Hellsing - Next Generation von Leia_de_Flourite (Schreien ist zwecklos...KAPITEL 11 ist da!!!) ================================================================================ Kapitel 7: Zwischenspiel/Une Pièce de Théâtre --------------------------------------------- Part 2 dieser Story ist ein Theaterstück, das meine Banknachbarin Tina und ich für einen Rezitationswettbewerb geschrieben haben. Genauer gesagt ist es der Prolog im Himmel, aus FAUST (wie könnte es denn anders sein...X3), den wir etwas moderner und mit nicht ganz so blumigen Worten umgeschrieben haben. Damit er auch in die Storyline passt, schreibe ich ihn a) als Prosatext und b) inhaltlich mehr auf Judas zugeschnitten um, dazu hab ich mir natürlich die Erlaubnis von Tinchen geholt. Part 3 habe ich schon im Kopf geplant als ich zum ersten Mal den Prolog im Himmel las und noch bevor ich anfing diese FF zu schreiben. Aus dieser Szene ging ,Tragedy' auch ursprünglich hervor. Und Part 1 ist ein weiterer kläglicher Versuch, meine Charaktere nicht so OOC laufen zu lassen. Wie der Titel schon sagt ist dieses Kapitel ein Zwischenspiel, trägt also nicht wirklich zu der Handlung bei. Das Zwischenspiel im Zwischenspiel ist ein Lied von Xavier Naidoo, das ich einfach einbauen musste, wegen dem Titel: und zwar "Alles für den Herrn" von dem Doppel-Album "Zwischenspiel/Alles für den Herrn" (und zwar ist es auf CD 2 namens "Alles für den Herrn", die wanze sich nie anhört, sondern nur CD1 "Zwischenspiel" Seid's ihr noch mitgekommen? Nein? Sehr gut XP) Außerdem passt es so schön zu Gabriel (zumindest ihrer früheren Ansicht, wie sie jetzt dazu steht ist a bissle nebulös). Alle Klarheiten beseitigt? Dann kann's ja losgehen! .:Part 1 Geständnis einer Seele:. /Es tut mir Leid Geliebter. Ich habe es nicht ertragen. Diese Last, das Blut, das an meinen Händen klebte und noch klebt. Ich drohe darin zu ertrinken. Ich habe meine Ideale verraten, ich habe mich verraten, doch vor allem habe ich dich verraten. Ich hab gedacht, ich könnte es schaffen, dass meine Liebe zu dir mich die Verdammnis ertragen lässt, in die ich mich bereitwillig gestürzt hatte. Wie sehr widerstrebt es mir, dich allein zu lassen. Wie sehr musst du unter meinem Tod leiden... Aber ich habe es einfach nicht geschafft. All die Jahre seit meiner Geburt diente ich IHM. DEM EINEN. Christlich-protestantisch erzogen vollzog ich das Werk Gottes indem ich Vampire tötete, jene Wesen, die sich SEINER Macht über Leben und Tod widersetzen zu schienen. Sie waren unrein und verdarben die Unschuldigen. Mir einzugestehen, dass ich selbst einer von ihnen geworden war...Ich hätte es nicht verkraftet. Bitte versteh doch, meine Seele wäre gebrochen. Also schützte ich mich selbst indem ich mein wahres Ich tief in mir verbarg und einen fremden Teil meines Geistes frei ließ. Ich wurde zum Zuschauer meiner Selbst, meiner blutigen Taten, meiner Sünden. Hätte ich wirklich erfasst, was ich da tat...nur ER allein weiß, was dann geschehen wäre. Ich danke dir. Wie gerne würde ich dich noch einmal sehen und dir das hier sagen, doch es ist mir nicht vergönnt. Du hast meine Seele wieder befreit und egal welches Schicksal mich noch erwartet an dem Ort, an dem ich mich befinde, so ist es noch erträglicher als das, was ich vorher durchmachen musste. Wo immer ich auch bin, meine Gedanken sind bei dir. Sie sind sich