Final Fantasy Two Realistics von Rikku_Nox (Part 1-5) ================================================================================ Kapitel 5: Durch die Sümpfe --------------------------- Kapitel 5; Durch die Sümpfe! »Timorous antwortete, dass sie... diesen schwierigen Ort hinaufgegangen waren. "Aber", sagte er, "je weiter wir gehen, auf desto mehr Gefahren stoßen wir, woraufhin wir kehrt machten und wieder zurückgingen.« John Bunyan The Pilgrim's Progress »Danke noch mal! Und.. es tut mir Leid, das ich euch angelogen habe..« Kim sah Billy, Chole und Bill entschuldigend an. »Ist schon okay! Na ja.. du hast sicher deine Gründe gehabt.. aber wie wär's mit einer Vorhersage als Widergutmachung?« Schlug Billy vor. Kim grinste ihn an »Klar! Warum nicht? Also... hmm... ich sage vorher... dass wir uns in nicht alzulanger Zeit wiedersehen werden..« »Das ist eher unwahrscheinlich..« Meinte Cloud, der bereits einen Chocobo gefangen hatte. Billy konnte ihnen keine von der Farm geben, darum verkaufte er ihnen die Substanz Chocobo-Köder, mit der man Chocobos anlocken konnte. Momentan befanden sie sich auf der großen Rasenfläche vor der Farm und mühten sich ab, die gelben Vögel zu fangen. »Natürlich! Wenn ich es sage, dann schon!« Sagte Kim eitel und sah Cloud abschätzend an. Er schüttelte den Kopf und wandte sich ab. »Wieso willst du eigentlich mit denen mitkommen? Wenn du mich fragst, sind die nicht mehr ganz richtig im Kopf!« Flüsterte Chole Kim zu. Diese grinste »Na ja.. ich muss denen noch helfen...« Chole verschränkte die Arme hinter dem Kopf »Du bist viel zu nett..« Kim grinste noch breiter. Irgendwie genoss sie dieses aufsehen. Sie stand so gut wie nie im Mittelpunkt. Aber in Träumen war das ja meistens anders. »Du kannst mit bei mir auf den Chocobo, dann musst du dir nicht extra einen fangen!« bot ihr Tifa an. Kim nickte freudig »Au ja! Danke!« Dann wandte sie sich an Billy und seine Familie »So.. das heißt dann wohl Aufwidersehen..« Sie spürte eine leise Trauer in ihr aufsteigen und versuchte diese möglichst gut niederzukämpfen. »Ja.. Aufwidersehen..« Nickte ihr Billy zu. Chole sprang auf und ab »Wenn du wiederkommst, dann bin ich bestimmt auch schon so groß wie du!« Kim lächelte den Jungen an, der einen guten Kopf kleiner war als sie »Wir werden sehen!« »Sags mir Voraus!« »Nein.. das wär ja total öde!« Kim zwinkerte. »Na ja.. also.. dann.. mach's mal gut!« Verabschiedete sich Bill und sah dabei etwas unsicher drein. Kim lächelte ihn an »Bis dann, Bill« »Ach so.. bevor ich es vergesse! Wir haben dir einen Vorratsbeutel fertiggestellt!« Sagte Billy und hielt Kim einen roten Beutel hin, der ungefähr die Größe eines Medizinballs hatte. »Danke!« Sagte Kim schüchtern, eigentlich hätte sie das nicht für nötig gefunden, aber sie wollte es auch nicht ablehnen. Billy reichte ihr den Beutel, den sich Kim an ihren Gürtel festband. Er war schwerer als sie erwartet hatte. sie nickte der Familie noch einmal dankend zu und sah sich dann suchend um. »Hast du etwas vergessen?« Fragte Billy. Kim schüttelte den Kopf »Nein.. ich dachte nur, dass sich Nameless auch verabschiedet..« »Er war so traurig.. und hat sich irgendwo verkrochen..« Sagte Chole und legte den Kopf etwas schief »Ich habe noch nie von einem depressiven Chocobo gehört..« Kim lächelte matt »Warum sollten Tiere das nicht sein können?« Chole zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme hinter dem Kopf »Er wird es schon verkraften..« Kim nickte etwas niedergeschlagen und mühte sich dann hinter Tifa auf den Chocobo. »Pass auf dich auf..