Guilty von WeißeWölfinLarka (Schuldig - Kann ich es je wieder gut machen?) ================================================================================ Kapitel 10: Falscher Alarm? --------------------------- Moin!^^ Stellenweise hatte ich bei diesem Kapitel echt Bauchschmerzen. Ich wusste nicht, wie ich das ausdrücken sollte. Und ich kann nur hoffen, dass es nicht zu trocken geworden ist. Auf jeden Fall taucht wieder viel russisch auf. Möglich gemacht hat das das Team des "Wer will Russisch lernen" Forum, darum ist das Kapitel dieses Mal den lieben Übersetzern dieses Forums gewidmet^^ "Ich bin zurück! Hast du ihn erreicht?" "Nein. War immer besetzt, jedenfalls heut morgen. Hab ne Weile geschlafen." "Das ist gut, Yuriy. Sollst ja wieder auf die Beine kommen." Der Rothaarige richtete sich auf. Er saß entspannt auf dem Sofa. Die Sonne schien warm durch die Fenster in das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer. Eine Frau, Ende 50, hantierte in der Küche herum. Tala hörte sie mit Geschirr klappern. Bald kam sie mit zwei dampfenden Tassen Tee zurück und stellte eine davon vor ihm auf den kleinen Wohnzimmertisch. Die Frau setzte sich zu ihm auf das Sofa. Erst jetzt konnte man eine verblüffende Ähnlichkeit feststellen. Die Farbe ihrer Haare war zwar stark verblasst und auch ergraut, doch der nur allzu bekannte Rotstich war unverkennbar. Und ein Blick in die blassblauen Augen der älteren Dame, die immer noch vor Lebensfreude glühten, bestärkten nur den Verdacht. "Danke, Babuschka." Talas Großmutter wuschelte ihrem Enkel durchs Haar. Er hatte sich noch im Krankenhaus bei ihr gemeldet und gefragt, ob er zu ihr kommen könnte. Und seit seiner Entlassung vor zwei Tagen wohnte er jetzt bei ihr. Schließlich war seine alte Wohnung unbrauchbar geworden. "Dann ruf doch jetzt noch mal an, Schatz!" Sie reichte ihm das Telefon. Er lächelte sie dankbar an. Dann umarmte er seine Großmutter und schmiegte sich an sie. Anna Ivanow strich ihm beruhigend über den Rücken. "Ich hab dich lieb, Babuschka!" "Das weiß ich doch! Ich dich auch!" Sie drückte ihm einen dicken Schmatzer auf die Stirn. "Aber jetzt ruf schon an, sonst kommst du ja doch nicht zur Ruhe!" Nickend wählte Tala die Nummer und hoffte, dass die ersehnte Stimme endlich abhob. Kai spürte die bohrenden Blicke, wagte aber nicht, seine Teamkameraden direkt anzusehen. Er hatte ihnen den Rücken zugewandt und nahm einen weiteren Schluck Kaffee aus seiner Tasse. Dann schob er den Mülleimer zu. Noch immer brannten sich ihre Blicke in seinen Nacken. Da klingelte zu seiner Erlösung sein Handy. Kurz sah er auf das Display und atmete erleichtert auf. "Priwet Yuriy!!! Kak u tebja dela?" Jetzt drehte er sich zu seinen Teammitgliedern um, seine Augen strahlten vor Freude, seinen Freund zu hören. "Da?! Eto choroscho! Ja radujus'! ... Eto tak ne idjot. Oni chotjat' menja letschit'. Eto etschjo budet dluts'ja. Ja tebe poswanju kogda eto sakontschitsa. Da, etschjo segodnja. No ja chotschju tschto tij pridjosch." Kai hörte Tala mit jemandem reden, dessen Stimme er aus dem Hintergrund nicht richtig verstehen konnte. Dann fragte Tala ihn nach einer geeigneten Unterkunft. "Das hab ich dir doch schon gesagt: tji moschesch sdes' schit'! Tji sejtschas gde? Ja sche slijschu golossa w szade!" Nun schaltete sich Anna Ivanow in das Gespräch ein, indem sie Tala den Telefonhörer wegnahm und nach dem Grund von Kais Behandlung fragte. "Babuschka? Da, Psichalogi..." Mehr konnte er nicht erklären. Die Stimme von Anna Ivanow erhob sich zu einem tosenden Orkan. Die anderen Jungen in der Küche konnten sie auch ohne Lautsprecher deutlich hören, auch wenn sie nicht verstanden, was sie sagte. "~"Psichalogi?!! Moj bednji maltschik!! Kak wij eto moschite paslat ego ko tokumu doktoru! Psichalogi!!!! Esli ja eto usche sljschu!! Dlja etogo netu pritschinij! Kakaja besstjdnast, neslchano!!!"