nicht einig. Ich bin irgendwo an einem unbekannten Ort jenseits von Himmel und Hölle, bis sie eine Einigung getroffen haben. Jetzt hör ich sie. Sie kommen. Sie kommen mich zu holen. Sie kommen mich zu richten. Nur eines noch. Etwas, das ich dir nie sagte, im Leben hatte ich nie den Mut dazu, in meinem Dasein als Nosferatu kannte ich diese Worte nicht einmal und jetzt im Tode ist es vielleicht schon zu spät dazu. Ich liebe dich./ .:Zwischenspiel Alles für den Herrn:. ~Ich sing Lobeslieder auf den HERRN Und ich schreib sie nieder für Nah und Fern Ich sing Lobeslieder auf den HERRN Streitet, ob des Für und Wider, ich tu es gern Wie lang ist es her? Ich glaub du kennst mich nicht mehr Sag bist du noch dort? An ihrem schrecklichen Ort? Denn sie sieht mich nie wieder, ich sing meine Lieder Niemals für sie, für Babylon nie Sie sieht mich nie wieder, ich sing meine Lieder Niemals für sie, nein, für Babylon nie Ich tu alles für den HERRN und nur das tue ich gern Alles für den HERRN, der Rest liegt mir fern Nur so will und kann ich leben Und meinen Brüdern und Schwestern das geben Was ich zu geben hab und woran ich mich lab Da ich nichts lieber sag, Nacht für Nacht, Tag für Tag Weil ich von Nichts lieber sing und dem HERRN nichts lieber bring Sie sieht mich nie wieder, ich sing meine Lieder Niemals für sie, nein, für Babylon nie Ich tu alles für den HERRN und nur das tue ich gern Alles für den HERRN, der Rest liegt mir fern Meine rechte Hand schreibt, da mir sonst nichts bleibt Um meine Rechte zu wahren, schickt mir der Herr seine Scharen Bis das Recht aufstrahlt wie gleißendes Licht Ruht DER HERR und seine himmlischen Heerscharen nicht~ .:Part 2 moi et toi:. Gleißendes Licht erfüllte den Himmel. "~Halleluja! Singet dem Herrn ein neues Lied; die Gemeinde der Heiligen soll ihn loben. Israel freue sich seines Schöpfers, die Kinder Zions seien fröhlich über ihren König. Sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen. Denn DER HERR hat Wohlgefallen an seinem Volk, er hilft den Elenden herrlich. Die Heiligen sollen fröhlich sein und preisen Und rühmen auf ihren Lagern. Ihr Mund soll Gott erheben; Sie sollen scharfe Schwerter in ihren Händen halten, dass sie Vergeltung üben unter den Heiden, Strafe unter den Völkern, ihre Könige zu binden mit Ketten und ihre Edlen mit eisernen Fesseln, dass sie an ihnen vollziehen das Gericht, wie geschrieben ist. Solche Ehre werden alle seine Heiligen haben. Halleluja!~" Der Gesang der Engel durchflutete die Luft und schien flüchtig und ungreifbar wie der Wind. Der himmlische Palast, gemacht aus einem Material schimmernd wie Glas und doch nicht von dieser Welt. Die Ranghöchsten der Engel, allen voran Michael, Raphael, Uriel und Gabriel, preisten die Gestalt, die vor ihnen auf dem riesigen Thron saß und ein ungeheures inneres Licht aussandte. DER HERR. [Hugh!!! *sabber* *schmelz* *Also, wenn er es nicht wert ist, dass man ihn anbetet, dann weiß ich auch nicht mehr. *Altarbau*] Es war wieder soweit. Mit zunehmender Spannung warteten seine Geschöpfe darauf, dass ER seine Stimme an sie richten würde. Es war doch so selten geworden, dass ER sich ihnen zeigte, seit das Erdenvolk SEINEN Sohn in den Tod schickte und somit das heilige Geschenk von sich wiesen, das ER ihnen gegeben. Mit strahlenden Augen sahen sie zu IHM hinauf. Nur einer der weiß gewandeten wagte es