Guilty von WeißeWölfinLarka (Schuldig - Kann ich es je wieder gut machen?) ================================================================================ Kapitel 12: Die Einladung ------------------------- Hi Leute!^^ Boah, schon so viele Kommis... *o* Ich freue mich! Vielen, vielen Dank dafür!^^ Werde mich mit den Kapiteln jetzt auch beeilen. Aber es wird noch ein Ereignis geschehen, von dem ich nicht weiß, wie das ankommt... das muss da aber rein... meine ich... egal. Ach ja, und ich wurde schon mehrmals gefragt, welches Pairing in dieser FF vorherrscht. Nun, was glaubt ihr denn? Es gibt folgende Möglichkeiten: Kai x Tala Ray x Kai oder gar kein Pairing. Mich würde interessieren, was ihr so denkt, vllt könnt ihr mir das ja mitteilen. Dann werde ich beim folgenden Kappi die Auflösung geben^^ Aber jetzt genug geschwafelt, Vorhang auf für: Die Einladung "Wo soll ich eigentlich schlafen?" Tala und Kai saßen, erschöpft und ausgelaugt von ihrer Entstaubungs-Aktion, auf dem Sofa im Wohnzimmer. Im ganzen Haus waren die Fenster weit geöffnet, damit die abgestandene Luft hinaus konnte. "Neben meinem Zimmer ist noch das große Gästezimmer, das können wir fertig machen." Kai stand auf und streckte sich gähnend. Sie hatten den ganzen Tag gebraucht, um das Haus wieder einigermaßen auf Vordermann zu bringen. Sogar die Schränke hatten sie ausgeräumt, die staubige Wäsche in die Waschmaschine gesteckt und das Geschirr abgespült, den Müll rausgebracht, Teppichläufer ausgeklopft, ja sogar WC und Badezimmer gründlich geputzt. Die Wohnung erstrahlte in neuem Glanze. "Wenn wir die Wäsche von der Leine draußen geholt haben, können wir dein Bett beziehen und dann kannst du dich häuslich einrichten!" Da das Wetter ihnen gut gesinnt war und die Sonne ihnen gnädig, hatten sie die Gelegenheit gehabt, Bettwäsche sowie Kleidung nach draußen zum Trocknen zu hängen. Auch Tala erhob sich, knickte aber ein. Für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, jemand würde mit einem Dolch in seine Hüfte stechen. "Geht schon, ist nichts!", beruhigte er Kai, als er dessen besorgten Blick bemerkte. Zusammen stiegen sie die Treppe wieder hinauf in das Gästezimmer. Kai bezog das Bett mit einem frischen Laken, Decken- und Kissenbezug, während Tala seinen Koffer entleerte und dessen Inhalt im Schrank links neben dem Bett verstaute. Es war bereits acht, als sie endlich fertig waren. Kai ließ sich von rechts auf das Bett fallen, Tala tat es ihm von der anderen Seite gleich. So lagen sie eine Weile und betrachteten die Decke. Tala fasste nach Kais Hand und drückte sie leicht. Zur Antwort verkreuzten sich dessen Finger mit den seinen. Keiner der beiden sagte ein Wort. Plötzlich durchbrach lautes Magenknurren die Stille. Kai drehte seinen Kopf zu seinem Freund, der leicht beschämt lächelte. Der Graublauhaarige hob die Hand, die Talas hielt, küsste diese und drückte sie gegen seine Brust. Vertrauen und Liebe, Gefühle, die stärker nicht hätten sein können, das drückte diese Geste aus. "Komm, lass uns was essen gehen. Hier in der Nähe ist ein kleines Restaurant", meinte er und stand auf. Tala folgte ihm. "Sag mal, willst du denn nicht in die Messe?" "Morgen vielleicht. Oder auch nicht. Ich weiß noch nicht." Kai ging ins Schlafzimmer seiner Eltern und öffnete die oberste Schublade des