~" Kai hielt sich ein Ohr zu und den Hörer weit von sich. "Babuschka, poschalujsta, spokojna! Eto ne tak plocho, tij sanaesch..." "~"Tji gowoisch ne tak plocho? Daj mne sejtschno togo, kotorij tebja chotschit tuda poslat!!"~" "Ähm, net, eto sejtschas ne idjot..." "~"Kai, tji tuda ne pojdjosch."~" "Net, ja pojdu, ja im pokaschu, tschto ja ne cumasschedschij!" Anna verstummte. Sie schien zu überlegen. "~"Charoscho. No smotri tschto tji goworisch, da? ... Poschajlujsta, prochodi, ja usche o tebe skutschaju!"~" Kai lächelte. "Da, konetschno. Ziluju!" "Ziluju. Paka." Beide legten auf. "Ok, und was hast du dann gemacht?" "Ich habe die Reste des Chips in den Mülleimer geworfen." Kai saß einer Frau mittleren Alters gegenüber. Nachdem Kai das Telefongespräch beendet hatte, hatten seine Freunde ihn sofort zum Auto geschleift und waren ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren zu seiner neuen Psychologin gefahren. Und in ihrer Praxis befand er sich jetzt, während sein Team im Wartezimmer saß. "Und das macht dir gar nichts aus? Ich habe mir Beschreibungen durchgelesen, die deine Freunde von dir angefertigt haben, und aus ihnen geht hervor, dass dir dein Bit Beast sehr viel bedeutet." "Sie müssen wissen, dass Bit Beasts eigentlich relativ lange leben. Nur weil ich das Material wegwerfe, muss das ja nicht heißen, dass ich Dranzer weniger gern gehabt habe. Aber wissen Sie, ich glaube, dass man sich manchmal von Dingen trennen sollte." "Wie meinst du das?" "Ich habe nicht das Gefühl, dass Dranzer gestorben ist oder so. Er ist schließlich ein Phönix. Vielleicht braucht er auch mal eine Auszeit von mir. Er kommt aber ganz sicher wieder - vielleicht." "Kai, ich weiß dass du nicht freiwillig hier bist. Warum bist du dennoch hier?" "Ich... Na ja, teilweise hab ich mir auch einen neutralen Gesprächspartner gewünscht, mit dem ich über bestimmte Dinge sprechen möchte. Es ist nicht meine Natur, viel und lange zu reden. Deswegen werde ich derweilen auch schnell heiser." Kai lächelte leicht, sah die Frau dann aber sehr ernst an. "Sie unterliegen doch der ärztlichen Schweigepflicht, das heißt, dass Sie Details aus unserem Gespräch niemandem preisgeben, auch nicht Mr. Dickenson, oder?" Die Ärztin versicherte ihm dies und bot ihm ein Glas Wasser an. Kai nahm dankend an und trank einen Schluck. "Ok. Also, ich weiß, dass meine Freunde Sie ausfragen werden wollen. Und von mir aus dürfen Sie Ihnen Ihre Ergebnisse auch gerne mitteilen. Aber erzählen Sie ihnen bitte nichts von dem, was ich Ihnen jetzt sage: Ich habe nur einen Menschen, dem ich wirklich vertraue. Wir kennen uns seit klein auf. Und ich liebe ihn so sehr wie meinen Bruder. Nein, er IST mein Bruder, verstehen Sie, was ich meine?" Die Psychologin bejahte. "Sprich weiter." "Das Problem dabei ist, dass wir so weit auseinander wohnen. Er wohnt in Russland. Seit ich hierher gezogen bin, versuchen wir uns regelmäßig zu treffen. Meist komme ich zu ihm, wofür ich auch manches mal Schultage opfere. Aber er ist es mir wert! Ich habe Sehnsucht nach meinem Zuhause, aber jedes Mal, wenn er bei mir ist, ist alles nur noch halb so schlimm. ... Ist das egoistisch? Denke ich immer nur an mich?" Kai hob seinen Blick. Er suchte schon lange eine Antwort auf diese Frage. "Nun... Es kommt auch immer darauf an, wie dein Freund das sieht. Fühlt er sich von dir genervt, unter Druck gesetzt? Und was dich betrifft, so denke ich nicht, dass du immer nur an dich denkst. Allein schon, dass du dir Gedanken darum machst, wie sich dein Freund fühlen könnte. Und du scheinst nicht deinen Vorteil daraus zu ziehen." Kai schluckte. "Liegt dir noch etwas auf dem Herzen, Kai?", fragte die Ärztin freundlich. "Ja.... Muss ich noch mehrmals zu Ihnen kommen?" "Steht dir denn der Sinn danach?" "Na ja, eigentlich nicht. Ich komme mit der bestehenden Situation selbst ganz gut zurecht. Vielleicht geht es meinen Freunden nicht so, vielleicht bin ich schwierig für sie. Aber... Das ist mein Leben, das bin ich. Hätten die anderen mitgekriegt, dass ich so viel rede", Kai lächelte leicht, "sie wären sehr überrascht