherz! ^_~ Is ziemlich ernst diesmal! ._____. Und es tut mir so leid, was mit Minako passiert! *heul* Naja, ihr werdet sehen! mata ne Kasu ^^ ********************** 8.Kapitel: Real Nightmare Dichter Zigarettennebel hüllte J's Kopf ein und langsam wurde es ihm echt zu stickig zwischen den ganzen Leuten. Dennoch lächelte er freundlich als ihm einer von hides vielen Freunde eine Frage stellte und ihm freudig auf die Schulter klopfte und grölte dass er echt in Ordnung sei. J schmiss darauf einen coolen Spruch und alle lachten, während J die Gelegenheit nutzte um wieder nach Minako Ausschau zu halten. Wo blieb sie denn nur? Sie hatte ihm doch versprochen zu kommen und er hatte sich schon so darauf gefreut... "J? Du, mir fällt grad ein, Yoshiki will das ihr mit kommt bei den Extasy Summits! Ist das nicht geil? Wir fahren alle zusammen auf Tour!" strahlte hide und trank einen Schluck Bier. J sah ihn überrascht an und grinste. "Echt? Na das kann ja heiter werden...mit euch Chaoten auf eine Tour?? Ich sollte mich vielleicht Krank schreiben lassen für den Zeitraum!" grübelte er und hide stieß ihm mit dem Ellbogen unsanft in die Seite. "Hey! Du hast die Ehre, nein das PRIVILEG! Mit uns auf Tour zu gehen! Also küss mir gefälligst die Füße!" sprach hide und streckte seinen Fuß aus. J zögerte keinen Augenblick, fiel auf die Knie und griff nach seinem Bein. "Natürlich euer Gnaden! Wie konnte ich nur an ihrer Großzügigkeit zweifeln! Ich bin ihr ergebender Diener!" J tat so als wenn er hides Schuh küssen würde, während dieser laut Auflachen musste, genauso wie die Leute um sie herum die das Geschehen mitbekamen. Auch J musste nun anfangen zu Lachen, richtete sich langsam auf und hielt sich an hides Pullover fest. Langsam zog er sich an ihm hoch und sah kichernd in die Menge. Dabei erblickte er etwas das ihm wie eine Druckwelle innerhalb von Sekunden den Atem raubte und ein aufgeregtes Vibrieren durch seinen ganzen Körper jagte. Da war sie! Minako... J konnte erst gar nicht glauben dass sie es wirklich war und starrte mit offenem Mund an hide vorbei. Sein Blick glitt vom Boden aufwärts zu ihren kleinen Füßen, die auf hochhackigen Sandalen standen und dessen schwarze Riemen sich um ihre seidigen Waden schlängelten. Dann weiter hoch zu ihrem knielangen, dunkelroten Kleid, welches oben eng, aber ab der Hüfte locker nach unten fiel und sich wie Wasser an ihre Haut schmiegte. Das brachte ihre verführerischen Kurven zur Geltung, die J noch nie so aufgefallen waren... Er sah sie nur seitlich von hinten und deshalb fesselte ihn vor allem ihr tief ausgeschnittener Rücken und ihre Schulterblätter, die sich bei der leichten Bewegung ihres Armes, als sie sich eine von ihren hellbraunen Strähnen hinter ihr Ohr strich, etwas unter ihrer Haut abhoben, wie kleine Flügel die versuchten unter der schützenden Schicht heraus zu brechen. J's Blick wanderte weiter zu ihrem schmalen Nacken und hoch zu ihrer aufwendig gesteckten Frisur, aus der auf allen Seiten kleine Strähnen in ihr Gesicht oder auf ihre zierlichen Schultern fielen. Jetzt drehte sie ihren Kopf ein Stück und ihr Blick überflog ernst die Mengen. Anscheinend suchte sie jemanden, doch J's Blick blieb verträumt bei ihrem leicht offenen Mund hängen, der dunkelrot im Licht glänzte. "J? Hörst du mir überhaupt zu?" drang hides Stimme von weit entfernt an sein Ohr und seine Hand wedelte vor seinen Augen hin und her. "Wo schaust du denn da hin?" fragte er neugierig und sah in die Richtung in die J starrte. "Wow! Ist das Mina-chan??? Wust gar nicht das ihre Beine so...WOW...sind...hehe, vielleicht darf ich sie ja mal anfassen wenn ich lieb zu ihr bin!" grinste hide verschmitzt und dachte eigentlich J würde einen ebenso dummen Spruch loslassen, doch als er seinen Kopf zu ihm drehte sah er nur noch wie J völlig gebannt los lief und starrte ihm mit aufgerissenen Augen hinterher. "Na wenn da mal nicht einer vernarrt ist!" lachte hide leise vor sich hin, trank noch einen Schluck und drehte sich wieder zu seinen Leuten. J nahm gar nicht wahr wie sich seine Beine bewegten. Sie taten es ganz automatisch und es schien ihm eher, als würde er auf Minako zuschweben. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und als er hinter Minako stand wurde er so nervös wie bei seinem ersten Auftritt in der Schule damals. "Mina-chan!" sprach er aufgeregt und hielt die Luft an, als sie sich fragend umdrehte und ihn dann mit strahlenden Augen anlachte. "Jun! Da bist du ja! Ich hab dich schon gesucht!" sprach sie freudig und J bekam weiche Knie. Verlegen beugte er sich vor und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. "Hi Mina...ich hab schon gedacht du kommst nicht mehr!" stammelte er leise und steckte seine Hände in die Hosentaschen, wippte auf seinen Füßen hin und her, während Minako von seiner Begrüßung hoch rot anlief und schüchtern den Blick senkte. Sie war so froh, dass sie ihn doch noch vor Yaeko gefunden hatte und nun, wo er sie auch noch so süß begrüßte, schwand etwas von ihrer Angst und all ihre Lebensgeister erwachten zu vollem Einsatz. Grinsend biss sie sich auf die Lippe und sah wieder zu J auf. "Ich hab dir doch versprochen das ich komme und was ich verspreche das halt ich auch!" lachte sie und J ließ seinen Blick noch mal fasziniert über ihren Körper streifen. Nun konnte er das Kleid auch von vorne betrachten. Den zart bestickten Stoff ihrer Träger und die Bänder die sich über ihr Dekolleté kreuzten und er musste lachen als er eine silberne Totenkopfspange in ihrem Haar entdeckte. "Du siehst heute wirklich Atemberaubend aus!" strahlte er sie an und ließ eine ihrer langen Strähnen über seinen Zeigefinger gleiten. Minako wurde plötzlich so furchtbar warm in seiner Gegenwart und verlegen piekste sie ihm in den Bauch. "Alter Casanova! Hast du keinen besseren Spruch auf Lager??" grinste sie ihn frech an und J lachte. Er ließ seine Hand über ihren Arm streifen und griff Kopfschüttelnd nach ihrer Hand. Sie trug dünne dunkelrote Handschuhe, die bis zu ihren Ellbogen gingen und J musste an die unzähligen Narben denken, die darunter verborgen lagen. Sein Blick wurde mit einmal etwas ernster und er trat noch ein Stück näher an sie heran, während Minakos Herz immer schneller zu schlagen schien und sie mit heftigem Bauchkribbeln nach Luft rang, als J's Daumen über ihre Hand streichelte. Sie hatte sich doch etwas vorgenommen und jetzt war die beste Gelegenheit dazu! Wenn sie nur nicht so schrecklich nervös wäre... "Sag mal Jun...ich würde gern mit dir über etwas reden!" begann sie vorsichtig und sah ihn verlegen an. "Wollen wir nicht irgendwo hin gehen wo es etwas ruhiger ist?" Minako biss sich flehend auf die Unterlippe und J grinste sie breit an. "Hervorragende Idee! So etwas schoss mir auch grad durch den Kopf! Du rettest mich damit echt vor den ganzen verrückten Freunden von hide! Das Cool sein wird nämlich langsam richtig anstrengend und es ist so furchtbar stickig hier, dass man die Luft zerschneiden könnte!" brummte J tief und Minako bekam rote Wangen vor Aufregung. "Das kannst du laut sagen!" verdrehte sie die Augen und kicherte. J konnte bei ihrem Anblick nicht anders und strahlte wie ein ganzes Nuklearkraftwerk. "Ich hab auch schon eine Idee wohin wir flüchten könnten! Ein Stockwerk höher sind ein paar Zimmer in dem ein paar Musiker von weiter her über Nacht bleiben können! Das hab ich grad von hide erfahren! Die sind offen und ich würde vorschlagen, du gehst schon hoch und ich hol noch was zu Trinken für uns zwei!" sprach J aufgedreht und Minako nickte zustimmend. "Klingt gut! Aber beeil dich...ich..." Minako zögerte einen Augenblick und entschied sich erstmal nichts von Yaeko zu erzählen. Sie hatte eh schon verloren! Minako lag klar im Vorteil und sie war sich sicher, das J so ein falsches Spiel durchschauen würde. "Ja? Stimmt was nicht?" fragte J besorgt und Minako schüttelte mit dem Kopf und lächelte ihn an. "Nein! Alles in Ordnung! Beeil dich einfach!" sprach sie sanft und drückte J's Hand vorsichtig. "Wird gemacht! Warte dann im ersten Zimmer, rechts neben der Treppe auf mich!" J erwiderte den Druck ihrer Hand und ließ sie dann nur ungern los. Mit einem letzten Sehnsuchtsvollen Blick auf Minako stürmte er davon und Minako sah ihm verträumt nach. Sie hatte so furchtbare Schmetterlinge im Bauch das sie kaum Luft holen konnte und völlig Geistesabwesend drehte sie sich um und lief zur Treppe. Lächelnd legte sie ihre Hand auf das Geländer und stiegt langsam die Treppen hinauf, doch ahnte sie nicht das finstere Blicke sie verfolgten. Yaeko hatte J zu spät erblickt und hatte ihn und ihre Schwester bei ihrem kleinen Liebesgeflüster beobachtete. Es widerte sie an wie verfallen J ihr schon war und empfand den tiefsten Hass für ihre Schwester. Sie ertrug es nicht gegen sie zu verlieren und deshalb waren ihr nun alle Mittel recht um das zu bekommen was sie wollte. Unauffällig folgte sie ihrer Schwester und hatte einen schon recht betrunkenen Rocker im Schlepptau, dem sie einen kleinen Gefallen tun wollte. Natürlich nur zu ihrem eigenen Gunsten. Als Minako das Ende der Treppe fast erreicht hatte, drehte Yaeko sich böse funkelnd zu dem Rocker um. "Da oben ist sie! Sie sucht dich schon, also beeil dich und lass sie nicht so lange warten!" drängelte sie und der recht große und starke Rocker gaffte schon fast sabbernd zu Minako auf. "Und du bist dir sicher, die Kleine hat es auf mich abgesehen??" fragte er breit grinsend und stank furchtbar nach Alkohol als er den Mund geöffnet hatte. Yaeko hielt bei dem Gestank die Luft an und nickt. "Ja, meine Schwester hat mir schon den ganzen Abend von dir vorgeschwärmt! Du musst wissen, sie hatte noch nie einen Freund und ist deshalb sehr schüchtern! Doch sie meinte vorhin zu mir, sie wolle heute Abend endlich mal etwas über Männer erfahren!" grinste sie hinterhältig und der Rocker leckte sich schon genüsslich über die Lippen und nickte ihr dann zu. "Aber geh in ein anderes Zimmer, weiter hinten mit ihr! Verstanden?" sprach Yaeko eindringlich und der Rocker nickte erneut und ging die restlichen Stufen hoch. Schon allein der reizvolle Anblick von Minako erregte ihn in seiner Verfassung und fast Lautlos trat er von hinten an sie heran und legte seine Hände um ihre Hüfte. "Na Kleines?" fragte er und Minako zuckte erschrocken zusammen und drehte fragend ihren Kopf zu ihm um. "Was soll das? Wer sind sie? Lassen sie mich los!!!" sprach sie verärgert und trat von ihm weg. Wo kam denn der Typ auf einmal her und was fiel ihm ein sich einfach so an sie ran zu machen!? Minako wurde mit einem Mal ganz unwohl im Magen und verwirrt trat sie immer weiter nach hinten. "Was denn? Ich will dir doch nur helfen!" grinste er und trieb sie in die Enge und nahm sie in den Arm. Minako bekam langsam richtig Angst und sah sich im Gang um, doch niemand war zu sehen. "Lass los!" raunte sie, stieß ihn von sich und lief schnell den Gang hinunter. Doch der Rocker war schneller, packte sie an ihrem Arm und zog sie gewaltsam in eines der Zimmer hinein. Er schloss die Tür hinter sich ab und steckte den Schlüssel in die Tasche. Minako stand ihm gegenüber und starrte ihn ängstlich, mit weit aufgerissenen Augen an, während ihr Gehirn auf Hochtouren lief und versuchte eine Fluchtmöglichkeit zu finden. "Hör sofort auf mit dem Mist! Mein Freund kommt jeden Augenblick hier hoch und wenn er dich erwischt macht er dich fertig!" drohte Minako finster, doch der Rocker trat nur langsam auf sie zu und legte seine Hand um ihren Nacken. "Du lügst!" grinste er und drückte ihren Nacken fest, so dass Minako leise aufschreien musste. "Deine Schwester hat mir erzählt, du hast noch keine Erfahrungen mit Männern! Nun ich werd dir da gerne behilflich sein!" lachte der Rocker und riss ihren Kopf zurück und küsste sie wild. Minako konnte gar nicht so schnell reagieren, als brutal seine Zunge in ihren Mund drang und ihr wurde schlecht bei dem Geschmack von Alkohol und Zigarette und dem Gefühl wie er seine Zunge fast in ihren Rachen schob. Sie spürte wie er sie in Richtung Bett drängelte und eh sie sich versah stolperte sie rückwärts und wurde auf das Bett gedrückt. Sie entriss sich seinem Mund und fing an zu schreien, trat und kratze wie verrückt um sich. Der Rocker scheuerte ihr ein paar und nahm ihre Hände über ihren Kopf und hielt sie mit der einen Hand fest, während seine andere Hand unter ihr Kleid wanderte und sich in ihren Slip vergrub. "Du willst es doch! Das sehe ich meine Hübsche! Hehe...und fühlen kann ich es auch!" Er rieb mit seiner großen, rauen Hand zwischen ihren Schenkeln und leckte über ihren Hals. Minakos Hals war wie zugeschnürt als sie plötzlich seine Finger in sich spürte und Tränen schossen in ihre Augen. Es tat so weh! Seine Hände taten so weh... Sie wollte schreien, doch nur ein Schluchzen verließ ihre Kehle. Warum half ihr denn niemand??? Wie konnte das nur passieren???? Sie nahm alle Kraft zusammen und schrie aus voller Kehle. "JUUUUUUUUUUUN!!!!!" Doch Jun kam nicht. Sie spürte wie er seine Hand aus ihren Slip nahm und ihr gewalttätig den Träger von den Schultern riss und ihre Brust frei legte. Er lag inzwischen auf ihr und sie spürte wie er sein Becken gegen ihres Drückte und sie konnte sein hartes Glied in der Hose fühlen. Es war so ein furchtbar erniedrigendes Gefühl... Wieder drang er mit seiner Zunge in ihren Mund und alles begann sich um sie zu drehen. Sie biss ihm verzweifelt auf die Zunge und er winselte laut auf, scheuerte ihr erneut ein paar und biss dann in ihre Brust. Minako schrie laut auf vor Schmerzen und sein schwerer Körper drückte auf ihre Lunge so dass sie kaum noch Luft bekam. Sie musste etwas tun!!! Schnell!!! Bevor es wohlmöglich noch zu spät war!!! Wer weiß wozu er noch alles fähig war! Panisch sah sich Minako um und erblickte eine Nachttischlampe neben sich. Entschlossen biss sie dem Rocker in den Arm und befreite ihre eine Hand, als er vor Schmerzen seinen griff lockerte. Sie zögerte keinen Augenblick, griff nach der Lampe und rammte sie voller Wucht gegen seinen Kopf. Der Rocker konnte gar nicht so schnell reagieren, sah nur noch wie der Gegenstand auf ihn niedersauste und spürte wie er schmerzvoll an seinem Kopf zerbrach. Bewusstlos und mit einer klaffenden Wunde am Kopf brach er auf Minako zusammen und sie rollte ihn angewidert von sich hinunter. Zitternd stand sie vom Bett auf und musste sich erstmal am Tisch festhalten weil sie eine Schwindelattacke bekam. Dann sah sie finster auf den Rocker nieder und hätte sie ein Messer gehabt, hätte sie es ihm jetzt in seine Weichteile gerammt, doch sie stellte sich mit der Wunde an seinem Kopf zufrieden und kramte den Schlüssel aus seiner Hosentasche. Mit weichen Knien verließ sie das Zimmer und wandelte wie eine Leiche den Gang hinunter. "Jun..." flüsterte sie und steuerte auf die Tür zu, hinter der er sicherlich schon auf sie wartete. Gleich wäre sie in Sicherheit... Völlig fertig richtete sie ihr Kleid, doch ein Träger war zerrissen und hing an ihrer Seite hinunter. Völlig Geistesabwesend steckte sie ihn in ihr Dekolleté und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie erreichte die Tür und streckte ihre Hand nach dem Türgriff aus. Sie hatte kaum noch Kraft und es fiel ihr schwer die Klinke zu drücken, doch sie schaffte es und trat ins Zimmer. Sie blickte auf und ihr Herz blieb stehen. "Nein..." wisperte sie und starrte auf die Couch, auf der J mit Yaeko auf dem Schoß saß und sie sich leidenschaftlich küssten. Langsam trat sie auf die Couch zu, die mit dem Rücken zu ihr im Raum stand und Yaeko funkelte hinterhältig zu ihr auf, als sie Minako bemerkt. "Was denn? Bist schon fertig mit deinem Freund Schwesterlein?" fragte sie gehässig und nun zuckte J zusammen. Er drehte seinen Kopf fragend zu Minako und völlige Verwirrung stand in sein Gesicht geschrieben. "Minako?? Oh Gott, wie siehst du aus? Was ist passiert?" Er sah wieder zu Yaeko, doch er schaffte es nicht mal ansatzweise den Mund auf zu machen, als Minako völlig außer sich auf Yaeko zuschritt und ihr mit aller Kraft eine Ohrfeige gab, so dass sie glatt von J's Schoß zu Boden viel und völlig perplex zu ihr auf sah. "DU MISTSTÜCK!" schrie Minako sie an und Zornestränen rannen ihre Wangen hinunter. "Ich hätte dir ne Menge zugetraut, aber das du deiner eigenen Schwester so etwas antust...Du bist echt das Letzte! Von mir aus kannst du in deinem Ego verrecken! Ich bin jedenfalls nicht länger deine Schwester! Für mich existierst du nicht mehr und ich hoffe du wirst dein ganzes Leben nicht mehr Glücklich! Falls doch, dann werde ich höchst persönlich für das Gegenteil sorgen! Darauf kannst du dich verlassen!" sprach Minako voller Groll und Yaeko bekam bei ihrem Blick zum ersten Mal richtig Angst. Minako spürte wie J's Hand nach ihrem Arm griff und erschrocken riss sie ihn weg. "Fass mich nicht an!" donnerte sie auf ihn nieder und J sah sie hilflos an. "Mina...ich...ich kann das erklären! Bitte glaub mir! Das ist ein Missverständnis!" Minakos Herz raste aufgeregt in ihrer Brust und weinend schüttelte sie den Kopf. "Nein...Ich will nichts hören! LASST MICH IN RUHE!!!!" Schrie sie und rannte aus dem Zimmer. Alles tat ihr weh und sie rang verzweifelt nach Luft. Warum war das eben alles passiert? Vor ein paar Minuten war sie doch noch so glücklich und jetzt? Jetzt schien alles nur noch ein furchtbarer Albtraum zu sein, aus dem sie nicht erwachen konnte. Wie konnte J ihr das nur antun? Hatte sie sich so in ihm getäuscht??? Das konnte einfach nicht sein... Minako war völlig verwirrt und ständig hatte sie das Gefühl die Hände des Rockers auf ihrem Körper zu spüren. Schützend schloss sie ihre Arme um sich und taumelte die Treppen hinunter. Ohne auch nur jemanden anzublicken, drängelte sie sich durch die feiernde Meute und griff sich am Ausgang ihre Sachen. Schnell zog sie ihren Mantel über sich und fühlte sich endlich nicht mehr so nackt und hilflos. Völlig benommen verließ sie das Gebäude und atmete tief die frische Luft ein, die ihr Gesicht umspielte. Sie fühlte sich so schmutzig und allein gelassen. Als ob ihr alles genommen wurde was ihr noch geblieben war und nur noch eine verzweifelte Leere übrig blieb. Was sollte sie jetzt tun? Wo sollte sie jetzt hin? Leblos wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und lief zu ihrem Auto. Dabei erblickte sie Sugizo, wie er krampfhaft versuchte Inoran von der Bank hoch zu bekommen. Was war denn da los? Langsam lief sie auf die Beiden zu und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. "Sugizo? Alles okay?" fragte sie und Sugizo sah sie überrascht an. "Minako! Wo kommst du denn her?" sprach Sugi verwundert und schien ebenso geschafft zu sein wie sie. Minako sah auf Inoran hinab, der grinsend zu den Sternen auf sah und völlig neben sich zu stehen schien. "Ist nicht so wichtig!" murmelte sie leise und wedelte mit ihrer Hand vor Inorans Gesicht rum, der sich aber überhaupt nicht zu stören lassen schien. "Was ist mit ihm? Er ist ja völlig stone!" fragte Minako und Sugizo seufzte tief. "Frag lieber nicht...irgend so ein Penner hat ihm Drogen in den Drink gemixt und nun versuch ich ihn irgendwie nach Hause zu bekommen..." Minako starrte noch einen Moment auf Inoran und sah dann zu Sugizo auf, der sich müde mit der Hand über die Augen rieb. "Scheint heut nicht unser Tag zu sein...Komm! Ich fahr euch nach Hause!" sprach sie leise und Sugizo atmete erleichtert aus. "Wenn dir das wirklich keine Umstände macht, wäre das wirklich toll! Ich bekomm nämlich kein Taxi ran!" Minako nickte und kramte ihren Schlüssel aus ihrer Tasche, während Sugizo wieder Inorans Arm um seine Schulter legte und ihn hochzog. "Dann lass uns endlich hier abhauen!" murmelte Minako trüb und sie liefen gemeinsam zu ihrem Auto. Als Sugizo Inoran sicher auf der Rückbank verfrachtet hatte, stieg er auf dem Beifahrersitz ein und Minako fuhr schweigend los. "Vielen Dank, dass du uns fährst! Ich bin froh wenn wir endlich Zuhause sind. Diese Party war einfach nur schrecklich!" sprach Sugi bitter und Minako kämpfte bei dem Gedanken an den Abend wieder mit den Tränen. Nickend biss sie sich auf ihre bebende Unterlippe und schluckte ihren Frust hinunter. Sugizo sah sie fragend von der Seite an und als ein Gegenauto vorbei fuhr und sein Scheinwerfer ihr Gesicht traf, bemerkte er dass Ihre Frisur völlig verwüstet war und mit Entsetzten erblickte er einen riesigen Bluterguss auf ihrer Wange. Ihre Augen Glitzerten in dem Scheinwerferlicht und besorgt zog Sugizo seine Augenbrauen zusammen. "Mina-chan...hat dir jemand wehgetan?" fragte er und Minakos Blick verfinsterte sich. Sie schnappte nach Luft und versuchte seinem Blick auszuweichen. "Frag...bitte nicht! ...Ist schon in Ordnung!" sprach sie leise und stockend, doch Sugizo war sich sicher das nichts in Ordnung war. Wer hatte ihr das Angetan? Doch nicht etwa J? Nein J würde so etwas nicht tun, da war er sich sicher...aber wer dann? Und vor allem wo war J?? "Imawa...lalala..." drang Inorans Stimme plötzlich leiernd vom Rücksitz und Sugzio sah fragend nach hinten. "Inoran? Alles okay?" fragte er besorgt und Inoran drehte seinen Kopf im Kreis und grinste. "Mir gings nie besser! Ich könnt die Welt umarmen! Sugi-chaaaaaaan!" lachte er und wedelte mit seiner Hand in Sugis Richtung. "Willst du mich Heiraten??" kicherte Inoran und Sugizo seufzte. "Wenn du jemals wieder zu Vernunft kommen solltest, schon!" sprach er leise und faste sich mit seinen Fingern an seinen Nasenrücken. Er bekam schon wieder Kopfschmerzen und geschafft sah er wieder zu Minako. "Er liebt dich immer noch...er ist zwar nicht bei klarem Bewusstsein, aber was er sagt zeigt, dass du in seinem Herzen bist!" sprach sie leise und warf einen kurzen mitfühlenden Blick zu Sugizo. Sugizo schwieg und starrte bedrückt aus dem Fenster. Sie mochte vielleicht Recht haben, aber was brachte ihm das Ganze? "Was mach ich dann falsch, dass er es mir nicht mehr zeigt?" fragte er nachdenklich und Minako warf einen Blick in den Rückspiegel auf Inoran, den plötzlich die Müdigkeit zu übermannen schien und der friedlich vor sich hin döste. "Du lässt ihm glaube ich keinen Freiraum um darüber nachzudenken! Du willst so sehr für ihn da sein, dass er gar keine Möglichkeit hat zu erkennen, was ihm ohne dich fehlt...du setzt ihm keine Grenzen, dass ist dein Problem!" antwortete sie ruhig und Sugizo fuhr sich nachdenklich durchs Haar. "Vielleicht...ich hab einfach Angst ihn zu verlieren!" "Ich denke du bist kurz davor..." sprach Minako vorsichtig und Sugizo sah sie ängstlich an. Panik stieg in ihm auf und sein Herz raste schnell. War das ganze etwa seine Schuld? Minako hielt langsam den Wagen vor ihrer Wohnung an und sah Sugizo bedrückt an. "Wir sind da!" drang ihre liebliche Stimme an Sugizos Ohr und er erwachte aus seinen Gedanken. "Wie?...Oh ja...okay!" stammelte er verwirrt und blinzelte sie dann traurig an. Sein Blick fiel wieder auf ihre Wange und er bekam ein seltsames Gefühl im Bauch. "Danke fürs Fahren und für deine Worte aber...Mina-chan, ich mach mir Sorgen um dich! Willst du nicht bei uns bleiben und ich ruf J an, dass er dich abholen soll!?" fragte er eindringlich, doch als J's Name fiel, griff sie mit ihren Händen fest um das Lenkrad und ihr Kopf sank nach unten. Musste er jetzt davon anfangen? Sie hatte sich grad so gut abgelenkt, doch jetzt fing ihr Herz wieder schmerzhaft an zu rasen und die grausamen Bilder des Abends schossen durch ihren Kopf. Verzweifelt kniff sie die Augen zusammen und rang nach Luft, doch dann hob sie schüttelnd ihren Kopf. "Nein! Geh jetzt bitte!" sie kämpfte um Selbstbeherrschung, doch das beunruhigte Sugizo nur noch mehr. "Minako..." "GEH JETZT!" sprach sie laut und Inoran kam bei dem Lärm wieder zu sich. "Sugiiii?" fragte er müde und Sugizo atmete tief ein und stieg dann aus dem Wagen. Er holte Inoran von dem Rücksitz und warf noch einen besorgten Blick zu Minako. "Wo willst du jetzt hin?" fragte er sie und Minako sprach völlig geistesabwesend. "Fliegen..." Sugizo verstand nicht und Minako starrte grade aus und machte den Motor an. "Geh bitte endlich!" wisperte sie und Sugizo schloss schweren Herzens die Tür und lief mit Inoran im Schlepptau um das Auto. Er sah noch mal zu Minako in das Auto und er bekam ein furchtbar ungutes Gefühl als er sah wie Tränen über ihr Gesicht perlten und sie ohne noch mal aufzusehen losraste. "Scheiße!" fluchte er leise, doch er war völlig Hilflos und musste sich jetzt erstmal um Inoran kümmern, der brummend an seiner Seite hing und immer wieder die Augen verdrehte während er kraftlos zusammen sackte. Er hatte alle Mühe ihn in ihre Wohnung zu schleppen und als er Inoran endlich aufs Bett setzte und ihm die Schuhe auszog, stütze Inoran seine Hand plötzlich auf Sugis Schulter. "Sugi...mir ist schlecht!" Inoran versuchte selbst aufzustehen und auf Klo zu rennen, doch seine Beine waren wie Gummi und stolpernd fiel er zu Boden. Alles drehte sich in seinem Kopf und sich seinen schmerzenden Bauch haltend, erbrach auf den Flur. Plötzlich griffen ihn zwei Hände am Arm und zogen ihn hoch. Ohne wirklich wahr zu nehmen wie er sich fortbewegte wurde er ins Bad geschleppt und vor die Toilette gesetzt, bevor er erneut erbrach. Kraftlos klammerte er sich an die Kloschüssel und lies seiner Übelkeit freien lauf. Sein Bauch tat ihm plötzlich so furchtbar weh und er bekam eine Hitzeattacke. Schweiß lief seine Stirn herunter und völlig fertig begann er zu Weinen. Er konnte sich gar nicht dagegen wehre und ihm tat nicht nur sein Körper furchtbar weh, sondern auch sein Herz. Die ganze Welt schien Kopf zu stehen und ängstlich begann er schon wieder zu Hyperventilieren. Doch bevor er völlig die Kontrolle über sich verlor, wurde er ruckhaft zur Badewanne gezogen und eiskaltes Wasser floss über seinen Kopf. Inoran erschrak erst furchtbar, doch dann wurde das Wasser ganz angenehm und er beruhigte sich langsam. Sugizo atmete erleichtert aus, als Inoran wieder langsam zu sich kam und lies sich völlig fertig zu Boden sinken. Er lehnte sich erschöpft mit den Rücken gegen die kalten Badfliesen und wartete noch einen Moment, falls Inoran doch noch mal die Übelkeit überkommen sollte. Er rieb sich mit der Hand seine Stirn und sah ausdruckslos auf Inorans schlaffen Körper, der über den Badewannenrand hing. Wie konnte es nur so weit kommen? Warum war alles nur so furchtbar kompliziert geworden? Gab es wirklich nur noch den einen Ausweg? Plötzlich tauchte das Bild vor Sugis Augen auf, wie Inoran mit diesem Flittchen rum machte. Er war noch nie in seinem Leben so eifersüchtig gewesen und hat sich so hintergangen gefühlt, doch war das vielleicht sein Fehler? Kam Inoran deshalb nicht mehr mit ihm klar, weil er so sehr versuchte ihm seine Liebe auf zu zwingen und ihm wie Minako schon meinte, keinen Freiraum zum eigenständigen Handeln gab? Doch war es nicht auch all zu Menschlich, das er seine Fehler machte? Konnte Inoran ihm nicht wenigstens ein bisschen entgegen kommen? "Was soll ich nur tun?" flüsterte er vor sich hin und richtete sich dann langsam auf. Vorsichtig wischte er mit einem nassen Lappen über Inorans Gesicht und Nacken und strich ihm dann die Haare führsorglich aus dem Gesicht. "Soll ich dich ins Bett bringen?" fragte er ihn und Inoran nickte müde. Sugizo schleppte ihn zum Bett und zog ihn aus. Inoran schien schon völlig weggetreten zu sein und rührte sich kein Stück mehr, als Sugizo die Decke über seinen Körper zog. Er strich ihm bedrückt über die Stirn und beobachtete ihn einen Augenblick, bevor er aufstand und den Boden wischte. Als er fertig war, schaltete er überall das Licht aus und stellte sich nachdenklich im Wohnzimmer ans Fenster. Er sah eine Weile hinaus und plötzlich viel ihm wieder Minako ein. Was sie wohl grade machte? Irgendwie lies ihm das Ganze keine Ruhe und er musste etwas tun! Er überlegte kurz und griff dann zum Telefon. Er tippte Ryuichis Nummer ein, in der Hoffnung, dass er sein Handy dabei hatte und nachdem es ein paar Mal tutete meldete sich fragend Ryuichis Stimme. "Ryu? Hier ist Sugizo! Sag mal ist J irgendwo in deiner Nähe?" "Sugi? Ähm nein, ich hab ihn nicht gesehen! Wo ist Inoran? Ist alles okay?" fragte er aufgeregt und Sugi seufzte. "Ja, er schläft jetzt! Aber hör mal, viel wichtiger ist, dass du J irgendwie findest! Ich hab Minako getroffen und sie war übel zurrecht gemacht! Irgendwas muss passiert sein! Ich mach mir große Sorgen um sie! Sie war völlig aufgelöst und redete wirres Zeug, irgendwas davon dass sie Fliegen wolle! Ryu, mir ist echt nicht wohl bei der ganzen Sache! Bitte tue mir mal den Gefallen und sag J bescheid, ja?" "Ist gut, ich werde ihn gleich suchen gehen!" "Danke Ryu..." "Ist schon okay! Aber jetzt ruh dich selbst erstmal ein bisschen aus, verstanden?" Sugi rieb sich müde die Augen und nickte. "Ist gut, ich meld mich die Tage noch mal!" "Ja, bis dann und...pass auf dich auf!" "Mach ich! Bye Ryu!" "Bye!" Sugizo legte auf und ging noch mal kurz in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken, als plötzlich Inoran im Dunkeln an der Tür stand und Sugizo erschrocken das Glas fallen lies. "Hast du mich erschreckt!" stöhnte Sugi und hielt sich sein wild rasendes Herz. "Ist alles okay?" fragte er, doch Inoran rührte sich nicht und seine Augen starrten durch Sugi hindurch. Sugi bekam bei dem Anblick eine Gänsehaut und kalter Angstschweiß lief ihm den Nacken runter. Das alles war so unheimlich und Sugi hatte das Gefühl Inoran wäre ein Geist. "Inoran, sag doch was!" flüsterte er panisch und Inoran sah plötzlich mit leeren Augen zu ihm auf. Sugi hielt die Luft an und ein Schauder lief über seinen Rücken, als Inoran sich ruckartig in Bewegung setzte und wie eine Leiche auf ihn zusteuerte. Sein Gesicht war ausdruckslos und er streckte seine Hand nach Sugizo aus. Sugi wollte aufschreien, doch seine Furcht hatte ihn fest im Griff und sein Körper schien wie erstarrt. Nur ein Krächzen verließ seine Kehle und als Inoran mit seiner Hand nach seinem Hemd griff kniff er panisch die Augen zusammen und flehte darum, dass er aus diesem Albtraum erwachen sollte. Doch es war kein Traum und verwundert öffnete Sugi wieder seine Augen, als Inoran seine Arme um ihn legte und sein Gesicht an Sugizos Hals schmiegte. "Sugi-chan..." murmelte Inoran und als Sugi ihn ansah, bemerkte er das Inorans Augen wieder geschlossen waren und er zu schlafen schien. "Oh man..." stöhnte Sugi und sein Herz schlug langsam wieder in einem normalen Rhythmus. "Seit wann Schlafwandelst du denn?" brubbelte er leise vor sich hin und nahm Inoran auf den Arm und trug ihn ins Bett. Das war bestimmt auch noch so ein toller Nebeneffekt der Drogen und als Inoran sein Hemd weiterhin fest umklammert hielt, sah sich Sugizo dazu gezwungen sich neben ihn ins Bett zu legen. "Du machst mich echt fertig!" sprach er leise und als Inoran seinen Kopf drehte und ihn auf Sugizos Bauch legte, schloss Sugizo schützend seine Arme um ihn und kuschelte sich an ihn. Er war einfach zu müde gewesen um sich über das alles noch den Kopf zu zerbrechen und er empfand es als Erleichterung Inoran wieder in seinen Armen zu halten. Da war doch noch was...egal was Inoran tat und sagte, Sugizo spürte das er ihn brauchte! Er musste nur einen Weg finden um durch diese Mauer zu kommen...einen anderen Weg als er bis jetzt eingeschlagen hatte. Seufzend sah er in Inorans friedlich schlummerndes Gesicht und rückte noch näher an ihn heran. Es war Wochen her, dass er ihm so nah war und Sugizos Herz raste aufgeregt als er ihn ganz vorsichtig auf die Lippen küsste. War er wirklich dabei ihn für immer zu verlieren? Ihn...den Mann den er so verzweifelt liebte... Sugi sehnte sich so sehr nach seiner Zuneigung! Würde er sie je wieder bekommen? Traurig schloss Sugi die Augen und drückte Inorans Körper fest an sich. Egal was der nächste Morgen noch bringen sollte, er würde ihre Beziehung nicht so schnell aufgeben, das war sicher... Kapitel 9: Together ------------------- ************************ Hidihoooooo! ^ö^ Alles klar bei euch? Ich war ja fleißig und hab mal wieder ein neues Kapitel für euch! Ich hoffe es gefällt! >.