Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (Part 6-10) ================================================================================ Kapitel 1: Abenteuer unter Junon -------------------------------- Kapitel 6: Abenteuer unter Junon! »Der Hauptmann... hieß, die da schwimmen könnten, sich zuerst in das Meer werfen und entrinnen an das Land, die Anderen aber, etliche auf Brettern, etliche auf den Trümmern des Schiffes. Und so geschah es, dass sie alle gerettet ans Land kamen.« Apostelgeschichte, Kapitel 27 Sie kamen am Abend bei Fort Condor an, doch sie umgingen es und gingen weiter Richtung Junon. Kim freute sich schon ungemein, zumal sie wusste, was passieren würde. Dennoch war sie immer noch sauer auf Cloud, ließ es sich aber nicht anmerken. Sie zahlte es ihm heim, indem sie ihn ignorierte, was ihn dummerweise nur nicht störte. Kim konnte schwören, dass er es nicht mal registrierte. Er war ein echt hartnäckiger Gegner! Sie sah zum Horizont, an dem man schon die große Stadt Junon ausmachen konnte. Charakterisiert war sie durch die große Kanone, die später einmal in Midgar sein sollte, um den Schutzschild an dem Nordkrater zu zerstören. Das war gut für die Helden der Story, aber sehr schlecht für die Shinra gewesen. Wie konnte man auch so doof sein, und gerade dann schießen, wenn vor einem dieser gewaltige Blecheimer Weapon stand? Kim gab sich selber recht in der Behauptung, dass die Shinra zu dumm waren um eine Banane zu schälen. Egal was die Anderen dazu sagten. Sie würden Kim schon nichts tun können. Erstens hatte sie gute Beschützer und zweitens war sie selbst denen immer einen Schritt voraus! Nein, sie machte sich wegen einer anderen Sache Sorgen. Langsam aber sicher begann sie immer mehr zu glauben, dass dies wirklich real war, was natürlich völlig unmöglich war! Es war wieder.. wieder allen Natur- und Technischengesetzen und es war wieder der Physik. Es war einfach nicht möglich, dass es diese Welt hinter dem Spiel wirklich geben sollte. Klar, in solchen Unsinn wie dem Anime Monster Rancher mochte so etwas ja gehen. Aber es war ja auch nur ein einfacher Zeichentrickfilm und nicht die Realität. Aber Kim kam aus der Realität und ihre klaren Gedankenkreise verboten es ihr, an so einen Unfug zu glauben. Die logischste Erklärung war immer noch die, dass sie einfach nur Träumte. Und Kim wollte es erst mal dabei belassen. Schließlich hatte sie auch noch andere Probleme. Zum Beispiel diesen elendig stechenden Schmerz in ihrer Hand. Seit sie sich zum zweiten mal verbrannt hatte, ließ der Schmerz einfach nicht mehr nach. Manchmal verstummte er kurz zu einem widerlichen pochen, um aber gleich darauf mit noch mehr kraft wieder loszubrechen. Kim versuchte nicht darauf zu achten, schließlich achteten die Anderen auch nicht auf ihre Wunden, und sie wollte nicht das verdammte Nesthäkchen sein! Zum Glück konnte sie es auch gut vor ihnen verstecken und keiner merkte etwas. Sie würde es ihnen so oder so noch beweisen! Sie konnte auch alleine dafür sorgen, dass ihr nichts passierte! Und sie fing auch sogleich an damit, zu zeigen was sie konnte. Ein alter, langer und recht dicker Ast spielte dabei eine Rolle. Kim hatte ihn unterwegs gefunden und war nun dabei, ihn wie ein Schwert zu führen- zumindest versuchte sie es. Cloud und auch die Anderen konnte über ihr gestolpere nur den Kopf schütteln. »Was denn?« Fauchte Kim und sah sie an, mit dem Stock fuchtelte sie dabei wild in der Gegend rum und musste selber aufpassen nicht von ihm getroffen zu werden. »Was wird das denn?« Wollte Barret wissen und sah Kim abfällig an. Sie sah giftig zurück und murrte »Ich bring mir das Kämpfen bei!« »Dann musst du aber noch viel üben..« Sagte Cloud beiläufig und musterte Kims hilfloses hin- und her Gehhopse. »Ach?« Cloud nickte heftig, ging zu ihr und nahm ihr den Stock ab. »Hey!« Kim versuchte sich ihre Waffe widerzuerobern. Cloud aber griff nach ihrer Hand und schloss diese unterhalb um den Stock, die andere setzte er etwas weiter oben an, dann ging er einen Schritt zurück und sagte »So hältst du ein Schwert richtig!« Kim sah auf ihre Hände und dann den Söldner an. Nach kurzem Schweigen fasste sie den Stock wieder so an, wie sie es wollte und sagte »Ich mach das lieber so wie ich es will!« Cloud seufzte und schüttelte den Kopf. Ein flüchtiges Grinsen ging über seine Lippen, dann schob er sich an Kim vorbei und ging voraus. Kim sah ihm nach. Jetzt hatte er sie mal richtig beachtet, und sie war zu stolz, um sich von ihm helfen zu lassen. »Das war jetzt aber nicht gerade sehr nett..« Meinte Aeris, die neben Kim stand. Kim sah sie an, sagte aber nichts. Aeris seufzte und ging ebenfalls an Kim vorbei. Diese sah ihr nach und machte sich dann ebenfalls auf den Weg. Den Stock schmiss sie weg. In der Nacht waren sie endlich an dem Dorf unter Junon angekommen. Kims Füße taten weh. Solche Wanderungen war sie nicht gewohnt. Umso erfreuter war sie, als die Anderen beschlossen, eine Rast einzulegen und ein Gasthaus zu suchen. Kim sah verschlafen zu dem großen Fahrstuhl, der zu Junon hoch führte, und vor dem ein in blau gekleideter Shinra stand. Sie wusste, dass oben bald diese Feier beginnen würde, die für Rufus, dem neuen Präsidenten von Shinra bestimmt war. Kim gähnte. Der Typ interessierte sie zwar nicht die Bohne, aber irgendwie war sie schon gespannt auf ihn. Und natürlich würde sie dann auch endlich diesen Gyhaha-Spinner sehen, der wohl besser unter dem Namen Heidegger bekannt war. Die Kerle würden sie ja eh noch genug nerven, darum wandte sie sich von dem Fahrstuhl ab und sah zu den Stufen, die zu dem Strand führten. Dort mussten sie als erstes hin und dieses Mädchen retten. Kim lenkte ihre Schritte ganz automatisch in die Richtung, bis sie jemand am Arm festhielt und fragte »Wohin willst du?« Dieser jemand war Tifa. »Na.. zum Strand..« Antwortete Kim und zeigte zu den Stufen »Wir müssen dahin..« »Warum das denn?« Wollte Barret wissen. Kim sah ihn an »Weil wir den Delfin von diesem Mädchen brachen, um später hoch nach Junon zu kommen..« »äh.. wovon redet die?« Fragte Barret an die Anderen gewandt, doch diese zuckten einfach nur ebenso verwirrt mit den Schultern. »Von der Zukunft! Zu-Ku-Nft!« Knurrte Kim und riss ihren Arm los. »Was? Kommt ihr jetzt..?« Alle sahen Kim an, dann sich gegenseitig und schließlich sagte Red »Ich finde, wir sollten erst mal nach einem Gasthaus Ausschau halten..« »Nein!« entfuhr es Kim und sie zeigte wieder zu den Stufen »Wir müssen jetzt da runter!« die Anderen schüttelten die Köpfe und Cloud sagte »Morgenfrüh, okay?« »Nein! Nicht okay!« Gab Kim unwirsch zurück. »Gut.. dann geh du doch schon mal vor..« Seufzte Cloud und verdrehte die Augen. »Gut!« fauchte Kim, drehte sich auf den Absatz herum um und stürmte die Stufen hinab. Wie konnte das sein? Im Spiel war sie doch auch sofort hier runter gerannt... Sowieso schien irgendwie nicht alles genau gleich zu sein. Das ist ihr schon in den Sümpfen aufgefallen. Nicht nur, dass sie angegriffen wurden, noch dazu von mehreren Schlagen gleichzeitig, sondern auch die Tatsache, dass sie keine aufgespießte Schlange gesehen hatten. Das fand Kim merkwürdig. Aber solange es nur bei so kleinen Abschweifungen blieb, war es nicht so schlimm. Hauptsache sie wusste, was richtig war. Und- genau wie sie es sich gedacht hatte- stand am Strand das Mädchen und sprach mit dem Delfin. Sie war jünger als Kim und kleiner. Kim schätzte sie auf etwa Zehn Jahre. »Ähm.. Entschuldigung..« Kim trat näher und räusperte sich. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt machen sollte. Im Spiel war es ja ganz anders gewesen. »Ja?« Fragte das Mädchen und drehte sich zu Kim um. Beide musterten sich kurz, dann legte das Mädchen den Kopf schief und meinte »Du bist nicht von hier oder? Du siehst so komisch aus..« »Musst du ja gerade sagen!« Gab Kim zurück und zeigte auf den Delfin »Schönes Tier..« Das Mädchen sah zu dem Delfin und dann wieder Kim an »Ja.. ich weiß..« Kim hätte sich erwürgen können. »Du hast ihn trainiert oder? Sag mal.. wäre es möglich, dass er jemanden da oben auf die Stange bringen könnte.. durch einen Sprung..?« Kim zeigte auf die Stange oberhalb des Starkstrommastes. Das Mädchen folgte ihrer Geste und fing dann an zu lachen »Denkst du etwa, ich tu einem wildfremden den Gefallen? Wer bist du überhaupt?« »Ich bin Kim, die Prophetin!« »Von was oder wen? Vielleicht von den.. hm... doofen?« »Was?!« Kim sah sie böse an. So etwas unverschämtes war ihr noch nie untergekommen! »Schwerhörig?« »ganz und gar nicht!« Knurrte Kim, verschränkte die Arme und baute sich auf »Ich bin größer als du, und darum musst du tun, was ich dir sage!« »Fällt mir ja nicht mal im Traum ein!« Auch das Mädchen baute sich auf und stemmte ihre Fäuste in die Hüften. »Träumen? Dazu ist dein Minigehirn doch nicht mal in der Lage!!« »Wohl eher als deins! Du.. mit deinem Blattlausverstand!« Jetzt reichte es Kim aber wirklich. Wütend stampfte sie auf das Mädchen zu. »So! Jetzt pass mal auf du.. miese... kleine...« Kim stockte der Atem, als sich über den Strand ein gewaltiger Schatten ausbreitete. Die fliegende Seeschlange! Auch das Mädchen hatte es bemerkt und hastete in die Fluten »Herr Delfin!« »Nicht dahin! Komm zurück! Weg da!