Dragon Eyes von Bia-chan (Im Auge der Drachen) ================================================================================ Prolog: Kathies Pendel ---------------------- Dragon Eyes - Im Auge der Drachen Prolog - Kathies Pendel Es war ein kalter Wintertag Ende November. Katherina ging durch die Straßen der Stadt, auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken. Je früher sie alle zusammen hatte, desto früher würde sie ihre Ruhe haben und sich auf Weihnachten freuen können. Es hatte angefangen zu schneien und Kathie fröstelte. Als sie an einem kleinen Laden vorbeikam, beschloss sie dort hineinzugehen um sich ein bisschen aufzuwärmen. Sie öffnete die Türe und das leise Läuten kleiner Glöckchen erklang. Dann trat sie in einen abgedunkelten Raum und im ersten Moment konnte sie gar nichts erkennen. "Willkommen", sagte eine leise Stimme. "Kann ich Ihnen behilflich sein?" Als sich Kathies Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie, dass eine alte Frau am anderen Ende des kleinen, schmalen aber lang gestreckten Ladens auf einem kleinen wackelig aussehenden Dreibeinstuhl saß und sie mit durchdringenden Augen ansah. "Äähm", stotterte Kathie. "N- nein. Eigentlich nicht. Ich wollte mich nur ein wenig umsehen." In dem Geschäft waren gut ein Duzend Bücherregale an den Wänden aufgestellt, alle gefüllt bis obenhin, unzählige Tischchen standen umher, alle beladen mit den ungewöhnlichsten Dingen, die Kathie niemals hätte benennen könne. Unter einem Stapel alter, vergilbter Zeitungen sah sie ein Klavier, dessen Tasten voll von Staub waren und hinter einer Ansammlung von alten Stühlen in allen Größen, Formen und Farben, sah sie einen alten Schrank der voll gestopft war mir alten Kleidungsstücken aus vergangenen Epochen. Kathie sah sich eine Weile um, doch je länger sie sich in dem Geschäft aufhielt, desto unwohler fühlte sie sich. Sie spürte den Blick der alten Frau im Nacken, schon die ganze Zeit schien sie sie zu beobachten. "Ich glaube, ich habe genau das, wonach du suchst." Kathie zuckte zusammen. Sie drehte sich um und sah die alte Frau an. Sie hatte etwa schulterlanges, graues, lockiges Haar und veilchenblaue Augen. Kathie hatte noch nie blauere Augen gesehen. "Komm zu mir", sagte die alte Frau und nickte Kathie zu. "Na komm schon, ich beiße nicht!" Langsam ging Kathie ans andere Ende des Ladens, wo die alte Frau immer noch auf einem Stuhl saß. Als sie schließlich bei ihr angekommen war fing die alte Frau wieder an zu reden: "Wird ja auch mal Zeit, dass du endlich da bist. So groß ist der Laden ja nun auch wieder nicht. Ich dachte schon, du würdest es nicht mehr schaffen, hier rüber zu kommen, bevor ich sterbe. Aber egal. Siehst du das kleine Kästchen da oben auf dem Regal? Kannst du mir das mal runter holen? Meine alten Knochen spielen da leider nicht mehr so ganz mir, sonst würde ich es ja selber tun." Kathie nickte nur kurz unmerklich, dann sah sie sich im Raum um, entdeckte einen Stuhl, zog ihn an das Regal heran, auf das die alte Frau gezeigt hatte, stieg hinauf und holte vorsichtig das kleine Kästchen herunter. Es war schwerer als es ausgesehen hatte und Kathie hätte es beinahe herunterfallen lassen als sie plötzlich niesen musst. Auf dem Regal war es schrecklich staubig. Kathie fragte sich, wann hier wohl das letzte Mal geputzt worden war. Als sie wieder von dem Stuhl heruntergestiegen war, ging sie zurück zu der Frau der der Laden offenbar gehörte, reichte ihr das Kästchen und sagte: "Hier, bitte sehr." Die alte Frau war inzwischen aufgestanden, hielt nun das Kästchen in den Händen und begutachtete es eine Weile lang von allen Seiten. Dann stellte sie es vor sich auf die Ladentheke und öffnete es. Sie nahm etwas heraus, das Kathie erst für einen grauen Draht hielt, als die alte Frau es aber ins Licht hielt, erkannte sie, dass es sich dabei um eine Goldkette mit einem silbernen Anhänger handelte. "Los komm zu mir!", die alte Frau winkte Kathie zu sich heran. "Und dreh dich um!" Kathie gehorchte ihr, ging zu ihr hinüber und drehte sich um. Ein wenig mulmig war ihr dabei schon zumute. Die alte Frau hatte so etwas seltsames an sich, etwas das einen verunsicherte, so dass man nicht wusste was man tun sollte, aber auch dazu trieb, genau das zu tun was sie von einem verlangte. "Mach die Haare hoch, Mädchen", sagte sie jetzt und Kathie gehorchte ihr. Sie nahm ihre Hände hoch und fing mit den Fingern die Strähnen ihrer langen braunen Haare ein, führte sie zusammen, als wolle sie einen Pferdeschwanz machen. Dann sah sie auf einmal die Hände der alten vor sich und spürte wie diese ihr die Kette umlegte. "Diese Kette hat einmal meiner Tochter gehört", erzählte sie ihr. "Ich glaube, dass sie bei dir in guten Händen ist." Kathie drehte sich um uns starrte die alte Frau an. "Aber die Kette ist doch bestimmt super teuer! So viel Geld habe ich nicht, und wer sagt überhaupt, dass ich sie kaufen will?!" "Wer spricht denn hier von kaufen?", fragte die alte Frau und fing an zu lachen. "Ich schenke sie dir!" "Sie schenken sie mir?", fragte Kathie ungläubig. "Aber Sie sagten doch, sie gehöre Ihrer Tochter?" "Ja, das stimmt schon", gab die alte Frau zur Antwort, "aber meine Tochter ist schon vor vielen Jahren gestorben und sie wäre bestimmt damit einverstanden gewesen, dass du sie nun bekommst. Glaub mir. Als ich dich vorhin hier hereinkommen sah, da dachte ich, meine Tochter würde mich besuchen kommen. Du siehst ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur, dass meine Tochter ein wenig älter war als du, bevor sie gestorben ist. Also nimm die Kette nun als Geschenk, ich bin mir sicher sie wird dir Glück bringen." Kathie bedankte sich bei der alten Frau, dann nahm sie ihre Tasche, die sie zuvor auf dem Boden abgestellt hatte, verabschiedetet sich und ging zur Türe. Gerade als sie sie öffnen wollte, sagte die alte Frau noch: "Das Pendel wird dir den rechten Weg geleiten, mein Kind. Hab nur Vertrauen und warte Geduldig auf den rechten Zeitpunkt, dann wird es dich führen!" Kathie warf noch einmal einen kurzen Blick über die Schulter, dann drehte sie sich um und ging zur Tür hinaus. Prolog - Ende Anmerkung: Der Text ist noch nicht überarbeitet, also nehmt's mir nicht Böse, wenn sich Feher eingeschlichen haben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)