nicht, seinen Blick zu heben. Gabriel. Sie verstand es einfach nicht. Wie konnte sie denn noch in SEINER Nähe weilen und IHM huldigen, nach dem, was sie getan hatte? Konnte ER denn wirklich so gütig sein und ihr diese Schande verzeihen? Der Gesang verstummte schlagartig. Eine merkwürdig dumpfe Stille trat ein und die Gesichter der Engel wurden kalt und emotionslos, als jene durch Schritte durchbrochen wurde. Provokativ schwere, Aufmerksamkeit heischende Schritte und doch so bedächtig gewählt. Gabriel war, als würde ihr Herz aussetzen. Sie kannte diesen Gang und würde ihn überall wieder erkennen. Selbst ohne den Anblick der vier enormen Schwingen, die auf seinem Rücken prangten. Vorsichtig wandte sie ihren Kopf leicht nach hinten und blickte mit unschlüssiger Befürchtung auf die Person im schwarzen Umhang, die sich ihren Weg durch die Reihen der Engel bahnte, bis er schließlich vor dem Thron des HERRN stand. Und Gott lächelte. "Luzifer...", knurrte Michael leise. Es war im allgemeinen bekannt, dass er nicht gut auf seinen Bruder, den ehemaligen ,Glanz des Himmels' zu sprechen war. Aufgrund seiner feuerroten Haare und dem wütenden Funkeln in seinen Augen hätte man denken können, er stände in Flammen. [Igitt, Michelle, hör auf mir auf die Hand zu sabbern! ><° typisch sechs Monate alte Kinder... und jetzt niest sie auch noch *Riesensabberfadenzieh* Finger weg von der Maus, Mädel!!!] "Meine Kinder...", erhob ER nun sanft das Wort, "ich bitte euch, euch noch ein wenig zu gedulden. Es gibt da noch einiges, das ich mit euren gefallenen Bruder zu besprechen habe." Die Lichtgeschöpfe verneigten sich und taten wie geheißen. Gabriel jedoch musste erst von Raphael, ihrem Bruder, gezogen werden. Sie wollte nicht gehen, da sie ein ungutes Gefühl hatte. Sicher, sie war manchmal etwas überempfindlich - doch Luzifer war auch nicht gerade für seine Friedfertigkeit bekannt. "Sieh an, unser ach so großer HERR bequemt sich auch einmal in seinen himmlischen Gefilden zu erscheinen," meinte Luzifer spöttisch, als er die Kapuze seines Umhangs zurückschlug und sein fein geschnittenes Gesicht [*schnitz* XD] zum Vorschein kam. Keinerlei Veränderung war in dem Antlitz Gottes zu erkennen. Weiterhin lächelte er wissend, ein Lächeln, bei dem Luzifer wie immer mal wieder nur schlecht werden konnte. "Ich wusste, du würdest kommen und mit mir reden wollen, auch wenn du in letzter Zeit ziemlich selten in unseren himmlischen Hallen wandeltest." "Nun, es kommt ja auch ziemlich selten vor, dass du etwas wichtiges zu sagen hast," kam die schnippische und arrogante Antwort, "Jedenfalls nach meinen Maßstäben. Deswegen wollte ich dich mit meinem...Gemüt erfreuen." Eine kurze Pause trat ein, bevor DER EINE seine Stimme erneut erhob, doch sie klang leicht müde und vor allem enttäuscht. "Hast du mir weiter nichts zu sagen? Kommst du nur immer anzuklagen? Bedenke, ich bin der Schöpfer und kenne die Lösung aller Fragen." "Wie erbärmlich. Als ob ich klagen müsste, wenn du die Welt besser gestaltet hättest. Es sind die Menschen, die klagen, und zwar über das Jammertal, das sie durchwandern müssen ("Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal..."). Sie verlieren ihren Glauben an dich." Es war erstaunlich, welch Leiden der Menschheit der dunkle Engel seinem göttlichen Vater vorwarf, ohne dabei eine geringste Regung für den Menschen