Love for(n)ever von DarcAngel (Der Kampf um das Glück) ================================================================================ Kapitel 3: Wege des Schicksals ------------------------------ Disclaimer: Harry Potter und Co. gehören Joanne K. Rowling und ich verdiene absolut nichts, außer vielleicht ein paar Kommentare mit meinem Geschreibsel. Auch der Songtext von "Männer sind Schweine" ist nicht von mir, sondern von den Ärzten! Widmung: meiner Beta DocSon "Albus erwartet Sie bereits!", war das einzige, das ihre Hauslehrerin zu ihnen sagte, bevor sie den Wasserspeier zur Seite springen ließ. Immer noch mit einem Meter Abstand folgten die beiden Professor McGonagall die Steintreppe hinauf zum Büro des Direktors. Unangenehme Stille herrschte zwischen ihnen und doch wusste Harry nicht, was er so schlimmes getan haben sollte, dass sie von einem wütenden Dumbledore zu sich gerufen wurden. ,Albus hat sich doch bisher auch nicht über uns beschwert, weil wir unseren Pflichten nicht so ganz nachgekommen sind. Und seit wann siezt die McGonagall uns, wenn niemand dabei ist? Vielleicht ist noch etwas anderes, schlimmeres passiert?! Aber warum könnte er so schrecklich sauer sein?? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er, seit ich ihn kenne, je extrem sauer auf mich gewesen ist! Okay, das muss nichts heißen, es gibt immer ein erstes Mal, doch trotzdem... Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das alles nur wegen dem bisschen Kuscheln, bei dem Malfoy uns entdeckt hat, ist! Nur warum denn sonst?' Oben angekommen klopfte Minerva an die dicke Holztür. Hermine schluckte. Sie ahnte, dass das, was nun auf sie zukommen würde, ihre Zukunft beeinflussen würde. Denn anders als Harry, dachte sie auch darüber nach, was ihre Tat für Folgen haben könnte. ,Hätten wir doch bloß diesem kleinen Arschgesicht das Gedächtnis gelöscht! Dann würde das alles wahrscheinlich jetzt nicht passieren?! Hätte ich mich doch bloß nicht von Harry davon abbringen lassen! Das hätte nämlich noch einen Vorteil, dann müsste ich jetzt nicht mit diesem Weiberhelden, oh wie ich diese Blaise hasse, zusammen zu Dumbledore. Und es liegt Unruhe in der Luft! Aber ist unserer Direx wirklich so wütend auf uns, wegen dieser kleinen Aktion? Und kann es wohlmöglich sein, dass wir deswegen hart bestraft werden, vielleicht sogar von der Schule fliegen? Bitte, ich möchte das Schuljahr noch zu Ende machen, sonst wäre so viel umsonst gewesen!' Dumbledore stand mit dem Rücken zu ihnen, als sie eintraten. Sein langes, weißes Haar hing ihm glatt am Körper runter und verdeckte einen grossteil seines schwarzen Umhangs. Er strich Fawkes über das goldrote Gefieder und der Vogel schmiegte sich mit geschlossenen Augen an die Hand von ihm. "Setzt euch!", sagte er befehlshaberisch, sich noch immer nicht von seinem Haustier abwendend. Missmutig setzten die drei sich auf die Stühle, die vor dem großen Schreibtisch standen, und starrten den älteren Direktor erwartungsvoll und gespannt an. Dieser drehte sich schließlich langsam um und Harry erkannte sofort, dass in seinem Gesicht große Sorge stand, doch dessen Augen sagten ihm auch, dass Albus sehr enttäuscht von ihnen und auch wütend war. Der 17-Jährige zuckte zusammen und wartete mit einer schlechten Vorahnung auf das nun kommende. "Ich bin sehr enttäuscht von euch", kam der Mann gleich auf den Punkt und bestätigte Harrys Vermutung, doch in dem Augenblick wirkte Albus gar nicht so alt, wie er wirklich war, eher jung, kräftig und energisch, wie er sie so anstarrte. "Eben waren Draco Malfoy und Severus bei mir und ich musste leider von Draco erfahren, dass er euch beiden fast nackt beim Küssen in einem Geheimgang vorgefunden hat!", berichtete er kein bisschen belustigt, wie er sonst so oft war. Hermine öffnete den Mund, um ihm dazwischen zu fahren, doch er war schneller. "Nein, Hermine! Da gibt es nichts zu widersprechen! Ich bin mir sicher, dass Draco übertrieben haben wird (Beide nickten heftig.), aber es hörte sich sonst recht wahrheitsgemäß an!", sagte er betrübt. Getroffen senkten die zwei ihre Köpfe. "Anscheinend hatte er tatsächlich Recht. Und ich hatte so sehr gehofft, dass es nicht stimmt!", meinte Dumbledore leise und irgendwie traurig. "Aber was ist daran so schlimm, dass Harry und ich von diesem Trottel beim Kuscheln erwischt wurden, und zwar vollständig angezogen?!", darauf beharrte sie und blickte dem Mann stur in die blauen Augen. "An der Tatsache allein wäre nichts schlimm, Hermine! Aber das ist ja leider nicht alles! So weit ich weiß, hätte jeder euch dort finden können, ihr wart also in der Öffentlichkeit. Was glaubst du, was passiert wäre, wenn Erstklässler euch gefunden hätten? Ich würde Beschwerdenbriefe von den Eltern bekommen und wüsste nicht, was ich hätte tun sollen! Allerdings verschlimmert noch eure Lage, dass ihr die beiden Schulsprecher von Hogwarts seid und somit die ganze Schule vertretet. Dazu kommt außerdem noch, dass er euch zu der Zeit gefunden hat, wo ihr eigentlich eurer Pflicht als Schulsprecher nachkommen und durch die Schule hättet gehen müssen, um die Ordnung zu halten! Das ist schlimm!", erklärte er ruhig und seine blauen Augen glänzten traurig hinter der mondsichelförmigen Brille. Diese Ruhe, die von Dumbledore ausging, machte Harry fast verrückt. Seinetwegen hätte der Schulleiter toben, sie anschreien können, das wäre nicht so dramatisch gewesen. Aber der weise Zauberer saß nur ruhig da und sah sie aus seinen tiefen blauen Augen an. Diese Ruhe und Trauer belasteten Harry, es war als würden gerade die ihm Vorwürfe machen und nicht der Mann ihm gegenüber. Denn Albus war unverkennbar enttäuscht von ihm und das tat ihm sehr weh. Er mochte den alten Mann sehr, er war eine Art sehr guter Freund für ihn in den letzten Jahren geworden und er mochte es nicht jemanden zu enttäuschen, oder dass jemand wegen ihm traurig war. Außerdem wusste er auch, dass er Dumbledore mit seinem Leichtsinn in eine schwierige Situation gebracht hatte. Wie hätte er sie gelöst? "Das kann doch jedem Mal passieren. Was können wir dafür, dass ausgerechnet Malfoy uns hinterher spioniert. Es war in einem Geheimgang, den sonst niemand kennt! Er ist noch nicht mal auf der Karte drauf!", ließ Harry sich auch wütend werdend darüber aus, er bemerkte nicht, dass er versuchte den Direktor zu provozieren, damit auch der endlich lauter wurde. Das würde dieses miese, kleine Schwein Draco büßen. "Es kann jedem passieren, ja, außer dem Schulsprecherpärchen zur Zeit seiner Pflicht, Harry!", widersprach ihm der Direktor tonlos und immer noch so gelassen wie zuvor. "Und jetzt?", fragte Hermine kleinlaut. "Jetzt?", fragte er immer noch ruhig, "so leid es mir tut, aber ich muss euch bestrafen. Und es bleibt mir auch nichts anderes übrig", er hielt kurz inne, und schien nach zu denken, doch er schüttelte kurz darauf den Kopf, "nein, es bleibt mir wirklich nichts anderes übrig, als euch vom Schulsprecheramt zu entheben!" Die Worte schallten in Hermines Kopf wieder. Sie sollten keine Schulsprecher mehr sein? Wie schrecklich! Ihr hatte die Arbeit immer Spaß gemacht, sie gehörte zu ihrem Tagesrhythmus dazu. So hatten sie und Harry noch mehr Zeit mit einander verbringen können, nachts durch das Schloss zu streifen, ganz allein, und durch die Fenster fiel Mondlicht hinein. Sie waren meistens ungestört gewesen und es hatte ihr auch überhaupt nichts ausgemacht eine so große Pflicht zu übernehmen, sie teilte sie sich schließlich mit Harry. Sie würde sich alles mit ihm teilen! Mit ihm hatte sie immer so viel Spaß gehabt. Die Müdigkeit hatten sie immer vergessen, denn wenn sie zusammen waren, waren die Stunden immer wie im Nu vergangen. Sollte das von nun an nichts anderes als eine Erinnerung sein? Sie wollte das nicht, doch was sollte sie tun? ,Dumbledore wird, wie er schon sagte, nichts anderes übrig bleiben. Leider! Aber war es wirklich so schlimm, was wir getan haben? Es ist doch eigentlich selbstverständlich, etwas Normales eben! Ich werde Malfoy den Kopf verdrehen, sodass er nur noch die Füße der Leute sehen kann. Nein, das ist noch zu harmlos, ich werde...' "Kann man das nicht irgendwie verhindern?", wollte Harry ebenfalls entsetzt wissen und