Das Opfer von Herzfinster ================================================================================ Kapitel 7: Reanimation ---------------------- Das Opfer Kapitel 7: Reanimation Autor: Daniel-chan Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Sasuke riss die Augen auf. Hatte er geträumt? Er fühlte sich so müde. Nur langsam konnte er den Kopf drehen. Er war in einem Krankenhaus. Doch nicht wie üblich in einem der vielen Krankenzimmer, sondern auf der Isolierstation. Das Licht war gedimmt worden, doch das täuschte nicht über die kalte Atmosphäre des Raumes hinweg. Sasuke erinnerte sich nur vage an die vergangenen Tage. Sie waren wie ein schlechter Traum an ihm vorübergegangen. Seine Erinnerungen waren völlig durcheinander, das wahrscheinlich vielleicht an den Sedativa. Er sah sich um. Der Raum wurde Videoüberwacht und nirgendwo gab es irgendwelche medizinischen Instrumente oder zerbrechliche Gegenstände. Alles wirkte viel zu steril. Die Tür ging auf und der Rest von Team 7 trat ein. Sasuke würdigte sie nur eines flüchtigen Blickes. Wenn er sie ignorierte, würden sie vielleicht wieder gehen. Ein Schatten legte sich auf seinen bleichen Körper. Naruto stand neben ihm. "Hey. Bist du okay?" Sasuke antwortete nicht. Kakashi-sensei trat neben den blonden Jungen. "Es tut mir leid, Sasuke", sagte er leise. "Ich habe meine Pflicht vernachlässigt und euch im Stich gelassen. Das ist.... unverzeihlich." Er hoffte inständig auf eine Antwort, doch der Junge reagierte nicht. Und das noch viel schlimmer, als eine offene Anschuldigung. Sasukes Schweigen tauchte alle in fürchterliche Ungewissheit. Niemand konnte sagen, wie es um ihn stand. Sakura versuchte noch einmal zu ihm durchzudringen, sprach über die Untersuchungsergebnisse, und dass er schon wieder auf dem Weg der Besserung war. Aber es half nichts. Er starrte einfach nur die Decke an und sprach kein Wort. Die nächsten Tage wechselten sie sich alle drei damit ab, an seinem Bett zu sitzen und einfach nur bei ihm zu sein. Naruto wollte gerade das Krankenzimmer betreten und Sakura ablösen, da begegnete ihm Ino und ihr Team auf dem Gang. Ino packte ihn am Kragen. "Raus mit der Sprache, Giftzwerg! Wie geht es Sasuke-kun?! Weder die Ärzte noch Sakura wollten irgendetwas sagen!" Naruto sah sie nur ernst an. "Es geht ihm schon wieder etwas besser. Körperlich." "Wieso muss Sakura dann ständig bei ihm sein, hä?" "Selbstmord-Wache?" fragte Shikamaru. Ino lies Naruto los und wandte sich an ihren Teamkameraden. "Du spinnst doch! Sasuke-kun doch nicht!" "Wieso? Wir wissen nicht, was passiert ist. Niemand will uns etwas sagen." Er sah an ihr vorbei Naruto an. "Vielleicht ist es nur eine Vorsichtsmaßnahme." Ino sah Naruto flehendlich und fragend an, doch der wandte sich ab und öffnete die Tür zur Isolierstation. An ihm vorbei versuchte sie einen Blick auf Sasuke zu erhaschen. Er schien friedlich zu schlafen, doch er war blass und ausgemerkelt. "Sasuke-kun..." Naruto schloss die Tür hinter sich. "Ruh dich etwas aus, Sakura-chan. Ich bin jetzt dran." Sie reagierte nicht. Naruto trat hinter sie und legte seine Hände auf ihre Schultern. "Er ist völlig in sich gekehrt", sagte sie leise. "Tsunade würde ihn gerne entlassen", fuhr Naruto fort. "Sie denkt, wenn er zu normalen Aktivitäten zurückkehrt... es könnte helfen, ihn hinter den Mauern hervorzulocken, die er um sich aufgebaut hat." "Keine Chance, dass Kakashi-sensei ihm erlaubt, im Moment auf Missionen zu gehen." Naruto nickte. "Ich bezweifle auch, dass er das überhaupt will, nachdem was passiert ist. Aber es würde ihn vielleicht ablenken, wenn...." Sie schnaufte. "Ablenken? Wie soll ihn das ablenken, wenn er ständig mit uns zusammen ist, Naruto? Wir waren dabei! Wir haben alles gesehen und..." Sakura schluchzte. "Unser Anblick erinnert ihn doch ständig daran!" Narutos Griff wurde etwas fester. "Ich weiß. Aber er wird lernen müssen, es zu ertragen. Das tut er immer wieder. Es wird es diesmal auch schaffen - er muss einfach!" "Sollen wir einfach warten? Warten und so tun, als sei nichts gewesen?" "Soweit es ihn betrifft, ist nichts passiert." "Aber..." Naruto lies sie los und setzte sich neben sie auf die Bettkante. "Im Dorf beginnt man bereits zu tuscheln. Es wäre nicht gut für ihn, wenn irgendwas durchsickert. Ino und Co. belagern schon die Station!" Sakura nickte. "Außer uns wissen nur Kakashi-sensei, Gai, die Sanitäter und Tsunade-sama, was passiert ist." "Das sind immer noch zu viele." "Was sollen wir deiner Meinung nach tun?" "Im Augenblick können wir gar nichts tun." Nach einigen Tagen konnte Sasuke tatsächlich das Krankenhaus verlassen. Kakashi hatte sein Team wieder für D-Rang-Missionen einteilen lassen. Er wollte sie gerne im aktiven