an sich zu empfinden. "Es ist egal, ob sie an mich glauben oder nicht, deswegen ist meine Macht nicht unbeständig. In ihnen ruht das Gute, von Anbeginn an, denn sie sind mein Ebenbild." "Wohl eher dein Abklatsch!", der Gefallene spuckte die Worte geradezu aus, welch Verachtung lag doch in ihnen... "Sie scheinen zwar deine schöpferische Kraft zu sein, doch zerstören sie letzten Endes alles, was erschaffen wurde." Der Schöpfer stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab und schien ernsthaft über Luzifers Worte nach zu denken. "Sag, kennst du Judas?" "Diesen Narren, den du verfluchtest, weil er deinen Sohn verriet? Deine Strafe für ihn war doch die Unsterblichkeit, nicht wahr? ,Ewige Verdammnis, bis zu dem Tage, an dem die reine Liebe ihn erlösen wird'... Wie poetisch." Der Sarkasmus war wirklich nicht zu überhören, doch als Allwissender ließ man sich davon nicht einschüchtern. [Ich wähle absichtlich nicht die Bezeichnung ,Allmächtiger', da ich das ewige "Wenn Gott allmächtig ist, warum gibt es dann so viel Leid auf der Erde?" absolut nicht mehr ertragen kann. Ich hab auch nie verstanden, warum er denn unbedingt allmächtig sein muss. Ein Gott mit begrenzter Macht ist mir viel sympathischer.] "Auch er dient meinen Absichten, wenn auch auf ganz besondere Weise." "Er soll dir dienen? Sicher, es war dein Plan, dass dein Sohn verraten werden müsse, damit er umso reiner wieder auferstehen kann, doch jetzt, als Kreatur der Finsternis soll er dein Werk tun? Das ist lächerlich. Und selbst wenn, so hast du deine Diener stets im Stich gelassen. Nehmen wir doch mal die reizende Jeanne D'Arc. Welch eine Ironie, dass sie ausgerechnet von jenen verdammt wurde, DIE IN DEINEM NAMEN ZU HANDELN GLAUBTEN!" "Es irrt der Mensch, solang er strebt, doch es ist wichtig, diese Irrwege zu gehen, denn nur so gelangt man zur Erkenntnis und kann das Gute erreichen. Das Böse hat keinen Platz in dieser Welt." Luzifer schüttelte den Kopf und sah den HERRN wütend an. Voller Verbitterung schrie er: "WAS WÄRST DU SCHON OHNE DAS BÖSE? WO GÄBE ES DENN LICHT, WENN DIE FINSTERNIS NICHT EXISTIEREN WÜRDE???" Tief atmete der ehemalige Erzengel durch, bevor er ruhig und sachlich weiter sprach. "Nun, doch das war nicht der Grund, warum ich ursprünglich hierher kam. Eigentlich wollte ich euch fragen, welches Schicksal ihr für die Seele von Integral Wingates Helsing vorgeschlagen habt, MEIN HERR." "Sie soll es selbst entscheiden." "WIE BITTE?!" Wäre Gott nicht Gott und nach dem Verständnis von Luce [Luzi-chans Spitzname in ,Constantine', nur dass der Luzifer dort voll Kacke aussieht.] somit ein humorloses Kind, dass mit einem Ameisenhaufen spielt, der sich ,die Welt' nennt, hätte er das glatt für einen Scherz gehalten. "Das könnt Ihr nicht tun. Das würdet Ihr nie tun." "Warum nicht? Es ist ein sonderbarer Fall, wie er noch nie aufgetreten ist. Himmel und Hölle stehen ihr gleichermaßen offen. Sie muss nun nur noch entscheiden, wie sie für die Fehler einstehen will, die sie gemacht hat." Ungläubig schüttelte Luzifer den Kopf. Er fühlte sich wieder wie ein kleines Kind, das meinte Recht zu haben, dem aber im Streit mit dem Erwachsenen die Argumente fehlten. Er war das argumentieren so Leid, nie verstand er seinen HERRN, aber warum musste ER auch immer seine wahren Absichten verbergen. Es war nicht gerecht. Es war einfach