« Schrie Kim und rannte los. Aber es war zu spät, die Schlange hatte die Kleine bereits niedergestoßen. Jetzt musste Kim sie schnell an Land ziehen, sonst würde sie sterben. Kim rannte in das Wasser und hechtete zu dem Mädchen, wobei sie dem Monster sehr nahe kommen musste. Die Schlange brüllte und peitschte mit dem Schwanz nach Kim, doch diese konnte mit einem raschen Seitensprung ausweichen. Die entstandene Welle begrub sie kurz, aber Kim konnte wieder auftauchen. Nach Luft schnappend erreichte sie das bewusstlose Mädchen. Schnell packte sie sie und mühte sich ab, zurück zum Strand zu kommen. Das Monster wollte dies natürlich verhindern und zum zweiten mal wurde Kim von einer Flutwelle niedergedrückt, wobei sie das Mädchen aus den Händen verlor. Aber Kim ließ sich nicht unterkriegen. Ein drittes und viertes Mal versuchte sie es und schließlich konnte sie das rettende Ufer erreichen- welches aber nicht wirklich rettend war, da das Ungeheuer ihnen nachsetzte. Kim schrie auf und stolperte Rückwerts, das Mädchen hinterherschleifend weiter den Strand hoch. Das Monster war schneller; Es holte sie ein und der peitschende Schwanz schlug einen langen Riss in Kims Flanke. Kim schrie vor Schmerz auf, ließ das Mädchen los und presste sich beide Hände auf die Wunde. Ihre Beine gaben ganz automatisch nach und sie sank zu Boden. Schnell richtete sie den Blick wieder auf das Ungeheuer und konnte nur knapp einer weiteren Attacke ausweichen. Die Schlange schien es jetzt auf Kim abgesehen zu haben, was eigentlich gut war, da sie so das Mädchen besser schützen konnte. Dieses mal war sie auf sich gestellt. Sie konnte nur hoffen, das rechtzeitig jemand da war, der ihnen helfen konnte. Kims Blick hastete umher und blieb schließlich an dm Starkstrommast hängen. Ihr kam da eine wahnsinnige Idee! »Du willst mich also herausfordern?! Nur zu Gelbauge!« Schrie Kim der Schlange entgegen, sprang auf und rannte los, geradewegs an der Schlange vorbei in das Wasser. Die Schlange musste jetzt denken- sofern sie das überhaupt konnte- dass Kim verrückt war, da sie freiwillig zurück ins Wasser ging, wo sie leicht das Opfer weiterer, heftigere Flutwellen sein würde. Aber das war ihr egal. Sie musste das Biest dazu bringen, dass es ihr bis zu dem Strommast folgte und dann musste Kim dafür sorgen, dass es einen Stromschlag bekam. So schnell sie nur konnte watete sie durch das Wasser, bis sie schließlich schwimmen musste. Die Schwimmer bei den Olympischen Spielen wären eifersüchtig geworden, so schnell schoss Kim durch die Fluten. Das Monster vergnügte sich derweil daran, zuzusehen, wie Kim immer wieder von hohen Flutwellen begraben wurde, aber es folgte ihr. Kim machte sich nur sorgen im bezug auf den Strom. Wenn das Viech den erhofften Stromschlag erhielt, so würde die Elektrizität über ihren Körper in das Wasser gelangen und da Wasser leitete... Aber das war letztendlich auch egal. Wäre Kim geflohen, dann wäre sie auch erledigt gewesen, hätte sie gekämpft, dann wäre sie ebenfalls erledigt gewesen und so konnte sie wenigstens noch ein anderes Leben retten. Wenn es auch nicht ihr eigenes war.. Der Mast war nicht mehr weit von ihr entfernt und die Bestie war knapp hinter ihr. Kim schwamm im großen Bogen um den erreichten Mast und blieb auf der einen Seite von ihm im Stehschwimmen. Das Ungeheuer blieb auf der anderen Seite im Wasser stehen und sah sie durch die Lücken im Mast an. »Was ist los Gelbauge?! Man könnte meinen, du hättest angst, an mir zu ersticken! Los! Komm doch her!« Brüllte Kim dem Monster entgegen und Gottlob war es dumm genug, sich reizen zu lassen. Es fauchte, schlug seinen Rachen auf und versuchte durch eine breitere Lücke in dem Mast an Kim zu gelangen. Sofort reagierte die Elektrizität mit der nassen Haut der Schlange und fuhr durch ihren Körper in das Wasser. Das Monster kreischte auf und wand sich, wobei dein Schwanz durch das Wasser peitschte und ihr Körper den ganzen Mast zum beben brachte. Dann- urplötzlich- war alles vorbei. Der Körper der Schlange wurde schlaff und rutschte schließlich tot in das Wasser, auf dessen Oberfläche noch kurz die hellen Blitze aufleuchteten, dann wich die Elektrizität aus dem Wasser. Kim war- sie konnte es selbst gar nicht fassen- unversehrt. Um sie herum hatte sich eine rote Lichtblase geformt, die sie anscheinend beschützt hatte. Ungläubig starrte Kim an sich runter und dann den toten Körper der Seeschlange an. Sie hatte es geschafft ohne zu sterben! Sie verspürte einen leichten Stoß und die Blase flog sanft mit ihr zurück zum Strand. Dort angekommen verblasste sie und Kim fiel erschöpft zu Boden. Ihr Herz raste und sie bekam kaum Luft. Sie zitterte am ganzen Leib und verspürte einen leichten schmerz, der durch ihren ganzen Körper zu ziehen schien. Und wieder hatte die Substanz ihr das Leben gerettet. »Kim?!« Kim hörte eine Stimme, konnte den Kopf aber nicht heben um nachzusehen, wer sie da rief. Ihr ganzer Körper wurde taub und vor ihren Augen tanzten jetzt helle Lichtkreise und langsam verfinsterte sich alles um sie herum. Auch die Stimmen wurden leiser und waren dann plötzlich ganz weg... Kim erwachte in einem Bett. Geweckt hatte sie ein Lichtstrahl, der aus den Fenstern hereinkam und laute Musik. Sie ließ die Augen absichtlich zu und hob erst mal die Hand an ihren Kopf, der unheimlich brummte. Leise stöhnend schlug sie nun doch die Augen auf und einen Moment konnte sie nichts erkennen, da alles verschwommen war. Aber ihr Blick klärte sich schnell und sie erkannte, dass sie in einem Schlafzimmer war. Sie starrte an die Decke aus dunklem Holz und nachdem sie sich vorsichtig aufgesetzt hatte und sich umgesehen hatte, wusste sie, dass sie sich in einem Gasthauszimmer befand, da es außer einem kleinen Waschbecken, dem Bett und einem Wandschrank nichts gab. Sie trug leichte Kleidung. Ihre anderen Sachen lagen über einem Stuhl. Sie rieb sich die Augen, streckte sich- und fuhr gleich wimmernd zusammen. Ihre Hand schnellte automatisch an ihre rechte Flanke. Jetzt erinnerte sie sich wieder. Sie hatte diese Seeschlange erledigt und war zusammengebrochen. Jemand musste sie daraufhin hierher gebracht haben. Kim zog das Hemd etwas hoch und sah den Verband an, der sich um ihren Bauch zog. Die Wunde musste noch vor kurzem geblutet haben, da der Verband an der Stelle wo sie sich befand rot war. Kim ließ sich sanft zurücksinken und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sie war zwar noch etwas müde und noch nicht wieder ganz obenauf, aber das schlimmste- so glaubte sie- hatte sie überstanden. Just in diesem Moment öffnete sich die Tür und durch ein lautes, erfreutes Fipsen wusste Kim, dass Nameless reingekommen war. Der Kleine hopste auch so gleich auf das Bett, kletterte über Kims Bauch- wobei Kim das Gesicht schmerzhaft verzog- zu ihrem Gesicht und leckte sie mit seiner kleinen Vogelzunge. »Wäh! Nameless! Ja.. ja.. ist ja gut! Mir geht es gut!« Lachte Kim und strich dem Tierchen mit dem Finger über den Kopf. Der Chocobo fiepste laut und schmiegte sich an sie. »Du bist wieder wach! Man bin ich froh.. wir haben uns Sorgen gemacht..« Es war Aeris erleichterte Stimme, die von der Tür her an Kims Ohr trat. Kim setzte sich auf und sah in ihre Richtung »Sorgen? Um mich?« Aeris nickte heftig »Ja! Wir haben dich bewusstlos am Strand gefunden.. du hattest die Nacht über hohes Fieber.. wir dachten schon du würdest..« »Verstehe...« Kim sah Aeris an, dass sie die letzte Nacht kaum geschlafen hatte. »Woher kommt die Musik..?« »Von oben.. es hat was mit Shinra zu tun.. das wollen wir uns noch ansehen..« »Ach ja...« Kim erinnerte sich. Zum Glück war sie jemand, der sich schnell auskurierte. Sie stand auf und konnte sich nur so gerade auf den Beinen halten. Ihre Knie fühlten sich wie Wackelpudding an. Nameless, der auf dem Bett hockte legte den Kopf schräg und musterte Kim. Diese wankte zu dem Stuhl und griff nach ihren Sachen. »Warte! Du solltest noch etwas liegen bleiben!« Sagte Aeris und stützte Kim rasch, als diese fast das Gleichgewicht verlor. »Nein! Wir dürfen keine Zeit verlieren..!« Kim zog sich schnell um (Ihr war es relativ egal, dass Aeris dabei war) und dann ging sie zur Tür. Nameless sprang vom Bett und lief ihr nach. »Du bist aber noch nicht wieder ganz gesund!« Sagte Aeris besorgt und eilte Kim nach. Diese sah sie an und gab matt lächelnd zurück »Es geht schon wieder! Ehrlich!« Aeris wollte wieder wiedersprechen, ließ es dann aber und verließ mit Kim zusammen das Zimmer. Sie standen augenblicklich in einem Wohnzimmer. Kim sah sich überrascht um. »Uns wurde freundlicherweise ein Haus zur Verfügung gestellt.. weil du das Mädchen gerettet hast..« Stimmt. Das Mädchen hatte Kim schon vergessen. Aber es musste ihr wohl gut gehen. So wie Aeris darüber sprach. Im Wohnzimmer waren die Anderen und sahen überrascht zur Tür, vor der jetzt Kim und Aeris standen. Ihre Blicke schlugen in Erleichterung um, als sie sahen, dass es Kim wieder gut ging. »Kim! Wie fühlst du dich?« Fragte Tifa und lächelte sie an. Kim sah verlegen drein »Gut..« »Willst du etwas essen?« Fragte Red und wies auf das essen, welches auf dem Wohnzimmertisch stand. Kim nickte begeistert und setzte sich dazu. Sie hatte enormen Hunger! Und langte auch gleich zu, wie ein Scheunendrescher. »Wir waren in Sorge um dich.. es ist gut, dass du wieder wohlauf bist..« Sagte Cloud und Kim hörte sofort heraus, dass diese Worte ernst gemeint waren. »Äh.. ja.. danke, dass ihr euch um mich gekümmert habt..« »Hey.. na immerhin gehörst du zum Team..« Sagte Barret nun. Kim nickte. Ihr war es schon etwas peinlich auf einmal von allen so nett behandelt zu werden, und doch genoss sie es. »Wie.. wie geht es denn diesem Mädchen?« »Gut! Sie wollte mit dir Reden, sobald du wieder wach bist!« Sagte Cloud. Kim nickte erneut, aß zu ende und fragte dann »Gehen wir hoch?« »Ja.. haben wir vor.. aber geht's dir denn echt wieder so gut?« Wollte Tifa wissen. Kim nickte heftig »Ja! Mir geht's wieder gut!« Die Anderen nahmen dies hin und sie verließen das Haus. Draußen war die Musik noch lauter. Ein Ton, der einen echt nerven konnte. »Hey!