Dienst belassen. Sasuke hatte keinerlei Einwand gezeigt. Naruto machte sich Sorgen. Seit fast einer Woche waren sie wieder im Dienst und Sasuke hatte noch nicht ein Wort mit ihnen gesprochen. Er hatte gewusst, dass es hart und schmerzhaft werden würde, aber... - wenn er wenigstens etwas sagen würde! Während ihrer Botengänge begegneten sie öfters anderen Teams, unter anderem auch Neji, Lee und TenTen. Als sie an ihnen vorbeigingen, ruhten ihre Blicke auf Sasuke. Ob sie etwas wussten? In der Mittagspause verkroch er sich immer irgendwo im Wald oder zuhause. Doch Sakura hatte sich vorgenommen, ihn heute nicht alleine zu lassen und die Gelegenheit zu nutzen, mit ihm zu sprechen. Sie folgte ihm in den Wald. Erst ignorierte er sie vollkommen, doch als sie nicht wegging, blieb er stehen. "Was willst du, Sakura?" fragte er. "Lass mich allein!" Gut, das war nicht gerade eine freudige Aufforderung, aber immerhin hatte er das Schweigen gebrochen, welches sie umhüllt hatte. "Ich... Sasuke-kun... Ich wollte mich... bei dir bedanken - und entschuldigen! Es war ganz allein meine Schuld. Wenn du mich nicht hättest beschützen müssen, dann... dann...." Sie zwang sich zur inneren Ruhe. Sie durfte jetzt auf keinen Fall weinen! Das würde ihm nicht helfen! "Du... willst du nicht.... ich meine..." "Darüber reden? Auf keinen Fall!" Er wandte sich zum Gehen. "Aber!" rief Sakura, und er blieb stehen. "Aber... Wenn.... ich meine... Wir waren alle dabei, Sasuke-kun...." "Das hab ich nicht vergessen", zischte er und sie sah, wie seine Hände sich zu Fäusten ballten und zitterten. "Was ich sagen wollte... wir wissen was passiert ist und... Na ja... Wir wissen auch, wieso du es getan hast. Glaub mir bitte, Sasuke-kun! Du musst dich nicht schämen, für... deine Gefühle... Du wirst dich besser fühlten, wenn...." "Halt den Mund!" schrie er so laut, dass er einen Vogelschwarm aufscheuchte. "Schon schlimm, wenn man die Wahrheit nicht verträgt!" Sie schreckten auf. Naruto war hinter Sakura aufgetaucht und starrte Sasuke ausdruckslos an. "Sasuke! Ich... Hör auf uns etwas vorzumachen! Du kannst nicht einfach weiter machen, als wäre nichts geschehen. So einfach ist das nicht." "Ich bin damit fertig!" erwiderte Sasuke bissig. "Ich nicht!" rief Naruto. "Wenn ich diese Scheißkerle jemals in die Finger kriege, bring ich sie um! Ich lass sie ihre Eier fressen, hörst du!" Er hielt inne. "Aber das macht es nicht ungeschehen, Sasuke. Ich würde mich danach wirklich besser fühlen, ja... doch wichtiger ist, dass du dadurch kommst!" "Vergiss sie! Mir geht es gut!" zischte Sasuke und wandte den Blick ab. Genau. Er durfte sich nicht von so etwas runterziehen lassen. Er musste stark sein! Stark! Stark sein, und um jeden Preis weiterleben! Er konnte sich keine Gefühle leisten. Gefühle waren eine menschliche Sache. Er war kein Mensch, er war ein Rächer! Ein Rachegeist! "Red nicht so einen Müll!" schrie Naruto. "Sasuke, du gibst hier den ganz Harten und behauptest, es würde dir nichts ausmachen vergewaltigt zu werden! Hör doch auf! Wem spielst du eigentlich etwas vor?!" "Naruto, hör auf!" bat Sakura. "Wenn dich jemand hört!" "Hör auf!" rief Sasuke und machte einige Schritte rückwärts. "Hör auf!" "Nein, ich höre nicht auf! Es wird nicht besser werden, wenn du es verdrängst!" Naruto hielt inne. Sasuke sah gar nicht gut aus. Er wirkte so krank und hilflos. Naruto schluckte seine Rage runter und ging auf ihn zu, Sakura folgte ihm. "Bist du okay?" fragte Naruto, bemerkte, dass Sasuke jetzt mehr zu zittern schien als vorher. "Sasuke?" "Mir geht's gut." "So siehst du nicht aus." "Wie sehe ich dann aus?" fauchte Sasuke. "Wie jemand, der Hilfe braucht", drängte Sakura sanft. "Ich brauche keine Hilfe. Ich sagte, mir geht's gut. Ich werde mit den Dingen auf meine Art fertig", schnappte Sasuke. "Scheint ja nicht gerade gut zu funktionieren, stimmt's, Sasuke?" gab Naruto zurück. "Ich verstehe, dass du alles vergessen willst, was passiert ist. Aber sieh dich an, Sasuke, du kannst dich kaum noch auf den Beinen halten, weil es dich so fertig macht. Wenn das 'mit den Dingen fertig werden' ist, will ich nicht sehen wie es aussieht, wenn du es nicht schaffst." "Nein, du verstehst nicht!" rief Sasuke wütend, zog sich noch weiter zurück, schlang die Arme um seinen Körper. "Du weißt nichts darüber! Wie könntest du?" "Du scheinst etwas zu vergessen! Ich war dabei, Sasuke! Wir waren alle Beide dabei!" Sasuke stoppte und blickte auf. "Hat es dir gefallen?" fragte er bissig. "Hat es dich erregt mit anzusehen, was sie mir antaten?" "Sasuke ...", setzte Naruto an, doch er bekam keine Chance. Sasuke warf ihnen noch einmal bitterböse Blicke zu, dann rannte er davon. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)