Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (Part 1-5) ================================================================================ Kapitel 1: Eine neue Heimat --------------------------- Kapitel 1: Eine neue Heimat! Etwas was Kim am meisten im Leben hasste, waren Umzüge. Doch ihr Vater, bei dem sie lebte, nahm darauf gewöhnlich keine Rücksicht. Er war studierter Archäologe, verdiente sein Geld aber mit dem verfassen von Kitsch-Romanen. Immer wenn ihm nichts mehr einfiel, zog er um. Er glaubte, dass würde helfen. So kam es, dass Kim ihre Schule (an die sie sich gerade gewöhnt hatte) und ihre Freunde aus der Stadt verlassen musste, um auf dem Land zu leben. Eine Tatsache, die sie mehr als abstoßend fand. Gerade in ihrem Alter (Sie war 14). Was sollte sie dort schon groß machen? Auf dem Land zu leben, bedeutete dem wunderbaren, aufregenden Leben Lebewohl zu sagen und platz für die Langeweile zu schaffen. Ein Dorf war so wie eine Insel; Meilenweit von der nächsten Zivilisation entfernt und ungefähr so aufregend wie einem Grashalm beim wachsen zuzusehen. Wieso mussten sie auch aufs Land ziehen?! Sie hatten doch ihr leben lang nur in Städten gewohnt! Wenn Kim ihrem Vater diese Frage stellte- und sie stellte sie bewusst dreimal am Tag- antwortete er immer, dass etwas Abwechslung und Erholung nicht schadete, und das sie sich schon an die neue Situation gewöhnen würde. Aber Kim konnte- Nein- wollte sich nicht an diese verdammte neue Umgebung gewöhnen! Selbst das Haus- ein schlichtes, kleines Bauernhäuschen, dass an eine mittelalterische Hütten erinnerte- kritisierte sie absichtlich auf eine zickige Art und Weise, wie es eben nur Mädchen konnten. Ihr Vater, der sie immer noch zu beruhigen versuchte, kramte derweil in seinen Hosentaschen nach dem Haustürschlüssel. Der gemietete Umzugswagen mit all ihren Habseligkeiten im Stauraum stand auf dem großen Hof des Geländes, welches Kims Vater nun ihr "Zuhause" nannte. Er warf immer wieder einen hastigen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass der Wagen auch ja noch dort stand, wo er ihn geparkt hatte. Ihr eigener Wagen- ein Audi A6- wurde bei all den vielen Städten in denen sie bereits gelebt hatten, schon mehrmals übel zugerichtet. Erst vor einem Monat hatte ihr Vater den Wagen wegen Schlüsselkratzer neu Lackieren müssen. Eine wirklich teure Angelegenheit. Deswegen sah er wohl immer wieder zurück zum Auto, obwohl Chris- ein guter Freund der Familie- genau daneben stand und die Sachen inspizierte. Chris war wohl das, was man spöttisch als Alleskönner- und Wisser bezeichnete. Er war ein Mann im Alter von 45 Jahren und schien immer bester Laune zu sein. Wann immer es Schwierigkeiten gab, war er zur Stelle, als habe er ein besonderes Gespür für so etwas. Er tauchte selbst dann auf, wenn man ihn nicht telefonisch von einem Problem informiert hatte. Einen Moment lang sah Kim noch zu ihm, dann wandte sie sich wieder der Haustür zu. Ihr Vater hatte nun endlich den rostigen Schlüssel ausgegraben und ihn in das Schloss gesteckt. Ein rascher Dreher, ein leises klick und die Tür war offen. »Na bitte! Es geht doch!« jubelte ihr Vater und stieß die Tür auf um einzutreten. Kim seufzte, sah noch einmal zu den verdreckten Fenstern hoch und folgte dann ihrem Alten. Der Modergestank verschlug ihr auch so gleich die Sprache. Ein ekelhafter Geruch, der von dem Fundament des Hauses empor stieg und sich in der Luft verteilte. Schnell hielt sie sich den Kragen ihres Pullovers über Mund und Nase. Bei näherer Betrachtung dieser alten Ruine, besonders von innen, musste sie sich eingestehen, dass sie nicht das "schlechte", sondern das "absolute Arsch" - Los gezogen hatten. Von außen war das Gebäude ja schon schäbig gewesen, doch es von innen zu sehen, war eine einzige Augenbeleidigung. Der Fußboden war an mehreren Stellen- besonders nahe der Wände- feucht und es hatte sich vermutlich allerhand Unrat, wie Schimmel unter der vergilbten, alten Tapete angesammelt. Vermutlich würde das Haus unter Denkmahlschutz fallen, würde es jemals ein Museumsführer in so einem Zustand erblicken. Das hölzerne Geländer der Treppe, die in das obere Stockwerk führte, war zerfressen und verrottet. Und nachdem sich Kim an dem Eingangssaal sattgesehen hatte, trabte sie Richtung Küche. Hier wurde die Schmerzgrenze nun wirklich übertreten; Die ganze Küche war unbrauchbar- vom Herd bis zum Kühlschrank. Selbst die übrigen Schränke, Regale und was es sonst noch so gab waren in dem Zustand von Müll. Der schwarz- weiße Boden wölbte sich an einigen stellen und war wahrscheinlich der ideale Ort für das Ungeziefer. Kim schüttelte angewidert den Kopf. Sie hatte wirklich schon genug gesehen. Mit raschen schritten ging sie zur Haustür und trat wieder raus an die frische Luft. Doch selbst hier konnte sie den Gestank noch ganz genau in der Nase kribbeln spüren. Ihr Vater schien noch im Haus zu sein und so ging sie mit einer finsteren Miene auf Chris zu, der schon einige der Sachen ausgepackt hatte. »Da können wir gleich wieder umziehen! Diese Ruine ist total unbewohnlich!« Murrte Kim laut und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Umzugswagen. »Ist doch ein schönes Haus, oder etwa nicht?« Fragte Chris gut gelaunt und hievte einen Karton aus dem Auto. »Oh ja, sehr schön.. wenn man auf Modergestank und Schimmel steht..« Gab Kim missgelaunt zurück und trat einen kleinen Stein weg »Ist eh total scheiße... gerade aufs Land zu ziehen...« »Findest du? Ich würde gerne mal etwas von der Stadt wegkommen..« »Du bist ja auch keine 14 mehr...« »Das stimmt... aber trotzdem solltest du nicht solche vorurteile gegen das Landleben haben.. das kann wirklich sehr aufregend sein.. und das alte Haus bekommen wir schon wieder hin..« Chris' gute Laune verschlechterte Kims nur noch mehr. Den Typen so gelassen zu sehen und zu wissen, dass er später wieder zurück in die Stadt fahren konnte und sie nicht, machte Kim ganz krank. Eigentlich war sie nicht der Eifersüchtige und missgünstige Charakter, doch heute hätte sie alles sein können. Die schlechte Laune, die sich in ihr festgebissen hatte, schlug auch nicht um, als ihr Vater mit der Nachricht ankam, dass schon heute renoviert werden würde. Wenigstens würden sie bis heute Abend die elektronischen Geräte angeschlossen haben. »Jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht... weißt du noch an deinem 12. Geburtstag, als du von mir dieses Spiel bekommen hast? Es war nicht das was du haben wolltest, aber...?« »Aber es war trotzdem gut...« Kim verdrehte die Augen. Es war klar, dass ihr Vater ausgerechnet mit dem Spiel kommen würde, welches er ihr mal geschenkt hatte. Das war eine seiner vielen Strategien Kim etwas aufzuzwingen, was sie nicht wollte. Dennoch hatte er recht; Das Spiel war wirklich erste Sahne. Ein altes Playstadionspiel, welches zwar keine besonders gute Grafik, aber eine überaus geniale Story besaß. Final Fantasy. So hieß es. Es war der 7 Teil. Seit Kim dieses Spiel durchgespielt hatte, wurde sie auf die Reihe aufmerksam, holte sich auch noch den 6, 8 und 9 Teil der Saga. Selbst als der 10 Teil erschien konnte sie nicht wiederstehen. Die Geschichten die sich der Schöpfer ausdachte waren wirklich unglaublich und atemberaubend. Doch obgleich alle Teile genial waren, blieb der 7 Kims allerliebster. Sie hatte ihn schon so oft durchgespielt, dass sie die Handlung in und auswendig kannte und sie behauptete sogar stolz, selbst die texte der einzelnen Personen auswendig zu können. Hatte sie heute Abend bereits Strom, so würde sie es noch mal von vorne beginnen. »Starr nicht nur in die Leere, sondern hilf uns hier« Sagte ihr Vater, der mit seinem alten Freund den Umzugswagen Leerräumtee. »Willst du denn nicht erst warten, bis es renoviert ist? Wir könnten doch so lange bei Chris wohnen...« »Nein.. das geht schon! Je schneller wir einziehen, desto schneller kann ich wieder Romane schreiben... der Verlag macht mir schon Feuer unterm Hintern...« Das stimmte. Kim erinnerte sich, mehrere Telefongespräche belauscht zu haben, wo sich ihr Vater lauthals gestritten hatte. Der Verlag bei dem seine Bücher erschienen, war aber auch alles andere als gut. Doch außer diesem war keiner bereit seine Bücher zu drucken. Kim hatte schon hundertmal gesagt, das die Bücher nicht genügend Spannung hatten, sondern sich einfach nur dahinleiern ließen. Früher- als Kims Mutter noch gelebt hatte- da hatte ihr Vater richtig gute Bücher geschrieben, doch als sie vor einigen Jahren an Krebs starb, verloren seine Bücher jeden Glanz und alles, was sie so besonders machten. Die Buchseele, wie es Kims Vater ausdrückte. Kim wusste nicht was das war, doch es musste etwas außerordentlich wichtiges sein. »Kim hör auf zu träumen! Könntest du uns jetzt bitte helfen?« Sagte ihr Vater scharf und riss Kim aus ihren Gedanken. Sie nickte rasch. Ihrem Vater jetzt noch zurück anzumaulen wäre nicht klug gewesen. Rasch trat sie heran und half die Sachen auszuräumen und ins Haus zu tragen, in dem der Modergestank nach wie vor in ihrer Nase stach. Es wurde zwar schon durchgelüftet (Kims Vater hatte alle Fenster im Haus sperrangelweit aufgerissen), aber es konnte halt auch kein Wunder dadurch entstehen. Kim vermutete, dass der Gestank noch mehrere Monate bleiben würde und erst vollständig verzogen sein würde, wenn die Feuchtigkeit weg war. Ihre eigenen Sachen beförderte Kim die knarrende, alte Treppe hoch, in eines der Schlafzimmer. Das obere Stockwerk war von der Zeit wenigstens etwas verschont geblieben. Hier war der Modergeruch nicht mehr so intensiv wie unten und auch die Feuchtigkeit exsistierte hier kaum. Das Zimmer, welches sich Kim ausgesucht hatte und welches sie bald beziehen würde, war eines der größten und unverkümmertsten. Es besaß zwei große Fenster und sogar ein kleines Bad. Kim fand, dass ihr dies zustand, nach allem, was sie durchmachen musste und noch durchmachen müsste. Sie ließ ihre Sachen fallen, um gleich wieder zum Auto zu wandern und weiter mitzuhelfen. Erst spät am Abend fand Kim endlich ruhe. Es war bereits viertel vor eins und die "Renovierungshelfer", einschließlich Chris waren gerade erst abgezogen. Viel hatten sie nicht machen können, aber wenigstens waren Kims Zimmer und das ihres Vaters fertig. Des weiteren hatten sie bereits im Eingangssaal den Boden aufgerissen und die Tapete teilweise entfernt. Wie erwartet waren die Wände an einigen Stellen mit schwarzem Schimmel bedeckt. Doch es war nicht so schlimm, dass sie hätten nicht hier übernachten können. Der Spezialist selbst hatte gemeint, es wäre nicht schlimmer als die Strahlen eines Handys oder einer Mikrowelle. Und im Eingangssaal wurde ja auch nicht übernachtet. Zum Glück waren die Schlafzimmer von diesem schwarzen Belag nicht befallen. Wäre dem so gewesen, Kim hätte sich gesträubt hier zu übernachten. Die heutige Nacht sollte jedoch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden und das alte Haus, das Land- ja alles hier- hatte dazu beigetragen. Hier beginnt Kims eigentliche Geschichte. Ein Erlebnis, dass sie nicht so schnell vergessen würde... Kapitel 2: Die Realität und ihre Grenzen ---------------------------------------- Kapitel 2: Die Realität und ihre Grenzen! »Chor: Warum wehklagst du so, wenn nicht bei einem Bild des Schreckens? Cassandra: Das Haus dampft nach Tod und tropfendem Blut. Chor: Wieso? Es ist nur der Geruch nach dem Altaropfer. Cassandra: Der Gestank ist wie Grabeshauch.« Äschylus Agamemnon Nachdem um Viertel vor eins die Arbeiter endlich fort waren, beschloss Kim noch einmal nach unten zu gehen, wo ihr Vater noch immer fleißig war. Sie verließ ihr Zimmer, welches mittlerweile den Standard eines "gewöhnlichen" Zimmers erreicht hatte, wanderte die Treppe runter und erblicktem ihren Vater schon, der im Jogginganzug und mit einem Spatel gerade dabei war, noch mehr Tapete abzumachen. »Soll ich dir helfen?« Fragte Kim, nachdem sie unten angekommen und hinter ihrem Vater stehen geblieben war. Ihr Vater drehte sich um und sah sie an. Schweiß stand ihm auf der Stirn und sein Kopf war rot von der Anstrengung. »Nein.. ich bin eh gleich fertig..« Er stand stöhnend auf und streckte sich, um seinen Rücken wieder gerade zu bekommen. Kim nickte stumm. Sie starrte auf den Schimmel und spürte, wie ihr der Ekel im Nacken saß. Sie konnte dieses Haus nicht leiden. Wirklich keinen einzigen Quadratmeter. Sie hasste es vom Bad bis zum Schlafzimmer und von da aus zur Küche. »Kannst du mir noch mal sagen, warum wir hier hingezogen sind?