« Sagte Bill. Kim nickte und wollte noch etwas sagen, doch da ritten sie schon los- schneller als der Wind. Kim klammerte sich mit einem überraschten Schrei an Tifa. Erst hatte sie ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, aber schon bald fand sie den Ritt einfach nur gut. Es war fast wie Musikexpressfahren, nur etwas schneller. Sie drehte sich um, konnte den Hof aber nur noch als kleinen, schwarzen Punkt im Grünen erkennen. Die Sonne stand bereits im Zenit und knallte auf die Erde, doch ihre Strahlen reichten nicht aus, um den seichten Wind zu erwärmen. Die Chocobos rasten nur so über die Wiesen, über Steine und Stöcke. Kim sah ihrer Geschichte mit Fassung entgegen. Sie wusste ja was passieren würde. Vielleicht konnte sie es ja auch ändern.... »War das deine Familie?« Kim schrak auf. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Tifa sie ansprach. »Äh..?« Machte Kim, die nicht zugehört hatte. Tifa lachte etwas »War das eben deine Familie?« »Nein« Sagte Kim und sah zum Horizont »Sie haben mich aufgenommen, als ich mich verlaufen hatte..« »Verstehe.. woher kommst du denn?« Fragte Tifa, die deutlich Interesse in ihrer Stimme hatte. »Na ja.. öhm..« Kim überlegte einen Moment »Hab ich vergessen..« Sagte sie dann rasch. »Wieso vergessen?« Wollte Tifa wissen und trieb ihren Chocobo noch etwas an. »Na ja.. manche Dinge vergisst man halt.. Dinge.. die... an die man sich nicht erinnern will...« »Verstehe..« Sagte Tifa und schaute kurz, mit einem leisen Seufzer in den Himmel, bevor sie sich wieder auf das Reiten konzentrierte. »Ist dir denn etwas schlimmes passiert? Etwas an das du nicht denken willst?« »Na ja.. man durchlebt so allerhand schreckliches... aber es gibt immer etwas noch schlimmeres.. das sagt man doch immer.. oder etwa nicht?« Darauf antwortete Tifa nicht. Kim sah wieder über die Schulter. Der Hof war vollkommen verschwunden. Mit einem hm drehte sie ihren Kopf wieder nach vorne und sah über die weite, grüne Wiese, bis zum Horizont, wo sich eine Gebirgskette in den Himmel erhob. Sie löste eine Hand von Tifas Taille und holte die Substanz aus ihrer Hosentasche. Sie wusste was für eine es war. Aber diese war anders. Etwas ganz besonderes. Sie hatte ein Geheimnis, nur wusste Kim noch nicht welches. Sie sah die Substanz genauer an und vernahm etwas, was tief in dem inneren der Substanz war. Etwas mächtiges, heiliges... etwas... furchterregendes.. und fremdes... Sie sah noch näher hin. Machte die Augen zu schlitzen und versuchte so in das innere des Steins zu sehen. Und tatsächlich konnte sie etwas sehen. Etwas was tief im innern der Substanz schlief. Sich nur flüchtig bewegte und grollend atmete. Sie schauderte, konnte den Blick aber nicht von der Substanz lösen. Das.. Etwas... fing an sich mehr zu regen, scharrte mit scharfen Krallen auf einen nichtvorhandenen Boden, bis es schließlich vollständig erwachte. Es sah Kim an. Mit einem starren, weisen Blick. Ebenso gut hätte es Kim auch gleich mit seinen Klauen aufspießen können. Kim starrte es an. Und es starrte einfach nur zurück. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen und sie spürte wie ihr der Schweiß von der Stirn zu rinnen begann. Kim wollte die Substanz zurückstecken, konnte es aber nicht. Das Wesen im innern der Substanz brüllte mit einem mal auf und ein brennender Schmerz schoss in Kims Handfläche. Mit einem Schrei ließ sie die Substanz los, die sofort aus ihrem Blickfeld verschwunden war. »STOP!