< So langsam neigt sich meine Geschichte dem Ende zu aber das große Finale steht noch bevor! XDDDD Ich denke noch so 3 Kapitel werden es! ^______^ Gomen an all die die schon wieder so viel lesen müssen, ich komme irgendwie nicht mehr unter 8 Seiten! Ö.Ö Also bei Word! XDDDD Njoa, viel Spaß! ^.^ eure Kasu *********************** 9.Kapitel: Togehter Als Minako aus dem Zimmer rannte, sprang J erschrocken auf und wollte ihr hinterher, doch Yaekos Hand packte ihn am Arm und riss ihn zurück, so dass er zu Boden stürzte. Er knallte mit dem Kopf gegen die Sofakante und war für eine kurze Zeit benebelt, lang genug für Yaeko zur Tür zu rennen und sie zu verschließen. Wütend lehnte sie sich gegen sie und starrte zu J, der sich grade Kopfschüttelnd vom Boden aufrichtete. "Du hinterlistiges Biest! Lass mich sofort raus!" sprach er grollend zu Yaeko, während er langsam auf sie zuschritt. "Damit du dieser Schnepfe hinterher kannst? Vergiss es!!! Der ist doch eh nicht mehr zu helfen! Glaubst du im Ernst, sie will jetzt noch was mit dir zu tun haben? Nachdem sie so fest an dich geglaubt hat und du sie doch hintergangen hast? Komm schon! Sie ist es echt nicht wert! Sie hat nicht mal Geld!!" sprach Yaeko völlig Verständnislos und schüttelte den Kopf während in J immer mehr Hass aufbrodelte und er böse funkelnd an Yaeko heran trat. "Lass mich auf der Stelle raus!" fauchte er bedrohlich und Yaeko grinste. "Du siehst richtig sexy aus, wenn du so aggressiv bist! Willst du nicht lieber dort weiter machen, wo wir vorhin aufgehört haben?" hauchte sie und leckte sich über die Lippen. Doch sie erschrak als J's Hand plötzlich hochschnellte, sie fest an der Gurgel packte und gegen die Tür drückte. "Eher sterbe ich, als dir noch mal zu nahe zu kommen! Mir wird schlecht bei dem Gedanken, dass du mich berührt hast und ich wünschte es wäre nur ein Traum gewesen, doch das war es nicht und ich kann es jetzt nicht mehr rückgängig machen... Aber lass dir eines gesagt sein, wenn es hier jemanden gibt der es nicht Wert ist, dann bist es du! Mein Hass auf dich lässt sich gar nicht in Worte fassen und ich schwöre dir, du wirst es noch mal bitter bereuen dich zwischen Minako und mir gestellt zu haben!" funkelte J sie an und für einen kurzen Moment sah er Angst in Yaekos Blick. Doch sofort gewann wieder der Zorn überhand bei ihr und sie zog einen Spitzmund. "Wenn du denkst, dass würde mich beeindrucken, dann irrst du dich! Nur zu! Schlag mich doch, wenn du mich so sehr hasst! Dann mach ich dir das Leben wegen Körperverletzung vor Gericht zur Hölle!" Nun war es J der lachte und er verunsicherte Yaeko damit plötzlich etwas, die ihn fragend ansah. "Du bist wirklich zu dumm! Erstens, ich schlage keine Frauen und zweitens, glaube ich nicht dass du daraus lernen würdest! Nein! Ich werde mit gleichen Waffen zurück schlagen!" Sein Blick wurde fest und er hob ihr Kinn mit seinem Zeigefinder etwas an. "Ich werde sie dir wegnehmen! Ja... den einzigen Menschen, der immer da war, oder? Darum hast du sie damals aus dem Drogensumpf gerettet... Du wolltest nicht einsam sein, da jeder Mensch der nur etwas Verstand besitzt, sofort erkennt was für eine falsche Schlange du bist und dich verlässt!" "Wie kommst du darauf dass ich einsam bin? Wer brauch schon diese dämliche Kuh!" zischte Yaeko und war sichtlich gekränkt. "Hmm..." J grinste und lies ihr Kinn los. "Wenn du es nicht wärst, warum wohnst du dann immer noch mit dem Menschen zusammen, den du so sehr hasst? Wenn du wirklich so begehrt bist, wo ist dann der Mann der dir zu Füßen liegt? Warum schaffst du es nur mit gemeinen Spielchen an Zuneigung zu bekommen? Ganz einfach! Weil niemand bei dir bleiben will! Und selbst der einzige Mensch, den du bis jetzt hattest, war nur an dich gebunden weil du zur Familie gehörst! Doch das ist jetzt vorbei! Ich werde Minako finden und dann gebe ich ihr das Zuhause, was sie wirklich verdient hat und du kannst in Zukunft Selbstgespräche mit deinem Ego führen! Obwohl... ich bin mir sicher, der hat dich auch bald satt und wird dich verlassen!" J lies ihren Hals los und trat einen Schritt zurück, während Yaeko an ihre Kehle fasste und nach Luft rang. "Ha!" keuchte sie und fing an zu lachen. Doch es war ein unsicheres Lachen und J sah sie herablassend an. "Du willst also den großen Helden spielen? Da muss ich dich wohl enttäuschen! Ich brauche weder meine Schwester, noch dich! Du denkst wirklich meine Schwester würde dich lieben, oder? Sie will doch nur an dein Geld um endlich von mir los zu kommen! Sie hat ihr leben lang keine Aufmerksamkeit bekommen und nutz es jetzt richtig aus, dass du ihr so verfallen bist! Du bist so blind! Wir sind vom gleichen Blut! Sie interessiert sich genauso wenig für deine Gefühle wie ich und das wirst du schon schnell genug merken! Von mir aus, nimm sie mit zu dir! Dann bin ich sie endlich los und du kannst dich mit ihrem kranken Verhalten rumschlagen! Mir tust du damit nur einen Gefallen!" J sah kurz nachdenklich zu Boden und ballte die Hände zu Fäusten. War Minkao wirklich nur an ihm interessiert, weil er ihr Aufmerksamkeit gab? "Das ist nicht wahr!" sprach er fest und sah wieder zu Yaeko auf. "Minako ist nicht so falsch wie du! Du Schlange täuschst mich nicht mehr! Minako ist der erste Mensch, der es geschafft hat mir zu zeigen wer ich wirklich bin! Der mich wirklich versteht! Wir brauchen nicht einmal miteinander zu reden um zu wissen, was wir denken! So ein Gefühl was uns verbindet wirst du nie verstehen und egal was du mir hier für Lügen auftischen willst, ich vertraue Minako!" Yaeko bekam bei seinen Worten eine Gänsehaut und war sprachlos. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl nicht gegen eine Sache anzukommen und ihre hübsche Welt voller Intrigen, Macht und Selbstherrlichkeit begann langsam zusammen zu brechen. Zornig senkte sie den Blick und J trat wieder auf sie zu. "Lass mich jetzt sofort hier raus! Du hast eh verloren! Mich kannst du hier nicht festhalten, denn zur Not würde ich auch aus dem Fenster klettern um zu Minako zu kommen! Also gib endlich auf und öffne die Tür!" sprach J bedrohlich und Yaeko zögerte einen Moment und schloss dann die Tür langsam auf. J wartete keinen Augenblick und trat auf den Gang, doch blieb er erschrocken stehen, als sich ein paar Türen weiter ein ziemlich großer Rocker aus einem Zimmer schleppte und mit Blutüberströmten Gesicht und finsterer Miene auf ihn zukam. "Wo ist dieses Miststück!" donnerte er und riss die Augen weit auf, als er Yaeko neben J erkannte. "DUUUU!!! Du Schlampe! Du hast gesagt die Kleine würde gefügig sein!" sprach er und packte Yaeko am Arm, die erschrocken versuchte sich seinem Griff zu entziehen. "Was soll das heißen??? Was hast du mit Minako gemacht???" fragte J entsetzt und starrte Yaeko an. "Ich wollte ihr lediglich die Gelegenheit geben ein paar Erfahrungen im Umgang mit Männern zu sammeln!" sprach sie wütend und entriss sich dem Griff des Rockers. "AUF MEINE KOSTEN ODER WAS???" brüllte der Rocker sie an und Yaeko rollte mit den Augen. "Kann ich doch nichts dafür wenn du so unfähig bist so eine schwache Göre festzuhalten!" "Ich zu Schwach??? Du hast mir versprochen, das ich meinen Spaß haben würde, aber ich bin nicht mal dazu gekommen sie flach zu legen, bevor sie mir die Lampe über den Schädel donnerte!" maulte der Rocker und griff nun mit beiden Händen nach Yaekos Oberarmen und drückte sie gegen die Wand. "Ich hasse es wenn man mich verarscht und erst recht hasse ich es wenn ich nicht meinen Spaß bekomme! Doch den werd ich mir jetzt auf deine Kosten holen!" Der Rocker presst seine Hüfte gegen Yaekos und diese bekam plötzlich Angst, als sie merkte dass sie sich nicht befreien konnte. Hilfe suchend sah sie zu J, doch dieser sah sie so finster an, dass es ihr das Blut in den Adern gefror. J konnte nicht fassen, was sich grade abspielte und er überlegte ganz stark ob er Yaeko nicht einfach mit dem Typen alleine lassen sollte... Deshalb war Minako so zugerichtet gewesen und nicht in dem Zimmer. Es war also alles geplant gewesen von ihr... Sie hatte ihre eigene Schwester solch einen Typen ausgehändigt und er Idiot war nicht da gewesen um ihr zu helfen! J wurde schlecht bei dem Gedanken, dass er sich mit Yaeko ein paar Zimmer weiter geküsst hatte, während Minako Höllenquallen durchlitt und ihn dann auch noch so mit Yaeko vorfand! Sein Hals war wie zugeschnürt und er fühlte sich so unfähig wie nie zuvor. Plötzlich riss ihn Yaekos Geschrei aus den Gedanken, die drauf und dran war von dem Rocker ins Zimmer geschleppt zu werden. "Du ekelhafter Dreckskerl! WAS HAST DU MEINER MINAKO ANGETAN???" schrie er zu dem Rocker, packte ihn an der Schulter und riss ihn zu sich herum. Er zögerte keinen Augenblick und verpasste ihm mit aller Kraft einen Kinnhaken, so dass der Rocker zu Taumeln begann und auf die Knie sank. J packte ihn völlig außer sich an den Haaren und zog ihn ein Stück hoch um ihn an zu sehen. Der Rocker stand völlig neben sich und verdreht immer wieder die Augen, während Blut aus seinem Mundwinkel lief. "Du perverses Schwein! Dafür wirst du büßen!" flüsterte J, schleuderte ihn zu Boden und trat noch mal fest mit seinem Fuß in seine Geschlechtsteile. "Danke!" sprach Yaeko erleichtert und J sah schwer atmend zu ihr auf. "Glaub nicht, ich hätte das wegen dir getan! Du bist nicht besser als dieser Penner und hättest seine Zuneigung mit Recht verdient! Doch du wirst schon noch Gelegenheit bekommen für den Mist, den du hier verzapft hast grade zu stehen! Wart erstmal ab wie Yoshiki reagiert wenn er erfährt, was du seiner geliebten Mina angetan hast! Ich glaube nicht, dass er sehr erfreut darüber sein wird! Das dürfte ein ziemliches Problem für deine Karriere werde!" Mit diesen Worten drehte er sich um und lies den am Boden kauernden Rocker und Yaeko, der jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war, alleine zurück. Schnell eilte er die Treppen hinunter und drängelte sich durch die Menge. Er hatte ein so furchtbar unwohles Gefühl im Bauch und verzweifelt suchte er die Räume nach Minako ab. "Ihr Auto..." murmelte er plötzlich, als ihm einfiel, dass Minako sicherlich mit Auto gekommen war. Schnell rannte er raus um zu sehen, ob es irgendwo parkte und fluchte laut, als er es nirgends erblicken konnte. Wo konnte sie nur stecken? Hilflos sah er sich um und überlegte angestrengt. Ob sie wohl zu sich nach Hause gefahren war? Ein Versuch war es wert! Er musste ja irgendwo anfangen und so rief er sich ein Taxi und fuhr zu ihrer Wohnung. Doch als das Taxi in die Straße bog, bot sich ihm ein seltsames Bild. Die Straße vor Minakos Wohnung war übersäht mit Sachen und zerstörten Geräten. Völlig fassungslos stieg J aus dem Wagen und sah zu ihrer Wohnung empor. Fast gespenstisch waren alle Fenster aufgerissen und die Vorhänge blähten sich bedrohlich im Wind auf und ließen Einblick in die schwarzen Zimmer. Hatte Minako etwa das ganze Zeug auf die Straße geschmissen? "Meine Güte...soll ich die Polizei rufen?" fragte der Taxifahrer, doch J schüttelte den Kopf und gab ihm Geld, damit er kurz warten würde. Schnell eilte er die Treppen hinauf und trat in die Wohnung, dessen Tür sperrangelweit offen stand. "MINAKOOO????" schrie er immer wieder und durchsuchte die Zimmer, die aussahen als wenn ein Tornado darin getobt hätte. In Minakos Zimmer herrschte jedoch das übliche Chaos und J verlies die Wohnung besorgt wieder. Also musste Minako das angerichtet haben...irgendwie fand J ihren Wutausbruch berechtigt und gönnte Yaeko den Schock, wenn sie wieder nach Hause kommen sollte, doch wo war Minako?? Verwirrt stieg er wieder in das Taxi und fuhr zu sich nach Hause. Vielleicht würde sie ja da sein? Obwohl...nach all dem was sie erlebt hatte, wollte sie sicherlich nichts mit ihm zu tun haben wollen.... Wenn er dieses Missverständnis doch nur aus dem Weg räumen könnte! Aufgeregt rutschte J auf seinem Sitz herum, als das Taxi plötzlich in einen Stau auf der Hauptstraße geriet. "Können sie nicht irgendeine Abkürzung nehmen? Ich hab es furchtbar eilig! BITTE!" sprach er verzweifelt zum Taxifahrer, doch dieser sah ihn nur kopfschüttelnd an. "Tut mir leid, Junge, aber ich komme hier nicht mehr raus!" "Scheiß!" fluchte J und stieß mit seiner Faust wütend gegen die Tür. Er musste sich beeilen! Er hatte so ein ungutes Gefühl und machte sich so furchtbare Sorgen... "Verdammt! ...Okay, ich steig aus!" sprach er entschlossen und drückte dem Fahrer etwas Geld in die Hand und stürmte aus dem Auto. So weit hatte er es nicht mehr zu sich nach Hause und so nahm er die Beine in die Hand und rannte was das Zeug hielt. Er hatte nur noch den einen Gedanken an Minako der ihn weiter trieb. Er musste sie finden! Völlig außer Atem erreichte er seine Wohnung und eilte die Stufen hoch, doch Minako war nicht auf zu finden... Nach Luft japsent trat er in seinen Flur und lehnte sich gegen die Wand. Sie wollte also doch nichts mehr mit ihm zu tun haben...und alles nur wegen Yaeko! Wütend griff er mit seinen Händen in seine Haare und sah sich fragend um. Wo konnte sie noch sein? Wo sollte er sie suchen? Plötzlich fiel sein Blick auf seinen Anrufbeantworter der rot aufleuchtete. "Nanu..." sprach er verwundert und trat auf ihn zu. Normalerweise sprach nie jemand auf seinen Anrufbeantworter und so drückte er den roten Knopf und lauschte gespannt. "J?? Hier ist Ryuichi! Ruf mich bitte so schnell wie möglich auf mein Handy an wenn du da sein solltest! Es geht um Minako!" ertönte es ernst aus den Lautsprechern und J zögerte keinen Augenblick und griff zum Hörer. Zittrig ließ er seine Hände über die Tasten gleiten und überlegte angestrengt wie Ryuichis Nummer war. "ARRRRGGG! Das darf doch wohl nicht wahr sein...komm schon konzentrier dich!" J schloss kurz die Augen und es fiel ihm wieder ein. Schnell tippte er die Nummer und wartete nervös als es tutete. "Ja?" erklang endlich Ryuichis Stimme und J fiel ihm sofort ins Wort. "RYU! Hier ist J! Was ist mit Minako???" fragte er hektisch und Ryuichi atmete erleichtert aus. "Mensch J! Bin ich froh, dass du dich endlich meldest! Shinya und ich haben dich schon überall gesucht! Pass auf! Sugizo hat mich vor kurzem angerufen und er meinte er hätte Minako getroffen und sie sei ziemlich angeschlagen gewesen! Er hatte sich große Sorgen um sie gemacht und wollte, dass ich dir bescheid sage!" "Er hat sie gesehen??? Hat sie irgendwas zu ihm gesagt?? Bitte Ryu, denk nach! Ich muss sie finden!" drängelte J und Ryu überlegte kurz. "Er meinte, sie hätte wirres Zeug geredet...ich glaube irgendwas davon das sie Fliegen wollte!" sprach Ryu und J's Herz blieb stehen. Der Schreck traf ihn wie ein Blitz und für einen Augenblick konnte er sich nicht bewegen, doch dann ging alles rasend schnell. Völlig erschüttert ließ er den Hörer fallen und stürmte aus der Wohnung. Panisch stieg er in sein Auto und fuhr wie ein Besenkter durch die Stadt während ihm der Angstschweiß den Nacken hinunter lief. Würde sie es wirklich tun? Er dachte an den Tag zurück, als sie Beide auf dem Dach des Studios saßen und sie ihm von ihren Selbstmordversuchen erzählt hatte. Sie würde sich doch wohl nicht tatsächlich vom Dach stürzen? Doch was blieb ihr denn auch noch vom Leben? Yaeko hatte sie nun endgültig gebrochen und er selbst hatte sie so sehr enttäuscht... Sie musste diese Welt so sehr hassen und es war auch noch seine Schuld... J's Hals war wie zugeschnürt und Tränen schossen in seine Augen. Sie dürfte sich nicht umbringen...er könnte sich das niemals verzeihen und...er brauchte sie doch so sehr! Völlig Geistesabwesend hielt er sein Auto vor dem Studio an und stieg aus. Sein Herz zuckte krampfhaft zusammen als er Minakos Auto in der Einfahrt stehen sah und panisch rannte er zu dem Gebäude. Ein Wachmann versperrte ihm am Eingang den Weg und J war drauf und dran die Beherrschung zu verlieren. "Lassen sie mich durch! Ich suche ein Mädchen, sie muss hier drin sein! Sie will sich was antun! Bitte! Ich muss sie suchen!" flehte er den Wachmann an und dieser zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. "Was sagen sie da? Ein Mädchen? Meinen sie etwa so eine kleine Brünette? Die ist vor einiger Zeit hier rein, aber sie hatte einen Ausweis! Ohne Ausweis kann ich sie hier nicht rein lassen! Tut mir leid!" sprach der ziemlich große Wachmann streng und J riss der Geduldsfaden. Zornig packte er dem Wachmann an den Kragen und drückte ihn gegen die Tür. "VERSTEHEN SIE DOCH! ES GEHT UM LEBEN UND TOT! Wenn sie nicht verantwortlich sein wollen das dieses Mädchen sich in ihr Unglück stürzt, dann lassen sie mich auf der Stelle durch! Wenn nicht...ich schwöre ich verschaff mir gewaltsam Zutritt!" funkelte er ihn an und der Wachmann riss seine Augen weit auf. "Sind sie Wahnsinnig! Lassen sie mich sofort los! Ich lass sie ja schon durch! Aber wehe sie haben gelogen!" J ließ den Wachmann los und dieser öffnete ihm die Tür. "Danke!" sprach er noch schnell und spurtete los. Er rannte in den Fahrstuhl und drückte auf das oberste Stockwerk. Es kam ihm vor als wenn der Fahrstuhl Stunden brauchen würde und sein Herz schlug aufgeregt in seiner Brust. "Oh bitte Mina-chan...lass mich nicht alleine hier zurück! Bitte!" er kniff flehend die Augen zusammen und betete still vor sich hin, als der Fahrstuhl plötzlich mit einem Ruck zum Stillstand kam und sich die Türen öffneten. J sprang hinaus und riss die Tür zum Dach auf. Alles war finster und panisch rannte er zum Geländer. "MINAKOOO????" schrie er und sah sich hektisch um. Doch das Dach schien völlig verlassen. Ängstlich rannte er einmal das ganze Dach ab und rief immer wieder ihren Namen, doch niemand antwortete... War sie etwa schon... Schnell Atmend trat er wieder an das Geländer und starrte in die Tiefe. Der Wind pfiff ihm bedrohlich um die Ohren und seine Hoffnungslosigkeit breitete ihre Flügel aus. Sie konnte ihn doch nicht einfach so zurück lassen! "Minako..." wisperte er und sank verzweifelt auf die Knie. "Wo bist du??" flüsterte er und wütend schlug er mit seinen Fäusten auf den harten Betonboden. "Jun?" erklang es plötzlich fragend von hinten und J schrak auf. Er riss seinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam und sein Herz setzte kurz mit Schlagen aus, als er Minako erkannte wie sie völlig mitgenommen in der Tür zum Dach stand und eine kleine Kiste fest umklammert hielt. "Jun, bist du es wirklich?" flüsterte sie und J stand auf und rannte auf sie zu. "Oh Gott Minako, du lebst!" sprach er fassungslos und nahm sie völlig aufgelöst in die Arme und drückte sie an sich. Minako konnte im ersten Augenblick nicht glauben, dass das wirklich geschah und begann am ganzen Körper zu zittern während sie ihr Gesicht an J's Schulter vergrub. "Jun..." flüsterte sie erleichtert und J schluchzte leise und drückte sie noch enger an sich. "Es tut mir so leid!" sprach er mit bebender Stimme und Minako schloss müde die Augen. "Ich weiß...ich hab so gebetet dass du hier her kommen würdest...du bist tatsächlich hier! Jun! Ich..." ihre Stimme versagte und sie versuchte sich zu beruhigen, doch sie hatte kaum noch Kraft. J löste sich bei ihren Worten verwundert von ihr und sah sie mit Tränenüberlaufenden Gesicht an. "Du weißt? Ich...ich dachte du würdest springen! Ich hatte solche Angst dich zu verlieren! Warum?" flüsterte er leise und Minako sah ihm tief in die Augen. "Warum hast du es nicht getan?" fragte J und Minakos Blick verfinsterte sich. "Dann hätte ich genau das getan was meine Schwester von mir erwartet hätte! Diesen Triumph gönne ich ihr nicht und außerdem dachte ich...ich hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, dass du herkommen würdest!" Minako sah verlegen zu Boden und J war nun völlig verwirrt. "Du bist nicht böse auf mich? Aber du hast gesehen was ich...was ich mit deiner Schwester gemacht habe!" Minako sah ihn wieder vorsichtig an und umklammerte die Kiste in ihren Armen noch fester. "Ja...ich habe es gesehen und es hat wehgetan!" sprach sie leise und J schluckte bei ihrem traurigen Blick. "Doch ich kenne meine Schwester und ich kenne dich! Ich weis nicht warum...aber ich vertraue dir! Ich glaube einfach nicht dass du das gewollt hast! Du kannst mich auch gerne Naiv nennen aber das du jetzt bei mir bist bestärkt mich nur in meinem Glauben! Was für einen Trick hatte sie diesmal angewandt?" fragte sie und nun war es J der verlegen zu Boden sah. "Sie hatte keinen Trick angewandt!" stammelte er leise und Minako dachte sie höre nicht richtig. "Wie?...soll das heißen?" verwirrt trat sie einen Schritt zurück und J sah erschrocken auf und wedelte mit seinen Händen. "Nein! Ich hab das nicht gewollt...es ist nur so..." er sah sich nach Worten suchend um und Minako beobachtete ihn skeptisch. "Es ist total dämlich und ich bin echt so ein Riesen Idiot! Du wirst mir sicher kein Wort glauben...ich...also als ich hatte vor einiger Zeit oft einen Traum gehabt! Das klingt bestimmt völlig hirnrissig, aber ich habe immer wieder von Yaeko geträumt! Noch bevor ich sie überhaupt kannte! Nur deshalb hatte ich das Portemonnaie damals zurückgegeben... Weil ich sie auf dem Ausweis erkannt hatte und es doch tatsächlich für so eine Art Zeichen hielt! Dieser Traum hatte mich über Monate verfolgt und es war immer wieder die gleiche Szene und als ich vorhin in das Zimmer trat, war es wie verhext! Es war genauso wie in meinem Traum! Sie saß auf der Couch und sah genauso aus und tat auch genau das Gleiche! Wie ein Déjàvu! Ich war völlig verwirrt und zweifelte an meinem Verstand! Ich wusste nicht mehr ob ich träumte oder ob ich wach war und konnte gar nicht so schnell begreifen was geschah, als du auch schon plötzlich ins Zimmer kamst. Erst dann wurde mir klar was ich da eigentlich tat, doch dann war es schon zu spät! Mina-chan...es ist mir so peinlich! Ich weiß, dass klingt wie eine billige Ausrede, doch bitte glaub mir wenn ich dir sage, dass ich deine Schwester abgrundtief hasse!" J sah sie flehend an und Minako musste seine Worte erstmal einen Moment verarbeiten. "Du hast von ihr geträumt?" sprach sie fassungslos und sah ihn dann lange an. "Das klingt alles wirklich ziemlich unglaubwürdig...und ich kann es nicht fassen, dass du dich an einen Traum geklammert hast! Aber ...ich glaube dir..." sprach sie leise und lehnte sich geschafft gegen den Türrahmen. Sie hatte langsam keinen Nerv mehr sich zu konzentrieren und das alles wurde ihr zu viel. J war erleichtert und überwältigt zugleich, dass sie ihm so viel Vertrauen entgegen brachte, doch war ihm die Situation dennoch sehr unangenehm und besorgt sah er auf Minako, als sie sich kraftlos an den Rahmen lehnte und die Augen schloss. Sie war wirklich stark gewesen und in ihm war nun einzig und allein der Wunsch, ihr etwas von dem Kummer, der auf ihr lastete abzunehmen. Er beobachtete wie der klare Nachtwind ihre Haare zum Tanzen brachten und wie sie sich sanft an ihre blaue Wange schmiegten. So viel Schmerz hatte dieser Mensch nicht verdient und J hatte die Schnauze voll, dass sie immer wieder Stark sein musste! Jetzt war er an der Reihe zu Handeln und entschlossen trat er auf sie zu und legte seinen einen Arm um ihre Taille und den Anderen um ihre Beine. Mit einem Ruck hob er sie hoch auf seine Arme und Minako blinzelte ihn überrascht an. "Was wird dass Jun?" fragte sie völlig perplex und J lief hoch rot an, während er sie zum Fahrstuhl trug und mit ihr runter fuhr. "Ich nehme dich mit zu mir! Du brauchst ein warmes Bett und Ruhe und ich lass dich mit Sicherheit nicht zu diesem Drachen zurück! Ich werde mich jetzt um dich kümmern, klar?" sprach er mit tiefer Stimme und Minako musste leicht lächeln und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. "Danke!" sprach sie während sie nach Unten fuhren und J sah sanft auf sie hinab. Dabei fiel ihm die Kiste auf, die Minako immer noch umklammert hielt und fragend zog er die Augenbrauen zusammen. "Was ist eigentlich in der Kiste?" fragte er neugierig und Minako hielt die Kiste noch fester umklammert. "Ich konnte Ko-chan doch nicht diesem Biest aushändigen! Sie ist doch mein Freund! Ich muss sie beschützen..." murmelte sie und schien langsam einzuschlafen. J schmunzelte und trug sie aus dem Gebäude. Er beruhigte noch den Wachmann, der schon einen Krankenwagen rufen wollte und fuhr dann mit Minako nach Hause. Sie schlief die ganze Fahrt über und J trug sie vorsichtig in die Wohnung und legte sie auf sein Bett. Er nahm ihr vorsichtig die Kiste aus der Hand und stellte sie auf den Nachttisch, wobei er sich nicht Verkneifen konnte hinein zu spähen und beim Anblick des kleinen krabbelnden Ungeheuers den Deckel schnell wieder zu schließen. Dabei kam Minako wieder zu sich und müde blinzelte sie ihn an. "Sind wir schon da?" stammelte sie leise und richtete sich auf. "Ja...ich...brauchst du irgendwas?" fragte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Minako sah an sich hinab und fühlt sich ziemlich unwohl in ihren zerrissenen Sachen. Sie schloss peinlich berührt ihre Arme um ihren Körper und senkte den Blick. "Ich würde gerne duschen!" sprach sie leise und J stand eilig auf und kramte Handtücher und ein paar Sachen von sich aus dem Schrank. "Du kannst auch baden! Ich mach nur schnell den Ofen an!" Er gab ihr die Sachen und stürmte los, während Minako langsam aufstand und mit etwas weichen Knien ins Bad schritt. Sie schloss die Tür hinter sich und zog sich langsam aus. Sie mied es in den Spiegel zu schauen und wusch sich gründlich bevor sie vorsichtig in die Heiße Wanne stieg. Das warme Wasser war angenehm und langsam entspannten sich ihre Muskeln. Sie lehnte ihren Kopf zurück und versuchte die Ruhe zu genießen, doch ohne dass sie sich dagegen wehren konnte stiegen die Bilder des Abends in ihren Kopf und sie sah plötzlich den Rocker vor ihren Augen, wie er sie gewaltsam aufs Bett drückte und sie berührte. Sie schnappte nach Luft und sah sich Hilfe suchend um. Warum konnten diese Bilder nicht einfach verschwinden?? Sie fühlte sich immer noch schmutzig und hatte wieder das Gefühl seine Hände zu spüren. Sie nahm sich schnell einen Schwamm und schruppte sich am ganzen Körper, bis ihre Haut schon ganz rot wurde, doch es half nichts. Sie sah die ganzen Blauen Flecke an ihren Armen und Beinen und die rote Wunde an ihrer Brust von seinem Biss, doch am schlimmsten war dieser erniedrigende Schmerz zwischen ihren Schenkeln der heftig pochte und sie immer wieder an das Geschehen erinnerte. Ein Schluchzen verließ ihre Kehle und leise, ängstlich wimmernd kauerte sie sich in der Wanne zusammen und flehte darum dass sie der Mut nicht verließe. J wuselte in der Zwischenzeit aufgeregt durch die Wohnung und versuchte etwas von dem Chaos zu beseitigen. Anschließend kochte er noch einen Tee und saß nun Gedankenverloren auf dem Bett und wartete das sie aus dem Bad kommen würde. Sein Herz pochte laut in seiner Brust und sein Bauch kribbelte furchtbar. So viel war passiert und dennoch hatte er es immer noch nicht geschafft einen Schritt weiter zu gehen! Er wollte ihr so gern zeigen was er für sie empfand, doch er war nervöser als jeder Highschool Junge vor seinem ersten Date! Plötzlich riss ihn das Knarren der Badtür aus seinen Gedanken und er sah fragend zu Minako auf, die mit gesenktem Kopf und kleinen Schritten auf das Bett zu kam und schüchtern vor ihm stehen blieb. Sie trug ein Hemd und eine lange Sporthose von ihm, die ihr viel zu groß waren und ihre Haare hingen glatt an ihren Schultern hinunter. Sie sah völlig unbeholfen aus und J stand