« »Oh bitte nicht schon wieder Kim... das hatten wir doch jetzt schon so oft...« Ihr Vater seufzte und schüttelte den Kopf. Kim sah ihn trotzig an »Ich frag ja nur!« »Ja.. das kannst du ja auch.. aber du fragst mich schon zu zwanzigstenmal in dieser Woche...« »Gar nicht! Es war erst das neunzehntemal!« Kims Vater schmunzelte »Na schön.. dann halt das neunzehntemal.. aber ich hab dir immer dasselbe geantwortet und ich werde es auch jetzt tun; Wir sind hierher gezogen, um etwas ruhe in unser Leben zu bekommen und damit ich besser nachdenken kann.. über das was ich so schreibe..« Er lächelte. Kim wusste das es eine Lüge war, in echt waren sie hierher gezogen, weil ihr Vater angst vor der Stadt hatte, seit seine Frau gestorben war. Sie wusste nicht warum, es musste etwas mit "Einengung" zu tun haben oder dem typischen erwachsenen Komplex, dass man ständig an denjenigen erinnert wurde, wenn man dort wohnte, wo man einst noch zusammen gewohnt hatte. Etwas was Kim überhaupt nicht verstand. Man sollte sich doch immer an Menschen erinnern, die man sehr doll geliebt hatte. Ihr Vater lief davor weg und konnte solche Arten der Erinnerungen nicht ertragen. »Wie wäre es mit etwas zu essen? Ich könnte uns etwas holen fahren..« Schlug ihr Vater vor, doch Kim schüttelte den Kopf. Sie hatte keinen Hunger. Zum einen war es schon zu spät und zum anderen hätte sie hier eh nichts essen können, in so einer Schimmelfabrik. »Gut, dann halt nicht... es ist ja auch schon ziemlich spät..« »Ich würde viel lieber zu Chris fahren und da schlafen..« »Wir sprachen nur vom essen..« Sagte ihr Vater und strich Kim über den Kopf. Da war es wieder! Dieses du-bist-mein-süßes-kleines-Baby-und-wirst-es-auch-immer-bleiben-Verhalten! Kim zog eine Grimasse und duckte sich unter der hand ihres Vaters hinweg. Dieser lachte »Als du noch ein Baby warst, hast du immer gelacht wenn ich das getan hab..« »Ja.. aber ich bin kein Baby mehr!« Murrte Kim »Du weißt genau, dass ich das nicht mag!« »Ja, ich weiß.. aber ich werd dich doch wohl noch etwas necken dürfen, oder?« »Nein« Gab Kim mürrisch zurück und sah finster drein. »Oho! Ist ja gut, ist ja gut!« Ihr Vater hob beschwichtigend die Hände »Ich lass es in Zukunft, großes Ehrenwort!« Obwohl Ironie in den Worten ihres Vaters lag, grinste Kim etwas »Das will ich auch hoffen« »Warte nur ab..« Seufzte ihr Vater und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden »Wenn das Haus erst mal renoviert ist, dann wird es hier auch schöner für dich sein...« »Das bezweifle ich..« Kim setzte sich neben ihn und ließ den Blick umher wandern. »Na ja.. geh erst mal zur Schule und lern ein paar neue Freunde kennen.. dann wirst du auch schon anders darüber denken..« Kim stützte die Ellenbogen auf ihre Oberschenkel und legte den Kopf in ihre Handflächen »Immer neue Schulen, neue Freunde.. ich würde gern mal bei einer bleiben...« »Du weißt das wir das Geld brauchen.. und wenn ich zu lange an einem Ort bleibe und schreibe, dann geht's irgendwann nicht mehr..« »Das ist aber erst so seitdem Mama tot ist..« Kims Vater seufzte schwer, wie er es immer tat, wenn sie über Kims Mutter sprachen. »Ja.. du hast recht... was soll ich sagen? Seit deine Mutter gestorben ist fehlt mir einfach die Motivation zum schreiben...« »Dann such dir eine neue..« Kim bereute es im selben Moment wieder es gesagt zu haben. Ihr Vater sah sie einen Moment lang an und sagte dann »Das ist nicht so einfach..« »Ich weiß.. tut mir leid...« »Warum?« »Ich weiß wie sehr du Mama geliebt hast... und ich sage trotzdem so etwas verletzendes zu dir..« Kim sah ihren Vater entschuldigend an, doch dieser lächelte nur matt »Na ja... du hast eigentlich recht.. so langsam sollte ich mich von ihr lösen..« »Nein! Das meinte ich nicht damit!« Sagte Kim entgeistert und blickte ihren Vater erschrocken an »Du könntest doch mal da bleiben, wo wir alle noch zusammen gelebt hatten.. dann würds vielleicht schon besser gehen..« »Aber dann muss ich ständig an sie denken...« Ihr Vater sah traurig zur Zimmerdecke und Kim tat es nun noch mehr leid gesagt zu haben, was sie gesagt hatte. »Tut mir Leid...« Murmelte sie »Es ist nur.. ich möchte hier wirklich nicht wohnen...« »Versuch es doch erst mal..« »Warum? Wir ziehen doch eh in einem Jahr wieder um!« Regte sich Kim auf. Ihre Entschuldigende Art und ihre Schuldgefühle waren wie weggeblasen. »Kann schon sein...« Sagte ihr Vater, was Kim noch mehr aufregte »Kann schon sein? Was ist denn mit mir? Denkst du auch mal an mich? Ich war schon auf 25 verschiedenen Schulen! Ich will auch mal irgendwo fest wohnen bleiben! Hättest du nicht so eine Angst vor der Sesshaftigkeit, dann müssten wir nicht in so ein Kaff ziehen wie dieses hier eines ist!« »Es tut mir ja leid...« »Das sagst du immer! Vom Umziehen kommt Mama auch nicht wieder! Ich wünschte, sie wäre noch am Leben und hätte sich nur von dir getrennt, dann wäre ich mit ihr mitgegangen!« Kim schlug sich die Hand vor den Mund, nachdem sie registriert hatte, was sie da eben gesagt hatte. »Papa.. ich..« »Geh bitte auf dein Zimmer..« Kim stand auf. Ihr Vater vermied jeden Blickkontakt mit ihr, aber seine Körperhaltung verriet, dass etwas schlimmes passieren würde, würde sich Kim jetzt nicht zurückziehen würde. Schnell stand sie auf und eilte die Treppen hoch. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Ihr Vater war immer gut zu ihr und sie sagte so etwas gemeines, widerliches zu ihm. Verletzte seine Gefühle und redete nur dummes Zeug. Leise schloss sie die Zimmertür hinter sich und legte sich auf ihr Bett. Kim drehte sich auf den Rücken und starrte die Zimmerdecke an. Die ganze Sache war ihr zu Kopf gestiegen. Sie hatte ihrem Vater so etwas nicht sagen wollen. Daran war einzig und allein diese verdammte Situation schuld! Der Umzug, die Umgebung- und vor allem ihre schlechte Laune- hatten dazu beigetragen. Kim stand auf und wanderte zum Fenster. Sie ließ sich auf der Fensterbank nieder und starrte auf die große Wiese, die sich hinter ihrem Haus befand, sich weit erstreckte, ehe man wieder die ersten beleuchteten Fenster aus dem Dorf sehen konnte. Sie lehnte sich gegen das Fenster- sie hatte es bereits alleine sauber gemacht- und seufzte. Ohne ihr zutun schloss Kim die Augen und versuchte etwas mehr Klarheit in ihren Kopf zu bekommen. Doch schon nach wenigen Minuten hatte sie dadurch Kopfschmerzen. Sie öffnete die Augen wieder und sah, wie der Lichtstrahl unter dem Türspalt erlosch. Ihr Vater musste ins Bett gegangen sein. Nun war es in ihrem Zimmer völlig finster. Sie hatte keine Lust aufzustehen um das Licht anzuknipsen. Sie hatte auch keine Lust sich waschen zu gehen. Sie wollte einfach nur hier sitzen bleiben und aus dem- Kim stockte. Ihr Blick war auf die Wiese gerichtet. Huschten da nicht zwei Menschenschatten über das Gras. Es sah so aus, als würden sie sich jagen. Genau erkennen konnte Kim es nicht. Vielleicht waren es auch nur andere Jugendliche, die auf der Suche nach irgendetwas spannendem in dieser gottverdammten Landschaft voll von dem absoluten Nichts waren. Irgendwie sah es ganz ulkig aus, wie sie da so hintereinander über die Wiese jagten. Kim fiel auf, dass der vordere der Beiden Gestalten taumelte, ein paar mal fast gestolpert und hingefallen wäre. Doch sein Verfolger war ein erbarmungsloser Jäger und trieb seine Beute immer weiter. Jetzt verstand Kim es erst; Es war kein harmloses Fangenspiel oder Jugendliche auf der Suche nach etwas spannendem, sondern eine richtige Verfolgungsjagd! Vielleicht waren es Räuber und Polizist, und der Räuber war angeschossen worden.. oder der Polizist... Kim verwarf diesen Gedanken. Es war unlogisch, dass sich ein Polizist alleine mit einem Räuber der womöglich bewaffnet war rumschlug und außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass gerade hier so etwas passieren konnte. Andererseits gibt es überall Verbrecher, selbst in einem so verschlafenen Nest wie diesem. Gespannt verfolgte sie die Situation. Zum Glück war der Himmel heute Nacht klar und voller heller Sterne, sonst hätte sie die gestalten nie gesehen. Langsam erkannte sie, dass es sich um Erwachsene Männer handelte- dies verriet ihr der Körperbau. Der Gejagte kam geradewegs auf Kims neues Zuhause zu und sein Verfolger hing erbittert an seinen Versen. Und es kam, was kommen musste; Der Verfolgte- vermutlich eh schon verletzt- legte sich der Länge nach hin. Sein Jäger hielt vor ihm an, sah eine Weile auf ihm herab (vielleicht redeten sie) und ließ sich dann in die Hocke sinken. Vielleicht wollte er ihm nur helfen! Kims Hoffnung darauf wurde jäh zerschlagen, als der Jäger- der um einiges größer war als derjenige, den er verfolgt hatte- seine "Beute" anscheinend am Kragen hochhievte und etwas zog. Etwas was lang war und im seichten Mondlicht tückisch blitzte- etwas was aussah wie ein... Kims Herz fing an zu rasen. Sie konnte spüren wie ihr die Angst hochstieg, einen Knoten in ihren Hals machte und es ihr somit unmöglich machte zu schlucken. Schwitzend und zitternd, mit weit aufgerissenen Augen und Fassungslosigkeit was dieses Grauen anging starrte Kim auf die Wiese, unfähig den Blick von diesem horrorgeschehen abwenden zu können. Der Verfolgte wehrte sich verbissen gegen den Griff, mit dem er in die Höhe gehalten wurde. Doch all seine Bemühungen waren umsonst. Sein erbarmungsloser Peiniger hielt ihn weiterhin fest am Kragen. Er schien mit ihm zu reden, sonst hätte er sein Opfer schon umgebracht. Denn was er in der einen Hand hielt musste ein Schwert oder etwas ähnliches sein- jedenfalls war es ziemlich lang. Das Opfer versuchte sich natürlich zu befreien- aber er schien zu schwer verletzt zu sein, um seinem baldigen Schlächter entkommen zu können. Kim musste handeln! Jetzt! Bevor der Verrückte da unten handeln konnte! Sonst würde der verfolgte Typ umgebracht werden! Das war sozusagen Kims Willkommensgeschenk. Was sollte man sich auch mehr wünschen als ein Mordzeuge zu werden? Sie musste den Täter von seinem Vorhaben abbringen und das so schnell wie möglich! Kim sprang auf, rannte durch das Zimmer, raus auf den Flur. Wie von Sinnen klopfte sie gegen die Zimmertür ihres Vaters. Als dieser nicht reagierte platzte sie herein und- Nichts. Ihr Vater war nicht da. Sein Bett war noch nicht benutzt worden. Aber wo könnte er sein?! Er hatte nicht gesagt, dass er noch mal wegfahren wollte! Kim hatte keine zeit, sich weiterhin sorgen darum zu machen. Sie hastete die Treppe hinunter und zum Telefon, sie musste schnell die Polizei rufen. Da war der dritte scherz in dieser Nacht. Das Telefon funktionierte nicht, und ein Handy hatte sie nicht und das ihres Vaters war mit ihm auf mysteriöse Weise verschwunden. Was sollte sie jetzt tun?! Hier im Haus bleiben und warten bis ihr Vater oder womöglich der Mörder vorbei kam? Oder sollte sie sich dem Typen entgegenstellen und dem armen Opfer helfen? Sie entschied sich für das letztere. Es war ziemlich dumm, dass wusste sie. Aber sie hätte nicht mit diesen Schuldgefühlen leben können, nichts unternommen zu haben. Sie war ja eigentlich ziemlich tapfer. So schnell wie es ging krallte sie sich eine Taschenlampe und einen Regenschirm- keine besonders ideale Waffe, aber besser als gar nichts. Sie hastete aus dem Haus und ließ die Tür offen. Sofort erblickte sie den Audi ihres Vaters. Wo war er nur ohne Auto?! Sie kümmerte sich nicht weiter darum, sondern rannte um das Haus zu der Wiese. Kims Blick irrte über das Gelände, aber die beiden Gestalten waren verschwunden. Nur der leise Wind pfiff um das Haus, aber von den beiden Männern war nichts mehr zu sehen. Vielleicht- dachte Kim geschockt- hatte der Mörder sein Werk schon vollbracht und war von dannen gezogen. Nein, das konnte nicht sein- selbst wenn er es schon getan hatte, so müsste er noch auf der Wiese rumspazieren. Die Zeit war zu knapp gewesen für eine Flucht und der Mörder wusste auch nicht, dass Kim alles beobachtet hatte. Da half nur eins; Nachsehen. Sich selbst überzeugen, dass dahinten keine Leiche lag. Das dahinten kein Irrer war, der einen mit einem Schwert aufspießte. Zitternd und sträubend ging Kim auf die Stelle zu, an der bis eben noch die beiden Gestalten gewesen waren. Die Taschenlampe ließ sie bewusst aus. Sie wollte sich nicht gleich verraten. Vorsichtig und mit panischklopfenden Herzen durchquerte sie das Kniehohe Gras, den Blick immer auf die Stelle