« Schrie Kim durch einen Schleier vor ihren Augen. Der Schmerz befiel nun die ganze Hand und zog sich sogar noch etwas höher in den Arm. Tifa riss an den Zügeln, woraufhin der Chocobo schrill aufschreite. Kim ließ Tifa los und sprang. Sie schrie kurz auf und landete dann hart auf dem Boden. Sie überschlug sich ein paar mal, schlug sich dabei Knie und Ellenbogen auf und kam schließlich auf dem Bauch zum stillstand. Zum Glück war der Chocobo nicht mehr so schnell gewesen, sonst hätte sich Kim garantiert alle Knochen gebrochen. Einen Moment konnte Kim nichts sehen und kaum Atmen. Sie war sogar nahe daran, das Bewusstsein zu verlieren. Zitternd hievte sie sich in die Höhe und wankte zurück. Alles drehte sich um sie und sie hatte das ungute Gefühl sich übergeben zu müssen. Sie stolperte über einen Stein und wäre erneut gefallen, hatte sie nicht jemand abgefangen. »BEIM HEILIGEBN CHOCOBO! WAS IST IN DICH GEFAHREN?!« Brüllte Cloud und zog Kim unsanft auf die Beine. Kim, die das Gebrülle nicht wirklich wahrnahm, stammelte »Die.. die.. Substanz... holen..« Sie wollte weitertaumeln, aber Cloud hielt sie fest. »Und schon macht sie uns ärger!« Knurrte Barret und verschränkte die Arme. »Nicht so grob Cloud!« Sagte Aeris erschrocken und nahm ihm Kim ab. »Alles Okay? Zeig mal her!« Sagte sie und untersuchte Kims Schürfwunden. »Die.. die Substanz!« Stammelte Kim, dieses mal lauter. »Was denn für eine gottverdammte Substanz?« bellte Barret. »Die hier!« Sagte Red und deutete mit den Kopf auf Nameless, der die Substanz im Schnabel hatte. »Was? Die Substanz? Und wo kommt der Vogel her?« Fragte Barret forsch und hebte den silbernen Chocobo hoch. Nameless fiepste und deutete mit dem Flügelchen auf Kims Proviantbeutel, welches bei dem Sprung aufgegangen war und allen Inhalt verstreut hatte. »Das nenn ich mal einen Intelligenten Chocobo..« Sagte Barret verblüfft und sah den Beutel an. Nameless hatte sich in ihm versteckt gehabt und war bei Kims Sprung mit Essen und Trinken rausgefallen. Kim saß inzwischen auf dem Boden, während Aeris und Tifa sie genaustens besahen. Barett lies den kleinen Chocobo los und Cloud nahm die Substanz an sich. Er sah sie einen Moment lang an und fragte dann ernst »Woher hast du das?« »Aber das war doch, als du und...« Kim besann sich im letzten Augenblick und sah ratlos drein. Cloud hob eine Augenbraue »Ich? Ich und.. wer? Wie jetzt?« »Oh.. vergiss es.. ich habe wohl Unsinn geplappert... bin ja auf den Kopf gefallen.. also..« Kim grinste unschuldig »Die habe ich gefunden..« »Und wo?« »Weiß ich nicht mehr..« Sagte sie stur und streckte die Hand aus »Darf ich sie bitte wiederhaben?« »Klar« Sagte Cloud und wollte ihr die Substanz wiedergeben, als er plötzlich in der Bewegung stockte und nach Kims Handgelenk packte. »Du hast dich verbrannt..« Sagte er und sah auf die Verbrennung auf Kims Handinnenfläche. »Oh.. das.. das ist mir gar nicht aufgefallen..« Nuschelte Kim, die nun wieder einen pochenden Schmerz in der hand spürte. In der hand hatte sie die Substanz gehabt. Cloud legte die Substanz kurz ab, holte Verband aus seiner Tasche und wickelte etwas davon um Kims Hand. Kim sah auf den verband »Äh.. d- danke..« Unsicher lächelte sie Cloud an, dieser reichte ihr die Substanz, die sie sofort wegsteckte. »Pass gut darauf auf..« Befahl ihr Cloud. Sie nickte heftig und sah Aeris und Tifa an »Danke« Die beiden Frauen lächelten und halfen ihr auf. Kims Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Stumm sah sie in die Runde und flüsterte ein verlegenes »Entschuldigung« Die Anderen winkten ab. Kims Blick wanderte nun zu Nameless, der vor ihr stand und sie vorwurfsvoll ansah. »Was machst du hier? Du solltest doch bei Billy bleiben..