nicht gerecht. Und so drehte er sich um und wollte gehen. "Luzifer..." Bei der Erwähnung seines Namens hielt er noch einmal inne, aber er weigerte sich, noch einmal in SEIN göttliches Antlitz zu schauen. "Was ist mit deinem Licht geschehen?" "Es ging verloren, als ich fiel, MEIN HERR." "Nicht das himmlische Licht, das dir durch mich gegeben ward. Was ist mit dem Licht deines Herzens?" "Ich wünschte wirklich, ich könnte euch diese Antwort geben, doch leider habe ich kein Herz mehr." /Mein Herz ist nicht mehr das Meinige. Ich habe es verloren./ Seine Schritte erklangen in der heiligen Halle und ihr Ton wurde langsam immer schwächer, bis er verklang. Gott seufzte und ließ sich noch tiefer in seinen Thron sinken. "Welch armes Wesen, dass er die Macht meiner Schöpfung und die Meinige nicht sieht und nicht begreift, dass er selbst den Menschen so ähnlich ist. Ich allein weiß, was sie denken, tun und tun werden. Im Endeffekt kann niemand wirklich wissen. Nur ich... vereine alles Wissen in mir... die ewige Wahrheit... und bin dadurch letztendlich, so viele Engel auch um mich sein mögen, doch allein." .:Part 3 la tragédie d'origine du ciel:. Sie lehnte gegen eine der gläsern schimmernden Wände und starrte Gedankenverloren und seufzend nach oben, selbst in dem Wissen, dass es dort nichts gab, dass nur sie es waren, zu denen aufgeblickt wurde. ~Ich sah in mein Herz Und fand das Paradies Denn dort sah ich dich~ "Bist du es nicht langsam Leid, Gabriel?" Ruckartig zuckte die Angesprochene zusammen und ihre Augen hefteten sich ängstlich auf Luzifer. Ja, sie wirkte noch immer wie ein scheues Reh, das bei der kleinsten falschen Bewegung floh, vielleicht jetzt sogar noch stärker denn je. ~Ich sah in dein Herz Und fand die Hölle Denn dort sah ich mich~ "...All die lächerlichen Lobeshymnen und Gebete. Bist du es nicht langsam Leid, IHM zu dienen, ER, der doch um deine Sünden weiß und Nichts unternimmt. Ihr mögt glauben, es sei Güte, doch es ist nichts weiter als Gefühlskälte. ER fühlt nicht." "Oh ja, das sagt der Richtige!", gab sie aggressiv zurück, verschwunden die Furcht, verschwunden das Untergebene. Sie waren gleich in ihrer Verdammnis. Ein unbekanntes Funkeln war in ihre Augen getreten. ~Ich sah in deine Augen Und erkannte darin ein glitzerndes Meer Wünschte, darin zu ertrinken Wünschte mir den Tod so sehr~ "Du meinst also, ich hätte keine Gefühle? Oh, Gabriel, welch süße Lüge von dir, gerade du warst diejenige, die als einzige in mir das Licht sah. Ein törichter Gedanke." Kalt und abweisend war Luzifers Stimme und doch schwang ein gewisser Hauch von Verbitterung in ihr. Verbitterung und Trauer um die verlorenen Tage. Sie wusste es nicht, doch hielt der Erzengel seinem Blick stand und versuchte nun ihrerseits, in seinen dunklen, schon fast an schwarz grenzenden Augen seine Seele zu durchforsten. ~Du sahst in meine Augen Und erkanntest die ewige Flamme Du wirst in ihr verbrennen Es dauert nicht mehr lange~ Niemand anderes hätte das gewagt und allein dieser Umstand ließ den Gefallenen schmunzeln. Man sagte von ihm, dass seine Augen so schwarz waren wie die Seele, die sich dahinter verbarg und jeder, der versuchte, ihn zu verstehen würde in den Abgrund gerissen werden, dem klaffenden Riss in seinem Geist. "Wo ist es geblieben, dein Herz, Luzifel?" Luzifel. Der Name, den er trug, bevor er fiel und das Licht