gerichtet, an der die Schatten der beiden Männer gewesen waren. Der Himmel bezog sich nun und es wurde finsterer. Kim kam nicht mehr Drumherum, die Taschenlampe anzuknipsen. Der Lichtstrahl verlor sich nach einigen Metern in der Dunkelheit, die ihn verschluckte, aber Kim konnte jetzt mehr erkennen. Sie konnte es nicht fassen! Sie war an der Stelle angekommen, an der dieses Grauen geschehen war und nichts. Hier war nichts zu sehen. Nicht mal das Gras war niedergetrampelt, obwohl das nach so einer Verfolgungsjagd unmöglich war. Hatte sie sich das alles nur eingebildet? Ja, dass musste es sein. Sie musste alles nur geträumt haben. Hatte einen Alptraum der realistischen Sorte, war aufgewacht und hierher gerannt. So etwas sollte es ja geben. Kim ließ den Strahl der Taschenlampe umherkreisen, scheinte auch den Boden an und... hätte beinahe vor Schreck aufgeschrieen. Ihr Herz machte einen hüpfer. Natürlich lag da keine Leiche oder Blut oder so etwas, aber dafür etwas anderes, was sie genauso sehr schockte. Sie ließ sich in die Hocke sinken und nahm den Gegenstand in die Hand, der auf dem Boden lag. Es war rund. Wie ein Ball, nur hart wie ein Stein und gerade mal so groß, dass Kim locker die Hand drum schließen konnte. Sie würde es ja auch als Stein-mit-einer-komischen- Form gelten lassen, aber dieses Etwas war schon wieder zu glasig dafür und schien von innen heraus zu strahlen. Es besaß die schöne Farbe rot. Kim stand auf und betrachtete es sich genauer. Es blinkte manchmal auf, wie eine Lampe, die schnell an und aus geschaltet wurde. Sie sah verwirrt drein und kratzte sich am Hinterkopf. Was sollte das sein? Vielleicht eine neue Technik, die einer hier verloren hatte? Das war unwahrscheinlich, da Kim keine Luke für Batterien entdecken konnte. Nachdenklich kehrte sie zum Haus zurück. Den "Stein" hatte sie mitgenommen und sie betrachtete ihn noch immer fasziniert und verwirrt. Sie schloss die Haustür hinter sich, stieg die Treppen hoch und verschwand in ihrem Zimmer. An ihren verschwundenen Vater dachte sie schon gar nicht mehr. Der Stein hatte sie zu sehr eingenommen. Es war ihr unmöglich den Blick oder den Gedanken von diesem schönen... Ding... zu nehmen. Obwohl sie nicht wusste was es war, nahm dieses Ding Kim ein, wie es sonst nur ein richtig gutes Fantasiebuch zu schaffen vermochte. Irgendetwas sagte ihr, dass es etwas unglaublich wertvolles war. Kim legte es auf das Bett und sah dabei zu, wie es vor sich hinfunkelte. Irgendetwas stimmte nicht damit- obgleich es schön und ungefährlich wirkte. Dieses Ding hatte zweifellos ein mysteriöses Geheimnis. Kim betrachtete es noch einen Moment, da kam ihr ein dummer Gedanke. Sie wandte sich schwerfällig von dem Stein ab und schritt rüber zu ihrem Fernseher. Sie schaltete ihn ein und ging auf das Programm AV. Nun stöpselte sie noch rasch den Skatstecker ihrer Playstadion ein und legte eine CD ein. Geräuschvoll erwachte die Technik zum Leben und auf dem Bildschirm flimmerte das typische Playstadion-Logo, gefolgt von mehreren Schriftzügen, denen Kim schon lange keine Beachtung mehr schenkte. Erst als sie das Titelmenü öffnen und auf "Spiel laden" gehen konnte langte sie nach dem "Analog Controller" und wählte eine der Dateien aus. Das Geräte lud einen Moment und der Bildschirm wurde schwarz, um gleich darauf wieder zum leben zu erwachen und eine Landschaft zeigte. Die Landschaft von "Final Fantasy VII" . Es war eines ihrer neu begonnen Spiele. Sie hatte gerade die vermaledeite Stadt Midgar hinter sich gebracht und war nun auf dem Weg nach Kalm. Sie öffnete das Menü mit der Dreiecktaste und ging auf den Button, auf dem "Substanzen" stand. Dabei fiel ihr nun erst wirklich ein, an welchen Schwachsinn sie dachte. Sie war doch tatsächlich der Ansicht, dass dieser Leuchtestein eine Substanz war. Kein Wunder, diese Dinger sahen genauso aus. Kim schüttelte den Kopf und belächelte sich selbst für ihre Dummheit. Sie spielte wahrscheinlich zu viel. Vielleicht litt sie schon unter paraneuer. Schließlich waren auch keine Gestalten auf der Wiese gewesen. Rasch verließ sie das Menü und wollte die Playstadion gerade wieder ausstellen, als etwas merkwürdiges geschah; Von dem Stein auf ihrem Bett ging ein grelles leuchten aus, was immer heller wurde, bis es schließlich den ganzen Raum erhellte und Kim die Augen zukneifen musste. Sie stierte zum Bett. Die Playstadion blieb an. Kim konzentrierte sich mehr auf den Stein. Sie ging langsam und vorsichtig auf ihn zu und blieb am Bett stehen. Der Stein leuchtete sehr stark und überwältigend schön. Es war wie- nein- das konnte Kim nicht beschreiben. Es war zu.. abnormal.. zu schön.. und zu einnehmend... Vorsichtig griff sie nach dem Stein und nahm ihn in die Hand. Er war warm. Nicht heiß, sondern angenehm und wohltuend. Es war fast so, als würde reine stärke durch Kims Körper strömen. Sie fühlte sich zum erstenmal so richtig gesund- physisch wie psychisch. Ihre Hand schloss sich automatisch kräftig um den Stein. Der Fernseher fing an zu flimmern. Das Bild ging an und aus oder verwackelte, blieb aber stabil und plötzlich war es so, als würde sich die gesamte Realität um Kim auflösen. Es war so, als würde ihr Körper in etwas hineingesaugt werden, als verschwämme alles um sie herum- und dann war nichts mehr da. Nur schwärze. Ein unendliches, schwarzes, tiefes Nichts. Selbst das rote Licht verblasste und erlosch schließlich ganz- genau wie Kims Bewusstsein, welches abnahm und schließlich ganz weg war. Kapitel 3: Neue Welt -------------------- Kapitel 3; Neue Welt! »Am Nachmittag kamen sie in ein Land, In dem immer Nachmittag zu sein schien. Die Küste entlang schien die träge Luft zu schwinden, Atmend wie einer, der einen bösen Traum hat « Tennyson The Lotus-Eaters Als Kim zu sich kam brummte ihr Schädel so doll, als wolle er platzen. Es viel ihr schwer die Augen zu öffnen oder einen Gedanken zu fassen. Sie spürte warme Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht und als sie nun doch die Augen langsam öffnete wurde sie geblendet. Schnell schloss sie die Augen wieder, zählte in Gedanken bis Zehn und startete einen erneuten Versuch. Es gelang ihr die Augen offen zu halten und sich sogar stöhnend aufzusetzen. Einen Moment sah sie sich verwirrt um. Sie lag mitten auf einer Wiese. Nein, nicht auf einer Wiese, sondern auf der Wiese die hinter ihrem Haus lag. Wie war sie denn hierher gekommen? Egal. Mit solchen Kopfschmerzen wie sie es hatte sollte man nicht nachdenken. Kim stand auf und sah sich um. Es war wirklich die Wiese hinter ihrem Haus und ein paar Meter weiter stand ihr Haus sogar. Irgendwie wirkte es.. anders. Es war dasselbe Haus, aber es wirkte anders. Sie zuckte mit den Schultern und trottete darauf zu. Ihrem Vater hatte sie etwas zu sagen. Und es würde nicht sehr freundlich sein! Was nahm er sich da nur heraus, sie einfach am Vorabend alleine zu lassen und sie dann auch noch hier auf der Wiese liegen zu lassen? Das Haus rückte immer näher. Es waren nur noch wenige Schritte die sie gehen musste und dann- Dann trat sie auf etwas. Etwas weiches, kleines... etwas lebendes... etwas, was sich jetzt lauthals fiepend beschwerte. Kim sah zu ihren Füßen runter und registrierte erst gar nicht, was sie dort sah. Als es ihr dann plötzlich bewusst wurde, fing sie lauthals an zu schreien. In ihr Geschreie mischte sich das erschrockene quietschen des Tieres auf das sie getreten war. Eine Art Vogel mit silbernen Gefieder. Kim fing an zu rennen. Das Haus sprang ihr mehr oder weniger entgegen und als sie den Hof betrat, da wurde ihr Geschreie nur noch lauter. Das Haus sah überhaupt nicht mehr aus wie es noch Gestern ausgesehen hatte. Doch es war unverkennlich ihr Haus! Aber es war renoviert und sah so aus, als sei es erst wenige Jahre alt und keine Jahrhunderte. In den Fenstern hingen Gardienen und es war kein Stück angemodert. Kim konnte es nicht fassen. Entweder war den Renovierern ein Weltwunder gelungen, oder aber, es war gar nicht ihr Haus. Während sie noch total verblüfft und geschockt zugleich auf das Haus starrte, ertönte hinter ihr ein Getrappel und fiepen. Langsam drehte sich Kim um und erstarrte mitten im Schrei. Hinter ihr war der kleine Vogel- oder Wesen, oder was auch immer- aufgetaucht und blickte sie mit seinen großen Augen an. Kims Herz hämmerte so schnell, als hätte sie an dem Olympischen Marathonlauf teilgenommen. Sie wollte nur eins: Weg hier! Sie rannte quer über den Hof, umrundete das halbe Haus und- stand plötzlich vor einem Gatter, hinter dem- es mag jetzt vielleicht etwas doof klingen- riesige, straußenähnliche Vögel standen und hin- und her rannten. Ihr Gefieder war von den Farben Gelb, Grün, Rot und Schwarz. Kim fing erneut an zu schreien, was die seltsamen Vögel aufscheuchte und hektisch durcheinander kreischen ließ, was so laut war, dass sich Kim die Ohren zuhalten musste. Sie wollte sich auf den Absatz herum umdrehen und wegrennen, aber ein Mann mit roter Mütze versperrte ihr den Weg. In der Hand eine Forke. Kim riss die Hände in die Höhe und glaubte kurz vor dem Herzinfarkt zu stehen. »Wieder so ein vermaledeiter Chocobodieb!« Knurrte der Mann mehr zu sich selber, als zu Kim. Kim sah ihn verwirrt und erschrocken zugleich an »W- was...?« Wovon redete der Typ da? Hatte der ne totale Latte weg oder was? Doch er schien seine Worte sehr ernst zu meinen »Ihr dreckigen Diebe versucht es immer wieder, nicht wahr? Aber nicht mit mir!« Er hob seine Forke noch höher. Kim schrie schrill auf »Moment! Moment! Ich bin kein Dieb!« »Aber natürlich nicht! Du bist eine brave Bürgerin, die nur um das Wohl der Tierchen besorgt war..« In seiner Stimme lag eindeutiger Spott. Kim schüttelte hektisch den Kopf »Nein! Das nicht.. aber ich bin auch keine Diebin! Ich.. ich hab mich verlaufen..« Oh ja, verlaufen in einer Wahnvorstellung. »Wieso sollte ich dir das Glauben?« Kim war den Tränen nahe. So ein doofer Traum! »Ich lüge nicht!« ein fiepen war zu hören und als Kim einen Moment lang nach der Quelle dieses Geräusches gesucht hatte, entdeckte sie den kleinen, silbernen Vogel. Er tapste munter auf sie zu, ging schnurstracks an dem Mann mit der Mütze vorbei und setzte sich vor Kim hin. Die großen Augen sahen freudig zu ihr auf. »Ich... der.. das.. es...« Stammelte Kim und zeigte verbittert auf den silbernen Vogel. Der Mann legte die Stirn in Falten und sah ebenfalls das possierliche Tierchen an »Komisch... normalerweise ist er nicht so zutraulich..« »Bitte.. ich will nichts stehlen...« Endlich nahm der Mann die Forke runter. Er kratzte sich am Hinterkopf und sah Kim dann entschuldigend an »Tut mir Leid.. ich habe überreagiert..« Dieser Wandel ließ Kim nun doch ins staunen kommen. Erst war er drauf und dran gewesen, sie aufzuspießen und jetzt, ganz plötzlich, entschuldigte er sich bei ihr. Ganz normal war das auch nicht. Aber Kim hatte keine Lust nachzufragen. »Ähm.. schon gut... was.. was ist das hier?« Sie zeigte umher. Der Mann hob eine Augenbraue und sagte »Na, eine Chocobofarm.. was sonst?« »Aha... ich leide also wirklich unter Wahnvorstellungen..« Murmelte Kim. Eine Chocobofarm... Nie im Leben hatte sie so etwas dummes geträumt.. vermutlich litt sie unter hohem Fieber und dies waren die mitwirkenden Merkmahle. Oder es war ein Zeichen, dass sie zu viel Final Fantasy spielte... »Wie war das?« Fragte der Mann, der Kims Gemurmel eben nicht verstanden hatte. »Och.. nichts.. ich hab nur so etwas dummes geredet...« Der Mann nickte langsam, lächelte sie dann aber entschuldigend an »Wo hab ich meinen Kopf? Ich bin Billy...« Er hielt ihr die Hand hin. Zögerlich nahm Kim diese und sagte »Mein Name ist Kim..« »Kim? Na gut.. dann halt Kim... wo sind denn deine Eltern?« Immer noch höchst verwirrt wegen der Freundlichkeit Billys, die so plötzlich über ihn hereingebrochen war wie ein Regenschauer sagte Kim »Ich wünschte ich wüsste es.. aber ich hab echt keine Ahnung...« »Du hast sie verloren?« Kim nickte. Sie sollte besser aufpassen was sie sagte. Es könnte schlimme Auswirkungen haben. »Oh.. das.. das tut mir Leid.. ach.. komm erst mal mit! Du kannst mir auch alles im Haus erzählen!