mystical nyctophobia von Jenna (Mysteriöse Angst in der Dunkelheit) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Maddy hatte sich in die Ecke unter der Bank im Esszimmer verkrochen, als sie die angespannte Atmosphäre spürte. Doch jetzt, da sie merkte, dass ihr Frauchen jemanden braucht, der für sie da ist, kroch sie hervor und schmiegte sich winselnd an Willow's Kopf. Willow, die den Tränen nahe war, umarmte ihre Hündin und drückte sie fest an sich. "Was soll ich denn jetzt bloß tun?", schluchzte sie. Maddy schleckte ihr aufmunternd über die Nase. "Ja, ich weiß... Ich sollte nichts nachweinen, das ich nie hatte..." Sie wischte sich mit dem Ärmel die entflohenen Tränen weg vergrub ihr Gesicht in Maddy's Hals. Maddy winselte leise. Dann befreite sie sich aus dem Griff ihres Frauchens und lief aus dem Zimmer hinaus auf den Flur. Willow sah ihr etwas verwirrt nach. "Was hast du denn?", rief sie ihrem Hund nach. Sie stand auf und ging ebenfalls in den Flur. Da stand Maddy, die Leine im Maul, vor der Tür und sah sie schwanzwedelnd an. "Natürlich... Gehen wir.", seufzte sie. Sie legte Maddy die Leine um und machte sich, wie zu jedem Spaziergang mit ihrem Hund, auf zum Feld. Sie ließ Maddy wieder von der Leine und spazierte langsam über den etwas unebenen steinigen Feldweg. Die Frische Luft tat ihr gut. Willow beschloss kurzerhand diesmal einen längeren Spaziergang zu machen. Sie hatte gerade mal wieder richtig Lust, Jason zu besuchen, ein alter Bekannter der Familie, der nicht einmal drei Kilometer von ihr entfernt wohnte und ihr schon des öfteren aus der Patsche geholfen hatte. Von ihm hatte sie auch Maddy bekommen, als sie noch ein ganz kleiner Welpe war. Maddy ist seither niemals von ihrer Seite gewichen. Nach einer guten halben Stunde des langsamen Spazierens kamen sie bei Jason's Haus an. Sie klingelte und nach wenigen Sekunden öffnete sich die Tür. "Will!", rief er freudig aus. "Na los, kommt rein ihr zwei." Er öffnete die Tür ganz und nachdem Willow eingetreten war, begrüßte er sie mit einer festen Umarmung und Maddy mit einem Kopftätscheln. "Find ich ja echt toll, dass du mich mal wieder besuchst. Ich hab mich schon gefragt, ob du mich vielleicht vergessen hast.", scherzte er. Willow lachte kurz. "Wie könnte ich dich vergessen? Du weiß doch, Unkraut vergeht nicht." Die beiden lachten herzhaft. Jason begleitete Willow ins Wohnzimmer und brachte zwei Tassen und eine Kanne Kaffee. Für Maddy stellte er eine Schale Milch neben den Tisch. Willow beobachtete ihn still dabei. Jason war ein großer schlanker Mann, hatte nicht gerade viele Muskeln, dunkles Haar, rotbraune Augen und war ein ziemlich aufgeweckter lustiger Geselle. Er setzte sich neben Willow und sah sie neugierig an. "Wie geht's dir denn so? Erzähl mal?", fragte er fröhlich. Willow nahm einen Schluck Kaffee und stellte ihre Tasse wieder zurück auf den Untersetzer. "Mir geht's gut. Naja, zumindest war's so; bis vor einer Stunde..." "Was ist passiert?", fragte Jason jetzt ein bisschen besorgt. Willow lehnte sich zurück. "Ben ist wieder hier." "Ben?" Jason überlegte kurz. "Ah! Ben! Ja, richtig, ich erinnere mich. Dieser gut aussehende nette Typ, der dir durchgebrannt ist richtig?", scherzte er. Doch dann, als er Willow's strengen Blick sah, besann er sich. "Was ist denn passiert?" "Er hat eine andere. Schon seit er von hier weg war hatte er eine andere!", schluchzte sie leise. Jason legte väterlich einen Arm um sie. "Oh. Das tut mir leid... Ich hoffe doch, du hast es ihm so richtig gegeben?" Willow lächelte schwach. "Natürlich. Ich hab ihn sofort rausgeschmissen." "So ist es recht. Lass dich nur nicht von dem veräppeln. Der hat dich gar nicht verdient, der Schleimer.", schimpfte Jason gekünstelt. "Mach dich bloß nicht über mich lustig.", schmollte Willow. Jason lachte freundlich. "Das würde ich doch nie tun." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)