eilig auf und hielt die Bettdecke hoch, damit sie hinein schlüpfen konnte. "Ist alles okay Mina-chan?" fragte er einfühlsam, als er bemerkte wie sie seinem Blick auswich und sich still auf das Bett setzte und die Decke über sich zog. Doch Minako antwortete nicht und J wusste nicht so recht was er machen sollte. "Mina! Ich...ich hab Tee gekocht!" murmelte er und gab ihr eine Tasse in die Hände. "Danke!" antwortete sie leise und trank einen Schluck von der warmen Flüssigkeit. J nahm auch einen großen Schluck um seine Nerven zu beruhigen und suchte nach Worten um diese bedrückende Stille zu durchbrechen. "Ich hatte leider keinen Zucker!" sprach er verlegen und Minako sah fragend auf. "Für den Tee!" blinzelte J sie an und Minako lächelte leicht und legte den Kopf schief. "Ist nicht so schlimm! Er schmeckt auch so gut!" erklang ihre Stimme sanft und J wurde etwas rot. "Ich kann nicht kochen!" platze es aus ihm heraus und Minako sah ihn verwirrt an. "Wie kommst du denn jetzt darauf!" fragte sie und J sah sie treudoof an. "Keine Ahnung! Ich dachte nur ich muss irgendwas sagen und somit wollte ich dir gleich eine meiner Schwächen gestehen!" Minako konnte nicht anders und musste leise lachen. Dabei fiel J's Blick auf ihre geschwollene Wange und wie von der Tarantel gestochen sprang er auf. "Ah! Warte einen Augenblick! Ich hab was vergessen!" Minako sah ihm verdutzt nach, als er aus dem Zimmer lief und ein paar Sekunden später mit einem Beutel voller Eis wieder kam. Er setzte sich zu Minako ans Bett und strich ihr zärtlich die Haare aus dem Gesicht und legte dann vorsichtig das Eis auf ihre Wange. "Wir müssen das kühlen!" sprach er besorgt und hielt mit seiner Hand den Beutel weiterhin an ihre Wange gedrückt. Minako sah ihn dankbar an und J wich ihrem Blick aus. "Es tut mir so leid Minako...das ich nicht da war!" sprach er bedrückt und Minako schluckte den bitteren Klos in ihrem Hals hinunter. "Mach dir bitte keine Vorwürfe Jun... Es lässt sich nicht mehr ändern! Zumindest konnte ich mich befreien bevor...bevor es zu spät war!" J sah sie an und ihre Unterlippe begann zu beben. "Doch...er hat mir etwas genommen!" sprach sie weiter und fasste all ihren letzten Mut zusammen. Sie wollte ihm alles sagen...sie musste es loswerden! "Er hat mir etwas genommen, was ich mir...für dich aufgehoben hatte! Ich hatte noch nie einen Freund Jun...und ich hatte immer Angst davor Nähe zu erfahren, da ich nie wusste wie ich mit ihr umgehen sollte!" Sie schluckte und J sah sie traurig an und sein Herz raste wie verrückt. "Doch die Angst die ich gespürt habe, als mich dieser ekelhafte Mann berührte war noch viel grausamer und ich fühle mich so Schwach und Wertlos! Er hat mich geschlagen und ich konnte mich überhaupt nicht wehren! Er hat mich einfach in dieses Zimmer gezogen und plötzlich lag er auf mir..." sie machte ein kurze Pause um sich zu sammeln und J griff nach ihrer Hand und streichelte sie sacht. "Er...seine Hände...sie waren so brutal! Ohne Rücksicht hat er mit mir gemacht was er wollte! Als wenn ich Dreck wäre! Zwar konnte ich ihn aufhalten bevor er mich richtig nehmen konnte, doch die Schande bleibt! Ich fühle mich wie eine Hure! Wie ein Mensch dessen einziger Wert, der Körper ist! Niemand hat sich je in meinem Leben für meine Gefühle interessiert...nur du! Ich...hatte mir gewünscht das du es wärst!" wisperte sie und J sah ihr verzweifelt in die Augen. "Das ich was wäre?" fragte er leise und Minako lief eine Träne über die Wange. "Das du der Erste wärst, den ich nicht nur an mein Herz lasse, sondern auch an meinen Körper! Das du der erste wärst, der mich küsst..." J packte den Eisbeutel bei Seite und legte schwer atmend seine Hand auf ihre Wange. Ihre Worte stachen ihm tief ins Herz und ihm tat das alles so furchtbar leid! "Das hast du dir gewünscht? Und ich...ich habe dich nicht retten können! Du bist nicht Schwach Minako! Du bist der stärkste Mensch den ich je kennen gelernt habe und ich wünschte ich könnte dich all diese schlimmen Dinge vergessen lassen!" Er rückte näher an sie heran und lehnte seine Stirn gegen ihre. Minakos Gefühle brachen nun endgültig aus ihr heraus und sie griff mit zittriger Hand nach seinen Nacken und streichelte seinen Haaransatz. "Ich liebe dich Jun!" flüsterte sie und ihre Herzen schlugen fast ohrenbetäubend laut. J hob seinen Kopf ein Stück und sah sie lange und Sehnsüchtig an. Dann lächelte er leicht und hielt mit beiden Händen ihr Gesicht fest, während seine Daumen sanft ihre Haut liebkosten. Er kam mit seinem Gesicht immer näher an sie heran und schloss langsam die Augen. "Ich liebe dich auch Minako...seit dem Tag als du mir das erste mal direkt in die Seele geschaut hast und ich dich in meinen Armen hielt!" flüsterte er kaum hörbar und Minakos ganzer Körper kribbelte aufgeregt als er nur noch wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war und sie seinen warmen Atem spüren konnte. Sie bekam etwas Angst und begann zu zittern, doch J's tiefe Stimme drang noch mal beruhigend an ihr Ohr. "Hab keine Angst Minako! Dieser Mann hat dich nicht geküsst, denn ein wirklicher Kuss verletzt nicht! Er lässt dich die Welt um dich herum vergessen und das werde ich dir jetzt beweisen...ich hole ihn mir zurück! Meinen ersten Kuss..." hauchte er und berührte ganz sacht ihre Lippen mit seinen. Er fühlte wie sie vibrierten als er mit seinem Mund immer wieder leicht über ihren Strich, öffnete ihn dann ein Stück und schnappte nach ihren Lippen. Lange hielt er sie so fest und bewegte seinen Mund immer wieder ganz langsam um sie vorsichtig zu erobern und ihr Zeit zu geben, sich zu entspannen. Minako dachte ihr Herz würde bei dieser sinnlichen Berührung gleich explodieren und süße elektrische Impulse schossen durch ihren Körper. Sie schaltete ihren Verstand komplett ab und lies sich von ihm führen. Es war so ein wunderschönes und erfüllendes Gefühl in ihrem Bauch...seine Hände, die nun sacht ihren Hals hinunter streichelten und sich dann schützend auf ihren Rücken legten und sie an ihn drückten...die Wärme die ihm sein naher Körper spendete...das aufgeregte Kribbeln als sie ihren Mund leicht öffnete und er mit seiner Zunge vorsichtig in sie tauchte und sich ihrer Zungenspitzen trafen...sein süßer und intensiver Geschmack der sich mit Tee vermischt hatte...die Zärtlichkeit mit der er sie langsam von ihren Ängsten befreite und sie dazu brachte seinen Kuss immer leidenschaftlicher zu erwidern...und das Gefühl eins zu sein! Zusammen zu gehören und sich zu vertrauen... Es war der schönste Moment in ihrem bisherigen Leben gewesen und als sie sich langsam voneinander lösten, sahen sie sich glücklich in die Augen. Ein verliebtes Lächeln umspielte ihre Lippen und Minako fiel J um den Hals. Sie umarmten sich innig und genossen diesen völligen Frieden eine Zeit lang. J schloss die Augen und schmiegte seine Wange an ihrer, während er seine Finger immer wieder sacht über ihrer Rücken streifen lies. Endlich verstand er warum Sugizo so sehr um Inoran kämpfte. Wenn man einmal einen Menschen gefunden hat, der einen erfüllen konnte, würde man ihn nicht so schnell aufgeben...Irgendwie hatte J das Gefühl, sie beide wurde dazu geschaffen um sich zu finden und gegenseitig aus dem Chaos zu retten. "Mina-chan?" fragte er leise und sie seufzte leise. "Hmm?" "Möchtest du bei mir bleiben?" fragte er aufgeregt und Minako löste sich langsam von ihm und sah ihm mit leuchtenden Augen ins Gesicht. Sie brauchte einen Moment um die Bedeutung seiner Worte zu begreifen und nickte vorsichtig. J strahlte sie übers ganze Gesicht an und griff nach ihrer Hand. Minako sah ihn schüchtern an, als er ihren Arm hob, sanft mit seiner anderen Hand über ihren unterarm streichelte und dann zärtlich ihre Narben küsste. Dann verschränkte er seine Finger mit ihren und hielt ihre Hand an sein Herz. Minako atmete aufgeregt als sie seinen schnellen Herzschlag fühlen konnte und sie sahen sich leidenschaftlich an. "Ich pass jetzt auf dich auf!" sprach J grinsend und Minako hatte heftige Schmetterlinge im Bauch bei seinem Blick. "Wer hier wohl auf wen aufpassen sollte ist ja wohl die Frage, kleiner Traumtänzer!" kicherte Minako sanft und zog seine Hand zu sich, küsste sie und schmiegte dann lächelnd ihr Gesicht daran und schloss die Augen. J beobachtete sie einen Augenblick lang verträumt und atmete tief ein. "Der Tag heute war echt anstrengend...du solltest dich jetzt vielleicht ausruhen!" sprach er leise und Minako nickte und lies ihn los. J stand auf und deckte sie zu. Er wollte grad das Zimmer verlassen um sich die Couch im Wohnzimmer her zu richten, als Minako leise seinen Namen rief. "Jun?" J drehte sich zu ihr um und sah sie fragend an. "Kannst du bitte bei mir bleiben?" fragte sie schüchtern und J fuhr sich nervös durchs Haar. "Wenn du das möchtest! Ich dachte nur...naja, ich wollt dir noch nicht zu nahe treten!" murmelte er verlegen und Minako schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich habe keine Angst mehr! Deine Nähe beruhigt mich so...bitte bleib!" J nickte lächelnd und schaltete das Licht aus. Er zog sich bis auf seine Unterhose und Shirt aus und krabbelte zu ihr unter die Bettdecke. Sie sahen sich einen Moment lang in der Dunkelheit an und J fuhr dann vorsichtig mit seiner Hand über ihre Taille und zog sie dicht an seinen warmen Körper. "Gute Nacht!" brummte J leise und Minako seufzte ebenfalls ein "Gute Nacht!" und kuschelte sich an ihn. Sie fühlte sich so sicher in seinen starken Armen und ihr Bauch kribbelte aufgeregt, als J mit seiner Nase an ihre stupste und sie noch mal zärtlich küsste. Minako erwiderte den Kuss gefühlvoll und sie brauchten ewig, bis sie ihre Lippen wieder von einander lösen konnten und sie eng umschlungen einschliefen. Kapitel 10: Open Your Eyes -------------------------- ******************************** So, ich habs auch mal wieder geschafft und hab ein Kapitel fertig geschrieben! XDDDD War viel Stress in letzter Zeit, aber ich denke, jetzt werd ich wieder öffter schreiben können! Ich muss auch, weil ich mich schon so tierisch auf die nächsten Kapitel freu! ^ö^ Hoffe euch gefällt mein neues Kapitel und ich will wieder schön viele Kommentare! XDDDDDD Onegaiiiii! *verbeug* Viel Spaß beim lesen! ^_~ Eure Kasu ******************************** 10.Kapitel:Open Your Eyes Das Telefonklingeln riss Inoran aus seinem Schlaf und verwirrt blinzelte er mit den Augen. Er wollte sich aufsetzten, doch als er sich bewegte begann sich plötzlich alles um ihn herum zu drehen und stöhnend lies er sich wieder ins Bett zurück sinken. Er legte seine Hand auf seinen Bauch, der zu schmerzen begann und versuchte sich an irgendwas zu erinnern. Warum war ihm so übel und warum lag er in seinem Bett? Waren sie nicht eben noch auf Yoshikis Party gewesen? Inoran kniff zischend die Augen zusammen und drehte sich auf die Seite. Schritt für Schritt ging er in seinen Gedanken die Szenen durch, an die er sich erinnern konnte. Da war J, der von hide weggezerrt wurde, dann erschien Sugizos verletzter Blick vor seinen Augen, als er ihm sagte, er wolle Abstand...und dann ganz plötzlich sah er ein anderes Gesicht von Sugi! Ein Gesicht in dem sich die blanke Wut widerspiegelte und erschrocken riss Inoran die Augen auf. Dieser Blick...warum hatte Sugi ihn so angesehen? Was hatte er getan? Verwirrt setzte sich Inoran auf und griff mit seinen Händen in sein Haar. Was verdammt noch mal war passiert? Er sah Yoshiki vor sich, wie er das Glas zu Boden warf und fühlte wieder diese Enttäuschung in sich wachsen. Und da war dieser Typ! Der neben ihm auf der Couch gesessen hatte und dann hatte er ihm ein Bier ausgegeben und dann...und dann? Inoran dachte angestrengt nach, doch das Einzige was er noch wusste war, dass alles plötzlich ganz bunt war und so warm... "Drogen!" murmelte er plötzlich entgeistert vor sich hin und starrte ins Nichts. Er hörte Sugi laut dieses Wort schreien und sah wieder klar das Bild vor sich, wie er sich auf den Typen stürzte und auf ihn einschlug. Hatte er ihm etwa Drogen gegeben? Dieses Schwein!!!! Inoran konnte das alles nicht fassen und Hass breitete sich in seinem Herzen aus. Dieser scheiß Typ! Er wusste ja nun schon, dass die Meisten der Leute die er früher einmal bewunderte, egoistische Großmäuler waren, aber das sie ihn da nun auch noch mit rein zogen war zu viel! Er verabscheute zutiefst all diese Menschen und ihre Lügen und zornig verengte er den Blick. Er hatte so die Schnauze voll von dem Allem und mit finsterem Blick stand er langsam auf und zog sich um. Dabei fiel ihm wieder Sugis Wutausbruch ein und er fragte sich, warum er eigentlich so wütend wurde? Wie vom Schlag getroffen erinnerte er sich plötzlich und entsetzt legte er seine Hand auf seinen Mund und stütze sich an der Wand ab um nicht umzufallen. Sugi hatte ihn gesehen! Er hatte ihn gesehen wie er mit diesem...diesem Mädchen rum machte! "Scheiße!" wisperte Inoran und wollte nicht wahr haben, dass er der jenige in seiner Erinnerung war, der mit dem Mädchen auf dem Schoß auf der Couch saß und sich mit ihr küsste. Einfach so! Seine Beine wurden plötzlich ganz weich und mit bleichem Gesicht lies er sich auf das Bett zurück sinken. Schwer atmend sah er sich um und entdeckte ein Tablett mit Tee, Zwieback und Schmerztabletten auf seinem Nachttisch. Eine Weile lang starrte er fassungslos auf das Tablett und sein Herz schmerzte qualvoll in seiner Brust. Wieso hatte Sugi ihn nach diesem Anblick noch geholfen? Er hatte ihn in der Öffentlichkeit gedemütigt und vor dem Kopf gestoßen! Warum verdammt noch mal lies er sich das gefallen und hatte ihm jetzt noch Frühstück ans Bett gestellt???? Zornestränen liefen über sein Gesicht und wütend riss er mit seinen Armen das Tablett vom Tisch, so dass es laut Scheppernd zu Boden krachte. "Du Idiot!!!!" schluchzte er leise und wollte sich am liebsten verstecken. Er griff sich sein Kopfkissen, presste es gegen sein Gesicht und schrie laut hinein. Er brauchte eine Weile um sich wieder zu beruhigen und schluckte seinen Frust hinunter. Enttäuscht von der Welt und sich selbst wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und schritt langsam ins Wohnzimmer. Als er hinein trat erblickte er Sugizo am Fenster stehend, wie er immer noch telefonierte. Er schien nicht mitzubekommen das Inoran den Raum betreten hatte und starrte aus dem Fenster, während er zustimmend nickte. "Ist gut, ich richte es ihm aus! Bis bald!...okay!" sprach er leise und legte auf. Seufzend dreht er sich um und erschrak leicht, als er Inoran an die Couch gelehnt erblickt. "Wer war das?" fragte Inoran etwas angespannt und Sugi kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. "Das war J! Er wollte mir bescheid sagen, dass Minako bei ihm ist und es ihr gut geht! Er wollte dich auch noch sprechen, aber ich hab ihm erzählt was gestern passiert ist und das es dir nicht gut geht und du noch schläfst! Hab nicht gewusst das du schon wach bist..." sprach Sugi vorsichtig und Inoran verschränkte schnaufend die Arme. "Was war denn mit Minako?" fragte er und starrte Geistesabwesend zu Boden. "Ihre Schwester hatte ihr übel mitgespielt und so ein besoffener Typ hatte sie gestern noch belästigt!" antwortete Sugi bedrückt und Inoran zog angewidert Luft durch seine Nase ein. "Dieses kranke Pack! Genau deshalb werde ich damit aufhören!" murmelte er wütend und Sugi zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. "Was meinst du damit, du wirst aufhören?" fragte Sugizo und Inoran vermied es in sein Gesicht zu schauen. "Ich werde die Band verlassen, Sugi!" antwortete Inoran entschlossen und Sugi dachte er höre nicht richtig. "Du willst was?" keuchte er und griff mit seiner Hand nach dem Fensterbrett um nicht den Halt zu verlieren. Inoran schwieg und starrte zur Tür, während Sugis Herz sich schmerzvoll verkrampfte und er um Fassung rang. "Ich...warum? Warum Inoran??" Doch Inoran schwieg weiter, was Sugi langsam aber sicher wütend machte und zornig trat er auf ihn zu und schlug mit seiner Hand auf die Couchlehne. "Verflucht noch mal Inoran! Rede endlich mit mir!" fauchte er ihn an und Inoran sah ihn ebenso erzürnt an. "Warum? Es ist ja wohl ganz allein meine Entscheidung ob ich in der Band bleibe oder nicht! Hier geht es um meine Zukunft und so wie gestern Abend soll sie bestimmt nicht aussehen!" sprach er vorwurfsvoll und Sugi atmete tief ein. "So...es ist also ganz allein deine Entscheidung! Gut! Ich bin dir also völlig egal!" sprach er leise und Inoran stöhnte genervt. "Darum geht es doch überhaupt gar nicht!" "Bitte??? Natürlich geht es darum Inoran! Ich kann nicht fassen dass du dich einfach hier hinstellst und mit der Tür ins Haus fällst ohne mir gegenüber auch nur einmal in den ganzen letzten Wochen ein Wort darüber zu verlieren und mir nicht mal die Chance gibst meine Meinung zu äußern! Hier geht es nicht nur um deine Zukunft! Hier geht es um unsere Zukunft, wann begreifst du das endlich!? Zu einer Beziehung gehören immer zwei, Inoran! Deine Probleme gehen mich genauso etwas an und du kannst nicht einfach etwas entscheiden und denken, dass ich das so hinnehme!" Inoran schnaufte verächtlich und sah zur Seite. "Ach ja? Gestern hast du es ja anscheinend auch einfach so hingenommen, dass ich Fremd gegangen bin! Du hast doch jetzt nur Angst, dass die Band deswegen auseinander bricht und du nicht mehr erfolgreich wirst!" BATSCH!!! Sugi hatte wütend mit der Hand ausgeholt und Inoran eine gewischt, worauf hin dieser ihn erschrocken ansah. "Glaubst du das im ernst? GLAUBST DU DAS WIRKLICH VON MIR, INORAN???" schrie Sugi ihn an und Inoran sah wieder finster zu Boden und schwieg. "WANN KOMMST DU ENDLICH VON DEINEM BESCHISSENEN EGOTRIP RUNTER?!! Deine arrogante Art mir gegenüber kotzt mich an! Seit drei Monaten behandelst du mich schon wie den letzten Abschaum und unterstellst mir Dinge, die in keinster Weise wahr sind und das weißt du auch! Warum? Warum verstehst du einfach nicht, dass ich dich brauche! Das ich ein Teil deines Lebens sein möchte...Macht es dir Spaß mich zu verletzen? Willst du mich loswerden? Wenn du mich nicht mehr liebst Inoran, dann sag es aber spiel nicht länger dieses Spiel mit mir!" sprach Sugizo verletzt und Inoran starrte Geistesabwesend an ihm vorbei und ballte seine Hände zu Fäusten. "Was willst du, Inoran?" fragte er leise und Inoran steckte seine Hände in die Hosentaschen und zuckte mit den Schultern. "Naja...anscheinend willst du jedenfalls nicht mit mir reden! Also hatte ich recht und ich bin dir doch völlig egal!" sprach Sugizo enttäuscht und Inoran funkelte ihn zornig an. "DAS IST NICHT WAHR!" schrie er ihn an und Sugizo platzte der Kragen. "DANN SEI ENDLICH EHRLICH ZU MIR UND ZEIG ES MIR AUCH!" Inoran stand da und rang nach Luft. Er war so wütend auf sich selbst und wusste einfach nicht was er sagen sollte. Egal was er tat, er machte es falsch und alles woran er geglaubt hatte war nur eine Wunschvorstellung, also warum nicht auch die Beziehung mit Sugi? Er zweifelte an allem!! Er zweifelte an seiner Existenz als Musiker, an seiner Zukunft und seinen Träumen, an echten Freunden und an der wahren Liebe... "Es hat doch eh keinen Sinn! Am Ende steh ich sowieso alleine da!" sprach Inoran bitter und Sugizo hatte endgültig genug. "Mach doch was du willst!" sprach er müde und griff sich seine Jacke und lief langsam aus dem Raum. "Wo willst du hin?" fragte Inoran und Sugizo blieb in der Tür stehen und sah sich noch mal mit traurigem Blick zu Inoran um. "Ich muss raus hier! Du hast eh kein einziges Wort von dem verstanden, was ich grade gesagt habe... Aber eins kann ich dir noch versichern! Glaube nicht das alles im Leben einfach ist! Es werden immer harte Zeiten voller Enttäuschungen und Zweifel kommen, doch es liegt an dir etwas daran zu ändern und zu entscheiden wie und mit wem du dich ihnen stellst! Wenn dir etwas wirklich wichtig ist Inoran, dann musst du auch darum kämpfen!" mit diesen Worten schloss er die Tür hinter sich und lies Inoran alleine zurück. "Sugi?" flüsterte er leise und starrte minutenlang auf die Tür, doch er kam nicht zurück... Eine bedrückende Stille umhüllte ihn und zitternd schloss Inoran seine Arme um sich. "Siehst du? Jetzt bin ich doch allein!" murmelte er vor sich hin und sein Herz schmerzte so sehr, das er es sich am liebsten heraus gerissen hätte. "DANN HAU DOCH AB!!!!!" schrie er aus voller Kehle und kauerte sich am Boden zusammen. ******************************** Eingemummelt in kuscheligem Bettzeug erwachte Minako langsam und blinzelte verschlafen umher. Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster auf ihr Gesicht und gähnend streckte sie sich unter der Decke und tastete nach J, doch das Bett war leer. Verwundert richtete sie sich auf und sah sich im Zimmer um. "Jun?" rief sie, doch niemand antwortete. Fragend stand sie aus dem Bett auf und tapste Barfuss durch die Wohnung. Kalter Wind zog am Boden entlang und es fröstelte ihr. Wo war J denn nur? Ihr Blick viel auf die Uhr im Flur und sie kratzte sich verlegen kichernd am Kopf. "Ehehe, oops! Schon zwei Uhr!" murmelte sie leise und ging in die Küche. Überrascht blieb sie stehen, als sie den Tisch gedeckt vorfand, mit einer kleinen Nachricht von J das er nur schnell etwas besorgen wäre. Grinsend setzte sie sich an den Tisch und begutachtete skeptisch das etwas angebrannte Omelett auf ihrem Teller. Ihr wurde ganz Warm ums Herz und lächelnd winkelte sie die Beine an und sah einfach nur eine Weile lang auf den gedeckten Tisch. Seit dem sie bei J war verging keine Minute in der sie nicht Schmetterlinge im Bauch hatte und in der sie J mit irgendeiner neuen kleinen, liebevollen Geste überraschte. Es war unglaublich wie schüchtern er doch war. Ständig versuchte er ihr gegenüber gelassen zu sein und neckte sie, doch dann hatte er diesen Blick...diesen sanften Blick, der ihre Knie ganz weich machte... Und dann seine vorsichtigen Annäherungsversuche! Es war wirklich zu süß und Minako dankte ihm so unendlich für seine liebevolle Fürsorge! Dadurch fühlte sie sich so sicher und geborgen bei ihm und hatte das Gefühl als wenn ihre Kraft und Lebenslust von Tag zu Tag mehr wuchs. Verträumt frühstückte sie in Ruhe und begann die Wohnung etwas aufzuräumen, als sich plötzlich ein Schlüssel im Türschloss drehte und J mit einer riesigen Kiste beladen die Wohnung betrat. Freudig kam sie ihm entgegen und sah ihn überrascht an. "Jun, da bist du ja endlich! Was schleppst du den da mit dir mit?" fragte sie und J grinste sie an und brachte die Kiste ins Schlafzimmer. "Tjaaa, das willst du wissen, nicht wahr? Sei nicht so neugierig, Baby!" "Hey, was heißt hier Baby? Komm mir bloß nicht mit solch plumpen Anmachen, klar?" Minako stemmte die Hände neben ihm in die Hüften und J lachte. "Och schade Zuckerschnute! Ich hätte gedacht du stehst auf so nen Kram!" feixte J und Minako hob ungläubig eine Augenbraue. "Zuckerschnute? Das wird ja immer schlimmer!" sprach sie panisch und J grinste und öffnete die Kiste. "Keine Angst, ab jetzt nenn ich dich nur noch meine kleine Fledermaus!" kicherte er und Minako schüttelte grinsend den Kopf und spähte ihm dann neugierig über die Schulter. Ihre Augen wurden immer größer als J ein riesiges Terrarium zum Vorschein brachte und es auf eine Kommode stellte. "Klein Ko-chan hat mir so leid getan in ihrer dunklen Kiste und da hab ich mir gedacht, sie sollte endlich ein schönes neues Heim bekommen!" sprach er aufgeregt und Minako starrte sprachlos auf den Glasbehälter, den J noch mit kleinen Steinen, Sand, Ästen und einem Totenschädel aus Keramik ausstattete. "Da wird sie sich aber freuen!" sprach Minako verlegen und holte die Vogelspinne vorsichtig aus ihrer Kiste und setzte sie lächelnd in das neue Terrarium. "Schau dir an was dieser verrückte Jun für dich gekauft hat! Jetzt gibt er dir auch noch ein ganz neues Zuhause!" sprach sie sanft zu dem Tier und bekam wildes Herzklopfen und rote Wangen. "Wie können wir ihm jemals dafür danken!" murmelte sie leise und sah schüchtern zu ihm auf. J sah ihr lange in die Augen und schüttelte leicht den Kopf. "Das...hab ich doch gern getan!" stammelte er und Minako kitzelte ihn in den Seiten. "Sei nicht so bescheiden!" lachte sie und das Kitzeln wandelte sich um in ein zärtliches Kraulen. J's ganzer Körper kribbelte bei ihrer Berührung und er beugte sich zu ihr runter und schmiegte sein Gesicht an ihr Haar. Ihr sinnlicher Duft stieg in seine Nase und Sehnsüchtig drückte er ihren Kopf mit seinen Armen an seinen Körper, während seine Hände sich durch ihre Haare gruben. Minako schloss die Augen und genoss es wie seine Finger ihre Kopfhaut und ihren Nacken massierten. Sie drehte ihren Kopf ein Stück und begann sacht seinen Hals mit Küssen zu erkunden und J seufzte leise, als er ab und zu ihre Zunge auf seiner Haut spürte, wie sie von seinem salzigen Geschmack kostete. Es war das erste Mal, das sie von sich aus die Initiative ergriffen hatte und Annäherungen machte. J bekam dabei eine Gänsehaut und suchte dann leidenschaftlich ihren Blick. Schwer atmend sahen sie sich an und Minako küsste ihn vorsichtig. Aufgeregt pumpte das Blut durch ihre Adern, als J sie langsam in Richtung Bett dirigierte und sie sich sacht darauf fallen ließen. J beugte sich über sie und sah lange auf sie hinab. Er streichelte über ihre Wange und lies seinen Finger über ihren Hals gleiten. Ernst blickten sie sich an und Minako atmete schnell als J mit seiner Hand über ihre Bluse fuhr und dann seine Finger ganz leicht über ihre Brust strichen. Minako bekam bei seiner Berührung eine Gänsehaut und J konnte ihre harten Brustwarzen unter dem dünnen Stoff fühlen. Er umschloss ihre Brust vorsichtig mit seiner ganzen Hand und massierte sie leicht während er seinen Kopf langsam senkte und Minako zärtlich küsste. Sie erwiderte seinen Kuss innig und fuhr mit ihren Händen Halt suchend durch sein Haar. Es war ein unglaublich schönes Gefühl, wenn er sie so berührte, doch als er plötzlich sein Knie zwischen ihre Beine legte und sein Schenkel in ihrem Schritt rieb, tat es etwas weh und angespannt löste sie sich von seinen Lippen. J bemerkte sofort den ängstlichen Ausdruck in ihren Augen und lies seine Hand wieder zu ihrem Gesicht wandern und streichelte lächelnd ihre Wange. "Ganz ruhig Mina-chan! Ich werde nicht weiter gehen! Das hatte ich auch nicht vor..." flüsterte er beruhigend und küsste ihr Augenlied. "Aber lass mich dich noch ein bisschen festhalten und deine Nähe genießen!" sprach er und Minako lächelte ihn dankbar an und nickte. J grinste und rollte sich neben ihr auf den Rücken und zog sie mit einem Ruck auf sich rauf. Minako blinzelt ihn überrascht an und grinste dann. "Willst du mir etwa das Kommando überlassen?" fragte sie und J nickte und schlang seine Arme um ihre Taille. "Damit ich gar nicht auf dumme Ideen kommen kann mein Fledermäuschen!" lachte er leise und Minako umrahmte mir ihren Armen seinen Kopf und küsste ihn dann leidenschaftlich. "Baka!" kicherte sie dann leise und begann Küsse überall auf seinem Gesicht und an seinem Hals zu verteilen, während J genussvoll die Augen schloss und mit seinen Händen ihren Rücken streichelte. Mit einmal klingelte das Telefon schrill und Minako hob fragend ihren Kopf. "Du solltest ran gehen!" sprach sie zu J und dieser nickte seufzend. Minako lies ihn aufstehen und sah J nach, wie er das Telefon vom Nachttisch griff und den Hörer an sein Ohr hielt. "Ja?" fragte er und sah etwas verwirrt drein, als Inorans Stimme zittrig durch den Hörer drang. "Junjun?? Inoran hier...ich...ich wollte fragen ob Sugi bei dir ist oder...ob er sich bei dir gemeldet hat?" Inoran atmete schwer und J fuhr sich besorgt durchs Haar. "Nein Ino...hier ist er nicht und er hat sich auch nicht gemeldet!" antwortete er vorsichtig und hörte wie Inoran nach Luft schnappte. "Was ist denn los?" fragte J doch keine Antwort drang durch den Hörer. "Inoran?...Inoran was hast du??" J begann aufgeregt im Zimmer auf und ab zu laufen und wechselte panische Blicke mit Minako, als er nur noch ein Schluchzen von Inoran vernahm und er herzerreisend anfing zu Weinen. "Junjun...ich bin so ein Idiot!!!...ich hasse mich so!" wimmerte Inoran und bekam einen regelrechten Heulkrampf. "Ich hab ihn vergrault...ich wollte das nicht...hehhh...ich wollte ihn nicht verletzten!" "Jetzt beruhige dich doch erstmal!" sprach J sanft auf ihn ein, doch sein Herz raste wie verrückt. "Ganz ruhig Inoran...schhschh!!" J schaffte es dass sich Inoran langsam etwas fing und setzte sich angespannt auf sein Bett. "Was ist den passiert?" fragte er vorsichtig und Inoran riss sich zusammen und sprach mit bebender Stimme. "Wir...haben uns gestritten und er ist gegangen! Er ist einfach gegangen und ich kann ihn nirgends finden! Weder bei dir, noch bei Ryuichi, nicht mal bei Shinya hat er sich gemeldet! Ich...ich mach mir solche Sorgen das ihm etwas passiert ist...und es ist alles meine Schuld!" wimmerte er leise und J zog beängstigt die Augenbrauen zusammen. Das Sugi sich nicht mal bei Shinya meldete beunruhigte ihn sehr und er überlegte angestrengt was er jetzt sagen sollte. "Wie lange ist er denn schon weg?" Inoran schluchzte und antwortete kaum hörbar. "Seit 3 Tagen!" "Was? Seit drei Tagen schon?" sprach J entsetzt und nun machte er sich auch große Sorgen. "Mensch Inoran! Was ist passiert? Was hast du gesagt, dass er einfach so spurlos verschwindet?" "Ich...ich habe ihm gesagt dass ich die Band verlassen werde!" sprach er leise und J dachte sein Herz würde stehen bleiben. Geschockt starrte er zu Boden und konnte erstmal einen Moment nichts sagen. Minako beobachtete ihn bedrückt und griff nach seiner Hand. J drückte sie fest und atmete tief ein. "Du willst die Band verlassen?" flüsterte er. "Aber...warum?" "Ich kann das alles einfach nicht! Ich dachte immer....ich dachte man würde