« Billy drehte sich um und ging los. Ohne zu zögern folgte Kim ihm, war aber sehr vorsichtig. Man konnte schließlich nie wissen. Der silberne Chocobo war dicht hinter ihr und klebte an ihren Versen. Kim sah ihn etwas Hilflos an. Er war nicht größer als eine Katze und sein Gefieder schimmerte im Sonnenlicht. Irgendwie schien er Kim zu mögen.. Sie überquerten den Hof bis zu dem Haus und traten ein. Es war wirklich ihr Haus. Es war genauso aufgebaut. Nur war der Modergestank, der Schimmel, die Feuchtigkeit und alles andere verschwunden. Der kleine Eingangsaal war mit dunklem Parket belegt, in der Mitte lag ein kleiner, runder Teppich, außerdem gab es einen Kleiderständer, an dem mehrere Jacken hingen und zu dessen Füßen Schuhe und Stiefel standen. Die Treppe war noch heile und die Fenster sauber und mit Gardienen behangen und auf den Fensterbänken standen Blumenvasen, mit hübschen, fremdartigen Blumen drinnen. Kim musste zugeben, dass ihr das Haus so eigentlich sehr gut gefiel. Es war halt richtige Wohnkultur und kein unter denkmahlschutzstehendes Rattennest mehr. Billy schloss die Tür hinter Kim und dem silbernen Chocobo, der ihr selbst hier rein gefolgt war. Kims Blick wanderte noch etwas erstaunt umher, dann wandte sie sich an Billy »Schönes Haus« »Danke.. es hat auch etwas gedauert es aufzubauen..« Billy ging an ihr vorbei »Komm.. wir gehen in die Küche..« Kim nickte und folgte ihm. Die Küche hatte sie noch gut in Erinnerung. Und der Gedanke an sie bescherte ihr ein unangenehmes Ekelgefühl. Dennoch war sie gespannt, wie sie hier aussehen würde. Sie wurde nicht enttäuscht. Natürlich war sie nicht völlig unbrauchbar, im Gegenteil, sie war voll in Schuss. Der Boden hatte sich nicht aufgewölbt, die Geräte waren vollkommen in Ordnung und die übrigen Sachen waren nicht angefressen oder schon morsch. An der hinteren Wand stand ein Tisch mit vier Stühlen. Die Tischdecke war rot und mit gelben Chocobomustern bestickt worden. »Setz dich doch..« Bot ihr Billy an. Kim war es etwas unangenehm in ihrem Haus eingeladen zu werden, aber was sollte sie sonst machen? Sie ging zum Tisch und ließ sich auf einen der Stühle nieder. Der kleine Chocobo sprang mit einem atemberaubenden Stehsprung auf ihren Schoß und machte es sich dort gemütlich. Kim sah auf das Tierchen und dann Billy an. Er belächelte ihre Hilflosigkeit im bezug auf das Tier »Also.. irgendwie mag er dich anscheinend..« Kim lächelte unsicher und versuchte die Hände möglichst so hinzulegen, dass sie das Tier nicht berührte, was den Chocobo dazu brachte ein empörtes fiepen ertönen zu lassen. »Ist ja gut!« Sagte Kim schnell und streichelte dem Chocobo über das Gefieder. Es war ganz weich und warm. Ein tolles Gefühl. »Willst du etwas trinken?« Fragte Billy, Kim schüttelte den Kopf. »Na gut.. dann nicht..« Der Mann setzte sich ebenfalls hin und sah Kim eine weile lang still an. Kim streichelte den Chocobo und fing an sich immer unbehaglicher zu fühlen. Wenn dies ein Traum war, dann wollte sie langsam aufwachen! »Erzähl mal Kim... wie kommt es, dass du deine Eltern verloren hast?« »Na ja.. Öhm.. äh..« Stammelte Kim. Was sollte sie jetzt sagen? Vielleicht, dass sie eh nur träumte? Nein.. lieber nicht.. dafür war der Traum zu realistisch.. und irgendwie war es seltsam in einem Traum vom träumen zu reden. »Na ja... ich weiß nicht..« Billy sah sie verwirrt an. Komm schon Kim, dachte sie hektisch, dir wird doch noch etwas dummes einfallen! Das ist dein Traum, also kannst du ruhig lügen! Verdammt, und du kennst das Spiel doch! »Ich.. ich hab sie in den Sümpfen verloren..« Log Kim. Ihr war nichts besseres eingefallen. Aber sie wusste, dass es hier in der Nähe diesen Sumpf gab, in dem diese Midgarschlange lebte. »Was? In den Sümpfen?« Fragte Billy erschrocken. Es hatte geklappt, ganz so wie es Kim erwartet hatte. so ungefähr konnte sie sich vorstellen was er noch fragen würde, deshalb konnte sie sich schon gute ausreden einfallen lassen. Ein genialer Vorteil. »Wieso hattet ihr keine Chocobos?« »Na ja.. meine Eltern können sich das nicht leisten... da wollten wir's so versuchen...« »Wie dumm! Ist doch klar das man das nicht schafft!« Billy schlug sich die Hand vors Gesicht. Kim wunderte es nur, dass er nicht fragte, warum ihre Sachen dann so sauber und heile waren. Von ihr selbst ganz abgesehen. Billy seufzte »Sei dankbar, dass du noch lebst..« Kim nickte langsam und stierte in spielerischer Trauer zu Boden. »Hör mal.. das mit deinen Eltern...« Fing Billy mitleidig an, doch er brach ab, als ein noch älterer Herr die Küche betrat. Kim sah auf. Das musste dann also Bill sein.. die Figur, die im Spiel Billys Vater war. »Oh.. Vater...« Sagte Billy überrascht. Sein Vater sah verwundert zu Kim und dann seinen Sohn an »Wer ist das junge Mädchen?« »Das ist Kim... sie hat sich hierher verlaufen und dabei ihre Eltern verloren..« »Kim? Freut mich dich kennen zulernen.. mein Name ist Bill..« Kim nickte ihm zu. »Wie schon gesagt.. das mit deinen Eltern tut mir leid...« »Willst.. willst du damit sagen.. dass sie tot sind?« Fragte Kim verzweifelt und schaffte es sogar einige Tränen in die Augen zu zwingen. Sie war eine Begabte Schauspielerin. Kein Wunder, dass sie in der Theater- AG immer mit am besten war. Billy seufzte tief. Sein Vater sah ihn an »Was ist denn passiert?« »Ihre Eltern wollten den Sumpf ohne Chocobos durchqueren..« Bill war einen Moment lang stumm, dann sah er Kim an »Ist das wahr?« Kim nickte und stierte zu Boden. Sie versuchte sich ein Lachen zu verkneifen, was sich wohl wie ein Weinen anhören musste, da Billys Stimme leise und immer mitfühlender wurde »Hey.. nicht doch... weißt du was? Vielleicht leben sie ja noch.. bitte nicht Weinen..« »Meinst du echt.. sie könnten noch leben?« Jappste Kim und es war für sie immer schwerer das Lachen zu unterdrücken. »Aber natürlich... du solltest etwas hier bleiben..« »Danke...« »Ich mach für dich ein Zimmer fertig..« Sagte Bill und verließ die Küche. Billy sah ihm nach und wartete bis die Schritte nicht mehr zu hören waren »Er ist etwas seltsam, aber er meints nicht böse..« Kim schüttelte den Kopf »Ist schon Okay...« Der Chocobo fing an, an ihren Haaren zu knabbern. Kim sah wieder auf und streichelte ihn. »Ich gebe nicht auf daran zu glauben, dass sie noch leben..« Sagte sie. Billy seufzte erneut »Das solltest du auch niemals.. nicht, solange es keine Beiweise für ihren tot gibt...« Kim sah auf den Chocobo, und weil sie nicht wusste was sie sagen sollte machte sie einfach nur hm. »Unser Namenloser Neurassen Chocobo scheint sich bei dir ja ganz wohl zu fühlen..« Billy grinste. Er wollte vermutlich ablenken und die stille brechen. Etwas, was Kim nur allzu recht war. »Weiß auch nicht.. Tiere mögen mich eben..« Sagte sie und streichelte den Kleinen weiter. »Also gut.. ich muss die Chocobos reinholen.. Chole schafft das nicht alleine..« Billy stand auf und wollte gehen, aber Kim hielt ihn rasch zurück »Kann ich.. kann ich dabei zusehen?« »Von mir aus gerne..« Sagte Billy, anscheinend etwas verwirrt, weil Kim nicht mehr Weinte. Zusammen verließen sie das Haus und gingen zur Koppel. Die Sonne war bereits dabei unterzugehen und tauchte den Hof in ein sattes rot. Den silbernen Chocobo trug Kim auf dem Arm. An der Koppel musste sie hinter der Absperrung warten, während Billy und Chole, sein kleiner Bruder, die Chocobos in den Stall lotsten. Ein wahrhaft gefährliches Unternehmen, da die großen Tiere nicht nur drohten einen überzurennen, sondern auch gelegentlich mal versuchten zuzubeißen. »Endlich.. ich hasse das..« Sagte Billy, nachdem alle Chocobos im Stall waren. Er reib sich die Seite, wo ihm ein Chocobo hingezwickt hatte. Sein kleinerer Bruder kam jetzt auch angerannt. Er blieb neben Billy stehen und sah Kim an »Hast du gesehen Kim? So wird's gemacht!« Jubelte Chole und gestikulierte dabei wild mit den Armen. Kim grinste »Ja, so wird's gemacht!« das waren schon nette Leute hier. Zum Glück träumte Kim von ihnen und nicht von Shinra, der gemeinen, machtgeilen Firma aus dem Spiel. »Kommt, wir wollen zu Abend essen« Sagte Billy und sie kehrten zurück zum Haus. Bill hatte bereits das Essen fertig. Zu Kims Glück gab es ganz normales Essen, wie in echt auch. Es gab Kartoffeln, Fleisch und Gemüse. Kims Hunger war gigantisch und sie langte ordentlich zu, was ihr hinterher peinlich war. Doch Bill, Billy und Chole lachten nur und boten ihr noch mehr an. Kim mochte diese kleine Familie, die sie an sie und ihren Vater erinnerte. Wenn sie aufgewacht war, würde sie sich schleunigst bei ihrem Vater entschuldigen. Doch momentan lachte sie lieber noch etwas mit diesen Traumfiguren. Ihre Story, dass ihre Eltern umgekommen seinen, hatte sie schon ganz vergessen und irgendwie schienen diese Leute hier ihr nicht so richtig zu glauben, was allerdings für sie keine Rolle zu spielen schien. Hier hatte man noch Respekt vor anderer Leute Geheimnisse. »Gut.. wir sollten zu Bett gehen, morgen wird's wieder anstrengend..« Sagte Bill und stand auf. Seine Söhne und Kim nickten. »Willst du den Kleinen mitnehmen?« Fragte Billy. Kim sah auf den silbernen Chocobo. Sie hatte ganz vergessen, dass sie ihn noch im Arm hatte. »Oh.. das.. tut mir Leid.. hier..« Kim hielt Billy den Chocobo hin, der sich lauthals beschwerte. Billy lachte »Ist schon gut.. nimm ihn nur mit auf dein Zimmer.. sonst gibt der Kleine keine Ruhe..« Kim lächelte »Danke.. ich pass auf, dass er keinen Radau macht..« »Wir brauchen immer noch einen Namen für ihn!« Sagte Chole und sah seinen Bruder an. Dieser Überlegte etwas »Warum.. lassen wir Kim keinen Namen für ihn aussuchen?« »Mich?« Fragte Kim überrascht. Billy nickte »Ja.. warum nicht? Such dir einen schönen aus.. sonst bleibt der Arme immer nur der Namenlose« Billy lachte auf und der Chocobo lies ein empörtes Wark hören. »Na gut.. ähm.. wie wär's mit...?« Kim überlegte angestrengt, sah das kleine Etwas auf ihrem Arm an und wusste plötzlich einen Namen »Ich nenn ihn Nameless!« »Nameless?« Fragten Billy, Bill und Chole wie aus einem Munde überrascht. Kim nickte »Ja.. ich finde es passt..« Die Drei sahen sich an und nickten dann. Billy lächelte »Na gut.. wenn es dem Kleinen gefällt..« Der Chocobo fiepte zustimmend. Er schien den Namen auch zu mögen. »Gut.. also soll es Nameless sein« Sagte Bill und grinste den Chocobo an. Chole lachte »Aber das ist doch-« Mehr konnte er nicht mehr sagen, weil sein Bruder ihm den Mund zuhielt. Chole wehrte sich wütend, doch sein Bruder ließ nicht locker »Hehe.. lass nur..« Grinste Billy seinen kleinen Bruder an. Kim lachte. Sie hätte gerne einen großen Bruder wie Billy. »Jetzt ist aber gut« Sagte Bill. Billy ließ Chole los, der sich erst mal lauthals beschwerte. Sein älterer Bruder hob die Hände »Ist ja gut!« »Nun lasst uns endlich schlafen gehen« Gähnte Bill. Billy zeigte Kim ihr Zimmer. Es war genau dasselbe Zimmer, welches sie beziehen wollte. Nur war es anders ausgestattet und nicht vergammelt. Auf dem Boden lag ein Teppich, das Bett stand unter den Fenstern, auf deren Bänke Vasen standen und die mit Gardienen zugehangen waren. Billy gab ihr noch einen Schlafanzug und wünschte ihr noch eine gute Nacht und ging dann. Kim setzte den kleinen Chocobo ab und ließ sich auf das Bett fallen. Ein merkwürdiger Traum war das. Wirklich sehr merkwürdig. Nameless hopste auf das Bett und gesellte sich zu Kim. Diese drehte sich auf die Seite, um den Kleinen zu streicheln, als sie merkte, wie etwas in ihrer Hosentasche drückte. Bis eben hatte sie noch nichts gespürt. Sie verzog verwirrt das Gesicht und griff in die Tasche. Das was sie rausholte verschlug ihr schier den Atem. Es war der Stein, welchen sie auf der Wiese gefunden hatte. Oder hatte sie da auch schon geschlafen? Nein, das war real gewesen. Aber wieso...? Plötzlich erinnerte sie sich wieder! Sie wollte etwas vergleichen, im Spiel. Im Final Fantasy 7 Spiel. Sie hatte diese Schatten gesehen und diesen Stein gefunden, den sie für eine Substanz gehalten hatte. Und dann das rote Strahlen und dieses seltsame Gefühl verschlungen zu werden! Vielleicht war dies doch nicht nur ein Traum! Vielleicht befand sie sich in echt im Krankenhaus, weil ihr etwas wirklich schlimmes zugestoßen war und sie war schon auf halben Wege zum Tod! Es konnte alles möglich sein. Sie starrte den Stein an und schüttelte den Kopf. Sie sollte nicht so etwas schreckliches denken. Morgenfrüh würde sie in ihrem Bett, ihrem Zimmer und in ihrem neuen Zuhause aufwachen. Ihr Vater würde bis dahin schon das Frühstück fertig haben und bei Tisch auf sie warten. Und wenn sie dann kam, würde er sagen »Guten Morgen Kim, hast du gut geschlafen?