linken Nachttischchens. Er holte einen Hausschlüssel hervor. "Hier, das ist ein Ersatzschlüssel, damit kannst du hier ein- und ausgehen", sagte er und drückte dem Rothaarigen das Objekt in die Hand. Er brauchte nicht hinzufügen, dass Tala gut darauf aufpassen solle. Dann legte er sich die Kette mit dem rubinroten Stein wieder um und gemeinsam verließen sie das Haus. Erst später am Abend kam Kai wieder zur WG zurück. Er roch nach Rauch und Bier, dem typischen Kneipengeruch. Dennoch hatten Tala und er sich bei ihrem ‚Dämmerschoppen' in Maßen gehalten. Tala lag bereits im Bett und schlief. Kai hatte ihn noch nach Hause gebracht und sich dann verabschiedet. Nun hing er seine Jacke an der Garderobe auf und betrat das Wohnzimmer. Seine Teamkameraden waren noch wach und sahen sich einen Film im Fernsehen an. Als Kai eintrat, blickte Ray auf. "Hey Kai! Für dich ist heute ein Brief angekommen, er..." Der Schwarzhaarige hielt inne und ging in die Küche, um das Kuvert zu holen. Verwirrt sah Kai ihm nach. "Hier..." Betreten hielt Ray seinem Leader den Brief hin. Der Umschlag war mit einem schwarzen Rand gekennzeichnet, ganz so wie bei einer Trauerkarte. Kai öffnete ihn und entfaltete das Blatt Papier. Als er die ersten Zeilen gelesen hatte, weiteten sich seine Augen, kurz darauf zogen sich seine Augenbrauen zusammen. "Mein lieber Kai, du bist heute sicher traurig. Ich weiß, wie sehr du sie vermisst. Morgen um zehn ist in der Kapelle neben dem Friedhof eine kleine Messe, sozusagen zur Erinnerung. Ich würde mich freuen, wenn du kommst. Dein Großvater, John Hiwatari" Unter diesem Namen prangte ein Wappen, ein J und ein H ineinander verschlungen und ein Feuerkreis umschloss diese beiden Buchstaben. Nachdem er den Brief gelesen hatte, knüllte Kai den Brief zusammen, warf ihn auf den Boden und trampelte darauf herum. "Verfluchter Mistkerl!", knurrte er. "Was erlaubst du dir, dass du so eine Frechheit besitzt... Aber warte, das wirst du büßen! Ti mortwij Muschina!!" Er rauschte hinauf in sein Zimmer. Mit der Hand fuhr er zu seiner linken Schulter. Vor langer Zeit hatte das ~Familienwappen~ auch auf ihm geprangt... "Hiwatari, stell dich gerade hin!" "Jawohl, Gospodin!" Der Siebenjährige gehorchte aufs Wort. Er wusste, dass ein Besuch seines Großvaters bevorstand und alle Schüler und Auszubildenden der Abtei ihn gebührend zu empfangen hatten. Boris ließ seine Rekruten nicht aus den Augen, besonders nicht den Enkel seines Chefs. Und heute hatte er besondere Anweisungen, was den Jungen betraf. Da betrat der Leiter der Abtei den Hinterhof. Die Schüler verneigten sich unterwürfig und bekundeten ihren Respekt. Voltaire nickte Boris zu. Daraufhin zeigte dieser mit dem Finger auf Kai. Der Junge kam der Aufforderung nach und trat vor. "Folg mir!", befahl der Mann mit der krummen Nase. Kai nickte und beeilte sich, Schritt zu halten. Voltaire erlaubte den anderen, sich zu rühren, dann schloss er zu Boris und Kai auf. Im Innern des sogenannten Klosters dirigierte er die beiden in die Kellergewölbe. Vor einer breiten, gusseisernen Tür gebot er Halt. Boris öffnete diese. Ein großer, hölzerner Tisch stand in der Mitte des Raumes, an einer Wand war eine Feuerstelle eingearbeitet. Der krummnasige Mann mit der eigenwilligen Haarfarbe ging darauf zu und begann, ein Feuer zu