« Kim drehte sich um und sah genau in das Gesicht des Mädchens, welches sie gerettet hatte. »Ach du bist es...« »Ja! Ich.. ähm.. ich wollte mich noch bedanken.. für die Hilfe gestern..« »Ach.. schon gut..« Kim winkte ab und lächelte »Wie fühlst du dich?« »Ganz gut.. wahrscheinlich besser als du..« Das Mädchen sah beschämt zu Boden. Kim grinste »Glaub ich nicht..« »Ach.. ich hab mich noch gar nicht vorgestellt.. mein Name ist Priscilla!« Kim grinste noch breiter und nickte. »Hier.. das ist das wertvollste was ich besitze.. ich schenk es dir..« Priscilla hielt Kim eine rote Substanz vor die Nase, aber Kim lehnte dankend ab. »Behalt es wenn es für dich so kostbar ist! Ich habe eh schon genug Schwierigkeiten mit einer..« Kims Hand legte sich auf ihre Hosentasche, in der die Substanz war. Priscilla steckte ihre wieder weg und lächelte »Na gut.. aber dann will ich euch wenigstens helfen hoch zu kommen..« »Wirklich?« Fragte Cloud »Und wie?« »Über den Strommast kommt man hoch.. oberhalb von dem Mast fließt kein Strom mehr und man kann weiter hochklettern! Herr Delfin kann dich da hoch schaffen!« »Der Strommast? Ähm.. Cloud.. das solltest du besser machen..« Sagte Tifa und lächelte Cloud an, auch Aeris lächelte »Ja! Das sollte wirklich Cloud machen..« »Was? Wieso ich?« »Du bist doch der Anführer« Meinte Barret und grinste ihn an. Auch Kim grinste und sah Cloud neckisch an. Dieser sparte sich seine Wiederworte und folgte Priscilla zum Strand. Kim überlegte, ob sich mitgehen sollte, aber Tifa hielt sie zurück »Komm! Wir suchen uns einen einfacheren Weg!« Kim nickte begeistert. Zum erstenmal hatte sie das Gefühl wirklich hier zu zugehören... Kapitel 2: Junon ---------------- Kapitel 7; Junon »Als Robin kam nach Nottingham, Bestimmt ohne Hinterhalt, betete er zu Gott und der milden Maria, Ihn sicher wieder herauszubringen. Stand neben ihm ein großköpfig Mönch, Ich bete zu Gott, wer er sei! Doch dann erkannt' er gut Robin, Sobald er ihn gesehen hat.« Child, Nr. 119 Robin Hood and the Monk »Und so hast das Biest echt erledigt?« Fragte Tifa und sah Kim etwas ungläubig an, diese nickte »Klar! Mit einem Plan und ein bisschen Verstand kann man jeden Gegner erledigen!« »Nein! Sei dir da mal nicht so sicher!« Barret verschränkte die Arme und sah Kim abschätzend an. Momentan befanden sie sich in dem großen Fahrstuhl, auf dem Weg nach oben. Die Wache war eingeschlafen und schien auch nicht so schnell wieder aufzuwachen. Ihr Gesprächsthema war- wie man hörte- Kims Kampf gegen die Seeschlange. »Da geb ich arret recht... außerdem hättest du selbst dabei sterben können..« das war Reds Ansicht, aber Kim grinste nur »Bin ich aber nicht, oder?« Die Anderen seufzten und schüttelten den Kopf. Kim, die diese Reaktion nicht verstehen konnte, verschränkte die Arme und meinte »Was denn? Stimmt doch!« »Schon.. aber es ist Tatsache, dass du hättest tot sein können..« Versuchte Aeris zu erklären. Kim verstand immer noch nicht »Aber.. bin ich doch nicht..« »Wie soll ich dir das erklären?« Aeris seufzte. Barret gab ihr einen Wink »Sie wird's schon noch irgendwann verstehen..« Kim sah sie noch einen Moment verwirrt an, dann konzentrierte sie siech wieder auf andere Dinge. Die Musik wurde immer lauter und ratternd und knarrend hielt der Fahrstuhl schließlich. Kim sah zu der Tür, durch die jetzt dünne Lichtstrahlen schimmerten. »Gut.. jetzt wird's ernst Leute!« Barret wies auf die Fahrstuhltür »Als erstes müssen wir uns Verkleiden..« Er trat an die Tür, öffnete diese einen Spalt und sah sich um. »Okay.. niemand zu sehen.. kommt ihr?« Sie verließen leise den Fahrstuhl und sahen sich in dem Gang um. Hinter den großen Fenstern war der Hangar zu sehen, wo sich auch momentan noch die Highwind befand. Kim zeigte geradeaus auf einen Raum »Da ist die Umkleide!« »Woher weißt du das denn wieder?« Barret hob eine Augenbraue und sah sie an. Kim grinste nur und ging zu dem Raum. Die Anderen folgten ihr. Sie traten ein und siehe da, Kim hatte recht gehabt. »Na gut.. nicht schlecht Kleine... lasst uns die Sachen anziehen..« Barret sah- scheinbar angeekelt- die Shinrauniformen an. Tifa gab ihm einen Stoß und zeigte auf eine Matrosenuniform »Dann zieh doch das da an!« Das tat er dann auch. Kim hatte so ihre Schwierigkeiten, die passende Größe zu finden. Aber schließlich hatte auch sie etwas gefunden. »Blau steht mir oder?« Fragte Kim und betrachtete sich im Spiegel. Die Anderen schüttelten- wiedereinmal- den Kopf und seufzten. »Hey! Das sollte ein Jocke sein!« Kim musterte die Anderen »Ich mein nicht immer alles ernst..« die Anderen sahen sich kurz an und dann sagte Tifa »Wir müssen zu den Docks! Da wartet Cloud auf uns!« Sie nickten und verließen die Umkleide. »Nameless! Du musst hier drinnen bleiben, ja?« Sagte Kim, die den Chocobo unter die Uniform gesteckt hatte. Nameless' Kopf tauchte auf und er sah Kim niedergeschlagen an. »Tut mir Leid.. aber es geht nicht anders..« Kim stopfte den Kleinen zurück unter die Uniform und nickte den Anderen zu »Lasst uns gehen!« Sie verließen den Gang und traten raus auf eine Art Plattform, an deren rechter Seite Häuser waren, links ging es steil hinab in die Tiefe. Der Marsch war schon vorüber, nur noch an den einzelnen Läden und Häusern hingen Tücher, Banner und Plakate an denen Rufus stand. »Überhauptnicht selbstverliebt der Typ, oder?« Kim sah sich die Banner an und verschränkte die Arme. Über die Lippen der Anderen ging ein leises Lachen. »Na ja.. zum Glück ist der Marsch schon vorbei...« Sagte Aeris und sie gingen die Straße entlang weiter. Schon nach wenigen Schritten hatte Kim Probleme damit, Nameless unter Kontrolle zu behalten. Der Kleine zappelte und versuchte immer wieder verbissen wegzukommen. »Nameless! Lass das! Deine Krallen! Pass auf!« Flüsterte Kim wütend, doch der Chocobo ließ sich nicht beirren. »Was ist denn jetzt wieder los?« Barret sah Kim böse an, diese sah verzweifelt zurück »Ich weiß nicht! Nameless dreht voll ab!« Und da hatte sich das Tierchen auch schon befreit und war auf die Straße gehopst. »Nameless! Es reicht! Du bist viel zu- NAMELESS!« Der Chocobo war losgerannt und in einer Gasse verschwunden. Kim fackelte nicht lange und rannte hinterher. »Hey! Nicht! Komm zurück!« Bellte Barret, aber keiner konnte Kim jetzt noch aufhalten. Sie sprengte in die Gasse und hechtete diese entlang. Von dem Chocobo konnte sie schon nichts mehr sehen. Sie rief nach seinem Namen, aber Nameless war schon zu weit weg. Kim jagte aus der Gasse und platzte mitten in einen Marsch. Nur so gerade konnte sie den Gestalten ausweichen, die sich lauthals beschwerten. Was sie hinterließ, war das reinste Chaos und bestimmt war es Rufus und Heidegger nicht entgangen. Aber das war momentan egal, denn Kim hatte Nameless erspäht, der gerade in ein Haus einmarschierte. »Hey! WARTE!« Brüllte Kim und drängte sich weiter durch die Reihen der Shinra. Sie stolperte in das Haus und folgte dem Chocobo eine Treppe runter. Nameless machte an einer Bar halt, auf dessen Tresen eine Art Salzstangen stand. Seine Flügelchen streckte er empor und versuchte so an die Dinger zu kommen, die er anscheinend gerochen haben musste. »Das gibt's doch gar nicht! Nameless! Wir haben keine Zeit für so etwas!« Nörgelte Kim und hob den Kleinen hoch. Dieser schrie nach den Stangen und mühte sich ab daran zu kommen. »Ja.. die Chocobos sind verrückt danach!« Kim schrak auf und sah zu dem Mann, der hinter dem Tresen stand und Gläser spülte. Er stellte es ab, trocknete seine Hände am Handtuch ab und ging rüber zu Kim. Dann zog er eine Stange aus dem Glas und gab sie Nameless. »Äh.. entschuldigen sie..« Sagte Kim schnell und wollte sich rasch davon machen. »Kein Problem« Der Mann lächelte und machte sich dann wieder ans Spülen. »Nameless... du wirst uns noch alle-« Kim stockte, als sie sah, wie die Turks die Treppe runter kamen. Kim stopfte den Chocobo schnell zurück unter ihre Uniform. »Habt ihr das vorhin mitbekommen?« Fragte Reno. »Was? Meinst du den, der eben gerade durch den Marsch gestolpert ist?« Wollte Rude wissen, Reno nickte »Die werden immer Pflichtvergessener!« die Turks schoben sich an Kim vorbei und setzten sich an einen Tisch. Kim beschloss sich still und heimlich von dannen zu machen, bevor sie angesprochen wurde. Langsam, aber stur, ging sie zu der Treppe und wollte diese gerade hochsteigen, als Elena auf sie aufmerksam wurde »Hey du! Was machst du hier? Solltest du nicht auch beim Marsch sein?« Kim blieb stehen, atmete tief ein und drehte sich um »Tja.. hehe.. ja.. schätze schon... also.. ich.. ich geh dann mal.. zum.. Marsch.. ja?« Schnell wirbelte sie wieder herum und wollte schnurstracks hoch gehen, als Nameless wieder anfing einen riesen Terz zu machen. Nicht jetzt! Flehte Kim, aber der Chocobo schlüpfte aus ihrer Uniform und rannte zurück zum Tresen. »Einen Moment.. den kenne ich doch..« Sagten Rude und Elena wie aus einem Munde und waren sofort auf den Beinen. Kim sprengte zu dem Chocobo, packte ihn und rannte mit dem dummen Satz »Tja.. ich muss dann los!« die Treppen hoch. Bestimmt würden sie ihr folgen. Oben auf der Straße angekommen erkannte sie zu ihrem Wehleiden, dass der Marsch schon vorbei gezogen war. Sie hätte sich in ihm gut verstecken können, aber nun musste sie die Beine in die Hand nehmen und rennen. Sie sah gehetzt über ihre Schulter und es war genauso, wie sie es erwartet hatte; Die Turks waren schon dabei sie einzuholen. Kim legte noch einen Zahn zu und sprengte die Straße runter. Ihr erster Gedanke war, so schnell wie möglich zu den Docks zu kommen, aber dann viel ihr ein, dass sie die Turks dann geradewegs zu den Anderen führen würde. So schlug sie zunächst einmal einen haken und verschwand in der nächsten Seitengasse. Es war jene Gasse, die sie schon auf dem Weg hierher durchquert hatte. Auf der anderen Seite hechtete sie nach links, die Straße runter, in die Richtung der Docks. Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen, um diese Typen loszuwerden, da diese schon aufholten. Schließlich legte es Kim darauf an, geschnappt zu werden und rannte in das nächstbeste Haus. Breschte an dem verdatterten Besitzer vorbei in die obere Etage. Dann ging es noch ein Stockwerk weiter hoch und schließlich ins Schlafzimmer. Kim knallte die Tür zu und verriegelte sie. Hastig sah sie sich um, ging mit schnellen Schritten zum Fenster, öffnete dieses und sah nach unten. Es war hoch. Aber ihr blieb nichts anderes übrig. Sie hastete zum Bett, griff nach Decke und Laken und begann damit diese schnell zu verknoten. Draußen hörte sie schon eilende Schritte im Treppenhaus. Waren die Turks erst mal hier oben angekommen, dann würden sie die Tür in Nullkommanichts offen haben. »Komm schon, Nameless! Hilf mir!« Schnell band sie das notdürftige Seil an den Bettpfosten und warf den Rest aus dem Fenster. Es reichte nicht bis unten, aber wenigstens so weit, dass sich Kim bei dem letzten Sprung nichts brechen würde. Rasch kletterte sie runter und ließ sich schließlich auf den Boden fallen, von wo aus sie wieder Richtung Gasse rannte und in ihr verschwand. Hier ließ sie ihr Gerenne in ein seichtes trab übergehen. Den Chocobo hielt sie festumschlungen in den Händen »Mach das nie wieder!« Kim sah das Tierchen tadelnd an und Nameless senkte beschämt den Kopf. »Richtig so! Schäm di-« Weiter kam sie nicht, da sie in jemanden hineingelaufen war. Unsanft fiel sie auf den Hosenboden, den Chocobo hatte sie fallen gelassen. »Sieh mal einer an.. den Chocobo würde ich unter Tausenden wiedererkennen..« Kim sah auf und genau in das Gesicht von Tseng. Der hatte Kim gerade noch gefehlt. Eine Flucht war dieses mal aussichtslos, da sie nicht zurück konnte. Hinter ihr waren die anderen Turks und vor ihr Tseng. Da half nur eines; Zähne zusammenbeißen und einen auf stur machen. »Und wenn das der Chocobo ist, der ich denke der er ist.. dann müsstest du..« Der Turk nahm Kim den Helm ab »Wusste ich es doch! Die Kleine die zu den Terroristen gehört!« Kim stand auf und sah ihn trotzig an »Erstens bin ich nicht klein und zweitens sind nicht wir die Terroristen!« »Und drittens bist du nicht in der Position, um eine große Klappe zu riskieren..« Tseng wies an das andere ende der Gasse. Kim drehte sich um und gewahrte die anderen drei Turks. »Eigentlich sollte ich dich ja beglückwünschen.. deine Halsbrecherische Flucht wäre schließlich fast gelungen..« Tseng grinste. Kim sollte sich schnellstens etwas einfallen lassen. Noch war sie nicht gefangen. Noch war nicht aller Tage ende! »Ach sag doch mal.. wo ist denn der Rest?« »Keine Ahnung!« Gab Kim zurück und sah sich flüchtig nach einem Fluchtweg um. »Ich finde, wir sollten es aus ihr rausquetschen!« Rief Reno aus. Kim sah ihn böse an und wich seiner Hand aus, die nach ihrem Kragen packte. Nameless piepste wütend und zwickte dem Turk ins Bein, woraufhin dieser den kleinen Vogel einfach mit dem Fuß wegtrat. Der Chocobo kreischte auf und kullerte über den Boden. »Nameless!« Rief Kim erschrocken und hob ihn auf. Sie drückte das Tier an sich und sah Reno wütend an »Du gemeiner, blöder-« »Na, na.. also.. jetzt mal ganz ruhig! Außerdem könnte die Kleine uns noch ganz nützlich sein, oder?« Tseng sah sie mit einem falschen lächeln an. Kim sah böse zurück »Euch werd ich ganz bestimmt nicht nützlich sein!« Kim fühlte etwas in ihrer Hosentasche und wagte es, noch mal alles auf eine Karte zu setzen. »Wetten wir doch..« Tseng trat etwas näher. »Wer mich attackiert, der muss mit den Konsequenzen rechnen!« Schrie Kim, ihre Hand schnellte in ihre Hosentasche und zog die Substanz raus. »Was-?« Mehr brachten die Turks nicht mehr raus, da die Substanz hell aufleuchtete und sie blendete. Sie schrieen auf und Kim nutzte die Gelegenheit um an Tseng vorbei abzuhauen. Im laufen steckte Kim die Substanz wieder ein, damit diese nicht wieder ihre Hand verbrennen konnte. Den Helm hatte sie sich auch wieder geschnappt und aufgesetzt. Jetzt hielt sie nichts mehr auf. Wie ein Gepard bräschte sie zu den Docks. Nameless hatte sie wieder unter die Uniform gesteckt. Sie hoffte nur, dass das Schiff noch nicht weg war und dass die Turks nicht bescheid gaben, dass es nicht auslaufen sollte. Mit rasendem Herzen kam sie schließlich an den Docks an und sie hatte das Glück auf ihrer Seite: Das Schiff war noch nicht ausgelaufen und keiner nahm Notiz von ihr, als sie sich an Bord schlich. Dort angekommen, lehnte sie sich gegen eine Kiste und ließ sich daran herab sinken. Ihr war heiß und das Atmen tat im Hals weh, aber sie hatte es geschafft. Just in diesem Moment schloss sich die Schiffsklappe und der Dampfer fuhr los. »Hey! Da bist du ja!« Flüsterte jemand. Kim schrak auf und sah einen Uniformten an. »Ich bin's, Aeris!« »Ach so..« »Was war los?« Kim holte Luft und versuchte ihren Atem wieder zu regeln »Ich wurde fast von diesen vermaledeiten Turks erwischt..« »Wir hatten keine Zeit dich zu suchen.. tut mir Leid..« Kim winkte ab und stand auf »Schon gut.. sag mal.. weißt du wo Cloud ist?« »Ich glaub er ist an Deck..« »Danke!« Kim ging langsam zu der Treppe und stieg diese hoch. Ihr taten die Füße weh und sie hatte das ungute Gefühl, dass ihre Flankenwunde wieder aufgebrochen war. Wenigstens hatten sich ihre Atmung und ihr Herz wieder beruhigt. Zum Glück schaukelte das Boot nicht so doll, sonst wäre sie glatt wieder hingefallen. An Deck war nicht viel los. Die Meisten hier waren von Clouds Truppe. Als erstes erkannte sie Red, der wie ein Betrunkener auf einer Erhöhung hin- und her taumelte. Kim wunderte es, dass keiner es bemerkte. »Kim?« Kim drehte sich um und grinste etwas »Hey Cloud!« Cloud sah sie abschätzend an »Ist alles okay? Die Anderen meinten, du seiest verschwunden..« »Nicht direkt verschwunden... nur auf der Flucht vor den verrückten Turks..« »Sie haben dich verfolgt?« »Ja.. als ich Nameless zurückholen wollte...« Kim ließ den kleinen Chocobo nach Luft schnappen, indem sie seinen Kopf unter der Uniform hervor holte. Cloud schüttelte den Kopf »Dabei hätte wer weiß was passieren können!« »Ja.. ich weiß... aber mehr sorgen mache ich mir jetzt, dass sie Rufus bescheid geben und das wir hier geschnappt werden..« »Tja..« Cloud sah sich prüfend um, aber an Deck tat sich nichts. Er sah wieder Kim an »Ich glaube nicht, dass sie es tun werden.. und wenn doch.. dann ist es halt so..« Kim nickte nur. Was hätte sie auch darauf antworten sollen? Sie führte ihre Hand prüfend über die Hosentasche, in der sich die Substanz befand und stellte mit Erleichterung fest, dass nichts verbrand war. Cloud folgte ihrer Bewegung und wies mit einem nicken auf die Hosentasche »In der ist doch deine Substanz oder? »Japp!« Kim griff in die Tasche und zog den Stein raus. Cloud studierte sie einen Moment und sagte dann »Sie ist eigenartig..« »Wieso?« »Ich hab so etwas noch nie zuvor gesehen.. irgendwie beschützt sie dich in heiklen Situationen.. aber dafür schädigt sie dir auch und ein Monster kannst du auch nicht damit rufen.. das ist seltsam..« »Hm.. vielleicht..« Kim sah die Substanz an. Es hatte schon ein Monster in sich, aber dieses Ungeheuer, welches Kim damals gesehen hatte, kam einfach nicht raus. Das mit dem Verbrennen gab ihr allerdings auch zu denken. »Na ja.. die Hautsache ist erst mal, dass sie dich vor schlimmen Gefahren beschützt..« Kim nickte und steckte die Substanz wieder weg. Cloud ging an ihr vorbei, in Richtung Heck. Kim sah ihm nach »Wohin?« »Ich geh mal nachsehen, was Barret treibt..« Kim nickte und folgte ihm dann. Cloud sah sie verwirrt an und Kim grinste »Ich komm mal mit..« Der Söldner zuckte mit den Schultern und sie gingen gemeinsam zum Heck. Hier hinten befand sich auch der Raum mit dem großen Fenster, hinter dem sich Rufus und Heidegger befanden. Barret fanden sie auch hier hinten. Er schien sich furchtbar über die Beiden hinter der Fensterscheibe aufzuregen. »Das ist ja mal wieder typisch..« Sagte Kim und musterte Barret abschätzend. »Typisch? Diese Beiden haben...« Er sah wütend zur Seite und ballte seine eine Hand zur Faust »Biggs, Wedge, Jesse...« »Ja ich weiß.. aber wenn du hier so auffällig rumrennst, dann Endecken sie uns!« Sagte Cloud ernst und wies über die Schulter zum Bug »Komm.. wir gehen zurück zu den anderen..« Barret sah wütend drein, musterte noch einmal Rufus und Heidegger, ehe er schließlich an Cloud vorbei zum Bug des Schiffes ging. Seltsam, dachte Kim, normalerweise müsste jetzt die Durchsage kommen... Doch es geschah nichts. Es wurde nicht durchgesagt, dass eine verdächtige Person gesichtet worden war. Entweder hatte Sephiroth den Plan gefasst, das Meer zu durchschwimmen, oder aber er war auf dem anderen Kontinent geblieben. Beides erschien sehr unwahrscheinlich, doch es war eine Tatsache, dass er nicht an Bord war. Oder war er es und wurde nur nicht entdeckt? Kim sah noch einmal instinktiv über die Schulter, zu dem großen Fenster, ehe sie Cloud folgte. Es lies sie nicht los. Mehrmals musste sie sich vergewissern, dass alles in Ordnung war. Aber es gab nichts bedrohliches. Schließlich gab sie es auf und hielt es für das Beste, ab jetzt erst mal nicht mehr so aufzufallen. Als sie wieder vorne waren, seilte sie sich ab und setzte sich auf die rostigen Stufen einer Eisentreppe. Gelangweilt zupfte sie an den Falten in ihrer Uniform und holte dann Nameless hervor- nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand zusah- und ließ ihn etwas Luft schnappen. Ersteinmal zahlte er Kim die rauen Methoden heim, mit denen sie ihn hier herumgeschleppt hatte, indem er sie in die Seite zwickte. »Aua! Ja! Ich weiß, dass die das nicht gefallen hat!