« So wie er es jeden Morgen tat. Ja, so würde es sein. Da machte sie sich keine Sorgen. Sie stellte den Stein auf den kleinen Nachttisch neben dem Bett, zog sich um und legte sich schlafen. Nameless kuschelte sich an sie und steckte den Kopf unter sein Flügelchen. Wenn ich Morgenfrüh aufwache, dann entschuldige ich mich bei Papa, dachte sich Kim und gähnte herzhaft. Sie schloss die Augen und schlief sofort ein. Kapitel 4: Aufbruch ------------------- Kapitel 4: Aufbruch »Der junge Fortinbras hat nun, Von wildem Feuer heiß und voll, An Norwegs Ecken hier und da ein Heer Landflüchti'ger Abenteurer aufgerafft, Für Brot und Kost, zu einem Unternehmen, das herz hat. « Shakespeare Hamlet Am nächsten Morgen musste Kim feststellen, dass sie noch immer nicht wirklich aufgewacht war. Sie war im Traum wach, aber nicht in der Realität! Als sie die Augen aufschlug sah sie es sofort. Okay, im ersten Moment dachte sie tatsächlich wieder zuhause zu sein, aber das lag an dieser komischen Ähnlichkeit zwischen den beiden Häusern. Doch als sie wieder richtig wach war, merkte sie, dass es nicht das alte Zimmer war, welches zu ihrem notdürftigen Zimmer umgewandelt worden war, sondern noch immer das Gästezimmer des Hauses der Chocobofarm. Und neben ihr schlief noch immer der silberne Chocobo. Kim seufzte. Gut, also sollte es noch etwas dauern, bevor sie aufwachte. Egal, dann würde sie ihren Aufenthalt in diesem Traum halt noch etwas genießen. Ein bisschen witzig fand sie es schon. Sie hatte sich mal auf einer Internetseite "die 10 Anzeichen dafür, dass sie zu viel Final Fantasy 7 gespielt haben" durchgelesen. Sie meinte sich erinnern zu können, das dort auch irgendetwas mit Träumen gestanden hatte. Die anderen Sachen waren dann so etwas gewesen, dass man zum Beispiel Fanta Limette für Lebensstrom hielte oder das man das dringende verlangen hatte, sich einen schwarzen Mantel anzuziehen und »Sephiroth« zu stammeln. Na ja, dachte sie leicht schmunzelnd, wenigstens bin ich hier gelandet und nicht irgendwo bei diesem Irren, der sich Sephiroth schimpft. Das wäre ein echter Alptraum! Insgeheim hatte sie sich schon des öfteren gefragt, warum ihr Bildschirm ständig flimmerte, wenn der böse Bube darauf zu sehen war. Eine Freundin von ihr, die auch Final Fantasy spielte, hatte gemeint, weil der Sephi so hässlich war. Irgendwie mochte sie den Typen überhaupt nicht. Kim hingegen fand ihn ganz cool. Für sie war er der absolut genialste Böse der FF-Reihe. Darüber hätte sie sich stundenlang mit ihrer Freundin streiten können. Ein flüchtiges Grinsen huschte über ihre Züge und sie stand auf. Nameless, von dem Gerüttel wach geworden, fiepste empört und sah Kim mürrisch an. »Tut mir Leid, Nameless.... das nächste mal gebe ich mehr acht..« Sie sah den Vogel nicht an und griff nach ihren Anziehsachen, als ihr auffiel, dass daneben noch andere, frische Kleidung lag. Billy musste sie vorhin reingelegt haben. Es war nicht gerade das modischste, aber besser als die zerschwitzten Sachen von Kim. Sie griff nach den ungebrauchten Sachen und zog sich an. Ihre alte Kleidung- gestern Abend achtlos auf den Holzstuhl geschmissen- legte sie zusammen. Dann schmiss sie Nameless mehr oder weniger vom Bett und machte dieses. »So.. sieht doch schon viel ordentlicher aus!« Lobte sich Kim und lächelte den Chocobo an. Nameless hockte neben ihren Füßen und stierte zu ihr auf, als erwarte er, dass sie sich noch mal hinlegte. »Komm, wir sehen mal nach, was Billy und so machen..« Sie verließen das Zimmer und blieb gleich oben am Treppengeländer stehen. Billys und Bills Stimmen drangen gedämpft zu ihr auf. Eigentlich lauschte Kim nicht, aber hier war es etwas anderes, da die Beiden nicht über irgendetwas, sondern über sie sprachen. Kim versuchte so leise wie sie konnte zu atmen und strengte ihre Ohren an, um die Worte halbwegs zu verstehen. klang so, als würden sie sich streiten. Nameless fiepste halblaut und sah die Treppe hinunter. »Psst!« machte Kim und drückte sich den Zeigefinger gegen den Mund. Der Chocobo blickte zu ihr auf und machte danach keinen mucks mehr. »..Was hätte ich denn sonst tun sollen?« Hörte Kim Billys Stimme, welche aus der Küche zu ihr hinauf klang. »Na ja... fortjagen zum Beispiel..« Kim sah böse drein. Sie hätte es wissen müssen. Bill schien ja schon von Anfang an einen Gräuel gegen sie zu hegen. Weswegen auch immer. »Quatsch! Du kannst doch ein Kind nicht sich selbst überlassen! Was würdest du sagen, wenn Chole verschwunden wäre und überall fortgejagt werden würde?« »Aber sie verheimlicht etwas! Oder nimmst du ihr die Geschichte mit dem Sumpf ab?« »Nein! Aber was spielt das schon für eine Rolle? Sie hatte Angst, und ich habe ihr geholfen!« »Ja schon, aber wenn du nichts über sie weißt, weißt du auch nicht, welchen ärger sie machen könnte! Wir lebten hier stets friedlich!« Kim schimpfte Bill in Gedanken lauthals aus. Wie konnte er nur glauben, dass sie etwas böses im Schilde führe, oder ein Unglück mit sich bringt? Dies hier war ihr verdammter Traum! Und sie machte die Regeln! Niemand sonst! Wenn sie wollte das etwas schlimmes passiert, dann hätte sie schon dafür gesorgt! »Aber das werden wir auch weiterhin! Oder glaubst du, dass sie im Auftrag von Shinra hergekommen ist um unseren Hof abzufackeln?« Billy war echt ein netter Kerl. Er verteidigte Kim wie ein guter Freund, obwohl sie sich kaum kannten. »Natürlich nicht! Shinra hat besseres zu tun, als sich mit unserem kleinen Hof zu beschäftigen!« »Siehst du?« Kim hatte keine Lust mehr noch mehr zu hören. Sie nahm Nameless auf ihren Arm und schlich zurück in das Gästezimmer. Sie ließ sich auf das Bett fallen und seufzte schwer, während der Chocobo es sich auf ihrem Bauch bequem machte. »Das gibt es doch gar nicht... wie kann er nur so etwas glauben?« Kim seufzte erneut und starrte die Zimmerdecke an. Nameless fiepste. Sie grinste und streichte dem Chocobo mit dem Finger über das Köpfchen »Ja ich weiß... du glaubst so etwas dummes natürlich nicht..« Der Chocobo fiepste erneut zustimmend. Kim drehte den Kopf zum Nachttischchen, auf dem noch immer die Substanz lag. Sie funkelte etwas und ein seichtes Glühen ging von ihr aus, welches aus dem tiefsten Herzen der Substanz selbst zu kommen schien. »Ich frage mich...« Kim überlegte, nahm Nameless auf den Arm und stand auf. Sie ging zu dem Nachttischchen und sah auf den roten Stein hinab. Er blitzte auf. Vorsichtig griff sie mit ihrer freien Hand danach und hob sie hoch. Sie war leicht wie eine Feder und angenehm warm. Einen Moment betrachtete Kim die Substanz noch, dann steckte sie sie in die Hosentasche und verließ erneut das Zimmer. Billy und sein Vater waren noch immer mitten in ihrer hitzigen Diskussion. Kim hatte beschlossen zu gehen. Sie wäre sowieso nicht ewig hier geblieben. Wenn sie schon von so etwas träumte, wollte sie auch etwas erleben. Zwar waren die Leute hier echt total nett, aber sie wollte nicht, dass sie sich anfingen wegen ihr untereinander zu streiten. Sie fackelte nicht lange, stieg leise die Treppen hinab und schlich sich nach draußen, was keiner merkte. Sie hätte sich gerne verabschiedet, aber sie wollte lästigen fragen ausweichen. Ihre Schritte lenkten sie automatisch erst zur Koppel, wo sie Nameless absetzen wollte. Schließlich gehörte er nicht ihr. »Nameless, du bleibst hier! Ich muss abziehen! Etwas anderes sehen! Verstehst du?« Nameless sah Kim irritiert an und legte den Kopf schräg. »Ich muss gehen.. aber du kannst nicht mit..« Erklärte Kim ruhig. Der Chocobo sah sie verständnislos an und fiepste laut. »Psst! Sonst hören uns Billy und Bill!« Kim hob beide Hände und sah sich schnell um, doch der Hof blieb verlassen. »Tut mir leid! Bleibt hier bei deinen Artgenossen!« Nameless schüttelte den Kopf. Kim seufzte »Nameless.. jetzt versteh doch.. ich kann dich nicht mitnehmen..« Wieder schüttelte das Tierchen den Kopf und streckte Kim die Flügelchen entgegen. »Nein! Hör schon auf!« Jammerte Kim, die den Chocobo einfach zu süß fand. »Ich will's ja auch nicht! Aber wenn ich bleibe, dann streiten sie sich!« Der Chocobo schmiegte seine Flügel wieder an den Körper und sah traurig zu Kim auf. Sie hockte sich hin und streichte dem Tier über den Kopf »Tut mir leid..« Damit stand sie auf und wandte sich zum gehen um. Doch plötzlich verharrte sie mitten im Schritt. Es war die Substanz. Sie leuchtete wieder, wie zu beginn ihres Traumes. Kim hob eine Augenbraue und holte die Substanz aus ihrer Hosentasche. Sie strahlte wirklich wieder wie in jener Nacht. Nur war es dieses mal... anders... Kim wusste nicht wie sie es beschreiben sollte. Ihre Hand fing an zu zittern, weil sich die Substanz bewegte. Versuchte, sich ihrem Griff zu entwinden. Erschrocken ließ Kim sie los. Das strahlen wurde immer intensiver. Es musste deutlich zu sehen sein. Bestimmt würden Billy und Bill gleich auch auf der Matte stehen und wissen wollen, was hier eigentlich gespielt wurde. Schnell versuchte Kim die Substanz wieder einzufangen, welche vor ihrem Gesicht schwebte. Doch diese wollte sich nicht einfangen lassen und flog (Wohlgemerkt flog!) Richtung Scheune davon. »Hey! Nicht! Komm zurück!« Rief Kim ihr nach, als ob die Substanz auf sie hören würde. Doch diese hatte ihren eigenen Kopf und flog unbeirrt weiter. Kim kletterte hastig über den Koppelzaun- es war ein Glück, dass die Chocobos nicht draußen waren- und folgte der Substanz. »Warte!« Schrie sie und stolperte hinterher, dicht gefolgt von Nameless, der sie keine Sekunde aus den Augen lies. Keuchend kam sie an der Scheune an, in der die Substanz bereits verschwunden war. Sie stützte sich auf ihre Oberschenkel und rang einen kurzen Moment nach Luft. Dann spähte sie vorsichtig durch die einen Spalt breit geöffnete Tür der Scheune. In ihr war es dunkel und nur das rote Licht der Substanz spendete Licht. Kim holte tief Luft, schob die Tür noch etwas zur Seite und trat ein. Die Chocobos in den Ställen schreckten auf und fingen an zu kreischen. »Bitte! Seit doch still!« Flehte Kim und sah hilflos umher. Doch die Chocobos dachten nicht daran still zu sein, im Gegenteil, sie kreischten nur noch lauter. Nameless hatte die Situation schon erkannt und schien den anderen Chocobos zu sagen sie sollen leise sein, was diese dann auch wie durch ein Wunder waren. »Danke!« Sagte Kim und schritt an den Ställen vorbei auf die Substanz zu, die am hinteren Ende der Scheune schwebte. Ihr Herz schlug mit jedem Schritt schneller und ihr Körper spannte sich an. Sie war nervös und hatte angst, dass Billy oder sonst irgendwer reinkam. Dann würde sie wieder wie eine Diebin dastehen. Die Substanz war nur noch wenige Schritte entfernt, blieb aber wo sie war. Laut atmend blieb Kim einen halben Meter vor ihr stehen und starrte sie an. Was hatte das nur zu bedeuten? Wollte die Substanz ihr etwas zeigen? Kim sah sich um, doch außer der Scheunenwand und Ställen war nichts zu sehen. Kim sah die Substanz verwirrt an. Sie trat noch einen Schritt näher und sah sich die Mauer genauer an. Ihr fiel nichts besonderes auf, außer ein kleiner Riss aus dem ein Luftzug in die Scheune blies. Vermutlich von Draußen. Vorsichtig nährte sich ihre Hand der Wand und wollte sie gerade berühren, als sie Stimmen und Schritten hörte. Kim fuhr herum und starrte gebannt auf die Scheunentür. Das musste jetzt ja auch passieren! Die Substanz hörte abrupt auf zu Glühen und wäre zu Boden gefallen, hätte Kim nicht so schnell reagiert und sie aufgefangen. Rasch steckte sie die Substanz wieder ein und sah sich nach einem guten Versteck um. Die Suche war vergeblich. Im Stall gab es kein einziges Versteck. Mit klopfendem Herzen starrte sie die Tür an. Die Stimmen wurden lauter und die Schritte kamen immer näher. Kim kniff die Augen zusammen. Was für ein doofer Traum! Dachte sie, jetzt werde ich auch noch hier drin erwischt.. und das im dunkeln! Doch dem war nicht so. keiner betrat die Scheune und die Schritte verklangen, nur die Stimmen waren noch zu hören. Es waren Billys Stimme und noch eine andere, die Kim nicht kannte und manchmal mischten sich auch noch andere Stimmen ein, darunter auch Frauenstimmen. Kim schlich zur Tür und spähte durch den Spalt, konnte jedoch nichts sehen. Ihr blieb keine andere Wahl, sie musste die Scheune jetzt verlassen oder gar nicht. Sie nahm ihren mut zusammen und schlüpfte durch die Scheunentür. Keiner der Leute, die ganz in der Nähe standen nahm Notiz davon. Ohne sie eines Blickes zu würdigen huschte Kim auf die rechte Seite der Scheune und wartete dort, bis sich ihr Herz beruhigt hatte. Das war knapp! Nameless war ihr auch hierher gefolgt. Den kleinen Racker wurde sie einfach nicht mehr los. Kim sah kurz zu ihm runter, dann spähte sie um die Ecke, zu den Leuten die dort gekommen waren. Ihr wäre fast der Atem stehen geblieben! Da war nicht irgendwer, sondern sie! Kim konnte es gar nicht fassen! Was um alles in der Welt machten sie hier?! Gerade jetzt! Und gerade hier! Kim hätte sich denken können, dass auch sie in ihrem Traum vorkommen würden. Aber sie hätte nie gedacht, dass es so schnell sein würde. Sie, das waren natürlichen keine Anderen als Cloud, die Hauptperson der Geschichte, und seine Freunde Barret, Tifa, Aeris und Red. Die anderen waren nicht dabei. Komisch, dachte Kim. Sie hatte damit gerechnet, wenn dann alle zu treffen. Aber dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie konnte gar nicht alle treffen, weil die Geschichte noch nicht so weit war. Am Anfang ihres Traumes, wo sie etwas im Spiel nachsehen wollte, da hatte sie die Datei geöffnet, welche ihr neustes Spiel enthielt. Das Spiel, wo sie erst gerade aus Midgar raus war und nach Kalm musste. Nach der Reihenfolge des Spiels zu urteilen, kam die Chocobofarm nach Kalm. Sie überlegte kurz, dann trat sie aus ihrem Versteck hervor und schlenderte gemächlich auf die kleine Gruppe zu. Momentan nahm noch keiner Notiz von ihr. Was sollte sie sagen, wenn sie angekommen war? Na ja, das konnte sie sich ja noch überlegen. Aber eins war sicher; Sie wollte mit ihnen gehen! Langsam konnte Kim verstehen, über was sie redeten. Es ging um die Durchquerung der Sümpfe, wo die Midgarschlangen lauerte. Erst als Kim fast bei ihnen war unterbrachen sie ihre Unterhaltung und sahen fragend zu ihr. Ein bisschen peinlich war es ihr schon, aber sie würde sich nicht anstellen wie eine schüchterne Sechsjährige. »Kim? Was machst du hier?