Horror comes the way that beauty went von abgemeldet
(Der Selbsthenker)
================================================================================
Kapitel 1: Romanticide
----------------------
Okay ^_____^ Diese FF ist meinem extrem knuffischen Keiji-viech gewidmet
*kissou*
Hier hast du deine Vampir/Shounen-Ai/Kitschstory, Plüschdings X3 *kicha*
*umschnuff*
Und natürlich allen Vampirfans da draußen ^o^
...
::When Horror comes the way that Beauty went::
Dichte, milchig schimmernde Nebelschwaden rankten sich um den ruhenden Ort,
umkreisten ihn wie in einem Netz aus silbrigen Spinnenfäden und strickten ein
undeutbares Muster, das im fahlen Schein der am Himmel thronenden Mondsichel wie
ein Labyrinth aus feinem Fadengewebe wirkte.
In mitten jener warmen Frühlingsnacht, umgeben von dem leisen Lied der
schlafenden Natur, in dessen Chor das Rauschen des Baches miteinstimmte,
zusammen mit dem Flüstern des sanften Windhauchs, der vom Geräusch der
tanzenden Gräser und Farnhalme begleitet wurde, sollte sich etwas ereignen, das
dem Laufe des Schicksals eine Wendung geben würde, die nicht vorherbestimmt
war.
Die Silhouette seiner schlanken Gestalt wurde kaum von den silbrigen Fingern des
Mondlichts gestreift, so als miede sie selbst diese Berührung und ziehe es vor,
sich sogar in jener menschenleeren Gegend im Reich der Schatten zu verbergen.
Die Dunkelheit schmiegte sich wie ein Mantel aus schwarzem, undurchdringlichem
Samt an seinen Körper, verdeckte die Konturen seiner Figur und ließ ihn wie
den unheimlichen Fremden auf einem verwischten Wandportrait erscheinen; auch
sein Antlitz wurde von dem nächtlichen Schleier verdeckt und ruhte wie eine
Maske auf seinen Zügen.
Nur ab und zu schaffte es ein Strahl silbernen Lichtes die finstere Barriere um
ihn zu durchdringen und einen Teil seines Gesichtes zu beleuchten, dessen
unnatürliche Blässe sich stark von der Farbe der ihn umgebenden Dunkelheit
abhob. Rote Lippen, an stolze Rosenknospen der Schlossgärten erinnernd,
schienen unbeweglich, nahezu starr; es hätte der Verschleierung der Finsternis
nicht bedurft, denn allein seine Miene wirkte wie eine Maske aus Porzellan; kalt
und zugleich wunderschön.
Zierlich und kühl waren die Züge, die sein malerisches Gesicht zierten, sanft
und doch so ungemein grausam. Ein Gemälde von schauerlicher Schönheit bot
sich dem menschlichen Betrachter, atemberaubende Düsternis, die einen
unwillkürlich und unwiderruflich in seinen Bann zog und gefangen nahm.
Aber würde man den Schleier lüften, die Oberfläche überwinden und tiefer
dringen; was würde man finden?
Er lächelte.
Ihm war, als würde das alte Lied aus weiter Ferne an sein Ohr getragen werden
und er vernahm die leisen, vertrauten Klänge jener kummertragenden Symphonie.
Träume, dachte er und ließ seinen dunklen Blick gedankenverloren über die
leere Waldrichtung schweifen. Wiederum waren es Träume gewesen, die seinen
einsamen Weg hierher geleitet. Träume hatten ihn unbarmherzig heimgesucht und
seinem Gemüt keine Ruhe gelassen, hatten selbst durch seine Schutzmauern nach
ihm gegriffen und ihn bedrängt; es war ihm keine Wahl mehr geblieben, als
nachzugeben und den lauten Rufen, die seinen Schlaf gestört hatten, zu folgen.
Und nun war er hier, an der Lichtung, an der sich die steinigen, von Moos
überwucherten Waldwege begegneten und von fern aus betrachtet die deutlich
sichtbare Form eines Kreuzes bildeten; des Zeichens, dem er schon vor langer
Zeit abgeschworen und den Glauben an dessen Macht verloren hatte.
Doch nun, in dieser Nacht, deren Zauber um so viel stärker auf ihn zu wirken
schien, als es eine andere je vermocht hätte; sollte sich nun doch etwas
ereignen, das den Schmerz seiner wunden, ziellos umherirrenden Seele lindern
würde? Sollte er wirklich daran glauben oder es doch nur für einen weiteren,
grausamen Scherz halten, den die Götter ihm spielten?