« Erwiderte Kim und rieb sich die Seite, an der sich sowieso schon die Wunde befand, welche sie sich im Kampf gegen die Seeschlange zugezogen hatte. Sie sah den Chocobo tadelnd an, doch dieser ignorierte es und putzte sich sein zwar krauses, aber immer noch glänzend silbriges Gefieder. Kim seufzte und sah in den Himmel. Er war mit dichten, dunklen Wolken behangen und kein Sonnenstrahl konnte diese Barriere durchdringen oder ankratzen. Der Wind pfiff jetzt- wo sie weiter auf dem offenem Ozean waren- lauter und brachte die Wellen zum tanzen und schäumen. Das Schiff schaukelte sachte in ihnen und gab knallende Geräusche von sich, wenn eine Welle gegen die Außenwand schlug. Kim senkte den Blick und sah sich gelangweilt auf dem Schiff um. Die meisten Leute schienen unter Deck zu arbeiten oder was auch immer sie machten. Mit höchster Wahrscheinlichkeit waren nur jene hier oben, die zu Cloud gehörten. Ein paar erkannte sie auf dem ersten Blick- wie Red, der torkelte versuchte auf zwei Beinen zu laufen wie ein Mensch es zu tun pflegte. Es sah irgendwie ulkig aus. Wie ein Betrunkener. Kim schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Sie sah nach Nameless und stellte erfreut fest, dass er in ihrer Nähe blieb und nicht wegrannte, wie er es in Junon getan hatte. Sie lächelte ihn knapp an und beschäftigte sich dann mit einer anderen Sache, die ihr schon öfters zu denken gegeben hatte. immer noch fragte sie sich, ob dies alles nun real war oder nicht. Ihr gesunder Menschenverstand verbat es ihr, an so einen Mumpitz zu glauben und mahnte sie klar und deutlich der anderen Stimme in ihrem Kopf, die darauf bestand, es sei alles real, aus dem Weg zu gehen. Wenn zwei Stimmen und Meinungen in dem selben Kopf hämmerten, dann war man nach einiger Zeit sicher dem Wahnsinn verfallen, das wusste Kim, und darum versuchte sie sich auch für eine zu entscheiden, was mehr als schwierig war. Hilflos sah sie in die ferne. So sehr sie dieses Abenteuer auch- in gewisser Hinsicht zumindest- genoss, sie vermisste langsam ihre Heimat. Wo ihr Vater war und alles was ihr so vertraut war. Jetzt, wo sie ganz genau darüber nachdachte, schrie sie förmlich innerlich nach ihrem Heim- auch, wenn sie es vorher nicht zu schätzen gewusst hatte. Sie schluckt die aufkommende Trauer herunter und kämpfe gegen sie an. Vor ihrem inneren Auge tauchte das Bild ihres Vaters auf, der sie abwartend ansah und sich auflöste. Zum ersten mal war Kim froh darüber, eine Maske zu tragen, denn sonst hätte jeder ihre Tränen gesehen, die still über ihre Wangen flossen. Sie versuchte ihr Gesicht in den Händen zu vergraben, was allerdings nicht so recht gelingen wollte. Sie schrak auf, als ein Knistern über die Lautsprecher flog und eine imposant klingende Stimme verkündete »Eine nicht zu identifizierende Person wurde gesichtet! Sofortige Festnahme erforderlich! Ich wiederhole; Nicht zu identifizierende Person gesichtet!« Kim sprang auf. Ihre Tränen trockneten auf der Stelle und ihr Herz hämmerte schnell. Da war die Durchsage, auf die sie gewartet hatte. Sie packte Nameless und stopfte ihn zurück unter ihr Hemd. Der Kleine empörte sich kurz und gab dann ruhe. Kim rannte zu den Anderen, die sich jetzt auf dem Deck versammelten, um die Lage abzuchecken. Alle waren da. »Alle da?« Vergewisserte sich Cloud und sah sich einen nach dem Anderen an. Sie nickten heftig. »Wenn es keiner von uns ist, dann-« »Sephiroth! Unten! Im Maschinenraum!« Unterbrach ihn Kim und gestikulierte wild. Cloud sah sie einen Moment lang an und nickte dann »Gut! Wir müssen uns das ansehen! Zwei kommen mit mir!« »Ich gehe auf jedenfall!« Rief Kim, aber Cloud schüttelte den Kopf »Nein! Du nicht! Barret, Red! Ihr kommt mit, okay ?« Die Beiden nickten. »Das ist aber unfair! Ich will mit!« Beschwerte sich Kim und war drauf und dran, einfach mitzugehen. Cloud schüttelte erneut den Kopf »Nein! Das ist zu gefährlich!« »Ich bin kein Nesthäkchen!« Cloud befasste sich nicht weiter damit und gab den übrigen zu verstehen, dass sie hier die Stellung halten sollten, während die drei weg waren. Kim sah ihnen wütend nach, wie sie unter Deck verschwanden. Sie hätte Cloud dafür am liebsten einen Kopf kürzer gemacht. »Ist besser so!« Jemand legte Kim die Hand auf die Schulter und als diese sich umdrehte gewahrte sie Tifa, die sie vermutlich anlächelte. »Ach ja?« Tifa nickte und sah Kim beschwichtigend an »Ja! Ich weiß schon.. das ist spannend, aber auch gefährlich, wie Cloud schon gesagt hatte.. und wir würden dich nur ungern verlieren.« »Aber mir passiert doch nichts! Außerdem; Warst du damals nicht auch wütend, als sie dich nicht mit in den Reaktor genommen haben?« Kim spielte wieder mit ihrem umfangreichen wissen und all die Trauer von eben war vergessen und wie weggeblasen. Dafür blieb die Wut. Tifa war kurz überrascht und wusste einen Moment nicht, was sie antworten sollte, aber dann fing sie sich wieder »Wenn man jung ist..« Na toll, dachte Kim und verdrehte die Augen, was Tifa zum Glück nicht sehen konnte. »Tifa hat recht, Kim!« Stimmte jetzt Aeris mit ein und vermutlich lächelte sie unter der Maske- das tat sie immer. Kim schüttelte den Kopf. Sie war ärgerlich darüber und machte auch keinen Hehl daraus, es zu zeigen. Wütend machte sie kehrt und setzte sich wieder auf die Eisentreppe, ehe sie Nameless wieder rausließ. »Ihr seit alle festgenommen!« Kim sah verwirrt auf. Was sollte das heißen? Es waren die Shinra. Eine Gruppe aus fünf Soldaten hatte sich um Aeris und Tifa versammelt und ein sechster packte Kim. Sie war so überrascht gewesen, dass sie sich im ersten Moment nicht wehrte, was ein fehler war, da der Soldat sie nun schon fest in Händen hatte. »Eine Falle?« Entgeisterte sich Tifa und sah sich hektisch um. Kim wurde zu den Beiden anderen geschafft und arg gegen Aeris geschubst, die sie noch so gerade auffangen konnte. »Genau so ist es!« Sagte eine Stimme. Kim sah Richtung Treppe zum unteren Deck, wo Rufus aufgetaucht war. Das begriff sie nicht. Was war los? Alles lief hier total falsch! Wo zur Hölle war Sephiroth?! Wieso wussten die Shinra, dass sie an Bord waren?! Es kam ihr auch so gleich in den Sinn: Die Turks. Sie mussten doch bescheid gegeben haben. »Rufus..« Drang Tifas böse Stimme an Kims Ohr. Kurz sah sie zu ihr, ehe sie sich wieder daran machte, den Präsidenten von Shinra INC. zu mustern. Er sah nicht schlecht aus, war dafür aber ein um so schlechterer Mensch. Er zuckte mit den Schultern »Wen hast du erwartet? Doch nicht etwa wirklich Sephiroth oder?« Er lachte amüsiert »Ich bitte euch! Das war eine gelungene Falle oder? Getrennt seit ihr weniger gefährlich..« »Aber gegen Cloud alleine ablousen und fliehen wie ein Feigling.. ja ja...« Sagte Kim halblaut empört und hätte Rufus gerne mit bösen Blicken aufgespießt. Tifa haute ihr sachte den Ellenbogen in die Seite- zum Glück in jene, die unverletzt war. Rufus sah sie an »Das war Glück.. aber kommen wir zur Sache..« Er sah kurz auf Nameless, der hinter Kims Beinen stand und sich dort zu verstecken versuchte. »Die Turks haben mich davon unterrichtet, dass ihr an Bord gegangen seit... und da seit ihr! Gut das du dem Fusseltier da gefolgt bist...« Kims Magen drehte sich buchstäblich um. Sie war Schuld an dem Malöhr. Nameless quietschte laut, wegen dem Fusseltier und seine Nackenfedern sträubten sich arg. »So.. du bist also dieses mysteriöse Mädchen, dass angeblich Dinge vorhersehen kann, wie?« Kim sagte gar nichts. Rufus lachte erneut »Sieht ja nicht gerade so aus, wenn du nicht mal das hier vorhersehen konntest... aber einige Sachen scheinst du ja zu wissen.. wie das Duell zwischen mir und Cloud..« Kim sagte wieder nichts und Rufus zuckte daraufhin mit den Schultern. »Wo sind die Jungs?« Fragte Tifa lautstark. »Keine Sorge, ich hab sie nicht töten lassen..« Kim sah sich hektisch um, aber es gab keinen Fluchtweg, keine Chance sich aus dieser Missligen Lage zu ziehen. Und, verdammt, ihr fiel auch nichts gescheites ein. Die einzige Hoffnung waren die Langboote, welche sich an den Flanken, rechts, wie links, des Schiffes säumten. Aber erst einmal in eines zu kommen war so gut wie unmöglich. Bevor man es erreichen würde, hätten sie einen schon längst wieder in Gewahrsam. Kim überlegte angestrengt und wurde nur unterbrochen, als weitere Shinra Cloud, Red und Barret anschleppten. »Na sieh einer an... endlich wieder vereint wie mir scheint..« lachte Rufus. Kim schüttelte sich, so sehr verabscheute sie seine ganze Art. Wie er sich gab und redete. Als ob er der alleinige Schöpfer und Richter wäre. »Warts nur ab, du...« knurrte Barret und hätte vermutlich mit seinem Gewehrarm auf den Präsidenten gezielt, wäre er nicht gefesselt gewesen. Rufus belächelte ihn nur und wandte sich um »Na ja.. war ja nicht so doll, was? Ach.. bevor ich es vergesse.. wie wär's mit einem kleinen Ratespielchen? Was glaubt ihr wohl, wird mit euch passieren? Hm.. Vielleicht sollt die Kleine ja übernehmen.. sie ist doch hier die Seherin« Er sah über die Schulter und grinste Kim an. Sie nahm die Maske ab und sah trotzig zurück. »Klar.. wenn du willst..« Kim grinste und steckte beide Hände in die Hosentaschen. Cloud und die Anderen verfolgten die Geste gespannt. »Ich sehe, dass wir gleich hier weg sind und ihr gar nicht wissen werdet, wie euch geschieht.