« Fragte Billy überrascht. Kim merkte wie sie leicht rot wurde. Das passierte ihr öfters, wenn sie von so vielen angestarrt wurde. »Na ja.. ich.. äh..« Stammelte sie und verfluchte sich in Gedanken, sich nun doch wie eine schüchterne Sechsjährige zu benehmen. Ihr Blick wanderte von Billy zu Barret, dann zu Aeris, schließlich zu Tifa, zu Red und blieb dann an Cloud hängen. Dieser sah sie verwirrt an, was Kim dazu veranlasste den Blick wieder wegschweifen zu lassen. »Ähm...« Machte sie erneut und hätte sich am liebsten selbst verhauen. Sie musste sich etwas einfallen lassen, dies war ihr Traum! Sie konnte doch tun was sie wollte. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und all ihre Schauspielerbegabung. Ihr Blick fixierte jetzt wieder Cloud, nur dieses mal entschlossener und mit einem Hauch Überraschung. »Wo warst du?« Sagte Kim geradeheraus. Cloud sah sie verblüfft an »Hä? Wie jetzt?« Kim sah ihn enttäuscht an und drückte auf die Tränendrüse »Sag bloß, du hast mich vergessen!« Cloud sah noch dümmer drein als vorher »Wieso? Hab dich noch nie gesehen!« Kim bemühte sich, weinerlich drein zuschauen, was ihr wirklich alles abverlangte, musste sie doch lachen »Du bist so gemein!« Cloud stand die Verwirrung buchstäblich im Gesicht geschrieben, was wirklich ulkig aussah. »Was hast du mit dem Mädchen zu schaffen?« Mischte sich jetzt Barret ein und sah Cloud fragend an, die Anderen der kleinen Gruppe schlossen sich dem an. »Gar nichts! Ich weiß nicht mal wer sie ist!« Versicherte Cloud und verschränkte die Arme. »Du gemeiner Lügner!« Kim zeigte anklagend auf ihn und jetzt schaffte sie es wirklich Tränen fließen zu lassen. »Hast du ihr mal etwas angetan?« Fragte Red lauernd. Cloud klappe förmlich der Unterkiefer runter »Waaaaas? Nein! Ich sagte doch schon, ich kenne sie nicht!« »Hätte ja sein können...« Red deutete ein Schulterzucken an und sah dann Kim an »Was ist los? Was hat er denn mit dir zu tun?« »Ganz einfach..« Schniefte Kim »Er ist mein Bruder« »Waaaaaaaas?!« Riefen alle wie aus einem Munde. Kim nickte heftig »Ja! Er tut so, als würde er mich nicht kennen, aber wir sind Geschwister!« Kim lachte sich in Gedanken halbtot. Hier hatte ganz offiziell sie die Fäden in der Hand! »Spinnst du? Ich hab keine Geschwister!« Sagte Cloud lautstark »Ich bin ein Einzelkind« »Stimmt schon..« Stimmte Tifa zu und überlegte »Wenn er Geschwister hätte, wüsste ich das..« Dieses mal war es Kim, die doof drein guckte. Sie hatte total vergessen, dass Tifa und Cloud alte Kindheitsfreunde sind. »Da hörst du es! Wenn es dir nicht gut geht, dann such dir einen guten Arzt!« Der war Gemein! Kim sah Cloud böse an, fing sich aber sofort wieder. Sie räusperte sich »Na gut.. vielleicht hab ich gelogen... na ja... ich bin nicht seine Schwester.. aber dafür bin ich die Prophetin!« »Was? Das wird ja immer besser!« Riefen alle gleichzeitig. Kim grinste »Echt.. ich bin eine Weißsagerin... wenn ihr wollt sag ich euch was euer anliegen ist.. ohne es eigentlich wissen zu können..« Billy sah Kim ein bisschen verstört an, doch Kim zuckte nur mit den Schultern und wandte sich wieder Cloud und den Anderen zu »Na, was ist? Angst das ich es wissen könnte?« »Von wegen! Ich glaub nicht an so einen Mist! Dann sag's doch!« Knurrte Barret und verschränkte die Arme. Kim grinste noch breiter »Gut.. aber wenn ich es weiß, dann müsst ihr mich mitnehmen..« »Kommt gar nicht in Frage!« Bellte Barret. Kim sah unschuldig drein »Na gut.. dann nicht.. wenn du es nicht willst, Herr Barret...« »Woher weißt du meinen Namen?« »Ich sag doch, ich bin die Prophetin!« Kim lächelte »Ich weiß all eure Namen!« Sie sahen sich an. Aeris lächelte Kim an »Dann sag mal..« »Cloud, Aeris, Tifa und Red.. aber dein richtiger Name ist Nanaki..« »Nicht schlecht.. sie hat recht.. So nennen sie mich in meiner Heimat« Sagte Red erstaunt und musterte Kim ausgiebig. »Was? Nanaki? Komischer Name...« Sagte Tifa und sah das rote Tier an. Red sah sie an »Findest du?« »Gut.. dann sag es.. wenn es richtig ist, dann nehmen wir dich mit.. versprochen..« Alle Augenpaare wandten sich Cloud zu. Barret stand wieder mal kurz vor einem Wutausbruch »Hey! Das kannst du doch nicht alleine entscheiden!« Cloud schenkte ihm einfach nur einen kühlen Blick, was Barret noch mehr aufregte. »Lass gut sein Barret..« Beschwichtigte ihn Tifa und sah kurz Cloud an, bevor sie sich Kim zuwandte »Dann versuch es mal« »Na gut.. also...« Kim tat so als müsste sie angestrengt überlegen »Ihr kommt aus Midgar.. bevor ihr Aeris kennengelernt hattet, waren Barret und Tifa in einer Ökogruppe namens Arvarlanche.. Cloud wurde als Söldner arrangiert... als ihr Aeris kennengelernt habt, wurde sie bei den Anschlag auf Sektor 7 von den Shinra entführt und ihr seit ihr nach.. habt sie gerettet und dabei Red kennengelernt... später wurde der Präsident von Shinra von.. einem gewissen Sephiroth gekillt und Rufus wurde der neue Präsident.. na ja.. jedenfalls sucht ihr jetzt nach diesem Sephiroth!.. so.. das war ne grobe Zusammenfassung... « Jetzt waren alle mehr oder weniger baff. »Wie.. woher... woher.. weißt du.. das?« Stammelte Barret. »Ich sag doch, ich bin so ne Art Seherin..« Kim grinste »Und? Gilt jetzt euer Wort?« Sie seufzten »Ja, klar..« »Cool! Danke!« Kim lachte auf. Sie hatte es geschafft. Noch wollte sie ihnen nicht mehr von ihrem wissen preisgeben, schließlich sollten sie noch froh sein, sie mitgenommen zu haben. »Ich kann euch sicher nützlich sein!« Versicherte Kim und sah sie lieb an. Die Truppe war wohl nicht so begeistert, aber das kam davon, wenn man sich auf alles einließ. Selber schuld! Nun sollte es erst so richtig losgehen. Denn nun gehörte sie zur Gruppe! Kapitel 5: Durch die Sümpfe --------------------------- Kapitel 5; Durch die Sümpfe! »Timorous antwortete, dass sie... diesen schwierigen Ort hinaufgegangen waren. "Aber", sagte er, "je weiter wir gehen, auf desto mehr Gefahren stoßen wir, woraufhin wir kehrt machten und wieder zurückgingen.« John Bunyan The Pilgrim's Progress »Danke noch mal! Und.. es tut mir Leid, das ich euch angelogen habe..« Kim sah Billy, Chole und Bill entschuldigend an. »Ist schon okay! Na ja.. du hast sicher deine Gründe gehabt.. aber wie wär's mit einer Vorhersage als Widergutmachung?« Schlug Billy vor. Kim grinste ihn an »Klar! Warum nicht? Also... hmm... ich sage vorher... dass wir uns in nicht alzulanger Zeit wiedersehen werden..« »Das ist eher unwahrscheinlich..« Meinte Cloud, der bereits einen Chocobo gefangen hatte. Billy konnte ihnen keine von der Farm geben, darum verkaufte er ihnen die Substanz Chocobo-Köder, mit der man Chocobos anlocken konnte. Momentan befanden sie sich auf der großen Rasenfläche vor der Farm und mühten sich ab, die gelben Vögel zu fangen. »Natürlich! Wenn ich es sage, dann schon!« Sagte Kim eitel und sah Cloud abschätzend an. Er schüttelte den Kopf und wandte sich ab. »Wieso willst du eigentlich mit denen mitkommen? Wenn du mich fragst, sind die nicht mehr ganz richtig im Kopf!« Flüsterte Chole Kim zu. Diese grinste »Na ja.. ich muss denen noch helfen...« Chole verschränkte die Arme hinter dem Kopf »Du bist viel zu nett..« Kim grinste noch breiter. Irgendwie genoss sie dieses aufsehen. Sie stand so gut wie nie im Mittelpunkt. Aber in Träumen war das ja meistens anders. »Du kannst mit bei mir auf den Chocobo, dann musst du dir nicht extra einen fangen!« bot ihr Tifa an. Kim nickte freudig »Au ja! Danke!« Dann wandte sie sich an Billy und seine Familie »So.. das heißt dann wohl Aufwidersehen..« Sie spürte eine leise Trauer in ihr aufsteigen und versuchte diese möglichst gut niederzukämpfen. »Ja.. Aufwidersehen..« Nickte ihr Billy zu. Chole sprang auf und ab »Wenn du wiederkommst, dann bin ich bestimmt auch schon so groß wie du!« Kim lächelte den Jungen an, der einen guten Kopf kleiner war als sie »Wir werden sehen!« »Sags mir Voraus!« »Nein.. das wär ja total öde!« Kim zwinkerte. »Na ja.. also.. dann.. mach's mal gut!« Verabschiedete sich Bill und sah dabei etwas unsicher drein. Kim lächelte ihn an »Bis dann, Bill« »Ach so.. bevor ich es vergesse! Wir haben dir einen Vorratsbeutel fertiggestellt!« Sagte Billy und hielt Kim einen roten Beutel hin, der ungefähr die Größe eines Medizinballs hatte. »Danke!« Sagte Kim schüchtern, eigentlich hätte sie das nicht für nötig gefunden, aber sie wollte es auch nicht ablehnen. Billy reichte ihr den Beutel, den sich Kim an ihren Gürtel festband. Er war schwerer als sie erwartet hatte. sie nickte der Familie noch einmal dankend zu und sah sich dann suchend um. »Hast du etwas vergessen?« Fragte Billy. Kim schüttelte den Kopf »Nein.. ich dachte nur, dass sich Nameless auch verabschiedet..« »Er war so traurig.. und hat sich irgendwo verkrochen..« Sagte Chole und legte den Kopf etwas schief »Ich habe noch nie von einem depressiven Chocobo gehört..« Kim lächelte matt »Warum sollten Tiere das nicht sein können?« Chole zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme hinter dem Kopf »Er wird es schon verkraften..« Kim nickte etwas niedergeschlagen und mühte sich dann hinter Tifa auf den Chocobo. »Pass auf dich auf..« Sagte Bill. Kim nickte und wollte noch etwas sagen, doch da ritten sie schon los- schneller als der Wind. Kim klammerte sich mit einem überraschten Schrei an Tifa. Erst hatte sie ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, aber schon bald fand sie den Ritt einfach nur gut. Es war fast wie Musikexpressfahren, nur etwas schneller. Sie drehte sich um, konnte den Hof aber nur noch als kleinen, schwarzen Punkt im Grünen erkennen. Die Sonne stand bereits im Zenit und knallte auf die Erde, doch ihre Strahlen reichten nicht aus, um den seichten Wind zu erwärmen. Die Chocobos rasten nur so über die Wiesen, über Steine und Stöcke. Kim sah ihrer Geschichte mit Fassung entgegen. Sie wusste ja was passieren würde. Vielleicht konnte sie es ja auch ändern.... »War das deine Familie?« Kim schrak auf. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Tifa sie ansprach. »Äh..?« Machte Kim, die nicht zugehört hatte. Tifa lachte etwas »War das eben deine Familie?« »Nein« Sagte Kim und sah zum Horizont »Sie haben mich aufgenommen, als ich mich verlaufen hatte..« »Verstehe.. woher kommst du denn?« Fragte Tifa, die deutlich Interesse in ihrer Stimme hatte. »Na ja.. öhm..« Kim überlegte einen Moment »Hab ich vergessen..« Sagte sie dann rasch. »Wieso vergessen?« Wollte Tifa wissen und trieb ihren Chocobo noch etwas an. »Na ja.. manche Dinge vergisst man halt.. Dinge.. die... an die man sich nicht erinnern will...« »Verstehe..