« Sagte Kim etwas böse. Der Chocobo sprang an ihr hoch. »Ist jetzt auch egal.. nimm ihn mit.. oder setz ihn aus.. wir haben keine Zeit um noch mal zurückzureiten« Sagte Cloud geradeheraus. Kim seufzte, nahm Nameless auf den Arm und kletterte hinter Tifa auf den Chocobo. Den Proviantbeutel ließ sie wo er war, sie hatte keine Zeit noch alles aufzusammeln. Sie ritten weiter. Am Horizont tauchten allmählich die Sümpfe auf. Kim gähnte. Das alles hatte doch mehr an ihren Kräften gezehrt, als sie gedacht hatte. ihr ganzer Körper tat weh. Aber am meisten ihre Hand. Wieso hatte die Substanz so reagiert? Hatte Kim etwas falsch gemacht? Und wieso zur Hölle tat das so weh? Im Traum tat nie etwas weh! Zumindest nicht körperlich! Und wenn es mal doch sein sollte, dann war es nicht so.. so real! Kim drückte Nameless etwas fester an sich, lehnte den Kopf gegen Tifas Rücken, die nichts dagegen zu haben schien und schloss die Augen. Sie verstand nun gar nichts mehr. Nichts mehr. Nicht das geringste... Kim wachte erst auf, als Nameless ihr an einer Haarsträne zog. »Nameless.... was soll das?« Fragte Kim noch im Halbschlaf. Der Chocobo streckte einen Flügel nach vorne und zeigte zum Horizont. »Ja.. na und?« Fragte Kim, etwas missgelaunt, weil sie gerade so gut geschlafen hatte. sie befand sich immer noch auf den Rücken des Chocobos. Aber es fehlte etwas. Oder eher gesagt; Jemand. Kim traf es wie ein Vorschlaghammer, als sie merkte, dass alle weg waren. Die Chocobos waren weg und ihre Reiter auch! Nur sie war noch da! »WAS?! NAMELESS!! WARUM HAST DU MICH NICHT EHER GEWECKT?!« Schrie sie den kleinen Chocobo an, der sich duckte und mit einem pieps daraufhin weißte, dass er es versucht hatte. Kim sprang von dem Rücken des Chocobos, der sofort auf und davon lief. Nameless plumpste neben sie und kreischte hektisch auf. Auch Kim schrei auf. Der Boden unter ihren Füßen war nass und sie versank langsam aber sicher in ihm! Sie war im Sumpf! Wie konnten sie ihr das nur antun?! Wussten Cloud und Co. denn nicht, dass in diesem Moor Riesenschlangen lebten?! Wollten sie Kim etwa umbringen?! Nein, da musste etwas anderes dahinter stecken. Selbst wenn Cloud und Barret kühl waren, dass würden sie dann doch nicht tun und außerdem hätten Tifa und Aeris etwas dagegen gehabt. Kim griff nach Nameless und nahm ihn auf dem Arm. Der Vogel war zu klein, um lange durch diesen Sumpf zu laufen. Der Chocobo fiepste laut und zeigte wieder zum Horizont. Kim machte die Augen zu schlitzen und erhoffte sich, so etwas mehr erkennen zu können. Und tatsächlich. Dort, in der ferne, waren zwei Schatten zu sehen. Der eine war groß und lang- Eine Midgarschlange! Der andere war viel kleiner und trug ein gewaltiges Schwert- Cloud! Sie kämpften. Kim musste sich beeilen. Sie rannte los. Der Sumpf machte es ihr unglaublich schwer voran zu kommen, aber sie gab nicht auf. Ihr Atem ging schnell und ihr Herz drohte zu zerspringen. Die Kampfstelle kam unaufhaltsam näher und bald konnte sie alles genau erkennen. Die Schlange glich einer Kobra, nur war dieses Exemplar gigantisch. Ein riesiges Tier, dass vor allem schnell und tödlich war. Cloud war mehr mit ausweichen als mit kämpfen beschäftigt. Die Schlange schnappte nach ihm, aber auch er war nicht gerade langsam, trotz seines Schwertes. Doch lange würde er das nicht mehr aushalten. Was sollte Kim nur tun? Sie konnte nicht kämpfen. Außerdem hatte sie keine Waffe oder etwas ähnliches. »CLOUD!« Schrie sie aus Leibeskräften, als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt war. Das war das falscheste, was sie in dieser Situation tun konnte! Abgelenkt, durch Kims Rufen drehte Cloud den Kopf in ihre Richtung, während die Schlange ihre Chance witterte und wieder angriff. »VORSICHT!« brüllte Kim und gestikulierte wild mit den Armen. Im letzten Moment erkannte der Söldner seine Missliege Lage und sprang zur Seite, um nicht von den gewaltigen Zähnen des Monsters zerrissen zu werden. Dabei erwischte ihn das Tier allerdings und verletzte ihm am Bein. Dazu kam, dass er seine Waffe verlor und das die Schlange alles andere als dumm war. Sie stieß das Schwert mit der Schwanzspitze noch weiter weg. Kim sah hysterisch zu, wie die Schlange wieder ihr Maul aufriss, während Cloud noch dabei war, sich aufzurappeln. Sie rannte weiter, entdeckte einen Faustgroßen Stein auf den Boden, setzte Nameless ab und nahm den Stein. Kurz vor der Schlange blieb sie stehen und schrie so laut sie konnte »HEY! DU!!! JA, ICH REDE MIT DIR, DU ZU GROß GERATENER ZAHNSTOCHER EINER SCHLANGE!!!