spielen um eine Botschaft zu übermitteln...doch dabei dreht sich alles nur ums Geld! Der Traum vom unabhängigen Musiker ist doch nur Illusion...das weiß ich jetzt und ich will das einfach nicht! Außerdem könnt ihr alle viel besser spielen als ich...ich bin doch total unfähig! Ich schaff es ja noch nicht mal bei den Aufnahmen richtig zu spielen!" "So ein Quatsch!" sprach J sauer und Inoran hielt die Luft an. "Seit wann ist es dir bitte wichtig ob du besser spielst als wir? Zu mal es nicht mal stimmt, dass wir besser sind! Glaubst du das im Ernst was du mir hier grade erzählst? Soll ich dir das wirklich abkaufen? Das sind doch nur ausreden!" sprach J völlig ernst und Inoran konnte erstmal nicht antworten. "Inoran, ich kenn dich nun schon lange genug und ich weiß, dass du es liebst zu spielen! Du liebst die Musik und es war dir immer egal ob du erfolgreich bist damit oder nicht! Hauptsache du konntest spielen! Ja gut, ich gebe dir Recht was die Musikbranche angeht! Sie ist wirklich härter als gedacht und auch ich war schockiert zu sehen, wie menschlich unsere Idole in Wirklichkeit sind! Wie unmöglich sich doch einige aufführen, doch wer hat jemals behauptet das du auch so werden sollst? Hat das je einer Verlangt? Inoran ich frage dich, hat dir je einer aus unserer Band Vorwürfe gemacht weil du nervös bist wenn du vor Anderen spielen sollst oder dir das Gefühl gegeben, dass wir das nur wegen dem Geld tun?" "Nein..." flüsterte Inoran leise und J sprach sanft weiter. "Inoran, du bist kein schlechter Musiker! Du hast sogar etwas ganz Besonderes wovon sich so einige in dieser Branche etwas abschneiden könnten. Denn du spielst mit so viel Leidenschaft und Herz und ich weiß, dass dir Luna Sea viel bedeutet! Liebst du nicht auch den Klang von Ryuichis Stimme und diesen Rhythmus von Shinyas Schlagzeug, welcher dein Herz zum Rasen bringt und hast du schon vergessen wie viel Spaß wir beide haben wenn wir uns anspielen und was ist mit Sugi? Du inspirierst ihn und gibst ihm Kraft! Fühlst du denn nicht, wie sehr er sich wünscht mit dir zusammen auf der Bühne zu stehen? Hast du schon vergessen wie eure Gitarren sich liebevoll zuflüstern wenn ihr spielt? Warst du nicht derjenige der mich überredet hat ihn in die Band auf zu nehmen?" Inorans Hals war wie zugeschnürt und Tränen liefen ihm ununterbrochen die Wangen hinunter. "Ja..." wisperte er leise und seine Stimme versagte ihm. "Ich weiß, in der letzten Zeit ist vieles schief gelaufen, aber es wird sich auch wieder ändern! Du darfst nur nicht aufgeben und dein Ziel aus den Augen verlieren!" "Das ist es ja grade...Junjun...was ist denn mein Ziel? Ich weiß es nicht! Im Moment mach ich alles nur kaputt und ich kann verstehen das Sugi nichts mehr mit mir zu tun haben will, nach dem ich ihn so verletzt habe! Aber er ist auch so...so ein Idiot! Er hat sich die ganze Zeit von mir herumschubsen lassen und trotzdem hat er sich weiter um mich gekümmert und auf mich aufgepasst! Das hat wehgetan Jun...ich hab mich so schlecht gefühlt und hab es regelrecht provoziert das er wütend auf mich ist! Ich wollte nicht dass er sich wegen meinen dummen Depressionen den Kopf zerbricht und hab mich ohne es zu bemerken immer weiter von ihm entfernt! Und dann...dann bin ich an diesem Abend bei Yoshiki auch noch Fremd gegangen und er hat es gesehen...aber er hat mir verdammt noch mal keine Vorwürfe am nächsten Tag gemacht!!!! Warum??...warum tut er mir das an?" sprach Inoran schmerzverzerrt und J dachte einen Augenblick nach. "Bist du denn mit Absicht Fremd gegangen?" fragte er ruhig und Inoran antwortete leise. "Nein...ich habe es nicht mal richtig mitbekommen, weil mir irgend so ein Penner Drogen untergejubelt hat!" "Und meinst du nicht auch dass Sugi das mitbekommen hat? Er ist doch nicht dumm, Inoran! Glaubst du nicht er war sich die ganze Zeit bewusst was in deinem Kopf vorgeht? Jeder Andere hätte dich nach solchen Aktionen schon längst aufgegeben und wäre abgehauen, doch dass er weiterhin um dich gekämpft hat, beweist doch wie genau er dich kennt und das ihm klar war, dass du ihm nur etwas vormachst! Ich bin mir sicher dass er weiß wie sehr du dich im Moment mit Vorwürfen quälst und er weiß auch sicherlich dass du die Band nicht wirklich verlassen willst! Doch du darfst ihn dafür nicht auch noch vor den Kopf stoßen, in dem du nicht mehr mit ihm redest und dich selbst mit seiner Wut bestrafen willst! Es ist nichts falsch daran sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht! Warum machst du es euch so schwer? Dir ist doch längst klar, dass du ohne ihn nicht glücklich sein kannst und das ist das Ziel eines jeden Menschen, hab ich nicht Recht? Du wünschst dir doch auch glücklich zu sein, oder? Es liegt in deiner Hand..." Inoran schwieg eine Weile und dachte darüber nach. Ihm war so schwer ums Herz bei seinen Worten und leise schniefte er und kämpfte mit den Tränen. "Ja...ich will glücklich sein, Junjun!" sprach er mit bebender Stimme und vergrub seinen Kopf unter seinen Armen. "Woher weißt du das alles?" fragte er leise und J's Stimme erklang sacht durch den Hörer und schaffte es endlich, das Inorans Mauer zusammen brach. "Weil ich weiß, wie du dich fühlst! Ich habe bei dir den gleichen Fehler gemacht gehabt, erinnerst du dich?" Es fiel Inoran wieder ein und die Erkenntnis, dass er sich genauso verhielt wie J es getan hatte, nachdem er sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte, stach tief in sein Herz und ihm wurde plötzlich klar wie Sugi sich gefühlt haben musste die ganze Zeit. Eine bedrückende Leere breite sich in ihm aus und ihm wurde klar, was er eigentlich mit seinem Verhalten angerichtet hatte. "Ich bin so ein Dummkopf, Jun! Was hab ich getan?...Oh Gott Jun, was mach ich denn jetzt? Wo soll Sugi denn hin? Er hat doch nur uns? Er hatte so recht mich egoistisch zu nennen, ich habe verdrängt dass ich seine einzige Familie bin und mach ihm auch noch einen Vorwurf weil er um sie kämpft! Und jetzt...jetzt ist er weg! Ich hab ihn verloren..." sprach Inoran verzweifelt und J sagte einen Moment nichts und wünschte sich, er wäre bei Inoran um ihn in den Arm zu nehmen. "Noch ist es nicht zu spät, Inoran! Wenn du mit ihm wirklich glücklich sein willst, dann darfst du die Hoffnung nicht aufgeben! Das Glück ist manchmal näher als du denkst!" flüsterte er leise und sah auf in Minakos Augen. "Du musst nur endlich lernen zu vertrauen!" Seine Worte drangen tief in Inorans Herz und er fasste wieder ein bisschen Mut. "Ich muss ihn finden! Ich will nicht das er noch mehr leiden muss!" sprach er entschlossen und J nickte. "Das ist die richtige Einstellung! Gib dir ein bisschen Zeit in Ruhe über das alles nach zu denken! Und vor allem lass ihn an deinen Gedanken teilhaben!" Inoran schluckte und leise hauchte er ein "Danke Jun! Ich bin so froh das ich dich hab..." durch das Telefon und bekam fast einen Herzstillstand als er plötzlich hörte wie jemand die Wohnungstür aufschloss und sein Blut pumpte aufgeregt durch seine Adern. "Oh Gott...Jun! Die Tür, ich muss auflegen! Ich...glaub er kommt!" "Okay Inoran, du schaffst das! Ich glaub an dich!" sprach J noch einfühlsam und sie legten auf. Inoran hörte wie jemand die Tür hinter sich schloss und stand am ganzen Leib zitternd auf. Sein ganzer Körper kribbelte, als wenn er eingeschlafen wäre und ängstlich trat er auf den Flur. Es war dunkel und sein Herz schlug schnell als er Sugizo erblickte wie er still vor der Tür stand und ihn ausdruckslos ansah. "Sugi..." keuchte Inoran leise und war wie gelähmt. Er konnte nicht fassen, das Sugi wirklich vor ihm stand und er fragte sich ob er gekommen war um sich endgültig zu verabschieden oder weil er nicht wusste wohin? Inoran wusste gar nicht wo er anfangen sollte und panisch blickte er ihn an und bekam keinen Ton heraus. Er musste was sagen, schnell! Er musste irgendwas sagen, sonst würde er wieder gehen! Warum kam kein Laut über seine Lippen??? Verzweifelt liefen ihm Tränen über die Wangen und Sugizos kühler Blick bohrte sich tief in ihn hinein. Doch dann...dann senkte Sugi den Blick und atmete tief ein und aus. Dieses Geräusch wie er die Luft tief einzog und dann langsam wieder ausstieß beruhigte Inoran irgendwie und er hatte das Gefühl, dass Sugizo nicht gekommen war um ihm Lebewohl zu sagen. Dennoch schaffte er es irgendwie nicht die richtigen Worte zu finden und sah überrascht auf, als Sugi plötzlich auf ihn zu kam und an ihm vorbei ins Schlafzimmer ging. Was hatte er vor? Verwirrt folgte Inoran ihm und sah zu wie Sugi anfing ein paar Sachen ein zu packen. "Was...was machst du da?" fragte Inoran vorsichtig und Sugi packte schnell zu Ende, ohne ihn einmal anzusehen, schritt mit der Tasche auf ihn zu und lief in den Flur zurück. "Zieh deine Schuhe an! Wir machen einen kleinen Ausflug!" sprach Sugi geschafft und zog sich an. Inoran verstand zwar überhaupt gar nichts, doch er machte was Sugi sagte und zog seine Schuhe und Jacke an. "Und wohin?" fragte er etwas ängstlich und Sugi öffnete die Tür, trat dann auf ihn zu und nahm seine Hand, wobei er ihn einen kurzen Moment durchforschend ansah. "Das ist eine Überraschung!" antwortet er kurz und knapp und zog Inoran an der Hand aus der Wohnung und schloss sie ab. Inoran wurde ganz aufgeregt als er Sugizos festen Handdruck spürte und bekam rote Wangen. Ohne ein Wort stieg er mit ihm in sein Auto und Sugi fuhr los. Inoran saß bedrückt auf dem Beifahrerplatz und dachte angestrengt nach, was er sagen könnte. Er war so überrascht über Sugis spontane Entführung, dass er überhaupt nicht mehr wusste wie er mit der ganzen Situation umgehen sollte. Was hatte er mit ihm vor? Draußen begann es zu regen und beruhigend prasselten die Regentropfen gegen die Scheiben. Inoran lauschte ihnen eine Weile, während Sugi sich versuchte nur auf die Straße zu Konzentrieren. Die letzten Tage waren für ihn der reinste Horror gewesen und er war nah dran gewesen völlig auf zu geben. Er hatte viel nachgedacht über sich, die Band und über die Beziehung zu Inoran und letztendlich war es diese eine kleine Erinnerung, die ihn wieder hoffen lies und ihn bestärkte einen letzten Versuch zu wagen. Es war die Erinnerung daran, dass Inorans Wunsch für die Zukunft wäre, das Sugi immer bei ihm bleiben würde. An diesen Worten hing nun seine letzte Hoffnung und er kämpfte immer wieder mit den Tränen, wenn er einen kurzen Blick zu Inoran warf. Er war einfach schon froh, dass er mit ihm gekommen war und er betete still dass er das richtige tat und dieser Albtraum endlich ein Ende nahm. "Sugi...ich...ich hab gedacht du kommst nicht mehr zurück!" begann Inoran plötzlich leise und Sugi schluckte. "Ich war drauf und dran es nicht zu tun..." antwortete er ehrlich und Inoran atmete schwer. "Ich hab dich gesucht! Doch nicht mal Shinya wusste wo du stecktest!" sprach Inoran aufgeregt und Sugi seufzte. "Hättest du deine Worte denn bereut, wenn ich es dir so einfach gemacht hätte und bei Shinya untergetaucht wäre?" Seine Worte erwischten Inoran kalt und er konnte erstmal nicht antworten. Also hatte Sugi gewollt das er sich Sorgen machte...natürlich! Nur so konnte er wirklich begreifen wie sehr er Sugi brauchte.... Und nur deshalb verzichtete er auf den Beistand seines besten Freundes und schlug sich die ganzen Tage alleine mit seinem Kummer rum. "Warum musste es soweit kommen..." murmelte Inoran traurig und starrte auf seine Hände. Das alles war seine Schuld gewesen! "Zerbrich dir jetzt bitte nicht den Kopf, Inoran! Lass uns darüber reden wenn wir da sind, okay?" Inoran nickte und so fuhren sie schweigend weiter. Inoran wurde immer neugieriger wohin Sugi ihn führte, als sie plötzlich die Hauptstraße verließen und auf einer Landstraße einen Berg hinauf fuhren. Die Häuser wurden immer weniger und nach ein paar Stunden fuhren sie durch den dichtesten Wald. Es fing an zu dämmern draußen und ohne es zu merken, schlummerte Inoran langsam vor Erschöpfung weg. Nach fast 3 Stunden fahrt hielt Sugizo den Wagen an und schaltete den Motor aus. Er drehte seinen Kopf zu Inoran und beobachtete ihn eine Zeitlang wie er schlief. Doch sein Herz tat weh, als er bemerkte wie seine Hände ängstlich zu Fäusten geballt waren und seine Augenbrauen sich schmerzverzerrt zusammen zogen. Er träumte schon wieder schlecht... Wie oft war er nachts schon wach geworden, als Inoran leise im Schlaf weinte und wie sehr wünschte er sich ihn endlich von diesem ganzen Kummer zu befreien. Wenn er es nur zulassen würde...war er nicht der Richtige? Hatte das alles wirklich keinen Sinn mehr? Sugizo streckte vorsichtig seine Hand aus und lies sie zittrig über Inorans Gesicht gleiten ohne ihn dabei zu berühren, doch dann zog er sie ängstlich wieder zurück. Er musste jetzt hart bleiben. Inoran hatte ihn zu tief verletzt und auch wenn er es nicht wirklich gewollt hatte, so musste er das irgendwie begreifen, ansonsten wäre wirklich alles vorbei. Sugizo atmete tief durch und versuchte alle pessimistischen Gedanken bei Seite zu schieben. Sie waren jetzt hier! Was auch immer in Inorans Kopf vorging, vielleicht würde dieser Ausflug ihn endlich zur Ruhe bringen. Sugizo sah zum Fenster hinaus und seufzte. "Wir zwei haben echt viel durchgemacht die letzten Monate...wird Zeit das wir auf andere Gedanken kommen!" murmelte er leise und stieg aus. Als er die Tür schloss wachte Inoran aus seinen Träumen auf und sah sich verwirrt um. Für einen Kurzen Augenblick wusste er nicht warum er in einem Auto saß, doch dann kehrte die Erinnerung zurück und fragend öffnete er die Tür und stieg aus. Klare, kalte Luft strömte bei seinem ersten Atemzug durch seine Lunge und der Duft von Kiefern stieg in seine Nase und erfrischte seine Sinne. Es war dunkel, doch er konnte den Bambus im Wind rascheln hören und sonst nichts... Keine Autos, keine Menschen, keine Musik...jedenfalls nicht diese Art von Musik die er gewohnt war. Doch das Rauschen des Waldes und die Geräusche der Tiere die in ihm wohnten klangen genauso melodisch und harmonisch wie jedes Lied das er in seinem Leben gehört hatte. Inoran war für einen Augenblick gefangen von diesem Frieden und richtete dann überrascht seinen Blick auf das alte Holzhaus vor ihm. Eigentlich waren es eher mehrere kleine Hütten die sich versteckt durch den Wald schlängelten und in der Mitte war ein etwas größeres Exemplar, durch dessen Papierschiebtüren sanftes Licht flackerte und auf der Eingangstür ein großes Willkommen-Schild befestigt war. Inoran bekam ein merkwürdiges Gefühl im Bauch und war ganz aufgeregt. Er kannte diesen Ort! Alles war ihm so vertraut. Der Geruch und die Geräusche von dem Kies unter seinen Füßen, als er langsam einen Schritt tat... Das Zuschlagen des Kofferraumes riss ihn wieder aus seinen Gedanken und er sah fragend zu Sugizo, der mit den Sachen beladen auf ihn zukam. "Wo sind wir hier?" fragte er ihn und Sugi blieb stehen und sah leicht lächelnd zu dem Haus. "In den östlichen Bergen von Gifu! Ich habe hier für ein paar Tage ein Zimmer für uns gemietet!" antwortet Sugi etwas verlegen und Inoran schien völlig geistesabwesend. "Ich war hier schon einmal! Mit meiner Familie....aber das ist schon lange her." Sprach Inoran leise und Sugizo sah ihn sanft an. "Ich weiß! Komm! Trödel nicht so lange, sonst bekommen wir kein Abendbrot mehr!" Sugi lief langsam zum mittleren Haus und Inoran sah ihm erst verwirrt nach und folgte ihm dann schnell. Woher wusste Sugizo, dass er schon mal hier war und was hatte er vor? Doch auf Inoran wartete noch eine weitere Überraschung und als er mit Sugi an der Rezeption stand, wo dieser mit einem netten alten Opa eine Unterhaltung führte und die Zimmerschlüssel bekam, dachte er, er traue seinen Ohren nicht, als plötzlich hinter ihm die Stimmen seiner kleinen Brüder erklangen. "Yeah! Ich hab dir doch gesagt das ich ein Auto gehört habe!" sprach der eine zum anderen und als sich Inoran mit einem völlig baffen Gesichtsausdruck umdrehte, sah er direkt in die zwei grinsenden Gesichter seiner Brüder. "Oni-saaaaan!" sangen beide im Chor und boxten ihm sanft in die Seiten. "Sato-chan! Kazu-chan!!!! Was macht ihr denn hier???" fragte Inoran völlig perplex und die beiden Jungs funkelten ihn hinterhältig an. "Na hör mal, wir wollten dich nur brüderlich empfangen! Schließlich haben wir dich ja schon ewig nicht mehr gesehen!" schmollte Satoru und Kazuya nickte zustimmend. "Außerdem seit ihr zu spät! Wir haben extra mit dem Essen gewartet und Mama hat sich schon Sorgen gemacht!" Inoran blinzelte und sah nun gar nicht mehr durch. Träumte er noch, oder was war hier eigentlich los? "Entschuldigt, es hat geregnet und ich konnte deshalb nicht so schnell fahren!" sprach Sugi auch noch plötzlich und Kazuya und Satoru grinsten ihn an und begrüßten ihn mit einem "Lebe Lange und in Frieden" Handzeichen aus Raumschiff Enterprise. "Sugi-kuuuuun!" freuten sich die beiden Jungs, als Sugizo das Zeichen lachend erwiderte und nahmen ihm das Gepäck ab. "Na ja! Ist ja jetzt auch egal! Kommt lieber schnell mit! Sonst stirbt Papa noch vor Hunger!" feixte Kazuya und lief mit den Taschen aus einem Seitenausgang raus, während Satoru, Inoran und Sugi am Ärmel hinterher zog. Inoran warf einen völlig hilflosen Blick zu Sugi, der ihn nur Schulterzuckend angrinste und sie folgten den Jungs in eines der kleineren Häuser nebenan. Kapitel 11: Wiedergeburt ------------------------ ************************** Halli Hallo! *wink* Weidaaaa gehts! ^ö^ Vielen Dank für eure lieben Kommentare und um es klar zu stellen, die Namen der Charaktere aus Inorans Familie sind von mir frei erfunden! ^^ Es stimmt zwar das Ino zwei kleine Brüder hat, aber wie die heißen is mir völlig unbekannt! Und ja liebe Lolli, der eine Name war insperiert von einer gewissen Schildkröte! XDDDDDD Öhm, also ich mag das kapitel und ich hoffe es is euch nicht zu schnulzig! u.u Is aber noch nicht das letzte! ^^ Kommen noch 2! So, dann mal viel Spaß mit unseren beiden hübschen! *.* Ach und ein Mega Sorry für alle Shin und Ryu Fans! Ich habe diese Geschichte schon seit fast nem Jahr im Kopf und es fällt mir schwer sie noch einzu bringen, weil es ja mehr um die Beziehung Sugi-J-Ino geht! Aber sie tauchen natürlich nochmal auf und im vierten Teil bekommen sie wieder eine größere Rolle! Versprochen! ^^ eure Kasu ************************* 11.Kapitel: Wiedergeburt Als sie die kleine Hütte betraten, saß Inorans Vater auf dem Boden an einem, mit den köstlichsten Essen, beladenen Tisch und blickte erfreut auf, als sie sich ihm näherten. "Oh wie schön! Da seid ihr ja! Setzt euch! Setzt euch! Lasst uns endlich essen!" wedelte er mit der Hand und Inoran begrüßte ihn respektvoll, genauso wie Sugizo und sah sich fragend um. "Wo ist Mama?" Doch schon kam sie aus einem Nebenzimmer gestürmt, als sie Inorans Stimme erkannt hatte und fiel ihm mit leuchtenden Augen um den Hals. "Shinobu, Schätzchen! Endlich seid ihr da! Ich hab mir schon Sorgen gemacht!" sie löste sich kurz von ihm und musterte ihn mit einem besorgten Blick. "Mensch Junge, du hast mir so gefehlt!" Wieder nahm sie ihn in den Arm und Inoran schloss seine Augen und umarmte sie genauso fest. In diesem Augenblick wurde ihm Bewusst wie sehr sie auch ihm gefehlt hatte und am liebsten hätte er sie nie wieder los gelassen. "Mama..." flüsterte er und seine Mutter spürte sofort, dass ihn irgendwas bedrückte, doch sie würden noch genug Zeit haben alles zu erfahren. "Schon gut!" sprach sie beruhigend auf ihn ein und tätschelte seine Haare. "Jetzt seit ihr ja endlich da und ich hab extra deine Lieblingssachen gekocht!" sie löste sich lächelnd von ihm und deutete auf den Tisch. Inoran war so überwältigt von dem Allen, dass er fast wieder angefangen hätte zu weinen, aber er wollte den schönen Abend nicht mit Tränen begrüßen und so nickte er nur und lächelte zurück. Sugizo stand etwas weiter Abseits und beobachtete das Alles. Anscheinend war es die richtige Entscheidung gewesen, Inoran zu seiner Familie zu bringen und er war froh, dass er sich so zu freuen schien. Doch so schön dieses Wiedersehen auch war, in Sugizos Innerem tat es furchtbar weh. Nicht nur das Geschehen der letzte Tage lastete noch schwer auf ihm, auch die Tatsache das er mit Inoran die einzige Familie verlieren würde, die er je geliebt hatte, ließ ihn innerlich verzweifeln. Er kam sich einen Augenblick lang vor wie ein Außenseiter... Wie ein streunender Hund, der gefunden wurde und nun kurz davor war wieder auf die Straße gesetzt zu werden, weil man genug von ihm hatte. "Sugi-chan?" erklang plötzlich die Stimme von Inorans Mutter neben ihm. Er schrak aus seinen Gedanken auf und sah sie verwirrt an. Sie zog besorgt die Augenbraue zusammen, als sie in seine traurigen Augen sah und legte ihre Hand auf seine Wange. "...ist alles okay?" fragte sie leise und Sugizo schluckte seinen Kummer runter und lächelte sie leicht an. "Ja! Ich war nur im Gedanken!" antwortet er und Inos Mutter zog ein Gesicht, als wenn sie ihm kein Wort glauben würde. Doch dann schüttelte sie ihren Kopf und streckte ihre Arme nach ihm aus. "Jetzt lass dich doch erstmal richtig begrüßen!" sprach sie liebevoll und nahm auch ihn fest in die Arme. Sugizo war zuerst ziemlich überrascht darüber, aber dann genoss er diese Mütterliche Wärme, die er selten gespürt hatte in seinem Leben und drückte sie fest. "So! Und nun, lasst uns essen! Ist bestimmt schon alles kalt!" meckerte sie und Sugizo konnte nicht anders und musste grinsen. Er setzte sich zu Inoran, der von seinen kleinen Brüdern ihre neusten Dummheiten berichtet bekam und sie begannen mit dem köstlichen Abendmahl. Während des Essens unterhielten sie sich unbeschwert und Inoran entspannte sich in dieser vertrauten Atmosphäre immer mehr und fühlte sich irgendwie sicher. Er fragte seine Brüder über die Schule aus und sofort hielt sein Vater eine Predigt darüber, wie oft sie doch beschwerden von den Lehrern bekommen würden. Kazuya und Satoru rollten genervt mit den Augen und versuchten sich zu verteidigen, woraufhin Inoran grinsen musste und anfing sie zu unterstützen. "Also ich erinnere mich ja noch ganz stark, dass mir Mutter von dir was aus der Schulzeit erzählt hatte...wie war das noch gleich? Eine gebrochene Nase wegen eines Streites um eine Autospielkarte? Und war da nicht noch die Geschichte mit den Kakerlaken in der Tasche der Direktorin?" Inorans Vater riss weit die Augen auf und sah finster zu seiner Frau, die fies anfing zu Lachen. "Das ist was völlig anderes gewesen!" schnaufte sein Vater und verschränkte bockig die Arme. "Diese Spielkarte hatte mir mein Papa geschenkt gehabt und dieser blöde Junge hat sie mir einfach weggenommen! Außerdem war seine Nase eh hässlich!" schmollte er und alle fingen an zu Lachen. "Boaaaa!! Wie cool, Papa! Habt ihr euch richtig geprügelt?" fragte Satoru aufgeregt und seine und Kazuyas Augen leuchtete beeindruckt. "Naja, ihr müsst wissen ich hab damals geboxt und war ziemlich berüchtigt auf dem Schulhof! Mit mir hat sich niemand anlegen können!" prahlte er stolz und bekam von Inos Mutter den Ellbogen in die Seite gerammt und sie zischte leise ein: "Übertreib nicht!" in seine Richtung. "Schließlich war ich diejenige die dich geschlagen hatte!" feixte sie und er lief knallrot an. "Wie jetzt? Du hast dich mit Papa geprügelt?" fragte Inoran überrascht und seine Mutter grinste breit. "Ich war im Karate-Kurs! Und der Herr dachte er hätte leichtes Spiel mit mir und ich würde ihm zu Füßen legen wenn er mir mal zuzwinkert. Tja, ich hab schon immer solch plumpe Anmachen gehasst! Ich hab ihn heraus gefordert und er hat verloren! Danach lag er mir, im wahrsten Sinne des Wortes, zu Füßen!" lachte sie und nun war es Inorans Vater der ihr in die Seite piekste. "Das war unfair! Ich konnte doch nicht diese schöne Nase gefährden! Aber das ganze hatte auch seine Vorteile, denn ich glaube ich wurde noch nie so liebvoll verarztet!" lächelte er und beide sahen sich einen Moment sanft an. Inoran wurde ganz warm ums Herz, als er das sah und bemerkte plötzlich das Sugizo ihn beobachtet. Sein Herz begann furchtbar zu rasen und er drehte seinen Kopf langsam zu ihm und sah ihn schüchtern an. Es schlug auf sie ein wie ein Schlag. Man konnte die Spannung zwischen den Beiden richtig knistern hören und sie waren wie verzaubert von einander. Sugizos Augen waren so klar wie Wasser und verlegen senkte er den Blick. Inoran war für einen Moment wie gebannt. Sein ganzer Körper kribbelte und er spürte eine Mischung aus tiefster Sehnsucht und Reue in seinem Inneren. Wie konnte er auch nur einen Augenblick an Sugizos Liebe zweifeln??? Inorans Mutter beobachtete die Beiden und seufzte leise. Dann stand sie auf und klatschte in die Hände. "So! Schluss mit der Märchenstunde! Für euch Zwei heißt es, ab ins Bett!" sprach sie zu Kazuya und Satoru, die zwar erst protestieren wollten, aber dann lachend die Flucht ergriffen als ihre Mutter sich in Kampfpose stellte und ihre restlichen Karatekünste mehr schlecht als recht demonstrierte. Dann stemmte sie die Hände in die Hüften und sah zu dem Rest. "Shinobu mein Schatz, du hilfst mir beim Abräumen und Spülen und dein Vater kann mit Sugi-chan erstmal die Sachen zu eurer Hütte nebenan bringen!" befahl sie und Inoran stand auf und fing an den Tisch abzuräumen. Sein Vater tat sich da etwas schwerer und richtete sich grummelnd auf. "Der Junge ist doch stark genug! Schafft der das denn nicht allein?" maulte er und Sugi kratzte sich schüchtern am Hinterkopf. "Natürlich! Kein Problem! Ich schaff das schon!" sprach er und nahm die Taschen und wollte los, als Inorans Vater zu lachen anfing und ihm eine Tasche abnahm. "War nur ein Scherz, kleiner! Ich muss dir ja auch noch zeigen wo der Stromgenerator ist!" beruhigte er ihn und sie liefen zusammen zum Nachbarhaus. Inoran hatte während dessen, alles abgeräumt und stand mit einem Handtuch bewaffnet neben seiner Mutter an der Spüle und wartete auf das Geschirr zum Abtrocknen. Seine Mutter summte nebenbei ein Lied, wie er es schon von früher kannte und verträumt lauschte er diesen vertrauten Klängen. "Habt ihr euch gestritten?" fragte sie plötzlich leise und Inoran sah überrascht auf. "Wie meinst du das?" fragte er verwirrt und sie lächelte ihn kurz an und reichte ihm eine Schüssel zum Trocknen. "Na ja, du und Sugi-chan...ihr habt den ganzen Abend kein Wort miteinender gesprochen! Du hast nicht gewusst das wir hier sind, oder?" Inoran schüttelte den Kopf und stellte die getrocknete Schüssel bei Seite. "Ich war auch sehr überrascht als Sugi-chan mich vorgestern plötzlich anrief und fragte ob wir Zeit hätten. Er hat erzählt, dass es dir im Moment nicht so gut geht und du vielleicht mal wieder ein bisschen Abwechslung brauchst. Eigentlich wollte er mit dir zu uns nach Hause kommen, aber als wir ihm erzählten dass wir in den Urlaub fahren wollten, zögerte er nicht lange und wollte auch mit. Er hat mir zwar nicht gesagt was bei euch passiert ist, aber er klang ziemlich verzweifelt und traurig. Ich bin fast gestorben vor Sorge um dich, weil du dich ja nun auch schon so lang nicht mehr gemeldet hattest und ich eigentlich dachte dir geht es gut bei Sugi und nun dieser Anruf und dieser spontane Besuch! Ich hab gemerkt das ich überhaupt nicht mehr weiß was bei dir so los ist und das hat mir schon ziemlich Angst gemacht..." sprach sie ernst und Inoran senkte bedrückt den Blick. "Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe...es stimmt, wir haben uns gestritten! Eigentlich streiten wir uns seit 3 Monaten fast ununterbrochen." Erzählte Inoran schweren Herzens und seine Mutter sah ihn traurig an. "Aber es ist nicht Sugis Schuld, sondern meine...seit dem wir einen Plattenvertrag haben bin ich irgendwie immer mehr in Depressionen verfallen und hab meinen Frust an Sugi ausgelassen." Inoran stellte die letzte Schale bei Seite, drehte sich dann um und lehnte sich gegen die Tischkante. "Ich habe geglaubt ich wäre zu nichts fähig und hab mich im Selbstmitleid ertränkt. Dann hat Sugi auch immer versucht mir zu helfen und hatte eine Engelsgeduld, doch das hat mich irgendwie wütend gemacht und ich hab ihn von mir gestoßen und verletzt. Ich konnte nicht begreifen warum er mit jemanden wie mir zusammen sein wollte und vor ein paar Tagen ging es dann so weit, dass er einfach abgehauen ist und mich alleine gelassen hat. Erst war ich froh, weil ich dachte, dass ich ihn so wenigstens nicht mehr verletzen könnte und er endlich frei von mir wäre, aber heute habe ich begriffen, dass ich ihn mehr damit verletzt habe, indem ich ihn nicht mehr bei mir haben wollte. Ich hab ihn gesucht und dann stand er plötzlich vor meiner Tür und hat mich hierher gebracht, doch ich weiß einfach nicht was ich zu ihm sagen soll...ich kann das nie wieder gut machen was ich getan habe!" sprach er verzweifelt und seine Mutter legte liebevoll den Arm um seine Schultern und kraulte ihm sanft durch die Haare. "Jeder macht einmal Fehler, Nobu-chan! In deinem Alter ist es normal dass man nicht weiß wohin mit sich und man die Welt um sich überhaupt nicht versteht! Ich kenne auch diese Gefühl von Hilflosigkeit, als wenn jeder einem den Rücke zukehren würde und es ist schwer seinen Weg daraus zu finde. Doch du hast Menschen an deiner Seite, die dich so lieben wie du bist! Auch mit deinen ganzen Fehlern! Da wäre Jun, deine Brüder, dein Vater und ich und vor allem Yasuhiro! Er hat das Alles nur für dich getan und ich werde fast neidisch darauf, wie sehr er dich liebt. Wie sieht es denn in deinem Herzen aus? Liebst du ihn noch?" fragte sie sanft und Inoran sah sie schüchtern an. "Mehr als je zuvor..." antwortete er ehrlich und sein Herz schlug so heftig in seiner Brust, das seine Mutter es schon hören konnte und ihre andere Hand sacht darauf legte. "Dann wird auch alles wieder gut! Und keine Angst, wenn du auf deine Gefühle