entfachen. Neben dem Holztisch stand ein weiterer, jedoch war dieser kleiner und viele metallische Gegenstände lagen darauf verstreut. Kais Augen weiteten sich erstaunt, was hatte sein Großvater jetzt wieder mit ihm vor? Voltaire packte ihn an seiner Schulter und schob ihn in den Raum hinein. Doch der Junge wollte nicht, er sträubte sich, stemmte seine kleinen Beinchen gegen den Boden. Er ahnte, dass es nichts Gutes war, was hier vorbereitet wurde. "Du hast die Augen deiner Mutter... und den Stolz und den Willen deines Vaters... Aber keine Sorge. Ich werde sie dir brechen!" Voltaire lachte hohl auf und es hallte von den Kellerwänden wieder. "Das kannst du nicht!", rief der Junge widerspenstig. Da packten ihn zwei starke Hände und zogen ihm das Hemd vom Leib. "Auf den Tisch!" "Nein!" "Ich sagte, auf den Tisch! Sofort!" Voltaire wurde böse. "Und ich sagte nein! Da kannst du lange warten!!" Kai rannte durch den Raum und versuchte die Tür zu erreichen. Voltaire seufzte laut auf, Boris nickte und schlug die Tür zu. Kai war gefangen. Dann schnappte Boris sich ihn und trug ihn zum Tisch. Der Junger strampelte wild, doch es half nichts. Sein Gospodin war weitaus stärker als er. Boris legte ihn ab und drehte ihn auf den Bauch. Mit geübten Handgriffen fesselte er die Füße an den Tischbeinen fest, sowie die Arme des Kleinen. "Du gehörst mir, Kai! Und dieses Zeichen wird dich immer daran erinnern!", sagte Voltaire in beinah feierlichem Tonfall. Boris überreichte ihm dazu das eigens zu diesem Zwecke angefertigte Eisenstück, dass er in dem von ihm entfachtem Feuer erhitzt hatte. Es war rund und hatte die Form eines Feuerrings, und in der Mitte waren die beiden Initialen Voltaires, J und H für John Hiwatari, eingearbeitet. Das Eisen funkte noch leicht von der Hitze des Feuers. "Halt ihn fest!", befahl Voltaire seinem Untergebenen. Boris legte seine Hände auf das rechte Schulterblatt und das Becken Kais. Dann drückte Voltaire das glühende Eisen erbarmungslos auf die zarte Haut des Jungen. Kai schrie wie noch nie in seinem Leben. Er schlug gegen die Tischbeine, versuchte sich loszureißen, doch die Fesseln schnitten sich nur tiefer in sein Fleisch. Er bäumte sich auf vor Schmerzen, aber Boris drückte ihn nieder. Und Voltaire verstärkte den Druck des Eisens. Er behandelte seinen Enkel wie ein Tier, wie ein Pferd, das ein Brandzeichen bekam. Der Schmerz benebelte Kai, er hielt es nicht aus. Der Gestank verbrannter, menschlicher Haut stieg in die Luft, ein ätzender, beißender Gestank, der in ihm einen Brechreiz auslöste. Er erbrach sich. Kurz darauf umfing ihn ein tiefes, schwarzes Loch voller Leere, in dem er nichts mehr spürte. Kai schüttelte sich. Sein Großvater hatte es ~Siegel~ genannt. Er war gebranntmarkt für sein Leben. Doch er hatte sich eines raffinierten Tricks bedient. Man konnte seine Narbe nun nicht mehr sehen. Wichtiger war im Moment jedoch, warum er eine Einladung zu einer angeblichen Messe erhalten hatte. Obwohl - er konnte sich den Grund durchaus denken. Es war wieder mal ein Spielchen. Er wusste, dass er verhöhnt wurde, dass ihm nur weh getan werden sollte. Denn Voltaire hatte es nicht vergessen. Heute war der Tag, an dem er Kais Eltern umgebracht hatte. Ti mortwij Muschina Du bist ein toter Mann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)