« Mit aller Kraft warf sie den Stein und traf sogar, aber das machte der Schlange nichts aus. Es musste sie nicht einmal gekitzelt haben. Wenigstens hatten ihre Rufe die Aufmerksamkeit des Monsters auf sich gelenkt. Die Schlange sah zornig zu Kim runter, die für sie so etwas wie eine lästige Fliege sein musste und wandte sich nun ihr zu. Cloud hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und sah Kim an »LAUF!« Er hastete zu seiner Waffe, dabei beachtete er seine Wunde überhauptnicht. Kim hatte keine Zeit ihn zu bewundern, sie machte wie ihr geheißen und rannte los. Die Schlange zischelte laut und schlängelte ihr nach. Sie war schnell. Schneller als Kim es sein konnte. Kim stolperte weiter. Der Sumpf machte ihre Schritte schwerer und sie wäre ein paar mal fast hingefallen, konnte sich aber noch so gerade abfangen. Ein rascher Blick über die Schulter verriet ihr, dass die Schlange aufholte. Kim rannte noch etwas schneller und verlor nun gänzlich ihr Gleichgewicht. Sie sang tief in das Moor ein, wollte sich wieder aufrappeln, als sie merkte, wie der Schatten des Monsters über ihr lag. Sie drehte sich auf den Rücken und starrte geschockt zu dem gewaltigen Wesen hoch. Sie war wie gelähmt. Ihr Körper gehorchte ihr einfach nicht mehr. Die Schlange riss das Maul auf und schoss auf Kim nieder. Kim kniff die Augen zu. Nein!, Dachte sie, in einem Traum kann man nicht sterben! Ein lautes Zischen ertönte. Kim riss die Augen auf und sah, wie die Schlange zurückschreckte, geblendet von dem Licht der Substanz, das hell aus ihrer Hosentasche strahlte. Kim schrie auf. Es brannte. Wie vor einigen Stunden, als sie dieses.. Etwas in der Substanz gesehen hatte. Ihre Hose und ihre Haut wurden angesengt. Schnell griff Kim mit ihrer bereits Verbundenen Hand in die Tasche und zog die Substanz raus, die sie dann tief ins Moor steckte ohne sie jedoch loszulassen. Der brennende Schmerz ließ nach und als sie den Stein wieder rauszog, hatte dieser aufgehört zu strahlen. Kim keuchte. Ihre Aufmerksamkeit hatte sich sofort wieder der Schlange zugewandt, die immer noch schrie und tobte. Ihr ganzer Körper wand sich und ganz automatisch- in rasender Wut- schnellte ihr weit aufgerissenes Maul wieder auf Kim nieder. Kim reagierte schnell- fast ohne zu denken, sondern mehr aus Überlebensinstinkt heraus. Sie nahm all ihre restliche Kraft und sprang zur Seite. Die Schlange verfehlte sie und biss ins Moorwasser. Blitzschnell war ihr Kopf wieder in der Höhe und sie brüllte laut und enttäuscht auf. Jetzt konnte Kim nicht mehr ausweichen und ihr letztes Stündlein hätte geschlagen, wäre in diesem Moment nicht Cloud wieder aufgetaucht und hätte sich mit einem Kampfschrei auf das Monster gestürzt. Er sprang auf den Körper des riesigen Geschöpfes und versenkte sein Schwert tief in das Fleisch. Die Schlange kreischte auf und versuchte Cloud abzuschütteln, der sich aber an seinem Schwert festhielt. Cloud sprang ab und riss sein Schwert mit, was der Schlange eine tiefe, lange Wunde zufügte, sie aber nicht tötete. Das Monster riss sein Maul auf und jaulte laut. Cloud wollte wieder angreifen, bekam aber einen derben Stoß von dem Schwanz der Schlange vor die Rippen, der ihn zurückschleuderte. Der Himmel verfinsterte sich und plötzlich zuckte ein gleißender Blitzstrahl aus den Wolken und bohrte sich in die Wunde der Schlange. Das Tier kreischte auf, während der Blitz durch ihren ganzen Körper zuckte. Das Ungetüm fiel zu Boden und blieb reglos liegen. Dann herrschte Stille. Kim sah sich zitternd um. Von wo war der Blitz gekommen? Cloud rappelte sich auf und legte sich eine Hand auf seine Brust »Red! Ein Glück!