auf ewig verneinte. Nur sie nannte ihn noch so. Sie und DER HERR. Nur sie hatte es gewagt, das letzte verbliebene Gute zu finden, EIN HERZ zu finden. Sie war nicht gestürzt, war nicht wahnsinnig geworden. Doch hatte sie ihre eigene Suche zu Nichte gemacht, denn das Herz, was sie gefunden hatte, nahm sie mit sich. Und nun wusste sie nicht mehr, was ihr mehr als Sünde erschien, überhaupt zugelassen zu haben, das sie es fand oder zugelassen zu haben, dass es einfach so endete. Wie sehr litt sie nur unter ihrem inneren Zwiespalt, dieser Bürde, die sie sich selbst aufgeladen hatte. ~Trotz all des Leids, das ich brachte Will ich dich bei mir spüren Doch welches Schicksal wir auch wählen Unsere Wege dürfen nie zueinander führen~ "Du weißt, wo es geblieben ist, Jibriel..." Gleichsam war Luzifer der Einzige, der sie noch so nannte, es war der Name, den sie noch damals als Cherubim trug, als sie sich das erste Mal begegneten, lange bevor sie zu Gottes höchsten Boten aufstieg. "...denn ich habe es dir geschenkt." Vorsichtig streckte er die Hand nach ihr aus. Wie sehr verlangte es ihn jetzt nach einer Berührung, und wenn es nur das sanfte Streicheln ihres makellosen Gesichts war. Doch genau dies war jene Bewegung, die das Reh zurückzucken ließ. ~Darf dich nicht berühren...~ Ein trauriges Seufzen entwich Luzifers Lippen. "Nicht einmal das ist uns vergönnt. Wir haben keine Zukunft. Nicht, solange du IHM noch so treu bleibst. Ich kann deine Bande zu IHM nicht lösen, das kannst nur du selbst. Aber das wirst du nicht tun. Dazu kenne ich dich zu gut. Und deshalb sollte ich dann gehen..." Er wandte sich ab und wollte gehen. "Nein, Warte!" ~Ich würde dich besudeln Dich mit mir ins Dunkel ziehen Du würdest es in Kauf nehmen Wölltest nicht entfliehen~ Sein fein geschnittenes Gesicht fixierte sie wieder, in interessierter Erwartung dessen, was Gabriel zu sagen hatte. "Warum?", Tränen hatten sich in ihren sanften, goldbraunen Augen gebildet, Tränen worüber? War sie doch imstande alles zu betrauern, so banal es auch sein mochte. Vielleicht war es auch diese Empfindsamkeit gewesen, die ihn dazu bewegt hatte, sie nicht wie den Rest der ,heiligen Brut' von sich zu weisen. "Warum kannst du IHN nicht einfach um Vergebung bitten, in seinen Schoß zurückkehren? Es wäre doch so viel einfacher. Du weißt, es ist SEINE Strafe für uns, dass wir einander nicht einmal mehr berühren dürfen, er weiß was wir getan haben und er hat es als Sünde befunden. Du musst nur zu ihm zurück kommen, dann wird alles sein wie früher." ~So sehr du es auch versuchst, Du kannst mich nicht bekehren Deinem Gott, dem Herrn Werde ich mich ewig verwehren~ "Aber es geht einfach nicht. Es ist gegen meine Überzeugung. Niemand hat gesagt, dass das Leben einfach sei, Jibriel. Wer ist er, dieser Gott, dass er seinen Geschöpfen die Liebe verheißt, und sie uns Engeln dennoch verwehrt? Zählen wir denn nicht auch zu seiner Schöpfung? Unsere Sünde ist bereits begangen, das ist ein Fakt. Entweder wir stellen uns ihr oder kommen feige angekrochen wie Hunde. Was glaubst du, ist von beiden wohl das bessere Leben. Du schaffst das vielleicht. Aber ich nicht." Harte Worte und für Gabriel waren sie wie Schläge mitten ins Gesicht. Doch war es seine einzige Möglichkeit, sie zu erreichen. Wie gerne hätte er jetzt ihre Tränen getrocknet, sie in den Armen genommen und