Wenn ich dein Spiegel wär von Herzfinster ================================================================================ Wenn ich dein Spiegel wär Teil 1 Autor: Daniel-chan Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors. ~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~ "Sasuke?" Wer rief da nach ihm? Es war dunkel. "Sasuke? Hörst du mich?" Diese Stimme. Wer sprach da? Mit viel Mühe gelang es Sasuke die Augen zu öffnen. Das Bild vor ihm war verschwommen, so als hätte er Blut in den Augen. "Sasuke?" Er drehte sich in die Richtung aus der die Stimme kam. Er lag in einem Bett, und jemand saß neben ihm. Seine Stimmbänder weigerten sich zu Arbeiten, weshalb seine Antwort nur ein Flüstern war. "Naruto?" "Wie fühlst du dich?" erwiderte Naruto ohne sich zu bewegen. Sasuke konnte ihn immer noch nicht scharf erkennen, aber seine Worte klangen traurig. "Ich.... Was ist passiert?" "Das fragen wir uns alle! Bist du verrückt geworden?" fuhr Naruto ihn an und sprang auf, warf dabei seinen Stuhl um. "Wovon sprichst du?" "Erinnerst du dich nicht?" Er klang jetzt plötzlich ganz ruhig, und das beunruhigte Sasuke. "Du Irrer bist vom Schuldach gesprungen!" "Wieso sollte ich das tun?" "Das frag ich dich! Du bist wie ein Schlafwandler über das Dach gelaufen, kurz stehengeblieben und hast dich runtergestürzt!" Sasuke wollte sich aufsetzen, doch sein Gleichgewichtssinn verweigerte. Schwindel überkam ihn und zwei Hände drückten ihn in das Kissen zurück. "Du hast eine Gehirnerschütterung, also beweg dich nicht so viel", brummte Naruto. "Wenn du kotzen musst, hilft dir das auch nicht." "Wieso ist Sakura nicht hier?" fragte Sasuke und versuchte abermals zu fokussieren. "Im Bett. Sie hat die ganze Nacht hier gesessen", erwiderte er und stellte seinen Stuhl wieder auf. "Was hast du dir dabei gedacht?" Sasuke gab es auf Naruto klar erkennen zu wollen und richtete seinen Blick auf die Decke. Ja... Was hatte er sich dabei gedacht? Seine Erinnerung glich einem schwarzen Loch. Sasuke schloss die Augen. Er sah sich selbst auf dem Dach der Schule stehen. Und was passierte dann? Ein seltsames Bild drängte sich ihm auf, überlagerte das andere. Wolken. Er schwebte weit hoch über der Erde, unter ihm zogen die Wolken dahin. Das Licht der Sonne war warm und angenehm, doch seine Arme und Beine - und auch sein Herz - fühlten sich eiskalt an. Sasuke tauchte in eine Wolke ein und schlug sofort die Augen auf. Das Bild vor seinen Augen war jetzt klarer, doch immer noch verzerrt. "Gut geschlafen?" Wie? Erst jetzt bemerkte er, dass sich jemand über ihn gebeugt hatte. Sakura, Naruto... und als stiller Beobachter an die Wand gelehnt erkannte er Kakashi neben sich stehen. "Geschlafen? Ich... hab geschlafen?" Seine Stimme hörte sich jetzt weniger fremd und kratzig an. "Ja, volle zehn Stunden", antwortete Kakashi und sah von seinem Buch auf. "Hast du was schönes geträumt?" fragte Sakura arglos, doch ein Blick in ihr Gesicht verriet, dass sie alles andere war als das. Sie sah übernächtigt aus und ihre Augen waren gereizt wie von Salzwasser. Sasuke musterte sie kurz bevor er antwortete. "Mein Traum.... Ich bin vom Himmel gefallen...." "Kakashi-sensei?" "Hm?" Sasuke hielt den Blick auf die schneeweiße Bettdecke gerichtet. Kakashi hatte Sakura und Naruto weggeschickt etwas zu essen. Widerwillig waren sie aufgebrochen, wollten Sasuke auch etwas bringen. Er wusste genau was er fragen wollte, die Worte drückten sich fast schon gegen seinen Gaumen, dennoch fiel ihm die Frage unglaublich schwer. "Gab es je einen Moment in