sah den Mann vor ihm hoffnungsvoll an. Doch dieser schüttelte den Kopf. "Nein, leider nicht. Ich habe über alles nachgedacht, jeden Weg. Aber es gibt keinen Grund, der das legal berechtigt! Ich weiß, ihr seid die besten Schulsprecher, die ich kriegen kann. Ihr seid ehrgeizig, und verlässlich, ihr seid beliebt und gerecht! Außerdem habt ihr die Karte des Rumtreibers. Aber das alles sind keine rechtfertigenden Gründe, so leid es mir tut, ich muss euch eure Abzeichen abnehmen und wen anders ernennen!", sagte er noch immer traurig. Beide nickten betrübt, sie hatten verstanden. Dann entfernten sie mit ihren Zauberstäben die Abzeichen von ihren Umhängen und legten sie schwermütig auf den alten Holztisch. Der weise Mann nickte. "Wieso auch musstet ihr euch erwischen lassen?", flüsterte er. Sie schwiegen. "Sag ihnen auch den Rest, Albus. Sie müssen zum Unterricht, du weißt, nur als Schulsprecher dürfen sie sich wegen wichtigen Gründen verspäten!", sagte Professor McGonagall zum ersten Mal dort oben etwas. Auch ihre Stimme war traurig und besorgt. Der Weißhaarige nickte. "Leider gibt es noch mehr schlechte Nachrichten. Denn einige aus unseren Reihen haben festgestellt, dass sich immer mehr Voldemort anschließen. Das Desaster von vor 17Jahren scheint sich zu wiederholen, nur noch schlimmer sogar, die Menschen scheinen kein bisschen schlauer geworden zu sein als damals, wie man hätte vermuten können. Mittlerweile sind selbst Jugendliche seine Anhänger, vielleicht sogar Schüler aus Hogwarts, wir wissen es nicht genau. Es wird immer gefährlicher. Besonders für dich Harry. Du weißt, Voldemort will dich unter allen Umständen töten, denn du bist das einzige, das ihm noch im Weg liegt auf seinem Weg zu vollständigen Macht!", erzählte Dumbledore in Gedanken und blickte kurz aus dem Fenster. "Das ist nicht wahr!", sagte Harry willensstark, "es gibt auch andere, die Voldemort im Weg stehen. Der Orden, Dumbledores Armee, die Schule und du selbst!" Dumbledore fühlte sich sichtlich geschmeichelt, schüttelte aber traurig grinsend den Kopf. "Voldemort ahnt, dass es Organisationen gibt, die sich gegen ihn verschworen haben, doch er sieht in denen kein großes Problem. Und ich befürchte Harry, darin hat er Recht. Wir werden ihm etwas von seiner Zeit stehlen, wenn er gegen uns kämpft, doch zu guter letzt ist ihm das auch egal und er gewinnt. Wir haben keine Chance! Er hat zu viele Anhänger, Wesen, deren Namen und Kräfte du nicht kennst! Sie sind zu stark, er ist zu mächtig und seine Macht nimmt von Stunde zu Stunde nur noch mehr zu!", sagte Dumbledore betrübt und sah den beiden Teenagern direkt in die Augen. "Aber war ist mit dir!?!", widersprach der Schwarzhaarige sauer. "Ich? Es ist Jahre, Jahrzehnte her, dass ich noch genug Kraft hatte ihn zu schlagen. Jetzt bin ich ein alter, schwacher Mann, Harry! Ich kann es nicht mehr mit Voldemort aufnehmen!", berichtete er leise und überspielte das geschmeichelte Lächeln mit einer traurigen Miene. "Doch!", rief Hermine energisch und auch Harry nickte kräftig. Aber Albus schüttelte wieder nur leicht grinsend seinen Kopf. "Es ist sehr nett, dass ihr an mich glaubt, dass ehrt mich sehr! Aber ich habe nicht mehr die Kraft dazu, das müsst ihr wohl oder übel, genau wie ich, einsehen!", seine Stimme klang betrübt und etwas schwach. Hermine drehte sich zu ihrer Hauslehrerin, aber auch diese schüttelte traurig den Kopf. "Also ist Harry unsere letzte Hoffnung? So schlimm sieht es mittlerweile schon aus?", fragte sie leise und mit einer kleinen Spur Hoffnung, dass sie sich irrte. Aber Dumbledore nickte. "Ja, so schlimm ist es schon. Aber Harry ist seit seiner Geburt unsere letzte Hoffnung, denn sonst hat keiner die Kraft und die Macht!", sagte er mit belegter und besorgter Stimme. "Es ist Harrys Schicksal! Ich habe alles versucht, das zu umgehen, seit ich die Prophezeiung damals von Sybille hörte. Doch alles ist misslungen. Denn die Macht des Dunklen wird immer größer und ist schon weit verbreitet, leider nicht nur auf der Insel, sondern der ganzen Welt. Die schlimmsten Kreaturen gehorchen Voldemort; stärker, größer, fieser, gefährlicher, als ihr sie euch vorstellen könnt! Der Kampf gegen diese Armee ist aussichtslos. Unsere einzige Möglichkeit zu siegen ist, dass Voldemort stirbt und sie ihren Anführer verlieren! Dann werden Kämpfe untereinander ausgetragen, denn jeder will führen, und so werden die Truppen schwach. Das wäre unsere einzige Möglichkeit! Der Einzige der Voldemort töten und uns retten kann, bist du Harry, leider!", erklärte der Mann und sah den jungen Mann fragend an. Dieser nickte. "Ich weiß, ich weiß. Es ist meine Aufgabe das zu tun. Professor Trelawney hat es voraus gesagt und es wird stimmen. Einer von uns beiden wird sterben, wir können nicht zusammen weiter leben, er oder ich! Ich werde ihn töten!", sagte Harry wild entschlossen. Minerva traten vor Rührung und auch vor Sorge um den 17-Jährigen die Tränen in die Augen, während Hermine ihn einerseits besorgt und andererseits erstaunt von seiner Zuversicht und seiner Selbstlosigkeit anblickte. Aber so war Harry schon immer gewesen und würde es wohl auch immer sein. Die anderen waren ihm stets wichtiger als sein eigenes Leben. "Das ist lobenswert, Harry! Doch du musst das nicht machen! Keiner zwingt dich dazu!", startete er einen letzten Versuch. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Ich werde es aber tun! Keiner kann mich jetzt noch aufhalten!", meinte er mit ernster Miene. Albus nickte. "Ich hatte auch nichts Anderes erwartet. Aber ich befürchte, bis du es schaffst das zu verwirklichen, musst du noch viel lernen.", gab er zu bedenken. "Aber du hast doch gesagt, dass Harry schon stark genug ist!", warf Hermine überrascht und verängstigt ein. Wieder nickte der Schulleiter. "Ja, Harry ist stark. Sein Willen ist sehr stark, vielleicht unbrechbar. Auch seine Zauberei ist stark. Doch ihm fehlt noch einiges. Nützliche Zaubersprüche, Wissen über seine Gegner, über Voldemort, und so weiter.", zählte er auf. Die Braunhaarige starrte ihn an und nickte schließlich einsehend. "Ich brauchte also deine Weisheit.", brachte Harry das ganze auf einen Punkt! Es war das erste Mal, das Dumbledore an diesem Abend richtig lächelte. "Ja, Harry. Die bräuchtest du wohl!", gab er geschmeichelt zu. "Kannst du mir die nicht irgendwie übertragen?", wollte er nachdenklich wissen, "vielleicht per Denkarium?" Schmunzelnd schüttelte Dumbledore den Kopf. "Du musst noch so viel lernen über Zauberei! So einfach geht das leider nicht. Du musst selbst Erfahrungen sammeln und lernen, alles, jede Einzelheit.", sagte der Mann nachdenklich. "Aber wie soll ich das machen? Soll ich Bücher lesen, oder was?", fragte der Jüngere wissbegierig. "Nein. Bücher sind schön und gut, oft bringen sie dir etwas bei. Aber nicht das, was du jetzt wissen musst, denn vieles davon steht nicht in ihnen. Außerdem musst du es auch umsetzen können und über die Vergangenheit erfahren. Du brauchst etwas, das dir die Gefühle nah legen kann, richtig betonen kann und dir somit viel beibringen kann. Du brauchst einen Lehrer!", berichtete er ruhig und betrachtete seinen Phönix. "Wen?", wollten Harry und Hermine, die sich noch immer nicht angesehen hatten, gleichzeitig wissen. "Da bin ich noch unschlüssig. Doch du wirst es noch früh genug erfahren!", erklärte Dumbledore geheimnisvoll. Die zwei nickten enttäuscht. "Albus, die Zeit. Die zwei müssen zum Unterricht!", drängte Minerva und sah auf ihre Uhr. Dumbledore nickte. "Wie gesagt, wir haben nicht viel Zeit. Wie du ja selbst gemerkt hast, waren einige Todesser bereits auf dem Gelände. Sie werden es wieder versuchen, immer wieder und einen Weg finden an dich ran zu kommen. Du musst das alles also möglichst schnell lernen, denn man kann nie wissen, wann Voldemort kommen wird! Es könnte schon nächste Woche sein!", meinte er ebenfalls ahnungslos. "Aber wie soll ich das bis dahin alles können? Ich habe doch auch noch Schule!", fragte sich der ehemalige Schulsprecher laut. "Darüber habe ich gründlich nachgedacht! Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass der Kampf gegen Voldemort wichtiger ist. Also wirst du bis zum Ende der Weihnachtsferien von der Schule befreit zum Lernen!", gab er grinsend bekannt. "Keine Schule?", fragte Harry irritiert. "Keine Schule!", bestätigte Dumbledore. Ein Lächeln stahl sich auf Harrys Gesicht. Es schien, als lägen tolle Wochen vor ihm. "Freu dich mal nicht zu sehr, Harry!", warnte ihn seine Hauslehrerin, "du wirst viel lernen in den paar Wochen, vielleicht sogar noch länger! Es wird kein Spaß werden!" Er nickte noch immer lächelnd. "Außerdem wirst du alles nachholen müssen!", fügte sie hinzu. Sein Lächeln verblasste. "Alles? Wie soll ich das denn machen? In den Ferien?", Hilfe suchend sah er entsetzt zu Dumbledore. "Nein, nicht in den Ferien", beruhigte dieser ihn etwas, "du wirst das Wichtigste während deiner Abwesenheit von deinem Lehrer erfahren. Aber du wirst natürlich auch in den Weihnachtsferien mit dem weiter lernen!" Harry nickte. "Gut, dann wäre vorerst alles geklärt. Und jetzt geht!", lächelte er leicht. "Noch eine Frage!", fiel es Harry ein, als sie aufstanden. Dumbledore blickte ihn fragend an. "Wo werde ich lernen und wann geht's los?", wollte er wissen. Der andere grinste. "Wie gesagt, geht jetzt mit Minerva. Denn morgen früh, bevor die anderen aufstehen geht's los! Ihr werdet außerhalb von Hogwarts üben. Deine Sachen wird Dobby packen, der euch auch begleiten wird. Einen schönen, letzten Tag und genießt es keine Pflichten zu haben!" Harry starrte ihn überrascht an. "Tschüss!", sagte er noch immer berauscht von den Worten, auch Professor McGonagall, welche die beiden wieder zurück brachte, wünschte genau wie Hermine ein "Bis zum Mittagessen", bevor sie zu dritt den Raum verließen. Den ganzen Weg über sprachen sie kein Wort. Harry, weil er absolut sprachlos war und das alles erstmal verdauen musste. Hermine, weil sie noch immer sauer auf ihn war, wegen dieser blöden Blaise. Und Professor McGonagall wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Klar, musste Harry schnell lernen, aber gleich die Schule dafür schwänzen? Vor ihrem Klassenraum für Geschichte der Zauberei blieb Professor McGonagall stehen. "Dobby wird dich morgen früh um kurz vor fünf wecken und dich zu dem Ort bringen, wo wir auf dich warten! Und kümmert euch nicht um die Sache mit den Schulsprechern, Albus wird das schon klären!", flüsterte sie und lächelte kurz, dann klopfte sie, bat ihren Professor heraus und erklärte es ihm, während die zwei in den Raum gingen und sich somit den neugierigen Blicken ihrer Mitschüler aussetzten. Auf ihre Fragen reagierten sie jedoch nicht. Bis zum Abend hatten Hermine und Harry kaum ein Wort gewechselt. Ron war das seltsamerweise aufgefallen und er hatte versucht sich zu erkundigen, was denn los war. Doch beide hatten abgeblockt und gesagt, er solle doch den anderen fragen. Schließlich hatte ihr rothaariger Freund aufgegeben. ,Die vertragen sich mit Sicherheit bald wieder!', hatte er gedacht. Er machte sich erst Sorgen, als sie beim Abendessen gegenüber von einander saßen und immer noch nicht mit einander sprachen. Trotzdem gingen sie danach gemeinsam in die Bibliothek. Später Harry murmelte schlecht gelaunt das Passwort zum Gemeinschaftsraum und das Portrait klappte langsam auf. Gerade wollte er den Saal betreten, als er ein leises Winseln hörte. Er drehte sich irritiert um, Hermine tat es ihm gleich. Es sah so aus, als wären sie ganz alleine in dem Flur, doch ganz in der Nähe musste jemand sein. Die fette Dame klappte sie beschimpfend wieder zu; wahrscheinlich würden sich auch die Schüler drinnen wundern, doch das war ihnen in dem Moment egal. Wer weinte denn da? Neugierig schauten sie sich um. Nach wenigen Schritten entdeckte Harry ein schwarzhaariges Mädchen hinter einer Säule. "Blaise?", fragte er verwirrt, "was machst du denn hier? Was ist los?" Mürrisch trat die Braunhaarige zu den beiden. ,Was will die denn schon wieder? Und was soll diese lächerliche, gespielte Heulerei! Die soll ihre Finger bloß von Harry lassen! Sonst kriegt sie es mit mir zu tun!', dachte sie wütend. "Es tut mir leid... dass ich euch schon ... wiederrrrrr nerve.....", schluchzte sie und wischte sich die Tränen mit den Ärmeln ihres Mantels ab. Harry schüttelte den Kopf und gab ihr ein Taschentuch. "Du nervst uns doch nicht!", sagte er lächelnd und warf seiner Freundin einen warnenden Blick zu. Der so viel hieß, wie: "Wenn du jetzt irgendetwas Falsches sagst..."! Hermine glaubte vor Wut zu qualmen, was fiel diesem Kerl eigentlich ein?! Hatte er, Harry Potter, etwa gerade sein Taschentuch einer Slytherin gegeben und tröstete sie gerade auch noch? Dann noch der Blick zu ihr - das war jawohl kaum zu glauben. Er strich dem schwarzhaarigen Mädchen beruhigend über die Schulter, immer wieder. Sie kochte und war kurz davor auszurasten. ,Wenn die beiden glauben, sie könnten mit mir so etwas machen, dann haben sie sich aber gewaltig geschnitten! Das lasse ich mir nicht mehr bieten. Nicht von einer Slytherin! Und auch nicht von jemandem, der sich mein Freund nennt!' Sie öffnete gerade ihren Mund, um die beiden anzubrüllen, als Blaise schon mit zitternder Stimme weiter erzählte: "es tut mir trotzdem leid ... aber ich kooooonnte einfach nicht da unten ...bei den ganzen Slytherins", sie schniefte in das Taschentuch, "bleiben. Oh Harry, Hermine... es war so demütigend!" Tränen rannen ihr aus den längst erröteten Augen und sie zitterte erbärmlich. ,Ihre Show sieht wirklich echt aus! Sie scheint diese Tour schon öfter bei Jungs abgezogen zu haben!', dachte Hermine mit vor der Brust verschränkten Armen, sie stand unbeteiligt und ungerührt daneben. ,Warum nimmst du sie nicht gleich in den Arm, Harry?!', dachte sie bebend vor Wut. "Was ist denn los? Was ist passiert?", fragte der besorgt und sah ihr in blauen Augen. Sie schniefte einmal kräftig, bevor sie den Mund wieder öffnete. "Meeeeeiiiiiiiin Freeeeeeuuuuuuuund ...", schluchzte sie herzzerreißend, "haaaaat miiiir voooorrrrr deeeeeen Augggggeeeen seeeeiiiiner dääämliiiiiichen, notgeeeeeeiiiiileeen Kuuummmpel", sie verzog ihr Gesicht angeekelt und wurde noch blasser, "meeeeeiiiiiiineeeeeeee Bluuuuuuuuuuuuuuuuuseeeee vooooooom Leeeeeeiiiiiiib gerriiiiiiiiiiissssssssseeeeeen!" Harry und Hermine starrten erst sich und dann sie entsetzt an. Wie konnte jemand so etwas tun? Die Braunhaarige vergaß ihren Hass auf das Mädchen, denn tief in ihrem Inneren begann sie Blaise zu glauben, ging zu ihr und schloss sie erst einmal feste in die Arme. Sofort schlang die Slytherin ihre Arme um die Gryffindor und heulte bitterlich. Harry stand noch immer geschockt und hilflos daneben, nicht wissend, was er tun sollte. Schließlich strich er ihr besorgt über den Rücken. "Jungs können solche Idioten sein!", flüsterte die 16-Jährige der Weinenden ins Ohr, und warf dabei ihrem Freund einen alles sagenden Blick zu. Dieser schluckte, denn er wusste sehr wohl, dass er schuldig war, so verteidigte er sich nicht. Außerdem hätte das eh keinen Sinn gehabt, denn er war eindeutig im Nachteil: zwei Mädchen vor ihm, die der Überzeugung waren, dass Jungs Arschlöcher sind! Denn Blaise nickte. "Meeeeeeiiiiiin Freeeeeeeeuuuuuund kaaaaaaaaaaaaaannnnnnnnn aaaaaaaaaabeeeeeeeeeerrrrrrrrrrr aaaaaaaaaaauuuuuuuuuuch soooooooooooo süüüüüüüüüüüüüüüß uuuuuuuuuund liiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeb seeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!", schluchzte sie in Hermines Pullover. Diese strich ihr beruhigend durchs Haar. "Ich weiß, das können sie. Aber du darfst dich davon nicht beirren oder beeinflussen lassen!", sagte sie mit fester Stimme, bevor sie leise summte: "Männer sind Schweine, vertraue ihnen nicht mein Kind! Sie wollen immer nur das eine, weil Männer nun mal nur so sind!" "Was war das?", fragte Blaise neugierig und sah mit nassen Augen die Braunhaarige an. "Ein Song!", grinste diese. Die Schwarzhaarige grinste. "Der passt irgendwie!", flüsterte sie, bevor sie genauso leise hinzufügte, "aber ich liebe ihn doch!" Und schon rannen erneut Tränen über ihr sonst so blasses Gesicht. Hermine seufzte innerlich. ,Liebe ist der größte Schwachsinn im Leben. Denn sie ist verlockend und gefährlich, und doch so wunderschön!' Für wenige Sekunden schloss sie die Augen. "Ich will heute nicht wieder zurück in den Kerker!", sagte Blaise ängstlich, nachdem sie sich so einigermaßen wieder beruhigt hatte und noch mit den beiden anderen auf dem Boden saß. "Das kann ich verstehen, aber wo könntest du sonst hin?", überlegte Harry laut, "zu uns in die Schlafsäle geht nicht!" Hermine nickte betrübt. "Die Schmusehöhle!", fiel es ihr plötzlich ein. Ihr Freund war begeistert. "Das ist eine super Idee!", lobte er sie. Sie grinste ihn kurz an, bevor sie merkte, was sie da tat. Schnell schaute sie wieder weg, sie war schließlich im Streit mit ihm! Zu dritt gingen sie zu dem Geheimversteck und betraten es. "Wow!", was das einzige, was der Slytherin einfiel, als sie es begutachtete. Die zwei Gryffindors nickten grinsend. "Es ist genial, nicht?", fragte Harry stolz an die Wand gelehnt. "Es ist einfach super!", strahlte die Schwarzhaarige, "aber meint ihr, ich kann hier schlafen?", fragte sie unsicher. "Klar, doch! Die Lehrer kennen diesen Ort nicht und Filch auch nicht, du wirst also total ungestört sein!", lächelte Hermine aufmunternd. Blaise nickte. "Ihr seid so nett zu mir!", lächelte sie mit traurigen Augen. "Aber das ist doch selbstverständlich!", lächelte Harry sie an. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, die Gryffindors sind zu uns immer gemein!", widersprach sie ihm stur. Hermine hustete und der Schwarzhaarige starrte sie überrascht aus großen Augen an. "Ich glaub, du lebst da in einer verdrehten Welt!", meinte er kühl. Die ehemalige Schulsprecherin nickte. "Die Slytherins sind gemein zu allen, die anderen wehren sich nur!", belehrte sie das andere Mädchen. Die sah von einem zum anderen und schien unschlüssig zu sein. "Hm, wenn ihr meint!", murmelte sie, "ich glaub, ihr habt Recht!" Sie lächelte beschämt. "Ist schon gut!", baute Hermine sie wieder auf, "du bist ein wenig durcheinander. Leg dich hin und schlaf erst mal! Du wirst sehen, es wird dir schon besser gehen, wenn die Sonne erst mal wieder scheint!" Blaise legte sich hin und deckte sich zu. "Danke!", lächelte sie. "Kein Problem!", antworteten beide gleichzeitig und starrten danach den anderen sauer an. "Ich komme morgen früh und wecke dich, damit kein anderer Schüler dich findet!", sagte die Braunhaarige noch. Wieder nickte die Slytherin nur. "Gute Nacht!" "Schlaf gut!" "Gute Nacht!" Auf dem Weg hoch zum Gemeinschaftsraum sagten die beiden wieder kein Wort, sie schwiegen sich noch immer wütend an. Doch dort wollte sie direkt hoch ins Bett gehen, aber er zog sie, bevor sie die Treppen des Mädchenturms betreten konnte, noch schnell zur Seite. Ginny, die auf die beiden gewartet hatte, und gerade auf dem Weg zu ihnen war, blieb stehen, als sie das sah. Sie spürte, dass die zwei sich gezofft hatten, man sah es ihren Gesichtern an und deren komisches Verhalten war ihr auch schon beim Essen aufgefallen. ,Was ist passiert, dass die beiden sich so heftig gestritten haben?', überlegte sie, doch ihr fiel nichts ein. Also drehte sie sich weg und setzte sich wieder zu Dean. Ihre Freunde sollten sich erst mal wieder vertragen, das war wichtiger. Sie konnten ihr auch morgen noch Bericht erstatten. "Sollten wir nicht lieber reden?", fragte er und blickte ihr in die Augen. "Ich wüsste nicht worüber!", antwortete Hermine stur und sah zur Seite. "Ich schon! Denn ich fahre morgen früh und ich will nicht die ganzen Tage mit dir zerstritten sein!", sagte er leise, damit kein anderer es hören konnte, und nahm ihr Kinn in seine Hand, um wieder Blickkontakt herzustellen. Wütend funkelten ihre haselnussbraunen Augen ihn an. "Okay, du hast fünf Minuten!", sagte sie in einem Ton, als wäre das ein Geschenk Gottes. Dann befreite sich schnell von seiner Hand, denn sie hatte Angst schwach zu werden. Harry war kurz davor die Augen zu verdrehen. ,Mädchen!' Er packte sie möglichst sanft am Arm und zog sie in eine Ecke des großen Raumes, denn dieser war noch längst nicht leer. "Was ist eigentlich los?", wollte er dort von ihr wissen. "Das weißt du genau!", fauchte sie sauer. "Nein, tu ich nicht!", antwortete er leise. "Ich sage nur, Blaise!", meinte sie angeekelt und sah seine Haare an. Sie konnte ihm einfach nicht in diese unglaublich grünen Augen sehen, denn dann wäre sie sofort dahin geschmolzen bei dieser Wärme und seinen unschuldigen, doch reuevollen Ausdruck. Wie hätte sie ihm so böse sein können? Nein, das durfte nicht passieren! "Ach, darum geht's! Sie ist eben nett, ich kann nichts dafür, dass sie eine Slytherin ist!" "Mir ist egal, dass sie eine Slytherin ist! Ich mag es nicht, wie du sie anschaust!", keifte Hermine und blickte ihm doch kurz in die Augen, bevor sie schnell wieder weg schaute. "Wie schaue ich sie denn an?", fragte er und versuchte Blickkontakt herzustellen "Als wäre sie das beste, tollste, süßeste Mädchen auf der ganzen Welt!", und leise fügte sie noch hinzu, "so wie du nur mich anschauen solltest!" Traurig sah sie auf den Boden. Harry lächelte leicht und hob ihr Kinn vorsichtig mit Zeige- und Mittelfinger an. "Aber Herm, du Dummkopf. Du bist das beste, tollste, süßeste, liebste, schönste Mädchen für mich!", lächelte er. Sie sah ihn unsicher an, tief in diese glänzenden, warmen Augen. "Wirklich! Wie konntest du nur daran zweifeln?! Ich liebe dich doch über alles!", flüsterte er und errötete. Ein Schleier hatte sie über seine Pupillen gelegt und machte diese nur noch anziehender. ,Wie süß er ist, wenn er errötet!', dachte sie gerührt. "Würdest du das auch in die ganze Welt hinaus brüllen, dass du mich liebst?", wollte sie mit leuchtenden Augen wissen, ihre Freude versucht zu verbergen. "Ja!", antwortete er wie aus der Pistole. "Beweis es!", forderte sie stur und unterdrückte ein Lächeln. Der Schwarzhaarige schluckte, dann öffnete er den Mund. Hermine wartete auf eine seiner süßen, unlogischen Ausreden. Doch stattdessen schrie er: "ICH LIEBE HERMINE!" Sämtliche Schüler, die in dem Raum waren, starrten sie neugierig und irritiert an. Beiden schoss das Blut ins Gesicht. "Was ist? Das wolltest du doch!", grinste Harry mit roten Wangen. Sie nickte lächelnd. "Ich liebe dich auch, Harry Potter!", antwortete sie strahlend, bevor sie sich auf Zehenspitzen stellte, ihre Arme um seinen Hals schlang und ihn küsste. "Ohhhhhhhhhhhhhhhhhhh!", ertönte es von vielen Schülern. Harry zog seinen Zauberstab aus der Tasche, löste sie kurz von Hermines zarten Lippen und murmelte: "Silencio!", seinen Zauberstab auf die anderen Gryffindors gerichtet. Sofort verstummten alle. Der Schwarzhaarige steckte seinen Zauberstab wieder ein, und schlang dann seine Arme erneut lächelnd um Hermine. Danach drückte er sie an sich und setzte den Kuss dort fort, wo sie kurz zuvor aufgehört hatten. Nach einigen Minuten lösten sie sich von einander. "Bist du morgen früh auch hier?", flüsterte Harry ihr ins Ohr! Sie nickte. "Ich werde dich doch wohl verabschieden!", spielte sie leise die Empörte. Dann zog er aus seiner Tasche etwas heraus und hielt es ihr hin. "Für dich!", grinste er verliebt. "Ein Herzlolli?! Oh wie lieb von dir, danke!", strahlte sie, "wann konntest du den denn besorgen?" "Als ich dich überall gesucht habe, war ich in Hogsmeade!", gestand er noch immer grinsend. Sie schüttelte den Kopf und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Nase. "Gute Nacht und träum was Süßes!", flüsterte er ihr zu, nachdem er sie zur Mädchentreppe gebracht hatte. "Du auch!", lächelte sie, bevor sie ihm einen Gutenachtkuss gab und danach die Treppe förmlich hoch schwebte. Nun ging der 17-Jährige zum Jungenturm und betrat die erste Stufe. Daraufhin kamen lauter Schüler auf ihn zu gerannt, sie trampelten, verzogen ihre Gesichter, wedelten mit ihren Armen und drohten ihm sogar mit ihren Fäusten - allerdings ohne einen Ton zu sagen. Er lachte. "Sonorus!", sagte er deutlich und rannte daraufhin schnell die Wendeltreppe hoch. Doch das Gebrüll, das sie veranstalteten, hörte er trotzdem noch. "Hey, was sollte das?" "Was fällt euch überhaupt ein?" "Als Schulsprecher könnt ihr euch das noch lange nicht erlauben!" "Das war gemein!" "Wie geht der Zauber?" Müde und völlig verschlafen öffnete Harry seine Augen. Irgendetwas musste ihn geweckt haben. Er griff reflexartig nach seiner Brille, setzte sie auf und sah sich um in der Dunkelheit. Der Vorhang war ein Stückchen