gesagt, dass alles gut werden würde. DOCH ER KONNTE ES NICHT! ~Ich wandte mich von ihm ab Und stürzte dich in Trauer Jetzt sind wir getrennt Und nichts überwindet diese Mauer~ "Das ist egoistisch von dir, Luzifel." Er ließ ein lautes, aber freudloses Lachen erklingen. Wie schnell die Engel doch über andere urteilten. Doch wenn es darum ging, SEINE Befehle auszuführen, verschwand diese Gabe genauso schnell wieder. "Was glaubst du denn, wen du vor dir hast, meine Liebe? Ja, ich bin egoistisch und genau darum hasse ich Gott, denn er nahm mir das, was mir gehörte. Er nahm mir dich. Was bleibt mir jetzt noch, Liebste, was?" "Unser Kind... warum denkst du nie an ihn?" "Das tue ich doch. Nur er ist mir nicht so fern wie du, also magst du mir verzeihen, wenn meine Sehnsucht nach dir mich manchmal alles um mich herum vergessen lässt. Aber anscheinend bemühst du dich ja sehr, ihn mir auch noch zu entfremden." "Wie kannst du nur so etwas sagen? Er hat selbst erkannt, dass..." "Nein!", fuhr Luzifer der Blonden ins Wort, "Er ist einsam, das ist alles. Wie würdest du dich denn fühlen, wenn du mit dem Wissen aufwachsen würdest, dass du ein Fehler in Gottes Augen bist? Ich werde gehen und ihn aus seinem selbst auferlegten Exil holen." "Dann ist jetzt alles gesagt?", fragte sie mit Verzweiflung und Tränenerstickter Stimme, "Dann werden wir uns nie wieder sehen?" "Wohl kaum. ER würde es nicht zulassen." Er drehte sich nun endgültig um und ging, während sie es ihm gleich tat. Kein Wort wurde mehr gesprochen, das einzige Geräusch waren das sanfte Rascheln der Gewänder und ihrer Gott gegebenen Schwingen, untersetzt von dem dumpfen Tritt ihrer Füße. Doch plötzlich stoppte Luzifer. Ein Versuch noch war es wert, nur noch einer. Sollte dieser auch fehlschlagen, so gab es doch noch die Gewissheit, dass sie ihn nicht vergessen würde. Nicht nach dem, was er vorhatte. ~Würdest du mir folgen? Deinen ganzen Glauben aufgeben? Deine Flügel würden schwarz Könntest du wirklich so leben?~ Rasch wirbelte er herum, packte den weißen, filigran mit Silber bestickten Ärmel ihres Gewandes und zwang sie mit einem Ruck, sich umzudrehen. Verwirrt sah sie ihn an, doch die Verwirrung wich der Angst, als sie den entschlossenen Blick in seinen Augen sah. Jener Blick, der zeigte, dass er zu absolut allem fähig war. Und mit allem war auch ALLES gemeint. "Was wird das?" Immer weiter stolperte sie zurück, je weiter Luzifer nach vorne schritt. Sie konnte nicht weglaufen, dazu war sein Griff um das Gewand zu fest [okay, der Grund ist nicht sehr plausibel, aber sie will auch einfach nur nicht abhauen. Wer läuft auch schon vor Hyde-sama weg? *sabber*] andererseits wiederum hätte körperliche Gewalt dazu geführt, dass sie ihn berührt hätte. "Hast du Angst?" Warum auf einmal dieser Sinneswandel, diese arrogant-sadistische Maske, die man sonst von ihm erwartet hätte, vorausgesetzt man war kein Erzengel namens Gabriel. Eben jene stieß jetzt hinten an die Wand. Festgenagelt. Kein Entrinnen mehr. Und ihre Körper waren nur Millimeter entfernt von einer Berührung. Sie fühlte seinen heißen Atem[u... kleiner Insider, XD] auf ihrer fast weißen, ebenen Haut. "Was ist Gabriel? Werden da keine Erinnerungen wach? Nur du und ich... Wie bereitwillig hast du es zugelassen. Und ich weiß, dass du auch jetzt dieses Verlangen spürst, dass ER euch verboten hat. Wir