His First Love von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 13: ------------ His First Love by Sakura Part 13 ************************************** Sie hatten die Treppe zum Erdgeschoss erreicht, als Draco seinen linken Arm ausstreckte und somit auch Harry zum Anhalten brachte. Auf den fragenden Blick Harrys hin meinte er nur: ,,Ich gehe vor. Komm gleich nach'', bevor er in zügigen Schritten die Treppe hinauf schritt. Harry schlug sich gegen die Stirn. //Natürlich.// Wie hätte das denn ausgesehen, wenn Draco Malfoy und Harry Potter zum See laufen würden, ohne sich zu streiten. Fast schämte er sich für seine eigene Dummheit. Er hatte schließlich keinen Gedanken daran verschwendet. Sein Denken hatte sich nur um einen hübschen, blonden Slytherin gedreht, der bis vor kurzem noch neben ihm gelaufen war. Am liebsten wäre er dem besagtem Slytherin hinterher gerannt, aber er zwang sich, noch ein wenig zu warten. Er hatte Draco nun so lange nicht allein angetroffen, da würde er ja wohl noch einige wenige Minuten warten können....? Nein. Konnte er nicht. Und auch als er sich nach einer unglaublich zähen Minute auf den Weg machte, musste er sein selbstständiges Denken wieder einschalten und seine Beine davon abhalten, sich zu überschlagen. Als Harry ins Frei trat, dämmerte es schon. Einen Moment hielt er inne um das Farbenspiel und die unvergleichliche Schönheit zu bewundern, die sich bei Sonnenuntergang über die Schlossgründe Hogwarts erstreckte. Als ihm wieder bewusst wurde wieso er sich draußen, an der kühlen Luft befand, zuckte er leicht zusammen und setzte seinen Weg zum See fort. Dort angekommen, konnte er Draco nirgendwo erblicken und nahm schon enttäuscht an, dass ihn der Slytherin versetzt hatte. Oder aber er hatte zu lange getrödelt. Gerade, als er sich wieder auf den Rückweg machen wollte, fiel ihm eine Bewegung ins Auge. Als er einen zusammengekauerten Schatten an einen der Bäume gelehnt sitzen sah, machte sein Magen einen Sprung. Zügig ging er auf jenen Baum zu und musste wieder einmal gewaltsam seinen Körper kontrollieren. Harry stand Draco nun nervös vor- und zurückwippend gegenüber und spürte dessen Blicke auf sich. Draco starrte ihn einfach nur an, keiner seiner Gesichtsmuskeln zuckte, während Harry gebannt in sturmgraue Tiefen sah. Ungeachtet des beträchtlichen Abstandes, den sie einhielten, schienen ihm Dracos Augen entgegenzublitzen und erinnerten Harry an besonders helle Sterne. ,,Setz dich.'' Harry setzte sich neben ihn, und lehnte sich ebenfalls an den breiten Stamm des Baumes. Die Stille, die daraufhin entstand, war nicht das allgemein bekannte nervöse Schweigen. Eher ging eine beruhigende Ruhe von dem jeweils anderen aus. Beider Blicke waren auf die spiegelnde Oberfläche des Wassers gerichtet und Harry konnte nicht sagen ob ihn die Tatsache, dass das das schönste Bild war, das er je gesehen hatte mehr faszinierte als der Junge neben ihm. Seine Finger und Lippen kribbelten, was er nur unterbewusst als lästig abstempelte. Alles in ihm schrie danach, den Slytherin in seine Arme zu ziehen, ihn zu küssen. Zu berühren. Die Leere in ihm war undefinierbar. Trotzdem war er gefüllt mit einer schmerzlichen Sehnsucht. Aber er wollte Draco nicht drängen. Ehrlichgesagt hatte er auch Angst vor einer möglichen Abweisung. Was....wenn es ihm zu schnell ging? Wenn er sich noch nicht sicher war. Aber schon eine Zunge im Hals hatte, bevor er wusste, wie ihm geschah. Harrys Blick fiel zufällig auf Dracos Hand, die auf dem Untergrund lag. Es kam ihm vor, als ob Draco die Grashalme liebkosen würde, die sich zwischen seinen schlanken, elfenbeinfarbenen Fingern hindurch, ans Tageslicht zwängten, um wenigstens einige wenige Sonnenstrahlen einzufangen, bevor sich der Himmel für Stunden verdunkelte. Einen kurzen Augenblick wünschte er sich, dieser moosbewachsene Grund sei seine eigene Haut, die sich, nach Dracos Berührungen lechzend, wand. Im nächsten Augenblick wurde er beschämt rot. Was er sich mittlerweile schon zusammen sponn. Neidisch auf die Erde, auf der Draco Malfoys Hand liegt. Das würde ihm keiner glauben. Und doch musste er zugeben, dass er im Moment schon glücklich damit wäre, Dracos Hand halten zu dürfen. Er seufzte lautlos auf und hob seinen Blick. Dort sah er in amüsiert blitzende sturmgraue Augen. Ein liebevolles Schmunzeln umspielte Dracos Lippen. Der Slytherin hob seine Hand und strich damit federleicht über Harrys Wange, der sich sofort an die Hand schmiegte. Dann kletterte er quälend langsam und gespielt zögernd über Harry. Seine Beine links und