« Rufus wollte lachen, kam aber nicht mehr dazu, weil Kim blitzschnell die Hand aus der Tasche zog und die Augen zukniff. Sie spürte, dass Cloud und alle Anderen aus der Gruppe sie durchschaut hatten und ebenfalls die Augen zukniffen. Der Rest ging von alleine. Die Substanz, welche sie aus der Tasche gezogen hatte, gab einen grellen Lichtblitz ab, der selbst durch Kims geschlossene Augen drang und ihr wehtat. Dann war alles still. Vorsichtig öffnete Kim die Augen und stellte fest, dass das Licht verblasst war. Aus der Substanz zuckten helle, kleine Blitze und Kim war sich sicher, es geschafft zu haben. Sie hatte die Substanz einigermaßen unter Kontrolle bringen können und sie war dann losgebrochen, als sie es wollte. Die Shinra lagen am Boden und über ihre Lippen ging einzig leises stöhnen. Sie hatten wirklich die volle Breitseite abbekommen. Kim schätzte, dass sie die nächsten Tage blind sein würden, und sie war richtig stolz auf das, was sie getan hatte. Rasch vergewisserte sie sich, dass es den Anderen gut ging. Sie kniffen noch immer die Augen zu und öffneten sie nur sehr zögerlich. »Alles okay, Leute!« Sagte Kim und grinste breit. Langsam fing ihr Körper an zu zittern und ihr wurde schwindelig. Solche Nebenwirkungen kannte sie aber bereits vom letzten mal. Obwohl sie gedacht hatte, sie würde es dieses mal wirklich richtig geschafft haben. Die Anderen sahen sich um. Ein bisschen verblüfft, aber doch mehr als zufrieden. Barret eilte zu den Langbooten und sah kurz gen Horizont, wo schon die Landzunge von der Küste bei Costa Del Sol zu sehen war. »Wir hauen ab! Den Rest schaffen wir auch so!« Sagte Tifa, die neben Barret stand und zur Landzunge sah. »Wieso bringen wir diese Typen nicht erst um die Ecke?« Fragte Barret und sah zornig zu den Shinra. »Keine gute Idee! Erstens will ich kein Blutbad und zweitens sind unter Deck noch mehr Shinra!« Entgegnete Cloud. Barret schnaubte, nickte dann aber und löste das Langboot, nachdem Tifa ihn und Cloud entfesselt hatte. »geht's dir gut?« Fragte Aeris und sah Kim besorgt an. Kim nickte halbstark und schüttelte sich kurz, um wenigstens etwas von der Schwindelsucht zu unterdrücken. Ihr war etwas übel, aber sie hatte es sich fest vorgenommen, nicht mehr Sorgenkind zu sein. Sie streifte die Shinrauniform ab und erfreute sich beim Anblick ihrer normalen Kleidung. Auch Tifa und Aeris hielten es für das Beste, die Uniformen abzulegen. Cloud, Barret und Red hatten sie bereits nicht mehr an. »Kommt ihr?« Barret stieg zum Langboot herunter und wartete dort bis die Andren ebenfalls unten waren. Kim hatte einige Probleme dabei, die Strickleiter hinab zu kommen, aber Aeris half ihr und so erreichte selbst sie das Rettungsboot. Die Substanz hatte sie wieder eingesteckt. Ihre Hand war nur etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Und- wie sie schon vorher erkannt hatte- sie hatte sie nun doch mehr unter Kontrolle. Das war beeindruckend. Normalerweise brauchte Kim lange, um gewisse Sachen unter ihre Kontrolle zu bekommen, und da war jeder Fortschritt wertvoll. Sie nahm Nameless in den Arm und lehnte sich an Tifa, die neben ihr saß. Sie war erschöpft, aber nicht so sehr, dass sie schlafen musste. Das Boot schaukelte davon, weg von dem Schiff und hin zur Landzunge. Kapitel 3: Sommer,Sonne,Strand und Meer --------------------------------------- Kapitel 8: Sommer, Sonne, Strand und Meer »Diese Welt, in der viel zu tun, und wenig bekannt ist...« Dr. Johnson Gegen Nachmittag kamen sie dann an der Landzunge an. Kim war inzwischen wieder voll und ganz dabei. Sie war die Erste, die das Boot verließ, als es sich noch im wasser befand. Bis zu den Knien schlugen ihr die seichten Wellen. Das Wasser war angenehm warm und die Sonne schien hell und freundlich auf sie hinab. Sie watete an land und ließ sich dort in den weichen Sand plumpsen. Ein schneller Blick nach rechts, dann nach links, und sie registrierte die Stadt am Ende der Landzunge, nahe dem offenen Meer. Begeistert wartete sie auf die Anderen und zeigte dann zu der Stadt »Seht mal! Costa Del Sol! Gehen wir hin?« Cloud sah prüfend zu der Stadt in der Ferne »Besser nicht.. das ist eine Hafenstadt, das heißt, die Shinra werden dort anlegen!« Kim ließ ein oooh hören. Sie hätte gerne etwas Urlaub gemacht, aber wahrscheinlich hatte Cloud recht. Obwohl Kim der Meinung war, dass die Shinra nach diesem Rückschlag erst mal eine Auszeit nehmen würden. Sie sah kurz zu Nameless, der sich interessieret einige kleine Krebse ansah, dann sah sie Cloud an »Und jetzt?« »Tja...« Der Söldner sah sich kurz um und wies dann auf die Berge »Wir gehen da lang..« »Da lang? Hm...« Machte Barret, der Clouds Geste gefolgt war. Kim sah ihn an, sagte aber nichts. »Können wir nicht wenigstens hier eine kurze Rast einlegen? Ich bin ehrlichgesagt ziemlich kaputt..« Aeris sah Cloud bittend an. Er überlegte einen Moment, aber dann nickte er »Na gut.. aber lasst uns nicht zu lange hier bleiben..« Das gefiel Kim. Ein bisschen Urlaub am Strand tat immer gut. Sie ging den Strand nach rechts etwas hinab und fand schließlich einen Felsen, der zum hinsetzen gut geeignet war. Schnell war sie oben und blickte über das Meer. Es glitzerte in den Sonnenstrahlen und kräuselte sich bei jeder kleinen Welle. So ein klares Meer hatte Kim noch nie gesehen. Da wo sie her kam- die Realität mit verlaub- waren die Meere meistens verschmutzt. Aber es gab auch da ausnahmen. Zum Beispiel Kroatin. Die Adria, an der sie letztes Jahr Urlaub gemacht hatten, zählte wohl zu den schönsten und klarsten Meeren der Welt. Sie schloss kurz die Augen und durch das leise Geräusch des Meeres konnte sie sich dahin zurück träumen und hatte genau vor Augen, wie ihr Vater damals einen Fisch fangen wollte und dabei von den Felsen ins wasser gefallen war. Zum Glück war nichts weiter passiert. Aber Kim wird seinen Gesichtsausdruck nie vergessen. Einen Grinsen ging über ihre Lippen und als sie die Augen wieder öffnete, sah sie, wie Nameless zu ihr hoch kroch und sich neben sie setzte. »Schön, nichts?« Fragte Kim und sah auf das Wasser. Der Chocobo sah sie an und blickte dann ebenfalls auf das Meer. »Mein Vater hätte jetzt etwas zu erzählen..« »Was denn?« Erschrocken sah Kim sich um. Sie sah Nameless verdattert an, und dieser sah zurück. Kim lächelte und sah zurück auf das Meer »Wie er damals ins Meer gefallen ist.. seinen Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen..« »Wo ist er denn jetzt?« Fragte die seltsamverstellte Stimme jetzt. Kims Herz schien schwerer zu werden »Weit weg..« Jemand kam um den Felsen herum, steig auf ihn und setzte sich neben Kim. Cloud sah sie eine Weile lang an und dann ebenfalls auf das Meer »Meinst du damit, dass er tot ist?« Kim lachte leise und schüttelte den Kopf »Nein! Er ist einfach nur weit weg..« Nameless kletterte auf ihren Schoß und sah zu ihr hoch. Cloud sah sie ebenfalls wieder an. Er sagte eine ganze Weile gar nichts, aber dann fragte er, und Kim war deswegen überrascht »Wer bist du wirklich?« Kim sah ihn verwirrt an. Sie verstand nicht. Cloud überlegte »Du kommst mir so vor, als wärst du nicht von hier.. also von dieser Welt..« Kim sah rasch auf das Meer und fing an zu lachen. Sie spielte es nur. Cloud hatte ja gar keine Ahnung davon, dass er vollkommen recht hatte. Er grinste nun ebenfalls und schüttelte den Kopf »Hast recht.. das ist Blödsinn..« Kim nickte nur und schluckte die Versuchung runter, Cloud alles zu erzählen. Sie hielt es für das Beste, jetzt einfach nichts mehr zu sagen. Ihr ging es so schon schlecht genug, da musste sie sich nicht auch noch zusätzlichen Ärger einhandeln. Eine ganze Weile saßen sie stumm da. Kim wurde schon nervös, hatte die Befürchtung, dass Cloud es doch glaubte, und deshalb so still war. Aber als er wieder sprach, merkte Kim, dass es ihm eigentlich um etwas anderes ging. »Was ich eigentlich wollte...« Kim sah ihn fragend an. »Die Substanz..« Kim verstand nicht und zögerte einen Moment. Cloud seufzte »Tut mir Leid.. aber ich fürchte ich kann sie dir nicht überlassen..« Kim sprang von dem Felsen und sah ihn ungläubig an. Er sprach, als sei er ein Dieb, eine Tatsache, die sie erschreckte und an seiner Brillanz zweifeln ließ. »Was? Willst du sie mir stehlen? Aber warum? Das ist meine und ich will sie behalten!« »Ja.. ich weiß.. und ich will sie nicht stehlen!« Seufzte Cloud erneut und sah sie an. An seinem Blick erkannte Kim, dass ihm das nicht gerade leicht fiel, aber die Substanz würde sie ihm trotzdem nicht geben! »Es ist so.. ich will niemanden gefährden! Die Substanz ist machtvoll.. wahrscheinlich zu machtvoll.. und sie zerrt zu sehr an deinen Kräften.. außerdem bist du unerfahren in solchen Dingen, das sieht man dir an, auch wenn ich zugeben muss, dass du schnell lernst damit umzugehen..« »Vergiss es! Die Substanz geb ich dir nicht!« Empörte sich Kim und sah Cloud wütend an. Die Substanz war ihr zu wichtig, als das sie sie ihm geben könnte. »Ich kann sie dir nicht geben!« Kim sah ihn hilflos an. Wie sollte sie ihm erklären, dass noch mehr hinter dieser Substanz steckte, als einfach nur Macht? Cloud seufzte und sprang ebenfalls von dem Felsen. Automatisch schnellte Kims Hand an ihre Hosentasche, als befürchte sie, dass Cloud ihr die Substanz selbst daraus klauen würde. »So kapier es doch! Sie ist wichtig!« »Wieso?« Kim überlegte und wurde immer hilfloser. Sie konnte von Glück reden, dass in diesem Moment Red auftauchte und sich an Cloud wandte »Es gibt Probleme..« »Was ist denn?« Fragte Cloud und ließ Kim bleiben. Kim sah Red ebenfalls fragend an und las schnell Nameless auf, der von einem bösen Krebs verfolgt wurde. Red setzte sich hin »Die Shinra..« Clouds Miene verfinsterte sich »Haben sie noch nicht aufgegeben?« Red schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme (Sofern man es so nennen konnte!) »Nein.. ich glaube das vorhin auf dem Schiff, dass haben sie uns übel genommen..« »Ja, ja! Aber was ist denn nun los?