...was war das?
Seine Augen weiteten sich vor Unglauben und er starrte die Straße vor sich in
stiller Verblüffung an, ohne seinen Blick von dem alten Waldweg zu wenden. Im
schien, als hörte er von fern her das laute Hufgetrappel von schnaubenden
Pferden, vermischt mit dem Klang der knarrenden Räder einer Karosse, die über
den steinigen Boden hinwegpolterte.
Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück in die Schatten, die ihm auf seiner
Reise als stille Behüter dienten, und wartete gespannt und zugleich
argwöhnisch auf das Auftauchen der Menschen, deren Geruch er nun deutlich
witterte.
Einige Momente vergingen, bevor sein durchdringender Blick die herandreschenden
Pferde erspähte, die vom verängstigten Kutscher verbissen angespornt wurden,
schneller zu galoppieren, als die vor Erschöpfung schnaufenden Tiere es ohnehin
schon versuchten.
Mochte es auch nur ein seltsamer Zufall sein, dass jene Kutsche gerade hier und
gerade zu dieser Stunde an diesem Orte auftauchte; etwas in ihm hatte sich
geregt und ließ ihn all seine Vorsicht und seinen vorherigen Argwohn vergessen
und seinen Mut aufflackern.
Ohne noch einen weiteren Moment zu zögern trat er mit entschiedener Bewegung
aus dem Unterschlupf des Waldes auf die Straße hinaus und stellte sich dem
rasenden Gefährt mit unbewegter Miene in den Weg.
Die angsterfüllte Miene auf dem Gesicht des alten Kutschers wandelte sich zum
Ausdruck jähen Entsetzens, als sich plötzlich jener junge Mann der Karosse in
den Weg stellte, die mit rasender Geschwindigkeit dahinpreschte.
Er schrie auf und zog mit einem so heftigen Ruck an den Zügeln der Pferde, dass
diese mit empörtem Wieheren auf die Hinterbeine sprangen und vor Schreck
beinahe den die Straße blockierenden Mann umgerannt hätten; hätte sie im
letzten Augenblick nicht eine stille, übernatürliche Macht durch ein
zärtliches Wort beruhigt und die aufgescheuchten Tiere zum Stehen gebracht.
Das Gefährt wurde von der Vehemenz des abrupten Anhaltens zu beiden Seiten
geschleudert, ohne jedoch vom Weg abzukommen, und drohte jeden Moment
umzukippen; aber wie von Zauberhand kam es plötzlich, genau wie die beiden
Hengste, zum Halten und nicht einmal eines der strapazierten Räder schien einen
ernsthaften Schaden genommen zu haben.
Der Kutscher, der in diesen kurzen Ewigkeiten wohl tausend Tode gestorben sein
musste, sprang mit einer ungeschickten Bewegung vom Kutschblock herunter und kam
mit wackligen Beinen auf dem staubigen Waldboden auf; es schien, als wäre der
Fremde für ihn nichts weiter als Luft, denn er schenkte ihm keine Beachtung,
sondern wankte keuchend zur Kutschentür; er wollte diese gerade aufreißen,
doch wurde sie in diesem Moment von selbst geöffnet.
Ein junger Herr, der dem Aussehen nach zu urteilen wohl nicht viel älter sein
konnte, als der schwarzumhüllte Fremde, fiel förmlich aus der geöffneten
Türe und wurde gerade noch von dem erschrockenen Kutscher aufgefangen und vor
einem starken Aufprall auf dem Boden bewahrt.
"Mon dieu, André...", keuchte er und richtete sich nach Luft schnappend in den
stützenden Armen auf, "...was ist geschehen, dass du uns beide beinahe
umgebracht hättest?"
Seine Stimme klang weder verärgert, noch erschrocken; er schien lediglich
überrascht zu sein und hatte den gerade erlebten Schock schon längst
überwunden.
"Monsieur, Monsieur...", stammelte der bleiche Kutscher, der obwohl des gesund
wirkenden Auftretens des jungen Mannes, doch noch immer um das Wohl seines
Herren besorgt war, "...i...ich...er erschien so plötzlich, ich ... konnte
gerade noch bremsen..." Sein Blick irrte zum ersten Mal in dieser Zeitspanne zu
dem Fremden, dessen schlanke und unbewegliche Gestalt noch immer mitten auf der
Straße stand. Das schöne Antlitz, dessen Totenblässe von dem fahlen Licht des
Mondes offenbart wurde, beobachtete das Geschehen mit einer aufmerksamen
Gleichgültigkeit.