vertraust, dann wirst du auch die richtigen Worte finden!" sprach sie einfühlsam und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Inoran schloss dabei die Augen und umarmte sie dankbar. "Ich hab dich so lieb!" flüsterte er zu ihr und sie streichelte über seinen Rücken. "Ich dich auch mein Junge...ich dich auch!" dann löste sie sich von ihm und atmete tief durch. "Aber lass uns jetzt zurück gehen, sonst fang ich noch an zu heulen!" lächelte sie mit glasigen Augen und Inoran nickte. Sie gingen zurück ins Wohnzimmer und Inorans Mutter sah sich überrascht um. "Was denn? Ist mein Mann immer noch nicht zurück? Er sollte doch nur die Taschen rüber tragen!" meckerte sie und Inoran grinste. "Ich wollt jetzt eh rüber gehen! Ich schick ihn dann wieder zurück! Gute Nacht!" sprach Inoran sanft, küsste sie noch mal auf die Wange und ging hinaus. Draußen war schon tiefste Nacht und die Hütten standen zur östlichen Seite hin, an einem tiefen Abhang. Man hatte einen Atemberaubenden Blick über die Berge von Gifu und Inoran blieb noch einen Moment vor dem Hütteneingang stehen und genoss die Aussicht. Er hatte ganz vergessen wie schön es hier war und hatte das Gefühl, als wenn er alle Probleme und Depressionen in der Stadt zurück gelassen hätte. Einzig allein der Wunsch sich mit Sugi zu versöhnen machte ihn nervös und noch einmal tief Luft holend, trat er leise in die Hütte. Er zog sich im Gang die Schuhe aus und wollte grade in den Aufenthaltsraum treten, als er ruhig die Stimme seines Vaters daraus hörte. "Sag mal Yasuhiro...kann ich dich etwas fragen?" Inoran blieb überrascht stehen. So vorsichtig hatte er seinen Vater noch nie sprechen hören und seine Neugierde über die Frage war einfach zu groß! Also lehnte er sich an die Wand und lauschte heimlich. Sugi war grade dabei die Sachen aus zu packen, sah fragend zu ihm auf und setzte sich aufs Bett. "Ähm...natürlich!" antwortete er verwirrt und Inorans Vater setzte sich zu ihm. "Ich wollte...na ja, ich würde gern wissen, wie es so läuft bei euch! Also mit der Musik?!" fragte er etwas verlegen und Sugi wusste erst nicht so recht was das alles sollte und antwortete ehrlich. "Also, wir haben jetzt unser erstes Album raus gebracht und es scheint sich schon ganz gut zu verkaufen! In drei Wochen wollten wir eigentlich auf Tour gehen..." erzählte er mit gemischten Gefühlen und musste daran denken, was sie jetzt ohne Inoran machen würden, wenn er wirklich gehen würde... "Aha...so! Na das klingt ja ganz gut!" sprach Inos Vater erfreut und schwieg einen Moment, um nach Worten zu suchen. "Und wie...wie macht sich mein Junge so?" sprudelte es dann einfach aus ihm heraus und als Sugi ihn ansah, bemerkte er das er richtig aufgeregt zu sein schien. Was sollte er ihm jetzt sagen???? "Na ja...Er hasst unseren Produzenten und wird nervös wenn er vor anderen Leuten spielen muss!" fing Sugi an zu erzählen und Inoran hielt die Luft an. Warum erzählte er ihm dass??? Doch bevor Inoran wütend aus seinem Versteck stürzen konnte, sprach Sugi plötzlich weiter und seine Worte ließen sein Herz still stehen. "Aber er ist ein sehr guter Gitarist und hat eine besondere Art zu spielen! Er ist nicht perfekt, aber das ist keiner von uns! Doch Shinobu lernt sehr schnell und hat ein unheimlich gutes Gespür für harmonische Klänge und Melodien! Doch was ich am meisten bei ihm bewundere ist seine Anspruchslosigkeit! Für ihn zählt nicht das Geld! Er will keinen Erfolg! Er will einfach nur Musik machen und das fühlt man wenn er spielt...man spürt dieses Zwanglose und freie! Als wenn man eine andere Welt betritt und die Zeit keine Rolle mehr spielt! Ich mag vielleicht von uns Beiden technisch besser spielen können, aber Shinobu schafft es viel besser dieses Unabhängige und Gefühlvolle zu verkörpern, was wir mit unserer Band ja erreichen wollten! Ich glaube er ist sich gar nicht darüber Bewusst wie sehr er in dieser Weise ein Vorbild für mich ist!" lachte Sugi leise und Inoran rang nach Luft. Sugizos Worte überraschten ihn so sehr, dass er völlig aus dem Konzept geraten war. Er hatte wirklich keine Ahnung gehabt, dass er so über ihn dachte... Inorans Vater lachte leise mit und sah mit leuchtenden Augen zu Sugi auf. "Ja, dass ist mein Sohn! Er wollte schon immer seinen Kopf durchsetzte und mag es gar nicht wenn man ihm Vorschriften macht! Ich war ja auch erst sehr skeptisch als er eines Tages ankam und erzählte, dass er die Schule für die Musik abbricht! Ich war so wütend und hatte Angst, dass er das nicht packen würde und ich ihn nicht davon abhalten könnte in sein Verderben zu rennen! Ich wusste dass er das durchziehen würde, denn den sturen Kopf hat er von seiner Mutter!" bemerkte er Augen rollend und Inoran musste leicht lächeln. "Doch ich glaube er hatte das missverstanden, denn seit dem redet er kaum noch mit mir... Ich wollte ihn nicht daran hindern Musik zu machen! Im Grunde bin ich sehr stolz, weil er auf eigenen Beinen stehen wollte und das auch geschafft hat, aber ich bin sehr schlecht darin meine Gefühle ihm gegenüber aus zu drücken!" seufzte er leise und Sugizo grinste verträumt. "Da kenn ich noch jemanden!" bemerkte er sarkastisch und Inoran fühlte sich ertappt. "Ich denke nicht dass er böse auf sie ist, Herr Inoue!" sprach Sugi weiter und sein Herz wurde immer schwerer bei diesem Gespräch. "Er fühlt glaube ich schon dass sie stolz auf ihn sind und er weiß, dass er sich auf sie verlassen kann! Doch im Moment zweifelt er etwas an seinem Können und an seiner Kraft und da ich ihm irgendwie nicht so richtig weiter helfen kann, denke ich dass es vielleicht nicht schlecht wäre, wenn sie ihm das sagen!" Bittend sah Sugizo in seine Augen und Inorans Vater nickte und legte seine Hand auf Sugis Schulter. "Danke Yasuhiro, dass du mir das erzählt hast! Ich wollte schon lange mal alleine mit dir reden!" sprach er lächelnd und Sugizo wusste gar nicht so recht was er antworten sollte und verbeugte sich einfach leicht in seine Richtung. "Es ist wirklich schade..." sprach Inorans Vater plötzlich ernst und Sugi sah fragend zu ihm auf. "Es ist schade dass du so viele Probleme mit deiner Familie hast! Du bist ein wirklich guter Junge und ich kann nicht verstehen was für ein Vater das ist, der das nicht erkennt!" Sugizo blinzelte sprachlos und stand aufgeregt auf und verbeugte sich tief und voller Respekt vor dem Mann vor ihm. "Vielen Dank, Herr Inoue!" sprach er und Inorans Vater bemerkte wie er zu zittern begann. "Ist schon gut! Du kannst mich ruhig Yuichiro nennen, schließlich bist du ja fast so was wie mein Schwiegersohn!" sprach er sanft, stand ebenfalls auf und legte seine Hand liebevoll auf Sugizos Kopf. Dieser fühlte für einen kleinen Augenblick ein Glücksgefühl in seinem Bauch, dass er nicht beschreiben konnte und traute sich gar nicht, sich aus dieser Verbeugung aufzurichten. Die Worte von Yuichiro bedeuteten ihm so unglaublich viel und doch war die Freude getrübt bei dem Gedanken an Inoran. "Wenn du Probleme haben solltest, kannst du auch gerne mal zu mir kommen, okay? Und nun hör auf dich zu verbeugen, ich bin doch kein Gott!" lachte er und Sugizo richtete sich langsam auf und sah ihn dankbar an. "Okay Yuichiro-Kun! Vielen Dank! Ich werde daran denken!" lächelte er und Yuichiro nickte erfreut. "Dann schlaf gut und morgen gehen wir dann zusammen Wandern!" sprach er froh und nachdem auch Sugi ihm eine gute Nacht gewünscht hatte, verschwand er aus der Hütte und Sugi packte mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, die Sachen weiter aus. Inoran hatte sich im Bad versteckt, als sein Vater ging und legte fassungslos sein Gesicht in seine Hände. Er hatte ihn Schwiegersohn genannt!!! Er konnte nicht glauben, dass das eben wirklich sein Vater war und sein Herz stach bei dem Gedanken daran, wie Sugi sich wohl dabei gefühlt haben musste. Er musste zu ihm! Er wollte ihn endlich von seinen Qualen erlösen und betete um etwas Mut um ihm, nach all dem Ganzen noch in die Augen blicken zu können. Er schämte sich so sehr für sein Verhalten Sugi gegenüber, doch er durfte nicht wieder anfangen zu denken Sugizo wäre ohne ihn besser aufgehoben! Sugizo brauchte ihn! Endlich hatte er das begriffen... Langsam trat er aus dem Bad und sein Bauch schmerzte vor Aufregung. Er lief in das Zimmer und Sugizo blickte grade auf in seine Richtung, als er ein paar Sachen in einen der riesigen japanischen Wandschränke packen wollte. "Ino!" sprach er überrascht und blieb vor ihm stehen. "Ich hab dich gar nicht kommen hören!" Inorans Adrenalinspiegel schoss rasant in die Höhe, als er in Sugizo Augen sah und dieser ihn mit diesem völlig hilflosen Blick beobachtete. "Ich sollte Papa rüber schicken!" sprudelte es aus Ino heraus und er ärgerte sich über diesen dummen Satz, über alle maßen. "Ach so...der ist eben gegangen!" sprach Sugi und sah erwartungsvoll in Inorans Augen. Er hatte keine Ahnung, wie Inoran auf das alles reagieren würde und hoffte, dass er jetzt irgendwie mit ihm reden würde... "Ich weiß...." Murmelte Ino und sah verzweifelt zurück. Wie sollte er nur anfangen??? Die Stimmung zwischen den Beiden war so angespannt, dass Inoran immer mehr in Panik verfiel und sich total unwohl fühlte in seiner Haut. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit in der sie sich einfach nur ansahen und sie das Gefühl hatten, als würde eine Schalldichte Wand sie voneinander trennen. Sugizo senkte irgendwann traurig den Blick und legte die Sachen in den Schrank. "Ich denke der Tag heute war ziemlich anstrengend! Lass uns am besten einfach schlafen gehen!" sprach er ruhig und verschwand im Bad. Inoran stand wie angewurzelt an der gleichen Stelle und starrte ins Nichts. War er denn total unfähig????? Was war nur los mit ihm???????? Warum konnte er verdammt noch mal nicht einfach sagen was er fühlte???????? Seine Knie waren total weich und enttäuscht von sich schlürfte er zum großen Doppelbett und setzt sich auf die Kannte. Er starrte auf das Bett und sah das Bild vor seinen Augen, wie Sugi ihn fest umschlungen hielt im Schlaf. Er erinnerte sich an die Wärme seines Körpers und an diese Geborgenheit die er ihm gegeben hatte. Er vermisste diese Nähe...er vermisste seinen Sugi-chan und seine Stimme die sanft in sein Ohr flüsterte, dass er ihn lieben würde. Wann hatte er angefangen diese Dinge zu vergessen? Wann würde er anfangen Sugizo all das wieder zu geben, was er für ihn getan hatte? Wann, wenn nicht jetzt? In diesem Moment? Die Badtür öffnete sich und Sugizo trat heraus, barfuß und in einen Morgenkimono gehüllt. Er vermied es Inoran an zu schauen und legte sich still auf seine Seite des Bettes. Er konnte ihm einfach nicht mehr ansehen. Es tat einfach zu sehr weh und wenn er es tun würde, könnte er wohlmöglich nicht mehr länger seine Gefühle unter Kontrolle behalten. Inorans Herz stach, als er bemerkte dass er ihn zu ignorieren schien und sein eben gewonnener Mut verflog innerhalb von Sekunden. Vielleicht wollte Sugi ja jetzt nicht mit ihm reden?! War es vielleicht doch besser ihn jetzt erstmal in Ruhe zu lassen und eine Nacht darüber zu schlafen? Seufzend stand Inoran auf und ging ins Bad. Er zog sich ebenfalls aus und sah dann in den Spiegel. "Was sagt dein Herz?" fragte er sein Spiegelbild leise und schloss dann die Augen. Plötzlich drangen J's Worte laut und deutlich in seinen Kopf und jagten alle Zweifel davon. Warum machst du es euch so schwer? Dir ist doch längst klar, dass du ohne ihn nicht glücklich sein kannst und das ist das Ziel eines jeden Menschen, hab ich nicht Recht? Du wünschst dir doch auch glücklich zu sein, oder?< "Ja, dass will ich! Und ich will ihn auch glücklich machen..." flüsterte er fest in den Spiegel und öffnete wieder die Augen. Plötzlich war alle Nervosität wie weggeflogen und eine Ruhe breitete sich in ihm aus, wie er sie noch nie zuvor empfunden hatte. Langsam trat er aus dem Bad, ebenfalls in einen Kimono gehüllt und blieb einen Moment stehen als er den Raum betrat und Sugizo an einer offenen Schiebetür zur Terrasse sitzen sah und sein Blick müde auf die heißen Quellen vor ihrer Hütte gerichtet war. Inoran atmete tief ein und setzte sich leise neben ihn. Eine Weile lang starrten beide verträumt auf den Dunst des heißen Wassers, der zu den Sternen empor stieg und die Sicht auf die Berge, seidig verschleierte. Jede Hütte hatte seinen abgetrennten Garten mit einer kleinen, künstlich angelegten, heißen Badequelle, die mit sanftem, grünem Licht unter Wasser beleuchtet war. Rechts und links von dem Becken ragten Bambushecken in die Höhe und die zierlichen Sprossen raschelten beruhigend im Wind. Inoran lauschte ihnen einen Augenblick und sah Sugi dann von der Seite an. "Danke...dass du mich hergebracht hast!" sprach er ruhig und Sugizo sah schüchtern zu ihm auf. Inoran hielt seinem Blick eine Weile stand und zog dann voller Reue die Augenbrauen zusammen. "Du hast mich mit deiner Entführung ganz schön überrascht und ich bin so froh hier zu sein...mit dir! Ich hätte nicht gedacht dass du zu mir zurückkommst... Warum hast du das für mich getan, nachdem ich dich so sehr verletzt habe?" fragte Inoran leise und sein Herz begann schnell zu schlagen als Sugizo den Blick senkte und traurig auf seine Hände starrte. "Ich habe mir Vorwürfe gemacht...in den ganzen letzten Wochen gab es nichts was ich für dich tun konnte! Ich hab gesehen wie sehr du gelitten hast und konnte dir nicht helfen! Und es hat mir nicht grade geholfen, dass du mir nicht sagtest was du möchtest! Als ich abgehauen bin, wurde mir klar dass ich dir einfach nicht helfen kann! Das du nicht genug Vertrauen zu mir hast und ich alles nur noch schlimmer gemacht habe in dem ich ständig den Aufpasser gespielt habe..." sprach Sugi bitter und Inoran schluckte. Wieso tat Sugi sich das selbst an? Jetzt suchte er auch noch den Fehler bei sich! Wann nahm dieses hin und her endlich ein Ende?? "...ich war die letzten Tage in einem Hotel und habe mir überlegt wie es weiter gehen soll. Ich habe daran gezweifelt, dass ich der Richtige in deinem Leben bin und habe mich nach all der Zeit versucht damit abzufinden, dass diese Beziehung keinen Sinn mehr hat, doch ich konnte einfach nicht..." Sugizo wurde immer leiser und er senkte immer mehr den Kopf. "Ich konnte das einfach nicht akzeptieren, dass es aus sein sollte! Ich wollte dich nicht verlieren...doch was sollte ich noch tun um dir zu beweisen, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist?" Inoran bekam heftige Schmetterlinge im Bauch bei seinen Worten und auch Sugizo wurde immer nervöser bei diesem Eingeständnis. "Ich überlegte hin und her und dann fiel mir wieder ein was die Ärztin damals im Krankenhaus zu mir meinte, als du deinen Zusammenbruch hattest! Sie hatte mich gefragt ob du eine gute Beziehung zu deiner Familie hast und meinte das du im Notfall immer Zuflucht bei ihr suchen solltest!" Erzählte Sugizo und Inoran sah ihn überrascht an. "Ich sah darin meine einzige Chance dir in diesem ganzen Chaos die Hand zu reichen und dich raus zu ziehen und so hab ich dich hier hergebracht..." "Sugi...hör auf!" flüsterte Inoran und Sugizo sah ihn verwirrt an. "Hör auf so zu tun, als wenn ich unschuldig wäre! Ich war egoistisch und habe dich tief verletzt und das auch noch mit Absicht! Egal wie schwer meine Depressionen auch waren, sie gaben mir nicht das Recht dich so zu behandeln! Bitte versuch mich jetzt nicht auch noch zu schützen, denn das habe ich nicht verdient! Du hast so viel für mich getan und ich schaffe es nicht mal mit dir zu reden...Ich weiß das ich dich enttäuscht habe und es tut mir so unendlich leid, dass ich es soweit habe kommen lassen!" Sugizo saß still da und starrte auf seine Hände hinab. Sie zitterten und seine Stimme war schmerzverzerrt als er leise sprach. "Es tut so weh...ich hatte fast geglaubt, dass du mich wirklich nicht mehr haben möchtest! Du hast mich einfach ignoriert! Und dann...dann hast du solch Sachen gesagt und ich hab mich so unfair behandelt gefühlt und war so wütend, weil ich wusste das du das nicht ernst meinst und doch hast du es gesagt! Weißt du eigentlich wie sehr mich das verletzt hat? Dein Gesicht...deine Augen waren dabei so kalt, das ich richtig Angst bekam! Ich weiß nicht ob ich so was noch einmal durchstehen kann...Es war so furchtbar und ich will dich nie wieder so erleben oder dir eine Ohrfeige geben müssen! In dem Moment wusste ich einfach nicht mehr wer du warst und dann...dann..." sein Stimme versagte und er ballte seine Hände zu Fäusten und kniff verzweifelt die Augen zusammen. "Es tut mir so leid...es tut mir so unendlich leid!!!" wisperte er immer wieder und Inoran sah ihn besorgt an. "Es tut mir so leid, dass ich dich geschlagen habe! Es tut mir so leid...ich hab einfach die Kontrolle verloren und... Ich hab mir doch geschworen nie einem Menschen den ich liebe zu schlagen!!!! WARUM HAST DU MICH DAZU GEBRACHT????" schrie er leise und Inorans Innereien verkrampften sich schmerzhaft und sein Hals war wie zugeschnürt. Vorsichtig legte er eine Hand auf Sugis und hob mit der Anderen seinen Kopf um ihm in die Augen zu sehen. Sugizo blickte ihn verzweifelt an und Inoran legte seine Hand auf seine Wange und streichelte mit seinem Daumen vorsichtig über seine Haut. "Es ist okay! Niemand, und schon gar nicht ich, nimmt dir übel das du die Beherrschung verloren hast! Ich habe dich provoziert und ich schäme mich so, dass ich dich so weit gebracht habe! Du darfst ruhig wütend sein...es ist schon okay, Sugi...nein Yasuhiro! Dein Name ist Yasuhiro Sugihara und egal was dein Vater mit dir gemacht hatte und was vergangen war, du kannst stolz auf diesen Namen sein, denn er gehört einem Menschen, der selbstlos bewiesen hat, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf. Du bist vor den Problemen nicht einfach davon gerannt, sondern hast dich ihnen mutig gestellt! Nicht so wie ich... Yasuhiro Sugihara ist aber auch der Name eines Mannes der sehr sensibel ist und er sollte nicht länger diese Angst in seinem Herzen tragen und mich mit diesen verzweifelten Augen ansehen..." sprach Inoran ruhig, strich ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht und fuhr mit seinem Zeigefinger über sein Kinn. Sugizo rang nach Luft und schloss kurz die Augen. Jedes Wort von Inoran streichelte seine Seele und brachte all die Angst und die Schmerzen in seinem Inneren ans Tageslicht. "Yasuhiro..." flüsterte Inoran und kam mit seinem Körper immer näher. "...das ist auch der Name des Mannes, den ich am meisten auf der Welt liebe und ich habe endlich verstanden was er mir die ganze Zeit versucht hat zu erklären..." Inoran verengte traurig den Blick, als er Sugizos bebende Lippen sah und er sich in seinen glasigen Augen spiegeln konnte. Er verschränkte seine eine Hand mit Sugizos und kam mit seinem Gesicht so nah an ihn heran, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. "Ich möchte das du bei mir bleibst...ich möchte dein Zuhause sein und ich will dir beweisen, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe! Bitte...bitte verzeih mir..." hauchte er ehrlich und Sugizo nickte mit letzter Kraft und hielt seine Hand so fest, aus Angst ihn wieder zu verlieren. Inoran sah dankbar zu ihm auf und zog sein Gesicht mit seiner anderen Hand noch dichter an sich heran. Ihre Lippen berührten sich fast und Inoran spürte wie sehr sie sich beide nacheinander sehnten. "Yasuhiro?" fragte Inoran leise und dabei streifte er schon sacht über Sugizos vibrierende Mund. "Darf ich dich küssen?" Doch eh Sugizo antworten konnte, schloss Inoran seine Augen und drückte seinen Mund vorsichtig auf Sugizos. Langsam öffnete er ihn ein bisschen und schnappte sanft nach Sugis Lippen und hielt sie sicher fest. Dann stupste er ihn schüchtern mit seiner Zunge an und Sugizo öffnete seinen Mund. Erst trauten sie sich nicht richtig und als sich ihre Zungenspitzen trafen überlief sie ein süßer Schauder, doch schnell spürten sie wie sehr sie das vermisst hatten und es kam ihnen so vor, als wenn es nichts schöneres auf der Welt gebe, als diese eine vertraue Berührung. Sugizo wurde fast wahnsinnig als Inoran ihn so unglaublich zärtlich küsste und als er sich von seinen Lippen löste, japste er verzweifelt nach Luft. All die Angst und der Kummer fielen wie eine Last von ihm und er wollte nicht mehr länger stark sein! Er spürte, dass nun alles gut werden würde. Er hatte es geschafft! Das woran er nicht mehr geglaubt hatte, war eingetreten und endlich durfte er offen zeigen was er fühlte. Es war okay...Inoran war jetzt bei ihm! Er war nicht mehr allein... Sugizo schloss die Augen und legte seinen Kopf zurück, als Inoran seine langen roten Haare zurück strich und mit seinen Lippen über seinen Hals wanderte. Seine Berührungen taten weh, doch gleichzeitig befreiten sie seine Seele. Inoran roch an seinem Hals und fuhr mit seiner Nasenspitze bis zu seinem Ohr hoch und wieder hinab. Sugizos ganzer Körper zitterte und sein Adamsapfel bewegte sich ruckartig, als er tief schluchzte und ein verzweifeltes Wimmern seine Kehle verließ. Inoran sah wie Tränen seinen Hals hinab liefen und küsste sie liebevoll weg. So viel Schmerz hatte auf ihm gelastet und Inoran sah ihn bewegt an. Vorsichtig ließ er seine Hand los, legte seine Arme auf Sugis Schultern und zog seinen Kopf an sein Herz. Er strich sacht mit seiner Hand über seinen Kopf und küsste zärtlich sein Haar, während Sugizo sich schutzsuchend an ihn krallte und seinen Kimono mit Tränen benetzte. Inoran war froh, dass er es endlich geschafft hatte ihm ehrlich zu sagen was er fühlte und auch das Sugizo ihm gesagt hatte, dass Inoran ihm wehgetan hatte. Er wusste es zwar, doch es von ihm zu hören empfand er als wichtig um wieder Ehrlichkeit und Klarheit in ihre Beziehung zu bekommen und außerdem tat es so mehr weh...Inoran wollte das Sugi ihm zeigte wie sehr er ihn verletzt hatte, denn nur so konnte er begreifen was er getan hatte und versuchen es nie wieder zu tun. Sugizo weinte herzzerreißend an seiner Brust und sein ängstliches Wimmern war für Inoran wie die Hölle. "Ich werde dir nie wieder so etwas antun! Das schwöre ich!" flüsterte er leise und ließ sich mit Sugizo zur Seite auf den Boden sinken. Schützend lag Inoran mit Sugi in seinen Armen auf den Tatamimatten und streichelte über seinen Rücken, während er immer wieder mit zugeschnürter Kehle Sugizos Gesicht mit Küssen liebkoste. Eine Weile lang lagen sie so da, bist Sugi sich langsam beruhigt hatte und Inoran ihn auf den Rücken drückte und sich schützend über ihn beugte. Sanft sah er eine Zeit lang in Sugis gerötete Augen und fuhr mit seinen Fingern liebevoll über sein Gesicht. Sugizo war völlig fertig und atmete immer noch schnell und Schluchzte ab und zu leise. Doch Inoran so zu sehen...zu fühlen wie er ihn in den Arm nahm und wie seine Finger ihn streichelten, war so wunderschön und er wusste das er diesem Menschen wohlmöglich sein ganzes Leben lang, hoffnungsvoll verfallen war. Doch dann richtete sich Inoran etwas auf und sah mit einem Blick auf ihn hinab, den er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er sah wie seine Augen verträumt über seinen Körper glitten und sein Herz begann vor Aufregung zu rasen als seine Hand leicht wie ein Windhauch über seinen Hals fuhr und dann nach seinem Kimonokragen griff. Vorsichtig zog er ihn runter und entblößte Sugis linke Schulter. Inoran starrte Gedankenversunken auf ihn hinab und der Anblick wie Sugizo so schwach und Kraftlos vor ihm auf der Tatamimatte lag, die Augen ganz glasig und fiebrig, der lockere Kimono der auf der rechten Seite einen Teil seiner verführerischen Hüfte und seine starken Schenkel entblößte, der schmale Brustkorb der sich bei seinen Berührungen immer schneller hob und senkte und seine langen roten Haare die sich wie Schlangen wild auf den Boden ausbreiteten und im Kontrast zu seiner weißen Haut feurig leuchteten. Inoran konnte sich nicht satt sehen an diesem Bild und zog mit seiner Hand den Kimono immer mehr hinunter und öffnete ihn schließlich ganz. Wie eine Feder ließ er seine Finger über Sugizos Brust gleiten und rieb mit seinem Zeigefinger zärtlich an seiner Brustwarze, die sich sofort verhärtete. Sugizo seufzte überrascht auf und er bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Inoran genoss es wie sein Körper erzitterte und beugte sich zu ihm runter und küsste ihn zärtlich. Ihre Lippen hingen voller Sehnsucht aneinander und Inorans Hand setzte ihren Weg weiter nach unten fort und streichelte über Sugizos straffe Schenkel. Dieser wusste gar nicht recht wie ihm geschah und hatte keine Kraft mehr sich zu wehren, doch wollte er das denn überhaupt? Nein, er genoss es wie Inorans warme Hand seine Waden massierte und dann langsam nach innen glitten und sanft über sein Glied strichen. Leise stöhnte er auf und Inoran beobachtete mit offenen Mund, wie er seine Augen zusammen kniff und sich hilflos rekelte, als Inoran seine Männlichkeit umfasste und sie vorsichtig anfing zu massieren. Sugizo war sofort erregt bei diesen Berührungen und hatte das Gefühl wie ein Fisch im Netz zu zappeln. Er wusste nicht mehr wo oben und unten ist und rang nach Luft. Sein Kopf war so leer und sein Herz so müde...dafür schien aber das fordernde Ziehen in seiner Lendengegend immer heftiger zu werden und Schweißperlen traten auf seine Stirn. Verwirrt sah er Inoran an und dieser bewegte extra langsam seine Hand, während sein Blick ernst auf Sugizo ruhte. "Inoran...ich...hahhh...." Keuchte Sugizo flehend und Inoran versiegelte seinen Mund mit einem langen und intensiven Kuss, während er die Erregung zwischen Sugizos Beinen immer fester und Gefühlvoller streichelte. Dann wanderten Inorans weiche Lippen über sein Kinn und seinen Hals hinab. Sugizo war kurz davor seinen Verstand zu verlieren und alles drehte sich um ihn herum. So zärtlich war Inoran noch nie zu ihm gewesen und das ließ sein Herz aufgeregt schlagen. Überall schienen seine Hände ihn zu streicheln und sein Mund ihn zu küssen, doch als Inoran sein Glied plötzlich los lies, hatte er das Gefühl allein zu sein und sah ängstlich zu ihm hinab. Doch sofort griff Inoran beruhigend nach seiner Hand und hielt sie fest gedrückt, während sein Mund sich warm um Sugizos Erregung schloss und seine Zunge sanft gegen seine empfindlichste Stelle stupste. Ein Schauder jagte durch Sugis Körper und tief stöhnend spannte er seinen ganzen Körper an. Inoran ließ sich zeit und liebkoste ihn verträumt und leckte mit seiner Zunge über seine Kuppe. Dann nahm er ihn wieder tief in seinen Mund auf und bewegte sich immer schneller. Sugizos Stöhnen machte ihn selbst total fertig und wie sein ganzer Körper immer wieder erzitterte und sich rekelte, erregte auch ihn unheimlich. Sugizo brannte im Inneren und das Gefühl wie Inoran ihn befriedigte vernebelte seinen Verstand... sein warmer, weicher Mund...wie seine Zunge ihn kitzelte...wie seine Hand sich fest um ihn legte und zusätzlich massierte und das immer und immer schneller! Er fühlte nur noch ein warmes kribbeln das sich in ihm sammelte und als Inorans Berührungen fast unerträglich wurden, explodierte er förmlich und tausende von himmlischen Impulsen schossen durch seinen ganzen Körper und ließen ihn leise aufschreien. Es war als wenn seine Seele und sein Herz sich von allen Fesseln lösen würden und er tief fallen würde. Doch dann landete er weich und seine Lebensgeister in seinem Körper schienen wiedergeboren zu werden. Er zitterte leicht am ganzen Körper und schnappte aufgeregt nach Luft. Mit geschlossenen Augen lag er völlig geschafft da und spürte wie Inoran seine Hand langsam los ließ und sich von ihm löste. Ein kühler Windhauch streifte über seinen Körper und Sugizo fröstelte leicht. Plötzlich schoben sich zwei Hände unter seinen Körper und hoben ihn sacht hoch. Überrascht blinzelte er in Inorans Gesicht, der ihn sicher auf seine Arme genommen hatte und langsam hinaus trug. Er war nackt und Sugizo legte Halt suchend seine Arme um seinen Hals und küsste dankbar seine Halsschlagader, die schnell pulsierte. Inorans ganzer Körper kribbelte und völlig Geistesabwesend, trug er ihn zur Quelle und lies sich langsam mit ihm in das wohltuende, heiße Wasser gleiten. Ihre Muskeln entspannten sich und die Wärme umschloss seicht ihre Körper. Inoran ließ Sugi nicht einen Moment los und drückte ihn nun dicht an seinen Körper. Er konnte einfach nicht mehr...er musste ihn haben! Sein Körper schrie lauter nach Sugizo wie nie zuvor und Sugi spürte Inorans steifes Glied gegen seine Schenkel reiben und sah ihm tief in die Augen. Inorans Wangen waren ganz gerötet und sein Blick war flehend. Sugizo sah ihn müde an und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, die nass an seinem Kinn klebte. Inorans Hände legten sich schützend auf Sugizos Rücken und streichelten zwischen seinen Schulterblättern. "Keine Angst!" flüsterte Inoran in Sugizos Ohr und schmiegte seine Wange an seine. "Ich werde ganz sanft sein..." sprach er weiter und Sugizo schloss die Augen, als Inorans Finger seine Wirbelsäule hinunter fuhren und seine Hände über seinen Hintern strichen und seine Schenkel umfassten. Dann tauchte Sugi seinen Mund kurz in das Wasser und benetzte Inorans Hals mit einem zärtlichen Kuss. Anschließend pustete er auf die nasse Stelle und Inoran bekam eine Gänsehaut. Dann küsste er sein Ohr und fuhr mit seiner Zunge in seine Ohrmuschel, was Inoran mehr als alles Andere erregte und leise aufseufzen lies. "Ich weiß!" hauchte Sugizo noch leise und Inoran packte seine Schenkel fest und zog sie hoch. Im Wasser waren ihre Körper fast schwerelos und so hielt sich Sugizo mit seinen Armen an Inorans Hals fest und schloss seine Beine um seine Hüfte. Inoran ließ sich mit ihm bis zum Beckenrand treiben und drückte Sugizos Rücken gegen die Holzwand unter Wasser. Seine Hände hielten seine Pobacken fest umschlossen und als Sugizo ihn fordernd küsste, drang er vorsichtig in ihn ein und musste leise aufstöhnen, weil er so eng war. Sugizo klammerte sich fest an Inorans Körper und vergrub sein Gesicht an seinen Hals, während Inoran sich langsam anfing zu bewegen und ihn immer fester gegen die Wand drückte. Es tat zwar etwas weh, aber Inoran in sich zu spüren war so ein wundervolles Gefühl und endlich waren sie wieder vereint. Inoran fühlte wie sich Sugizos Finger in seine Haare gruben und stupste schwer Atmend mit seiner Nase gegen seine Wange, damit er ihn ansah. Sugizo hob seinen Kopf und sie blickten sich tief in die Augen. Langsam bewegte sich Inoran dabei und Sugizo konnte sein Verlangen und seine Sehnsucht vom Gesicht ablesen. Ein Lächeln umspielte Sugizos Lippen und Inoran stöhnte tief als Sugizo sich mit ihm bewegte und er immer tiefer in ihn vor drang. "Ich...ich will dich nie wieder los lassen!...Ich liebe dich... so wahnsinnig!" hauchte Inoran in sein Gesicht, was Sugizo eine Freudenträne über die Wange laufen lies. "Ich dich auch...Shinobu!" flüsterte er zurück und drückte seine Lippen auf Inorans Mund. Leidenschaftlich küssten sie sich, während ihre Körper sich im Einklang bewegten und das heiße Wasser sie schützend umschloss. Endlich respektierten sie sich gegenseitig so wie sie waren und ihre Liebe, die sich durch solch ein Meer von Dornen winden musste, blühte nun neu auf und entfaltete ihre volle Kraft. Sie vertrauten jetzt einander mehr, als je einem anderen Menschen in ihrem Leben und sie würden sich niemals gegenseitig aufgeben. Das wurde ihnen klar in dieser Sternenklaren Nacht, in der sie sich eng umschlungen liebten und der Bambus friedlich im Wind raschelte. Kapitel 12: Serafine -------------------- **************************************** Was lange wärt, wird gut! Hoffe ich zumindest! XDDDD Enldich habe ich es mal geschafft mein neues Kapitel zu überarbeiten und hoch zu laden. Hab endlich wieder Lust zu schreiben und hoffendlich bald das letzt Kapitel angefangen! ^^ Ob ich danach noch einen 4 Teil mache, weiß ich nicht. Ich habe zwar Ideen, aber vielleicht fange ich auch eine ganz neue Story an! Das neue Kapitel mag ich eigendlich sehr sehr gern...für viele ist es sicherlich wieder zu kitschig, aber so lange euch auch noch warm ums Herz dabei wird und es nicht langweilig ist, bin ich echt zufrieden! ^^ Also, viel spaß bei, den diesmal echt vielen Seiten und vergesst nicht eure Kommentare zu hinterlassen! ^_~ mata ne Kasu Wer das Lied "Serafine" hören möchte, der schreibt mir entweder oder ich werd es hier auch mal hochladen! ^_~ Es lohnt sich! Hier runterladen! Wenn der Link nicht mehr funzt, einfach bescheid sagen, dann schick ich es nochmal!