« Wollte Kim wissen und sah sich instinktiv um, als erwarte sie, dass gleich ein Shinra hinter dem Felsen hervorgesprungen kam. »Keine Sorge, sie sind nicht hier, sondern in der Stadt dahinten..« Red wies mit einem nicken auf Costa Del Sol. Cloud folgte der Geste und sah dann wieder Red an »Na und? Dahinten können sie auch bleiben.. hat ja nichts mit uns zu tun..« »In gewisser Maßen schon, weil sie die Stadt Kopfstellen, um uns zu suchen..« Kim und Cloud sahen erneut und dieses mal genauer zu der Stadt und stellten mit Entgeisterung fest, dass Rauchschwaden von den Dächern der Häuser aufstiegen. »Wir müssen etwas unternehmen!« Rief Kim und wollte schon losrennen, als Cloud sie zurückhielt und ernst musterte »Ja.. da hast du recht, aber wir sollten nicht so überstürzt handeln... sonst bekommen sie uns wieder..« »Gut.. was schlägst du vor?« »Red, hol die Anderen« Red nickte und rannte los, um die Übrigen zu holen. Bald darauf waren sie wieder vereint und konnten sich beratschlagen. »Ich sage, wir stürmen!« Diese Aussage kam natürlich von Barret. Wer sonst sollte so überstürzt handeln, mal abgesehen von Kim selbst? »Die Shinra sind angeschlagen.. hm..« Cloud überlegte und verschränkte dabei die Arme. Er ähnelte so irgendwie Kims alten Deutschlehrer. »Wir müssen uns beeilen, sonst ist von der Stadt nicht mehr viel übrig..« Sagte Tifa und sah erschrocken zu den immer dichterwerdenden Rauchwolken über Costa Del Sol. »Du hast recht... wir sollten uns ein Bild machen und dann handeln.. also seit bloß nicht übermütig!« Dabei wurde besonders Barret angesehen, der grinste und seinen Gewehrarm streichelte. So schnell war die Entspannung dahin und wieder mussten sie sich in ein Waghalsiges Gefecht mit den Shinra stürzen, als ob sie davon nicht schon genug gehabt hätten. Kapitel 4: Der einzig Wahre --------------------------- Kapitel 9: Der einzig Wahre! Die Stadt lag in Flammen. Eine Mischung aus einem Meer aus rot und grau. Rauchschwaden verdunkelten die Sicht und machten ein vordringen ins Stadtinnere so gut wie unmöglich. Die Flammen schlugen wild um sich, griffen dabei auf jedes einzelne Gebäude über, um sich dort weiter auszuweiten und noch mehr zu zerstören. Wenn es einen schrecklichen Anblick im Leben eines jeden Menschen gab, dann war dieser der Kims. Sie hielten einige Meter vor der Stadt an und starrten voller entsetzen auf die Trümmer von Costa del Sol. Kim war sich nicht sicher, ob es Überlebende gab. Sie bezweifelte es. Dafür war die Stadt einfach zu zerstört, und außerdem bewegte sich nichts mehr, außer die Flammen, die von den Häusern besitzt ergriffen hatten. Aber Kim konnte auch keine Shinra sehen. Vielleicht waren sie schon gegangen, als sie merkten, dass sie nicht hier waren. »Diese verdammten Shinra!« knurrte Barret. Tifa sah ihn kurz an, dann zuckte sie mit den Schultern »Seit ihr sicher, dass sie noch hier sind?« Cloud schüttelte den Kopf »Ich glaube nicht... die sind bestimmt schon abgehauen..! Lasst uns mal nachsehen..« Damit ging er vor, suchte sich einen Weg durch die Flammen, während ihm die Übrigen folgten. Mehrere male mussten sie umdrehen und sich einen neuen Weg durch die Flammen suchen oder aufpassen, nicht von ihnen eingeschlossen zu werden. Einmal wurde Aeris fasst von einem Balken erschlagen, der von einem Haus abfiel, aber Cloud hatte sie noch so gerade retten können. Kim hielt stur den Blick auf Barrets Rücken gehalten, der vor ihr ging. Sie wollte auf keinen Fall noch schlimmere Dinge sehen, als sie sowieso schon gesehen hatte. Ihr war so schon übel genug dabei, nur daran zu denken, was sie sehen könnte. Wieso war sie überhaupt mitgekommen? Sie kniff die Augen zu und versuchte, das knistern der Flammen zu vergesse, als sie hart gegen Barret knallte und auf dem Hosenboden landete. Schnell rappelte sie sich wieder auf und sah fragend die Anderen an. Sie starrten entgeistert auf die Stelle vor ihnen, und als auch Kim neugierig den Blick anhob, war es ihr, als würde man sie Schockgefrieren. Vor ihnen breitete sich ein Platz aus. Es war der vor dem Gasthaus. Und auf dem Platz- Kims Herz schien stehen zu bleiben- lagen sie. Es waren Bewohner der Stadt aber auch Shinrasoldaten. Ihre Leichen lagen verstreut auf dem Platz, aber auch in Richtung Strand verteilt. Irgendwer oder irgendetwas musste ihnen übel zugespielt haben, da es so schien, als sei aus ihren Körpern so viel Blut geflossen, dass sie darin schwammen. Kim wandte sich schnell zur Seite und übergab sich. Ihr ganzer Körper zitterte und sie konnte die grausamen Bilder einfach nicht verdrängen, obwohl sie die Augen geschlossen hielt. Ihr war immer noch übel und als sie sich dann zum zweiten mal übergab, nahm sie Aeris in den Arm. Kim krallte sich mit aller macht an ihr Kleid und zitterte immer heftiger. Vermutlich hätte sie geheult, aber sie war einfach zu schockiert über diesen Anblick, der sich bei ihr ins Gedächtnis eingebrannt hatte, dass sie es nicht konnte. »ich kenne nur einen Menschen der in der Lage ist, so etwas anzurichten... nein.. der in der Lage ist, so viel Grausamkeit walten zu lassen!« Hörte Kim Clouds Stimme sagen. Sie wusste wen er meinte, und sie wollte nur weg hier. So weit wie möglich. Sie hasste es. Sie hasste es hier zu sein. Sie wollte nicht mehr, nein, sie konnte nicht mehr. Sie wollte nur das eine, weg von hier, zurück nach Hause, zu ihrem Vater. Aeris schien das zu merken und sagte zu Cloud »Cloud! Lass uns gehen.. bitte, ja?« Es kam nichts zurück, aber Aeris drückte jetzt Kim von sich und schob sie vor sich her, aus der Stadt. Kim wusste nicht genau, ob die Anderen auch folgten, aber sie glaubte schon, da sie ihre Schritte hören konnte. Jeder Schritt kostete mühe und sie kam öfters ins straucheln, weil ihr so schwindelig war und sie so heftig zitterte. Sie überließen die Stadt den Flammen und machten mehrere Meter vor ihr eine Rast. Kim saß- die Beine an den Körper gezogen und die Arme darum geschlungen- auf einen Stein und starrte ins Leere. Die Bilder waren aber immer noch scharf und genau vor ihren Augen und sie bekam sie einfach nicht mehr aus ihrem Kopf. Sie musste sich zwar nicht mehr Übergeben, aber ihr war trotzdem noch so schlecht, wie eh und je. Keiner sagte etwas. Auch ihnen hatte dieses Bild einen Schock bereitet, aber sie konnten damit besser umgehen als Kim, da sie so etwas öfter sahen- oder zumindest so etwas ähnliches. Kim kniff wieder die Augen zu und öffnete sie erst wieder, als sie Reds warnendes knurren hörte. Sie sah zu ihm, dann schwirrte ihr blick so umher, aber sie konnte nichts verdächtiges sehen. »Was ist los?« Fragte Cloud, der sich ebenfalls umsah. Reds Nackenhaare sträubten sich und er legte die Ohren zurück, während er die Zähne fletschte- ganz wie es ein Hund bei Gefahr tat. Sein knurren verstärkte sich »Hier stimmt etwas nicht! Ich spüre ganz klar etwas böses!« sie sahen sich noch mal um, aber konnten immer noch nicht ausmachen. Cloud zuckte mit den Schultern »Vielleicht irrst-« Er stockte, als ein heller Lichtblitz sie herum fahren ließ. Erschrocken und mit rasendem Herzen starrte Kim den großen Mann, mit den silber-weißen Haaren und dem Langschwert an. Sie wusste nur zu gut, wer er war. »Sephiroth!« Rief Cloud aus und seine Hand schnellte zu seinem Schwert. Auch die Anderen griffen zu ihren Waffen und gingen in Kampfstellung. Nur Kim nicht, die keine Waffe hatte, zumal sie eh nicht kämpfen konnte oder es auch nur annährend wollte. »Wer bist du?« Fragte Sephiroth und sah Cloud an, dieser sah verwirrt zurück »Erinnerst du dich nicht mehr an mich? Ich bin's Cloud!« »Cloud?« Fragte Sephiroth und musterte Cloud. »Sephiroth! Was denkst du? Was tust du?« Fragte Cloud, dem wohl nichts mehr dazu einfiel, dass Sephiroth ihn vergessen haben sollte. Sephiroth schüttelte den Kopf »Ein nicht zu identifizierendes Bewusstsein hat sich hier Zugang verschafft... meine Pläne könnten fehlschlagen.. aber die Zeit ist jetzt reif!« »Ich versteh nicht was du meinst!« Sagte Cloud und sah noch verwirrter drein, als er es vorher getan hatte. Kim hatte ein schreckliches Gefühl im Magen, welches zwar schon dagewesen war, aber sich nun noch verstärkte. »Das musst du auch nicht... noch nicht..!« Sephiroths Blick wanderte von Cloud zu Kim, die sich etwas wegduckte, um sich so den blicken zu entziehen. Sie hatte angst vor diesen Mann, aber noch größer war ihr Zorn auf ihn. Sie spürte wie die Substanz in ihrer Tasche zum Leben erwachen wollte und unterdrückte ihre Gefühle, bevor sie losbrechen konnte. Sephiroth grinste einmal fies und seine hellen Augen funkelten tückisch unter den Strähnen seiner Haare, die sein Gesicht etwas verdeckten, hervor. Aber schließlich wandte er sich von Kim ab und ging einige Schritte zurück. Cloud trat einen Schritt vor und streckte die Hand nach Sephiroth aus, als wolle er ihn aufhalten. Sephiroth sah ihm in die Augen »Geh nach Westen wenn du mich wiedersehen willst! ... und pass auf, wer sich unter deinen Freunden befindet..« Sein Blick schweifte noch mal kurz in Kims Richtung ab, dann sah er wieder Cloud an, dann verschwand er, so plötzlich, wie er gekommen war. »Sephiroth! Komm zurück!« Rief Cloud und sah sich wütend nach ihn um, dann wandte er sich an die Anderen »Er sagte er geht Richtung Westen! Also müssen wir auch da lang!« »Richtung Westen? Ah..!« Machte Barret und kratzte sich am Hinterkopf. Red trat vor »Ich verstehe eines nicht.. was meinte er mit dem Unterbewusstsein und der zeit, die reif ist? Welche Zeit? Wofür reif?« Cloud zuckte mit den Schultern und sah zum Himmel »Ich weiß es nicht... wo bist du, Sephiroth?« »Also ich finde das alles ziemlich dreist... es ist, als wollte er, dass wir ihm folgen.. fragt sich nur warum? Und wieso sollen wir aufpassen wer unter unseren Freunden ist? Also ich vertraue allen!