gewesen. Normalerweise bin ich nämlich kein Fan vieler Worte. Denken Sie, ich benötige noch weitere Sitzungen?" Die Ärztin erhob sich. "Ich habe Notizen angefertigt. Ich werde sie versiegelt an Mr. Dickenson weiterreichen. Hier, nimm sie." Sie schloss den Umschlag mit den Aufzeichnungen und gab ihn an Kai. Zum Abschied zwinkerte sie noch einmal, ehe sie ihn entließ. Kai atmete erleichtert auf, dankte und verließ das Praxiszimmer. Mr. Dickenson saß mit seinen Schützlingen um den Tisch im Wohnzimmer. Auf diesem lag in der Mitte das Kuvert der Psychologin. Keiner hatte es bisher geöffnet. Kai war ebenfalls anwesend. Er wartete darauf, dass jemand etwas sagte. Endlich raffte Mr. Dickenson sich auf, griff nach dem Umschlag und entfaltete ihn. Dann begann er mit lauter Stimme vorzulesen: "Sehr geehrter Mr. Dickenson, liebes Team Bladebreakers. Hiermit versichere ich Zeichens meines Amtes, dass Kai Hiwatari, Mitglied eures Teams und Ihr Schützling, keine weiteren Sitzungen oder andere psychologische Betreuung benötigt. Er machte auf mich einen normalen Eindruck, die dem eines 16-Jährigen Jugendlichen entspricht, teilweise auf mich sogar schon recht erwachsen wirkte. Sie, Mr. Dickenson, brauchen sich keine großen Sorgen machen. Ich diagnostiziere keine schadhafte, psychische Erkrankung und verbiete jegliche laienhafte Behandlung durch bestimmte Medikamente. Mit freundlichen Grüßen..." Die Stille war greifbar. Dann, ganz spontan, begann Kenny in seine Hände zu klatschen. Ray fiel mit ein, ebenso Max und zuletzt Tyson. Kai sah sich verwundert um. Mr. Dickenson räusperte sich zu einer Entschuldigung. "Kai... Wir waren im Unrecht. Es tut mir leid. Es war ungemein unverantwortlich von mir..." Kai unterbrach ihn: "Ist schon gut. Was sollen Sie auch von mir denken, so, wie ich mich Ihnen und euch auch gegenüber verhalte. Aber so bin ich nun mal. Ich bin nicht krank oder so. Und ich wäre sehr froh, wenn ihr das alle einsehen würdet. Ich gehe jetzt schlafen." Das Team nickte synchron. Sie waren erleichtert. ******Russisch-Vokabeln****** Das geht aber nicht. Eto tak ne idjot Wie geht es dir? Kak u tebja dela? Das ist schön! Ich freu mich! Eto choroscho! Ja radujus'! Sie wollen mich behandeln lassen Oni chotjat' menja letschit'. Das wird noch dauern. Eto etschjo budet dluts'ja. Ich ruf dich an, wenn das fertig ist. Ja tebe poswanju kogda eto sakontschitsa. Ja, heute noch. Da, etschjo segodnja. Aber ich möchte, dass du kommst. No ja chotschju tschto tij pridjosch. Du kannst hier wohnen. Tji moschesch sdes' schit' Wo bist du denn jetzt? Tji sejtschas gde? Ich höre doch Stimmen im Hintergrund! Ja sche slijschu golossa w szade! Psychologe Psichalogi Mein armer Junge! Moj bednji maltschik!! Wie können sie ihn denn nur zu so einem Doktor schicken? Kak wij eto moschite paslat' ego ko tokumu doktoru! Wenn ich das schon höre! Esli ja eto usche sljschu! Dafür gibt es keinen Grund! Dlja etogo netu pritschinij! So eine Unverschämtheit, unerhört! Kakaja besstjdnast', nesljchano! Oma, bitte beruhige dich! Babuschka, poschalujsta, spokojna! Es ist gar nicht so schlimm, weißt du... Eto ne tak plocho, tij sanaesch... Nicht so schlimm sagst du? Tji gowoisch ne tak plocho? Gib mir sofort denjenigen, der dich dahinschicken will!! Daj mne sejtschno togo, kotorij tebja chotschit tuda poslat Nein, das geht grad nicht Net, eto sejtschas ne idjot Du wirst da nicht hingehen! Tji tuda ne pojdjosch! Doch werde ich, ich werde ihnen zeigen, dass ich nicht verrückt bin! Net, ja pojdu, ja im pokaschu, tschto ja ne cumasschedschij! Ok. Aber pass auf, was du sagst, ja? Chroscho. No smotri tschto tji goworisch, da? Komm doch mal wieder vorbei, ich vermisse dich schon! Poschajlujsta, prochodi, ja usche o tebe skutschaju! Ja, ganz sicher. Kuss! Da, konetschno. Ziluju! Paka Tschüss Waren das jetzt zu viele? Ich hoffe, ich hab euch nicht abgeschreckt, das zu lesen!^^'' Bis zum nächsten Kappi, Eure Mina Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)