^_~ http://s29.yousendit.com/d.aspx?id=0E5JRSE47AX07304FUBIG3OB5K einfach kopieren und oben im Fenster einsetzen! Hoffe ich zumindest! XD ***************************************** 12.Kapitel: Serafine Eine sanfter Druck auf seinen Mund, der ein leichtes Kribbeln verursachte lies Sugizo langsam erwachen. Er brauchte einen Moment um fest zu stellen das es sich um Inorans weiche Lippen handelte, die ihn zärtlich wach küssten und nachdem er kurz blinzelte um sich zu vergewissern, dass seine Vermutung richtig war erwiderte er langsam den Kuss und seufzte leise. Inoran schnappte noch mal sacht nach seiner Oberlippe und zog daran, bevor er seinen Kopf ein Stück hob und Sugis Nasenspitze mit seiner anstupste. "Aufwachen du Schlafmütze!" sprach er leise und Sugizo schlug die Augen auf und sah in sein lächelndes Gesicht. Wild tummelten sich die Schmetterlinge in seinem Bauch und verlegen lächelte er zurück. "Ist es denn schon so spät?" fragte er noch etwas verschlafen und Inoran setzte sich auf ihn und strich ihm verträumt die Haare aus dem Gesicht. "Ja, es ist schon zwei Uhr nachmittags!" antwortete er und Sugizo sah ihn mit großen Augen an. "Was? Hab ich echt so lange geschlafen?" fragte er perplex, weil er normalerweise von Beiden der Frühaufsteher war und Inoran nickte. "Hey, nach dem Stress hast du dir auch verdient in Ruhe auszuschlafen! Also mach dich nicht verrückt, wir haben Urlaub! Nur musste ich dich jetzt wecken, weil wir noch Wandern wollten und es sonst zu Dunkel ist dafür!" Sugizo streckte sich unter ihm und blinzelte ihn dann fröhlich an. "Schon gut! Aber ich hab echt gut geschlafen!" freute er sich und fühlte, dass er nach langem mal wieder richtig entspannt war. In den Wochen zuvor verging ja keine Nacht in der er nicht von Albträumen geplagt wurde oder von Schlaflosigkeit. "Ich auch...ich glaube das haben wir beide echt mal wieder gebraucht! Sonst wären wir früher oder später wohl zu Zombies mutiert!" grinste Inoran höhnisch und entblößte seine Hasenzähne. Sugizo lief rot an, als er das sah, schlang seine Arme um Inorans Körper und rubbelte sein Gesicht an seiner Schulter. "Uaaaahhh!!! Wie hab ich das vermisst!" quietschte er und Inoran lachte weiter verlegen und schmiegte seine Wange an Sugizos. "Du hast ganz schön abgenommen..." bemerkte Sugi plötzlich leise und tastete Inorans Hüften ab. Dieser richtete sich überrascht auf und sah von oben auf ihn herab. "Jaaaa...ich weiß!" murmelte er schüchtern und zog einen Schmollmund. "Gefällt es dir besser so?" fragte er vorsichtig und Sugizo musste grinsen und streichelte mit seiner Hand über seine Wange. "Du gefällst mir immer!" schleimte er und lachte dann leise. "Aber ehrlich gesagt, hätte ich nichts dagegen wenn du wieder vernünftig isst und etwas zunimmst, dann hab ich meinen Kuschelpanda wieder! Du weißt doch wie ich deinen weichen Bauch liebe!" hauchte er und seine Hände fuhren langsam unter Inorans Hemd und kraulten an seinem Nabel. Inoran wurde rot und zuckte zusammen. "Hör auf! Das kitzelt!" Er versuchte seine Hände weg zu ziehen, doch Sugizo lies sich davon nicht beeindrucken und krabbelte mit seinen Fingern weiter seinen Rücken hoch und drückte seinen Körper fest an sich. Inoran bekam eine Gänsehaut und sah Sugi dann Kopfschüttelnd in die Augen. "Du bist unmöglich! Du sollst doch aufstehen und mich nicht ins Bett holen!" meckerte er und Sugi hob hinterhältig eine Augenbraue. "Ich bin total unschuldig!" sprach er und gab Inoran einen süßen und sinnlichen Kuss, während er mit seinen Händen durch seine Haare wuschelte. Inoran bekam schnelles Herzklopfen und ihm wurde ganz warm, als Sugizos Zunge verspielt in seinen Mund drang und die seine Liebkoste. Er streichelte über Sugis muskulöse Oberarme und glitt dann weiter runter zu seiner Taille und kraulte die Warme Haut an seinen Seiten. Er löste sich von seinen Lippen und sah ihn flehend an. "Sugi-chaaaaan! Du machst mich irre! Wenn du mich noch weiter gegen deinen nackten Körper presst, komm ich noch auf dumme Gedanken und wir müssen doch aber los, sonst sind die Anderen sauer!" jammerte er und Sugizo nickte teilnahmslos und zog Inorans Kopf am Nacken zu sich runter. "Mmmhhmm..." murmelte er in sein Ohr und fing an daran zu knabbern. Inoran erwischte sich dabei, wie er genussvoll die Augen schloss und seufzte, doch dann versuchte er krampfhaft der Verlockung zu widerstehen. "Sugi, wir müssen jetzt echt...aaaaahhhaaa!!!" stöhnte er leise, als Sugizos Zunge sich wieder feucht in seiner Ohrmuschel wand und er begann seine Hüfte unter Inorans Becken kreisen zu lassen. Inoran erzitterte erregt und Sugi drückte ihn plötzlich zur Seite und dann mit den Rücken in das Bettzeug. Grinsend beugte er sich über den schwer atmenden Inoran und gab ihm noch einen ganz sanften Kuss auf die Lippen, bevor er lachend aufstand und nackt durch den Raum lief. Inoran lag völlig verwirrt auf dem Bett und sah ihm hinterher. "Wie jetzt?? Erst heiß machen und dann abhauen??? Boa das ist fies, Sugi!" jammerte er und setzte sich völlig verwuschelt auf und sah Sugizo mit einem Hundeblick an, als sich dieser noch mal kurz zu ihm umdrehte. "Du hast doch selbst gesagt dass wir jetzt los müssen!" schmunzelte er ihn frech an und nahm sich dann ein paar Sachen aus dem Schrank. "Tut mir leid, aber ich muss mich ja jetzt fertig machen!" feixte er und Inoran donnerte ihm schmollend ein Kopfkissen gegen den Rücken. "Baka!" brubbelte er und beobachtete wie Sugizo in das Bad ging, wobei er verträumt seinen Körper inspizierte. "Was für ein süßer kleiner Hintern!" sabberte er leise vor sich hin und ließ sich grummelnd ins Bett zurück fallen. "Na toll!" meckerte er vor sich hin und versuchte irgendwie seine unanständigen Gedanken unter Kontrolle zu bekommen. "Ich würde dann aber vorher noch gerne den Rest der Band anrufen, wenn das geht?!" kam es fragend aus dem Bad und Inoran richtete sich wieder auf in den Schneidersitz. "Klar! Wir haben Telefon hier! Aber beeil dich, okay? Ich hab mit Junjun übrigens schon gesprochen!" erzählte er und Sugizo kam fertig umgezogen aus dem Bad. "Und was hat er gesagt?" fragte er neugierig und kämmte sich seine Haare, wobei er bei Inoran auch noch mal mit der Bürste ansetzte, als er fertig war. "Er hat sich echt gefreut, als ich ihm erzählt habe dass wir uns wieder versöhnt haben! Und er war total euforisch und ganz anderes als sonst! So...lieb!" murmelte er ungläubig und Sugizo musste lächeln. "Scheint ihn ja übel erwischt zu haben!" bemerkte er und Inoran nickte, als Sugi ihm grade einen Pferdeschwanz machte. "Ja, er hat mir auch erzählt dass er jetzt mit Minako zusammen ist! Ich kann das alles gar nicht so richtig fassen! Alles hat sich so schnell verändert..." "Ja, aber ich bin echt froh darüber! Ich glaube die Beiden haben sich echt gesucht und gefunden, so wie ich dich!" flüsterte Sugi und umarmte Inoran fest von hinten. Inoran lehnte verträumt seinen Kopf an seine Schulter und griff nach seiner Hand. "Es ist eigenartig wie schnell wir beide uns wieder verstehen, nachdem wir in den letzten Monaten nicht ein vernünftiges Gespräch auf die Reihe bekommen haben..." sprach er ernst und Sugizo sah nachdenklich ins Nichts und schmiegte sein Gesicht an Inorans, während dieser leise fort fuhr. "Der Mensch ist echt seltsam...das er sich von so unscheinbaren Dingen und Situationen so schnell aus der Bahn werfen lässt und sich so blind in etwas hineinsteigern kann, dabei ist es so einfach manchmal sein Glück zu finden!" Sugizo nickte und atmete tief ein und aus. "Es ist wirklich ein schmaler Grad zwischen Glück und Leid...aber ich denke, dass es niemanden auf der Welt gibt, der immer den richtigen Weg geht! Das geht einfach nicht und es gibt immer einen Punkt im Leben, in dem man nicht vor und zurück kann. Vielleicht hat man deshalb Freunde und Familie, denn ich glaube der Mensch ist von Geburt bis zum Tod auf andere Menschen angewiesen! Eigentlich kein schlimmer Gedanke..." "Finde ich auch!" stimmte Inoran leise zu und streichelte über Sugizos Hand. "Auch wenn ich gerne unabhängig bin, es gibt Momente in denen bin ich froh die Menschen um mich herum zu haben! So wie bei J! Als er so deprimiert war und nicht mehr mit mir sprach, habe ich es verflucht das ich so viele Gefühle für ihn habe und ich dadurch mehr Schmerzen hatte, doch wären die Schmerzen nicht gewesen, hätte ich ihn wohl einfach aufgegeben und hätte einen sehr guten Freund verloren! Denn als du abgehauen bist, da haben wir telefoniert und er war plötzlich da und sagte Dinge..." Inoran sah zur Decke und rief sich das Telefonat ins Gedächtnis zurück. "Es war, als wenn er hellsehen könnte! Ich hab zum ersten Mal richtig bemerkt, wie gut er mich eigentlich kennt und es hat mir unheimlich geholfen, was er gesagt hat. Sonst würde ich jetzt sicherlich nicht so mit dir hier sitzen können!" Sugizo lächelte traurig und löste sich dann von ihm. Inoran sah sich fragen zu ihm um und griff nach seiner Hand. "Hmm? Was hast du? Hab ich was Falsches gesagt?" fragte er und Sugizo schüttelte seinen Kopf und streichelte mit seinem Daumen über Inorans Hand. "Nein...ich hab nur ein ziemlich schlechtes Gewissen..." sprach er leise und ließ den Kopf hängen. Inoran rutschte näher zu ihm heran und hob sein Kinn um ihm in die Augen zu sehen. "Warum?" fragte er und sah ihn durchforschend an. "Ist es wegen Shinya?" Sugizo nickte langsam und senkte bedrückt den Blick. Inoran seufzte, sprang vom Bett auf und nahm das Telefon vom Tisch und legte es vor Sugizo aufs Bett. Dieser sah überrascht zu ihm auf und Inoran stützte seine Hände in die Hüfte. "Na los! Ruf ihn schon an! Ich lass dich auch alleine, dann kannst du in Ruhe mit ihm reden..." lächelte er aufmunternd und als Sugizo vorsichtig den Hörer in die Hand nahm, ging er an ihm vorbei, kraulte Kurz durch seine rote Mähne und verschwand dann aus dem Zimmer. Sugi holte noch mal tief Luft und tippte dann Shinyas Nummer ein. Es tutete ewig und Sugizo wurde irgendwie immer nervöser. Was sollte er ihm nur sagen? "Yamada, hallo?" drang es plötzlich durch den Hörer und Sugizo war völlig aus seinen Gedanken gerissen. "Ähm, Shin? Bist du es? Hier ist Sugi!" sprach er aufgeregt und Shinya fiel ihm aufgebracht ins Wort. "Oh mein Gott, Sugi!!!!! Endlich meldest zu dich! Wie geht es dir? Wo bist du?????" sprach er schnell und Sugizo kratze sich nachdenklich am Kopf. "Ich bin in Gifu...mit Inoran und seiner Familie!" antwortete er leise und Shinya war plötzlich ganz still. "Ich hab Inoran gestern Abend hier her gebracht und wollte mit ihm ein paar Tage entspannen! Ich...ich ruf an, weil ich dir bescheid sagen wollte das wir uns ausgesprochen haben...naja mehr oder weniger! Wir haben uns auf jeden Fall wieder versöhnt und ich wollte...dir das halt sagen!" erzählt er vorsichtig und ein sehr eigenartiger Seufzer drang durch das Telefon. "Mhhmm..." murmelte Shinya zustimmend und hielt sich dezent mit seiner Begeisterung zurück. "Freust du dich denn nicht?" fragte Sugizo bedrückt und biss sich auf die Unterlippe. "Doch...das ist toll! Wirklich!" sprach Shinya leise, doch er klang ziemlich verletzt und traurig. "Shin?" Sugi hatte ein echt unwohles Gefühl im Bauch und suchte nach Worten. "Shin, ich kann verstehen wenn du sauer bist weil ich mich nicht gemeldet habe..." "Du hast überhaupt keine Ahnung wie sauer ich bin!" fiel ihm Shinya zornig ins Wort und Sugizo schluckte. So hatte er Shinya noch nie erlebt und er wusste gar nicht so recht was er jetzt tun sollte. "Ich muss ehrlich sagen Sugi, dass ich mich im Moment ziemlich verarscht fühle! Seit Monaten seh ich mir schon mit Ryu an, wie ihr euch gegenseitig das Leben schwer macht und kann nur rumstehen und abwarten! Dann ruft Inoran plötzlich hier an und fragt nach dir..." Shinya schnappte leise nach Luft und Sugizo bemerkte wie seine Stimme bebte als er weiter sprach. "Er rief einfach an und erzählte dass du seit drei Tagen verschwunden wärst! Hast du auch nur einen Hauch von Ahnung wie ich mich in dem Moment gefühlt habe? Mein angeblich bester Freund verschwindet spurlos und denkt er muss einen auf heroischen Alleingang machen! Besser kann man einem Menschen nicht zeigen, dass er nutzlos ist!" Shinyas Stimme wurde immer drückender und Sugizos Bauch schmerzte furchtbar. "Du bist nicht nutzlos Shinya...ich wollte doch Inoran die Suche nur erschweren und brauchte etwas Ruhe um nachzudenken!" versuchte er sich irgendwie zu verteidigen. "Scheiße, Sugi! Dreht sich denn bei dir alles nur noch um Inoran?!" sprach Shinya verzweifelt und Sugis Herz raste wie verrückt. "Ich kann ja verstehen, was du damit erreichen wolltest und ich finde es auch Wahnsinn mit wie viel Kraft du um ihn kämpfst, aber du hättest dich wenigsten kurz bei mir melden können! Ein Anruf wie es dir geht, hätte mir genügt, aber stattdessen lässt du mich hier sitzen, wie auf heißen Kohlen und quälst mich mit der Ungewissheit! Man Sugi, das letzte mal wo wir uns gesehen haben, warst du völlig fertig und am Ende! Weißt du was ich für eine furchtbare Angst hatte, dass du dir was angetan hast???" Shinyas Stimme versagte und Sugis Hals war wie zugeschnürt, als Shinya bitter zu weinen anfing. Ihm stiegen selbst die Tränen in die Augen und mit zittriger Stimme versuchte er zu reden. "Es tut mir leid, Shin!" wisperte er und legte sein Gesicht in seine Hand. Er brauchte einen Moment um sich wieder zu fassen und die richtigen Worte zu finden. "Ich wusste mir einfach keinen anderen Weg mehr...ich wollte dir damit nicht vor den Kopf stoßen! Ich lass dich doch nicht alleine hier zurück! Egal wie groß die Probleme sind, solange ich weiß das du da bist, gebe ich nicht so schnell auf! Selbst wenn Inoran mich jetzt verlassen hätte, ich hätte mir niemals was angetan und dich im stich gelassen!" sprach er leise und Shinya beruhigte sich etwas. "Ist das dein ernst?" fragte er schluchzend und Sugizo nickte. "Ja! Da brauchst du wirklich keine Angst zu haben, schließlich muss ich mich doch irgendwann noch mal bei dir revanchieren für deinen ständigen Beistand! Ich weiß es war dumm von mir dir nicht bescheid zu geben und ich verspreche dir in Zukunft nicht mehr so viel Kummer zu machen, okay?" fragte er schüchtern und Shinya schniefte durch das Telefon. "Schon gut, mein Großer! Ich weiß ja dass du es in letzter Zeit nicht so leicht hattest! Sorry, dass ich dich jetzt auch noch anmeckern muss! Aber ich hab mich so hilflos gefühlt!" "Ich weiß...hey, wenn wir wieder zurückkommen, dann lad ich dich in die Karaokebar ein und dann machen wir uns einen lustigen Abend! Nur wir beide und dann quatschen wir wie in alten Zeiten! Na? Wie klingt das?" fragte Sugizo sanft und Shinya musste lächeln und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Klingt toll!" stimmte er erleichtert zu und Sugi freute sich riesig. "Boa...ihr macht mich alle echt fertig, weißt du das?" stöhnte Shinya dann genervt und Sugizo musste leise lachen. "Ich warte ja noch auf den Tag, an dem das mal andersrum ist!" "Was?" fragte Shinya überrascht und musste dann auch lachen. "Oh nein! Das wird nicht so schnell passieren! Ich bin wie ein Fels in der Brandung! Mich bringt nichts so einfach aus der Fassung wie euch Luschen!" neckte er Sugi und dieser legte sich aufs Bett zurück und sah mit einem Lächeln zur Decke. "Das glaube ich nicht...irgendwann kommt bestimmt auch der Tag an dem du nicht mehr weiter weißt! Nicht dass ich mir das wünsche, aber ich will das du weißt, dass ich dann auf jeden Fall für dich da bin und deinen Rücken stärke, so wie du es immer für mich tust!" Shinya wurde ganz warm ums Herz und er fühlte sich schon ziemlich geschmeichelt bei seinen Worten. "Das ist schön zu wissen!" sprach er sanft und beide schwiegen einen Moment und starrten verträumt ins Nichts. "Shinya?" "Hmm??" "Danke, dass du auf mich aufpasst! Ich bin echt froh, dass ich dich habe!" sprach Sugi ehrlich und Shinya lächelte. "Kein Problem! Ich bin auch froh, dass du bei mir nie Langeweile aufkommen lässt!" Sugi schüttelte grinsend den Kopf und legte seinen Handrücken auf seine Stirn. "Ach und Sugi! Ich freu mich echt dass du dich mit Inoran wieder versöhnt hast! Macht euch noch ein paar schöne Tage zusammen und mach, dass wir nächstes mal wieder zusammen lachen können, wenn wir uns sehen, Ja??!" "Okay! Ich geb mein Bestes! Ich werde jetzt noch Ryu anrufen und ihm bescheid sagen!" "Das brauchst du nicht!" warf Shinya ein und Sugi blinzelte überrascht. "Warum?" "Weil er hier bei mir ist! Ich musste ein Auge auf ihn werfen, weil er sonst wahrscheinlich noch auf Inoran losgegangen wäre vor Wut. Er hat sich auch echt Sorgen gemacht..." bemerkte Shinya leise und Sugi zog angespannt Luft durch seine Zähne. "Mach dir keinen Kopf, Sugi! Er ist einfach nur frustriert das du durch Inoran so sehr gelitten hast und versteht in seinen Gefühlen nicht, dass du trotzdem mit ihm zusammen bleiben möchtest...Ich denke es ist auch besser wenn ich ihm das erzähle, dass ihr euch wieder versöhnt habt! Er wird sicherlich ganz schön durch den Wind sein, bei der Nachricht! Ich werde ihn schon irgendwie beruhigen und wenn er sich erstmal abreagiert hat, solltest du dich noch mal mit ihm zusammensetzen, okay?" "Ja...vielleicht hast du recht und es ist besser so...danke für deine Hilfe!" "Hey! Ryu ist auch mein Freund! Das hier mach ich nicht für dich, sondern für ihn, klar?!" sprach er sanft und Sugizo bewunderte Shinya für seinen unermüdlichen Einsatz. "Schon klar! Ich hätte von dir auch gar nichts anderes erwartet! Aber richte ihm von mir bitte trotzdem aus, dass ich ihn nicht vergesse und das mir seine Freundschaft sehr viel bedeutet, okay?" "Ja, mach ich! Gut...dann werde ich mal nachsehen was er grade macht und du erhol dich gut! Ach und melde dich, wenn noch irgendwas sein sollte!" sprach Shinya drohend und Sugizo versichte ihm hoch und heilig, sofort zum Hörer zu greifen und ihn anzurufen. Erleichtert verabschiedeten sie sich voneinander und Sugizo stellte das Telefon auf den Tisch zurück. Er streckte sich und atmete tief durch. Ihm war mit diesem Gespräch, ein weiterer großer Stein vom Herzen gefallen und er war ziemlich überrascht von der Reaktion der Beiden. Vor allem bei Ryuichis... Hoffentlich würde es jetzt nicht noch Probleme geben und es war schon ein komisches Gefühl für Sugi, dass Ryu Inoran für sein Handeln so sehr verachtete...Er konnte es schon verstehen, doch er betete, dass Ryuichi sich wieder beruhigen würde, denn es wäre echt schwierig wenn Inoran und Ryu sich nur noch angiften würden. Nachdenklich zog Sugizo Schuhe und Jacke an und ging nach draußen. Inoran und seine Familie standen schon startbereit vor dem Haupthaus und Yuichiro studierte konzentriert einen kleine Wanderkarte, während Kazuya und Satoru schon wild durch die Gegend rannten und sich Wanderstöcker in dem nahe liegenden Wald suchten. Inoran saß mit seiner Mutter auf der großen Eingangstreppe und unterhielt sich fröhlich mit ihr, während Sugi langsam auf sie zu marschierte. "Guten Morgen Allerseits! Entschuldigung für die Verspätung!" sprach er heiter und alle sahen kurz zu ihm auf, nickten grinsend und verfolgten weiter ihre Tätigkeiten. Inoran strahlte ihn an, als er auf ihn zu kam und seine Mutter stand erfreut auf. "Guten Morgen! Wunderbar! Dann können wir ja endlich los! KAZUYA!! SATORU!!! DAS SIND KEINE KENDOSCHWERTER! ALSO LASST DEN BLÖDSINN UND KOMMT HER!!!" rief sie drohend zu den beiden Wildfängen und hielt eine Anstandspredigt bevor sie ihrem Mann fragend über die Schulter sah. "Alles in Ordnung??" wollte Inoran wissen und sah vorsichtig in Sugizos Augen. "Ja, soweit ist erstmal alles geklärt... aber Shin war ganz schön wütend!" seufzte Sugi leise und Inoran griff nach seiner Hand. "Dann sollten wir beide nicht noch mal so nen Blödsinn veranstalten und verhindern dass das noch mal vorkommt!" sprach er sanft und liebkoste mit seinen Fingern zärtlich Sugizos Hand. Dieser formte lautlos mit seinen Lippen die Wort: "Ich liebe dich!" und zog Inoran von der Treppe hoch. Ino strahlte ihn glücklich an und warf ihm einen Kussmund zu. Dann lachte er verlegen und schob Sugizo zu dem Rest der Familie. "Auf geeeeeehts!!" grölte er und sie machten sich gemeinsam auf den Weg. Inorans Vater hatte eine Wanderrute durch den Wald gefunden, die direkt zu einem kleinen Wasserfall führen sollte. Das Wetter war genau richtig für einen Spaziergang. Schön warm, Sonnenschein mit ein paar einzelnen Wölkchen und ein angenehm frischer Wind, der ihre Lebensgeister weckte. Auf dem Weg kamen sie an gigantischen Bäumen vorbei, dessen Stämme bis zu den Wipfeln mit Moos und Efeu bewachsen waren. Inoran lief mit völlig verträumtem Blick neben Sugi her, der von Satoru und Kazuya über das Musikgeschäft ausgefragt wurde und hielt an, als sie eine kleine Lichtung an einem Felsvorsprung erreichten, von der man einen Fantastischen Blick auf einen im Tal liegenden See hatte. Auch der Rest hielt an und staunte über die herrliche Aussicht. "Wow...können wir hier nicht kurz rast machen?" fragte Inoran zu seinem Vater und dieser sah kurz auf seine Karte. "Der Wasserfall ist aber nur noch ein paar Meter weiter bergab! Lasst uns doch da lieber ausruhen!" sprach er und Inoran zog einen Schmollmund. "Ich mag aber lieber hier bleiben...könnt ihr nicht alleine weiter? Ich warte dann mit Sugi hier!" fragte Inoran und Sugizo sah ihn überrascht an. "Also mir ist das egal! Von mir aus, könnt ihr auch hier warten!" sprach Inorans Mutter fröhlich und ging schon mal mit Satoru und Kazuya weiter. "Na gut...wenn ihr wollt! Wir sind bald wieder zurück!" versicherte ihnen Yuichiro und folgte den Anderen. Inoran freute sich riesig und streckte sich erstmal. "Bist du nur zu Faul zum weiterlaufen oder was hast du vor?" grinste Sugizo und legte seine Jacke auf ein Stück Wiese und setzte sich drauf. Inoran setzte seinen Rucksack ab und machte es sich neben Sugi gemütlich. "Nein, ich find die Aussicht nur so wunderschön und will sie mit dir genießen! Außerdem habe ich Lust zu Zeichnen!" strahlte er ihn an und kramte aus seinem Rucksack ein kleines Zeichenbrett mit Blättern heraus. "Oh, wie cool! Das hast du ja schon ewig nicht mehr gemacht!" sprach Sugi erfreut und sah zu wie Inoran einen Bleistift anspitzte und den Blick in die Ferne richtete. "Ja...ich weiß nicht, aber dieser Ort beruhigt mich so wahnsinnig! Liegt wohl daran, dass alles so weit ist und man denkt, man würde fliegen, wenn man so über die Berge schaut! Das gibt irgendwie so ein geiles Freiheitsgefühl, weißt du?" Sugizo sah ihn verträumt an und drehte sich so, dass er sich hinlegen konnte und bettete seinen Kopf aus Inorans Schoß. "Das ist schön zu hören...stört es dich, wenn ich mich noch ein bisschen ausruhe?" fragte er leise und Inoran strich ihm liebevoll durch die Haare. "Nein! Schlaf ruhig!" antwortete Inoran und winkelte seinen Beine etwas an um sein Brett darauf zu legen und begann die Landschaft zu skizzieren. Sugizo schloss die Augen und lauschte dem Geräusch, wie Inorans Bleistiftmiene über das Papier strich und wie die Bäume raschelten. Inorans Bauch hob und senkte sich langsam und Sugi kuschelte sein Gesicht an sein Hemd. Dann küsste er Inos Bauch grinsend, worauf hin dieser leise lachen musste und ihm kurz durch die Haare wuschelte. Dann döste Sugizo leicht weg und Inoran schien immer mehr in eine andere Welt zu tauchen. Das Gefühl, dass Sugizo bei ihm war, diese unglaubliche Freiheit über den Bergen und die friedliche Stille die sie umgab, dass Alles wärme sein Herz und lies seine Gedanken mit dem Wind ziehen. Irgendwann, als er mit dem Bild fertig war, sah er auf Sugizo hinab und begann lächelnd ein neues Bild. Er zeichnete sein schlafendes Gesicht und hatte dabei unzählige Flugzeuge im Bauch. "Ich glaube ich hab mich ein zweites mal in dich verliebt..." flüsterte er vor sich hin und zeichnete grade Sugizos Kinn nach. Doch als er wieder einen Blick auf ihn hinunter warf begann sein Herz wie wild zu rasen, denn er sah direkt in Sugizos geöffnete Augen. Sie leuchtete sanft und er streckte seine Hand aus, um sie auf Inorans Wange zu legen. "Komm her!" hauchte er und Inoran legte das Brett bei Seite, beugte sich zu ihm hinunter und schloss seine Augen, als Sugizo ihn Leidenschaftlich zu küssen begann. Sacht berührten sich ihre Zungen und es schien eine Ewigkeit zu vergehen, in der sie verliebt herumschmusten. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und Inoran sah überrascht auf, als sich ein Regentropfen auf seine Hand verirrte. "Nee, oder? Das fängt jetzt nicht an zu regnen! AAAAaaahhhh, scheiße!" fluchte er und packte seine Zeichensachen sicher weg, als sich die Tropfen vermehrten. Beide sprangen überrascht auf und Inoran sah panisch in den Wald. "Hoffentlich kommen die Anderen bald...verdammt wir haben keine Regensachen einge...UUUUUUHAAAAAAAAAhhhh!!!!" schrie Inoran laut auf, als es plötzlich ohrenbetäubend laut Donnerte und schlug ängstlich seine Arme über den Kopf zusammen während er sich erschrocken duckte. Der Himmel hatte sich schon schwarz gefärbt und ein Blitz erhellte den Horizont. Es donnerte erneut und Inoran wimmerte ängstlich und kniff die Augen zusammen. Plötzlich packte ihn Sugizo am Arm und zog ihn von der Lichtung weg. Inoran konnte gar nicht so schnell reagieren, als er auch schon gegen die Wand unter einem Felsvorsprung gedrückt wurde und Sugizo seinen Körper schützend gegen Inorans presste. "Hab keine Angst!" sprach er ruhig auf ihn ein und Inoran sah ihn völlig verschreckt an. Es donnerte erneut und Inoran zuckte zusammen und klammerte sich schüchtern an ihn. Sugis Arme schlossen sich um Inoran und er flüsterte ein "Angsthase!" in sein Ohr. Dieser murmelte ein "Baka!" zurück und Sugizo lachte leise und küsste seine Wange. Dann lehnte er seine Stirn gegen Inorans und sah ihm lange und fest in die Augen. Inoran war ganz verlegen bei seinem Blick und atmete schwer. Minuten lang verharrten sie so und schwiegen, wobei Sugis warmer Mund immer wieder zärtlich über Inorans Gesicht streifte, wenn ein weiterer Donner die Stille durchschnitt. Das Gewitter zog zweiter, doch nun fing es an in Strömen zu regnen. Sugizo löste sich von Inoran und sah zum Wanderpfad. Inorans Familie kam grade aus dem Wald gestürmt und rettete sich zu Inoran uns Sugi unter dem Felsvorsprung. Sie warteten noch eine Weile, doch der Regen nahm einfach nicht ab. Irgendwann wurde es schon dunkel und sie entschieden sich im Regen zurück zu laufen. Im Wald ging es einigermaßen, weil die dichten Baumwipfel kaum Wasser durchließen, dennoch waren sie nass bis auf die Knochen, als sie ihre Hütten erreichten. Alle zogen sich schnell um und saßen dann zusammen in der Hütte von Inorans Eltern. Seine Mutter hatte was zu essen gemacht und als sie fertig waren unterhielten sie sich vergnügt, während es draußen immer heftiger zu Stürmen schien. "Aahh...hoffentlich hört es bis morgen wieder auf zu regnen!" seufzte Yuichiro und goss sich etwas Sake in ein Glas. "Also ich finde es irgendwie angenehm!" bemerkte Inoran leise und lauschte den Tropfen, die dumpf auf das alte Holz der Terrasse fielen. "Ach! Jetzt auf einmal! Vorhin hast du noch geschrieen wie ein Mädchen als es donnerte!" neckte ihn Sugizo und Inoran sah ihn finster an, während seine Brüder ihn auslachten. "Verräter! Ich hab mich halt erschrocken! Außerdem hab ich gesagt das ich den Regen mag, aber nicht das ich Gewitter leiden kann!" schmollte er und bekam rote Wangen als er in das sanft lächelnde Gesicht seiner Mutter sah. Sie war so froh, dass sie sich wieder vertragen hatten und genoss jede Minute mit ihrem Sohn zusammen. "Ach man..." seufzte Inoran und lies sich zurück sinken auf die Tatamimatten. "Ich wünschte ich hätte meine Gitarre hier, ich hab solche Lust was zu spielen!" murmelte er vor sich hin und bekam richtig Sehnsucht bei dem Gedanken an seine geliebte Akustik Gitarre. "Kein Problem! Sie sind im Auto, wenn du spielen willst!" sprach Sugi erfreut über Inorans Wunsch. Dieser sah überrascht zu ihm auf und hob eine Augenbraue. "Echt?" fragte er und seine Brüder machten große Augen. "Au jaaaa!!!! Spielt ihr uns was vor?" fragten sie begeistert und zappelten aufgeregt umher. Inoran setzte sich strahlend auf und nickte. Sugizo schmiss Satoru die Autoschlüssel zu und die Zwei rannten los und kamen nach wenigen Minuten mit den zwei Gitarren wieder. Ehrfürchtig überreichten sie die Taschen und Sugi und Ino packten sie liebvoll aus. "Ich war gestern noch im Studio bevor ich zu dir kam! Ich hab gehofft das du vielleicht wieder ein bisschen spielen möchtest!" bemerkte Sugi leise zu Inoran und dieser sah dankbar zu ihm auf. "Du denkst auch echt an alles! Langsam machst du mir richtig Angst!" murmelte Ino sarkastisch und Sugi grinste ihn breit an. Kazuya und Satoru sahen interessiert zu wie sie die Instrumente stimmten und auch Yuichiro war neugierig, was sein Sohn da so trieb und war insgeheim sehr gespannt auf den kleinen Musikalischen Beitrag. Inorans Mutter hatte in der Zwischenzeit den Tisch abgeräumt und zündete ein paar Kerzen an. Sie liebte Kerzen genauso wahnsinnig wie Inoran und lehnte sich dann verträumt an Yuichiros Schulter. "Was wollen wir spielen?" fragte Sugizo, als sie fertig mit Stimmen waren und Inoran dachte kurz nach. "Können wir Serafine von Dead End spielen? Ich hab das schon so lange nicht mehr gespielt und hab schon den ganzen Tag ein Ohrwurm von dem Lied!" sprach Inoran mit leuchtenden Augen und Sugizo nickte zustimmend. "Ja...das ist ein schönes Lied!" sprach er sanft, weil er wusste, wie sehr Inoran diese Band liebte und umschloss mit seinen Fingern den Gitarrenhals. Er zählte leise den Takt an und sie begannen völlig verträumt zu spielen. Sugizo sang ruhig den Text und beide betraten sofort eine andere Welt. Inoran bekam heftiges Bauchkribbeln als sich sein Rhythmus und Sugizos Melodie wie ein liebendes Pärchen miteinander verschmolzen und er hatte das Gefühl als wenn seine Seele zum Himmel tanzen würde. Er liebte es so sehr zu spielen! Es war einfach unbeschreiblich und am liebsten hätte er nie aufgehört und hätte das Lied immer und immer weiter spielen können. Sein Körper bewegte sich leicht im Rhythmus mit und er schloss die Augen, als Sugizo ein kleines Gitarrensolo spielte. Auch Sugi war völlig hin und weg. Wieder so mit Inoran zusammen zu spielen, lies sein Herz schneller schlagen, denn es hatte ihm so sehr gefehlt. Inorans Hingabe zur Musik konnte man richtig spüren und dieses Glücksgefühl steckte immer unheimlich an. Dann sahen sie sich beide an und schräderten fröhlich auf ihren Gitarren und begannen zu lachen. Sugizo sang dann noch einmal den Refrain und Inoran lies das Lied langsam mit einem kleinen spontanen Solo ausklingen. Begeisterter Beifall drang von allen Seiten und auch Yuichiro strahlte stolz seinen Sohn an. Dieser kratzte sich verlegen am Hinterkopf und senkte den Blick. "Wow! Man, Oni-san! Das war ja totaaaal irre! Wann können wir dich denn damit mal auf der Bühne sehen?" fragte Kazuya aufgeregt und Inoran genoss es mal bewundert zu werden. "In drei Wochen gehen wir auf Tour! Ich bin auch schon ganz aufgeregt, aber ich freu mich jetzt irgendwie darauf! Ihr kommt natürlich umsonst rein!" antwortete er heiter und Sugizo entgleisten alle Gesichtzüge. Mit offenen Mund und großen Augen starrte er Inoran an. Hieß das, dass er in der Band bleiben würde??? Inoran bemerkte Sugizos fassungsloses Gesicht und sah ihn sanft an. "Schließlich kann nicht jeder zusammen mit seinen Freunden das tun was er am meisten liebt..." sprach er leise weiter und Sugizo atmete aufgeregt. Er würde tatsächlich in der Band bleiben! Er hatte schon nicht mehr daran geglaubt aber Inorans Worte waren ein eindeutiges Ja gewesen... Inoran senkte kurz den Blick und beugte sich zu Sugizo hinüber und flüsterte in sein Ohr. "Ich weiß doch, wie viel dir das bedeutet und mir bedeutet es auch sehr viel!" er gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen und Sugizo lief knall rot an. Inoran hatte noch nie so offen gegenüber seiner Familie gezeigt, dass sie ein Paar waren und Sugi sah aufgeregt zu dem Rest. Es wussten zwar alle dass sie zusammen waren, doch es so zu sehen war dennoch ein komisches Gefühl und vor allem Yuichiro sah etwas überrascht drein. Wenn er nicht selbst so überrascht gewesen wäre, hätte Sugi diesen Fischartigen Gesichtsausdruck wahnsinnig komisch gefunden. Als Inoran jedoch quietsch vergnügt weiter vor sich hin spielte, entspannte sich die Situation schnell und alle akzeptierten endgültig, dass die Zwei sich nun mal liebten. Sugizo konnte das gar nicht richtig fassen und war fast den ganzen Abend völlig verlegen und sagte kaum einen Ton, doch in seinem Herzen war er überglücklich und vor allem Inorans Mutter konnte das spüren. Nach dem sie noch ein paar Lieder gespielt hatten und Inoran seinen Brüdern abwechselnd ein paar Griffe auf der Gitarre zeigte, scheuchte seine Mutter Satoru und Kazuya ins Bett und Inoran stellte die Instrumente bei Seite. "Hatschuuuuu!!!" nieste Sugizo plötzlich und Inoran bemerkte an seinem Zittern das ihm kalt zu sein schien. Er griff sich eine Decke und setzte sich im Schneidersitz hinter ihn. Sugizo blinzelte überrascht, als er seine Arme mit der Decke um seinen Hals legte und ihn nach hinten zog, damit sich Sugi an seine Brust lehnen konnte. Ihm war egal was die anderen vielleicht sagen würden, denn Inoran wollte einfach nur noch stolz zeigen wer sein Freund war. "Nicht das du mir krank wirst!" sprach er leise zu ihm und kuschelte ihn richtig an sich und deckte ihn zu. Sugizo fing schon wieder an zu glühen und brachte keinen Laut über die Lippen, worauf hin Inos Mutter laut zu lachen anfing. "Mensch, Sugi-chan! Jetzt mach dir doch keinen Kopf, es ist für uns völlig okay, dass ihr zusammen seit!" sprach sie einfühlsam und Inoran sah sie dankbar an. Yuichiro räusperte sich verlegen zu ihrem Kommentar und verschränkte ernst die Arme. "Na ja, sagen wir mal so, man kann sich daran gewöhnen! Schließlich bleibst du ja trotzdem unser Sohn und auch wenn es mir schwer fällt eure Gefühle zu verstehen, so mag ich doch Yasuhiro sehr und glaube nicht... dass ihr...irgendwie... krank seit!" sprach er etwas stockend und Inoran schmunzelte leicht bei seinen Worten. "Ist sicherlich nicht leicht, so was zu zeigen! Doch von mir...habt ihr euren Segen!" fuhr Yuichiro fort und seine Frau strahlte ihn breit an. "Das hast du aber schön gesagt! Und dein Glück, denn wenn du es nicht getan hättest, hätte ich dich wohl dazu zwingen müssen!" feixte sie und kniff ihm in die Seite. "Aua! Seht ihr? Ich werde ständig misshandelt hier! Immer diese Drohungen! Da traut man sich ja schon gar nicht mehr zu widersprechen!" jammerte er und Sugizo musste leise lachen. "Danke...Papa!" sprach Inoran ehrlich und die Beiden sahen sich einen Moment lang verständnissvoll an. Dann unterhielten sie sich noch eine Weile über die Probleme die sie in der letzten Zeit hatten. Sie führten ein ziemlich ernstes Gespräch über Inoran, der ihnen endlich gestand, dass er unter Platzangst litt. Seine Mutter war ganz geschockt, als er ihr von seinem Zusammenbruch in dem Tonstudio berichtete und völlig geistesabwesend stellte sie fest, dass diese Symptome schon früher bei ihm aufgetreten waren. Sie überlegten warum Inoran sich so beängstigt in engen Räumen fühlte und gemeinsam mit Inorans Eltern, schaffte es Sugizo endlich, dass Inoran einer Therapie zustimmte. Es war unglaublich erleichternd sich mit Inorans Eltern über diese Dinge zu unterhalten, da es doch immer noch etwas anderes war, die Meinung von einem Erwachsenen zu hören. Sie redeten noch bis spät in die Nacht hinein und Sugizo starrte nachdenklich in das Kerzenlicht, welches fast abgebrannt war. Inoran streichelte schon seit einer Weile sacht über Sugizos Oberschenkel, versteckt unter der Decke und Sugizo schloss seine Augen und lehnte seinen Kopf zurück an Inorans Schulter, der mit seinem Vater grade über ihre Lieblingsbands schwärmte. Sugizo fühlte sich so unglaublich wohl in Inorans Umarmung und dieser familiären Umgebung und lauschte Inorans Stimme, die völlig unbeschwert und ruhig vor sich hin erzählte. Er atmete tief seinen anziehenden Geruch ein und bekam eine Gänsehaut, als Inorans Finger unbeabsichtigt immer näher an seinem Schritt streichelten. Aaaaahhhh, was machte er da? Sugizo atmete tief durch und versuchte seine Erregung zu unterdrücken, doch Inorans Nähe raubte ihn jeglichen Verstand. Als seine Hand plötzlich seinen Schritt streifte, hielt Sugi es nicht mehr länger aus und stand plötzlich auf. "Ich geh schlafen! Gute Nacht!" sprach er angespannt und ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand er aus der Hütte. Inoran sah ihm überrascht nach und blinzelte dann zu seinen Eltern. "Was ist denn mit ihm?" fragte Yuichiro überrascht und Inoran zuckte mit seinen Schultern. "Keine Ahnung, aber wird schon nichts schlimmes sein! Ich geh mal nachsehen... Ist ja auch schon spät! Schlaft schön!" sprach Inoran gelassen und stand auf. Er umarmte diesmal alle Beide fest und schlenderte dann rüber zu seiner Hütte. Er zog seine Schuhe im Flur aus und trat in den Aufenthaltsraum, der zu seiner Überraschung völlig dunkel war. Verwundert blieb er im Zimmer stehen, da niemand im Raum zu sein schien. "Sugi?" fragte er verwirrt und erschrak fürchterlich als eine Hand ihn am Arm packte und in den dunklen Wandschrank zog. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er von Sugizos Körper gegen die Wand gedrückt wurde und seine Zunge wild in seinen Mund drang. Inoran glaubte fast wahnsinnig zu werden, als Sugizo seine Hüfte fordernd gegen sein Becken drückte und er seine harte Erregung in der Hose fühlen konnte. Seine Hände rissen stürmisch Inorans Hemd auf und streiften es von seinem Körper, während er ihn immer leidenschaftlicher küsste. Dann löste sich Sugi kurz und zog sich sein Shirt aus um seinen erhitzten Körper immer enger an Inorans nackter Haut zu reiben. Dieser stöhnte erregt auf, als Sugizos Hände begannen seine Jeans zu öffnen, in seine Shorts wanderten und seine Männlichkeit fest streichelt. "Sugi...aaahhaaa...was machst du mit mir?" keuchte er und Sugi atmete schwer in sein Gesicht. "Ich mach da weiter wo wir heute morgen stehen geblieben sind!" flüsterte er und begann an seinem Hals zu knabbern. Er glitt mit seiner Zunge über seine Brust und begann schnell an Inos Brustwarzen zu lecken und zu saugen. Dieser keuchte immer schneller und spannte ständig erregt seinen Körper an, wenn Sugis Hand sacht zudrückte. Seine Vibrationen und sein Keuchen machte Sugizo so wahnsinnig an und ohne lange zu fackeln, zog er Inorans Hose aus und tat dann das gleiche mit seiner. Er nahm Inoran fest in seine Arme und lies sich langsam mit ihm auf den Boden sinken. Inoran setzte sich auf seinen Schoß und hielt sich an einer Kleiderstange über ihnen fest. Sugizo tauchte mit seiner Zunge in seinen Bauchnabel und entlockte Inoran damit ein weiteres tiefes Stöhnen. Er kreiste mit seiner Hüfte rhythmisch unter ihm und ihre harten Glieder rieben immer wieder fest aneinander. Dann sah Inoran mit offenen Mund auf Sugizo hinab und zog sich mit seinen Armen ein Stück an der Stange hoch um sich dann ganz langsam wieder auf seinen Schoß hinab zu lassen, während Sugizo seine Taille festhielt und vorsichtig in ihn eindrang. "Oh Gott, Yasuhiro!!!!" stöhnte Inoran laut auf und zog angespannt Luft durch seine Zähne, als Sugi immer tiefer in ihn vordrang. Sie begannen sich langsam zu bewegen und Sugizos Hände streichelten dabei immer wieder über Inorans ganzen Körper. Die Luft in dem Schrank erhitze sich ziemlich schnell und Schweiß ran ihre Haut hinunter. Inoran hielt sich weiter an der Stange über ihnen fest und konnte sich dadurch noch besser auf Sugizo bewegen. Er genoss es ihn in sich zu fühlen und lies sich diesmal viel Zeit mit dem beschleunigen seines Rhythmus. "Das fühlt sich so gut an..." flüsterte Sugi leise und bewegte sich im gleichen Takt wie Inoran mit. All ihre Muskeln war angespannt und die Härt mit der Sugizo immer tiefer in Inoran drang und seinen ganzen Körper in Flammen setzte, ließ ihn immer wilder stöhnen und er glaubte fast sein Verstand auf immer zu verlieren. Als ihre Bewegungen immer schneller und intensiver wurden, ließ Sugi seine Hände über Inorans feuchten Rücken gleiten und kratzte langsam mit seinen Fingernägeln über seine Haut, während er immer heftiger zustieß. Inoran keuchte dabei laut und zitterte am ganzen Leib. Er zog sich noch mal leicht hoch und lies sein Becken ein weiteres Mal fest auf Sugizo fallen und sah ihm in sein von Leidenschaft verzerrtes Gesicht. Schweißperlen glitten Sugis Schläfen hinab und seine Augenbrauen waren schmerzhaft zusammengezogen. Inorans Hitze versenkte seinen ganzen Körper und die Stärke mit der er ihn ritt, hätte er sich nicht mal in seinen kühnsten Träumen vorstellen können. Ein elektrisierendes Kribbeln begann sich langsam von dem Punkt in Inorans Inneren auszubreiten gegen den Sugizo immer gnadenloser stieß und aufgeregt hielt er die Luft an und nahm Sugis Glied immer schneller in sich auf um dieses berauschende Gefühl durch seinen ganzen Körper zu jagen. Es war fast als wenn sich warmes Licht in ihn ausbreitete und sein ganzes Innern ins Nichts auflöste. Als das Gefühl fast unaushaltbar intensiv war, spannte er all seine Muskeln an und kam mit einem erstickten schrei zum Höhepunkt, während Sugi fast durchzudrehen schien von seinen Geräuschen, dabei ebenso laut aufschrie und sich tief in seinem Körper ergoss. Völlig erschöpft ließ Inoran die Stange los und sackte auf Sugi zusammen. Dieser hielt ihn fest in seinen Armen und kraulte seinen Nacken. "Wahnsinn..." keuchte Inoran und Sugizo nickte sprachlos. Beide waren völlig außer Atem und brauchten Minuten um sich wieder zu beruhigen, während Inorans Körper ständig in seinen Armen zusammen zuckte als Sugis Körper gegen seine empfindlichsten Stellen drückte. Irgendwann zog Sugi eine Decke von der Seite über sie rüber und sie kuschelten sich eng aneinander. Plötzlich begann Inoran leise zu lachen und sah Sugizo kopfschüttelnd an. "Ist dir eigentlich klar, dass wir in einem Wandschrank sitzen!" lachte er fassungslos und Sugizo grinste über beide Ohren. "Na ja, ich wollte schon immer mal mit dir Sex an ausgefallenen Orten haben und ich muss sagen, dass hier hat mir ganz gut gefallen!" hauchte er verführerisch und gab ihn einen sanften Kuss. Inorans Herz schlug schnell und seufzend erwiderte er seine Berührung mit seinen Lippen. "Ich fand es auch ziemlich aufregend...aber aufgeregt bin ich ja sowieso immer wenn ich deinen Körper spüre!" sprach er leise und streichelte mit seiner Hand über Sugizos Brust. "Ich auch..." antwortete Sugizo und griff nach seiner Hand. Sie verschränkten ihre Finger miteinander und Inoran lehnte verträumt seinen Kopf an Sugis Hals. "Es ist komisch, aber du bist der einzige Mann, der in mir solche Gefühle hervor bringt! Manchmal habe ich das Gefühl, als könnte ich nie einen anderen Menschen so lieben, wie ich dich liebe! Diese starken Gefühle machen mir manchmal richtig angst, weil was ist wenn du mich eines Tages wirklich verlassen würdest, oder wir uns wegen irgendwas dummen trennen? Ich kann mir ein Leben ohne dich einfach nicht mehr vorstellen..." sprach er leise und Sugizo starrte nachdenklich ins Nichts und küsste dann seine Stirn. "Es geht mir genauso, aber ich glaube es wird immer einen Weg geben...das Leben steck so voller Überraschungen und man kann nie wirklich voraus planen! Wenn ich etwas in den letzten Monaten gelernt habe, dann dass es wichtig ist den Augenblick zu Leben! Nicht immer so viel nach zu denken und sich fest zu legen! Es ist mir auch irgendwie nicht mehr so wichtig mich an meinen Eltern zu rächen! Viel wichtiger finde ich es, meinen Weg zu finden und zu versuchen mit dem was ich habe mein Glück zumachen!" Inoran lächelte und sah ihn dann lange an. Er war wirklich froh das Sugizo so dachte... "Ich habe auch etwas gelernt!" grinste er und Sugizo hob skeptisch eine Augenbraue. "Ich hab gelernt, dass ein Mensch wie du schon selten dämlich sein muss, um es mit mir aus zu halten! Dein Glück das ich auf dämliche Männer stehe!" kicherte er und Sugizo sah ihn finster an und biss in seinen Hals. Inoran jaulte auf und küsste ihn dann stürmisch. Er war so glücklich mit Sugizo zusammen zu sein und ihm wurde bewusst, dass sie sich einfach gegenseitig brauchten. Mit all ihren Fehlern und mit all ihrer Zuneigung. Nie wieder würde er so dumm sein und diesen Schatz riskieren. Nie wieder... Kapitel 13: Zusammen Wachsen ---------------------------- ************************************** *seufz* Es ist soweit! Das ist das Letzte Kapitel vom 3 Teil! Ich hoffe es hat euch gefallen und wenn ich die Zeit finde, werde ich vielleicht noch an einem 4 Teil arbeiten! Diesmal ist auch mal wieder was für alle Ryu udn Shinya Fans dabei! Nur für euch! XDDDDDDD Nja, es ist zwar wieder auch sehr schnulzig, aber damit müsst ihr Leben! XDDDD Ich finds jetzt aber nicht sooo schlimm! ^^;;;; Zum Abschluss würd ich mich nochmal riesig über eure Kommentare freuen, was hat euch am besten gefallen, was nicht??!!! Also immer her damit! Ansonsten wünsch ich viel Spaß beim letzten Kapitel! *.* *alletreuenfansmalknuddelt* eure Kasu ************************************** 13.Kapitel: Zusammen wachsen Shinya legte mit einem tiefen Seufzer den Hörer auf und starrte einen Augenblick lang auf seine Hand hinab, die immer noch etwas zittrig das Telefon umklammerte. Er war so furchtbar erleichtert gewesen, dass sich Sugizo gemeldet hatte und das es ihm gut ging, aber die Angst die er die letzten Tage gespürt hatte, saß immer noch kalt in seinem Nacken. Er hatte wirklich geglaubt Sugi hätte sich was angetan nach dem ganzen Chaos und fragte sich was passiert wäre, wenn Inoran ihn nicht begleitet hätte... Shinya schüttelte diesen Gedanken schnell fort und versuchte sich einzureden, dass es keinen Sinn hatte sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sein bester Freund hatte ihm eben versichert, dass er ihn nicht alleine gelassen hätte, doch war es leicht so was zu behaupten, jetzt, da er wieder Hoffnung in sich trug. Irgendwie wusste Shinya nicht wirklich ob er glücklich oder skeptisch über diese Entwicklungen denken sollte, denn es war erschreckend wie stark Inoran das Leben seines Freundes beeinflusste und diese Liebe zwischen den Beiden schien etwas zu sein, gegen das Shinya nicht einmal Ansatzweise ankämpfen konnte. Hier war er mit seiner Macht nun am Ende und das jagte ihm Angst ein...furchtbare Angst. Das Einzige was er tun konnte, war zu hoffen dass es gut gehen würde, aber sein Gefühl ließ ihn nicht los, das irgendwann der Tag kommen würde, an dem es nicht mehr gut gehen würde...wie sollte er sich darauf vorbereiten? Würde er wieder nur zusehen können wie alles kaputt ging? "Seit wann bist du eigentlich so pessimistisch?" murmelte er leise zu sich selbst und lies das Telefon los. Nachdenklich sah er sich in seinem Wohnzimmer um und verdrängte alle Gedanken. Jetzt hatte er erstmal eine ganz andere Aufgabe zu erledigen und die würde noch mal genug Kraft kosten... Langsam trat Shinya in den Flur und ging auf sein Schlafzimmer zu. Vorsichtig und ganz leise öffnete er die Tür und spähte hinein. Ryuichi lag schützend zusammengekauert auf seinem Bett und schien tief und fest zu schlafen. Die Nachmittagssonne fiel sanft auf sein ausgemergeltes Gesicht und seine schwarzen langen Haare breiteten sich schlaff auf seiner Bettdecke aus. Anscheinend war er endlich eingeschlafen, dachte sich Shinya und seufzte mitfühlend als er leise ins Zimmer trat und auf das Bett zusteuerte. Behutsam nahm er eine Decke und legte sie sacht über Ryuichis Körper, dann richtete er sich wieder auf und sah eine Weile auf ihn hinab. Es tat irgendwie weh ihn so zu sehen...er sah so hilflos aus, wie ein kleines Kind und Shinya wusste, dass Ryu von ihnen allen der einsamste war. Seit dem Inoran bei ihm angerufen hatte wegen Sugi war Ryuichi völlig aufgewühlt gewesen. Er war sofort aufgestürmt und hatte Sugi überall gesucht, die ganze Nacht, doch als er immer wieder enttäuscht wurde begann er völlig in Panik zu geraten. Seine letzte Hoffnung war noch bei Shinya nachzusehen, doch als er ihm sagen musste das Sugi auch bei ihm nicht aufgetaucht sei stand ihm die Verzweiflung ins blasse Gesicht geschrieben. Wut über Inorans Handeln begann Besitz von ihm zu ergreifen und mit dem Vorwand ihm ordentlich die Meinung zu sagen, wollte er zu ihm nach Hause stürzen, doch Shinya konnte ihn aufhalten. Er hatte ihn noch nie so aufgebracht erlebt... Ryuichi war so außer sich, dass Shinya alle Kraft brauchte um ihn in seine Wohnung zu zerren und ihm bewusst zu machen das dies die Situation nur verschlimmern würde. Schließlich konnte Ryuichi sich doch noch beruhigen und Shinya überredete ihn bei sich zu übernachten, doch keiner von Beiden konnte schlafen. Stundenlang starrte Ryu aus dem Fenster und sagte keinen Ton, in der Hoffnung ihm würde doch noch ein Ort einfallen, an dem Sugizo sich aufhalten konnte. Am Morgen konnte Shinya ihn dann überreden sich etwas hinzulegen und nun war er froh zu sehen, dass Ryu endlich schlief... Es würde ihm helfen wieder einen klaren Kopf zu bekommen und den brauchte er um zu verstehen was passiert war. Wie sollte er ihm das nur beibringen? Mit unwohlem Gefühl im Bauch wollte Shinya grade das Zimmer verlassen, als leise Ryuichis Stimme an sein Ohr drang. "Shin?...hast du schon etwas Neues gehört?" fragte er müde und richtete sich im Bett auf. >Verdammt!< dachte Shinya bei sich, während er sich wieder zu ihm umdrehte und Ryu lange in die von Erwartung erfüllten Augen sah. Er hätte ihn gern noch ein bisschen schlafen gelassen... Shinya atmete tief ein und nickte, woraufhin Ryu nervös aufsprang und auf ihn zu eilte. "Was ist los? Sag schon, hat sich Inoran noch mal gemeldet? Hast du etwas von Sugi gehört? Jetzt sag's endlich!" drängte er ihn aufgeregt und Shinya versuchte vergebens zu lächeln. So befreiend die Nachricht für Shinya auch war, er wusste das Ryuichi sie alles andere als gut finden würde. "Er...er hat grade angerufen!...Sugi hat grade angerufen, es geht ihm gut!" begann er vorsichtig und Ryuichi schloss dankbar die Augen und murmelte leise Gebete vor sich hin während er ganz langsam rückwärts aufs Bett zu taumelte und sich darauf nieder lies. "Gott sei dank..." sprach er leise und legte seine Stirn in seine Hände. "...Gott sei dank..." murmelte er immer wieder und die Angst die schmerzhaft in seinem Bauch alle Eingeweide zusammengequetscht hatte, lies langsam locker und ein Gefühl von Leichtigkeit breitete sich in ihm aus. Einen Moment lang konnte er gar nicht sprechen und Shinya beobachtete ihn nachdenklich. War Sugi wirklich bewusst wie fiel Angst sie um ihn hatten? "Es geht ihm gut!" sprach Ryu leise und sah glücklich zu Shinya auf. "Hat er eben erst angerufen? Was hat er gesagt? Wo ist er?" Shinya sah ihn ernst an und bei diesem Anblick wurde Ryuichi wieder flau im Magen, irgendwas stimmte nicht. "Shin?..." fragte er unsicher und Shinya sah zu Boden als er antwortete. "Er ist in Gifu...mit Inoran und seiner Familie! Sie haben...sich wieder versöhnt!" schloss er knapp und als er Ryuichi wieder anblickte, stieß er auf ein sprachloses Gesicht. Ryu schluckte und heiser sprach er ein "Wie?...Bitte?" wobei er langsam aufstand und seine Hand am Bettpfosten aufstütze. Die Worte klangen in Ryuichis Ohren so völlig surreal, als wenn eine Katze bellen würde. "Sugi ist zu Inoran zurück gekehrt und hat ihn zu seinen Eltern gebracht, woraufhin Inoran anscheinend wieder zu sich gekommen ist und sie sich ausgesprochen haben! Er hat sich nicht bei uns gemeldet, weil er wollte das Inoran sich Sorgen macht...und Sugi weiß wie dumm es war uns so mit rein gezogen zu haben. Es tut ihm wirklich leid und er kann auch verstehen wie du dich fühlst und möchte das du weißt das deine Freundschaft ihm immer noch sehr viel bedeutet..." erklärte Shinya ihm alles, doch noch während er es aussprach wusste er wie töricht diese Worte für Ryu klingen mussten. "Er weiß wie ich mich fühle?" erwiderte Ryuichi leise mit einem Hauch Sarkasmus und Shinya sah wie seine Fingerknöchel sich weiß färbten, als er seinen Griff um den Bettpfosten verstärkte. Ryu lies sich das Gesagte langsam durch den Kopf gehen und starrte Shinya mit leerem Blick an. Dann wandte er sich von ihm ab und lief fast mechanisch zum Fenster und sah hinaus. "Ryu...ich weiß das es für dich echt hart ist, aber glaub mir, Sugi liegt wirklich immer noch viel an dir! Er ist jetzt natürlich ziemlich durch den Wind, da er mit Inoran wieder zusammen sein kann, doch darfst du ihm dafür jetzt nicht auch noch böse sein...er kann auch nicht immer alles richtig machen, dass kann niemand von uns!" versuchte er ihn etwas zu beruhigen, doch zu seiner Überraschung begann Ryu leise zu lachen. "Ryu?...ist alles okay?" fragte Shinya ihn verwundert und trat langsam von Hinten auf ihn zu. Ryuichis Lachen wurde immer lauter und als Shinya ihn von der Seite anblicken konnte, sah er dass ihm Tränen die Wangen hinunter liefen. Langsam streckte er seinen Arm nach ihm aus und legte seine Hand auf Ryus Schulter, die heftig bebte. "Ryu?" sprach er besorgt und Ryuichis Mundwinkel zogen sich langsam nach unten und sein Lachen ging in ein leises Wimmern über. Mit einem Schluchzen kniff er seine Augen zusammen, lies den Kopf langsam hängen und sank kraftlos zu Boden. "Ryu!" sprach Shinya entsetzt und hockte sich neben ihn, legte ihm sacht seinen Arm um die Schulter und drückte ihn an sich. Er wollte ihn trösten, doch irgendwie fand er nicht die richtigen Worte. Ryuichi wischte sich immer wieder mit den Händen über sein Gesicht um vergebens die Tränen zu stoppen, doch die Qualen in seinem Herzen schienen ihn einfach zu übermannen und wie ein wildes Monster langsam zu zerreißen. "...wie kann er...er versteht mich überhaupt nicht...wie kann er mich denn auch verstehen?" wisperte er halb verzweifelt, halb wütend und wünschte sich, er wäre weit, weit weg von alle dem. Klar, Sugi und Inoran hatten nun ihr Happy End, und was war mit ihm? Wann würde sich seine Geschichte endlich zum Guten wenden und ihn mit einem Lächeln auf das Vergangene zurück blicken lassen? Wie sollte er denn jetzt so in der Band weiter machen? Sein Herz wehrte sich so dermaßen gegen die Unterdrückung seiner Gefühle für Sugizo, das Ryu langsam wirklich daran zweifelte jemals von ihm los zu kommen. Nachdem er das Weinen müde wurde, lehnte er sich, auf den Boden sitzend, gegen die Bettkante und rieb nachdenklich mit seiner Hand über seine Stirn. Shinya saß die ganze zeit neben ihm und schwieg, dennoch war Ryu überglücklich das Shinya bei ihm war. Er hätte nie gedacht jemals solch einen Freund an seiner Seite zu haben. Schniefend stützte er seinen Kopf in seine Handfläche und atmete tief durch. "Ich glaub es wäre besser wenn ich die Band verlassen würde!" sprach er leise und Shinyas Eingeweide krampften sich schmerzhaft zusammen. "Ryu! Das meinst du nicht ernst, oder?" frage er fast panisch und Ryu schwieg einen Augenblick, während er nachdenklich zu Boden starrte und Shinyas verzweifelte Blicke auf sich spürte. "Ich pack das einfach nicht mehr! Ich habe keine Ahnung wie ich mich den Beiden gegenüber verhalten soll ohne das es der Band schadet und außerdem glaube ich, dass ich so nie von diesen verdammten Gefühlen geheilt werde! Du weißt selbst wie lang das schon geht und wie schnell ich rückfällig wurde! Das würde weiterhin nur für Stress untereinander sorgen, verstehst du das?" Er sah fragend zu Shinya auf, der ihn sanft anblickte und nickte. "Ich verstehe deine Zweifel! Wirklich! Aber verbau dir damit jetzt nicht deine Zukunft! Wir brauchen deine Stimme, wenn du uns jetzt verlässt, dann würde erstrecht alles zusammenbrechen!" Ryu senkte bitter den Blick. Er wusste das die Band ohne ihn aufgeschmissen wäre und er ertappte sich bei dem gehässigen Gedanken, dass er Inoran und Sugi diesen Verlust nur gönnte... "Aarrrggg!!!! Shinya! Was denk ich nur???" wütend zerstrubbelte er sein schwarzes Haar mit seinen Händen und hasste sich selbst für diesen dummen Geistesgang. Er mochte sie doch...auch Inoran und das war das Schlimmste daran. Seine furchtbare Eifersucht würde ihn die Menschen hassen lassen, die er doch schon so in sein Herz geschlossen hatte. Eigentlich hatte er sie fruchtbar gern, alle zusammen und die Band zu verlassen war das letzte was er wollte, denn dann würde er wieder einsam sein! Noch einsamer als er es jetzt schon war. "Sag mal Shinya...was ist eigentlich mit dir? Fühlst du dich nicht manchmal auch allein?" fragte er ihn neugierig und Shinya seufzte tief und spielte mit einem Faden, der sich an seinem Ärmel gelöst hatte. "Natürlich fühl ich