« Sagte Tifa und schaute kurz, mit einem leisen Seufzer in den Himmel, bevor sie sich wieder auf das Reiten konzentrierte. »Ist dir denn etwas schlimmes passiert? Etwas an das du nicht denken willst?« »Na ja.. man durchlebt so allerhand schreckliches... aber es gibt immer etwas noch schlimmeres.. das sagt man doch immer.. oder etwa nicht?« Darauf antwortete Tifa nicht. Kim sah wieder über die Schulter. Der Hof war vollkommen verschwunden. Mit einem hm drehte sie ihren Kopf wieder nach vorne und sah über die weite, grüne Wiese, bis zum Horizont, wo sich eine Gebirgskette in den Himmel erhob. Sie löste eine Hand von Tifas Taille und holte die Substanz aus ihrer Hosentasche. Sie wusste was für eine es war. Aber diese war anders. Etwas ganz besonderes. Sie hatte ein Geheimnis, nur wusste Kim noch nicht welches. Sie sah die Substanz genauer an und vernahm etwas, was tief in dem inneren der Substanz war. Etwas mächtiges, heiliges... etwas... furchterregendes.. und fremdes... Sie sah noch näher hin. Machte die Augen zu schlitzen und versuchte so in das innere des Steins zu sehen. Und tatsächlich konnte sie etwas sehen. Etwas was tief im innern der Substanz schlief. Sich nur flüchtig bewegte und grollend atmete. Sie schauderte, konnte den Blick aber nicht von der Substanz lösen. Das.. Etwas... fing an sich mehr zu regen, scharrte mit scharfen Krallen auf einen nichtvorhandenen Boden, bis es schließlich vollständig erwachte. Es sah Kim an. Mit einem starren, weisen Blick. Ebenso gut hätte es Kim auch gleich mit seinen Klauen aufspießen können. Kim starrte es an. Und es starrte einfach nur zurück. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen und sie spürte wie ihr der Schweiß von der Stirn zu rinnen begann. Kim wollte die Substanz zurückstecken, konnte es aber nicht. Das Wesen im innern der Substanz brüllte mit einem mal auf und ein brennender Schmerz schoss in Kims Handfläche. Mit einem Schrei ließ sie die Substanz los, die sofort aus ihrem Blickfeld verschwunden war. »STOP!« Schrie Kim durch einen Schleier vor ihren Augen. Der Schmerz befiel nun die ganze Hand und zog sich sogar noch etwas höher in den Arm. Tifa riss an den Zügeln, woraufhin der Chocobo schrill aufschreite. Kim ließ Tifa los und sprang. Sie schrie kurz auf und landete dann hart auf dem Boden. Sie überschlug sich ein paar mal, schlug sich dabei Knie und Ellenbogen auf und kam schließlich auf dem Bauch zum stillstand. Zum Glück war der Chocobo nicht mehr so schnell gewesen, sonst hätte sich Kim garantiert alle Knochen gebrochen. Einen Moment konnte Kim nichts sehen und kaum Atmen. Sie war sogar nahe daran, das Bewusstsein zu verlieren. Zitternd hievte sie sich in die Höhe und wankte zurück. Alles drehte sich um sie und sie hatte das ungute Gefühl sich übergeben zu müssen. Sie stolperte über einen Stein und wäre erneut gefallen, hatte sie nicht jemand abgefangen. »BEIM HEILIGEBN CHOCOBO! WAS IST IN DICH GEFAHREN?!« Brüllte Cloud und zog Kim unsanft auf die Beine. Kim, die das Gebrülle nicht wirklich wahrnahm, stammelte »Die.. die.. Substanz... holen..« Sie wollte weitertaumeln, aber Cloud hielt sie fest. »Und schon macht sie uns ärger!« Knurrte Barret und verschränkte die Arme. »Nicht so grob Cloud!« Sagte Aeris erschrocken und nahm ihm Kim ab. »Alles Okay? Zeig mal her!« Sagte sie und untersuchte Kims Schürfwunden. »Die.. die Substanz!« Stammelte Kim, dieses mal lauter. »Was denn für eine gottverdammte Substanz?« bellte Barret. »Die hier!« Sagte Red und deutete mit den Kopf auf Nameless, der die Substanz im Schnabel hatte. »Was? Die Substanz? Und wo kommt der Vogel her?« Fragte Barret forsch und hebte den silbernen Chocobo hoch. Nameless fiepste und deutete mit dem Flügelchen auf Kims Proviantbeutel, welches bei dem Sprung aufgegangen war und allen Inhalt verstreut hatte. »Das nenn ich mal einen Intelligenten Chocobo..« Sagte Barret verblüfft und sah den Beutel an. Nameless hatte sich in ihm versteckt gehabt und war bei Kims Sprung mit Essen und Trinken rausgefallen. Kim saß inzwischen auf dem Boden, während Aeris und Tifa sie genaustens besahen. Barett lies den kleinen Chocobo los und Cloud nahm die Substanz an sich. Er sah sie einen Moment lang an und fragte dann ernst »Woher hast du das?« »Aber das war doch, als du und...« Kim besann sich im letzten Augenblick und sah ratlos drein. Cloud hob eine Augenbraue »Ich? Ich und.. wer? Wie jetzt?« »Oh.. vergiss es.. ich habe wohl Unsinn geplappert... bin ja auf den Kopf gefallen.. also..« Kim grinste unschuldig »Die habe ich gefunden..« »Und wo?« »Weiß ich nicht mehr..« Sagte sie stur und streckte die Hand aus »Darf ich sie bitte wiederhaben?« »Klar« Sagte Cloud und wollte ihr die Substanz wiedergeben, als er plötzlich in der Bewegung stockte und nach Kims Handgelenk packte. »Du hast dich verbrannt..« Sagte er und sah auf die Verbrennung auf Kims Handinnenfläche. »Oh.. das.. das ist mir gar nicht aufgefallen..« Nuschelte Kim, die nun wieder einen pochenden Schmerz in der hand spürte. In der hand hatte sie die Substanz gehabt. Cloud legte die Substanz kurz ab, holte Verband aus seiner Tasche und wickelte etwas davon um Kims Hand. Kim sah auf den verband »Äh.. d- danke..« Unsicher lächelte sie Cloud an, dieser reichte ihr die Substanz, die sie sofort wegsteckte. »Pass gut darauf auf..« Befahl ihr Cloud. Sie nickte heftig und sah Aeris und Tifa an »Danke« Die beiden Frauen lächelten und halfen ihr auf. Kims Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Stumm sah sie in die Runde und flüsterte ein verlegenes »Entschuldigung« Die Anderen winkten ab. Kims Blick wanderte nun zu Nameless, der vor ihr stand und sie vorwurfsvoll ansah. »Was machst du hier? Du solltest doch bei Billy bleiben..« Sagte Kim etwas böse. Der Chocobo sprang an ihr hoch. »Ist jetzt auch egal.. nimm ihn mit.. oder setz ihn aus.. wir haben keine Zeit um noch mal zurückzureiten« Sagte Cloud geradeheraus. Kim seufzte, nahm Nameless auf den Arm und kletterte hinter Tifa auf den Chocobo. Den Proviantbeutel ließ sie wo er war, sie hatte keine Zeit noch alles aufzusammeln. Sie ritten weiter. Am Horizont tauchten allmählich die Sümpfe auf. Kim gähnte. Das alles hatte doch mehr an ihren Kräften gezehrt, als sie gedacht hatte. ihr ganzer Körper tat weh. Aber am meisten ihre Hand. Wieso hatte die Substanz so reagiert? Hatte Kim etwas falsch gemacht? Und wieso zur Hölle tat das so weh? Im Traum tat nie etwas weh! Zumindest nicht körperlich! Und wenn es mal doch sein sollte, dann war es nicht so.. so real! Kim drückte Nameless etwas fester an sich, lehnte den Kopf gegen Tifas Rücken, die nichts dagegen zu haben schien und schloss die Augen. Sie verstand nun gar nichts mehr. Nichts mehr. Nicht das geringste... Kim wachte erst auf, als Nameless ihr an einer Haarsträne zog. »Nameless.... was soll das?« Fragte Kim noch im Halbschlaf. Der Chocobo streckte einen Flügel nach vorne und zeigte zum Horizont. »Ja.. na und?« Fragte Kim, etwas missgelaunt, weil sie gerade so gut geschlafen hatte. sie befand sich immer noch auf den Rücken des Chocobos. Aber es fehlte etwas. Oder eher gesagt; Jemand. Kim traf es wie ein Vorschlaghammer, als sie merkte, dass alle weg waren. Die Chocobos waren weg und ihre Reiter auch! Nur sie war noch da! »WAS?! NAMELESS!! WARUM HAST DU MICH NICHT EHER GEWECKT?!« Schrie sie den kleinen Chocobo an, der sich duckte und mit einem pieps daraufhin weißte, dass er es versucht hatte. Kim sprang von dem Rücken des Chocobos, der sofort auf und davon lief. Nameless plumpste neben sie und kreischte hektisch auf. Auch Kim schrei auf. Der Boden unter ihren Füßen war nass und sie versank langsam aber sicher in ihm! Sie war im Sumpf! Wie konnten sie ihr das nur antun?! Wussten Cloud und Co. denn nicht, dass in diesem Moor Riesenschlangen lebten?! Wollten sie Kim etwa umbringen?! Nein, da musste etwas anderes dahinter stecken. Selbst wenn Cloud und Barret kühl waren, dass würden sie dann doch nicht tun und außerdem hätten Tifa und Aeris etwas dagegen gehabt. Kim griff nach Nameless und nahm ihn auf dem Arm. Der Vogel war zu klein, um lange durch diesen Sumpf zu laufen. Der Chocobo fiepste laut und zeigte wieder zum Horizont. Kim machte die Augen zu schlitzen und erhoffte sich, so etwas mehr erkennen zu können. Und tatsächlich. Dort, in der ferne, waren zwei Schatten zu sehen. Der eine war groß und lang- Eine Midgarschlange! Der andere war viel kleiner und trug ein gewaltiges Schwert- Cloud! Sie kämpften. Kim musste sich beeilen. Sie rannte los. Der Sumpf machte es ihr unglaublich schwer voran zu kommen, aber sie gab nicht auf. Ihr Atem ging schnell und ihr Herz drohte zu zerspringen. Die Kampfstelle kam unaufhaltsam näher und bald konnte sie alles genau erkennen. Die Schlange glich einer Kobra, nur war dieses Exemplar gigantisch. Ein riesiges Tier, dass vor allem schnell und tödlich war. Cloud war mehr mit ausweichen als mit kämpfen beschäftigt. Die Schlange schnappte nach ihm, aber auch er war nicht gerade langsam, trotz seines Schwertes. Doch lange würde er das nicht mehr aushalten. Was sollte Kim nur tun? Sie konnte nicht kämpfen. Außerdem hatte sie keine Waffe oder etwas ähnliches. »CLOUD!« Schrie sie aus Leibeskräften, als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt war. Das war das falscheste, was sie in dieser Situation tun konnte! Abgelenkt, durch Kims Rufen drehte Cloud den Kopf in ihre Richtung, während die Schlange ihre Chance witterte und wieder angriff. »VORSICHT!« brüllte Kim und gestikulierte wild mit den Armen. Im letzten Moment erkannte der Söldner seine Missliege Lage und sprang zur Seite, um nicht von den gewaltigen Zähnen des Monsters zerrissen zu werden. Dabei erwischte ihn das Tier allerdings und verletzte ihm am Bein. Dazu kam, dass er seine Waffe verlor und das die Schlange alles andere als dumm war. Sie stieß das Schwert mit der Schwanzspitze noch weiter weg. Kim sah hysterisch zu, wie die Schlange wieder ihr Maul aufriss, während Cloud noch dabei war, sich aufzurappeln. Sie rannte weiter, entdeckte einen Faustgroßen Stein auf den Boden, setzte Nameless ab und nahm den Stein. Kurz vor der Schlange blieb sie stehen und schrie so laut sie konnte »HEY! DU!!! JA, ICH REDE MIT DIR, DU ZU GROß GERATENER ZAHNSTOCHER EINER SCHLANGE!!!« Mit aller Kraft warf sie den Stein und traf sogar, aber das machte der Schlange nichts aus. Es musste sie nicht einmal gekitzelt haben. Wenigstens hatten ihre Rufe die Aufmerksamkeit des Monsters auf sich gelenkt. Die Schlange sah zornig zu Kim runter, die für sie so etwas wie eine lästige Fliege sein musste und wandte sich nun ihr zu. Cloud hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und sah Kim an »LAUF!« Er hastete zu seiner Waffe, dabei beachtete er seine Wunde überhauptnicht. Kim hatte keine Zeit ihn zu bewundern, sie machte wie ihr geheißen und rannte los. Die Schlange zischelte laut und schlängelte ihr nach. Sie war schnell. Schneller als Kim es sein konnte. Kim stolperte weiter. Der Sumpf machte ihre Schritte schwerer und sie wäre ein paar mal fast hingefallen, konnte sich aber noch so gerade abfangen. Ein rascher Blick über die Schulter verriet ihr, dass die Schlange aufholte. Kim rannte noch etwas schneller und verlor nun gänzlich ihr Gleichgewicht. Sie sang tief in das Moor ein, wollte sich wieder aufrappeln, als sie merkte, wie der Schatten des Monsters über ihr lag. Sie drehte sich auf den Rücken und starrte geschockt zu dem gewaltigen Wesen hoch. Sie war wie gelähmt. Ihr Körper gehorchte ihr einfach nicht mehr. Die Schlange riss das Maul auf und schoss auf Kim nieder. Kim kniff die Augen zu. Nein!, Dachte sie, in einem Traum kann man nicht sterben! Ein lautes Zischen ertönte. Kim riss die Augen auf und sah, wie die Schlange zurückschreckte, geblendet von dem Licht der Substanz, das hell aus ihrer Hosentasche strahlte. Kim schrie auf. Es brannte. Wie vor einigen Stunden, als sie dieses.. Etwas in der Substanz gesehen hatte. Ihre Hose und ihre Haut wurden angesengt. Schnell griff Kim mit ihrer bereits Verbundenen Hand in die Tasche und zog die Substanz raus, die sie dann tief ins Moor steckte ohne sie jedoch loszulassen. Der brennende Schmerz ließ nach und als sie den Stein wieder rauszog, hatte dieser aufgehört zu strahlen. Kim keuchte. Ihre Aufmerksamkeit hatte sich sofort wieder der Schlange zugewandt, die immer noch schrie und tobte. Ihr ganzer Körper wand sich und ganz automatisch- in rasender Wut- schnellte ihr weit aufgerissenes Maul wieder auf Kim nieder. Kim reagierte schnell- fast ohne zu denken, sondern mehr aus Überlebensinstinkt heraus. Sie nahm all ihre restliche Kraft und sprang zur Seite. Die Schlange verfehlte sie und biss ins Moorwasser. Blitzschnell war ihr Kopf wieder in der Höhe und sie brüllte laut und enttäuscht auf. Jetzt konnte Kim nicht mehr ausweichen und ihr letztes Stündlein hätte geschlagen, wäre in diesem Moment nicht Cloud wieder aufgetaucht und hätte sich mit einem Kampfschrei auf das Monster gestürzt. Er sprang auf den Körper des riesigen Geschöpfes und versenkte sein Schwert tief in das Fleisch. Die Schlange kreischte auf und versuchte Cloud abzuschütteln, der sich aber an seinem Schwert festhielt. Cloud sprang ab und riss sein Schwert mit, was der Schlange eine tiefe, lange Wunde zufügte, sie aber nicht tötete. Das Monster riss sein Maul auf und jaulte laut. Cloud wollte wieder angreifen, bekam aber einen derben Stoß von dem Schwanz der Schlange vor die Rippen, der ihn zurückschleuderte. Der Himmel verfinsterte sich und plötzlich zuckte ein gleißender Blitzstrahl aus den Wolken und bohrte sich in die Wunde der Schlange. Das Tier kreischte auf, während der Blitz durch ihren ganzen Körper zuckte. Das Ungetüm fiel zu Boden und blieb reglos liegen. Dann herrschte Stille. Kim sah sich zitternd um. Von wo war der Blitz gekommen? Cloud rappelte sich auf und legte sich eine Hand auf seine Brust »Red! Ein Glück!