geöffnet und dort stand eine kleine Gestalt, mit spitzen Ohren: Dobby. "Guten Morgen, Harry!", grinste er aufgeregt. "Morgen!", murmelte der Schwarzhaarige müde. "Sie müssen aufstehen, Harry! In wenigen Minuten werden wir erwartet!", berichtete der Hauself merkbar aufgeregt. Der 17-Jährige gähnte und streckte sich, bevor er seine Beine neben Dobby aus dem Bett schwang. "Das ist deine erste lange Reise, nicht wahr?", fragte der Schwarzhaarige. Der Elf nickte. "Geh schon mal runter in den Gemeinschaftsraum und mach am besten irgendetwas, damit du dich beruhigen kannst. Ich denke, wie werden lange still sitzen müssen, Dobby. Ich bin gleich da!", gähnte er. Dobby nickte und verschwand mit einem -PLOPP-. Keine Sekunde später räkelte sich etwas neben ihm im großen Bett. "Morgen, mein Schatz!", lächelte er und gab dem Mädchen einen kurzen Kuss auf die Lippen. Sie blinzelte und strahlte ihn an. "Morgen, Süßer!", nuschelte sie gähnend und streckte sich. Harry grinste. Sie sah absolut süß aus mit ihrem wirren Haar, den kleinen, verschlafenen, braunen Augen und einer Kissenfalte abgedrückt auf ihrer linken Wange. Dann gähnte auch der ehemalige Schulsprecher noch einmal, bevor er sich leise die Kleidung anzog, die auf seinem Stuhl lag. Es war nicht die Schuluniform, die er am Abend dort liegen gelassen hatte, so viel stand schon mal fest. Aber die brauchte er schließlich in den nächsten Tagen auch nicht mehr. Er steckte sich seinen Zauberstab ein und zog seinen Wintermantel über, in dessen Taschen Handschuhe steckten. Dann bückte er sich und griff unter sein Bett, nach seinem Koffer, doch der lag nicht mehr dort. ,Dobby wird ihn schon mitgenommen haben.', dachte er. Auf Zehenspitzen ging er danach zu Rons Bett. Sein Freund schlief noch tief und fest, deswegen legte er ihm einen Brief unter die Hand. Dann sah er sich noch ein Mal in seinem Schlafsaal um. Die Vorhänge der fünf Himmelbetten waren alle, einschließlich seiner, zugezogen und verdeckten so die schlafenden Jungen. Er lächelte kurz traurig, irgendwie würde er sie vermissen, jeden einzelnen von ihnen mit all seinen Fehlern. Danach fuhr er sich schnell durch das zerzauste Haar und drehte sich um zu seiner Freundin, er musste aufpassen, dass er nicht zu gefühlvoll wurde, denn er mochte solche Abschiede nicht - eigentlich mochte er überhaupt keine Abschiede! Hermine stand ebenfalls fertig angezogen hinter ihm, den Vorhang hatte sie zugezogen, damit den anderen nicht sofort auffiel, dass er fehlte. Sie lächelte ihn traurig an. Er lächelte etwas fröhlicher zurück, nahm ihre Hand und so verließen sie zusammen schnell seinen Schlafsaal. Die anderen würden mit Sicherheit schon auf sie warten. Harry war voller Vorfreude und Spannung, doch auch genau wie Hermine traurig. Unten im Gemeinschaftsraum erwartete Dobby sie bereits. "Wir müssen uns beeilen, wir sind spät dran!", faselte der Hauself mit piepsiger Stimme. Die beiden warfen sich kurz einen liebevollen Blick zu und liefen dann Hand in Hand hinter ihm her. Das kleine Wesen raste förmlich durch die langen, dunklen Gänge, sodass die zwei sogar einige Probleme hatten mitzukommen, trotz ihrer längeren Beine. Hermine wünschte, dass der Weg nie endete, dass sie immer weiter Harrys warme Hand an ihrer spürte, seine Schritte und seinen Atem hörte. Doch schneller als sie wollte, waren sie hoch oben vor dem Ausgang, der auf die Plattform des Astronomieturms führte, angekommen. Dort stand sein Koffer und sein Besen, neben Dumbledore, Professor McGonagall und "Remus?", fragte Harry überrascht. "Guten Morgen, Harry!", lächelte der alte Freund und auch die anderen. Der Schwarzhaarige eilte auf ihn zu und umarmte ihn kurz. "Werde ich etwa mit dir gehen?", fragte er und die Hoffnung in seiner Stimme war nicht zu überhören. Der Braun-Grauhaarige nickte ebenfalls strahlend. "Ja, Harry!", antwortete er glücklich. "Super!", freute der sich sichtlich, "das werden mit Sicherheit schöne Tage!" Hermine stand schweigend daneben, sie wirkte betrübt. ,Harry scheint sich wirklich auf die Tage mit Remus zu freuen! Okay, ich kann ihm das nicht verübeln. Die beiden haben sich sicherlich viel zu erzählen, sie haben sich schließlich schon lange nicht mehr gesehen! Aber ich werde ihn so sehr vermissen, während er wahrscheinlich viel Spaß hat!' Harry jedoch fiel auf, dass seine Freundin ziemlich schweigsam war und traurig aussah, so ging er mit schweren Schritten nach ihr, er wusste, dass das Abschied hieß, doch er wollte sich nicht von ihr verabschieden. Er wollte, dass sie mitkam, wollte nicht von ihr getrennt sein! Aufmunternd lächelte er sie an, als er seine Arme um sie schlang. "Ich werde dich vermissen!", flüsterte er ihr ins Ohr. "Ich werde dich auch vermissen, Harry! Ich tue es jetzt schon!", hauchte sie traurig. "Hey, hey. Noch bin ich ja da!", grinste er sie an und blickte ihr in die glänzenden Augen. Sie nickte nur und kuschelte sich an ihn. Er legte seinen Kopf auf ihren, schloss die Augen und zog diesen Augenblick ein, denn er musste sich die nächsten Wochen von Erinnerungen von ihr begnügen, und das wusste er. Er genoss es sie noch ein letztes Mal in den Armen zu halten, ihre Wärme, ihren schnellen Herzschlag zu spüren und ihren Duft zu riechen. Ein letztes Mal! Hermine ging es ähnlich. Sie zog seinen Duft, den ganzen Moment in sich ein, denn sie würde solche Erinnerungen in den nächsten Wochen brauchen, um ohne ihn auszukommen. Sie wollte nicht daran denken. Er hatte ihr doch versprochen, er würde sie niemals alleine lassen und jetzt? Aber Harry konnte ja schließlich nichts dafür und außerdem musste er gehen, wenn er überleben sollte! Und sie wollte auf keinen Fall, dass er stirbt. Lieber ein paar Wochen getrennt, als für immer! Doch es tat ihr so weh im Herzen, sie schmiegte sich an ihn, die Augen geschlossen, und wünschte, die Zeit würde stehen bleiben. Aber wie schon zuvor wurde ihr Wunsch nicht erfüllt! Der Schwarzhaarige hob seinen Kopf, lächelte traurig auf sie runter und schob ihr Kinn mit seiner Hand nach oben. In ihren wunderschönen Augen sah er kristallklare Tränen, vorsichtig wischte er ihr eine mit dem Daumen aus dem rechten Augenwinkel. Hermine sah ihm tief in die hellgrünen Augen. Sie sah überwiegend Trauer, aber auch die Neugier in ihnen. Sie gönnte ihm ja das Abenteuer, und er musste gehen, schon alleine um stärker zu werden. Doch sie würde ihn so schrecklich vermissen. Sie konnte sich keinen Tag ohne ihn vorstellen! Seit sie wieder zusammen waren, hatten sie sich jeden Tag mehr als einmal gesehen und jetzt? Jetzt würde er gleich für mehrere Wochen weg bleiben und sie würde ihn weder sehen, noch mit ihm reden können, noch mit kuscheln oder ihn küssen. Schreckliche, langweilige Tage schienen vor ihr zu liegen. Andererseits durfte sie ihm auf keinen Fall zeigen, dass sie eigentlich nicht wollte, dass er ging. Denn er musste gehen, damit er Voldemort endgültig besiegen konnte und er würde hart arbeiten müssen. Da durfte sie ihn jetzt nicht noch mit ihren Sorgen belasten. Nein. Also unterdrückte sie ihre Tränen und sah ihm einfach nur in diese wunderbaren, hellgrünen Augen. Sie strahlten so viel Wärme aus, dass sie sich richtig geborgen fühlte. ,Er liebt mich wirklich, ich sehe es in seinen Augen!', dachte sie glücklich und wieder den Tränen nahe. Fast hätte sie sich in ihrer Tiefe verloren, hätte sie nicht plötzlich Harrys warme Lippen an den ihren gespürt. Reflexartig schlang sie ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn, so feste sie konnte. Sie schloss nach einem letzten Blick in seine traurigen, glänzenden Augen ihre und gab sich ihm völlig hin. Ihr war egal, dass sie Zuschauer hatten. Alles was in dem Augenblick zählte war der Kuss und Harry, sonst nichts. Sie spürte Harrys Zunge an seinen Lippen und öffnete erfreut ihren Mund. Stürmisch begrüßte sie seine Zunge mit ihrer, stupste sie an und jagte sie. Harry streichelte sie ausgiebig, verwöhnte sie. Doch schließlich erhob Dumbledore seine Stimme. "Ihr müsst gehen, Harry!", sagte er leise. Noch ein Mal drückte er sie an sich und sah ihr tief in die vor Liebe übersprudelnden Augen. "Ich liebe dich!", hauchte sie ihm ins Ohr, nachdem er den Kuss unterbrochen hatte. "Ich liebe