Advent, Advent, das Kränzlein brennt von Cowardly_Lion ================================================================================ Kapitel 2: Ihr Kinderlein kommet -------------------------------- Hi^^ Ich weiß zwar nicht, ob das überhaupt irgendeiner liest, aber ich semmele euch jetzt einfach mal trotzdem einen Kommentar vor die Füße. Komplett sinnlos, aber was soll's XD In diesem Kapitel spielen (wie man schon nach dem letzten Abschnitt des vorherigen Chapters erraten konnte) Kevin und Ian die Rolle. Ja, ich weiß, dass es nicht das beliebteste Pairing ist, aber irgendwie mag ich die beiden... *kleines Ian-Fähnchen hervorkram* Ich meine jetzt nicht nur als Pairing, sondern auch so... Wie auch immer, den wenigen, die nach dieser Ansprache noch weiterlesen wollen, wünsche ich viel Spaß! ~~~ ; ~~~ Gut gelaunt pfeifend spazierte Ian zu dem buntbemalten Pferdekarussell, vor dem Kevin und er sich treffen wollten. Seit Wochen freute er sich schon auf diese Verabredung, die sie in aller Heimlichkeit getroffen hatten. Ja, Ian hatte schon vorher vorgehabt, auf den Weihnachtsmarkt zu gehen; Bryan und Tala mitzuschleppen war eigentlich nur ein Bonus gewesen, sozusagen der letzte verzweifelte Versuch, den Beiden ihre Gefühle für einander in der Schädel zu hämmern. Er selbst versuchte ja gerade etwas ähnliches bei sich und Kevin... Lächelnd winkte Ian dem Grünhaarigen zu, der schon sehnsüchtig nach ihm Ausschau hielt. Na ja, so sehnsüchtig jemand schauen kann, wenn gerade mal seine Augen sichtbar sind... Kevin gab wirklich ein Bild für die Götter ab: Eingewickelt in einen dicken, dunkelblauen Mantel mit farblich passenden Handschuhen, hatte er sich seinen flauschigen Schal so oft um den Hals gewickelt, dass dieser bis über die Nasenspitze reichte und damit fast nahtlos an seine Wollmütze anschloss. Allein die dazwischen hervorlugenden, wunderschönen bernsteinfarbenen Augen verrieten, dass es sich tatsächlich um den Jüngsten der White Tigers handeln musste. Als Kevin Ian gewahr wurde, fing er an, aufgeregt auf und ab zu trippeln; mehr war einfach nicht drin bei all den Schichten an Kleidung, die er übereinander gezogen hatte. Was musste es aber auch so erbärmlich kalt um diese Jahreszeit sein? Na ja, vielleicht war es auch einfach eine Sache der Gewöhnung; immerhin trug Ian ja nur eine stinknormale hellblaue Strickjacke über einer den Temperaturen ganz unangemessenen, aus vergleichsweise dünnem Stoff bestehenden Cargohose. In der er übrigens zum Anbeißen aussah, aber das nur so nebenbei bemerkt. So schnell es Kevin möglich war, lief er auf seinen grauhaarigen Freund zu: "Mwe gemt me?" Im selben Moment, in dem er dieses Genuschel von sich gab, ging ihm auf, das er etwas entscheidendes vergessen hatte. Leicht genervt zog Kevin den Schal nach unten, so dass der sich nun unmittelbar an sein Kinn anschmiegte: "Wie geht es dir?" Das strahlende Lächeln, das Ian ihm daraufhin schenkte, ließ sein Herz unwillkürlich höher schlagen. Er liebte diesen seltenen Anblick, liebte den Gedanken, dass er es gewesen war, der das hier ausgelöst hatte. Schließlich erlaubte Ian nur denjenigen, die ihm sehr nahe standen, diese fröhliche, ja beinahe kindlich sorglose Seite zu sehen. Als sie sich das erste Mal begegnet waren, war dem noch nicht so gewesen. Damals, bei den Moscow Championships, war ihm Ian allein durch die Tatsache aufgefallen, dass sie fast gleich groß waren. Ansonsten hatte Kevin keinerlei Gemeinsamkeiten gesehen; nicht nur, dass die Russen ausnahmslos in etwa so ein sonniges Gemüt wie ein Pappkarton zu haben schienen, nein, sie hatten auch in etwa dessen Feinfühligkeit. Wie erstaunt war er da gewesen, Ian eines Abends vor seinem Zimmer sitzend vorzufinden. Boris hatte den Jungen wegen irgendeiner nichtigen Kleinigkeit in die unbarmherzige Kälte der Nacht hinausgeschmissen, und da Ian keine Ahnung hatte, wo er sonst hingehen sollte, war er kurzentschlossen ins Hotel der anderen Teams geflüchtet. Wie er ausgerechnet zu Kevin gefunden hatte, wusste der Grauhaarige selbst nicht zu sagen. Aber anscheinend war Ian ganz zufrieden damit, denn bereitwillig war er ihm dann ins Zimmer gefolgt. Die ganze Nacht hindurch hatten sie auf Kevins Bett gesessen und geredet. Über das Bladen, ihre Heimat, was sie mochten... Alles mögliche eigentlich. In dieser Nacht erfuhr Ian so manches über Kevin, was nicht einmal Lee und die Anderen von ihm wussten. Nach dem Turnier hatten sie zunächst nur schriftlichen Kontakt gehalten, was in Anbetracht der Tatsache, dass sie beide ziemlich abgeschieden lebten, schon verdammt schwierig gewesen war. Na ja, und dann hatte Ian eben in einem Brief vorgeschlagen, sich zu Weihnachten zu treffen; die Demolition Boys waren