« Sagte Tifa und strich sich durch die Haare. Cloud nickte und sah flüchtig zu Kim, was ihr aber nicht Entgang. Sie sah rasch auf den Boden. Sie wusste was das zu bedeuten hatte. Vermutlich als einzige aus der ganzen Gruppe. Kapitel 5: Die Wahrheit ----------------------- Kapitel 10: Die Wahrheit! »Wie liege ich hier?... Wir liegen hier, als ob wir eine Chance hätten, eine ruhige Zeit zu genießen... Warte ich, bis ich älter werde?« Xenophon Die Anabasis Gegen Abend erreichten sie eine Gebirgskette im Westen, durch die ein Pfad führte. Sie beschlossen kurzerhand hier die nächste Rast einzulegen, obwohl wahrscheinlich keiner von ihnen schlafen konnte, nachdem was heute passiert war. Der Nachthimmel war mit dunklen Wolken behangen und nicht mal der Vollmond konnte sie durchdringen, weshalb es stockduster war, solange nicht eine Wolke am Mond vorbeigezogen war und eine Lücke freigemacht hatte. Kim hatte die ganze Zeit über das nachgedacht, was Sephiroth gesagt hatte. Was wäre- so unglaublich es auch klingen mochte- wenn sie wirklich in dieser Welt gefangen wäre? Das Unterbewusstsein wäre, was der Weiße erwähnt hatte? wie sollte sie dann nach Haus kommen- und zwar lebend? Sie hatte ja selbst gesehen, was hier passieren konnte, wenn man nicht aufpasste oder einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. Bei der Rast wandte sie sich von den Anderen ab und ging einige Meter von ihnen weg um alleine zu sein. Nur Nameless war bei ihr und sah sie mit schräggehaltenen Kopf an. Kim setzte sich auf einen Stein und starrte zu dem finsteren Himmel empor. Die Wolken prallten aufeinander und es donnerte. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde es gewittern. So ungefähr ging es auch in Kim vor sich; Auf der einen Seite walte der Zorn in ihr wie Donner, auf der anderen Seite waren da die aufblitzenden Schmerzen, die wie Blitze über sie herfielen. Und sie meinte nicht die Art von Schmerzen, die man bei einer Wunde oder einem Blauenfleck erleiden musste. Der Schmerz, der in ihr saß, war viel tiefgründiger. Sie hatte immer von so etwas geträumt, aber jetzt wollte sie nichts lieber, als zurück nach hause. Sie würde alles dafür geben. Sie musste an ihren Vater denken, und wie gemein sie zu ihm gewesen war, kurz bevor sie hierher geraten war. Am Anfang war es noch ein harmloses Spielchen gewesen, dass nicht Ernstzunehmen war und als dummer Traum durchging. Doch alles was sie gesehen und gefühlt hatte, war real gewesen und nicht unecht. Und doch war es gleichzeitig zu dem irreal. Wie konnte so etwas nur passieren? Wie konnte es so etwas nur geben? Es war einfach gegen die Vernunft eines jeden Mensches! Wie sollte jemand aus dieser Welt- Kim war sich mittlerweile sicher das es so war- in ihre Welt kommen und dort diese merkwürdige Substanz verlieren, mit der sie wiederum hierher gelangte? Es bestand keinerlei Verbindung zwischen den beiden Welten- zumal die eine gar nicht real sein konnte, da sie von jemanden frei erfunden worden war, der es schließlich als Spiel rausbrachte. Auf jedenfall hatte Kim davon langsam genug. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und fing von neuem an zu weinen, was sie in letzter Zeit zu oft tat, was sehr ungewöhnlich für sie war. Nameless hüpfte auf den Stein und setzte sich neben sie, wobei er liebevoll sein Köpfchen an ihre Hüfte schmiegte und ein leises, tröstendes Fiepsen von sich gab. Kim nahm ihn in den Arm und drückte ihn seicht an sich. Ihr liefen die Tränen über die Wangen und tropften still zu Boden. Sie schluchzte etwas, aber unterdrückte es so gut es ging, damit es niemand von den Anderen hörte. Was ihr jetzt gar nicht in den kram passte, war, dass sie jemand ausfragte. Sie wollte nur ihre Ruhe haben und weiter weinen. All den Kummer einfach aus sich raus lassen, wobei sie wusste, dass es niemals klappen würde. Nicht so. er würde sich noch mehr in sie fressen und sie noch weicher machen, als sie jetzt war. Nameless zog sanft an einer ihrer Haarstränen und sah sie dann lieb an. Kim sah leicht lächelnd zurück und brachte schluchzend heraus »..danke..« Sie strich dem Chocobo liebevoll über den Kopf. Er war der einzige Freund in dieser dunklen Zeit den sie hatte. obgleich Cloud und Co. nett zu ihr waren, sie waren nicht wirklich ihre Freunde und manchmal glaubte sie, sie konnten sie nicht leiden. Das verschlimmerte die Sache nur noch mehr. Sie musste zurück nach hause! Und zwar bald, bevor die Trauer ihr Herz in Fetzen zerreißen konnte. Sie sah wieder in den Himmel, durch den jetzt ab und zu Blitze zuckten und leise kleine Regentropfen zu Boden fielen, während in weiter ferne schweres Donnergrollen zu hören war. Kim sah wieder zu Boden. Der regen machte ihr nichts, auch nicht, als er stärker wurde und sie vollends nass wurde. »Willst du nicht mit kommen? Wir haben eine Höhle gefunden.. da ist es trockener..« Kim erkannte die Stimme sofort und drehte sich um. Cloud stand im Regen hinter ihr, mindestens genauso nass wie Kim es war, was sie annehmen ließ, dass er schon längere Zeit stumm hinter ihr gestanden haben musste und sie beobachtet hatte. Sie antwortete nicht, sondern drehte sich wieder um. Kim war nur froh, dass es regnete und so dunkel war, sonst hätte man die Tränen gesehen, die in ihren Augen funkelten. Sie hasste es, wenn jemand ihre Schwäche bemerkte. Cloud sagte nichts mehr, er trat stumm neben sie und sah zum Himmel. Kim vermied den Blickkontakt. Sie hatte angst und wollte, dass er endlich wieder verschwand. »Du scheinst dich nicht gut zu fühlen... ist es wegen heute Mittag?« Fragte Cloud schließlich. Kim schüttelte sachte den Kopf, nickte dann aber doch »..ja.. v.. vielleicht..« Der Söldner sah sie an, aber dann sah er wieder zum Himmel und lächelte »Du brauchst dich dessen doch nicht so zu schämen... uns geht's da auch nicht anders...« »Nein! Du kapierst das nicht! Es ist nicht nur deswegen!« Stieß Kim hervor, und sah Cloud wütend an. Eigentlich wollte sie nicht darauf zu sprechen kommen, aber es musste einfach sein, sie konnte es nicht länger verheimlichen. Cloud sah sie fragend an, woraufhin Kim noch mehr Tränen in die Augen kamen, so dass sie gar nichts mehr erkennen konnte »Selbst wenn ich es dir erklären würde.... du würdest es mir ja eh nicht glauben.. darum bin ich gefangen.. im hier und jetzt..« Sie vergrub das Gesicht wieder in den Händen und Nameless fiel von ihrem Schoß. »Versuch es einfach mal!« Kim wusste, dass es Cloud eigentlich egal war, wie das meiste, aber die Art wie er das sagte, war so lieb und so hilfsbereit, dass Kim anfing zu schluchzen. Verheult sah sie wieder auf, nickte zaghaft und stand auf. Sie war sich nicht sicher, ob sie sprechen konnte, aber sie wollte es versuchen »Was würdest du sagen, wenn ich dir sagen würde, dass ich aus einer anderen Welt käme?« Cloud zuckte mit den Schultern und verschränkte dann die Arme »Keine Ahnung...« »ich sag es dir; Du würdest sagen oder zumindest denken, dass ich verrückt sei... ist doch so, oder?« Er antwortete nicht, was Kim eindeutig zeigte, dass sie recht hatte. »Siehst du?« Sagte sie »Das würdest du denken.. aber es ist wahr! Ich.. Sephiroth.. er.. meinte mich mit dem fremden Unterbewusstsein... und ich kann nichts dagegen tun.. alle glauben ich sei verrückt oder sie können mich einfach nicht leiden... weiß der Teufel weshalb...! Ich habe mich hier eingeschlichen und alles für einen dummen Traum gehalten.. aber mittlerweile.. bin ich... ich.. weiß nicht ob..« Ihre Stimme brach, und sie konnte nicht mehr weiterreden. Ihr liefen Tränen über die Wangen, dazu kam der Regen, der ihre und Clouds Kleider durchnässt hatte und das wasser, welches von ihren Haaren in ihren Nacken rann, und den Rücken runter lief. Kim schluchzte laut und versuchte sich die Tränen halbwegs aus dem Gesicht zu wischen. »Hey... hey, hey.. komm schon.. ist ja schon gut! Ich glaube dir... ich tu es wirklich..« flüsterte Cloud ihr zu und lächelte sie an. Kim sah ihn weinend durch den Regenschleier hindurch an und konnte nicht glauben was sie dort hörte, aber sie war ihm dankbar dafür, auch wenn es nicht die Wahrheit war. Sie ließ den Kopf gegen seine Brust fallen und weinte ungeniert weiter. Cloud sah erschrocken auf sie nieder und wusste im ersten Moment wohl nicht was er machen sollte, doch dann Umarmte er sie väterlich und flüsterte »Na, na.. ist ja gut Kim!.. ist ja schon gut...« Kim krallte sich an seinen Sachen fest und konnte schließlich aufhören zu weinen. Nach einigen Minuten räusperte sich Cloud und drückte Kim von sich »Nun.. wir sollten wirklich zu der Höhle gehen... sonst werden wir noch nasser, als wir eh schon sind!« Er lächelte Kim an, die noch etwas verweint zurücklächelte und Nameless auflas. Cloud wollte losgehen, aber Kim hielt ihn noch zurück »Danke Cloud... das.. hat mir wirklich geholfen...« Sie senkte den Blick, Cloud nickte ihr zu »Ja... Versprich mir aber, stärker zu werden...« Kim sah auf und versuchte zu nicken. Aber sie konnte ihm das nicht versprächen, da sie hier ja völlig fremd war, aber sie war nicht alleingelassen worden, wie sie zuerst angenommen hatte, worüber sie sehr glücklich war. Es gab ihr die nötige Kraft weiterzugehen, bis sie endlich wieder zu hause sein würde. »Kannst du mir dann auch etwas versprechen?« Cloud nickte und sah sie fragend an. »...kannst du mich zurück nach hause bringen..?« Fragte Kim schüchtern und wischte die Tränen weg, die noch übrig waren. Cloud überlegte kurz und nickte dann »Ja! Ich verspräche es dir! Ich bringe dich nach hause... versprochen..« Damit gingen sie zur Höhle. Kim seufzte leise und fühlte wieder etwas mehr wärme in ihrem Herzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)