dich auch, über alles! Vergiss mich nicht!", scherzte er kurz, um die Stimmung etwas zu heben. Sie schüttelte den Kopf. "Nie!", flüsterte sie mit bebender Stimme und konnte nicht verhindern, dass ihr erneut die Tränen in die Augen stiegen. Sie glaubte zerlaufen zu müssen. Sie wollte nicht ohne ihn hier zurück bleiben! Er lächelte sie traurig an und legte kurz seine Hand auf ihre Wange. Sie schmiegte sich an seine große, warme Hand und genoss das Gefühl. Das jedoch verschwand schnell wieder, als er sich umdrehte und schluckte. Noch nie war ihm ein Abschied von ihr so schwer gefallen! Erst jetzt fiel ihm auf, dass Remus ebenfalls einen Besen in der Hand hielt. Also nahm auch er seinen Feuerblitz, den seine Hauslehrerin ihm entgegen hielt. "Sei fleißig!", sagte sie mit ebenfalls zitternder Stimme. "Ja, ich verspreche es!", entgegnete er tonlos, nicht in der Lage das Gesicht zu verziehen, aus Angst, Tränen würden ihm aus den nassen Augen laufen. Plötzlich hatte er die ganze Vorfreude vergessen, er wollte nur noch hier bleiben, bei Hermine, in Hogwarts, seinem Zuhause, bei seinen Freunden. Aber er wusste, dass es jetzt kein zurück mehr gab und auch zuvor nie eines gegeben hatte. Er musste gehen! "Und ärger Remus nicht zu sehr, hörst du?!", ermahnte ihn Minerva. Sie musste einfach etwas Strenges sagen, sie würde den jungen Mann richtig vermissen, wie sie sich eingestand. "Habt keine Angst, Harry und ich werden uns prima verstehen!", entgegnete Remus an seiner statt. Doch auch der Schwarzhaarige nickte zustimmend. Er hatte noch nie Probleme mit seinem Freund gehabt und würde es jetzt mit Sicherheit auch nicht kriegen. Doch auch der Gedanke daran, dass sie zusammen viel Spaß haben würden stimmte ihn kaum fröhlicher. Der Schulleiter nickte ebenfalls. "Ich verlasse mich auf dich, Remus! Bring Harry viel bei, aber seid vorsichtig!", er lächelte leicht. "Du kannst dich vollkommen auf mich verlassen, Albus!", antwortete sein ehemaliger Schüler. "Ich weiß!", lächelte der Ältere nun stärker. "Ich kann mich auf euch beide verlassen, nicht wahr, Harry?" "Ja, Professor Dumbledore!", entgegnete auch dieser, noch immer an Hermine denkend, sie jedoch nicht ansehend. Der weise Mann warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. "Du weißt genau, dass du mich duzen sollst, Harry!", mahnte er ihn. Der 17-Jährige nickte nur in Gedanken versunken. ,Wie soll ich das nur aushalten, ohne sie? Ohne ihre Wärme, ihre Küsse, unsere gemeinsamen Abende und Nächte im Schloss? Ich muss verrückt werden. Ich kann das nicht! Ich muss es aber! Bei Merlin wieso gerade jetzt?' "Jetzt geht ihr zwei!", drängelte Dumbledore plötzlich. Professor McGonagall drückte die metallene Klinke der Tür runter und schob sie auf. "Viel Glück!", wünschten ihnen die zwei Professoren. Hermine sagte keinen Ton. "Tschau!", verabschiedeten sich die zwei Erwachsenen. Der Werwolf trat bereits raus, während Harry sich noch ein letztes Mal umdrehte. Er warf seiner Freundin einen sehnsüchtigen Blick zu. Sie stand nur wenige Meter von ihm entfernt, und doch kam es ihm so unendlich weit vor. Hermine hielt es nicht mehr aus, schnell rannte sie zu ihm, schlang ihre Arme um ihn und küsste ihn leidenschaftlich. Gierig erwiderte er den Kuss. Er wollte sich nicht von ihr lösen, wollte sie nur noch küssen, sie in seinen Armen halten, sie riechen. Er schloss die Augen, in welchen sich Tränen ansammelten, er versuchte sie wegzudrücken. Aber es gelang ihm kaum noch. Denn ihr liefen längst heiße Tropfen aus den geschlossenen Augen. Plötzlich jedoch spürte er ein Ziehen an seinem Mantel und dadurch wurde der Kuss brutal abgebrochen. Während Harry zurück stolperte und sich dann einige Meter weiter hinten im tiefen Schnee wieder fand - fast wäre er sogar noch hinein gefallen, hätte Remus ihn nicht aufgefangen. Er bedankte sich und stellte sich schnell wieder hin, um sich danach umzudrehen. Dobby, der anscheinend mehrere alte, gefütterte Kissenbezüge und Frottehandtücher trug, schlug sich gerade auf die dünnen, langen Finger und schon wusste der Schwarzhaarige, wer der Übeltäter gewesen war. Er blickte auf, sodass er die 16-Jährige ansah und er speicherte sich ihren Anblick tief in der Seele. Das Haar vom Wind zerzaust, rote Wangen und glänzende, bezaubernde Augen, aus denen noch immer Tränen liefen. Er drehte sich um, er konnte sie nicht länger ansehen, sonst hätte er endgültig angefangen zu heulen, wie ein kleines Kind. Remus nickte ihm aufbauend zu. Harry nickte kurz zurück, um ihm zu verstehen zu geben, dass alles in Ordnung war, was natürlich nicht der Fall war. Er zerbrach jetzt schon fast vor Sehnsucht nach ihr und er schluckte. Danach zog er sich seine Wollhandschuhe an und setzte sich gekonnt auf den Besen, seinen Koffer leichter gezaubert an dem Stiel hängend. Remus saß ebenfalls mit seinem Gepäck auf seinem älteren Besen. "Tschau!", verabschiedete er sich winkend von den anderen, bevor er Harry zuflüsterte, "wir werden unsichtbar fliegen, zur Sicherheit!", und kurz darauf wurde er samt Besen und Koffer unsichtbar. Verwundert blickte der Schwarzhaarige auf den leeren Fleck. "Wie soll ich dich jetzt sehen und wie können mein Feuerblitz und das Gepäck unsichtbar werden?", fragte er mit leiser Stimme. Dann hörte der 17-Jährige ein leises Gemurmel von seinem Freund, er verstand jedoch nichts. Ahnungslos winkte er ein letztes Mal seinen Freunden, die in der offenen Tür standen und lange starrte er Hermine aus traurigen, nassen Augen an, bevor auch er unsichtbar wurde und seltsamerweise sah er Remus sofort wieder. Erstaunt blickte er ihn an. Doch der Mann formte mit dem Mund nur das Wort "Später" und Harry nickte. Er sah ein, dass es gefährlich hier draußen war. Erneut hob der Werwolf seinen Zauberstab und schon waren auch Harrys Sachen unsichtbar, sodass es endlich losgehen konnte. Dann drehte sich der Schwarzhaarige doch noch ein letztes Mal um, wann würde er sie alle, besonders Hermine, wieder sehen? Sie sah so wunderschön aus im leichten Flackern der Fackel, die Dumbledore hielt. Plötzlich fiel ihm ein, dass er gar kein Foto von ihr hatte. Fast wäre er noch mal abgestiegen, nur um eins zu machen. Aber er wusste, dass es zu spät war. Die Idee hätte ihm eher kommen müssen. Tränen stiegen ihm bei ihrem Anblick in die Augen und diesmal ließ er sie einfach rollen, warum sollte er sie auch unterdrücken, Remus war der einzige, der sie sehen konnte und sein alter Freund würde ihn wohl kaum deswegen aufziehen. Doch schließlich drehte er sich um, nickte dem Älteren zu und sie hoben langsam ab. Ein ganzes Stück flogen sie raus in die dunkle, kalte, jedoch glücklicherweise trockene Nacht. Unter ihnen hatte Hermine die Mitte der Plattform betreten, sie war auch unsichtbar geworden. Zu ihrer eigenen Sicherheit und auch, damit sie die anderen sehen konnte. Traurig starrte sie ihnen nach, bis sie in der Schwärze der Nacht komplett verschwunden waren. Hermine liefen die Tränen in Flüssen aus den Augen. Sie fühlte sich einsam und allein gelassen in der dunklen, geheimnisvollen Nacht, dort oben auf dem höchsten Punkt der Schule ohne ihren Freund, der sie immer beschützte. Jetzt würde er für ein paar Wochen nicht mehr da sein. Schrecklich! Professor McGonagall reichte ihr ein Taschentuch, ihre Hand auf die Schulter der Schülerin legend. Die Braunhaarige nickte dankend. "Komm mit rein, sonst wirst du noch krank!", flüsterte die Lehrerin ebenfalls unsichtbar und führte ihre Schülerin zurück ins Warme, wo beide wieder sichtbar wurden. Hinter ihnen verschloss sich die Tür. "Du musst jetzt stark sein, Hermine!", lächelte Dumbledore leicht. Wieder nickte sie nur, sie konnte nicht mehr sprechen. Sie glaubte keine Kraft mehr zu haben, jetzt wo er nicht mehr da war. Er war alles, was sie hatte und wollte. Er war ihre große Liebe und zugleich ihr bester Freund, er war ihr ganzes Leben, er kannte ihre Geheimnisse, ihre intimsten Gedanken, ihre Seele. Er wusste alles über sie, er war ihre Kraft. Ohne ihn war sie schwach, ohne ihn fühlte sie sich zerrissen und einsam. Sie wusste nicht, wie sie so stark sein sollte?! Ihr ging es jetzt schon elend, und er war noch keine fünf Minuten weg. "Komm, ich bringe dich zurück in den