mich manchmal allein...das ist doch normal! Weißt du, ich bin ja schon ein sehr harmonischer Mensch, aber wenn ich mal traurig bin und Sehnsucht nach Nähe habe, dann zieh auch ich mich zurück...nur denke ich auch, dass ich noch am Anfang meines Lebens stehe! Es werden noch so viele Gelegenheiten kommen, in denen ich mein Glück finden kann und nur weil man es nicht abwarten kann versaut man sich den Spaß am Leben? Nein danke! Klar, es gibt immer eine Zeit in der es scheiße läuft und auch mir hat diese ganze Geschichte sehr zugesetzt, aber ich bin überzeugt davon das es wieder aufwärts gehen wird und irgendwann werde auch ich die Nähe von jemanden bekommen, die ich mir wünsche!" lachte er verlegen und kratze sich am Hinterkopf. Er redete nicht oft über seine Wünsche, da es ihm irgendwie schwer fiel zu glauben, dass ihn wirklich jemand verstehen oder ihm helfen könnte. Er war in dieser Hinsicht schon immer ein Einzelgänger gewesen, der davon überzeugt war, das sein Glück allein in seiner Hand lag. Ryu sah ihn überrascht an und zum ersten Mal fiel ihm auf, wie selten Shinya über sich sprach. Er war zwar immer da und sprach jedem gut zu, aber selbst klagte er nur ganz selten über etwas... "Warst du eigentlich schon mal richtig verliebt Shin?" wollte er wissen und Shinya sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an und schwieg einen Moment, als wenn er abwägen würde ob er darauf antworten sollte oder nicht... Schließlich nickte er langsam und sein Blick schweifte in die Vergangenheit. "Ihr Name war Aikawa! Wir sind zusammen aufgewachsen, weißt du? Sie hat mich immer vor den Jungs beschützt, die mich in der Schule angepöbelt haben." lachte er schüchtern und Ryu konnte sich ein Lächeln bei dieser Vorstellung nicht verkneifen. "Obwohl sie kleiner und jünger war als ich, steckte sie voller Energie und Selbstbewusstsein! Ich hab sie vergöttert und mir geschworen sie zu Heiraten wenn ich groß bin!" sein Lächeln wurde trauriger und Ryu spürte das es ihm schwerer viel weiter zu reden. "Eines Tages ist sie mit ihrer Familie weggezogen und war wütend auf mich, weil ich sie nicht verabschiedet habe...ich konnte einfach nicht! Ich hab mich so verraten gefühlt und brachte es nicht übers Herz ihr zu zeigen wie viel sie mir bedeutete. Das hätte den Abschied nur noch schwerer gemacht! Sie ging ohne jemals erfahren zu haben wie sehr ich sie geliebt habe und lebt nun in den Glauben, dass sie mir nicht wichtig war. Tja...dumm gelaufen würde ich sagen!" So gleichgültig wie er es meinte, sprach seine gebrochenen Stimme und sein bedrückter Blick genau vom Gegenteil. "Man Shin! Du musst ihr das doch sagen! Wie konntest du das nur darauf beruhen lassen? Du solltest sie suchen und mit ihr reden!" sprach Ryu aufgebracht und Shinya schüttelte den Kopf. "Das ist Jahre her, ich weiß nicht einmal wo sie jetzt wohnt und außerdem...das waren Gefühle eines Kindes! Es wäre albern weiterhin daran fest zu halten!" wollte er das Thema beenden und war schon wütend, dass er überhaupt so viel erzählt hatte. Die Erinnerung an diesen Verlust war schon schmerzhaft genug gewesen! Da brauchte er nicht auch noch Schuldgefühle! "Wow, ich hätte nicht gedacht das du so Stur sein könntest!" wollte Ryu die Situation etwas auflockern und piekste ihm neckend in die Seite. Shinya atmete tief durch und sah Ryu ironisch an. "Das musst du grad sagen!" Ein wundervolles Gefühl der Freundschaft durchströmte ihre Körper und Shinya sah Ryu lange und flehend an. "Bitte Ryu! Ich will nicht das du gehst!" sprach er ehrlich und Ryuichi lächelte beruhigend in sein Gesicht. "Keine Angst, ich lass dich nicht mit den Turteltauben alleine! Ich würde viel zu viel verlieren, was mir wichtig ist und das für eine unglückliche Liebe! Das ist es mir nicht wert! Ich will mein Leben selbst in die Hand nehmen...so wie du!" sprach er entschlossen und grinste. Shinya atmete erleichtert aus und grinste zurück. "Guter Junge! Alles andere hätte ich dir auch echt übel genommen!" scherzte er und sie sahen sich einen Augenblick lang an, bis Ryu es nicht mehr aushielt und ihn fest umarmte. "Danke!" sprach er leise zu Shinya, der ihn ebenso fest drückte. "Kein Problem mein Freund!" antwortet er ehrlich und half Ryuichi dann auf zu stehen. "Was hältst du davon, wenn wir uns jetzt auf die Couch packen, ein bisschen Fern sehen und endlich mal ruhig schlafen würden?" fragte Shinya und Ryu nickte müde aber zufrieden. "Shin! Du hast echt immer die besten Ideen!" ****************************************************** Mit unschuldiger Miene schlenderte hide den Gang im Backstagebereich entlang und suchte den Aufenthaltsraum der Band Luna Sea, die in weniger als einer Stunde ihren ersten großen Tourauftritt hatten. Er blickte verträumt in Richtung Bühne, von wo aus schon ein gewaltiges Stimmenmeer zu hören war und blieb kurz stehen. Er erinnerte sich an den Tag zurück an dem er zum ersten Mal auf einer richtig große Bühne gestanden hatte und wie sehr er in dem Moment wusste, dass es genau das war was er sein Leben lang tun wollte. Wie viel Zeit war seit dem schon vergangen und was würde wohl noch alles auf sie zukommen? Doch hide wusste jetzt schon, das ein Leben im Rampenlicht nicht immer Spaßig war und er hoffte für seine Freunde, dass ihnen der Erfolg wie schon so vielen Anderen nicht zu Kopf steigen würde. Denn den würden sie haben, da war er sich sicher! Schon jetzt waren Luna Sea in aller Munde und viele Produzenten waren neugierig geworden. Yoshiki war sehr stolz auf sie, auch wenn er es nicht so offen zeigte und nur hide wusste wie schwer es ihm viel seine kleinen Schützlinge so schnell wieder in die Freiheit zu entlassen. Niemand konnte sie auf das was jetzt kommen würde vorbereiten...doch hide wusste, das er ihnen und vor allem J auf ihren weiteren Weg als Freund zur Seite stehen würde. Ein neuer Stern am Musik Himmel war dabei auf zu gehen und hide war unheimlich glücklich dabei sein zu dürfen... Ein hysterisches Lachen und ein Rumsen einer Tür riss hide aus seinen Gedanken und fragend sah er den Gang entlang. Ein paar Türen weiter war Minako völlig außer Atem aus einer Tür gerannt und hielt sie fröhlich lachend hinter sich geschlossen. "Mina-chan? Hast du schon wieder was unartiges angestellt?" fragte hide heiter und kam auf sie zu. Minako sah ihn mit einem hinterhältigen Grinsen an und schüttelte ihren Kopf. "Ah, was machst du denn hier hide-chan?" wollte sie vom Thema ablenken, während dessen jemand auf der anderen Seite der Tür sich voller Kraft gegen die Tür stemmte und sie einen kleinen Spalt aufbekam. Ein wütender Redeschwall, der unverkennbar aus J's Mund stammte, donnerte aus dem Raum und hide blickte mit erzieherischer Miene in Minakos lieb lächelndes Gesicht. "Ich frag mich eher was du hier machst?" antwortet er neugierig und in dem Moment wo sie unschuldig ihre Schulter zuckte, stießt J mit voller kraft gegen die Tür und schleuderte Minako in hides Arme. Dieser wusste gar nicht so recht wie ihm geschah, hielt sie sicher fest und sah verwirrt in J's Gesicht auf bis er lauthals zu Lachen begann bei seinem Anblick. Sein Gesicht war schneeweiß geschminkt und auf seinen Augenliedern waren riesige Wimpern gezeichnet, während rosa Kringel seinen vor Wut kochenden Wangen einen höchst babyhaften Akzent gaben. Das ganze wurde noch unterstrichen von einer kleinen weißen Schleife in seinen verwuschelten Haaren. "Ich hab gesagt du sollst das sofort wieder abmachen! Sonst...SONST!!" begann er und riss weit seine Augen auf, was mit den großen Wimpern aussah wie ein Säugling auf Drogen. "Sonst was?" stachelte Minako amüsiert und aus dem Raum hinter J kam ebenfalls laut Gelächter vom Rest der Band. Hide versuchte sich nun sein Lachen angespannt zu verkneifen und versteckte Minako hinter sich. "Nun bleib mal ganz ruhig mein Freund, kein Grund sich aufzuregen oder Morde zu begehen! Ich finde du siehst äußerst Männlich damit aus! Du musst dich nicht schämen! Jeder hat halt so seine Neigungen und ich finde es klasse das du dich uns gegenüber so offenherzig outest!" sprach er und J funkelte ihn finster an und riss sich die Schleife vom Kopf. "Ihr könnt mich alle mal!" fauchte er und stampfte fluchend ins Bad und schloss sich ein. Hide drehte sich fragend zu Minako um und sie verschränkte voller genugtun die Arme. "Was hat er angestellt, dass du ihn so hart bestrafen musstest?" wollte er wissen und ging mit ihr zusammen in den Raum zu den Anderen Members, die ihn freudig begrüßten. Minako sammelte Creme und Schminkzeug zusammen und sah hide dann stolz an. "Er hat die ganze Zeit rumgemeckert und mich total nervös gemacht, dass ich zu langsam wäre und hat sich über die Schminke von den Anderen lustig gemacht die ich vor ihm fertig hatte... da konnte ich es mir nicht nehmen ihm eine kleine Kostprobe meines Könnens zu demonstrieren!" schloss sie ruhig und lächelte ihn an. "Du entschuldigst mich kurz, ich werd mich mal um das Riesenbaby kümmern gehen!" Hide nickte grinsend und Minako ging zum Bad und klopfte leise. Es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Tür auch schon und Minako verschwant mit ihren Schminksachen dahinter. J saß auf einen kleinen Hocker und wischte sich grad mit einem Handtuch die Schminke aus seinem mürrisch dreinschauenden Gesicht. Er würdigte Minako keines Blickes, die ihre Sachen auf den Waschbeckenrand legte und sich dagegen lehnte. "Lässt du mich jetzt meine Arbeit ordentlich machen, oder hast du noch irgendwas dagegen auszusetzen?" fragte sie J leise und dieser schwieg bockig und rieb sich seine Haut mit dem Handtuch ganz wund. "Komm, lass mich das machen, sonst entzündet sich deine Haut noch..." sprach Minako lächelnd, weil der Anblick von J so unglaublich niedlich war. Sie nahm das Handtuch aus seiner Hand, setze sich vor ihn auf einen Hocker und begann sein Gesicht mit Creme und weichen Tüchern zu säubern, während J verlegen zu Boden starrte. Sie war ganz sanft dabei und J bekam rote Wangen, die nicht durch die Reibung glühten. Es war nicht seine Absicht gewesen sie zu verärgern und er wusste dass ihre Rache berechtigt war. Er konnte sich halt manchmal einfach nicht seine dummen Kommentare verkneifen. Schüchtern sah er auf in ihre Augen und Minako hielt mit ihrer Arbeit inne. "Tut mir leid..." stammelte er leise und Minakos Herz begann zu rasen bei seinem lieben Blick. So zeigte er sich immer nur wenn sie alleine waren. Vor den Anderen wollte er immer den harten und coolen Mann spielen, unter sich wurde er dann aber immer ganz weich und anhänglich. Doch das war halt seine Art und Minako liebte es...und sie empfand es als großen Schatz, dass sie diese Seite von J kennen durfte. "Schon okay, ich war nur so nervös weil das euer erstes großes Konzert ist und deine Kommentare haben mich total in Panik versetzt, weil ich doch möchte dass euer Auftritt ein voller Erfolg wird!" antwortete sie ehrlich und tippte mit ihrem Finger in die Creme und stupste J einen weißen Punkt auf die Nasenspitze. Dieser lächelte sie sanft an, tauchte auch seinen Finger in die Creme und schrieb sich ein "Idiot" auf die Stirn. Dann grinste er und griff nach Minakos Hand. "Komm her!" hauchte er charmant und sein Blick wurde verführerisch. Er zog Minako auf seinen Schoß und legte seine starken Arme um ihre Taille. Er hielt ihren kleinen Körper schützend in seiner Umarmung und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. "Glaubst du mir dass ich auch fruchtbar aufgeregt bin?" fragte er sie dann leise und Minako strich ihm nickend eine Strähne aus dem Gesicht. "Es ist tatsächlich das erste Mal das ich richtig Lampenfieber habe und ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass wir doch noch alle zusammen auf der Bühne stehen können, nach all dem was passiert ist..." er dachte an Inoran und trug immer noch die Angst in seinem Herzen, dass er die Band verlassen würde... Minako legte ihre Arme um J's Kopf und hielt ihn fest an sich gedrückt, während ihre zierlichen Finger durch seine Haare kraulten. "Mach dir keine Sorgen...es wird immer irgendwie weiter gehen! Du wirst schon sehen..." flüsterte sie in J's Ohr und dieser fuhr voller Zuneigung mit seinen Lippen über die zarte Haut an ihrem Hals. So vieles schoss ihm in diesem Moment durch den Kopf, was er ihr gern gesagt hätte, doch keine Worte könnten je die Dankbarkeit beschreiben, die er dafür empfand, dass sie in sein Leben getreten war. So schloss er sie noch enger in seine Arme und sein Mund suchte voller Sehnsucht nach ihrem, während ihr ganzer Körper aufgeregt unter seinen Berührungen pulsierte... ******************************************* Sugizo stand vor dem Spiegel und zupfte seine engen Lack-Leder-Strapse zurecht. (GOSH! Der Mann macht mich fertig! XDDDDD) Als alles an seinem rechten Platz war bemerkte er im Spiegelbild wie Inorans Blick geistesabwesend auf seinen Schenkeln ruhte und grinsend lies er seinen Zeigerfinger darüber gleiten, woraufhin Inoran aus seinen Gedanken erschrak und Sugizo im Spiegelbild anblinzelte. Nach einigen Sekunden begriff er wobei Sugi ihn grade erwischt hatte und drehte seinen glühenden Kopf peinlich berührt zur Seite. Sugizo lachte leise auf und drehte sich graziös zu dem Rest der Band. "Was verschafft uns eigentlich die Ehre?" fragte er an hide gewannt, der sich neben Shinya auf die Couch gesetzt hatte und wie ein kleines Kind vor sich hin strahlte. "Och...nichts Wichtiges! Ich hab hier nur etwas, das ich euch vor eurem Auftritt unbedingt zeigen wollte!" antwortete er voller Vorfreude und kramte in seiner Tasche einen Brief heraus und reichte ihn Shinya, der ihn verwundert öffnete und las. "Er ist von Yoshiki!" sprach er leise und überflog die Zeilen. "Er kündigt uns!" sprach Shinya plötzlich entsetzt und alle keuchten gleichzeitig eine "WAS?" und drängelten sich um ihn. Shinya hielt sie mit seiner Hand von sich fern und las weiter. Seine Augen wurden immer größer und am Ende angekommen, sah er zu den verwirrten Gesichtern auf und stammelte was von "Neuer Produzent...richtiges Album...MCA...VICTOR INVITATION..." Ein spitzer Freudenschrei von Inoran durchschnitt die Stille und alle sahen ihn an. Inoran lachte nur verlegen und machte sich wieder ganz klein. Doch dann brach das völlige Chaos aus. Alle schnatterten aufgeregt durcheinander, umarmten sich gegenseitig, gratulierten einander, J und Minako kamen aus dem Bad und stimmten fassungslos mit ein und Hide saß mitten drin und beobachtete das ganze Spektakel mit zufriedenem Gesicht. Plötzlich stand J vor ihm und reichte ihm seine Hand. Hide nahm sie verwundert in seine und wurde mit einem Ruck von der Couch hinauf in eine brüderliche Umarmung von J gezogen. "Danke! Für alles..." sprach J ehrfürchtig und hide tätschelte mütterlich seinen Rücken. "Schon gut mein Kleiner! Jetzt bist du groß und brauchst Mutti nicht mehr!" lachte er bevor seine Miene plötzlich ernst und etwas wehmütig wurde. "Wird Zeit endlich auf eigenen Beinen zu stehen! Jetzt wird's richtig ernst! Ich wünsch dir alles Gute mein Freund..." J atmete tief ein und nickte selbstsicher. "Ich werde dich nicht enttäuschen!" Beide sahen sich lange an, bis Inoran plötzlich um J's Hals fiel und dieser überrascht zur Seite schwankte und fast zu Boden fiel. Der Anblick bracht hide zum Lachen und Kopfschüttelnd wendete er sich nun Shinya zu, der immer noch fassungslos seine Augen immer wieder über den Brief wandern lies und dann strahlend zu ihm auf sah. "So schnell hätte ich damit echt nicht gerechnet!" sprach Shin ehrfürchtig und hide steckte seine Hände in seine Hosentaschen und wackelte grinsend mit seinem Kopf. "Tja! Nicht mehr lang und ihr steht im Tokyo Dome! Du wirst schon sehen!" zwinkerte er ihm zu und Shinya bekam große Augen. "Du übertreibst mal wieder maßlos hide-chan! Ich bin schon froh wenn ich den Haufen Chaoten heil von dieser Tour nach Hause bringe, geschweige denn mit ihnen so was zu wiederholen, ohne jegliche dramatische Konflikte..." murmelte Shinya leise und hide klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Wenn einer das schafft, dann du! Da bin ich mir sicher! So...ich werd mich dann mal aufmachen und mir einen guten Platz suchen, von dem ich euch zujubeln kann!" kicherte hide und zappelte dabei nervös herum, wie ein Kleinkind was gleich mit dem Karussell fahren darf. Shinya lachte und winkte ihm hinterher, als er zufrieden aus dem Zimmer schlenderte. Während dessen, hatte J alle Hand zutun um sich aus Inorans Klammergriff zu befreien. "INOOOO!!!! Du bist kein Koala! Und ich bin auch nicht dein Baum! Also was soll das?" bemerkte er verwirrt und Inoran sah schüchtern zu ihm auf, ließ von ihm los und stand verlegen vor ihm. "Entschuldige Junjun...ich bin nur so froh das wir alle zusammen heute hier sind und...naja...ich freu mich schon so gleich mit dir auf der großen Bühne da draußen zu stehen! Meine Euphorie über die guten Nachrichten ist wohl eben mit mir durchgegangen..." lächelte er unsicher und J wuschelte liebevoll durch seine Haare und drückte ihn dann auch noch mal fest an sich. "Wir sind schon beide echt bescheuert, nicht wahr? Ino...hoffentlich werden unsere Wege nie wieder so weit voneinander weg gehen! Du bist mir als Freund das Wichtigste was ich habe auf der Welt..." sprach er leise zu ihm und Inoran konnte diese wirklich ernst gemeinten Worte aus J's Mund gar nicht so richtig fassen. Völlig sprachlos sah er ihn an und J grinste breit. "Brauchst nichts sagen Kleiner! Ich versteh schon! So...ich muss mich jetzt beeilen, nur noch eine halbe Stunde und es geht los!" sprach J aufgeregt und ließ Inoran zurück, der ihm total Happy hinterher blickte. Dann fiel Inoran wieder was Wichtiges ein und aufgeregt sah er sich im Raum um. Er erblickte Sugizo, der grad freudig mit Ryuichi plauderte und gesellte sich vorsichtig zu den Beiden. "Entschuldigt...Ryu, ist es okay wenn ich Sugi mal kurz entführe?" fragte er verlegen und Ryuichi, der diesmal über den Grund eingeweiht war, lächelte Inoran aufmunternd an und nickte. "Danke!" hauchte Inoran mit roten Wangen und zog den völlig verwirrten Sugizo hinter sich zur Tür hinaus. Er hielt Sugis Hand fest in seiner und stellte sich mit ihm in einer kleiner Nische an ein Fenster und sah einen Moment schweigend hinaus. "Was ist los, Ino? Hast du wieder Lampenfieber?" fragte Sugizo liebevoll und streichelte Inorans Hand mit seinem Daumen. Dieser lächelte verträumt und sah auf ihre Hände. "Ja tierisch! Aber diesmal nicht wegen dem Konzert!" murmelte er leise und Sugizo stutze verwundert. Er beobachtet wie Inoran nach Worten suchend zu Boden starrte und seine Finger spielten unbewusst mit denen von Sugi. Der Anblick, wie von der Fensterseite die Sonnenstrahlen auf seine blass geschminkte Haut fiel und wie schüchtern er immer wieder versuchte Sugi in die Augen zu blicken und dann doch wieder zu Boden starrte, entzückte Sugizos Herz und mit einem Grinsen hockte er sich hin und sah aufmunternd zu Inoran auf. "Hey...was ist los? Vor mir brauchst du nun wirklich keine Angst zu haben!" sprach er sanft und Inoran sah ernst zu ihm hinab und fast ohrenbetäubend schlug sein Herz in seiner Brust. "Ich weiß..." hauchte er und ein zaghaftes Lächeln umspielte seine Lippen bevor er Sugi liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht strich. "Es ist so...in den letzten Tagen mit dir zusammen hab ich noch mal viel über unsere Beziehung nachgedacht und jetzt...wenn wir da gleich auf die Bühne gehen und anfangen wirklich populär zu werden...ich hab mich gefragt ob das alles richtig ist und auch gut geht!" Inoran machte eine kurze Pause und sah nachdenklich aus dem Fenster raus, während Sugi fast das Herz stehen blieb, aus Angst vor dem was jetzt kommen würde. Worauf wollte Inoran hinaus? "Ich dachte wir hätten uns entschieden abzuwarten was die Zeit bringen würde?" fragte er verunsichert und Inoran seufzte. "Ja, ich weiß! Wir sollten den Moment genießen! Doch ich hab das Gefühl das die Zeit, die jetzt auf uns zukommt wirklich unberechenbar wird! Wir werden nicht nur privat, sondern auch in der Arbeit zusammen sein und was ist wenn das unserer Beziehung schadet? Was ist wenn wir das nicht mehr mit unseren Gefühlen vereinbaren können? Ich will irgendeine Sicherheit...Ich möchte mich nicht ohne ein Seil in die Tiefe stürzen, in der Hoffnung es geht gut! Verstehst du das?" Inoran sah ihn verzweifelt an und Sugizo sah tiefe Angst in seinen Augen. "Das verstehe ich schon, aber ich verstehe nicht was du jetzt möchtest von mir! Ich...ich dachte wir packen das zusammen! Egal was kommt!" Inoran sah ihn lange an und sein Blick war so voller Liebe, dass es Sugizo fast den Atem raubte. Dann beugte er sich langsam zu Sugi hinunter und hob sein Kinn sanft an um ihm seinen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Seine Arme legten sich vorsichtig um Sugis Hals und er gab ihm eine leichten Stups, damit sich Sugi nach hinten auf den Boden setzte und er auf seine Schoß krabbeln konnte. Verwirrt löste er sich von Inorans weichen Lippen und sah ihn fragend an. Inoran konnte sich ein Grinsen nicht verkeifen und seine Augen funkelten ihn wie kleine Sterne an. "Tut mir leid, ich wollte dir keine Angst machen! Du hast wegen mir so viel durchgemacht in letzter Zeit, dass ich nicht mal im Traum darauf kommen würde dich im Stich zu lassen!" Sugizo atmete erleichtert aus und lehnte seine Stirn gegen Inorans Brust. Nach einem kurzen Augenblick sah er jedoch wieder zu ihm auf. "Und was beabsichtigst du dann?" Inoran bekam rote Wangen und fuhr fort. "Naja, ich dachte mir es würde nur zwei Dinge geben, die mich beruhigen würden und die mir eine kleine Sicherheit geben, dass der nächste Schritt unsere Beziehung zu einander nicht zerstören würde! Entweder, wir trennen uns und versuchen als Freunde diesen Weg zu gehen oder...ich binde dich noch enger an mich!" schloss er leise und Sugi schaute noch verwirrter drein als zuvor. "Und wie soll das aussehen?" fragte er vorsichtig und Inoran lehnte sich etwas zurück und steckte seine Hände in seine Hosentaschen. "Wir könnten es ja mal mit Peitsche und Handschellen probieren!" sprach er ernst und bekam bei Sugis perplexem Gesichtsausdruck einen Lachkrampf. Sugi konnte sich ein Lachen über diese Bemerkung auch nicht verkneifen und schüttelte dann tief einatmend den Kopf. "Inoran...du machst mich echt fertig!" sprach er leise und Inoran beugte seinen Kopf vor und Küsste ihn voller Gefühl, während seine Zunge sacht Sugizo Lippen neckte bis sie auf seine traf. "Ich liebe dich!" flüsterte er dann und sah Sugi tief in die Augen. "Und es tut mir so leid, was alles passiert ist! Die letzten Tage waren so traumhaft schön und ich will dir für all deine Geduld, die du mit mir hast, von Herzen Danken!" wieder machte er eine Pause um sich zu sammeln und Sugizo atmete aufgeregt in sein Gesicht. "Ich hatte anstatt Handschellen eher an etwas anderes gedacht auf das wir in Zukunft bauen können...du wirst es nicht glauben, ich hab sogar mit Ryuichi darüber geredet und er hat mich auf die Idee gebracht!" verlegen zog er etwas aus seiner Tasche und nahm Sugis Hand. Dieser hielt die Luft an, als Inorans Hand einen kleinen und schlichten, silbernen Ring offenbarte und Inoran ihn mit glühendem Gesicht an seinen Ringfinger streifte. "Er soll dich immer daran erinnern, das es nur einen Menschen in meinem Leben gibt, den ich so schrecklich vermisse das mein Körper aufhört zu leben, wenn er nicht bei mir ist, dem ich mein Leben blind anvertrauen würde, den ich so nah an meine Seele gelassen habe wie nie jemanden zuvor und der mich dadurch zum glücklichsten und gleichzeitig auch zum verletzlichsten Wesen auf Erden macht und vor allem mit dem ich zusammen eine Zukunft aufbauen möchte! Und dieser Mensch bist du... Ich habe diese Worte echt lange geübt aber glaube mir, sie beschreiben genau das was ich fühle! Ich will dich nie wieder gehen lassen!" Sugizo konnte gar nicht so schnell reagieren, als er sich plötzlich in einer festen Umarmung von Inoran wieder fand, der sein Hände Halt suchend in seinen Haaren vergrub und ihn dann leidenschaftlich küsste. Sugizo war so überwältigt von seinen Worten und Gefühlen, dass er auch gar nicht im Stande gewesen wäre etwas darauf zu erwidern. Danach hatte er sich so gesehnt... Er hatte nie an Inorans Liebe gezweifelt, aber nach all dem Schmerz, waren diese Worte wie Balsam für seine Seele. Wo würde diese Leidenschaft und Tiefe ihrer Beziehung nur enden? Doch selbst wenn es irgendwann zum totalen Chaos kommen sollte, das war es ihm wert! Er schloss auch seine Arme eng um Inorans Körper und sie wisperten sich immer wieder leise Liebesgeständnisse zu, wenn ihre Lippen sich voneinander lösen konnten. Als Sugizo von Inorans Küssen fast keine Luft mehr bekam, spürte er wie Inorans Finger über seine Leder-Strapse glitten und sanft die seidige Haut seiner Schenkel streichelten, die sein Outfit so reizvoll entblößten. Mit einem Grinsen löste sich Sugizo von Inoran und sah ihm funkelnd ins Gesicht. "Aha! Wusste ich es doch! Darauf warst du also aus!" neckte er ihn und Inoran sah ihn mit fiebrigen Blick und glänzenden Lippen an. "Wenn du solche Sachen trägst und so verdammt sexy aussiehst musst du auch mit den Konsequenzen leben mein Lieber!" hauchte er in sein Gesicht und presste sein Becken voller Verlangen gegen Sugis, so das dieser leise keuchen musste. "Wie gern ich diese Unterhaltung auch fortführen würde, aber unser Auftritt ist in wenigen Minuten!" sprach er leise und Inoran küsste ihn noch mal wild und stand dann mit einem hinterhältigen Grinsen auf. "Schon gut! Aber nach dem Konzert gehörst du nur mir allein!" er reichte Sugi seine Hand um ihm auf zu helfen und lief mit ihm dann zum Raum zurück, ihre Finger fest in einander verschlungen. "Und dann können wir auch noch mal auf die Handschellen zurückkommen!" bemerkte Sugi noch leise und beide betraten Grinsend den Raum. Die Anderen sahen zu ihnen auf und Shinya stemmte verärgert die Hände in die Seiten und schüttelte den Kopf. "Mensch! Ihr zwei seid unmöglich! Könnt ihr euch den nicht einmal zusammen reißen? Wie seht ihr denn jetzt aus? Eure Schminke ist total verwischt!" belehrte er sie und als sie fragend im Spiegel ihr Aussehen betrachteten lachten sie verlegen. Minako bekam totale Panik und in eile versuchte sie von ihrem Make Up noch das zu retten was möglich war und wäre vor Stress fast kollabiert, doch ein sanfter Kuss von J auf ihre Wange beruhigte sie wieder und die fünf Member gingen zusammen zum Bühnenaufgang. Der Boden unter ihren Füßen vibrierte schon und ein aufgeregtes Getuschel ließ auf ein, um einiges größeres Publikum schließen. Eine Nerven zermürbende Spannung lag in der Luft und die fünf Jungs standen sich im Kreis gegenüber, legten ihre Hände aufeinander und zerrissen die Elektrizität in der Luft mit einem gemeinsamen Schlachtruf. Wie in Trance und unfähig irgendein Wort zu sagen, betraten sie ehrfürchtig einer nach dem Anderen die Bühne und das Jubeln der Fans jagte jedem Einzelnen einen Schauer über den Rücken. Nicht weit von ihnen entfernt, versteckt in der Masse, stand hide mit verschränkten Armen und blickte ernst auf die fünf Jungs, die mit einer Atemberaubenden Stärke und Ausstrahlung auf die Bühne kamen und ihre Plätze einnahmen. Er beobachtete die faszinierte Reaktion der Fans und als Luna Sea mit ihrem ersten Titel begannen, spürte hide wie viel Power in ihnen steckte. Keine Spur von all den Enttäuschungen und Zweifeln der letzten Zeit! Neuer Ehrgeiz und neue Träume waren in ihnen gekeimt und das gab ihnen eine ganz neue Kraft, die hide stark beeindruckte. Plötzlich bemerkt er, wie zwei Augen gebannt auf ihn gerichtet waren und fragend senkte er den Blick nach unten, wo ein kleiner Junge von vielleicht 7 Jahren ihn mit offenen Mund anstarrte. Hide zog eine Schnute und blinzelte nach rechts und links um sich zu vergewissern ob der Kleine der Einzige war, der ihn erkannt hatte. Als jedoch alle anderen Blicke auf das Geschehen auf der Bühne gerichtet waren, lächelte hide den Jungen beruhigt an und zwinkerte ihm zu. Der Kleine bekam noch größere Augen und sprach lautlos hides Namen aus, worauf hin dieser breit grinste und nickte. Er fragte sich was so ein kleiner Mann bei solch einem Konzert trieb und sah die junge Frau an, welche die Hand von dem Jungen fest in ihrer hielt. Er tippte ihr höfflich auf die Schulter und als sie ihn verwirrt anblickte, erkannte auch sie sein Gesicht und erschrak. "ich glaub der junge Mann hier, würde gern etwas mehr sehen, als ein Haufen Hintern!" lachte er sie an und verlegen sah sie ihren Sohn an. Doch schon hockte hide sich hin und deutet dem Jungen an, sich auf seine Schultern zu setzten. "Sie haben doch sicher nichts dagegen, nicht wahr?" fragte hide und der kleine Junge hüpfte begeistert auf seinen Rücken und hielt sich an hides zotteligen roten Strähnen fest. Seine Mutter bedankte sich aufgeregt und verfolgte weiter gebannt das Konzert. "Wie findest du die Gruppe?" fragte hide den Jungen nebenbei und strahlte vor sich hin. "Meine Mama sagt ständig, wie gut der Sänger aussieht!" antwortete der Junge Augen rollend und in kindlicher Naivität. "Aber ich finde den Mann toll, mit der großen Gitarre! Der ist cool! Mama sagt, ich kann auch Gitarre lernen, wenn ich groß bin! Ich will auch so cool werden!" erzählte er begeistert und starrte auf J, der zum Bühnenrand stampfte und die Menge anheizte. Hide lachte laut und nickte. "Wenn das dein Traum ist, dann kannst du es schaffen!" sprach er ihm zu und sah zuversichtlich auf J und dem Rest der Band, die völlig ausrasteten und die Menge zum Toben brachten. Dieser Moment war die Geburt von einem neuen Stern am Himmel. Dieser Moment war die Geburt von Luna Sea... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)