könnten, hier direkt vor seinen Augen diese süße Sünde wiederholen. Was meinst du, wie würde das deinem geliebten HERRN wohl gefallen?" Ihr Körper zitterte teils aus Furcht, teils aus dem unmittelbarem Drang heraus ihn zu küssen. Eine Berührung nur, und auch sie würde fallen. Sie würde zur Gefallenen werden, genau wie er. Das war die Strafe. Und je näher er ihr war, destso härter erschien sie ihr. "Das wirst du doch nicht wirklich tun, oder Luzifel? Das kannst du doch nicht einfach tun." "Wie einfach wäre es doch...", entgegnete er, ohne auf die Frage einzugehen, mit einem irrsinnigen Lächeln, welches das Wort WAHNSINN nahezu schrie. "...es wäre dann alles meine Schuld, du müsstest dir keinerlei Vorwürfe machen, Liebste. Ich könnte dich in deinen Fall zwingen." Der dunkle Engel verstummte und sein Gesicht nahm wieder den ernsten Ausdruck an, den sie so gewohnt war. Sie und allein sie. Welch Kontrast war es doch zu der aufgesetzten, überzogenen Possenreißerei, die er den anderen gegenüber an den Tag legte. "Du hast Recht. Ich kann das einfach nicht tun. Du würdest mir das nie verzeihen. Und daran würden wir Beide zugrunde gehen. Ich weiß, ich bin nicht Gott. Ich kann dir die Schuld nicht nehmen, das kann nur ER. Ich habe auch keine Macht über den Himmel und die Erde. Das einzige was ich dir bieten könnte, ist die Finsternis. Doch solltest du eins nie vergessen. Ich hätte dir die Unterwelt zu Füßen gelegt." Ein sanften, zart rosafarbenen Lippen bildeten ein warmes Lächeln, das selbst das Licht der Sonne in den Schatten stellte. "Ich weiß, Geliebter, ich weiß." ~Fänden wir einander So wird es aus dem Himmel hallen Denn, weißt du nicht: Gott weint, wenn seine Engel fallen~ To be Continued... Mist, jetzt hab ich den Eingangstext von Star Wars Episode 1 beim Tippen verpasst! Verflucht aber auch! Wie auch immer, war ein toller Film. Kann kaum Teil 2 abwarten (läuft ja nächsten Sonntag.) Nicht zu fassen, dass der Schauspieler, der den jungen Obi-Wan Kenobi spielt, Ewan McGregor, auch den Christian in Moulin Rouge verkörpert. Wo gibt's denn bitte singende und tanzende Jedis. Ich hab kurz das vorherige Kapitel noch ma überflogen und statt "Burgkerkers" das Wort "Burgerkeks" gelesen. Peinlich... ^//^ Was gibt's noch? Ah, ja Animexx ist anscheinend mit Hochladen der FF Kapitel schneller geworden, d.h. wenn ihr das jetzt lest, bin ich vielleicht gerade beim ,Sex and the City' oder ,Stargate Atlantis' gucken. Und ich hab am Wochenende mit meiner Mom und meinem Pop ,Blade II' gesehen, zwar vergrieselt, weil der Receiver nicht an war, als wir es aufgenommen hatten. Und mein Vater hat natürlich mal wieder ein Theater gemacht, von wegen alles Schrott, vollkommen unrealistisch, bla, bla, bla... Ich habe endlich ein passendes Bild für den Char Andrei gefunden! Geplant war er ja schon lange, nur an dem Bild hat's gehapert. Des war's soweit von mir. Dat Martini, ihres Markenzeichens Vampyr. (alte Schreibweise von Vampir) P.S.: Die FF nimmt ganze 36 Seiten Word-Dokument ein, 2 weniger als meine Yu-Gi-Oh-FF "Du hast mich vergessen" (*Schleichwerbungmach*), die ganze 11 Kapitel hat. Die Kapitel werden doch immer länger (Des hier ist 9 Seiten in Word.), allein 3883 Wörter reine Story, welch schöne Zahl (Tja... tief in unserem Herzen sind wir doch alle Statisten). Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)