rechts von Harrys Körper positioniert und die Hände auf seinen Schultern, sah er ihn an. Sie sahen sich lange an, bevor sich Draco an den Gryffindor schmiegte und seinen Kopf an Harrys Brust lehnte. ,,Hältst du mich fest?'' ,,Natürlich'', antwortete Harry, bevor er mit der einen Hand Dracos Wirbelsäule entlang strich und ihn mit der anderem im Nacken kraulte. Harry genoss die schnurrenden Laute, die Draco von sich gab und sich jedes mal ein wenig vertraulicher an ihn schmiegte. Alles in allem erinnerte Draco an eine unersättliche Schmusekatze. Aber das Opfer einer tauben Hand wollte Harry gerne bringen, wenn sich Draco dadurch wohlfühlte. Nach einer Ewigkeit, die beiden doch zu kurz erschienen war und Harry das Gefühl hatte, dass Draco seinen Jahresbedarf an Streicheleinheiten gedeckt haben musste, hob besagter Slytherin den Kopf und sah den Gryffindor aus schläfrig verschleierten Augen an. Diesmal hob er beide Hände und führte sie zu Harrys Haaren. Während seine Figer mit einzelnen widerspenstigen Strähnen spielten, kam sein Gesicht dem des Griffindors immer näher. Als sie sich so nah waren, dass sie den Atem des jeweils Anderen spüren konnten, lächelte Draco und küsste Harry auf die Nasenspitze, bevor er seine Lippen auf die Harrys senkte. Der Kuss glich einem Stromschlag und doch war er so süß, wie die Zuckerwatte, die Harry einmal in Hogsmeade gekostet hatte. Er fragte sich, wie man nur so einen herrlichen Geschmack auf den Lippen haben konnte. Dort, am See, hatten beide keine Augen für den mittlerweile hell scheinenden Mond. Auch nicht das nun schönere Spiegelbild im Wasser interessierte sie. Nur für sich selber schienen sie zu leben. Nur für diesen Kuss gelebt zu haben. Mittlerweile möchte man meinen, aus dem einst sanften Kuss sei ein leidenschaftlicher geworden. Nur würde man sich irren. Ihr Kuss hatte süß begonnen...und sie hielten ihn süß. Sie kosteten jede Minute aus. Ihre Zungen kämpften nicht miteinander. Sie liebkosten und streichelten sich gegenseitig. Während Dracos Hände unablässig Harrys Haare verstrubbelten und sein Gesicht und seinen Hals streichelten, strichen die von Harry an Dracos Seiten entlang und wieder herauf, bevor sie ihn sanft umfingen, ihn näher an sich heran zogen und ihre Tätigkeit wieder aufnahmen. Irgendwann trennten sie sich schwer atmend voneinander und Draco lehnte selig lächelnd seine Stirn an die seines Gegenübers. ,,Wow'', brachte Harry noch hervor, als er einen Kuss auf den Mundwinkel bekam. Und noch einen. Und noch einen, wobei er nun das Grinsen gefühlt hatte, das der Slytherin wohl im Gesicht hatte. Also küsste er zurück. Bald lagen sie auf dem Gras. Harry über Draco. Den Kopf auf dessen Hals gesenkt. Dracos wohlwollendes Seufzen war ab und zu zu hören, während Harry sachte an der duftenden Haut seines Halses knabberte und einfach seine Lippen nicht von dem vollkommenen Geschöpf unter ihm lassen konnte. ,,Es....es ist spät'', sagte der Slytherin zwischen zwei Seufzern. ,,Ich weiß'', sagte Harry bedauernd, löste sich aber trotzdem von Draco. Sie standen auf und Harry unterdrückte ein Gähnen. Wie viel Zeit sie hier wohl verbracht hatten? ,,Oh. Jetzt hast du mir einen Knutschfleck gemacht. Wie soll ich den denn verstecken?'', schmollte Draco nun. Daraufhin konnte Harry nicht anders und umarmte ihn. ,,Über Nacht Zahnpasta draufschmieren. Dann verblasst er'', flüsterte er ihm dabei ins Ohr. Danach nahm er einfach die Hand seines Freundes und zog ihn hinter sich her. ,,Wir führen uns auf wie verliebte kleine Mädchen'', stellte Draco sachlich fest. ,,Naja'', sprach Harry in genau der selben Tonlage.,,Wir sind ja auch verliebte kleine Jungs.'' Sie schlichen sich so leise wie möglich ins Schloss. Im Gang, in dem sie sich trennen mussten, küssten sie sich zum Abschied noch einmal kurz, was sie bedauerten, aber sie hatten nun einmal keine Zeit. ,,Gute Nacht. Träum was Schönes.'' Harrys Flüstern hallte im Gang ungewohnt laut wieder. ,,Du auch.'' Wenn er nicht aus Angst, Filch oder Mrs Norris könnten ihn entdecken, schleichen müsste, wäre Harry vor Freude den Weg zum Griffindor-Gemeinschaftsraum gehüpft. Als er dort ankam, fand er ihn leer vor und nach einem Blick auf die Kuckucksuhr an der Wand, über dem Kamin, fand er dies auch weniger verwunderlich. Er schlich sich ebenso leise in den Schlafsaal und lies sich mitsamt seinen Sachen in sein Bett fallen. Die Gedanken an freundlich funkelnde sturmgraue Augen hielten ihn in dieser Nacht noch lange wach. **************************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)