« Kim drehte den Kopf nach rechts. Red kam auf sie zugetrottet und blieb vor ihnen stehen. Auf seinem Rücken sitzte Nameless. »Der Kleine hier hat mir den Weg gezeigt.. ein Glück, dass ich noch einen Blitzzauber ausführen konnte..« Sagte Red, etwas angeschlagen. Er hatte anscheinend auch schon einen Kampf hinter sich, da von einer Wunde an seinem Schädel blut tropfte. »Diese Mistviecher..« Sagte Cloud und sah den toten Körper der Schlange an, dann wandte er sich an Kim »Wieso bist du zu mir gekommen? Du hättest sterben können!« »Ja.. aber.. ich..« Fing Kim an und sah zu ihm hoch. »Kein aber! Das war sehr dumm! Und noch dazu hast du mir den Kampf schwerer gemacht!« »Was? Aber ich.. ich wollte dir helfen!« »Dann lass es in Zukunft!« Kim wollte noch ein Wiederwort geben, aber dann sah sie wütend weg. »Cloud... sie wusste doch nicht was passiert war..« Sagte Red und sah den Söldner an, dieser sah stumm zurück. »Na ist doch klar! Ihr wolltet mich loswerden und seit abgehauen! Dabei haben euch diese Viecher angegriffen!« Entgegnete Kim wütend und stand auf. »Ach was! Ich dachte du seihst eine Prophetin! Aber das weißte nicht, was?!« knurrte Cloud böse. Kim sah ihn verletzt an. Wie konnte er nur so gemein sein?! Sie hatte sich ihn immer ganz anders vorgestellt, zumal er im Spiel auch nicht so ist! »Nein! Das war nicht so! Und du sei nicht so kühl!« Sagte Red zu Cloud, der sich dann wegdrehte. Das seltsame Geschöpf wandte sich dann Kim zu »Wir sind durch den Sumpf geritten, als diese Viecher uns angegriffen haben.. wir haben uns dabei verloren.. ich schätze mal, dass Tifa von dem Chocobo abgesprungen ist, um eine Schlange von dir abzuwehren... und der Chocobo ist mit dir weiter geritten..« »das hätte ich doch merken müssen!« »Nicht unbedingt.. dein Schlaf scheint ja sehr fest zu sein..« Kim sagte nichts dazu, sondern sah beleidigt weg. »Lasst uns die Anderen suchen gehen!« Schlug Red vor und ging voraus. Cloud und Kim folgten ihm wortlos. Kim schlug sich in Gedanken selbst für ihre Dummheit. Sie hätte bei Billy und Bill auf der Farm bleiben sollen. Aber jetzt war sie hier und konnte es nicht mehr ändern, also musste sie das Beste daraus machen. Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in ein Blutrot. Mit Mühseligen Schritten wateten Kim, Cloud und Red durch das Moor. Von den Anderen war nichts zu sehen. Kim hoffte nur, ihnen war nichts passiert. Eines verstand sie nicht. Das alles war nicht im Spiel passiert. Aber es war vermutlich nur eine kleine, unbedeutende Abschweifung. Mit einem Seitenblick fixierte sie Cloud. Wieso musste gerade er, den sie so toll fand, so ein.. so ein Blödmann sein?! Überhaupt passte ihr hier so einiges nicht! Wenn sie konnte, würde sie das ändern! Es war schließlich ihr Traum! Zumindest klammerte sie sich noch an die Bruchstücke ihres Glaubens, dass dies alles nicht real war. Aber langsam fing sie an daran zu zweifeln. Sie konnte es nicht logisch erklären. Aber die Welt war voll von Geheimnissen. Kim seufzte tief und sah wieder geradeaus, wo sie eine weitere tote Schlange und Barret erspähte. Schnell rannten sie zu ihm. Er saß auf dem Körper der Schlange und sah grinsend zu ihnen runter »Na? Probleme mit den Tierchen gehabt?« »Nicht im geringsten!« Meinte Cloud und sah zu ihm hoch »Warum sitzt du denn da oben?« »Na ja.. ich wusste nicht wohin ich gehen sollte um euch zu suchen, da habe ich es für eine gute Idee gehalten, hier zu warten..« Barret kratzte sich am Hinterkopf und sprang von dem Körper. »Hey.. du kannst ja richtig Intelligent sein..