Gemeinschaftsraum! Leg dich am besten noch etwas hin!", sagte die Hauslehrerin mitfühlend. "Bis später, Albus!", verabschiedete sie sich, Hermine sagte wieder nichts. "Ja, tschüss!", sagte er nachdenklich. Als die beiden die Treppe runter gegangen und nicht mehr zu sehen waren, drehte der Schulleiter sich zu einem kleinen Fenster in der Tür hin um. In Gedanken starrte er hinaus in die Dunkelheit. Er machte sich Sorgen. Würde Harry seine Hoffnungen erfüllen oder würden seine Gefühle die Oberhand übernehmen, Albus hoffte es nicht. Der Schwarzhaarige musste die Gefühle verdrängen können, um sich richtig zu konzentrieren und zu lernen. Aber würde ein 17-Jähriger das schaffen, getrennt von seiner Freundin? Ron war so ziemlich der Erste, der aus dem Schlafsaal erwachte. Er rekelte sich und fand erstaunt den Brief neben seinem Kopf auf seinem Kissen liegend. Müde und gähnend faltete er das Stück Pergament auseinander und las es. Danach riss der Rothaarige die Augen weit auf, er sprang förmlich aus dem Bett und sputete zu dem seines Freundes. Er schlidderte und kam zum Halt, eilig zog er den dunklen Vorhang zur Seite. Harrys Himmelbett war leer! Entsetzt steckte er den Brief in seine Hosentasche. Es war noch früh, vielleicht würde er ihn noch erwischen. Im Schlafanzug rannte er die lange Treppe runter. Es war noch ganz ruhig überall, draußen herrschte vollkommene Dunkelheit - fast unheimlich. Aber er achtete nicht darauf, das einzige, an das er dachte, war, dass er Harry noch erwischen musste! Schnell raste er durch den Gemeinschaftsraum, als er plötzlich ein Schluchzen hörte. Ruckartig blieb er stehen und drehte sich um. Auf dem roten Sofa saß ein kleines Häufchen mit braunen, gewellten Haaren und einem schwarzen Mantel. "Hermine?", fragte er vorsichtig. Das Häufchen zuckte zusammen, blickte jedoch nicht auf. Doch er wusste auch so, dass sie es war. Schnell ging er zu ihr und setzte sich neben sie. "Was ist los? Ist Harry schon weg?", wollte Ron aufgeregt wissen. Sie schluchzte und nickte heftig. Der Rothaarige legte enttäuscht einen Arm um sie und zog sie an sich. Ruckartig schlang sie ihre Arme um ihn und weinte weiter in sein Schlafanzugoberteil, was sie jedoch nicht mal wahrnahm. "Er ist noch keine Stunde weg und ich halte es jetzt schon nicht mehr aus!", schniefte sie unglücklich. Er strich ihr beruhigend über den Rücken. "So etwas muss schrecklich sein, Herm. Aber bedenk doch, Harry wird dich genauso vermissen wie du ihn! Ihr könnt an einander denken. Padma, Ginny und ich, wir werden uns um dich kümmern und du wirst sehen, bald ist Harry schon wieder da.", sagte er leise. Sie nickte nicht überzeugt. Das klang zwar so einfach und so logisch, aber es dauerte noch drei, vielleicht sogar fünf Wochen, bis sie ihn das nächste Mal sehen, fühlen würde. "Ich halt das nicht aus, Ron!", schluchzte sie und Tränen liefen aus ihren längst geröteten Augen. Hilflos drückte er seine Freundin an sich. Er war noch nie gut in Sachen trösten gewesen. Doch er wusste, dass Hermine ihn jetzt mehr brauchte denn je und er konnte es nur zu gut verstehen. "Wir werden das durchstehen!", flüsterte er ihr ins Ohr. Sie krallte ihre Finger in sein Shirt und weinte bitterlich. Die Laute, welche sie von sich gab, und ihr starkes Zittern schockten Ron. Es kam ihm vor, als hätte er jemand, der auf Entzug war, in seinen Armen und würde ihn trösten. Er ahnte nur, wie groß ihre Sehnsucht war und es machte ihn irgendwie traurig, dass sie so traurig und er so hilflos war. Aber was sollte er tun? Das einzige, was sie wirklich glücklich machen konnte, war Harry. Doch den konnte er schließlich schlecht wieder zurückholen! Es war absolut aussichtslos. "Wir müssen Blaise wecken!", sagte Hermine erschreckt mit zittriger Stimme und saß plötzlich wieder kerzengerade, "bevor ihr Freund sie findet!" Irritiert sah der Rothaarige sie an. Wer war denn nun wieder Blaise? Er hatte eindeutig zu viel verpasst in letzter Zeit... Harry und Remus waren hoch über dem Schloss her geflogen, verborgen in dunklen, dicken Wolken. Doch das schien dem Werwolf nichts auszumachen, er steuerte seinen Besen zielstrebig und Harry folgte ihm. Sie sprachen kein Wort miteinander. Hinter ihm spürte er Dobby, der seine kleinen Hände um ihn gelegt hatte, um nicht vom Besen zu fallen, was für ihn bei diesem starken Wind sehr anstrengend war. Aber er hielt sich gut und ließ sich nichts anmerken. Nach vielen Minuten, der 17-Jährige hatte längst die Orientierung verloren, sanken sie wieder weiter runter. Neugierig blickte er sich um. Sie hatten das Schulgelände bereits verlassen und anscheinend lag auch Hogsmeade hinter den Bergen hinter ihnen. Harry begann zu frösteln, doch Remus hatte ihm verboten zu zaubern. Das war zu gefährlich, sie konnten von anderen entdeckt werden. So ließ der junge Mann seinen Zauberstab in seiner Mantelinnentasche stecken und klapperte stattdessen mit den Zähnen. Er fror schrecklich und dachte, er müsste erfrieren. ,Warum fliegen wir denn plötzlich so tief? Was würde ich dafür tun, jetzt mit Remus per Gedanken reden zu können!', fast hätte er geseufzt. Er fühlte sich so unerfahren und dumm. ,Aber das wird sich ja hoffentlich bald ändern!', dachte er voller Vorfreude, ,was Hermine jetzt wohl macht?' Der Gedanke hingegen stimmte ihn sehr traurig. Er vermisste sie jetzt schon, nach weniger als einer Stunde. ,Das kann ja was werden!' Doch dann lenkte ihn etwas anderes ab, geschockt sah er einige Schatten unter ein paar Bäumen hervor schweben. Seine Gedanken und sein Herz schienen stehen zu bleiben. Er riss die Augen weit auf und zückte bereits seinen Zauberstab. Schnell öffnete er seinen Mund, um Remus zu warnen. Dieser jedoch hab die Hand zum Gruß zu den sich ihnen nähernden Kreaturen, die sich als auf Besen fliegende Personen erwiesen. Schnell steckte der Schwarzhaarige seinen Zauberstab wieder weg und starrte die Menschen genauer an. Irgendwann erkannte er sie; es waren ebenfalls Mitglieder des Ordens. Sie warfen Remus Blicke zu, dieser nickte zufrieden, so nickten auch sie. Anscheinend waren sie in die Tatsache, dass Sprechen verboten war, eingeweiht. Er verdrehte die Augen. Warum mussten die immer so einen Trubel um ihn machen? Etwa sieben Personen zu seinem Schutz! Er erkannte Tonks, Diggel, Bill, Charlie und Mundungus unter ihnen, sie nickten auch ihm lächelnd zu, bevor sie sich um ihn herum positionierten, genau wie damals, als sie ihm vom Ligusterweg abgeholt hatten. Als alle ihre Position eingenommen hatten, stiegen sie zusammen wieder höher, bis über die Wolken. Es kam Harry so vor, als wären sie Tage lang so durch die eisige Nachtluft geflogen. In Wirklichkeit waren es nur einige Stunde gewesen, aber er fühlte sich wie ein Eiszapfen, kaum noch in der Lage irgendetwas zu bewegen. Doch irgendwann, als die Sonne gerade über die Gipfel spähte, waren sie wieder im Sturzflug. Er ahnte, dass es längst Vormittag war, und das obwohl sie so schnell geflogen waren, wie es ihre Besen hergaben. Unsichtbar landeten sie in einem Vorgarten mitten in einer Stadt. Der 17-Jährige erkannte die Gegend sofort wieder. Überall Häuser, Muggelhäuser. Sie befanden sich in London, genauer gesagt, am Grimmauld Platz. Er verzog das Gesicht zu einer finsteren Miene. Sie waren im Vorgarten des alten Hauses der Blacks gelandet, da war er sich hundertprozentig sicher, auch wenn er das Haus nicht sehen konnte. Alte Erinnerungen stiegen in ihm hoch, von denen er gehofft hatte, sie längst vergessen zu haben. Eine noch größere Trauer und Einsamkeit überkam ihn. Er drehte sich von den anderen weg, damit sie nicht seine glänzenden Augen sahen. Am liebsten hätte er sich wieder auf seinen Besen gesetzt und wäre weggeflogen. Er wusste, dass wenn er jetzt dort wieder rein gehen würde, ihn alles an Sirius und das Weihnachtsfest im fünften Schuljahr erinnern würde. Seit damals war er nie mehr hier gewesen. Er hatte sich geschworen, diesen Ort nie wieder zu betreten. Und jetzt stand er wieder hier und wusste, dass er keine andere Wahl haben würde. In ihm herrschte das reinste Durcheinander von Gefühlen. ,Wieso sind wir gerade hier hin geflogen? Dumbledore wird sich doch wohl denken können, dass ich hier nicht sein will! Und doch hat er mich hier hin geschickt, warum?' Harry konnte es nicht verstehen und zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Stunden rannte ihm, wenn auch dies Mal nur eine, Träne über die Wange. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Schnell wischte er den Tropfen weg, bevor er langsam den Kopf drehte und in die genauso traurigen Augen von Remus sah. ,Er vermisst Sirius mit Sicherheit genauso doll wie ich!', dachte der Schüler traurig und fühlte sich dadurch seltsamerweise etwas besser. Dann reichte der ehemalige Lehrer ihm ein Stück Pergament. Der Schwarzhaarige las die wenigen Worte und gab es ihm zurück. Er kannte das Ritual bereits, und kurz darauf wurde es wieder vernichtet. Danach betraten sie schwermütig vor den anderen das mittlerweile wieder sichtbare, alte, äußerlich verfallene Haus und wurden erst in der immer noch genauso dunklen Halle, wie damals, wieder sichtbar. Einer ließ noch eben ihre Fußabdrücke draußen im Schnee verschwinden, um alle Beweise zu vertuschen. Harry sah sich um. Nichts hatte sich verändert. Dort war immer noch die alte Holztreppe und hinter dunklen Vorhängen hing bestimmt immer noch das Porträt von Sirius Mutter, denn niemand sagte auch nur ein Wort. Tonks winkte ihm ihr zu folgen. Gemeinsam stiegen sie die Treppe hoch in den zweiten Stock. "Wie geht's dir, Harry?", fragte die junge Aurorin sichtlich gestresst. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und eine blasse Haut. Als er sie kennen gelernt hatte, hatte sie jünger ausgesehen, viel jünger und erholter. "Ganz gut!", log er tonlos. "Ich bin nur müde und mir ist kalt!" Sie nickte verständnisvoll. "Leg dich ein bisschen hin! Eine Wärmflasche liegt schon im Bett. Heute Abend, wenn es dunkel ist, werdet ihr weiter reisen!", erzählte sie und gähnte anschließend. Er nickte nur. "Dann tschau, wir werden uns nicht mehr sehen!", sagte sie lächelnd und winkte ihm. "Ja, tschau!", verabschiedete auch er sich. Bevor er erleichtert das Zimmer betrat, vor dem sie stehen geblieben waren. Er legte seinen Feuerblitz auf seinem Mantel neben dem breiten Bett und ließ sich dann in dieses fallen. Wenige Sekunden später war er bereits eingeschlafen. Als er nach einigen Stunden wieder aufwachte, fühlte er sich besser und wärmer. Er streckte sich und blinzelte. Das Zimmer kannte er nur zu gut, hier war er damals auch gewesen. Dieselben verbleichten, weiß-grauen Tapeten, die alten, braunen Holzmöbel, das große Fenster, der gewebte, dunkle Teppich. Er seufzte. Warum nur musste einen die Vergangenheit immer einholen? Neben ihm stand sein Koffer. Neugierig stand er auf und öffnete ihn. Er wollte wissen, was Dobby alles eingepackt hatte. Jedoch war das Erste, das ihm entgegen blitzte, Dumbledores Spiegel. Sofort setzte er sich wieder aufs Bett und startete ihn. "Sie haben eine neue Nachricht!", ertönte die Stimme des Computers, "wollen Sie sie hören?" "Ja!", antwortete Harry gespannt auf die Antwort des Schulleiters. "Hallo Prinz! Die Slytherins verfolgen dich? Das hört sich nicht gut an! Nur die Mädchen, sagst du? Äußerst seltsam und verdächtig! Du hast dich doch noch nie mit den Slytherins verstanden, da muss etwas hinter stecken!?! Ich befürchte, dass es mit Voldemort zu tun hat! Noch überlege ich, was es sein könnte! Kannst du mir vielleicht ein paar Details schicken? Gez. The King!" Harry antwortete: "Ja, das ist wirklich sehr seltsam! Das alles hat vor ein paar Tagen angefangen. Die Mädchen liefen mir hinterher, lauerten mir überall auf, starrten mich an und schrieben mir sogar Liebesbriefe! Das ist absolut nicht normal!!! Millicent hat mich im ihren Brief sogar gefragt, ob ich in den Ferien mit nach ihr fahren will?!! Hast du eine Idee, was das alles für einen verqueren Sinn hat? Gez. Prinz!" Dumbledores Antwort: "Millicent hat dich zu ihr eingeladen? Äußerst merkwürdig! Todesserfamilien laden höchstens mal andere Todesser ein oder Freunde, die allerdings auch Todesser sind! Und für dich trifft das alles ja wohl kaum zu! Da muss ein Plan hinter stecken! ... Ich hoffe, du hast ihr nicht zu gesagt?!" "Nein, habe ich natürlich nicht! Was soll ich denn bei ihr und ihrem Sumpf und ihrer dreiköpfigen Schlange??? Außerdem bin ich mit Hermine zusammen!" "Ist schon gut. War doch nur nen kleiner Scherz! Die einzige vernünftige Idee wäre, dass Voldemort seinen Todesser den Auftrag gegeben hat, dich irgendwie zu ihnen zu locken! Das wäre sogar sehr clever! Dann könnten sie dich gefangen nehmen! Voldemort würde das mit allen Mitteln versuchen und seine Anhänger gehorchen ihm. Sie benutzen sogar ihre Kinder dafür. Du musst noch vorsichtiger sein. Vertrau niemandem, der nicht schon lange dein Freund ist! Hörst du? Du hast dich doch wohl mit keinem der Slytherins in letzter Zeit abgegeben?" "Ähm, was ist mit den Zaibinis? Sind das auch Todesser? Bitte, antworte schnell, es ist sehr wichtig!" "Die Zaibinis? Ja, die gehören, auch zu Voldemorts Anhängern! Warum? Sag nicht, du hast irgendwas mit ihrem Sohn, Larry, gemacht?" "Larry? Nein, den kenn ich überhaupt nicht! Aber Blaise Zaibini! Ich habe Hermine dazu gebracht sich etwas um sie zu kümmern! Scheiße! Dann ist Hermine in Gefahr!" "Bleib ganz ruhig! Und bleib vor allen Dingen dort! Hast du verstanden, Harry?! Mach keinen Quatsch! Minerva und Severus suchen die beiden bereits und ich mach mich jetzt auch auf den Weg! Hab keine Angst, Hermine wird schon nichts passieren! Dafür werde ich sorgen! Gez. The King" Hermine und Blaise hatten sich nach dem Mittagessen in der Schmusehöhle verabredet. Nun saßen sie dort in den Kissenbergen und träumten vor sich hin. Bevor Blaise die Stille durchbrach. "Mein Freund hat total das Theater heute Morgen gemacht. Wo ich denn die ganze Nacht gewesen wäre, was ich gemacht habe, wollte er wissen!", berichtete sie mit gesenktem Blick. "Und was hast du ihm erzählt?", fragte Hermine besorgt nach. "Das ihn das nichts angeht!", antwortete die Schwarzhaarige, klang jedoch nicht erleichtert. "Sehr gut!", freute sich die andere zuerst, wollte dann allerdings wissen, "und was hat er darauf geantwortet?" "Er hat mich beim Arm gepackt und mir gedroht mich zu verfluchen, wenn ich ihm es nicht sofort sagen würde!" "Du hast es ihm doch nicht erzählt?" "Nein, habe ich nicht! Er hätte mich auch verflucht, wenn ich ihm erzählt hätte, dass ich mich mit euch beiden getroffen und hier geschlafen habe!" "Er hat dich verflucht?" "Ja, mal wieder!" "Mal wieder? Macht er das etwa öfter?" "Klar, wenn ihm irgendetwas nicht passt, was ich gemacht habe, verflucht er mich immer! Ich lag schon mal eine Stunde mit Ganz-Körper-Fesselzauber auf seinem Bett, während er mich grinsend gestreichelt hat!" "Aber Blaise, das ist verboten! Das darfst du dir nicht gefallen lassen!" "Was soll ich denn machen? Ich habe keine Chance gegen ihn. Er ist mir körperlich und auch magisch überlegen. Er weiß Sprüche, die habe ich noch niemals gehört! Er ist der beste junge Zauberer, den ich kenne! Außerdem hatte ich ja nichts dagegen, dass er mich streichelt!" Hermine schüttelte entsetzt den Kopf. "Aber du könntest es doch Snape erzählen! Das, was dein Freund mit dir macht, ist verboten!" "Ich soll ihn verpetzen? Nein, kommt nicht in Frage! Zum einen würde er mir das nie verzeihen, und Schluss machen, und außerdem bin ich keine Petze!" "Aber das kann dir doch nicht gefallen! Tut mir leid, dass ich dich daran erinnern muss. Aber gestern Abend noch hast du geweint, weil er dich gedemütigt hat! Dann wäre es doch wirklich besser, du oder er würden Schluss machen?!" "Nein, das will ich nicht! Ich liebe ihn doch so sehr, ich brauche ihn! Das müsstest du doch am besten verstehen, du hast ja auch einen Freund! Apropos, wo ist Harry eigentlich? Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen!" Hermine starrte nachdenklich an die Decke. Sollte sie es Blaise erzählen, die Wahrheit? Sie war eine Slytherin und Hermine kannte sie kaum. Wäre es nicht besser, genau wie Dumbledore gesagt hatte, zu erzählen, dass Harry für ein paar Wochen von der Schule suspendiert wäre! Aber das wäre eine Lüge. Und Blaise hatte ihr schließlich jetzt auch so viel anvertraut, was sehr privat war! Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)