dem Ihr wirklich Angst hattet?" Die Hand mit der er sein Buch festhielt sank langsam immer tiefer. "Natürlich. Jeder Mensch hat einmal Angst. Und das ist auch gut so?" Sasuke sah fragend zu ihm hoch. "Angst bewahrt dich manchmal davor Dinge zu tun, die sehr dumm wären", beantwortete sein Lehrer die Stumme frage. "Aber sie ist auch gleichzeitig selbst die größte Gefahr für einen Ninja." "Die größte Gefahr?" "Die größte Gefahr für einen Ninja ist nicht der Kontakt mit dem Feind, sondern von Angst überwältigt zu werden. Die Lage auf dem Schlachtfeld nicht zu begreifen ist für jeden beängstigend...." Er sah Sasuke ruhig an. "Wenn dir etwas begegnet, das du nicht begreifst, dann akzeptiere es einfach wie es ist. Beobachtete es in aller Ruhe und sichere deine Stellung. Etwas anderes kannst du in diesem Augenblick nicht tun." Sasuke unterbrach ihren Blickkontakt. Akzeptiere es einfach wie es ist. Es klopfte. Jemand öffnete die Türe und langsam kamen Sakura und Naruto herein. "Willst du nicht essen?" Sasuke schreckte auf. Sakura und Naruto saßen neben ihm und sahen ihn an - der eine bittend, der andere tadelnd. Er sah auf seine Hände herunter und verstand. Sasuke hatte lange Minuten regungslos in Gedanken versunken dagesessen, den Blick starr auf die Schale mit weichem Reis gerichtet. Krankennahrung. Schweigend aß er weiter. Sakura entspannte sich. "Ich bin gleich wieder da", entschuldigte sie sich und stand auf. Sasuke sah ihr nach bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. "Naruto?" "Hm?" Er fuhr war Sasukes Blick mit den Augen gefolgt und fuhr herum als er ihn ansprach. "Warum bist du hier?" fragte er nach einer Ewigkeit des Schweigens. "Wie meinst du das?" Sasuke sah ihn nicht an. "Bei Sakura kann ich mir den Grund denken, aber... Warum bist du hier?" "Sollte ich nicht hier sein?" Er konnte sich nicht helfen, es auch nicht erklären, doch es schien Sasuke als hätte sich in Narutos Augen etwas verändert. Er schüttelte diesen Gedanken ab und sein Blick verfinsterte sich. "Wir waren nie die besten Freunde", erwiderte er. "Mag sein. Aber wir gehören zu einem Team. Und wie Kakashi-sensei es gesagt hat, müssen wir uns gegenseitig helfen und..." "Das hier ist nicht deine Sache! Ich hab nicht um deine Hilfe gebeten!" unterbrach er ihn barsch. Narutos Gesicht wurde eine kalte Maske. Er stand langsam auf und packte Sasukes Handgelenke, drückte ihn zurück auf die Matratze. Nur am Rande registrierte Sasuke wie die Schale am Boden zerschellte. Naruto hatte sich über ihn gebeugt und kam langsam näher. Sollte er sich wehren? Ihn von sich stoßen? Aber was sollte er ihm schon tun? Und trotzdem kam sein Kamerad ihm in diesem Moment unglaublich bedrohlich vor. Sasuke suchte den Blickkontakt, suchte irgendein Anzeichen für ein Gefühl in seinen Augen. Doch sie waren so kalt und ungerührt wie ein Paar blauer Edelsteine. Sein Gesicht war jetzt so dicht, dass er Narutos Atem auf seiner Haut spüren konnte. Was hatte er vor? "Sasuke...." Sasuke merkte wie sich sein ganzer Körper verkrampfte. Diese blauen Augen die ihn durchbohrten, durch seine bis auf den Grund seiner Seele zu blicken schienen, waren ihm mehr als unangenehm, wie das Objektiv einer Kamera alles enthüllend. Er hatte sich noch nie so hilflos und entwaffnet gefühlt. "Wenn du das nächste Mal sterben willst", fuhr Naruto fort und holte ihn aus seinen Gedanken, "dann sag mir bescheid. Ich erledige das dann für dich!" Rasch richtete er sich wieder auf und stieß Sasukes Hände von sich, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)