« Lobte Cloud und Barret baute sich vor ihm auf »Dachtest du etwa, ich sei doof?« »Nein.. natürlich nicht!« Versicherte der Söldner, hatte allerdings Ironie in seiner Stimme, doch Barret schien das nicht gemerkt zu haben. »Oho! Sieh an... unsere kleine Prophetin....« Kim sah ihn lauernd an »Ja? Und?« »Nichts!« Sie gab Barret einen Wink und sah zum Horizont, wo die Berge waren, durch die eine Höhle führte und in der sie den Turks begegnen würden. »Wir bekommen besuch!« Kim zeigte zu zwei Schatten, die auf sie zugingen. Das mussten Aeris und Tifa sein. »Hey! Da sind ja die Mädels!« Sagte Barret und grinste. »Komm... wir gehen ihnen entgegen!« Sagte Cloud und sie gingen auf Aeris und Tifa zu. »Hallo! Habt ihr uns vermisst?« Fragte Aeris, als sie aufeinander stießen. Die Sonne war nun untergegangen und die Berge waren nicht mehr fern. Die beiden hatten anscheinend hart gekämpft, aber waren immer noch topfit. Sie hatten eine tolle Kondition, fand Kim. Sie waren halt richtige Powerfrauen. »Na klar! Es sieht so aus, als wären wir wieder komplett! Lasst uns weiter gehen!« Sagte Cloud und zeigte zu den Bergen »Dahinten hin.. da geht's hier endlich raus..« »Gut.. ich hab die Schnauze gestrichen voll von diesem Sumpf!« Schnaubte Barret und ging vor, die anderen folgten. »Geht's dir gut?« Fragte Tifa Kim und musterte sie. »Ja!« Sagte Kim. Tifa sah auf ihre Hand »Der Verband ist verbrannt!« »na ja...« Kim sah auch auf ihre Hand. Der Verband war wirklich verbrannt, genau wie die haut darunter. Rasch sah sie weg. Es sah nicht gerade schön aus. Sie hoffte nur, das verheilte wieder. »Zeig her!« Tifa nahm die Hand, wickelte den Verband ab und sah sich die haut an. »Aeris?« Aeris ging zu Tifa »Ja?« »Hast du etwas zum verbinden?« Aeris sah auch auf Kims Hand und holte rasch noch etwas Verband aus ihrer Tasche, womit sie dann Kims Hand neu verband. Den alten Verband schmissen sie weg. »war das wieder diese Substanz, ja?« Wollte Aeris wissen. Kim nickte langsam. Tifa sah sie besorgt an »Du solltest sie wegschmeißen!« »Nein!« Stieß Kim aus. Sie hatte das Gefühl, die Substanz noch zu brauchen. »Na gut.. dann behalt sie halt..« Seufzte Tifa und schüttelte verständnislos den Kopf. Vor dem Höhleneingang bleiben sie stehen. Kim sah zu den schwarzen Bergen hoch. Sie waren steil und unüberwindlich. Die Höhle war nicht finster, da sie mit Fackeln ausgestattet war. Kim und die Anderen gingen rein und durchquerten sie. Kim hechtete zu Cloud vor »Ähm...« Cloud sah sie fragend an, und sein Blick war zur Abwechslung mal nicht kühl gestimmt. »Da gibt es etwas, was ihr wissen solltet..« »Ach ja?« »Ja.. im nächsten Höhlenabschnitt warten Elena, Rude und Tseng von den Turks auf euch..« »Soso.. wirklich?« Cloud sah sie ungläubig an. Kim nickte heftig »Willst du meine Fähigkeiten als Prophetin in frage stellen?« Der Söldner schmunzelte, sagte aber nichts, sondern ging weiter. Kim verstand den Typen nicht. Eben war er noch total kühl und gemein zu ihr, und jetzt war er wieder ganz anders drauf. Na ja, auf alle fälle würde er gleich schon sehen, dass Kim recht hatte. Und das hatte sie auch. Ganz wie sie es gesagt hatte, tauchte im nächsten Höhlenabschnitt Elena auf. Bevor diese auch nur einen Ton sagen konnte, sagte Cloud, ohne auch nur einmal hinzusehen »Hallo Elena von den Turks.. wo hast du Tseng und Rude gelassen?« Kim unterdrückte ein lachen, als sie Elenas verwirrten und überraschten Blick sah. Barret, Red, Aeris und Tifa, die nichts davon wussten, sahen verblüfft drein. »Wie jetzt? Woher weißt du das?« Fragte Elena perplex und sah Cloud an, dieser sah zurück »Tja.. ich weiß es halt..« Kim lachte in sich hinein. Sie mochte es ja, verwirrte Leute zu sehen. Und Elena war durch und durch verwirrt. »Ja.. aber.. Hey.. das ist jetzt aber.. also..