von der Biovolt losgekommen, hatten sich umbenannt und eine eigene Bleibe gefunden, also warum sollte man das nicht feiern? Zur Begrüßung zog Ian Kevin in eine stürmische Umarmung; er musste sich einfach auf diesem Wege versichern, dass sein Freund wirklich da war. Na ja, und außerdem hatte es den Vorteil, dass er so ein bisschen mit ihm kuscheln konnte... "Ich freu mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist!" Hauchzart nur flüsterte Ian diese Worte und dennoch lösten sie bei Kevin ein leichtes Zittern aus. Mit hochrotem Kopf, der bestimmt nicht von der Kälte kam - mittlerweile war ihm kochend heiß - löste er sich von dem Russen: "Und ich bin froh, dich endlich mal wieder zu sehen. Sollen wir weitergehen?" Lächelnd nickte Ian: "Wenn du magst; ich kann dir ein bisschen was zeigen, falls du willst..." Oh ja, das konnte er tatsächlich! Immerhin hatte er in wochenlanger Recherche jeden auch nur halbwegs romantischen Ort in der näheren Umgebung abgeklappert, um Kevin seine Gefühle zu gestehen. Er liebte den Chinesen, und das nicht eben erst seit gestern. Mit jedem Brief, den er von Kevin erhalten hatte, hatte er sich ein Stückchen mehr in ihn verliebt. Er mochte die Art, in welcher der Andere die Leute reinlegte, war sie doch keineswegs bösartig, sondern eher liebevoll-spöttisch. So spitz die Zunge dieses liebenswerten Chaoten auch war, er würde nie absichtlich etwas tun, was jemandem wehtun würde; dafür widersprach der Betrug um des Betruges Willen einfach viel zu sehr seinem Wesen... Kevin wollte gerade etwas entgegnen, da bemerkte er Ians seltsam verträumten Blick: "Ist was?" "Äh... Was?", kurz blinzelte der Grauhaarige irritiert, ehe er scheinbar wieder in die Realität zurückkehrte, "Ach so! Nein, nichts... Ich hab nur... den Tannenbaum da vorne bewundert!" "Stimmt, der ist schön!", hingerissen betrachtete Kevin die große, mit Lebkuchen, Äpfeln und Strohsternen verzierte Fichte in der Mitte des Platzes. Vorher war die ihm gar nicht so richtig aufgefallen... Immer wieder schaffte Ian es, ihm die Schönheit von Dingen zu zeigen, die er ohne ihn gar nicht erst bemerkt hätte. Unwillkürlich lief Kevin kirschfarben an; vielleicht hatte er sich ja deshalb in den Russen verliebt... Um von seiner momentanen Gesichtsfarbe abzulenken, ergriff er Ians Hand: "Komm, den schauen wir uns aus der Nähe an!" Als Kevin wie selbstverständlich seine Hand ergriff und ihn hinter sich her durch das Menschengewimmel in Richtung Weihnachtsbaum zog, durchlief Ian ein warmer Schauer. Das alles fühlte sich so wunderbar, so richtig an... Er musste es Kevin einfach sagen. Doch wie? Denn genau da lag das Problem: Trotz all seiner Bemühungen, die richtige Zeit und den richtigen Ort auszuwählen, so war es Ian doch nie gelungen, die richtigen Worte zu finden. Gedankenverloren starrte er vor sich hin, geradewegs in Richtung eines Standes mit Süßigkeiten, der keine zweihundert Meter vom Tannenbaum entfernt war. Und da an einem kleinen Haken hing sie, die Antwort auf all seine Fragen, umrahmt von rotem Zuckerguss. Vorsichtig löste Ian seine Hand aus der von Kevin: "Entschuldige mich einen Augenblick..." Abwesend nickte der Grünhaarige, zu sehr im Anblick des Tannenbaumes gefangen, um ernsthaften Widerstand an den Tag zu legen. Wenige Minuten später stand Ian wieder neben ihm, die Arme hinter dem Rücken verschränkt: "Du, Kevin... Das hier ist für dich." Mit großen Augen starrte Kevin das Lebkuchenherz an, das ihm entgegengestreckt wurde, las dessen Aufschrift geistig immer wieder, um sich auch ja nicht verschaut zu haben. Tatsächlich, da stand wirklich "Sei mein Schatz"... Angespannt wartete Ian auf die Reaktion seines Freundes, ging es hier doch immerhin um soviel mehr für ihn. Was, wenn er eben den größten Fehler seines Lebens gemacht hatte, wenn Kevin schreiend weglaufen würde? Das Hämmern seines Herzens hörte erst auf, als Kevin ihm langsam das Lebkuchenherz aus der Hand zog und es sich um den Hals hängte. Dann kam der Grünhaarige entschlossen auf ihn zu und zog ihn zu einem behutsamen Kuss auf die Wange herunter: "Aber wehe, du vergräbst mich..." "Ganz sicher nicht; dafür bist du viel zu wertvoll für mich.", fest presste Ian Kevin an sich, während er lächelnd zum Engel auf der Spitze des Tannenbaumes hinaufschaute. Ja, es hatte schon seinen Grund, weshalb er Weihnachten liebte... ~~~ ; ~~~ Missmutig sah Johnny von einem nahegelegenen Glühweinstand aus dabei zu, wie die beiden Zwerge rumschmusten. Warum musste die Welt nur so ungerecht sein? Die Zwei hatten einander, hatten Liebe, und er... Er hatte nur Grund, sich zu besaufen. Apropos... "Noch nen Glühwein mit Schuss, aber schnell!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)