« Kim drehte den Kopf nach rechts. Red kam auf sie zugetrottet und blieb vor ihnen stehen. Auf seinem Rücken sitzte Nameless. »Der Kleine hier hat mir den Weg gezeigt.. ein Glück, dass ich noch einen Blitzzauber ausführen konnte..« Sagte Red, etwas angeschlagen. Er hatte anscheinend auch schon einen Kampf hinter sich, da von einer Wunde an seinem Schädel blut tropfte. »Diese Mistviecher..« Sagte Cloud und sah den toten Körper der Schlange an, dann wandte er sich an Kim »Wieso bist du zu mir gekommen? Du hättest sterben können!« »Ja.. aber.. ich..« Fing Kim an und sah zu ihm hoch. »Kein aber! Das war sehr dumm! Und noch dazu hast du mir den Kampf schwerer gemacht!« »Was? Aber ich.. ich wollte dir helfen!« »Dann lass es in Zukunft!« Kim wollte noch ein Wiederwort geben, aber dann sah sie wütend weg. »Cloud... sie wusste doch nicht was passiert war..« Sagte Red und sah den Söldner an, dieser sah stumm zurück. »Na ist doch klar! Ihr wolltet mich loswerden und seit abgehauen! Dabei haben euch diese Viecher angegriffen!« Entgegnete Kim wütend und stand auf. »Ach was! Ich dachte du seihst eine Prophetin! Aber das weißte nicht, was?!« knurrte Cloud böse. Kim sah ihn verletzt an. Wie konnte er nur so gemein sein?! Sie hatte sich ihn immer ganz anders vorgestellt, zumal er im Spiel auch nicht so ist! »Nein! Das war nicht so! Und du sei nicht so kühl!« Sagte Red zu Cloud, der sich dann wegdrehte. Das seltsame Geschöpf wandte sich dann Kim zu »Wir sind durch den Sumpf geritten, als diese Viecher uns angegriffen haben.. wir haben uns dabei verloren.. ich schätze mal, dass Tifa von dem Chocobo abgesprungen ist, um eine Schlange von dir abzuwehren... und der Chocobo ist mit dir weiter geritten..« »das hätte ich doch merken müssen!« »Nicht unbedingt.. dein Schlaf scheint ja sehr fest zu sein..« Kim sagte nichts dazu, sondern sah beleidigt weg. »Lasst uns die Anderen suchen gehen!« Schlug Red vor und ging voraus. Cloud und Kim folgten ihm wortlos. Kim schlug sich in Gedanken selbst für ihre Dummheit. Sie hätte bei Billy und Bill auf der Farm bleiben sollen. Aber jetzt war sie hier und konnte es nicht mehr ändern, also musste sie das Beste daraus machen. Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in ein Blutrot. Mit Mühseligen Schritten wateten Kim, Cloud und Red durch das Moor. Von den Anderen war nichts zu sehen. Kim hoffte nur, ihnen war nichts passiert. Eines verstand sie nicht. Das alles war nicht im Spiel passiert. Aber es war vermutlich nur eine kleine, unbedeutende Abschweifung. Mit einem Seitenblick fixierte sie Cloud. Wieso musste gerade er, den sie so toll fand, so ein.. so ein Blödmann sein?! Überhaupt passte ihr hier so einiges nicht! Wenn sie konnte, würde sie das ändern! Es war schließlich ihr Traum! Zumindest klammerte sie sich noch an die Bruchstücke ihres Glaubens, dass dies alles nicht real war. Aber langsam fing sie an daran zu zweifeln. Sie konnte es nicht logisch erklären. Aber die Welt war voll von Geheimnissen. Kim seufzte tief und sah wieder geradeaus, wo sie eine weitere tote Schlange und Barret erspähte. Schnell rannten sie zu ihm. Er saß auf dem Körper der Schlange und sah grinsend zu ihnen runter »Na? Probleme mit den Tierchen gehabt?« »Nicht im geringsten!« Meinte Cloud und sah zu ihm hoch »Warum sitzt du denn da oben?« »Na ja.. ich wusste nicht wohin ich gehen sollte um euch zu suchen, da habe ich es für eine gute Idee gehalten, hier zu warten..« Barret kratzte sich am Hinterkopf und sprang von dem Körper. »Hey.. du kannst ja richtig Intelligent sein..« Lobte Cloud und Barret baute sich vor ihm auf »Dachtest du etwa, ich sei doof?« »Nein.. natürlich nicht!« Versicherte der Söldner, hatte allerdings Ironie in seiner Stimme, doch Barret schien das nicht gemerkt zu haben. »Oho! Sieh an... unsere kleine Prophetin....« Kim sah ihn lauernd an »Ja? Und?« »Nichts!« Sie gab Barret einen Wink und sah zum Horizont, wo die Berge waren, durch die eine Höhle führte und in der sie den Turks begegnen würden. »Wir bekommen besuch!« Kim zeigte zu zwei Schatten, die auf sie zugingen. Das mussten Aeris und Tifa sein. »Hey! Da sind ja die Mädels!« Sagte Barret und grinste. »Komm... wir gehen ihnen entgegen!« Sagte Cloud und sie gingen auf Aeris und Tifa zu. »Hallo! Habt ihr uns vermisst?« Fragte Aeris, als sie aufeinander stießen. Die Sonne war nun untergegangen und die Berge waren nicht mehr fern. Die beiden hatten anscheinend hart gekämpft, aber waren immer noch topfit. Sie hatten eine tolle Kondition, fand Kim. Sie waren halt richtige Powerfrauen. »Na klar! Es sieht so aus, als wären wir wieder komplett! Lasst uns weiter gehen!« Sagte Cloud und zeigte zu den Bergen »Dahinten hin.. da geht's hier endlich raus..« »Gut.. ich hab die Schnauze gestrichen voll von diesem Sumpf!« Schnaubte Barret und ging vor, die anderen folgten. »Geht's dir gut?« Fragte Tifa Kim und musterte sie. »Ja!« Sagte Kim. Tifa sah auf ihre Hand »Der Verband ist verbrannt!« »na ja...« Kim sah auch auf ihre Hand. Der Verband war wirklich verbrannt, genau wie die haut darunter. Rasch sah sie weg. Es sah nicht gerade schön aus. Sie hoffte nur, das verheilte wieder. »Zeig her!« Tifa nahm die Hand, wickelte den Verband ab und sah sich die haut an. »Aeris?« Aeris ging zu Tifa »Ja?« »Hast du etwas zum verbinden?« Aeris sah auch auf Kims Hand und holte rasch noch etwas Verband aus ihrer Tasche, womit sie dann Kims Hand neu verband. Den alten Verband schmissen sie weg. »war das wieder diese Substanz, ja?« Wollte Aeris wissen. Kim nickte langsam. Tifa sah sie besorgt an »Du solltest sie wegschmeißen!« »Nein!« Stieß Kim aus. Sie hatte das Gefühl, die Substanz noch zu brauchen. »Na gut.. dann behalt sie halt..« Seufzte Tifa und schüttelte verständnislos den Kopf. Vor dem Höhleneingang bleiben sie stehen. Kim sah zu den schwarzen Bergen hoch. Sie waren steil und unüberwindlich. Die Höhle war nicht finster, da sie mit Fackeln ausgestattet war. Kim und die Anderen gingen rein und durchquerten sie. Kim hechtete zu Cloud vor »Ähm...« Cloud sah sie fragend an, und sein Blick war zur Abwechslung mal nicht kühl gestimmt. »Da gibt es etwas, was ihr wissen solltet..« »Ach ja?« »Ja.. im nächsten Höhlenabschnitt warten Elena, Rude und Tseng von den Turks auf euch..« »Soso.. wirklich?« Cloud sah sie ungläubig an. Kim nickte heftig »Willst du meine Fähigkeiten als Prophetin in frage stellen?« Der Söldner schmunzelte, sagte aber nichts, sondern ging weiter. Kim verstand den Typen nicht. Eben war er noch total kühl und gemein zu ihr, und jetzt war er wieder ganz anders drauf. Na ja, auf alle fälle würde er gleich schon sehen, dass Kim recht hatte. Und das hatte sie auch. Ganz wie sie es gesagt hatte, tauchte im nächsten Höhlenabschnitt Elena auf. Bevor diese auch nur einen Ton sagen konnte, sagte Cloud, ohne auch nur einmal hinzusehen »Hallo Elena von den Turks.. wo hast du Tseng und Rude gelassen?« Kim unterdrückte ein lachen, als sie Elenas verwirrten und überraschten Blick sah. Barret, Red, Aeris und Tifa, die nichts davon wussten, sahen verblüfft drein. »Wie jetzt? Woher weißt du das?« Fragte Elena perplex und sah Cloud an, dieser sah zurück »Tja.. ich weiß es halt..« Kim lachte in sich hinein. Sie mochte es ja, verwirrte Leute zu sehen. Und Elena war durch und durch verwirrt. »Ja.. aber.. Hey.. das ist jetzt aber.. also..« Stammelte Elena und Rude und Tseng tauchten auf. »Elena, spar dir das Theater..« Sagte Tseng. Elena sah ihn an »Na- natürlich..« Kim kicherte. »Aha.. ihr seit auch aus euren Löchern gekrochen!« Sagte Barret und zielte auf Tseng. Aeris legte eine Hand auf seine Waffe »Lass das! Das bringt es nicht.. was wollt ihr?« »Oh... Aeris... du? Freut mich dich wiederzusehen« Sagte Tseng und sah sie an. »Ich mich aber nicht, dich wiederzusehen!« zischte die junge Frau. Der Turk schmunzelte. »Also.. was wollt ihr?« »Tja.. ihr steht uns absolut im Weg bei der Ergreifung Sephiroths.. aber wenn wir erst mal-« »Ja ja.. in Junon sind...« Unterbrach Kim vorlaut Elena und sah sie giftig an. Diese sah noch verwirrter zurück als vorher »Woher..?« »Ein neues Mitglied?« Fragte Tseng und sah Kim kühl an. Kim sah giftig zurück und fauchte »Siehste doch!« »Kim..!« Ermahnte sie Cloud leise und sah zu Tseng »was hat dich das zu interessieren wer in unserer Gruppe ist?« »Oh.. eine ganze Menge.. da wir euch ausschalten sollen..« »Oho! Ihr wollt einen Kampf? Gut! Könnt ihr haben!« Barret zielte wieder auf Tseng, dieser sah ihn abfällig an »Nein! Nicht jetzt..« »Bist ja nur zu feige!« Fauchte Barret und nahm seine Waffe runter. Tseng lachte »Wenn du meinst... wir haben halt noch wichtigerer Sachen zu erledigen, als euch kleine Fische fertig zu machen..« »Was? Kleine Fische.. püh.. wir sind große Haie!« Knurrte Barret und wollte sich auf Tseng stürzen, doch Tifa hielt ihn zurück. Der Turk lachte wieder »Meine Güte.. seit ihr Lahm.. aber na ja.. wir sehen uns noch mal wieder und dann bekommt ihr keine Gnadenfrist mehr... kommt ihr? Elena, Rude?« die beiden anderen Turks nickten. »Ach ja.. bevor ich es vergesse.. Reno-« »Wollte dich sehen Cloud, um dir die Wunden heimzuzahlen, die du ihm zugefügt hast..« Vervollständigte Kim den Satz und sah Rude hämisch an. Endlich konnte sie ihr Wissen mal so richtig auskosten. Rude schürzte die Lippen, drehte sich um und ging. Elena tat es ihm gleich, aber nicht, ohne die Gruppe noch mal anzusehen. »Ein interessantes Kind.. wirklich.. sehr interessant..« Sagte Tseng und sah grinsend auf Kim hinab, dann wandte er sich an Aeris »Bis bald Aeris..« Damit ging er ebenfalls. »Bäh! Blödmann!« Kim streckte ihm die Zunge raus, nachdem er bereits verschwunden war. Cloud riss sie herum »Bist du verrückt?« »Ab.. Aber wieso denn?« »Durch dein vorlautes Verhalten und dem was du von dir gegeben hast, sind die Turks aufmerksam auf dich geworden! Was meinst du, wie lange es dauert, bis die Shinra hinter dir her sind?« »Ach die.. die sind doch zu doof um eine Banane zu schälen..« gab Kim zurück. »UNTERSCHÄTZ SIE BLOß NICHT!« Herrschte Cloud sie an, woraufhin Kim zusammenzuckte und ihn erschrocken ansah. Cloud ließ sie los und ging mit einem Ruck weiter. Kim sah ihm trotzig nach. »Ach komm schon.. er meint es nicht böse..« Sagte Tifa leise und lächelte Kim an, diese merkte wie die Trotztrauer in ihr aufstieg. »Er kann nur mit mir schimpfen.. der hasst mich doch..« »Ach was! Er hasst dich nicht! Das tut keiner von uns.. aber.. du bist noch so jung.. deswegen machen wir uns um dich sorgen.. verstehst du das?« Kim sah Tifa an. Sie merkte, wie ihr Tränen in die Augen schossen und ging schnell weiter. Die Anderen folgten ihr und Cloud. Kim drückte Nameless an sich. Sie mochte nicht mehr hier sein. Sie fing an das ganze zu hassen. War sie etwa das kleine Nesthäkchen der Gruppe? Das wollte sie nicht! Sie war auch stark und konnte sich allein verteidigen! Und diese Shinras würden ihr erstrecht nichts tun können! Sie würde es ihnen schon noch beweisen! Das schwor sie sich, als sie die Höhle verließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)