« Stammelte Elena und Rude und Tseng tauchten auf. »Elena, spar dir das Theater..« Sagte Tseng. Elena sah ihn an »Na- natürlich..« Kim kicherte. »Aha.. ihr seit auch aus euren Löchern gekrochen!« Sagte Barret und zielte auf Tseng. Aeris legte eine Hand auf seine Waffe »Lass das! Das bringt es nicht.. was wollt ihr?« »Oh... Aeris... du? Freut mich dich wiederzusehen« Sagte Tseng und sah sie an. »Ich mich aber nicht, dich wiederzusehen!« zischte die junge Frau. Der Turk schmunzelte. »Also.. was wollt ihr?« »Tja.. ihr steht uns absolut im Weg bei der Ergreifung Sephiroths.. aber wenn wir erst mal-« »Ja ja.. in Junon sind...« Unterbrach Kim vorlaut Elena und sah sie giftig an. Diese sah noch verwirrter zurück als vorher »Woher..?« »Ein neues Mitglied?« Fragte Tseng und sah Kim kühl an. Kim sah giftig zurück und fauchte »Siehste doch!« »Kim..!« Ermahnte sie Cloud leise und sah zu Tseng »was hat dich das zu interessieren wer in unserer Gruppe ist?« »Oh.. eine ganze Menge.. da wir euch ausschalten sollen..« »Oho! Ihr wollt einen Kampf? Gut! Könnt ihr haben!« Barret zielte wieder auf Tseng, dieser sah ihn abfällig an »Nein! Nicht jetzt..« »Bist ja nur zu feige!« Fauchte Barret und nahm seine Waffe runter. Tseng lachte »Wenn du meinst... wir haben halt noch wichtigerer Sachen zu erledigen, als euch kleine Fische fertig zu machen..« »Was? Kleine Fische.. püh.. wir sind große Haie!« Knurrte Barret und wollte sich auf Tseng stürzen, doch Tifa hielt ihn zurück. Der Turk lachte wieder »Meine Güte.. seit ihr Lahm.. aber na ja.. wir sehen uns noch mal wieder und dann bekommt ihr keine Gnadenfrist mehr... kommt ihr? Elena, Rude?« die beiden anderen Turks nickten. »Ach ja.. bevor ich es vergesse.. Reno-« »Wollte dich sehen Cloud, um dir die Wunden heimzuzahlen, die du ihm zugefügt hast..« Vervollständigte Kim den Satz und sah Rude hämisch an. Endlich konnte sie ihr Wissen mal so richtig auskosten. Rude schürzte die Lippen, drehte sich um und ging. Elena tat es ihm gleich, aber nicht, ohne die Gruppe noch mal anzusehen. »Ein interessantes Kind.. wirklich.. sehr interessant..« Sagte Tseng und sah grinsend auf Kim hinab, dann wandte er sich an Aeris »Bis bald Aeris..« Damit ging er ebenfalls. »Bäh! Blödmann!« Kim streckte ihm die Zunge raus, nachdem er bereits verschwunden war. Cloud riss sie herum »Bist du verrückt?« »Ab.. Aber wieso denn?« »Durch dein vorlautes Verhalten und dem was du von dir gegeben hast, sind die Turks aufmerksam auf dich geworden! Was meinst du, wie lange es dauert, bis die Shinra hinter dir her sind?« »Ach die.. die sind doch zu doof um eine Banane zu schälen..« gab Kim zurück. »UNTERSCHÄTZ SIE BLOß NICHT!« Herrschte Cloud sie an, woraufhin Kim zusammenzuckte und ihn erschrocken ansah. Cloud ließ sie los und ging mit einem Ruck weiter. Kim sah ihm trotzig nach. »Ach komm schon.. er meint es nicht böse..« Sagte Tifa leise und lächelte Kim an, diese merkte wie die Trotztrauer in ihr aufstieg. »Er kann nur mit mir schimpfen.. der hasst mich doch..« »Ach was! Er hasst dich nicht! Das tut keiner von uns.. aber.. du bist noch so jung.. deswegen machen wir uns um dich sorgen.. verstehst du das?« Kim sah Tifa an. Sie merkte, wie ihr Tränen in die Augen schossen und ging schnell weiter. Die Anderen folgten ihr und Cloud. Kim drückte Nameless an sich. Sie mochte nicht mehr hier sein. Sie fing an das ganze zu hassen. War sie etwa das kleine Nesthäkchen der Gruppe? Das wollte sie nicht! Sie war auch stark und konnte sich allein verteidigen! Und diese Shinras würden ihr erstrecht nichts tun können! Sie würde es ihnen schon noch beweisen! Das schwor sie sich, als sie die Höhle verließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)