"Gott...", wisperte der Kutscher und fuhr zusammen, "...beim Allmächtigen..."
Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und ein Zittern ging durch seinen
Körper, während in seinen verängstigten Blick etwas, wie eine entsetzte und
plötzliche Erkenntnis trat.
"Der Teufel...der Teufel irrt durch diese Wälder!", wimmerte er verzweifelt,
"hätte ich doch nur nicht angehalten, hätte ich diesen Bastard doch nur an Ort
und Stelle überfahren, hätte ich...-."
"André!", wurde das Gestotter des aufgebrachten Mannes verärgert von seinem
Herrn unterbrochen.
Ohne eine weitere Mahnung wirbelte er herum und rannte zu dem Jüngling
herüber, der auf solch unnatürlich reglose Weise auf der Straße stand.
"Monsieur!", wisperte der junge Herr besorgt und versuchte in das Gesicht vor
ihm zu spähen, das nun wieder von den schleichenden Schatten verborgen wurde,
"Monsieur, ist alles in Ordnung mit Ihnen? Sagen Sie doch etwas!"
Er fasste den Jungen an den Schultern und schüttelte ihn leicht; seine Miene
wirkte nun umso sorgenvoller. ,Ein Schock...', dachte er, ,...er muss noch unter
Schock stehen!'
Doch noch bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, hob der Jüngling
langsam eine bleiche Hand und löste sich mit sanfter Bestimmtheit aus der
Umklammerung; ein seltsames, auf unheimliche Weise fast schon zärtliches
Lächeln huschte über das Antlitz des Vampirs, als er aus den Schatten trat und
die Finsternis hinter sich ließ.
,Mon dieu...', war alles, was der junge Reisende beim Anblick des Gesichtes
denken konnte, dessen Konturen nun vom Mondlicht vollständig beleuchtet wurden.
Er vergaß für einen Sekundenbruchteil das Atmen, vergaß, was sich gerade
ereignet hatte, vergaß das Ziel seiner Reise, seine Umgebung, selbst sein
eigener Name war ihm für einpaar Augenblicke entfallen; solch eine Schönheit,
dachte er voller Verzückung, konnte keinem menschlichen Wesen zu eigen sein.
"Monsieur, pardon-moi...", flüsterte der Vampir und seine Stimme klang so
anmutig, so flehend, dass es dem Jüngling schwer viel, sich zu beherrschen, und
ihn nicht einfach beschützerisch in seine Arme zu schließen, "...ich...-."
Seine halb geflüsterten Worte versiegten in einem leisen Aufkeuchen, als er
kraftlos und erschöpft in die Arme des jungen Menschen vor ihm sank.
Innerlich lächelnd über seine so hervorragend gespielte Rolle, schloss er die
Augen und sah für einen Moment Bruchstücke seiner Träume vor sich
aufflackern, die aber ebenso schnell wieder verblassten, wie sie gekommen
waren.
"MONSIEUR!", rief der junge Lord erschrocken und umfasste vorsichtig die
schlanke Taille des angeblich bewusstlosen Vampirs, hob ihn behutsam auf die
Arme und trug ihn zur Kutsche.
Im Gehen konnte er nicht anders, als verzaubert das wunderschöne Gesicht des
Fremden genauer zu mustern, dessen schimmernde Haut förmlich dazu einlud, sie
zu berühren und zu streicheln.
War es das silbrige Mondlicht, dass seine Sinne so liebestrunken machte, einer
jener verhängnisvollen Zauber, den die Nacht über die Menschen zu bringen
vermochte?
Er wusste es nicht.
Der Fluch des Vampirs hatte ihn gefesselt.
...
For he who has not folded in his arms
A skeleton, nor fed on graveyard charms,
Recks not of furbelow, or paint, or scent,
When Horror comes the way that Beauty went*
--
*Charles Baudelaire, The Dance of Death
End of first chap XD .. lebt ihr noch? Óò Ich weiß, es war arg geschwollen,
aber .. ich hab versucht, mich n bisschen dem Stil der Romantik anzupassen =-=;
Nya ^___^ Kritik&feedback wäre lüp! ^o^
Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)